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Benutzername: 
Pharo72
Wohnort: 
Zittau
Über mich: 
Büchersüchtige, introvertierte Leseratte!

Bewertungen

Insgesamt 465 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2010
Plötzlich Shakespeare
Safier, David

Plötzlich Shakespeare


sehr gut

Rosa möchte sich an ihren Hollywood-Heldinnen ein Beispiel nehmen und ihre einstige große Liebe Jan, wenige Tage vor seiner Hochzeit mit einer anderen, zurückerobern. Der Versuch misslingt und aus Enttäuschung sowie der Suche nach der einzig wahren Liebe lässt sie sich per Hypnose in ein früheres Leben zurückversetzen. Dabei landet sie ausgerechnet im Körper des damals noch nicht ganz so berühmten William Shakespeare. Eine turbulente und zum Brüllen komische Liebesgeschichte nimmt daraufhin ihren Lauf.

Bereits mit „Mieses Karma“ hat der Autor es geschafft, mich zu begeistern. Nun liegt sein neuestes Werk vor und wieder kann ich nur positive Eindrücke wiedergeben. Sicher ist Rosa mit ihrer Figur, dem ungeliebten Job und dem Nachtrauern ihres Ex-Freundes ein wandelndes Klischee, aber dies tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Auf wunderbare Weise stellt David Safier die Konflikte, Schwierigkeiten, aber auch berührenden Momente der zwei Seelen in einem Körper sowohl in der Vergangenheit als auch in der Jetztzeit dar. Wenn Rosa der Königin Elisabeth auf dem Donnerbalken begegnet oder sie sich Wortgefechte mit Sir Francis Drake liefert, bleibt kein Auge trocken.

Diese Art von Humor liebt man oder aber nicht. Ich tue es, denn nur wenige bringen mich so zum Lachen. Wie das Ganze ausgeht, sei hier nicht verraten, aber es gelingt dem Autor ein für alle Sichtweisen befriedigendes Ende aufzuzeigen.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2010
Wo fahren wir hin, Papa?
Fournier, Jean-Louis

Wo fahren wir hin, Papa?


gut

Einen Vater ereilt das Schicksal ein behindertes Kind in die Welt gesetzt zu haben. Unter großen Mühen findet er sich damit ab und stellt sich den enormen Herausforderungen im Alltagsleben.

Doch kann das Schicksal so grausam sein und ein zweites Mal zuschlagen? Es kann. Auch der zweite Sohn, Thomas, kommt mit den selben Behinderungen auf die Welt. In kleinen Episoden erzählt der Autor aus dem Leben des Vaters mit seinen behinderten Söhnen und wie er fast daran zerbricht.

Bis zum Schluss konnte ich bei diesem Roman nicht eindeutig feststellen, ob es sich nun um eine autobiografische Erzählung des Autors handelt oder er „nur“ eine Geschichte erzählt. Bei der Eindringlichkeit der Betrachtungsweise ist ersteres anzunehmen.

Das Buch hat nur wenige, teils halbleere Seiten und ist daher schnell ausgelesen. Aber es wirkt um so länger nach. Der teils rabenschwarze Humor ist die einzige Möglichkeit des Erzählers mit seinem Schicksal umzugehen. Das mag für manche, die das Thema gern totschweigen möchten, etwas zu weit gehen. Jedoch kann man beim aufmerksamen Lesen, vor allem zwischen den Zeilen, die tiefe Liebe des Vaters empfinden, die er dennoch gegenüber seinen Söhnen hegt, die so anders als die anderen sind.

Klar hadert er mit seinem Schicksal, gibt sich ein ganzes Leben lang die Schuld, kann sich selbst nicht verzeihen. Doch wem würde es anders gehen, wenn er ehrlich mit sich selbst ist. Schonungslos offen, bis an die Schmerzgrenze sarkastisch – so verpackt der Autor eine bewegende Lebensgeschichte, die Betroffenen dennoch Mut machen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2010
Ich will dich, ich krieg dich
Robertsen, Hedda H.

Ich will dich, ich krieg dich


weniger gut

Alba ist 19, arbeitet im Buchhandel und hat sich unsterblich verliebt. Sie kennt nur seine Initialen – M. M. und nennt ihn fortan Mads Mikkelsen nach einem dänischen Schauspieler. Immer mehr verstrickt sich Alba in vorrangig erotische Tagträume, kann kaum noch unterscheiden zwischen Traum und Wirklichkeit. Schließlich sendet sie Mads eine SMS, um ihr Verlangen endlich in richtige Bahnen zu lenken. Wie wird er reagieren?

Das Cover des Buches deutet auf einen lustigen Chick-Lit-Roman hin. Doch Vorsicht, in weiten Teilen handelt es sich um erotische, wenn nicht pornografische Literatur. Ich habe kein Problem mit schönen Sexszenen und anfangs sind diese auch durchaus anregend, doch je weiter das Buch fortschreitet, um so mehr überschreitet die Autorin die Grenze.

Jüngeren Lesern zwischen 16 und 25 mag das Buch gefallen, ich hatte ein paar Schwierigkeiten, da es nicht wirklich eine Handlung gibt. Zwischenzeitlich verwischen die Szenen aus Albas Fantasie mit denen der Realität so sehr, dass man leicht den Faden verlieren kann. Jedoch findet die Autorin bei Beschreibungen bestimmter Handlungen auch sehr schöne Worte.

Ein Vorteil ist sicher auch, dass sich die knapp 200 Seiten, die teilweise nur halb bedruckt sind, in Höchstgeschwindigkeit weglesen lassen.

Eine wirkliche Empfehlung möchte ich dem Buch nicht aussprechen, könnte mir aber vorstellen, wer Geschmack an „Feuchtgebiete“ gefunden hat, kann auch dieses Buch in Teilen genießen.

Bewertung vom 23.08.2010
Am ersten Tag / Keira und Adrian Bd.1
Levy, Marc

Am ersten Tag / Keira und Adrian Bd.1


sehr gut

Adrian ist Astrophysiker und sucht nach dem ersten Stern. Um seine weiteren Forschungen zu finanzieren, bewirbt er sich bei einer Stiftung um einen Geldpreis. Dort trifft er eine alte Jugendliebe wieder, die ihm den Preis vor der Nase wegschnappt. Keira ist Archäologin und auf der Suche nach dem ersten Menschen. Ein kleiner Junge an ihrer Ausgrabungsstätte in Afrika schenkte ihr einen rätselhaften Stein, der alsbald zum Angelpunkt einer abenteuerlichen Jagd wird. Eine geheime Organisation will verhindern, dass Adrian und Keira mehr über den Ursprung des Steins herausfinden, denn das könnte alles in Frage stellen, was wir über die Entstehung der Menschheit zu wissen glauben.

In seinem neuen Roman gelingt es Marc Levy den Leser auf eine abenteuerliche Jagd rund um den Globus mitzunehmen, die ihn kaum zu Atem kommen lässt. Gefühlvoll beschreibt er die langsam wieder aufkeimende Liebe zwischen den Protagonisten. Ein wenig naiv erscheint ihre Handlungsweise an einigen Stellen. So hochdekorierten Wissenschaftlern wäre etwas mehr Intellekt zuzutrauen gewesen.

Größtes Manko des Buches ist allerdings, dass es sich nur um die 1. Hälfte einer Geschichte handelt, die mit dem für November 2010 angekündigten „Die erste Nacht“ fortgesetzt wird. Daher auch ein Punkt Abzug für die allgemeine Verlagspolitik. Ich habe absolut nichts gegen Fortsetzungen, aber die Teile sollten doch abgeschlossen sein. Letzten Ende ist man nach Zuklappen des Buches genauso schlau wie vorher, da das wirkliche Geheimnis der Steinfragmente nicht aufgeklärt wird. Vieles bleibt rätselhaft und ungeklärt.

Es wird daher schwer fallen, nun die Geduld aufzubringen und auf die Fortsetzung zu warten. Abschließend kann ich allen, die Abenteuerromane im Stil von Indiana Jones lieben, das Buch empfehlen, würde aber mit dem Lesen warten, bis beide Teile erhältlich sind.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2010
Ausgelöscht / Smoky Barrett Bd.4
McFadyen, Cody

Ausgelöscht / Smoky Barrett Bd.4


ausgezeichnet

Auf der Hochzeit ihrer Kollegin und Freundin Callie erhält FBI-Agent Smoky Barrett ein besonderes Geschenk. Eine kahlgeschorene Frau, die sich als eine sieben Jahre verschollene Polizistin herausstellt, wird aus einem Lieferwagen gestoßen. Die Spur führt schnell zu ihrem einstigen Ehemann, dem bezüglich des Verschwindens seiner Frau nie etwas nachgewiesen werden konnte. Weitere Opfer häufen sich und die Ermittler stoßen auf einen mysteriösen Serientäter, der übers Internet Kontakt zu Männern aufnimmt, die ihre Frauen loswerden wollen. Unvorstellbares Grauen müssen die Frauen in der Gefangenschaft erdulden und Smoky wird bald selbst zum Opfer. Ist ihr Wunsch, den Täter tot zu sehen so groß, dass sie alle Regeln über den Haufen wirft?

Auch im lang erwarteten 4. Teil der Smoky Barrett-Reihe gelingt es dem Autor, den Leser mit dem Einblick in die Abgründe der Seele eines perfiden Killers zu fesseln. Zwar stehen diesmal keine blutrünstigen Details im Vordergrund, aber gerade die perfiden psychologischen Spielchen des Täters, die Smoky am eigenen Leib erfahren muss, machen das Geschehen so eindringlich, dass man sich dem Bann kaum entziehen kann. In Smokys privaten Leben haben sich einige Änderungen ergeben, die sie nur so und nicht anders handeln lassen können.

Etwas irreführend ist der Klappentext, da an dem ersten aufgetauchten Opfer keineswegs eine Lobotomie durchgeführt wurde. Mit neuen Wunden, aber noch mehr gestärkt und sicher, mit der Jagd auf gewissenlose Monster genau den richtigen Weg zu verfolgen, geht Smoky auch aus diesem Kampf hervor und die Fans der Reihe können nur wieder sehnsüchtig auf den nächsten Band hinfiebern, der hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lasst.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2010
Saphirblau / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.2
Gier, Kerstin

Saphirblau / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.2


ausgezeichnet

Gwendolyn Shepherd hat sich damit abgefunden, die letzte weibliche Zeitreisende in einer langen Ahnengalerie zu sein. Jedoch lässt sie nur widerwillig Lektionen über die Politik im 19. Jahrhundert, das Menuett-Tanzen oder wie man einen Fächer richtig hält über sich ergehen. Diese sind jedoch unabdingbar für ihre Zeitreisen. Einziger Trost ist ihr, dass sie Gideon, in den sie sich unsterblich verliebt hat, täglich sehen kann. Jedoch verhält er sich ihr gegenüber zunehmend rätselhafter. Wird sie in der Zukunft etwas gegen ihn unternehmen, was sich auf seine Gefühle zu ihr in der Gegenwart auswirkt?

Auch im 2. Teil ihrer Zeitreise-Trilogie für Jugendliche kann Kerstin Gier wieder ihr ganzes Können abrufen. Gewohnt witzig, romantisch und voller verrückter Ideen begleitet der Leser Gwen und Gideon durch die Jahrhunderte. Besonderes Highlight ist der Geist eines Wasserspeier-Dämons, den nur Gwen sehen kann und der ihr so manchen guten Dienst erweist, dabei jedoch auch zum Brüllen komisch ist.

Die Hintergrundgeschichte um die Zeitreisefamilien wird immer verzwickter, ein Geheimnis jagt das nächste und hält somit die Spannung auf hohem Niveau. Einmal mehr ist man nach Beendigung des Buches einfach nur traurig, dass man nicht direkt bei Smaragdgrün, welches als Abschlussband für Oktober 2010 angekündigt ist, weiterlesen kann. Das kleine, leicht zu knackende Rätsel auf der letzten Seite facht die Neugier nur noch mehr an.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2010
Stumm
Hayes, Sam

Stumm


sehr gut

Julia Marshalls Leben gerät aus der Bahn, als ihre Mutter plötzlich von einem Tag auf den anderen nicht mehr spricht und sie beim Spazierengehen ihre schwer verletzte Schülerin Grace Covatta findet. Von ihrem alkoholkranken Mann hat sie sich kürzlich getrennt und sucht nun beim Arzt ihrer Mutter, David Carlyle, Trost und Liebe. Doch bald darauf verdichten sich die Hinweise, dass David etwas mit dem Überfall auf Grace zu tun hatte und Julia weiß nicht mehr, wem sie vertrauen soll.

Der nach „Blutskinder“ zweite in Deutschland erschienene Roman der britischen Autorin Sam Hayes wird als Psychothriller angepriesen, gestaltet sich aber eher als Familiendrama, psychologisch gekonnt, aber mit weniger Thrill. Abwechselnd aus der Perspektive von Julia, ihrem Noch-Ehemann Murray und ihrer Mutter Mary erzählt, entwickelt sich eine spannende Geschichte, die immer wieder mit Überraschungen aufwartet. Besonders gekonnt der Erzählstrang von Mary, die ihre schreckliche Vergangenheit in ganz kleinen Brocken offenbart, sodass die Spannung nie nachlässt.

Einerseits ist die Handlung recht schnell vorhersehbar, erfährt dann aber eine Wendung, mit der man wirklich nicht rechnen konnte. Einige Handlungsweisen der Protagonisten sind schwer nachvollziehbar und das Ende ist für meinen Geschmack nicht ganz befriedigend, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Murray mit der Wahrheit leben kann, ohne weiterhin dem Alkohol zu erliegen. Alles in allem aber ein gelungener Roman über die Abgründe der menschlichen Seele.

Bewertung vom 07.12.2009
The Time of My Life
Swayze, Patrick;Niemi, Lisa

The Time of My Life


ausgezeichnet

Im September 2009 hat der Schauspieler Patrick Swayze, der jedem zumindest aus dem Tanzfilm der 90er „Dirty Dancing“ bekannt sein dürfte, den langen Kampf gegen den Krebs verloren. Kurz zuvor hat er die vorliegende Biografie zusammen mit seiner Frau Lisa Niemi fertig gestellt.

Mich hat dieses Porträt seines Lebens sehr berührt. Es zeigt die Höhen und vor allem auch Tiefen eines stark verunsicherten Menschen. Von der Mutter dazu erzogen, immer in allem der Beste zu sein, kam es für ihn nicht infrage aufzugeben. Viele Träume mussten platzen, bevor er mit der Schauspielerei seine wahre Bestimmung fand, da sein größter Traum vom Tänzer aus gesundheitlichen Gründen nicht realisierbar war.

Aus jeder Seite seiner Selbstdarstellung fließt die Liebe zu seiner Lisa und auch zu seinem Vater. Beschreibungen von den Drehs lassen einem die entsprechenden Szenen in den bekanntesten Filmen wieder vor den Augen erstehen und zu einem Lächeln verführen. Auf andere, unbekanntere Projekte wird man neugierig.

Bereits das Vorwort rührt zu Tränen und die Zeilen der erst vor kurzem erneuerten Ehegelübde wärmen einem das Herz. Ein Kompliment dem Verlag auch an das wunderschöne Cover.

Patrick Swayze war sicher kein einfacher Mensch, ein wirkliches Glück für ihn, das Lisa fast immer an seiner Seite war, aber er hatte das Herz auf dem rechten Fleck. Dies zumindest vermittelte mir seine Biografie.

11 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.11.2009
Dunkelland / Dhampir Bd.3
Hendee, Barb; Hendee, J. C.

Dunkelland / Dhampir Bd.3


sehr gut

Die Vampirjägerin Magiere und ihre treuen Begleiter, der Halbelf Leesil sowie der Feenhund Chap, begeben sich auf der Suche nach Magieres Vergangenheit in ihr Heimatdorf. Dabei werden sie von der Weisen Wynn begleitet, die ihnen oftmals mit ihrem Wissen eine große Hilfe ist. Doch auch zwei weitere Edle Tote folgen mit unterschiedlichen Beweggründen ihrer Spur. Mit dem schrecklichen Geheimnis, welches Magieres Herkunft umgibt und das nun nach und nach gelüftet wird, hätte wohl keiner der Suchenden gerechnet.

Auch der 3. Teil der dunklen Fantasy-Saga von Barb & J. C. Hendee entführt den Leser wieder in ein dunkles Abenteuer. Für berührende Momente sorgt die inzwischen eingestandene Liebe zwischen Leesil und Magiere. Die Entdeckungen in dunklen Kerkern sowie die Kämpfe gegen mächtige Gegner verursachen so manche Gänsehaut. Wenn Magiere auch sehr viel von ihrer Vergangenheit erfährt, so bleibt ihre wahre Bestimmung doch unklar und damit die Spannung für die weiteren Bände erhalten. Der nächste Teil der Serie „Dhampir 4 - Blutsverrat“ führt in Leesils Vergangenheit und wer die zwei Halbblute und ihre Mitstreiter bis hierher begleitet hat, wird auch wissen wollen, wie es mit ihnen weitergeht.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.