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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 886 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2020
Zehn (eBook, ePUB)
Neumann, Andy

Zehn (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Aus der Perspektive eines Killers

„Zehn“, das Thrillerdebüt des BKA-Beamten Andy Neumann, hat mich begeistert. Worum geht es?
Jahrelang zieht ein Serienmörder eine Blutspur durch Deutschland. Seine Taten haben nur eines gemeinsam: Sie sind nicht aufzuklären. Es gibt kein Muster, keine Zeugen, kein erkennbares Motiv, keine Verbindung zwischen den Opfern. Die Mordkommission unter der Leitung von Torben Kanther tappt im Dunkeln.
Nur der Journalist Rolf Günther Niessen scheint als Einziger den richtigen Riecher zu haben. Ist der Täter etwa ein Polizist?
BKA-Ermittler Neumann schildert das Psychogramm eines Mörders, der sich „Ten“ nennt und ein perfides Spiel spielt. Zehn Jahre, zehn Taten, das ist sein Plan. Kann Niessen den Killer stoppen, bevor der sein Ziel erreicht?
Andy Neumann hat seinen Erstling packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Eine Geschichte, die sich zudem flott und flüssig lesen lässt - bis zum fulminanten Showdown. Dadurch hebt sich Neumann wohltuend vom Gros vor allem amerikanischer Thrillerautoren ab.

Fazit: Thriller made in Germany. Spannend und lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2020
Charming Boy (eBook, ePUB)
Eckert, Guido

Charming Boy (eBook, ePUB)


schlecht

Vom Redakteur zum Voyeur

Um es gleich vorwegzunehmen, bisher haben mich Bücher aus dem Gmeiner Verlag noch nie enttäuscht (zuletzt „Zurück im Zorn“ und „Kalte Nacht“). Aber „Charming Boy“ von Guido Eckert musste ich nach ca. 100 Seiten abbrechen. Worum geht es?
Sebastian Heiter, der neue Mitarbeiter bei einer Berliner Tageszeitung, ist alles andere als charmant. Er ist ein skrupelloser Hacker. Er spät die Computer und Handys seiner Kolleg*innen aus und genießt die Macht über seine Opfer, die er Untergebene nennt.
Anfangs fand ich das noch witzig und interessant. Dann nur noch langweilig. Nach 115 Seiten habe ich entnervt aufgegeben und das Buch abgebrochen. Spannend ist anders. Noch dazu ein unsympathischer Protagonist, ein Manipulator, ein echter Psychopath.

Fazit: Abgebrochen. Leider war es so gar nicht meins.

Bewertung vom 01.04.2020
Das Dorf der toten Seelen (eBook, ePUB)
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen (eBook, ePUB)


schlecht

Zeitverschwendung

Um es gleich vorwegzunehmen, nach mehreren Anläufen habe ich „Das Dorf der toten Seelen“ von Camilla Sten nach ca. 100 Seiten abgebrochen. Worum geht es?
Die Geschichte spielt in Silvertjärn, einem Geisterdorf in Norrland, Nordschweden. Vor 60 Jahren verschwanden alle Bewohner von einem Tag auf den anderen spurlos, außer einem Baby.
Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen. Sie ist mit den Geschichten ihrer Großmutter über Silvertjärn aufgewachsen. Jetzt will sie darüber einen Dokumentarfilm drehen.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, Damals und Heute. 80 Seiten passiert einfach nichts, bis jemand vor Schmerz ins Walkie-Talkie stöhnt…
Gruselig wie eine Horrorgurke aus den 70ern. Deshalb habe ich aufgegeben und das Buch abgebrochen. Stranger Things, eine US-amerikanische Science-Fiction-Mysteryserie, kannte ich vorher nicht.

Fazit: Abgebrochen. Das langweiligste Buch aller Zeiten. Schade…

Bewertung vom 30.03.2020
Zurück im Zorn
Heiden, Christoph

Zurück im Zorn


ausgezeichnet

Spannend, tiefgründig und realitätsnah

Um es gleich zu sagen, „Zurück im Zorn“ von Christoph Heiden ist der Hammer! Nicht einfach nur Thriller, sondern vor allem spannendes Drama. Wer eine blutrünstige Schlachtplatte erwartet (O-Ton des Autors), ist hier also eindeutig falsch. Doch worum geht es?
Gollwitz, Havelland. Anna Majakowski kehrt nach 20 Jahren in ihr Heimatdorf zurück. Damals, am 18. März 1995, hatte ein Feuer ihre gesamte Familie ausgelöscht. Vater, Mutter, Bruder. Die 12-jährige Anna hat als Einzige überlebt - und erhält seitdem mysteriöse Briefe.
„Zurück im Zorn“ ist ein echter Slow Burner. Anfangs etwas zäh, kommt dann aber umso gewaltiger. Christoph Heiden setzt in seinem Roman eher auf die leisen Töne. Mit seiner scharfsinnigen Beobachtung menschlicher Verhaltensweisen hat der Autor einen Roman geschrieben, in dem die Gedanken, Beweggründe der Dorfgemeinschaft, eingebettet in ein regionales soziales und gesellschaftliches Gefüge ein wichtiger Part sind.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, 1995 und heute. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Je näher man der Wahrheit zu kommen scheint, desto undurchsichtiger wird sie - bis sie mit voller Wucht zuschlägt. Christoph Heiden präsentiert dem Leser immer neue Fakten und Wendungen. Unerbittlich dreht er an der Spannungsschraube.
Ich mag Geschichten, die zeigen, wie Liebe und Freundschaft, aber auch Neid und Hass das menschliche Schicksal beeinflussen - mit überraschenden, dramatischen und manchmal auch brutalen Folgen. „Zurück im Zorn“ verknüpft Spannung nicht mit unbändiger Action, sondern mit psychologischer Tiefe. Eine Zeitreise. Gut gefallen hat mir auch, dass es einen Soundtrack zum Roman gibt. ALF sowieso. Nur mit „Wetten, dass…?“ konnte ich nie etwas anfangen.

Fazit: Ein Buch, das die Seele berührt. Ein Buch mit Herzblut.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2020
Eisiger Nebel / Theo Krumme Bd.6
Berg, Hendrik

Eisiger Nebel / Theo Krumme Bd.6


ausgezeichnet

6 Fälle und kein bisschen müde

Als Fan der 1. Stunde liebe ich diese Reihe und auch „Eisiger Nebel“, der sechste Fall für Kult-Kommissar Theo Krumme, hat mich begeistert. Worum geht es?
Nordfriesland kann eisig sein. Im Husumer Hafen wird eine Wasserleiche gefunden. Bald steht fest, es handelt sich um den Frankfurter Immobilienmakler Castor. Krumme und seine Kollegin Pat ermitteln. Die Spur führt sie in einen kleinen Ort auf der Halbinsel Eiderstedt. Die Menschen leben seit Generationen in einer verschworenen Gemeinschaft. Fremden begegnen sie mit Misstrauen. Was hatte Castor dort zu suchen?
Nordfriesland kann mörderisch sein. Hendrik Berg hat seinen neuen Krimi wieder atmosphärisch mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Neben dem Kriminalfall geht es um das reale Thema Wölfe, die sich in Nordfriesland aufhalten. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Last but not least gibt es erneut eine mystische Komponente, die Bergs Krimis immer zu etwas ganz Besonderem machen.
Nordfriesland kann Familie sein. Über das Wiedersehen mit Krumme, Pat, Marianne - und Hund Watson habe ich mich sehr gefreut. Krummes Privatleben nimmt viel Raum ein. Aber mir gefällt es. Amüsant auch ein Ausflug ins (fiktive) Kleebüll, wo alles begann. Immer mal wieder gibt es Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist.

Fazit: Fall Nr. 6 für Kommissar Krumme. Hochspannung in Nordfriesland!

Bewertung vom 25.03.2020
Das Gerücht
Kara, Lesley

Das Gerücht


ausgezeichnet

In unserer Stadt lebt eine Mörderin

Joanna zieht mit ihrem Sohn Alfie von London in eine Kleinstadt am Meer. Zunächst ist es die pure Idylle - dann hört sie, dass die Kindermörderin Sally McGowan, die als Zehnjährige einen Spielkameraden umbrachte, unter anderem Namen in der Stadt leben soll. Vor Jahrzehnten machte der Fall Schlagzeilen, inzwischen ist Sally längst aus dem Gefängnis entlassen worden. Unbedacht erzählt Joanna anderen Müttern von dem Gerücht und ihrem Verdacht, wer die Mörderin von damals sein könnte. Sie ahnt nicht, was für eine verheerende Spirale von Ereignissen sie damit in Gang setzt. Und wie sehr sie selbst in diese Geschichte verstrickt ist.
Wer hat es nicht schon mal gemacht? Ein Gerücht weitererzählt, es muss nicht mal aus einem bösartigen Gedanken heraus passieren. Sobald die Wörter den Mund verlassen, sind sie unaufhaltbar. Das musste auch Joanna akzeptieren als wegen ihr eine Kette von Ereignissen losbrach, die sie nicht mehr kontrollieren konnte. Nur einen Gesprächsfetzen hatte sie aufgeschnappt "In unserer Stadt lebt eine Mörderin". Joanne muss die Wahrheit herausfinden, um ihr Gewissen zu beruhigen und um ihren kleinen Sohn Alfie zu beschützen. Überaus spannend erzählt, wird die Wahrheit rasch ans Licht gebracht.

Fazit: Packendes Debüt voller unerwarteter Wendungen. Wow!

Bewertung vom 24.03.2020
Wie viele willst du töten / Ellery Hathaway Bd.1
Schaffhausen, Joanna

Wie viele willst du töten / Ellery Hathaway Bd.1


sehr gut

Happy Birthday. Ich weiß, dass du es bist.

Ellery Hathaway ist Polizistin in Woodbury, einem verschlafenen Ort in Massachusetts, USA. Jedes Jahr bekommt sie eine anonyme Geburtstagskarte. Und jedes Mal verschwindet danach ein Mensch aus ihrem Umfeld spurlos. Niemand will ihr glauben. Aber es weiß auch niemand, dass sie als Teenager das einzige überlebende Opfer eines Serienkillers war. Ist hier ein Nachahmungstäter am Werk?
Nur einer wird ihr vielleicht helfen: Reed Markham, der FBI-Mann, der sie damals befreite. Doch dann bekommt Ellie ein Paket mit einer menschlichen Hand…
Ellery ist eine starke Frau. Aber sie hat ein Verhältnis mit ihrem (verheirateten) Chef, Chief Sam Parker. Sie belügt Reed, um Sam zu schützen - und das Geheimnis aus ihrer sorgsam gehüteten Vergangenheit zu bewahren. Sam und Reed belügen ihre Frauen.
Ein guter Thriller sollte vor allem spannend sein und einen Plot haben, der nicht vorhersehbar, aber dennoch glaubwürdig ist. Auf „Wie viele willst du töten“, dem Thriller-Debüt von Joanna Schaffhausen, trifft das nur bedingt zu. Eher psychologisch raffiniert als spannend. Und auch ziemlich vorhersehbar. Zudem etwas konstruiert, weil Ellie - im Gegensatz zum Leser - nicht ahnt, wer es auf sie abgesehen hat.

Fazit: Typisch amerikanisch und psychologisch raffiniert, aber vorhersehbar. Mit einer unsympathischen Protagonistin.

Bewertung vom 23.03.2020
Die Maske der Schuld
Wind, Jennifer B.

Die Maske der Schuld


ausgezeichnet

Realitätsnah und brisant

„Die Maske der Schuld“ von Jennifer B. Wind ist nach „Die Maske der Gewalt“ bereits der 2. Fall für den Wiener LKA-Ermittler Richard Schwarz. Worum geht es?
In der Donau wird eine Wasserleiche gefunden. Der Tote saß im Rollstuhl. Bald steht fest, es handelt sich um den ehemaligen Polizisten Jan Dorn, der an Multiple Sklerose (MS) erkrankt war.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Damals und heute. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Es geht um menschliche Versuchskaninchen und einen selbsternannten Wunderheiler.
Über das Wiedersehen mit Richard und seiner (Zirkus-)Familie habe ich mich gefreut. Das große Zirkussterben in Österreich wird nochmals thematisiert - und vertieft. Auch Theres und Poldi sind wieder mit von der Partie.
Immer mal wieder gibt es Bezüge zum Vorgänger, erscheinen alte Bekannte. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Neueinsteiger, die den ersten Band nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
Ab und zu sind Kapitel in Kursivschrift eingestreut, die mit Intermission betitelt sind. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Gruselig! Ebenfalls in Kursivschrift, ist das Tagebuch einer Reha-Patientin eingefügt. Harter Stoff!
Aber es gibt auch Positives zu berichten. Die Suche nach dem Mörder von Richards Mutter wird wieder aufgerollt. Überhaupt scheint das Schicksal es endlich gut mit ihm zu meinen.
Am Ende sind der Kriminalfall und der Cold Case gelöst und der Bösewicht überführt. Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon heute auf Band 3, der im November/Dezember dieses Jahres erscheinen soll.

Fazit: Fall Nr. 2 für den sympathischen Wiener Ermittler Richard Schwarz. Noch besser als Band 1!

Bewertung vom 18.03.2020
Totenfels / Anna Krüger Bd.4 (eBook, ePUB)
Erzberg, Tim

Totenfels / Anna Krüger Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Du bist die Nächste

„Totenfels“ von Tim Erzberg alias Thomas Montasser ist bereits der 4. Fall für die Helgoländer Polizistin Anna Krüger. Worum geht es?
Auf Helgoland wird ein riesiger Blindgänger gefunden. Wenn die Bombe explodiert, könnte das verheerende Folgen für die Insel haben. Die Evakuierung gestaltet sich schwierig. Und dann wird in einem alten Tunnel auch noch eine Leiche gefunden.
Als wäre das nicht schon genug, bekommt es Anna auch noch mit einem gefährlichen Stalker zu tun: „Du bist die Nächste.“ Wer schickt ihr solche Nachrichten?
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Rückblicke in die Vergangenheit, am 18. April 1945, kurz vor dem Bombenangriff der britischen Luftwaffe auf Helgoland - und heute. Mir kam es vor wie eine Mischung aus „Hell-Go-Land“ und „Sturmfeuer“.
Annas kämpft noch immer mit den Dämonen der Vergangenheit, leidet noch immer unter starker Migräne, die sie Stalin nennt, und nimmt noch immer viel zu viele Tabletten. Dazu ihre Alleingänge. Unvernünftig und unprofessionell.
Und wenn sich zum Abschluss eine Art Happy End andeutet, so ist es für mich fraglich, ob es einen Folgeband geben wird.

Fazit: Mix aus Hell-Go-Land und Sturmfeuer. Für mich nicht das beste Buch der Reihe.

Bewertung vom 14.03.2020
Blutgott / Clara Vidalis Bd.7 (eBook, ePUB)
Etzold, Veit

Blutgott / Clara Vidalis Bd.7 (eBook, ePUB)


sehr gut

Happy Slapping

„Blutgott“ ist bereits der der siebte Teil der Thriller-Reihe mit Patho-Psychologin Clara-Vidalis und ihre Kollegen vom LKA Berlin. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist.
Veit Etzold geht gleich in medias res: Mia wird von einer Gruppe Jungen brutal getötet als sie in einem Zug durch Nordrhein-Westfalen unterwegs ist. Ein blutiges Symbol erinnert an den Totenzeichner (Clara Vidalis, Band 4).
Last but not least bekommt Noah eine ziemlich kranke Nachricht. Jemand der sich „BG666“ nennt manipuliert Jugendliche unter 14 Jahren über das Internet und stiftet sie zu grausigen Morden an. Clara und Dr. Martin Friedrich, genannt MacDeath, ermitteln…
Veit Etzold hat seinen neuen Thriller gewohnt unappetitlich inszeniert. Ein Buch mit einem hohen Ekelfaktor, das harte und bizarre Szenen beinhaltet, die als abstoßend empfunden werden können, somit nichts für zartbesaitete Gemüter.
Auch wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, Spannung wird dennoch aufgebaut - auf der Suche nach dem Mastermind. Immer mal wieder gibt es Bezüge zu den Vorgängern. Über das Wiedersehen mit Clara und MacDeath habe ich mich gefreut.
Es geht um Overkill, Dawnraid und Slash Mobs. Hintergrundgeschichten und Fachausdrücke werden zwar gut erklärt. Allerdings gehen die Passagen ein bisschen zu Lasten der Spannung. „Blutgott“ bietet morbide, extreme, zuweilen grenzwertige Unterhaltung. Ihr seid also gewarnt!

Fazit: SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.