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CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 884 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2023
Hold Me / New England School of Ballet Bd.1
Savas, Anna

Hold Me / New England School of Ballet Bd.1


ausgezeichnet

„Hold me“ ist ein eindringlicher Young Adult Roman, der nicht nur mit einer sanften Liebesgeschichte, sondern auch viel Tragik punktet. Es geht um die Themen Familie, Verlust und Neuanfänge. Eine mitreißende Geschichte, die für YA-Maßstäbe übermäßig nachhallt.

Zum Inhalt: mit der Zusage an der New England School of Ballet geht für Zoe ein Lebenstraum in Erfüllung, denn schon immer wollte sie nichts als Tanzen. Doch beim Pas de deux trifft sie auf Jase- den Jungen, den sie geliebt hat, den Jungen den sie verletzt und ignoriert hat. Und plötzlich geht gar nichts mehr. Und auch Jase ist alles andere als erfreut, Zoe wiederzusehen. Aber dann hängt ihrer beider Tanzkarriere plötzlich von einander ab. Werden ihre Gefühle ihnen im Weg stehen- oder sie retten?

Richtig cute fand ich die Idee mit den geheimen Wahrheiten auf versteckten Zetteln zwischen den beiden Protagonisten. Diese werden auch immer wieder eingestreut und präsentieren der Geschichte einiges an Offenheit und Verletzlichkeit und tragen maßgeblich zur emotionalen Tiefe bei.

Es hat mir gefallen, wie vielfältig die Storyline war. Es ging nicht nur ums Tanzen, das vordergründig ein zentrales Thema zu sein schien. Über das Tanzen wird wahnsinnig an privaten Konflikten transportiert, was ich toll umgesetzt fand. Ich mochte die detaillierten Hintergrundgeschichten, die die beiden Protagonisten bekommen haben und ihre jeweiligen Sorgen und Probleme, die obwohl sie unterschiedlich angesiedelt waren, doch eine Verknüpfung geschaffen haben.

Das vorsichtige annähern der beiden hat mir sehr gut gefallen und ich mochte, dass es Ups und Downs gab, die die beiden sehr nahbar gemacht haben. Gefühle wurden hier wahnsinnig gut transportiert, genauso wie die Hilflosigkeit, wenn man mit den Gefühlen anderer bezüglich einem selbst konfrontiert wird.

Was mir richtig gut gefallen hat und sehr authentisch rüberkam ist, dass die Probleme am Ende des Buches nicht auf wundersame Weise verpufft sind. Stattdessen hat innerhalb der Storyline eine realistische Entwicklung stattgefunden.

Eine wirklich schöne Geschichte mit viel Herzschmerz aber auch vielen süßen Momenten zum Dahinschmelzen.

Bewertung vom 24.03.2023
30 Tage Dunkelheit
Madsen, Jenny Lund

30 Tage Dunkelheit


gut

„Bester dänischer Kriminalroman 2021“- das will schon was heißen und setzt die Erwartungshaltung natürlich direkt hoch. Ich lese tatsächlich recht viele Krimis und Thriller und muss daher sagen, dass ich schon deutlich stärkere Bücher aus diesem Genre gelesen habe, ich weiß aber natürlich auch nicht, wonach die Jury die Bewertung getroffen hat. Das Setting fand ich zwar sehr atmosphärisch, der Fall selbst und auch das Ganze drumherum hat mich aber nicht richtig erreicht.
Zum Inhalt: Hannah ist Romanautorin, ihre Bücher spiegeln den literarischen Anspruch wider, den sie an sich selbst und ihre Schriftstellerkollegen stellt- und sind entsprechend wenig erfolgreich. Auf einer Messe greift Hannah den erfolgreichen Krimiautoren Jorn offen verbal an und verkündet, dass jeder Idiot in 30 Tagen einen Krimi schreiben könne. Nun muss sie dies nur noch beweisen.
Die Idee des Krimis in einem Krimi hat mir von Anfang an gut gefallen und ich mochte die Einleitung des Buches, die auf diese Situation hingeführt hat, mir nahm allerdings der Krimi im Krimi irgendwann zu viel Raum ein. Ganze Passagen eines weiteren Buches werden präsentiert, gefühlt als Stimmungskopie der eigentlichen Haupthandlung. Anfangs fand ich das noch nett, dass man Hannah so aktiv beim Schreibprozess begleitet, aber mir wurde das zunehmend zu viel. Was ich auch unsagbar anstrengend fand, war die Rivalität zwischen Hannah und Jorn, die Hannah bei jeder sich bietenden Gelegenheit neu entfacht und gegen ihn stichelt, wo sie nur kann. Generell finde ich Hannah ausgesprochen unsympathisch, aber wie der aufmerksame Leser aus Jorns kleiner Krimi-Schulung für Hannah lernt, darf der Ermittler nicht sympathisch sein- ja ne, ist klar.

Die Geschichte selbst liest sich recht flüssig und es passiert auch immer genug, um den Leser bei der Stange zu halten, wobei ich die Geschichte nicht per se spannend fand. Authentisch, aber für mich absolut nervig, waren die Zwischenrufe in isländischer Sprache, die dann halbherzig übersetzt oder von Hannah in Kontext gesetzt wurden. Auch die Art der Kommunikation zwischen Hannah und Ella ist sehr umständlich und gleichzeitig aufs simpelste runtergebrochen, was Raum für Missverständnisse birgt.
Obwohl ich die Art wie hier an die Story rangegangen wurde an sich gut fand, hat mich die Geschichte leider nicht packen können. Ich musste mich zwar nicht durchquälen, war aber froh, als die Geschichte ihren Abschluss inklusive übertrieben großem Showdown für die sonst recht überschaubare Story fand.

Bewertung vom 24.03.2023
Die Bibliothek der Hoffnung
Thompson, Kate

Die Bibliothek der Hoffnung


ausgezeichnet

„Die Bibliothek der Hoffnung“ erzählt die bewegende Geschichte der unterirdischen Bibliothek im Londoner East End zu Zeiten des zweiten Weltkrieges. Ist es eine unglaubliche Geschichte über die Liebe zu Büchern, sowie die Hoffnung und den Trost, den Menschen in ihnen finden. Eine wundervolle Geschichte für alle, die das Lesen lieben.

Zum Inhalt: 1944 suchen viele Menschen im Londoner East End Schutz in der U-Bahn Station Bethnal Green, nachdem deutsche Fliegenbomben die Stadt verwüstet haben und weiterhin Angriffe statt finden. Auch die örtliche Bibliothek wird in den Untergrund verlegt und ist dort ein Ort der Zuflucht und der Hoffnung in der Dunkelheit des Krieges.

Dass diese Geschichte auf wahren Umständen beruht finde ich einfach atemberaubend. Das gibt der ohnehin schon fesselnden Geschichte einen ganz besonderen Touch. Ein ganz besonderes Stilelement sind dabei die Zitate zu Anfang eines jeden Kapitels. Bibliothekarinnen teilen dort Anekdoten, Erinnerungen und liebevoll gewählte Worte zum Thema Bücher und Bibliotheken. Einfach unglaublich ehrlich und etwas einmalig schönes.

Die beiden Protagonistinnen sind taffe Mädels wie sie im Buche stehen und das obwohl das Schicksal es auch mit ihnen nicht immer gut meinte. Generell strotzt das gesamte Buch nur so vor herzensguten, liebevoll gezeichneten Charakteren die eins gemeinsam haben: die Liebe zu Büchern und die Suche nach einem Stückchen Licht in der Dunkelheit. Es gefällt mir, dass obwohl es ein historischer Roman vor dem Kriegshintergrund ist, die triste und bedrohliche Stimmung absolut durchkommt, der Krieg aber inhaltlich nicht im Fokus steht.

Das Leben wie es im Buche gezeichnet wird ist gleichwohl erschütternd, wie zutiefst bewegend ob des Mutes und der Hoffnung die aus jeder einzelnen Seite sprechen. Menschen stehen füreinander ein, geben einander Halt, sind füreinander da. Es werden unglaublich viele kleine, zutiefst berührende Momente geschaffen und ich hatte immer wieder Tränen in den Augen.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen und ich konnte es nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen musste, ob die Shelterbewohner ein Happy End bekommen. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

Bewertung vom 20.03.2023
Hot & Cold / Westwell Bd.3
Kiefer, Lena

Hot & Cold / Westwell Bd.3


ausgezeichnet

Ich habe diese Reihe heiß und innig geliebt und war so gespannt darauf, wie diese moderne Romeo-und-Julia-Geschichte zu Ende gebracht wird. Und was soll ich sagen, dieser letzte Band hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen. Es wurde spannend, gefährlich und herzzerreißend schön. Ich hab‘s total geliebt und bin richtig traurig, dass diese Reihe nun zu Ende ist.

Zum Inhalt: das Glück scheint zum Greifen nah, da werden Helena und Jess vor die nächste Zerreißprobe gestellt, als Jess überfallen wird. Irgendwer scheint es immer noch auf die beiden abgesehen zu haben und näher sie dem Geheimnis um den Tod ihrer Geschwister kommen, desto mehr geraten die beiden selbst in Gefahr. Ein letzter Schachzug soll alles entscheiden und das Schicksal der beiden besiegeln.

Ich fand dass in diesem dritten Band die Crime-Elemente nochmal richtig gut zur Geltung kamen. Das Buch war so wahnsinnig spannend und die aufgedeckten Intrigen wirklich mitreißend. Man konnte hier nochmal richtig mitfiebern. Gleichzeitig wurde es für die beiden Protagonisten gefährlich, wie nie zuvor und sie geraten selbst ins Fadenkreuz.

Auch auf familiärer Ebene tut sich hier nochmal richtig viel und die Geschichte finde hier endlich nicht nur Antworten, sondern auch einen ziemlich guten Abschluss. Natürlich gibt es auch hier wieder viele Reibungspunkte, aber auch endlich mal ehrliche Gespräche und tolle Entwicklungen, was mir richtig gut gefallen hat. Ein paar vorangegangene Entscheidungen werden dadurch endlich nachvollziehbarer.

Und die Lovestory- hach einfach schön. Mochte ich ja von Anfang gern, auch wenn natürlich viel Drama im Spiel ist. Aber ich mag wie echt die beiden Protagonisten miteinander sein können und wie ehrlich und sicher ihre Beziehung wirkt. Es gab auch hier im Buch wieder ein paar richtig süße Moment wo mir das Herz schmelzen wollte.

Alles in allem bin ich wieder völlig überzeugt und hingerissen. Das Buch hat einfach alles mitgebracht, was mir bei solchen Geschichten wichtig ist. Eine starke Storyline, nahbare, liebenswerte Charaktere und große Gefühle. Kann das Spin-Off schon kaum erwarten.

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Bewertung vom 20.03.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


sehr gut

Die Medici sind ja eine Familie, um die sich viele Geschichten ranken und die immer wiederkehrendes Thema historische Romane und Verfilmungen sind. Daher waren natürlich einige Passagen der Geschichte bereits im voraus festgeschrieben, da die Geschichte ja nunmal nicht umgeschrieben werden kann. Aber auch sonst zog sich das Buch an einigen Stellen und hätte mehr Spannung aufbauen können.

Zum Inhalt: das Florenz der Renaissance, die Bankiersfamilie Medici herrscht über die Stadt und macht ihren Einfluss auch über deren Grenzen hinaus in Italien geltend. Aber nicht jeder ist der machtgierigen Familie wohlgesinnt und so sehen sich Lorenzo und Giuliano in einem Ränkespiel um Macht und Einfluss wieder, das alles zu zerstören droht, was ihnen wichtig ist.

Also zuerst vielleicht, was ich gerne positiv hervorheben möchte: dass der Kopf der Pazzi-Verschwörung in dieser Erzählung eine Frau ist, fand ich richtig gut. Die Autorin selbst gibt im Faktencheck am Ende des Buch an, dass wenig darüber überliefert ist, aber mir hat dieser Aspekt des Ränke schmiedenden Familienoberhaupts gut gefallen. Generell gibt es in diesem Buch viele starke Frauenfiguren, die nicht nur die Geschehnisse aktiv mitgestalten, sondern oft im Zentrum dieser stehen.

Im Zentrum der Handlung stand für mich neben dem Schicksal der Familie Medici die Liebesbeziehung zwischen Guiliano und Fioretta, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht verleugnen ließ. Besonders Fioretta war eine wirklich bemerkenswerte Protagonistin in dieser Geschichte und ihr Schicksal war wirklich berührend. Zudem hat mir sehr gefallen wie durch sie die Liebe zur Kunst vermittelt wurde.

Der Spannungsbogen hätte in meinen Augen ausgeprägter sein können, es gibt immer mal wieder größere Zeitsprünge und die Handlung zieht sich über etliche Jahre in denen die Figuren miteinander, gegeneinander und aneinander vorbei interagieren. Hier wird ein sehr umfassendes Gesellschaftsbild gezeichnet, was mit einerseits sehr stimmig erschien und politische Lage gut wiedergespiegelt hat, trotzdem fand ich nicht unbedingt alle Szenen für die haupthandlung relevant. Das große Finale, auf das die Handlung zusteuert, kam dann für meinen Geschmack zu schnell und zu kurz dafür, dass es auch den Abschluss des Buches bildet. Hier wurde das Potential des berühmten Putschversuchs nicht ausgeschöpft.

Insgesamt hat mir das Buch trotzdem gut gefallen, einfach weil die Figuren und ihre Interessen sehr lebendig wirkten. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen.

Bewertung vom 20.03.2023
Dead Romantics
Poston, Ashley

Dead Romantics


sehr gut

„Dead Romantics“ würde ich als klassische Romcom bezeichnen, denn das Konzept auf dem die Geschichte beruht ist ja jetzt auch nichts völlig neues. An vielen Stellen war die Story auch reichlich vorhersehbar, aber ich fand sie trotzdem sehr unterhaltsam und hab die Liebesgeschichte wahnsinnig gemocht.

Zum Inhalt: als Ghostwriterin Florence zum ersten Mal ihren neuen Lektor trifft, ist sie direkt von ihm hingerissen. Dabei hatte sie der Liebe abgeschworen. Als er ihr dann aber in ihrer Heimatstadt wieder begegnet schwant ihr, dass da mehr dahinter stecken muss und sie irgendwas verbindet. Denn in Florence Familie ist nicht alles so, wie es scheint.

Was ich total mochte: in dieser Story sind die Rollen quasi umgekehrt. Florence ist die Zynikerin, die nach einer schweren Enttäuschung nicht mehr an die Liebe glaubt und Ben ist ein hoffnungsloser Romantiker. Ich hab die beiden Protagonisten wirklich gemocht und es gibt viele süße, herzliche Momente zwischen ihnen und ein paarmal konnte ich über ihre gemeinsamen Abenteuer auch wirklich lachen.

Zugleich greift das Buch das tiefgründige Thema rund um Trauer und Tod auf, sodass sich viel damit beschäftigt wird. Da gab es ein paar wirklich rührende Momente im Familienumfeld von Florence. Mir hat hier auch die gesamte Familienkonstellation inkl. aller Spannungen sehr gut gefallen und die Geschichte für mich sehr nahbar gemacht.

Ungefähr ab der Hälfte war für mich ziemlich vorhersehbar in welche Richtung sich die Story bewegt, das Ende war also alles andere als überraschend. Mich stört sowas bei Liebesromanen eher weniger, denn wie gesagt, im Normalfall hat man etwas ähnliches schon mal gesehen/gelesen.
Das Buch ist generell sehr angenehm zu lesen und ein guter Mix aus ernsteren und heiteren Momenten, sodass es sich leicht und sehr angenehm lesen lässt.

Bewertung vom 16.03.2023
Morgen, morgen und wieder morgen
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


ausgezeichnet

„Morgen, morgen und wieder morgen“ ist eines dieser Bücher, um die sich ein massiver Hype rankt und die gefühlt schon alle Preise abgeräumt haben, bevor sie überhaupt erschienen sind. Finde sowas immer schwierig, weil die Erwartungshaltung dadurch irrational hoch ist. Aber bei diesem Buch kann ich nur sagen- ich liebs halt auch. Dieses Buch ist eine echte Achterbahnfahrt, eine Hymne auf die Popkultur und eine Geschichte, die berührt und nachdenklich stimmt.

Zum Inhalt: Sam und Sadie sind Kindheitsfreunde, die schon eine Weile nicht mehr miteinander geredet haben, als sie sich zufällig wieder begegnen. Beide lieben Games und so beschließen sie, ihr Studium zu pausieren, um gemeinsam ein Videospiel zu entwickeln. Und ihr erstes Spiel Ishigo sprengt alle Erwartungen und wird zum Hit. Doch der Erfolg birgt auch Schattenseiten. Können Erfolg und Konkurrenz miteinander Hand in Hand gehen?

Ich weiß gar nicht richtig, wo ich bei diesem Buch anfangen soll, da ich so viele Elemente besonders und erwähnenswert finde. Also zuerst vielleicht so viel: das Buch ähnelt vom Aufbau her immer wieder selbst einem Videospiel oder orientiert sich strukturtechnisch an anderen Referenzen der 90er. Das finde ich eine sehr spannende Idee, die mir gut gefallen hat. Auch mit der Zeitachse wird immer wieder gespielt, sodass wir sowohl Rückblicke als auch kleine Ausschnitte aus zukünftigen Ereignissen geliefert bekommen und das Buch einen sehr großen zeitlichen Rahmen von ca. 20 Jahren umfasst- sowas ist halt Geschmackssache. Ich mochte, wie allumfassend dadurch das Bild wurde, das in diesem buch geschaffen wurde.

Sadie und Sam sind sehr besondere Protagonisten. Ich muss sagen, dass ich sie nicht mal unbedingt liebenswert oder sympathisch fand, aber sie funktionieren perfekt in diesem Buch. Die Freundschaft die in diesem Buch skizziert wird ist nicht immer harmonisch, oft sogar eher missgünstig gestrickt und viele der getroffenen Entscheidungen oder gesagten Worte konnte ich aus emotionaler Sicht nicht nachvollziehen. Aber wie gesagt, trotzdem funktioniert es für dieses Buch, da die beiden Marx haben, der als Puffer fungiert und für mich der Sympathieträger der Story war.

Das Buch ist an vielen Stellen sehr tiefgründig- es geht um Verlust, toxische Beziehungen, Außenseitertum, Krankheit, Neid, aber auch um Freundschaft, Erfolg, Liebe und das Verfolgen von Träumen. Ich glaube ich habe mir selten in einem Buch so viele Zitate markiert, wie hier. Das Innenleben der Figuren wird gut nach außen transportiert und ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen. Für mich ein Lesehighlight

Bewertung vom 16.03.2023
Der Fluch der dreizehnten Fee / Magic Kingdom Bd.1
De la Cruz, Melissa

Der Fluch der dreizehnten Fee / Magic Kingdom Bd.1


ausgezeichnet

„Magic Kingdom“ ist eine Geschichte über die Wahrheit hinter den Märchen und die Gefahren, die im Märchenland lauern. Es ist eine klassische Geschichte über Gut gegen Böse. Die Geschichte ist eine Erzählung innerhalb der Geschichte, die ich stilistisch toll umgesetzt und sehr abenteuerlich und spannend fand.

Zum Inhalt: Filomena liebt Bücher, besonders die Magic Kingdom Reihe. Umso erschütterter ist sie, als der finale Band nicht erscheinen soll, weil die Autorin spurlos verschwunden ist. Dann trifft sie auf einen merkwürdigen Fremden, der sie sehr an eine Buchfigur erinnert. Und schon startet ein wildes Abenteuer im Kampf um die Märchenwelt.

Ich liebe die Idee des Buches in einem Buch, das hat mir schon bei anderen Formaten wie der „Unendlichen Geschichte“ wahnsinnig gut gefallen. Sowohl Cover, als auch die kleine Illustration über den Kapitelangaben zeugen von Liebe zum Detail und das Buch ist insgesamt sehr hochwertig gestaltet. Inhaltlich ist es eine fantastische und magische Geschichte über die Märchenwelt, über die Wahrheit hinter den Märchen, aber auch über Freundschaft, Familie und Zusammenhalt.

Die Hauptgeschichte wird immer mal wieder von einer Nebenerzählung unterbrochen, die quasi wie aus dem Off die Hintergrundgeschichte erzählt. Das ist ein schönes Stilelement und passt gut in den Handlungsverlauf. Vor allem lockert es die Buchstruktur auf, sodass man an diesen Stellen gut mal unterbrechen und über das gelesene reden kann.

Die vielen verschiedenen Charaktere waren einfach zauberhaft. Mutig und freundlich, hilfsbereit und loyal. Das Buch vermittelt gut das Gefühl, dass es völlig okay ist anders zu sein, denn irgendwo sind die Menschen, zu denen man passt und die einen für das lieben, was man ist. Es werden hier auch bereits ernstere Themen wie z.B. Adoption aufgenommen, was aber sehr offen und auf positive Weise in die Handlung integriert wird.

Die Geschichte kommt nicht nur mit viel Herz, sondern auch wahnsinnig viel Witz daher. Wir haben uns vor allem über die zahlreichen Kosenamen für die Lasagne-Alfredos schlappgelacht. Filomena ist einfach eine Protagonistin, die kein Blatt vor den Mund nimmt- ein tolles Mädchen für eine tolle Geschichte.
Das Buch bereitet wirklich Freude, ist spannend zu lesen ein Muss für Märchenfans.

Bewertung vom 14.03.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


gut

„Equilon“ kommt mit einem spannenden Themenmix aus Klimakrise und KI-Technologie daher und war dadurch für mich sofort interessant. Ich liebe Dystopien, die auf einer Art Kollaps-Szenario beruhen. Allerdings habe ich in diesem Buch für mich wenig neues entdeckt, sondern viele Parallelen zu ähnlichen Büchern, die ich bereits gelesen habe.

Zum Inhalt: Equilon ist ein intelligenter Algorithmus, der die Welt gerechter machen soll. Denn nach dem großen Klimakollaps sind weite Teile der Welt kaum noch bewohnbar. Aber die MegaGoods haben technologisch fortschrittliche Städte erschaffen, die die Erfüllung aller Träume darstellen. Doch nur wer den Score knackt und die Welt bereichert, darf in ihnen leben. Und Equilon entscheidet, wer dazugehört.

Vorweg: ich glaube dieses Buch ist wirklich gut. Wer noch nicht viele dystopische Romane anderer namenhafter Autoren gelesen hat, dem wird dieses Buch vermutlich sogar sehr gefallen. Denn es hat eine spannende Storyline, coole Charaktere und etliche dunkle Geheimnisse. Ich mochte das Worldbuilding, wenn man es überhaupt so nennen kann, die Story spielt schließlich auf der Erde, wirklich total gern. Die Beschreibungen der Grenzländer aber auch von New Valley haben mir gut gefallen und ein bisschen an „Tribute von Panem“ erinnert. Allerdings wird das alles etwas oberfläachlich abgehandelt und hätte für meinen geschmack gerne komplexer sein können.

Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der beiden Protagonisten Dorian und Jenna erzählt, die sehr unterschiedliche Lebenswege beschritten haben, aber in New Valley aufeinander treffen. Dorian ist der klassische Underdog und ich mochte ihn von Beginn an. Er ist so anders als alle anderen Charaktere und sein düsteres, poetisches Wesen hebt ihn ab und macht ihn interessant. Jenna dagegen ist der Inbegriff von ehrgeizig und stellt einen tollen Kontrast zu Dorian dar. So gerne will sie in diese scheinbar perfekte Welt passen, dass sie bereit wäre, auch sich selbst dafür zu verraten.

Die Entwicklung der Geschichte ist gut konstruiert und sehr spannend. Immer mehr düstere Offenbarungen zeigen, dass die neue Welt mehr Schein als Sein ist und steuern auf einen unmittelbaren Konflikt hin. Das Ende kam für mich sehr abrupt, hier hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht auch weitreichendere Konsequenzen aufgezeigt würden.

Alles in allem ein tolles Buch, dass ich nur deswegen mit 3 Sternen bewerte, weil ich das Gefühl hatte das alles schonmal irgendwo anders gelesen zu haben und mir die Geschichte nicht tiefgreifend genug war. Hier war wirklich viel Potential vorhanden, aus dem man noch mehr hätte machen können. Für Einsteiger in die Dystopie-Literatur aber sicher spannend und empfehlenswert.

Bewertung vom 14.03.2023
Straßenmusik
Behr, Markus

Straßenmusik


gut

„Straßenmusik“ macht von Beginn an neugierig. Es ist die Geschichte zweier Seelen, die zufällig aufeinander treffen und im Einklang sind, die verweilen und sich voneinander wegbewegen. Nach einem sehr starken Start war die Folgehandlung dann aber doch sehr slow burn. Und führte letztlich nirgends so richtig hin.

Zum Inhalt: im Zug nach Amsterdam begegnen sich Chiara und Jonas. Beide stehen an einem Scheideweg in ihrem Leben und wissen noch nicht so recht wohin. Aber was sie verbindet ist die Liebe zur Musik und als sie erneut aufeinander treffen, scheint etwas besonderes zwischen den beiden zu entstehen und die beschließen, diese Liebe zu teilen.

Ich mochte die gesamte Amsterdam-Episode der Geschichte. Das spontane erste Treffen, die fast schon schicksalhafte zweite Begegnung. Von Beginn an liegt da etwas in der Luft; die Vorahnung, dass gleich was großes passieren könnte.
Es hat mir total gut gefallen, dass Jonas und Chiara beide auf ganz eigene Art Außenseiter, aber trotzdem irgendwie cool sind.

Die zweite Hälfte des Buches hat sich dann aber für mich ganz schön gezogen. Die Zeitsprünge, in denen Jonas und Chiara keinen Kontakt haben, werden größer, die Ereignisse werden zusammenhangsloser. Es gibt noch einen richtig coolen musikalischen Moment im Buch, dann dreht sich die Geschichte eher um Nebensächlichkeiten aus dem Leben der beiden Protagonisten und dann ist das Buch auch quasi schon vorbei. Fand ich schade, denn der Beginn war so stark, dass die Handlung danach irgendwie abgeflaut ist.

Bei den unglaublich vielen Nebenfiguren weiß ich gar nicht, ob ich sie gut oder schlecht fand. Denn es waren ein paar echt kauzige Vögel, aber auch krasse Stereotypen vertreten, was mir richtig gut gefallen hat. Leider hatten sie aufgrund der schieren Fülle an Figuren immer jeweils nur kurze Auftritte und blieben dadurch sehr blass.

Was eine Liebesgeschichte hätte werden können, wird schnell zur Geschichte über Freundschaft, in der aber auch Eifersucht eine große Rolle spielt. Beide Protagonisten fand ich wenig sympathisch und auch ihre Freundschaft habe ich nicht wirklich nachempfinden können, weil beide oft gegenseitig verletzendes Verhalten an den Tag legen.

Insgesamt hat diese Geschichte für mich nirgends so richtig hingeführt