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Benutzername: 
marakkaram
Wohnort: 
Lingen

Bewertungen

Insgesamt 564 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2015
Hey
Bourani,Andreas

Hey


ausgezeichnet

Nach dieser Fußball Hymne habe ich ehrlich gesagt ein wenig gebraucht, um mich diesem Album zu nähern. Hätte ich zuerst "Auf anderen Wegen" gehört, wäre ich wahrscheinlich eine der Ersten gewesen. So kann`s manchmal gehen.

Es ist ein großartiges Album! Gereifter und vielleicht auch ein wenig erwachsener. Nicht nur textlich und musikalisch, sondern in erster Linie stimmlich. Als ob er angekommen ist und seine ureigene Tonart/Tonlage in sich gefunden hat. Was mir beim Debut-Album noch manches Mal einfach zu "gequetscht" und hoch war, hat sich jetzt komplett gelegt. Und diese unheimlich klare, tiefe und dermaßen ruhige satte Stimme, transportiert die Songs direkt unter die Haut. Emotionen pur!

Insgesamt gesehen ist es ein sehr ruhiges und unaufgeregtes Album, bei dem Stimme und Texte im Vordergrund stehen und diese musikalisch einfach nur perfekt begleitet werden. Mit "Ein Ende nach dem Anderen" gibt es zwar auch eine richtig coole Rocknummer, aber wer ein komplettes Album im Stil von Fußball Hymnen erwartet, der ist hier falsch.
Mich persönlich sprechen seine Texte sehr an, da sie Dinge auf den Punkt bringen und einen auch mal ein wenig zur Selbstreflektion bringen.

Fazit: Texte in denen man sich wiederfinden und verlieren kann und eine Stimme wie Samt und warmer Kakao. Großartig!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2015
Im Angesicht der Toten / Finstermoos Bd.3
Clark, Janet

Im Angesicht der Toten / Finstermoos Bd.3


sehr gut

>>"Erzähl mir was" sagte sie nach einigen Minuten. Nic verharrte kurz, dann tapste er weiter "Was willst du hören?". "Was über Dich." Sie wandte ihren Kopf, sodass er die Angst in ihren dunklen Augen sah. Die Angst, hier zu sterben, die Angst, nie gefunden zu werden, die Angst, so zu enden wie die Tote mit der makabren Ähnlichkeit zu ihr.>>

***Für alle, die Teil 1 und 2 nicht kennen enthält diese Rezension Spoiler!***

Während Valentin, Luzie und Basti sicher zurück im Dorf angekommen sind, sitzen Mascha und Nic in der Gletscherspalte mit einer Toten fest, die Mascha auf unheimliche Weise wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Wer ist diese Frau, kam sie aus Finstermoos? Und wieso liegt neben ihr die Axt, mit der Nic gestern Abend angegriffen wurde? Noch bevor sie auch nur ansatzweise darüber nachdenken können, kappt jemand von oben das Seil und sie sitzen fest...

Derweil findet Basti im Fotoalbum seines Bruders Fotos auf denen irgendetwas nicht stimmen kann....

* * *

Der 3. Band bringt tatsächlich die ersten Wahrheiten ans Licht ~ die aber umso mehr Fragen aufwerfen.

Janet Clark beginnt mit "Was bisher geschah" und fasst auf 3,5 Seiten die ersten beiden Bände kurz zusammen. Allerdings muss ich mich trotzdem oftmals sehr darauf konzentrieren, wen ich jetzt vor mir habe und wo derjenige hingehört. Ich kann gar nicht so richtig greifen, woran das liegt. Denn ich habe auch nicht wirklich ein klares Bild (Aussehen, Stimme etc.) von den meisten Personen. Irgendwie gleichen sich die Jungs alle ein wenig und es gibt kaum charakterliche Abgrenzungen die hervorgehoben werden. Bei den "alten" Dorfbewohnern habe ich dasselbe Problem. Und so habe ich selbst im vorletzten Band noch keinen richtigen Bezug zu irgendeinem von ihnen aufbauen können.

Trotzdem, die Geschichte, diese verschworene und mysteriöse Geschichte überzeugt und fesselt. Denn im Gegenteil zu den Charakteren haben das Dorf, die Umgebung, die Berghütten und die Höfe, ja sogar die Hunde für mich ein ganz klares Gesicht. Die unheimliche, teilweise schon beklemmende Atmosphäre und die Geheimnisse der Dorfgemeinschaft lassen einen so schnell nicht mehr los.

Fazit: Ein spannender 3. Teil, der anfängt die lang verschütteten Geheimnisse rund um Finstermoos freizulegen. Insgesamt ein gut aufgebauter, mysteriöser Jugendkrimi.



Teil 1: Aller Frevel Anfang

Teil 2: Am schmalen Grat

Teil 3: Im Angesicht des Todes

Teil 4: Bedenke das Ende

Bewertung vom 25.06.2015
Das Haus der Lügen
Lam, Stephanie

Das Haus der Lügen


ausgezeichnet

>>Ich hatte mich bereits gefragt, wie um alles in der Welt sie Dr. Feathers` endlose Monologe ertrug, ohne dabei den Wunsch zu verspüren, ihm mit dem Schürhaken eins überzuziehen. Aber bei genauerer Betrachtung gelangte ich zu einem anderen Schluss: Sollte jemals so etwas wie Leben in ihr existiert haben, hatte der Doktor es wohl längst erstickt.>>

1924: Der junge Robert nimmt die Einladung seines Cousins Alex an, die Sommerfrische zur Erholung auf dem Familiensitz Castaway House zu verbringen. Dort angekommen schlägt ihm von der Frau des Hauses pure Abneigung entgegen. Und unter den Dienstmädchen wird geflüstert, in Castaway House gehe das Böse um...

1965: Vor einer unglücklichen Liebe geflüchtet, zieht die junge Rosie in ein Zimmer ins Castaway House. Dort wohnt auch Star, mit der sie sich auf Anhieb versteht. Rosie ist fasziniert von dieser unkonventionellen Frau, merkt aber auch schnell, dass sie sich selten an Verabredungen hält und scheinbar eine ganze Menge Geheimnisse hat. Aber in die alte Zeichnung von einem gewissen R.C., die Star ihr geschenkt hat, war sie sofort verliebt. Ausserdem ist unter ihrer Fensterbank der Satz "Robert Carver ist unschuldig" eingeritzt. Ist er der Zeichner - der geheimnisvolle R.C.? Und was hat es überhaupt mit dieser Botschaft auf sich? Ob der alte Dockie Licht ins Dunkel bringen könnte? Er wurde irgendwann ohne Erinnerungen an den Docks aufgelesen, aber ahnt, dass ihn irgendwas mit Castaway House verbindet.

* * *

Dieses Buch war ein gelungener Spontankauf. Ich habe es in der Buchhandlung liegen sehen und es sprach mich irgendwie sofort an. Wenn es um düstere Familiengeheimnisse und alte Häuser geht, hat man mich ja sowieso meist sofort am Haken...

Also, der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Er beginnt 1965 mit Rosie, wechselt dann aber kontinuierlich zwischen 1924 (Robert) und 1965 (Rosie) hin und her. Dabei sind die Kapitel immer ausreichend lang um tief genug in die jeweilige Geschichte eintauchen zu können. Und das ist auch gut so, denn es gibt schon eine Handvoll Personen und man muss die Gruppen und Zusammenhänge und eventuellen Überschneidungen erst einmal erfassen. Ist man dann aber drin, fällt einem immer mehr auf und man spekuliert ohne Ende vor sich hin - so erging es mir jedenfalls.

Obwohl die Geschichte unheimlich ruhig beginnt und eigentlich auch das ganze Buch über ruhig bleibt, baut sich doch schleichend ein kontinuierlicher Spannungsbogen auf, so dass ich das Buch irgendwie gar nicht weglegen wollte. Ich muss aber dazu sagen, dass ich viel und relativ schnell lese, dementsprechend habe ich es das erste Mal nach ca. 180 Seiten aus der Hand gelegt - manch einer mag sich vielleicht doch etwas durch die ersten leisen Seiten quälen. Aber ich habe das Kennenlernen, die Beschreibungen und vor allem auch die Umstände und das Lebensgefühl dieser Zeiten genossen.

Stephanie Lam hat nämlich einen großartig erzählenden Schreibstil -unaufgeregt und flüssig- der den Leser tief eintauchen lässt. Insbesondere bei einem Wechsel aus dem Jahr 1924 hatte ich immer das Gefühl man würde mich von ganz weit weg wiederholen und ich wäre jedes Mal gerne noch länger geblieben. Dieser Teil war einfach atmosphärisch sehr gelungen; sie hat die damalige Gesellschaft perfekt eingefangen.

Und auch wenn Robert noch ein absolutes Greenhorn ist und man tatsächlich nach 200 Seiten eine ungefähre Ahnung bekommt, worauf es hinausläuft, ist das nur ein klitzekleiner Faden im riesigen weiten Meer, denn hier ist nichts so wie es scheint.

Fazit: Mir hat das Debüt von Stephanie Lam richtig gut gefallen. Klar erfindet ihre Geschichte jetzt auch das Rad nicht neu, aber sie ist toll erzählt. Ich habe mir ein altes Haus mit düsterer Familiengeschichte gewünscht und bekommen. Das Buch lag allerdings in der Krimi Ecke, wo es meiner Meinung nach nicht wirklich hingehört.

Bewertung vom 20.06.2015
Engelsstaub (eBook, ePUB)
Jungwirth, Anne-Marie

Engelsstaub (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

>>Das hieß, mit meiner Demonstration vorhin hatte ich hauptsächlich erreicht, dass mich nun vermutlich alle hassten und auf Darius hatte ich ohnehin keinen Eindruck gemacht. Ich war erst 24 Stunden im Himmel und hatte bereits alle gegen mich aufgebracht. Das war selbst für meine Verhältnisse eine beeindruckende Bilanz.>>

Die 16-jährige Jade ist ein kleiner Nerd und Stolz darauf. Ihr ein und alles ist die Wissenschaft, da kommt sie ganz nach ihrem plötzlich verstorbenen Vater. Leider ist ihre Mutter das genaue Gegenteil.

Verständnis hat sie bislang nur bei ihrem besten Freund Theo gefunden. Bis ihr eines Abends der Mädchenschwarm und Gelegenheitsmusiker Casper durch Zufall näherkommt. Doch viel Zeit bleibt ihnen nicht; noch vor dem ersten Kuss stirbt Jade und findet sich in einer Zwischenstation des Himmels wieder. Kann sie Casper loslassen? Muss sie das überhaupt? Und wo ist eigentlich ihr Vater?

~ ~ ~

Ich bin auf das Buch allein durch eine tolle Rezension auf einer Bücherplattform aufmerksam geworden und ich muss sagen, sie hat nicht zu viel versprochen.

Ich habe genau einen Abend gebraucht und mein einziger Kritikpunkt ist, dass es manchmal vielleicht ein wenig zu viele tolle Ideen für die doch eher geringe Seitenzahl sind. Für mich hätten es gut und gerne noch 200 S. mehr sein dürfen ~ aber vielleicht macht das ja auch grade den Reiz des Buches aus. Denn langweilig wird es mit Jade nie. Und es ist schon großartig, wie sie mit ihren Fragen und Hinterfragen den ganzen Himmel aufwirbelt.

Man hat den Eindruck, der Autorin ist ihre Geschichte nur so aus der (sprichwörtlichen) Feder geschossen ~ denn, obwohl sie gefühlt aus 3 Teilen besteht (Casper, Himmel etc.) liest sie sich durchgehend in eins weg. Der Schreibstil ist witzig, locker und richtig schön fliessend. Irgendwie bot sich da gar keine Gelegenheit den Reader auch mal aus der Hand zu legen. Es ging Schlag auf Schlag und man wollte immer wissen, wie es jetzt wohl weiter geht.

Mit Casper hat die Anne-Marie Jungwirth einen kleinen Traumtypen geschaffen und gezeigt, dass man oftmals einfach nur ein wenig hinter die Fassaden schauen muss. Wie gerne hätte ich noch viel mehr von dieser wunderbaren Liebesgeschichte gelesen....

Aber auch alle anderen Charaktere sind mit sehr viel Liebe gestaltet und haben, jeder auf seine Art, das Herz am rechten Fleck. Man mag sie und es gibt Szenen, die einen unheimlich bewegen, aber in erster Linie macht es einfach nur Spaß sich mit ihnen auf das Abenteuer "Engelsstaub" einzulassen und einen sehr individuellen Himmel und seine Bewohner kennenzulernen.

Gibt es ein Happy End? Das sollte jeder schleunigst für sich selbst herausfinden. Von mir gibt es daher eine ganz, ganz klare Kaufempfehlung!

Fazit: Ein wunderbar romantisches, witziges und vollends gelungenes Debut ~ genau das Richtige für einen Nachmittag am See oder Meer oder einen verregneten Tag im Schaukelstuhl. Ich hoffe, dass wir von dieser Autorin noch sehr viel lesen dürfen

Bewertung vom 17.06.2015
Unbändige Liebe
Holland, Jennifer S.

Unbändige Liebe


ausgezeichnet

46 kleine Geschichten über ungewöhnliche Tierfreundschaften und die ganz große Liebe.

Egal, ob es um die Pitbull Hündin Laika und die Königsboa Jack geht oder um Zecke, das Zebra, das eine Eselin liebt; eines haben Sie alle gemeinsam: Sie zaubern einem beim Lesen und Betrachten ihrer Fotos ein Lächeln ins Gesicht. Einfach herrlich!

Die Autorin erzählt ihre Geschichten kurz und prägnant, weder blumig, noch kitschig, noch ausschweifend und dennoch immer mitten ins Herz gehend. Auch die dazugehörigen Bilder sind große Klasse - unaufdringlich aber mit einer ganz klaren Aussage: Liebe!

Das Buch hat ein schönes handliches Format und obwohl es ein Hardcover ist und schwer aussieht, ist es relativ leicht. Das mag an dem wunderschön melierten und hochwertig aussehenden Papier liegen. Es ist nicht reinweiß, sondern eher leicht sepia und auch die Fotos sind auf diesem Papier gedruckt, d.h. man sollte sich bewusst sein, dass es keine Hochglanzfotos sind. Aber für mich passt das haargenau zum Charme des Buches.

Bewertung vom 15.06.2015
Quickfinder Küchenwissen
Lenz, Claudia

Quickfinder Küchenwissen


sehr gut

Der Quickfinder macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist schön logisch und übersichtlich aufgeteilt. 10 Kapitel, die über =mit entsprechenden Symbolen versehene= Reiter immer einen schnellen und direkten Zugriff gewährleisten.

- Küche und Einkauf

- Getreide

- Obst und Gemüse

- Fisch und Meeresfrüchte

- Fleisch, Geflügel und Wild

- Eier, Milch, Käse und Gewürze

- Getränke

- Grundrezepte

- Pannenhilfe

- Menü und Gäste

Begonnen wird hier allerdings tatsächlich ganz bei Null. So erfährt man in "Küche und Einkauf" welche Pfannen, Töpfe und Küchenutensilien zur Grundausstattung eines jeden Haushalts gehören, wie man sinnvoll einkauft, wo welche Produkte im Kühlschrank gelagert werden sollten etc.

Aber dadurch bitte nicht abschrecken lassen, denn für Anfänger hat das Buch noch so Einiges mehr zu bieten. Speziell an Warenkunde und allgemein Wissenswertes bis hin zu Grundrezepten und Sofortlösungen bei Pannen. Hier findet man u.A. eine Getreideübersicht, Kräutersteckbriefe, Tabellen mit Obst und Gemüse der Saison, Südfrüchte, wie man Brot backt, eine Übersicht über Weine, deren Eigenschaften und Unterschiede, welches Fleisch wo bei den jeweiligen Nutztieren sitzt und wie es verwertet wird, wie man mit Wild, Fisch und Geflügel umgeht und und und....

Im Anhang befindet sich dann noch ein Glossar, in dem gängige Kochbegriffe erläutert werden.

Ich persönlich fand vor allem die Warenkunde interessant, hätte es mir aber zum Teil noch weiter in die Tiefe gehend gewünscht - was beim Wein z.B. der Fall war, bei den Südfrüchten eher weniger.

Dieses Buch richtet sich wirklich in erster Linie an Personen ganz ohne Vorkenntnisse und Anfänger in Sachen Kochen und Warenkunde - dafür ist es perfekt geeignet. Alle Anderen werden mit Sicherheit auch noch das ein oder andere Wissenswerte finden, es aber wohl höchstens mal als Nachschlagewerk benutzen