Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Philo
Wohnort: 
Frankfurt am Main
Über mich: 
Lesen ist mein liebstes Hobby

Bewertungen

Insgesamt 429 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2014
Die Frauen von Carcassonne
Mosse, Kate

Die Frauen von Carcassonne


ausgezeichnet

Kate Mosse ist ein besonderes Buch gelungen, das uneingeschränkt von mir 5 Sterne verdient. Ein Buch, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird und mich wahrhaft erschüttert hat. Es bringt die Erinnerungen an den 2. Weltkrieg zurück mit all seinen Schrecken und Grausamkeiten.

Sandrine lebt im Jahr 1942 in Carcassonne und genießt ihre Jungmädchenzeit. Ihre Eltern sind gestorben. Sie lebt mit ihrer Schwester und der alten Haushälterin unbeschwert in ihrem Elternhaus. Es ist die Zeit der Besatzung in Frankreich, aber Sandrine lebt in der Hoffnung, daß alles nicht so schlimm werden wird. Bis sie eines Tages Raoul kennen- und lieben lernt. Einen jungen Widerstandskämpfer, von dem sie auch erfährt, daß ihre Schwester Marianne und deren Freundinnen sich schon lange den Widerstandskämpfern angeschlossen haben. Nun erkennt Sandrine den Ernst der Lage. Raouls bester Freund Antoine verschwindet. Er wird von den Besatzern zu Tode gefoltert. Jüdische Mitbürger werden abgeholt und deportiert. Major Authié verfolgt die Widerstandskämpfer mit aller Härte, denen nichts anderes übrigbleibt als unterzutauchen. Insbesondere auf Sandrine hat Major Authié es abgesehen. Sandrine, die sich nun Sophie nennt, versucht mit allen Mitteln, ihn zu vernichten.

Das Buch ist so spannend und realistisch geschrieben. Man mag es nicht aus der Hand legen. Das Schicksal der Menschen in Carcassonne kann einem nicht gleichgültig sein. Ein Buch, das es verdient hat, viele Leser zu finden.

Bewertung vom 29.06.2014
Tanz der Tarantel / Commissario Cozzoli Bd.1
Wulf, Kirsten

Tanz der Tarantel / Commissario Cozzoli Bd.1


gut

Ein Krimi aus Apulien mit einem wunderschönen Cover, das ein Gefühl von süditalienischem Flair vermittelt. Die Geschichte spielt in dem kleinen Ort Galantina in Apulien und beschreibt nicht nur die herrliche Landschaft, sondern auch die Menschen, die dort leben. In jedem Jahr wird das Fest Santo Paolo gefeiert. Hier lernt die junge Fotojournalistin Elena von Eschenburg den Musiker Nicola Capone kennen, den erfolgreichsten Pizzica- Musiker Apuliens. Einer alten Tradition folgend spielt er mit seiner Gruppe auf dem Tamburin und die junge Sängerin Christina bezaubert durch ihren Gesang. Den alten Erzählungen zufolge wurde früher durch das Spiel auf dem Tamburin gegen das Gift der Tarantel angekämpft. Elena ist von Nicola so begeistert, daß sie beschließt, eine Fotoreportage von ihm und seiner Gruppe zu machen. Durch eine SMS angelockt, findet sie Nicola am dritten Morgen des Festes in einer kleinen Kapelle tot auf. Commissario Cozzoli nimmt die Ermittlungen auf und zu seinem Leidwesen mischt sich auch Elena immer wieder in die Untersuchungen ein. Sie geraten des öfteren heftig aneinander. Es gibt viele Verdächtige und so müssen viele Spuren verfolgt werden. Am Ende aber kommt ein bislang gut gehütetes Familiengeheimnis ans Tageslicht. Eine gut geschriebene Geschichte über eine herrliche Landschaft, über Musik, Freundschaft, Liebe und Verrat. Für einen Krimi fehlt dem Buch für mein Dafürhalten einiges an Spannung. Als Urlaubs- oder Sommerlektüre kann ich das Buch jedoch empfehlen.

Bewertung vom 30.05.2014
Und wieder Februar
Moore, Lisa

Und wieder Februar


ausgezeichnet

Und wieder Februar

Ein wunderbares Buch über Verlust, Trauer, Ängste und die Kraft weiterzuleben.

Helen verliert ihren Mann Cal durch einen Unfall auf einer Bohrinsel, auf der er arbeitet. Mit ihm kommen alle seine Kollegen um. Zunächst mag Helen nicht glauben, daß Cal nicht wiederkommt und ihre Trauer ist grenzenlos. Aber sie hat drei Kinder und ist mit dem vierten schwanger. Trotz finanzieller Probleme und dem drohenden Verlust ihres Hauses kämpft Helen sich zurück ins Leben und ist ihren Kindern eine liebevolle Mutter, die das Wohl ihrer Familie immer im Auge hat.

Helen setzt sich sehr mit dem Tod von Cal auseinander und hofft, daß er in seinen letzten Stunden und Minuten froh und zufrieden war. Sie stellt ihn sich beim Karten spielen mit seinen Kollegen vor und wie er gewinnt. Immer wieder springt die Erzählung zwischen dem Jetzt und dem Vergangenen hin und her, was es meines Erachtens sehr lebendig hält. Es zeigt, wie Helen zwar mit ihrem jetzigen Leben zurechtkommt, aber in Gedanken immer wieder zu dem Unglückstag zurückkehrt. Sie will und kann Cal nicht vergessen.

In all den Jahren ist ihr John, ihr Sohn, eine große Hilfe. Er fühlt sich verantwortlich und übernimmt die Rolle des Mannes im Hause. Er selbst ist jedoch nicht bindungsfähig und ergreift die Flucht, wenn eine seiner Freundinnen an Familie und Kinder denkt. Er hat große Verlustängste, was ihn zunächst daran hindert, eine feste Bindung einzugehen. Erst als Jane, eine kurze Bekanntschaft und fast schon vergessen, ihm mitteilt, daß sie von ihm schwanger ist, muß John sich mit der neuen Siuation auseinandersetzen und es gelingt ihm schließlich, sich mit Jane um das gemeinsame Kind zu kümmern. Auch hier beschreibt die Autorin sehr eindringlich, wie John sich mit der Situation auseinandersetzt, wie er seine Zweifel und Ängste überwindet und schließlich die richtige Entscheidung trifft.

In all den Jahren der Einsamkeit und der Trauer um Cal sehnt Helen sich nach einem Menschen, dem sie nahe sein kann. Zwar steht ihr ihre Schwester Louise immer hilfreich zur Seite und unternimmt mit ihr Reisen, aber den Partner kann sie ihr nicht esetzen.

Erst als Louise ihr Barry zur Renovierung ihres Hauses empfiehlt, ändert sich die Situation. Barry ist mehrere Wochen lang in Helens Haus und erledigt alle Renovierungsarbeiten und Helen beobachtet ihn in dieser Zeit und findet Gefallen an Barry. Die Sympathie ist auf beiden Seiten und gibt der Geschichte einen versöhnlichen Ausgang. Helen und Barry heiraten, und nach fast 30 Jahren wird Helen Cal zwar nicht vergessen, aber mit Barry einen Partner an ihrer Seite haben, mit dem sie endlich ein neues Glück findet.

Für ein wunderbares Buch 5 Sterne und die Empfehlung, es unbedingt zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2014
Perla
De Robertis, Carolina

Perla


ausgezeichnet

Die Autorin hat ein sehr bewegendes Buch über die Zeit der Militärdiktatur in Argentinien geschrieben und die Geschichte aus der Sicht von Perla, einem jungen Mädchen, erzählt. Perla wächst in einem behüteten Elternhaus auf. Ihr Vater ist Offizier, ein strenger Mann mit festen Regeln. Aber er liebt Perla über alles, während hingegen die Mutter ein eher kühles Verhältnis zu Perla hat. Perla hört immer mehr von den Desaparecidos, den Verschwundenen, und dies wird ihr weiteres Leben bestimmen. Die Eltern schließen Perla von den Fernsehsendungen aus, damit sie nicht weiterhin mit diesen Nachrichten konfrontiert wird. Aber als Perla in die Schule kommt, lassen sich die Meldungen über die Verschwundenen nicht mehr verheimlichen. Nachdem ihre Freundin ihr von Verschwundenen in ihrer Familie erzählt hat und dann erfährt, daß Perlas Vater Offizier ist, wendet sie sich von ihr ab, was Perla nicht verstehen kann. Sie schreibt in der Schule einen Aufsatz über die Verschwundenen, der so gut ist, daß ein Teil davon veröffentlicht wird. Perlas Vater ist außer sich, bringt ihn seine Tochter doch damit in Gefahr. Perla entschließt sich, Philosphie zu studieren. Nur so glaubt sie, hinter die Geheimnisse menschlichen Denkens und Handelns zu kommen. Auch hiermit stößt sie auf die Ungnade ihres Vaters, der möchte, daß sie Ärztin wird. Nachdem Perla Gabriel kennenlernt, einen Journalisten, der ihr unangenehme Fragen zu ihrer Herkunft und ihrem Elternhaus stellt, gerät Perla in einen schweren innerlichen Konflikt und setzt sich mit ihrem bisherigen Leben auseinander. Sie ist gezwungen, weitreichende Konsequenzen zu ziehen. Ein hochinteressantes Buch, in einer Sprache geschrieben, die den Leser in seinen Bann zieht und noch lange beschäftigen wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2014
Marina
Ruiz Zafón, Carlos

Marina


gut

Carlos Ruiz Zafón ist ein großartiger Schriftsteller, was seit Schatten des Windes längst bewiesen ist. Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um die Geschichte von Oscar und Marina. Oscar lebt in einem Internat, das er jeden Nachmittag verläßt, um Marina zu treffen. Was die beiden erleben, erzählt Oscar 15 Jahre später und es scheint so zu sein, daß er sich in vielen Dingen an das erinnert, was nicht geschehen ist. Die Geschichte von Oscar und Marina ist sehr eindringlich und realistisch dargestellt, die Dinge, die die beiden erleben, sind jedoch mehr der Phantasie entsprungen, und es fiel mir teilweise schwer, die Abläufe im Buch nachzufühlen. Obwohl ich mir das Gewächshaus mit seinen unheimlichen Figuren sehr wohl vorstellen konnte, hatte ich Schwierigkeiten, sie als wahrhaftig in die Geschichte einzufügen. Erst zum Schluß des Buches hin erfolgen die Erklärungen, die mir zu einem früheren Zeitpunkt das Verständnis für das Buch erleichtert hätten.

Ich habe mich etwas schwer getan, das Buch zu lesen, obgleich die Geschichte von Oscar und Marina mich sehr interessiert hat, und auch die Schilderungen des Barcelonas der 70er Jahre fand ich spannend.

Die Geschichte von Oscar und Marina macht, obwohl sie sich natürlich durch das ganze Buch zieht, nur einen kleinen Teil aus. Es geht hier auch um den Arzt Kolwenik, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen mit körperlichen Behinderungen von ihren Leiden zu befreien. Und so experimentiert er an selbst erschaffenen Figuren und letztendlich auch an sich selbst und kommt eines Tages, obwohl längst für tot erklärt, völlig verwirrt wieder zurück. Das Leben von Kolwenik und die ihn begleitenden Personen ist so düster und unheimlich beschrieben, das ich diesen Teil des Buches nicht so gern gelesen habe.

Viele werden es lesen, und jeder muß für sich entscheiden, welchen Eindruck das Buch hinterläßt. Ich hatte mehr erwartet, deshalb nur 3 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2014
Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1
Falk, Rita

Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1


sehr gut

Rita Falk hat einen neuen Provinzpolizisten erschaffen, der von München in sein Heimatdorf Niederkaltenkirchen strafversetzt wird, was diesen aber nicht sonderlich stört, kann er doch wieder zu Hause bei der Oma wohnen und sich von ihr mit wunderbaren Kochkünsten verwöhnen lassen. Außerdem kann er wieder mit dem Flötzinger zum Wolfi gehen auf ein Bier und beim Simmerl die besten Leberkässemmeln kaufen. Also alles in schönster Ordnung. Franz Eberhofer heißt der Polizist, der mit überaus eigenwilligen Methoden seinen Dienst versieht und nachdem die vier Mitglieder der Familie Neuhofer auf mysteriöse Weise ums Leben kommen, wittert der Franz einen Vierfachmord. Er ist zwar auf der richtigen Spur, aber allein ist er nicht in der Lage, den Fall zu lösen. Dabei hilft ihm sein ehemaliger Teamkollege bei der Münchener Polizei, der Rudi. Der hat immer den richtigen Riecher, und so lösen die beiden den Fall gemeinsam. Zwischendurch verfällt der Franz noch der falschen Gutsbesitzerin und verärgert damit seine Susi.Es bedarf allerhand Anstrengungen, um die Sache wieder ins Reine zu bringen. Dann gibt es da noch den Papa, der ständig laut, lauter am lautesten die Beatles hört und den Bruder Leopold mit seinen Weibergeschichten. Niederkaltenkirchen gibt es nicht, aber ein bißchen hat es was von den bayerischen Dörfern, die man kennt. Deshalb könnte es das Dorf sein, das ich kenne.

Wer einen überaus spannenden Krimi erwartet, liegt falsch. Die Geschichte ist vorhersehbar und lebt von den Mitwirkenden. Die Personen sind liebevoll und humorig skizziert. Mir hat das Buch gefallen. Es ist amüsant und unterhaltsam, gerade recht für einen warmen Abend auf der Gartenbank. Und da es ja schon den "Dampfnudelblues" gibt, werde ich dem Franz Eberhofer ganz schnell mal wieder einen Besuch abstatten.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2014
Farben der Schuld / Kommissarin Judith Krieger Bd.4
Klönne, Gisa

Farben der Schuld / Kommissarin Judith Krieger Bd.4


sehr gut

Als absoluter Fan von Gisa Klönne habe ich alle bisher erschienenen Judith-Krieger-Romane gelesen und bin auch diesmal wieder begeistert. Schließlich geht es ja nicht nur um die zu lösenden Fälle, sondern auch um Judith Krieger selbst und ich bin gespannt, wie sie ihre eigenen Probleme in den Griff bekommt. Diesmal hat sie es mit zwei Morden rund um die katholische Kirche zu tun, und es tun sich Abgründe auf. Hier laufen viele Fäden zusammen, und bis zum Schluß war nicht klar, wer der Täter ist.

Spannend geschrieben und jedem Krimifan zu empfehlen. Ich bin gespannt, wie die Geschichte um Judith Krieger weitergeht.

Bewertung vom 28.05.2014
Der Hodscha und die Piepenkötter
Bingül, Birand

Der Hodscha und die Piepenkötter


sehr gut

Die Oberbürgermeisterin einer großen deutschen Stadt steht vor der Wiederwahl und um dieses Ziel zu erreichen, ist ihr jedes Mittel recht. Probleme bereitet ihr der gerade in der Stadt angekommene neue Imam Nuri Hodscha, der verkündet, eine neue Moschee für seine Gemeinde bauen zu wollen und dies um jeden Preis. Die beiden geraten heftig aneinander, wobei der Imam schlitzohrig und mit nicht immer feinen Methoden vorgeht und die Frau Oberbürgermeisterin nach Lösungen lieber bei, wie ich finde, zuviel Rotwein sucht. Am Ende erkennen jedoch beide, daß sie ohne einander ihre Ziele nicht erreichen können.

Ein ernstes Thema soll heiter aufbereitet werden. Unter diesem Gesichtspunkt ist das Buch unterhaltsam und amüsant zu lesen. Die Geschichte ist vorhersehbar und auch das Ende. Die Wirklichkeit ist natürlich eine andere. Aber dafür steht das Buch ja auch nicht.