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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1153 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2019
First Frost (eBook, ePUB)
Estep, Jennifer

First Frost (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gwen Frost hat eine besondere Gabe. Wenn sie etwas berührt, spürt sie die Gefühle und Erinnerungen in sich. Die Berührungsmagie empfindet Gwen als Glück, denn so kann sie ihr Taschengeld aufbessern, in dem sie verlorene Gegenstände für ihre Mitschüler aufspüren kann. Bis sie die Haarbürste ihrer Mitschülerin Paige in die Hand nimmt. Es strömen Erinnerungen auf sie ein, die dazu führen, dass Paiges Stiefvater festgenommen wird.
Für die Festnahme ist Gwens Mutter, die bei der Polizei arbeitet, verantwortlich. Doch kurz darauf stirbt sie bei einem Verkehrsunfall und Gwen fühlt sich schuldig. Die Trauer scheint sie zu überwältigen. Bis eines Tages Professor Metis bei Gwen auftaucht und ihr erzählt, dass sie ab sofort auf der Mythos Academy aufgenommen ist, wo ihre besondere Gabe gefördert werden soll.

"First Frost" ist eine Kurzgeschichte, die zeitlich gesehen vor "Frostkuss", dem ersten Band der Mythos Academy-Reihe spielt. Es wird erzählt, wie Gwens Mutter stirbt und warum Gwen auf die "Mythos Academy" kommt. Auch der erste Kontakt zu Daphne und Logan wird erzählt. Sehr gut arbeitet die Autorin dabei Gwens Ängste aus. Aber auch die anderen Gefühle sind fast greifbar beschrieben: Wut, Trauer und die Liebe, die in der Frost-Familie herrscht.

Durch die Kurzgeschichte erhält man einen kleinen Einblick in die kommende Reihe und ist als Prequel anzusehen, also ein kurzer Appetithappen, der Lust auf mehr macht.

Es gibt noch eine weitere Shortstory, die zwischen Band 4 und 5 angesiedelt ist. "Spartan Frost - Ein Logan Quinn-Special" erzählt eine kurze Story aus der Sicht von Logan Quinn.

"First Frost" ist zwar der Einstieg in die Reihe, aber auch sehr gut später lesbar, wenn man schon mittendrin ist. Einige Fragen werden beantwortet, doch verrät sie auch nicht zu viel zu den nachfolgenden Bänden.

Meggies Fussnote:
Eine tolle Ergänzung, eine tolle Vorgeschichte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2019
Vier Frauen und ein Mord / Ein Fall für Hercule Poirot Bd.27
Christie, Agatha

Vier Frauen und ein Mord / Ein Fall für Hercule Poirot Bd.27


ausgezeichnet

Hercules Poirot wird zu einem Mordfall nach Broadhinny gerufen. Dort soll James Bentley seine Vermieterin Mrs McGinty hinterrücks erschlagen und bestohlen haben. Der zuständige Kommissar Spence glaubt jedoch, dass Bentley zu unrecht verurteilt wurde.
Poirot fängt an zu ermitteln und stößt auf vier Fotografien, die jedoch scheinbar nichts mit dem Mordfall zu tun haben, sondern auf Fälle in vergangener Zeit hinweisen. Aber plötzlich sind alle aus dem kleinen Örtchen Broadhinny verdächtigt, als ein weiterer Mord geschieht.

Von Agatha Christie habe ich bisher nur "Mord im Orientexpress" gelesen, war aber begeistert von dem schrulligen, liebenswerten und von sich überzeugten Hercules Poirot. Seine Herangehensweise an den Fall ist außergewöhnlich und sein Sarkasmus einzigartig.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig. Bedenkt man, dass die Geschichte ursprünglich aus dem Jahr 1952 stammt, kommen einem manche Übersetzungen etwas befremdlich vor, aber dies entspricht eben dem damaligen Stil.
Als Randwissen sei erwähnt, dass "Vier Frauen und ein Mord" der 42. Kriminalroman der Autorin ist. Viele weitere sind noch gefolgt.

Die Geschichte an sich ist sehr spannend und man wird auf einige falsche Fährten geschickt. Ich hatte bis zum Schluss zwar einen Verdacht, der sich jedoch nicht bestätigt hat. Das Ende war deswegen sehr überraschend. So etwas liebe ich.

Die Charaktere waren sehr unterschiedlich. Allen voran natürlich Hercules Poirot, der als Detektiv von Natur aus eine neugierige Ader hat. Ihm zur Seite steht die Kriminalautorin Ariadne Oliver, die mit ihrer naseweisen Art eigentlich eher keine Hilfe für den Detektiv ist. Trotzdem bringt sie einen sehr erfrischenden Wind in die Geschichte.

Die Bewohner von Broadhinny scheinen alle sehr nett, obwohl ja einer der Mörder sein muss. Jeder hatte ein Motiv, jeder war verdächtig. Poirot tappt lange im Dunkeln, doch dann kommt der entscheidende Hinweis - natürlich für den Leser als unwichtige Information getarnt.

Es hat Spaß gemacht, mitzurätseln und den Täter zu ermitteln. Und garantiert werde ich die weiteren Romane - gerade zu Hercules Poirot - weiterverfolgen.
Die Autorin hat ja noch einige geschrieben :)

Ich finde den deutschen Titel des Buches falsch gewählt, da er schon vieles verrät. Im Englischen heißt das Buch "Mrs. McGinty's Dead" und ist somit um einiges passender.

Meggies Fussnote:
Hercules Poirot bewahrt einen kühlen Kopf in einem emotionalen Fall.

Bewertung vom 05.09.2019
Ich bin Circe
Miller, Madeline

Ich bin Circe


ausgezeichnet

Wer die griechische Mythologie kennt, weiß, dass die Götter ein grausames Spiel betreiben. Die überhebliche Art zeigt, wie selbstverliebt, neidisch und herrschsüchtig sie sind. Circe jedoch, die als Tochter des Sonnengottes Helios und der Nymphe Perse geboren wird, ist anders. Sie hat eine menschliche Seite, eine Seite, die sie daran erinnert, wie sehr man leiden kann, wenn die Götter eine Zielscheibe gefunden haben.

Durch Zufall findet Circe heraus, dass sie mit Pflanzen und deren heilsamen sowie auch giftigen Kräften Zauberei wirken kann. Als sie diese auf einen gewöhnlichen Menschen anwendet und ihm damit zum Gott macht, glaubt ihr keiner, dass sie ihre Hände im Spiel hat. Erst als sie ein Ungeheuer erschafft, welches in einer Meerenge sein Dasein fristen muss und unschuldige Reisende verspeist, wird Circe von ihrem Vater Helios auf Geheiß des Göttervaters Zeus verbannt.

Hier nimmt die Geschichte Circes dann so richtig Fahrt auf. Sie bringt sich selbst bei, die einzelnen Pflanzen zu Tränken und Salben zu verarbeiten, trocknet Kräuter, mischt Zauberei bei und kann so z. B. ihrer Schwester dabei helfen, zu gebären. So trifft sie auf Daidalos und den später im Labyrinth gefangenen Minotaurus. Sie lernt Ariadne kennen, hat eine Beziehung zu Hermes, Daidalos und später auch Odysseus. Sie nimmt teil an den Leben verschiedener griechischer und mythischer Charaktere.

Die Autorin schildert eingehend das Leben von Circe. Ihr Mut, sich ihrem Vater entgegenzustellen, die Leidenschaft zur Zauberei, ihre Kraft, ein einsames Leben auf einer Insel zu führen und ihre Voraussicht, eine ungewisse Zukunft zuzulassen. Als Göttin ist dies wohl etwas leichter zu handhaben, da man ja ein ewiges Leben führt. Mit der Zeit jedoch auch sehr langweilig und eben einsam.

Circe hat jedoch Glück, auf Personen zu treffen, die ihr Leben in welcher Weise auch immer, stark beeinflussen. Daidalos gibt ihr die Kraft, sich Neuem zu stellen, während Hermes eher als Zeitvertreib gegen die Einsamkeit herhalten muss. Letztendlich ist es Odysseus, der bei Circe den Wandel herbeiruft.

Ich habe Circe eigentlich eher als "schlecht" in Erinnerung, zumindest aus schulischer Sicht. Sie hat Seefahrer auf ihre Insel gelockt, diese in Schweine verwandelt und geschlachtet. Erst Odysseus konnte sie "überlisten" und von der Insel fliehen, nachdem er jedoch auch viel Zeit dort verbracht hat. Die Autorin gibt uns einen anderen Einblick. Circe wird oft missverstanden, weil sie eben nicht so denkt, wie ihre göttlichen Verwandten. Ihr Bezug zu den Menschen ist groß und so lässt sie auch die menschlichen Gefühle zu. Ihre Liebe ist echt, ihre Hoffnungen groß und gegen Ende des Buches ist es auch ihr Mut, der sie zu etwas Besonderem macht.

Mit einem wunderbar leichten Schreibstil und einer Gabe, Mythologie lebendig werden zu lassen, hat die Autorin mich dermaßen in den Bann gezogen, dass ich nach Beendigung des Buches regelrecht enttäuscht war, nicht mehr über Circe erfahren zu haben. Mich hat Circe sehr berührt, ihre Art und ihr Leben ist faszinierend. Man wirft viel zu wenig einen detaillierten Blick auf Angelegenheiten und deshalb war es für mich eine wunderbare Abwechslung, einmal aus Sicht Circes die Geschichte erzählt zu bekommen.

Meggies Fussnote:
Eine etwas andere Liebesgeschichte.

Bewertung vom 05.09.2019
Frostkiller / Mythos Academy Bd.6
Estep, Jennifer

Frostkiller / Mythos Academy Bd.6


sehr gut

Gwen soll für das Protektorat verschiedene Artefakte mit ihrer Berührungsmagie untersuchen. So erhoffen sich alle einen Hinweis auf die Vorhaben der Schnitter und Loki selbst. Dabei stößt Gwen auf die Kerze der Sol, die Heilungskräfte in sich birgt. Da das Protektorat sich verständlicherweise weigert, die Kerze an Loki zu übergeben, entführen die Schnitter Gwens Großmutter und erpressen Gwen. Doch Logans Vater weigert sich weiterhin, die Kerze zu übergeben und will Gwens Großmutter opfern. Dabei müsste ihm klar sein, dass Gwen dies nie geschehen lassen wird.

Der letzte Band der Mythos Academy Reihe trumpft nochmals richtig auf. Der Endkampf steht bevor, der darüber entscheidet, ob Gut oder Böse herrscht.
Dabei fiel mir mal wieder auf, wie gut die Autorin das Abenteuer mit dem realen Leben und der Mythologie vermischt. Dadurch ergibt sich eine spannende Geschichte, die nur durch die üppigen Wiederholungen aus den Vorbänden unterbrochen wird.

Gwen trifft Entscheidungen, die weitreichende Folgen haben und nicht nur über ihr Leben und ihren Tod entscheiden. Ihr zur Seite stehen wieder ihre Freunde Logan, Daphne und Carson sowie Oliver und Alexei. Unerwartete Hilfe erhält sie von neuen Freunden.

Trotz der kleinen Schwächen sowie einigen Längen ist die Geschichte kurzweilig und voller Spannung. Die Schnitter und ihr Anführer Loki sind grausam und bieten einen krassen Kontrast zu Gwen und ihren Freunden.

Es handelt sich zwar nicht um ein Glanzstück der Fantasy, trotzdem kann sich die Reihe im hohen Mittelfeld einreihen, da sie mit viel Fantasie, Mythologie und witzigen Dialogen punkten kann. Gerade Logan und Gwen bieten schlagkräftige Gespräche, aber auch Daphnes loses Mundwerk und Vics Schimpftiraden sind lesenswert.

Das Eintauchen in die Geschichte fällt leicht, das Auftauchen nicht, so hat mich das letzte Drittel des Buches einige Stunden Schlaf gekostet, da ich unbedingt wissen wollte, wie alles ausgeht.

Das Ende ist genau wie erwartet und erfüllt auch ein bisschen das Klischeedenken, passt aber auch zur ganzen Reihe.

Da es noch zwei Kurzgeschichten zu der Reihe gibt und auch ein Spin-off, in dem es um die Mythos Academy in Colorado und damit um Gwens Cousine Rory Forseti geht, entschädigt das Ende der Reihe. So kann man weiterhin in der mythologischen Welt verweilen. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann ein Wiederlesen mit Gwen(dolyn) Frost aus Cypress Mountain; Asheville in North Carolina.

Meggies Fussnote:
Ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Bewertung vom 05.09.2019
Washington Black
Edugyan, Esi

Washington Black


sehr gut

George Washington Black ist 11 Jahre alt und arbeitet als Sklave auf einer Zuckerrohrplantage. Die Bedingungen sind unwürdig, das Leben hart und unfair. Eines Tages taucht der Bruder des Besitzers der Plantage auf und nimmt Washington als Leibdiener bei sich auf. Durch einen unglücklichen Zufall müssen beide von der Plantage fliehen. Damit beginnt für Washington das größte Abenteuer seines Lebens.

George Washington Black, genannt Wash, ist ein schwarzer Sklavenjunge, der unter unwürdigen Bedingungen auf einer Zuckerrohrplantage schuften muss. Durch Zufall wird er zum Assistenten von Christopher Wilde und hilft diesem beim Katalogisieren seiner Forschungen.

So fängt die Geschichte an und wir begleiten Washington auf seinem Weg. Dieser ist sehr steinig. Denn als Schwarzer und als Sklave hat man es nicht leicht. Christopher Wilde, kurz Titch, sieht in Washington etwas Besonderes und erkennt sein Talent. Als Sklavengegner nimmt er es sich auch zu Herzen, wenigstens Washington ein würdigeres Leben zu bieten.

Wash gerät eines Tages in eine prikäre Situation. Als er sich Titch anvertraut, bleibt beiden letztendlich nur eins. Die Flucht von der Plantage. Und so beginnt eine aufregende Reise in dem von Titch erfundenen Wolkenkutter (eine Art Heißluftballon). Wash bereist einige Gebiete, lernt neue Menschen kennen und - was wohl am Wichtigsten ist - sich selbst.

Die Autorin erzählt mit wunderbaren Worten Washingtons Geschichte. Faszinierend und tiefgründig zugleich erleben wir Washs Weg in die Freiheit.

Der Schreibstil hat mich sehr fasziniert, weil viel zwischen den Zeilen zu lesen ist. Wash ist ein neugieriger Junge, der am Anfang zu schüchtern ist, um sein wahres Ich zu zeigen. Je mehr er jedoch vom Leben erfährt, umso mutiger und stärker wird er. Wenn er einen Schicksalsschlag erhält, lernt er daraus. Er gibt nicht auf, findet seine Stärken und wächst an seinen Schwächen.

Im Laufe der Zeit lernt er einige Menschen kennen. Mit einigen verbringt er viel Zeit und sie werden ihm zu guten Freunden. Sie prägen sein Leben und geben ihm Mut.

Die Geschichte ist ungewöhnlich und faszinierend und hat mir sehr gut gefallen. Das Ende jedoch fand ich etwas zu abrupt. Es bleiben sehr viele Fragen offen, für mich fand kein richtiger Abschluss statt.

Meggies Fussnote:
Eine unvergleichliche Reise in die Freiheit. Ein ungewöhnlicher Weg zur Selbstfindung.

Bewertung vom 05.09.2019
Operation: Iron Heart / RoboLOVE Bd.1 (eBook, ePUB)
André, Martina

Operation: Iron Heart / RoboLOVE Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Jack, eigentlich als Kampfroboter in der Wüste Gobi eingesetzt, gibt seinem Kameraden Will das Versprechen, sich nach dessen Tod um Marci, Wills Ehefrau und seine Söhne zu kümmern.
Als Escort-Roboter getarnt, taucht er bei Marcis Arbeitgeberin Rochelle MacIntyre auf, betäubt diese, entführt Marci und stiehlt wichtige Dateien.
Nach und nach gewinnt er jedoch Marcis Vertrauen und überzeugt sie davon, für eine gefährliche Mission einzutreten, die den Untergang der Menschheit verhindern soll. Marci willigt ein, tut sich jedoch schwer damit, Jack zu vertrauen.

Roboter im Erotikgeschäft boomen in manchen Ländern. Dabei wird jedoch immer das männliche Publikum bedient. Die Autorin orientiert sich nun am weiblichen Kunden. Ein Roboter für gewisse Stunden, der einfühlsam und liebevoll ist - und auch noch das Haus putzen kann.

Denkt man. Denn dahinter steckt die Taktik, das Geschäft mit Kampfhybriden, halb Mensch, halb Roboter zu verhindern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Jack ist solch ein Roboter. Doch dürfen wir uns ihn nicht wie eine Maschine vorstellen. Seine Gefühle sind erwacht, d. h. er hat ein erweitertes Bewusstsein entwickelt und empfindet fast genau wie ein Mensch. Trotzdem bleibt er ein Roboter, eine Kampfmaschine.

Er ist auch zu Liebe fähig und das ist es, was er für Marci empfindet. Doch Marci ist ein Mensch, eine Frau, die sich schwer tut, für eine Maschine mehr als Sympathie zu empfinden.

Dieses Problem, Mensch - Roboter, muss nun irgendwie gelöst werden. Die Autorin geht dabei aber nicht gerade zimperlich vor und schildert, wenn nötig, mit aller Härte, wie der Kampf um Macht und Geld, auch auch um Liebe, Hass und Neid vonstatten geht.

Es handelt sich nicht um einen puren Erotikroman, doch kommt es im Laufe der Geschichte zu einigen erotischen Handlungen zwischen Mensch und Roboter, die auch eingehend geschildert werden. Dabei darf man nicht prüde sein, es geht teilweise sehr hart zur Sache.

Die Idee, einen "menschgewordenen" Roboter in den Mittelpunkt zu stellen, ist nicht neu. Die Beziehung zwischen Mensch und Roboter wird jedoch noch nicht so eingehend geschildert. Auch ist es etwas, was für mich nicht bis nur schwer vorstellbar ist. Kann man einen Roboter lieben? Dieser Frage geht die Autorin hier ausführlich nach.

Jack wirkt sehr sympathisch, fürsorglich und liebevoll. Teilweise merkt man ihm das "Roboter-Sein" gar nicht an. Doch dann kommen wieder Momente, in denen es unübersehbar ist. Marci ist eine kluge Frau, die leider viel zu früh den Vater ihrer Kinder verlieren musste. Sie sehnt sich nach dem Vertrauen, weiß aber nicht, ob sie dies jemals wieder aufbauen kann. Schon gar nicht zu einem Roboter.

Die Geschichte baut sich nicht langsam auf, man ist gleich mittendrin, bekommt jedoch immer wieder Erklärungen, so dass man allem gut folgen kann.
Das Technische wird auch gut erklärt, so dass man auch versteht, wie ein Roboter funktioniert.

Eigentlich ist die Autorin vor allem für ihre historischen Romane vorwiegend über die Zeit der Templer bekannt, zeigt aber mit dem vorliegenden Auftakt zu einer Trilogie, dass sie auch anders kann und legt nun eine Dystopie vor. Den Genrewechsel hat sie gut gemeistert.

Einzig die teilweise in bestimmten Szenen sehr vulgäre Sprache hat mich etwas gestört. Sie gehört aber auch dazu, um den Unterschied zwischen den einzelnen Schichten darzustellen.

Die Geschichte ist spannend, actionreichen und in gewissen Szenen sehr gefühlvoll.

Meggies Fussnote:
Kann ein Mensch einen Roboter lieben?

Bewertung vom 05.09.2019
Frostnacht / Mythos Academy Bd.5
Estep, Jennifer

Frostnacht / Mythos Academy Bd.5


sehr gut

Während eines Angriffs auf die Bibliothek der Mythos Academy durch einen Schnitter wird der Bibliothekar Nickamedes schwer vergiftet. Das Heilmittel, die Ambrosia-Blume wächst nur in den Eia-Ruinen in Colorado. Gwen und ihre Freunde machen sich sofort auf den Weg, um das Heilmittel zu finden. In Colorado gibt es ebenfalls eine Mythos Academy. Dort trifft Gwen auf Rory, die - wie Gwen - als Außenseiterin behandelt wird. Gwen fragt sich, wieso dies so ist, und stößt dabei auf ein Familiengeheimnis.

Gwen hat es diesmal mit vielen Problemen auf einmal zu tun. Nicht nur, dass sie das Heilmittel finden muss (welches natürlich bei Vollmond um Mitternacht an einem bestimmte Ort gepflückt werden muss), sie trifft außerdem auch auf die mysteriöse Rory (die jeden anfeindet, der ihr zu nahe kommt) und muss die Trennung von Logan verkraften (der die Academy verlassen hat, um sich selbst zu finden).

Eigentlich mehr als genug für ein 17jähriges Mädchen, dass fast ohne Vorwarnung in eine Leben voll mythologischer Abenteuer geworfen wird. Sie sollte feiern, ihr Leben genießen, die Schule abschließen und sich für eine ruhige Zukunft entscheiden.

Doch leider muss Gwen, als Champion der Göttin Nike, viel zu schnell erwachsen werden und Entscheidungen treffen, die über Leben und Tod hinaus gehen. Dabei ist es fast klar, das Gwen anfängt, an sich und jedem zu zweifeln.

Andererseits ist es ihr Mut und ihre Entschlossenheit, ihre Weitsicht und ihre übernatürliche Gabe, die Gwen zu dem machen, was sie ist.

In diesem Band sind mir die Wiederholungen, die ich in den Vorbänden schon kritisiert habe, nicht so aufgefallen. Ich kann jetzt aber im Nachhinein nicht genau sagen, ob sie vorhanden sind oder ob ich mich daran gewöhnt habe.

Weiter lernen wir neue Charaktere kennen. In der Mythos Academy in Colorado taucht eine gewisse Rory auf, die zusammen mit ihrer Tante Rachel in einem kleinen Häuschen auf dem Akademie-Gelände wohnt. Rory wird ein Spin-off der Bücher gewidmet (Mythos Academy Colorado). Auf diese Reihe freue ich mich und sie liegt auch schon auf meinem SuB.

Es bleibt weiter spannend und ich kann es gar nicht glauben, dass ich mich nun dem letzten Band der Reihe widmen und Gwen, Logan, Daphne und Carson zumindest büchertechnisch bald verlassen werde.

Meggies Fussnote:
Gwens persönlichste Aufgabe zur Rettung der Mythos Academy.

Bewertung vom 05.09.2019
Frostglut / Mythos Academy Bd.4
Estep, Jennifer

Frostglut / Mythos Academy Bd.4


sehr gut

Als Gwen ihr erstes offizielles Date mit Logan angehen will, wird sie vom Protektorat in Gewahrsam genommen und beschuldigt, als Schnitter für Loki zu arbeiten. Außerdem soll sie bewusst dazu beigetragen haben, dass Loki aus seinem Gefängnis entkommen konnte und sie nun als sein Champion auserwählt sei. Gwen weiß gar nicht, wie ihr geschieht. Sie hat fast keine Chance, ihre Unschuld zu beweisen und mitzuteilen, dass sie eigentlich Nikes Champion ist. Die Beweislast ist erdrückend, ist es doch gerade Vivian, die sie angeklagt hat. Vivian, die eigentlich Lokis Champion ist und ihn befreit hat.
Gwen und ihre Freunde suchen fieberhaft nach einer Lösung, doch gerade Logans Vater macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Er ist der Leiter des Protektorats und scheint Gwen bis auf den Tod zu hassen.

Diesmal kommt die Bedrohung quasi aus den eigenen Reihen, denn das Protektorat (sozusagen das mythologische FBI), klagt Gwen an, an der Befreiung Lokis maßgeblich beteiligt gewesen zu sein und als Schnittermädchen in dessen Diensten zu stehen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Doch da ist Vivian, das Mädchen, gegen das Gwen schon seit dem letzten Buch kämpft.

Gwen hat fast keine Chance gegen Vivian, die mit übernatürlichen Mitteln vor geht. Auch Gwens Freunde und die Lehrer der Mythos Academy scheinen machtlos. Und sogar die Hilfe von Nickamedes, dem Bibliothekar der Akademie scheint aussichtslos.

Wieder kommt es zu Intrigen, zu Kämpfen und zu scheinbar ausweglosen Situationen. Doch Gwen wäre nicht Gwen, wenn ihr nicht etwas einfallen würde.

Der Ernst der Lage ist groß, dies zeigt sich auch im Schreibstil der Autorin. Gerade Gwens Gedanken drehen sich nun um Zweifel, Zukunfts- und Versangensängste.
Trotzdem kommt es immer wieder zu Wiederholungen, wie auch schon in den Vorbänden. Manche Dinge werden im Laufe der Geschichte mehrmals wiederholt, so, als würden sie das erste Mal erwähnt werden. Dies störte bei mir den Lesefluss in den ersten Bänden, mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und lese darüber hinweg.

Gwens und Logans Beziehung steht im Vordergrund und wird auf eine harte Probe gestellt. Kaum zusammen, müssen sie sich dem härtesten Gegner stellen: Logans Vater. Für beide ist es anstrengend, sich diesem Hindernis zu stellen.

Die spannenden Entwicklungen machen Lust auf mehr und ich bin froh, nahtlos mit der Reihe weitermachen zu können. Denn das Ende ist sehr bitter für Gwen und man möchte am liebsten in das Buch greifen, sie rausholen und ihr endlich das geben, was sie sich am meisten erhofft: Ruhe und Frieden.

Aber Gwen steht noch einiges bevor. Trotzdem merkt man, dass sich die Reihe langsam dem Ende zuneigt. Auch wenn es für mich sehr befremdlich ist, dass junge Menschen (17/18 Jahre alt) für den Kampf ausgebildet werden, finde ich, dass die Serie einen gewissen Reiz ausübt.

Meggies Fussnote:
Starke Helden, schnelle Entwicklungen, harte Erkenntnisse.

Bewertung vom 12.08.2019
Stranger Things: Finsternis - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE - ein NETFLIX-Original
Christopher, Adam

Stranger Things: Finsternis - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE - ein NETFLIX-Original


sehr gut

Jim Hopper ist mit seiner Frau Diane und seiner Tochter Sara nach New York gezogen, um beiden ein besseres Leben zu bieten zu können. Als Detective beim NYPD macht er seinen Job recht gut, jedoch hält ein Serienkiller New York in Atem. Zusammen mit seiner Partnerin Delgado macht sich Hopper an die Aufklärung, bekommt dann jedoch den Auftrag sich Undercover bei einer Gang einzuschleichen, bei welcher Verdacht besteht, hinter den Morden zu stehen. Hopper merkt bald, dass die Gang Größeres plant, etwas, dass alle an ihrem Verstand zweifeln lässt.

"Stranger Things" ist eine der erfolgreichsten Serien bei Netflix. Ich persönlich bin genauso begeistert von der Serie und die zugehörigen Bücher waren für mich ein Muss. Vor allem der Charakter Jim Hopper hat es mir angetan und dass ihm ein ganzes Buch gewidmet ist, hat mich sehr gefreut.

Die Story fängt mit dem Fund einer Leiche an. Jim und seine Partnerin Delgado können den Mord gleich dem Karten-Killer zuordnen, denn bi jeder Leiche hinterlässt der Mörder eine geheimnisvolle Karte.
Hopper geht mit nicht ganz legalen Dingen an die Aufklärung des Falles, erst recht nicht als ihm der Fall von einer anderen Behörde entzogen wird.

Hopper ist in der Serie schon ein ungewöhnlicher Charakter, da er eigensinnig und stur ist. Er hält sich schwer an Regeln und setzt seinen Willen auch mit aller Härte durch. Teilweise hat er aber ich eine trottelige, naive Art und dies macht ihn zu einem sehr symphatischen Protagonisten.

Im Buch kommt nun auch seine liebevolle Art zur Geltung. Gerade wenn es um seine Frau und seine Tochter geht.

Die Geschichte ist so aufgebaut, dass Hopper seiner Adoptivtochter Elfie in der Hütte seines Großvaters von seiner Vergangenheit in New York erzählt.

Immer wieder werden die Rückblicke von Dialogen von Hopper und Elfie unterbrochen, so dass der Leser selbst auch Atem holen kann. Der spannende Einblick in Hoppers Vergangenheit lässt mehr Verständnis für seine schnodderige Art aufkommen.

Hopper gerät zwischen die Fronten und merkt, dass seine kleine, heile Welt nicht das ist, was er immer dachte. Sein Verstand wird sehr gefordert.

Auch Hoppers Partnerin delgaod, die eine große Rolle spielt, war nur sehr sympathisch, vor allem, da sie als dunkelhäutige Frau im Jahr 1977 einen schweren Start in einem männerdominierten ruf hat. Doch sie meistert dies perfekt und verdienst sich dadurch auch den nötigen Respekt.

Meggies Fussnote:
Eine spannende Vorgeschichte über Hopper und sein Leben in NY.

Bewertung vom 12.08.2019
Frostherz / Mythos Academy Bd.3
Estep, Jennifer

Frostherz / Mythos Academy Bd.3


sehr gut

Während eines Ausfluges ins Museum werden die Schüler der Mythos Academy von den Schnittern angegriffen. Gwen, Logan, Daphne und Carson überleben den Angriff, doch einige Schüler sterben beim Kampf. Ein Schnittermädchen kann entkommen, verliert jedoch eine Karte der Bibliothek der Mythos Academy. So wissen Gwen und die anderen, dass die Schnitter auch nach dem Helheim-Dolch suchen, dem letzten Artefakt, welches benötigt wird, um Loki zu befreien. Gwen macht sich ebenfalls auf die Suche nach dem Dolch, der vor Jahren von ihrer Mutter versteckt wurde. Doch die Schnitter scheinen Gwen immer einen Schritt voraus zu sein.

Der Anfang ist rasant und blutig. Der Kampf der Schnitter gegen die Mythos Academy wird detailliert beschrieben und führt dazu, dass Gwen anfängt, an sich und ihrer Gabe zu zweifeln. Diese Zweifel ziehen sich durch das ganze Buch.

Mit Hilfe ihrer Freunde Daphne und Carson sowie dem Spartaner Logan bestreitet Gwen so einige gefährliche Abenteuer. Doch weiß sie genau, dass sie sich letztendlich der Gefahr alleine stellen muss.

Man merkt, dass Gwen mittlerweile mit dem nötigen Ernst an die Sache herangeht. Sie überlegt und recherchiert. Trotzdem kommt es immer mal wieder zu impulsiven Handlungen und Reaktionen.

Auch die Beziehung zu Logan spitzt sich immer weiter zu. Die beiden finden immer wieder Gründe, warum sie nicht zusammen sein können, sei es wegen Gwens Gabe oder Logans Vergangenheit.

Aber nicht nur Gwen hat mit sich zu kämpfen, auch ihre beste Freundin Daphne erfährt etwas über sich, was ihr Leben auf den Kopf stellt. Dies führt sogar zu einem zeitweisen Krach zwischen Gwen und Daphne.

Im Vordergrund stehen natürlich die Bemühungen der Schnitter, den Dolch zu finden und Loki zu befreien. Dem entgegen setzt sich Gwen, um gerade dies zu verhindern.

Die Entwicklungen sind sehr spannend, die Rückschläge hart, die Erfolge spärlich. Es gibt zwar winzige Lichtblicke, doch die Zeitfenster, sie zu nutzen, sind sehr klein.

Man verzweifelt mit Gwen, fühlt ihre Schwäche, machte helfen, scheitert mit ihr. Gut, dass sie ihre Freunde hat, mehr sogar als sie denkt.

Die Reihe hat einen gewissen Reiz, obwohl sie zeitweise etwas unausgereift wirkt. Viele Wiederholungen prägen die Story, der Schreibstil ist einfach, aber trotzdem ist alles spannend, die Charaktere sympathisch und das Gesamtbild stimmig. Es macht einfach Spaß, der Geschichte zu folgen.

Toll finde ich auch, dass man im Anschluss an die Geschichte noch etwas über Mythologie lernt, so gibt es Erklärungen zu den Waffen, Artefakten, Göttern und den Orten. Weiter werden die Gebäude der Mythos Academy sowie die Schüler und Lehrer nochmals vorgestellt.

Meggies Fussnote:
Eine ganz und gar nicht frostige Geschichte.