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Starocotes von nerdenthum.de
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Herborn
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Comicleser, Baseballfan, Gamer

Bewertungen

Insgesamt 434 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2018
All-Star Batman - Mein schlimmster Feind
Snyder, Scott;Romita Jr., John

All-Star Batman - Mein schlimmster Feind


sehr gut

Böse Zungen behaupten das die ursprüngliche All-Star Batman Serie nur dazu diente die Gewalt- und Sexphantasien von Frank Miller durch Jim Lee in Szene setzen zu lassen. Da ist es extrem erfreulich das hier mit Scott Snyder ein Autor am Werk ist der versucht einigen Charakteren mehr Tiefe zu verleihen. Hier ist es vor allem Two-Face der von einem eher zweidimensionalen Status als Mann mit der Münze zu einem geschickten Planer erhoben wird. Die gespaltene Persönlichkeit, die Verbindung zu Bruce und die Idee einer Jagd mit Versprechen auf Heilung wir hier zu einem spannenden Abenteuer vermischt wo dann auch noch ein Großteil der anderen Gegner von Batman mit eingebaut wird.

Idee das eben jeder im Umfeld von Batman ein potentielles Erpressungsopfer ist, setzt dem ganzen dann nochmal die Krone auf, weil man irgendwann wirklich nicht mehr weiß wem man trauen kann. Durch die Einbeziehung von Duke Thomas gibt es zudem einen Bezug zu den aktuellen Geschehnissen im Batman Universum was ja bei der „alten“ Serie gar nicht gegeben war.

Ein Manko sind allerdings die übertriebenen Zeitsprünge zu Beginn die einen den Überblick verlieren lassen. Glücklicherweise beschränkt sich das nur auf den ersten Teil und der Rest des Bandes ist eher linear und somit verständlicher.

John Romita Jr. ist ein Zeichner den man entweder liebt oder hasst. Sein ganz eigener Stil der sonst keinen Konventionen entspricht schaft es aber wie kein Andere Dynamik und Ausdruck so miteinander zu verbinden das man sofort in die Story gezogen wird, sobald man sich darauf einlässt. Ein netter kleiner Gag ist die Tatsache das jedes Kapitel mit einem schwarz / weis Bild startet und endet. Das erinnert stark an die Übergänge aus den diversen NCIS Serien.

Bewertung vom 09.03.2018
Batman: Der Dunkle Prinz
Marini, Enrico

Batman: Der Dunkle Prinz


ausgezeichnet

Enrico Marini hat sich mit Geschichten wie „Gipsy“ und „Der Skorpion“ bereits als Zeichner in der europäischen Comicszene einen Namen gemacht. Mit „Die Adler Roms“ feierte er sein Debüt als alleiniger Autor und Zeichner einer Serie. Hier nimmt er sich auf seine ganz eigene Art und Weise einer amerikanischen Ikone an. Sein Batman im europäischen Stil besticht vor allem durch die detaillierten und weiträumigen Gemälde. Frei von aller Rücksicht auf einen Zusammenhang zu den aktuellen Geschehnissen im DC Universum kann er hier frei eine Geschichte rund um Bruce Wayne, den Joker, Harley Quinn und ein Mädchen erzählen, das eine zentrale Rolle ein nimmt.

Sein Batman unterscheidet sich weder charakterlich noch zeichnerisch stark von dem der in den monatlichen Serien vor kommt, er sieht nur – aufgrund des sehr speziellen Zeichenstils – um einiges besser aus. Sein Joker jedoch ist nicht ganz so verrückt wie andere sondern eher ein Psychopath was ihn für den Leser verständlicher aber nicht unbedingt berechenbarer macht. Harley wirkt wie einen verzogene, durchgedrehte Göre, was ebenso gut funktioniert wie die Veränderung beim Joker.

Die Story ist interessant, wobei der Plot jetzt kein wirkliches Wunderwerk ist, aber die Erzählweise, die Abstimmung von Text und Zeichnungen und die wunderschöne gestalltung des Albumbs machen es für jeden Batman Fan ein Muss. Nimmt man jetzt noch das witzige Vorwort des Autors und das Interview am Ende hinzu bleibt kein Zweifel daran das hier Batman Unterhaltung auf allerhöchsten Niveau geboten wird. Das diese Geschichte nach 2 Alben abgeschlossen ist, ist hier dann nochmal ein großer Bonus.

Bewertung vom 07.03.2018
Daredevil: So finster die Nacht
Soule, Charles D.;Sudzuka, Goran;Garney, Ron

Daredevil: So finster die Nacht


sehr gut

Zunächst bekommen wir den neuen „Sidekick“ von Daredevil vorgestellt. Blindspot kann sich mit einem speziellen Anzug unsichtbar machen, dummerweise ist er auch ein illegaler Einwanderer aus China und es ist für den neuen Staatsanwalt Matt Murdock natürlich ein Risiko sich mit ihm einzulassen. Der Band überspringt dann ein wenig der Geschichte und dann begleiten wir unseren blinden Helden zu einem Pokerturnier nach Macau. Hier sucht er nach Unterlagen von Black Cat und Spider-Man soll ihm dabei helfen.

Dann geht es zurück nach New York wo ein blutrünstiger Künstler sein Unwesen treibt. Zusammen mit Blindspot muss er Morde und Entführungen aufklären die mit dem Fall zu tun haben und kommt dabei in Konflikt mit den Inhumans die ebenfalls in die Morde verwickelt sind.

Soule benutzt Daredevils Kräft sehr interessant weil es eben nicht nur auf Herzschlag und feuchte Haut ankommt sondern auch auf andere Dinge die Matt ebenso erkennen kann. Auch sein neuer Job als Staatsanwalt macht sich bemerkbar da er jetzt nicht mehr sein eigener Herr ist und ein plötzliches Verschwinden durchaus auffällt. Die Geschichte in Macau wirk jedoch ein wenig gezwungen Spider-Man verhält sich Charakter untypisch. Die Zeichnungen sind klar und transportieren Story gut, doch Daredevils schwarzes Kostüm wirkt in Sudzukas Zeichenstil fehl platziert.

Doch die zweite Story rund um den mordenden Künstler ist extrem dicht erzählt und wenn auch die Verbindung zu den Inhumans am Ende nicht ganz klar ist kann sie doch vollends für die Probleme der ersten entschädigten. Es gibt einen „Kampf“ zwischen Daredevil und Karnak, der wie erwartet sehr spannend ist und Verfolgungsjagden mit interessanten Konsequenzen. Garney ist hier für das Artwork verantwortlich und obwohl auch hier Matt Milla koloriert wirkt Daredevils Kostüm hier viel passender. Auch die Stimmung ist durch Garneys etwas düsteren Stil besser getroffen ohne das die Lesbarkeit darunter leidet.

Daredevil Comics hatten in Deutschland schon immer einen schweren Stand, daher ist es schön das Panini sich hier doch durch gerungen hat zumindest einen Auszug aus der aktuellen Serie zu liefern. Es bleibt zu hoffen das er Erfolg ihnen Recht gibt und noch weitere Bände veröffentlicht werden.