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GudrunMaria

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Insgesamt 442 Bewertungen
Bewertung vom 17.10.2015
Brief an meine Schwester
Malton, Leslie;Quadflieg, Roswitha

Brief an meine Schwester


ausgezeichnet

Leslie Malton schreibt diesen "Brief" so lebensecht und nah, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.

Hier wird deutlich, dass nichts verschwiegen, sondern die ganze Bandbreite von Erlebnissen und Gefühlen offen "auf den Tisch gelegt" wird.

Die Schilderungen der Ereignisse sowie der Gefühlslage wirken authentisch und schonungslos ehrlich.

Hierzu gehören Selbstvorwürfe, -anklagen sowie gleiches auch die Angehörigen betreffend, gegenüber.

Ebenfalls werden die Bereicherungen, die Krankheiten/Behinderungen....mit sich bringen können, aufgezeigt.


Die Erleichterung, dem Dubiosen einen Namen geben zu können, wird so verständlich rübergebracht, dass sich der Leser ganz damit auseinandersetzen kann.

Hierunter fällt auch die normale Reaktion des "Augen-verschließens" und des Begreifens und damit umgehens.


Auch die Lebensumstände, die Rett oder auch andere Beeinträchtigungen mit sich bringen, klingen plausibel und werden in lebhaften Bildern geschildert. Hier darf auch durchaus geschmunzelt... werden, denn gerade ein offener Umgang mit dem Thema ist wünschenswert und wird angestrebt. Nur so kann Inklusion funktionieren und bleibt nicht nur ein Wort, sondern wird allgegenwärtig gelebt.


Mein Fazit: schonungslos ehrliches und aufrüttelndes Buch

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Bewertung vom 14.10.2015
Salzverkrustet
Gusel, Christoph

Salzverkrustet


sehr gut

Der Erzählstil ist, wie in einem Blog üblich, aufgebaut. Das heisst: kurze Erläuterungen zu den Erlebnissen, die die Familie (Mama"bert", Papa"bert" und Kind"bert") auf ihrer Segeltour im Mittelmeer erlebt haben.

Die Erzählungen sind so gehalten, dass sich der Leser bildhaft vorstellen kann, wie denn die Reise so abgelaufen ist. Die Begegnungen mit anderen Seglern, Einheimischen vor Ort oder auch den Kurzbesuchern, die eine kurze Strecke mitgesegelt sind, wurden interessant und mit viiiiiiiel anschaulichem Bildmaterial dokumentiert.


Das Buch ist wie ein Blog aufgebaut und handelt von der österreichischen Familie Gusel, die 45 Wochen durchs Mittelmeer gesegelt sind. Es schildert die Auszeit der drei Österreicher mit einigen Hindernissen und tollen Erlebnissen, die vorher nicht abzusehen waren.


Dass so ein Segeltörn nicht immer nur "locker vom Hocker" abläuft, ist sicherlich klar und dass jeder dabei so sein Quentchen Glück braucht, ebenso. Auch diese "Vorfälle" und eben das Quentchen Glück werden immer wieder offen und ehrlich dargestellt.


Mein Fazit: Netter Blogbericht, angenehm zu lesen

Bewertung vom 30.09.2015
Die Hureninsel (eBook, ePUB)
Sahler, Martina

Die Hureninsel (eBook, ePUB)


gut

Zuerst will ich anmerken, dass dieses Buch der 2. Band nach "Das Hurenschiff" ist. Kenne den 1. Band nicht. Es ist jedoch ein Leichtes, auch ohne diese Vorkenntnis von Beginn an die Zusammenhänge zu verstehen.

Zudem hat Martina Sahler eine Auflistung der wichtigsten Figuren, in der auch herausgehoben ist, welches historische Persönlichkeiten waren und auch noch eine Karte zugefügt, auf der der Leser "mitreisen" kann.


"Die Hureninsel" handelt von Strafgefangenen aus London, die mit Segelschiffen nach Australien deportiert werden. Dass in dieser Wildnis das Leben und Überleben nicht einfach werden wird, ist klar. Wie es sich die Menschen hier gegenseitig schwer machen und wie sie den Alltag dort bewältigen, wird im Buch dargestellt.


Die Autorin hat die Charaktere sehr nachvollziehbar dargestellt. Auch hat sie einiges von Flora und Fauna der dortigen Gegebenheiten erwähnt. Was ich etwas schade finde, ist, dass einiges etwas unglaubwürdig und übertrieben rüberkommt. Aber, nichtsdestotrotz: Die Spannung und auch die Nachvollziehbarkeit der einzelnen Charaktere überwiegt bei Weitem.


Mein Fazit: Angenehm zu lesende Saga über frühere Zeiten

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2015
Brennender Fluss / Macy Greeley Bd.2
Salvalaggio, Karin

Brennender Fluss / Macy Greeley Bd.2


sehr gut

Brennender Fluss von Karin Salvalaggio

Bei diesem Kriminalroman benötigte ich ca. 80-100 Einleseseiten, da so viele Namen und Mitwirkende bereits zu Beginn involviert waren, dass es nicht leicht war, in die Geschichte von Beginn an zu finden.

Nach dieser "Kennenlernphase" hat mich jedoch der Krimi bis zum Ende gepackt.

Der Spannungsbogen war bis zum Schluss gegeben.


Das Buch spielt sich in Flathead Valley, Montana, ab. Dorthin wird Detective Macy Greeley beordert, die in ihrem Fach einfach eine Meisterin ist. Im Tal werden während einer Hitzewelle Feuer gelegt und Leichen gefunden. Bei Aufdeckung der Tat/Taten treten vielerleit Ungereimtheiten an den Tag und die Bewohner sind nicht gerade zuvorkommend.

Ausserdem ist das Privat- und auch Berufsleben von Macy alles andere als einfach.


Die Autorin inszeniert die Charaktere und Vorkommnisse in einem lebhaften Rahmen. Auch wird eine gewisse Düsternis heraufbeschworen, die hervorragend zu den Geschehnissen passt und das Ganze umso geheimnisvoller macht. Liebe und Trauer sowie Vergangenheitsbewältigungen werden realistisch dargestellt.


Mein Fazit: Nach einer Einlesezeit ein packender Kriminalroman bis zum Schluss

Bewertung vom 08.09.2015
Die australischen Schwestern / Auswanderer-Epos Bd.2
Renk, Ulrike

Die australischen Schwestern / Auswanderer-Epos Bd.2


ausgezeichnet

Vorab möchte ich anmerken, dass dies der Folgeband zu "Die Australierin" ist, dieser jedoch vollkommen unabhängig davon gelesen werden kann. Kenne den "1. Band" noch nicht, konnte jedoch sofort ins Geschehen eintauchen.

Ulrike Renk umschreibt die Saga nach einer wahren Geschichte wirklich hervorragend real und nachvollziehbar. Auch hat sie die Mitwirkenden emotional und bildhaft dargestellt, so dass sich der Leser komplett in die jeweilige Person hineinversetzen kann.

Einen Spannungsaufbau benötigt dieses Buch nicht, da die realen Geschichten, die das Leben eben schreibt voller Intensität und Emotionen sind und genauso hat sie die Autorin rübergebracht.


Die Geschichte dreht sich vor allen Dingen um drei Schwestern, die bis ins Jahr 1891 zusammen in Australien aufwachsen. Dann geschieht ein schwerer Schicksalsschlag und Carola, die Älteste, muss nach Deutschland zu Ihrer Tante und die beiden anderen Schwestern bleiben in Australien mit ihren Brüdern bei den Großeltern.


Die Autorin zeigt die unterschiedlichen Ereignisse und Gefühle in den verschiedenen Kapiteln unter der jeweiligen Person (Schwester) auf und sie schafft dadurch ein emotionales und einfühlsames Kopfkino.


Mein Fazit: Wer eine wahre Geschichte wunderbar als Kopfkino erleben will - hier ist er richtig

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2015
Etta und Otto und Russell und James
Hooper, Emma

Etta und Otto und Russell und James


sehr gut

Emma Hooper hat einen ganz aussergewöhnlichen Schreibstil, der in meinen Augen sicherlich sehr polarisieren wird. Deshalb fällt mir diese Rezension auch nicht leicht. Bin hin- und hergerissen, da die Autorin einerseits die Stimmung im Buch, die ja vielerlei Erschwernisse des Lebens darstellt, wiederspiegelt, andererseits mir aber auch schwergefallen ist, das Buch immer mal wieder zur Hand zu nehmen.

Der Leser wird mit in die Geschichte hineingezogen, so dass man das Ende auf jeden Fall lesen will. Durch die etwas spröde Schreibweise fällt jedoch das "Dranbleiben" etwas schwerer.


Das Buch handelt, wie ja der Titel schon sagt, von den Protagonisten Etta und Otto und Russell und James. Etta, eine Mittachtzigerin, die anscheinend unter Demenz leidet, will endlich das Meer sehen und macht sich nur mit wenig Reisegepäck zu Fuß dorthin auf den Weg. Ihr Mann Otto lässt sie ziehen. Ihr Nachbar und Freund Russell will sichergehen und folgt ihr nach. Ja, und James ist ein Weggefährte, bei dem nicht sicher ist, ob real oder Fantasie.


Die Autorin erzählt die Leben der Protagonisten in abwechselnden Zeitsprüngen und macht so die Handlungen begreifbar.


Mein Fazit: Ein Buch, das sicherlich polarisiert und schwere Kost liefert.

Bewertung vom 22.08.2015
Die Salbenmacherin Bd.1
Stolzenburg, Silvia

Die Salbenmacherin Bd.1


ausgezeichnet

Die Schreibweise der Autorin schafft einen Spannungsbogen, der sich von Anfang bis Ende hervorragend durchzieht.

Die Erzählweise, die oft aus der Sichtweise des jeweils Handelnden aufgezeigt ist, macht es total lebendig und lädt den Leser mitten ins Geschehen ein.


Das Buch dreht sich um die Protagonistin Jugendliche Olivera, die mit ihrem Vater in Konstantinopel zuhause ist. In ihrem jugendlichen Eifer wünscht sie sich die baldige Heirat mit dem von ihr auserwählten Laurenz.

Mit List und Tücke gelingt ihr dieser Schachzug und schon bald ist sie mit ihrem Mann auf dem Weg nach Tübingen, da dieser dort beheimatet ist.

Dass Laurenz sich immer mehr verändert, weil ihm etwas auf der Seele liegt, kann sie zuerst nicht ahnen, dann nicht fassen. Das Leben in Tübingen ist für die junge Frau eine wahre Herausforderung.


Silvia Stolzenburg hat die Verhaltensweisen und Einstellungen der damaligen Zeit zu den unterschiedlichsten Dingen gekonnt dargestellt. Die Heilmittel und Kräuter, die im Buch erwähnt werden, sind äusserst interessant geschildert. Auch der Umgang, gerade in Bezug auf Glaube und Religion wurden authentisch und lebendig erzählt.


Mein Fazit: Wer sich ins 15. Jahrhundert begeben will, ist hier goldrichtig