Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sommer
Wohnort: 
Nordhorn
Über mich: 
Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 448 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2016
Puppenruhe / Johnny Thiebeck Bd.3
Bauhaus, Ben

Puppenruhe / Johnny Thiebeck Bd.3


ausgezeichnet

Ex-Ermittler Johnny Thiebeck im Einsatz

Ben Bauhaus - Puppenruhe

Johannes Thiebeck, von allen Johnny genannt, war bis vor kurzem Ermittler in der Berliner Mordkommission. Nun wird er von der Ermittlerin Tulay Tassin gebeten sich als V-Mann in die Drogenszene einzuschleusen. Nach kurzem Zögern stimmt Thiebeck zu, und agiert nun als Johnny Ticker. Er wohnt ab sofort in einer WG mit den beiden Dealern, Schoko und Chris, die allerdings nur zwei kleine Nummern im System sind. Über Schoko und Chris soll Johnny an die großen Bosse herankommen, denn Tassin will die Droge Boom,die Berlin unsicher macht, aus dem Verkehr ziehen.
Thiebeck schafft es durch sein Auftreten und seine Erfahrung sehr gut in die Rolle des Tickers zu schlüpfen. Doch schon bald soll die Droge Boom nicht seine einzige Sorge sein, denn es wird ein Mordopfer gefunden. Es kommt aus dem Drogengeschäft und wurde auf grausame Art getötet.
Und auch sein Bruder Jan bereitet ihm Sorgen. Er ist nach langer Zeit wieder in Berlin aufgetaucht. Er war früher schon unberechenbar, und das scheint sich nicht geändert zu haben.

Dieser Thriller ist für mich der erste Thriller von Ben Bauhaus aus der mittlerweile dreiteiligen Reihe um den Ex-Ermittler Johnny Thiebeck. Die Vorgänger heißen Bulletschach und Killerverse. Durch die Rückblenden konnte ich mir zwar ein ausreichendes Bild von Thiebecks Vorgeschichte machen, bin aber dennoch neugierig auf die ersten beiden Bände geworden.

Puppenruhe ist ein Thriller, der mich von Anfang an begeistern konnte. Die Spannung wurde zügig aufgebaut, und blieb konstant erhalten. Einige für mich unerwartete Wendungen ließen vor allem zum Ende des Buches den Nervenkitzel enorm in die Höhe steigen.

Die Charaktere sind alle sehr interessant und gut beschrieben. Die Beschreibung von Johnny Thiebeck ist ein komplexes Gerüst aus vielen Informationen. So darf der Leser sowohl Dinge aus seinem damaligen Polizeialltag erfahren, als auch von seinem Privatleben. Thiebeck bedient sich einer manchmal schon rechten derben Ausdrucksweise, was mich anfangs ein wenig gestört hat. Aber je mehr ich Thiebeck/ Ticker in Aktion erleben durfte, umso passender empfand ich diesen Umgangston. Ein gestelzter Wortlaut passt nicht zu einem Schachboxer, der alles zumeist versucht im Alleingang zu machen. Es hätte seine Art nicht richtig zur Geltung gebracht....nein, es ist gut so wie es ist.
Generell gefiel mir auch die Entwicklung dieser Figur. Ich drücke es mal so aus, auf mich machte es denn Anschein, dass Johnny Thiebeck gereift ist.

Mein Fazit: Absolute Leseempfehlung, warte gespannt auf eine Fortsezung dieser Reihe. Die Vorgänger werden wohl demnächst bei mir zu Hause einziehen.

Bewertung vom 02.08.2016
Fuchskind / Gesine Cordes Bd.2
Wieners, Annette

Fuchskind / Gesine Cordes Bd.2


sehr gut

Fuchskind von Annette Wieners ist ein Kriminalroman aus dem List Verlag
Nach Kaninchenherz nun die langersehnte Fortsetzung um Gesine Cordes, die Friedhofsgärtnerin.
Gesine war früher selbst Kripobeamtin, aber als ihr Sohn Phillip verstarb, weil er Giftpflanzen aus dem eigenen Garten gegessen hat, ließ Gesine alles hinter sich. Sie lebt nun in einem Wohnwagen und arbeitet als Gärtnerin auf dem Friedhof.
Als sie morgens zur Arbeit fährt, kommt ihr einiges merkwürdig vor. Als sie dann auch noch das Gefühl hat, dass jemand auf dem Friedhof herumschleicht, entdeckt sie bei der Suche einen Säugling, der unterm Gebüsch ausgesetzt wurde. Gesine bringt ihn direkt ins Krankenhaus und rettet so sein Leben. Es ist ein kleiner Junge, der am Down-Syndrom leidet. Wenig später muss Gesine von Marina Olbert, der ermittelnden Beamtin erfahren, dass an diesem morgen noch mehr passiert ist in der Nähe des Friedhofs. Eine nackte Frauenleiche wurde an der Bushaltestelle abgelegt. Ist sie die Mutter des Findelkindes, dass Gesine zärtlich ihr Fuchskind nennt?
Gesine ist ratlos, als plötzlich auch noch ihr Ex-Mann auftaucht, und irgendwie in die ganze Sache verwickelt zu sein scheint.
In diesem Teil merkt man, dass Gesine mittlerweile etwas besser mit dem Tod ihres Sohnes umgehen kann. Sie kümmert sich liebevoll um die Zwillinge ihrer verstorbenen Schwester. Die Freundschaft zu Hannes Deest, dem Bestatter, wird durch das Auftauchen ihres Ex-Mannes auf eine harte Probe gestellt. Sehr interessant ist auch, dass Gesine mittlerweile ein gutes Verhältnis zu Marina Olbert aufgebaut hat. Im Vorgänger waren die beiden sich nicht ganz grün, bin gespannt wie sich diese Beziehung weiterentwickelt. Ob Gesine sich jemals wieder dem Polizeidienst zuwenden wird? Vielleicht wird diese Frage ja im nächsten Teil geklärt.
Sehr gut gefallen mir auch die Auszüge über Giftpflanzen, die ab und an erscheinen. Erst finden Sie im Buch in der Geschichte Erwähnung und dann findet man sie ein paar Seiten später liebevoll gestaltet.
Der Krimi hat mir gut gefallen. Es ist eine spannende Geschichte, die auch emotional ergreifend ist. Die Charaktere sind sehr authentisch und entwickeln sich von Teil zu Teil. Das Ende war stimmig und der Kern der Geschichte sehr interessant. Trotz seiner Fiktivität ist das Thema bekannt und regt zum nachdenken kann. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung dieser Reihe

Bewertung vom 25.07.2016
Remember Mia
Burt, Alexandra

Remember Mia


gut

Remember Mia ist ein Thriller von Alexandra Burt und bei dtv erschienen

Estelle Paradise ist überglücklich, als sie ihre Tochter Mia nach der Geburt das erste Mal im Arm halten darf. Dieses kleine perfekte Wesen raubt ihr den Atem. Alles scheint perfekt, so vergöttert ihr Mann Jack die Kleine auch genauso wie Estelle selbst. Doch nach kurzer Zeit ändert sich die Situation. Estelle ist überfordert, Mia weint zuviel, ist ständig unzufrieden. Estelle schiebt das auf ihre Unzulänglichkeit, eine Depression bahnt sich an. Doch niemand erkennt das Problem. Jack geht zwar mit ihr zum Arzt, da er merkt das etwas nicht stimmt, aber dieser Arzt verschreibt lediglich Medikamente die Estelle nicht helfen. Jack zieht sich zurück, und überlässt Estelle ihren Problemen. Als die 7 monate alte Mia dann spurlos verschwindet, passiert das unfassbare. Estelle meldet es nicht, da sie an sich selbst zweifelt. Sie weiß nicht, ob sie ihr eigenes Kind vielleicht verlegt hat. Als sie dann meilenweit von ihrem Wohnort aus ihrem Autowrack geborgen wird, leidet sie an Amnesie. Alle Verdächtigen nun die eigene Mutter. Doch diese weiß selbst nicht genau, was passiert ist, und ob sie vielleicht wirklich mit dem verschwinden Mias zu tun hat.

Remember Mia ist ein Thriller, der für mich den Thrill nicht überzeugen rüberbringen konnte. Erst ab der Seite 200 empfand ich eine leichte Spannung. Es war interessant zu lesen wie Estelle ihre Gefühle beschreibt die sie ihrer Tochter gegenüber entwickelt. Die Selbstzweifel ob sie ihrem Kind nun was angetan hat oder nicht. Aber eine wirklich spannende Geschichte war es in meinen Augen nicht. Das Ende ist stimmig und diese Entwicklung habe ich nicht vorhergesehen, so dass ich mich am Ende des Buches gute unterhalten gefühlt habe.
Die Hauptperson Estelle wurde sehr authentisch rübergebracht. Die restlichen Personen wie Jack, ihr Mann beispielsweise, blieben mir verschlossen.
Ich bin mit einer sehr hohen Erwartung an diesen Thriller herangegangen, da ich sehr viel positives gehört hatte. Doch leider kann ich in diesem Fall nur 3 gutgemeinte Sterne vergeben.

Bewertung vom 23.07.2016
Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2
Prammer, Theresa

Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2


sehr gut

Mörderische Wahrheiten ist ein Kriminalroman von Theresa Prammer und im List Verlag erschienen

Carlotta Fiore, Tochter der Verstorbenen Opernsängerin Maria Fiore, wird in einen Fall verwickelt, der anscheinend von Alfred Riedl verübt wurde. Nur Alfred Riedl, der für seine Taten bereits vor 30 Jahren inhaftiert wurde, verstarb vor wenigen Tagen in der Haft. Wie kann es also sein, dass die Taten nicht nur nach demselben Muster verübt wurden, sondern Riedls Blut an den Opfern gefunden wurde. Ist der 21er Mörder, wie Riedl damals genannt wurde, wieder da? Wie hängt alles zusammen? Carlotta möchte den Fall lösen, zumal ihr guter Freund Konrad Fürst, die damalige Ermittlung führte, und Riedl auch im Nachhinein noch im Gefängnis besuchte. Er schien Zweifel gehabt zu haben, denn er notierte sich eine Zahl , die von Bedeutung sein könnte. Doch Carlotta kann Konrad nicht fragen, denn dieser ist kürzlich erst aus dem Koma erwacht, und leidet an Amnesie. Er weiß auch nicht mehr, dass er wahrscheinlich Carlottas leiblicher Vater ist, und Maria Fiore sie damals lediglich aufgriff und als ihr Kind aufzog.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn es gibt mittlerweile mehrere Opfer, alle im gelben T-Shirt und lackierten Fingernägeln, wie bei Alfred Riedl.......


Carlotta Fiore ermittelt wieder! Dies ist der zweite Teil aus dieser Reihe.
Das Buch hat mir gut gefallen, es lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Zu Beginn war es schwierig für mich den privaten Dingen der Figuren zu folgen, da mir der erste Teil nicht bekannt ist. So nach und nach bekam ich dann aber doch genügend Informationen, um mir auch über die Vergangenheit von Carlotta und Konrad ein Bild machen zu können. Das ist auch relativ wichtig, da diese Details sich durch die gesamte Story ziehen.

Carlotta als Person wirkte sehr quirlig auf mich. Sie hat ihren Weg noch nicht so ganz gefunden, da viele Enttäuschungen und turbulente Ereignisse sie immer wieder aus der Bahn geworfen haben. Dennoch gibt sie nicht auf, und versucht auch Konrad zu helfen wo sie nur kann. Der Zwiespalt, ob er nun ihr Vater ist oder nicht, macht es nicht leichter.
Hannes Fischer hat als Carlottas Freund mit ihrer Sprunghaftigkeit zu kämpfen, spielt auch eher eine nebensächliche Rolle in diesem Teil. Ihr gemeinsamer Sohn Konny ist ein halbes Jahr alt, und wird sehr oft bei der Nachbarin Anna, oder der verrückten Schwester Carlottas geparkt, damit Carlotta Nachforschungen betreiben kann. Das wirkte manchmal schon ein wenig unglaubwürdig. Immer wenn Carlotta einer Eingebung folgen möchte ist ein passender Babysitter zur Stelle.....

Die Geschichte um Riedl und den damaligen und jetzigen Morden ist interessant. Hätte mir aber ein spektakuläreres Ende gewünscht. Dennoch spreche ich eine Lesemphlung für diesen Krimi aus, da er mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 20.07.2016
Die Magie der kleinen Dinge Bd.1
Burton, Jessie

Die Magie der kleinen Dinge Bd.1


ausgezeichnet

Jessie Burton - Die Magie der kleinen Dinge

Ich war auf der Suche nach einem Buch, dass ich für eine Leserunde zum Thema historische Romane verwenden könnte. Als ich mich für diesen Roman entschiedet, war ich der Meinung das er sich gut eignet. Doch ich ahnte nicht, welches Juwel ich da ausgegraben habe. Ich war schon lange nicht mehr so verzaubert von einer Geschichte.

Petronella, genannt Nella, wird vom Amsterdamer Kaufmann Johannes Brandt geehelicht. Nella hat zwar einen guten Namen, aber ihre Familie ist sehr arm, so dass die Heirat für alle ein Segen zu sein scheint. Als sie in ihrem neuen Zuhause ankommt, wird sie von der herrischen Schwester, Marin, ihres Mannes begrüßt. Johannes begrüßt sie später nur sehr zaghaft, und hält sich auch in der nächsten Zeit meistens von ihr fern. Nella leidet sehr, auch ihr Wellensittich Peebo schafft es nicht sie aufzuheitern.
Otto und Carolina, die Hausangestellten, sind Nella bald näher als ihr Mann und ihre Schwägerin.
Als Nella von Johannes ein Schrankpuppenhaus geschenkt bekommt das ihrem Haus nachgebildet ist, bestellt Nella einiges für das Inventar bei einem Miniaturisten. Als die erste Lieferung eintrifft ist Nella verzaubert , wundert sich aber das die Bestellung über weitere Teile verfügt. Noch seltsamer ist aber, dass eben diese Teile genauso aussehen wie die Dinge in Nellas Haus.
Nach kurzer Zeit sind das aber nicht die einzigen merkwürdigen Geschehnisse. Die Familie Brandt hat einige Geheimnisse, die sie versuchen vor der Gesellschaft und auch vor Nella zu vertuschen.

Dieser Roman brachte mir nicht nur die Amsterdamer Geschichte des 17 Jahrhunderts näher, sondern sie ließ mich mit Nella hoffen und bangen. Die Magie der kleinen Dinge scheint der Autorin auch beim schreiben inne zu wohnen. Die Geschichte ist so interessant und einfühlsam erzählt, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe. Letztlich beschreibt sie nur wenige Wochen Nellas in ihrem neuen Heim, aber diese Zeit ließ Nella reifen, sie wurde erwachsen. Sie kam als unbedarftes Mädchen an, wuchs aber zu einer reifen Frau heran.Die Geschichte der Miniaturen die parallel zur Hauptgeschichte einfließt, gefiel mir besonders gut. Sie hatten etwas mystisches, ich freute mich jedes Mal über eine Berreicherung im Puppenhaus, und um dessen Hintergrund und Geschichte. War es nun das Wissen des Erbauers von all den Dingen, oder kann er gar in die Seelen der Menschen schauen? Ich rätselte, und ließ mich verzaubern.
Des Weiteren bekommt der Leser auch eine gute Einsicht in die Amsterdamer Gesellschaft in dieser Zeit. Geprägt von Sitten und Gebräuchen und einer Portion Aberglaube, ist die Bevölkerung in ihren Ansichten nicht so offen und frei, wie vor allem Johannes sie sich wünschen würde. Dies bringt die Autorin durch viele kleine Dinge zur Sprache. Es zeigte mir, dass es der Roman nicht bezaubernd sein kann, sondern durchaus kritische Elemente vereint.


So, genügt geschwärmt! Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2016
Krähenmutter / Laura Kern Bd.1
Shepherd, Catherine

Krähenmutter / Laura Kern Bd.1


ausgezeichnet

Catherine Sheperd-Krähenmutter

Das Böse lauert immer hinter einer freundlichen Maske. Dieser Satz preist den Inhalt des Thrillers " Krähenmutter" an. Und dieser Satz beschreibt den Kern dieses Buches wirklich ausgesprochen gut.

Die Ermittlerin Laura Kern und ihr Kollege Max arbeiten beim LKA in Berlin. Als sie zum Entführungsfall des kleinen Henri Nussbaum, der in einem Supermarkt entführt wurde, hinzugezogen werden, ist ihnen schnell klar, dass dieser Fall anders ist als die meisten ähnlichen Fälle die sie bereits kennen. Meist folgt eine Lösegeldforderung, doch diese scheint hier auszubleiben.
Auf Laura und Max lastet ein enormer Druck, denn die Innenministerin Marion Schnitzer will Fortschritte sehen, doch dieser Fall ist so knifflig und die Aussicht auf ein Happy End schwindet von Tag zu Tag. So sagt die Statistik, dass die Kinder die nicht schnell gefunden werden, in der Regel gar nicht oder tot wieder auftauchen. Ein Szenario das Laura für sich nicht akzeptieren kann.

Die Geschichte ist äußerst spannend. Zum einen der Kriminalfilm, und zum anderen die Geschichte die parallel erzählt wird. Der Leser erfährt schon sehr früh von der Existenz eines Jungen, der nur Baby genannt wird. Baby lebt bei einer Mutter die sich um viele Kinder kümmert. Es ist alles von Anfang an dubios, doch neue Erkenntnisse darf man nur nach und nach genießen. Das stellt die Nerven auf eine Zerreißprobe, die diesen Thriller ausmacht. Die Verbindungen und Wendungen die sich während des Lesens auftun, sind sehr spannend, dieser Thriller langweilte mich an keiner Stelle.

Die Charaktere, allen voran Laura Kern, sind gut beschrieben, und bringen ein eigenes Leben mit ins Geschehen. Laura hat selbst ein schweres Trauma erlebt in ihrer Kindheit, und zehrt immer noch an diesen Eindrücken. Die zarten Bande, die sie mit ihrem Kollegen Max knüpfen wollte, scheiterten an ihrer Vergangenheit. Der neue Kollege Taylor Field bereichert die Story sowohl auf privater Ebene, als auch bei Lösung des Falls. Ein wirklich gelungenes Zusammenspiel!

Dieser Thriller bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung. Laura Kern konnte mich voll und ganz überzeugen. Catherine Shepherd ist in den Kreis der Autoren gerückt, die ich nun dauerhaft im Auge haben werde, um keine Neuerscheinung zu verpassen.

Bewertung vom 10.06.2016
In der Finsternis
Dazieri, Sandrone

In der Finsternis


ausgezeichnet

In der Finsternis-Sandrone Dazieri

Dieser Thriller wirbt mit diesem Satz um das Interesse der Leser: Dante Torre kann Menschen lesen, aber er hat teuer dafür bezahlt.

Der 6 jährige Dante wird entführt und in einem Silo gefangen gehalten. Ganze 11 Jahre lang verbringt der Junge dort, abhängig von der Gunst eines Mannes den er selbst den Vater nennt. Dante wird für die Kleinsten Verfehlungen bestraft, hat keinen Kontakt zur Außenwelt, ein schlimmes Schicksal. Doch nach 11 Jahren gelingt Dante die Flucht, doch das Grauen nimmt kein Ende. Er leidet an extremen psychischen Störungen, unter anderem an stark ausgeprägter Klaustrophobie. Nun als Erwachsener schafft er es nur mit Hilfe von Medikamenten sein Leben im Griff zu haben. Aber eines hat er in der Zeit im Silo gelernt, er kann Menschen sehr gut einschätzen, da es im Silo alles leichter machte die Launen des Vaters richtig zu deuten. Dante hilft nun als Berater bei einigen schwierigen Fällen, viele Anwälte legen großen Wert auf seine Meinung.

Als die beurlaubte Polizistin Colomba Caselli von Ihrem Vorgesetzten Rovere gebeten wird verdeckt zu ermitteln, lässt diese sich nur zögerlich darauf ein. Es geht ihr nach einem schlimmen Vorfall, der auch zu ihrer Beurlaubung geführt hat, gar nicht gut. Da Rovere ihr aber immer geholfen hat, kann sie ihm diese Bitte nicht abschlagen. Auf dessen Rat, wendet Colomba sich an Dante Torre. Die beiden merken schnell, dass das Verbrechen das Colomba untersuchen soll, nicht vom Vater des vermissten Jungen begangen wurde. Nein, Dante und Colomba sind sich schnell sicher, dass der Vater wieder zugeschlagen hat.

Dieser Thriller hat mir sehr gut gefallen. Ich war zu Beginn eher skeptisch, da ich leider wenig Gutes gehört hatte, doch nach den ersten Kapiteln war mir klar, dass dieser Thriller sehr spannend und fesselnd ist.
Dante Torres ist ein außergewöhnlicher Charakter, wie ich ihn bisher noch nicht erlebt habe. Auf der einen Seite verspürte ich Mitleid mit ihm, da er doch soviel erleiden musste. Auf der anderen Seite stand die Bewunderung darüber, dass er zum Wohl anderer gegen seine Ängste kämpft.
Colomba ist eine engagierte und ehrgeizige Polizistin gewesen, bis zu diesem schlimmen Ereignis in Paris, wo sie fast gestorben wäre. Sie hatte vor, sich ganz von der Polizei abzuwenden, doch die Loyalität Rovere gegenüber ist groß. Colomba lässt sich von Dante soweit beeinflussen, dass sie um das Ziel zu erreichen, den Vater zu schnappen, sogar alle Hemmungen über Bord wirft und dem Gesetz die kalte Schulter zeigt.

Die Geschichte ist sehr spannend, der Leser ist direkt zum Anfang der Geschichte mitten im Geschehen. Dieser Thriller langweilte mich zu keinem Zeitpunkt. Die Handlung brachte zum Ende hin noch einige Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Alles in allem ein Leseerlebnis!

Bewertung vom 04.05.2016
Das Eisrosenkind / Christine Bernard Bd.2
Vieten, Michael E.

Das Eisrosenkind / Christine Bernard Bd.2


ausgezeichnet

Christine Bernard -Das Eisrosenkind von Michael E. Vieten ist ein Krimi der im acabus Verlag erschienen ist

Kommissarin Christine Bernard ermittelt in einem Fall von Kindesentführung. Die achtjährige Rosalia verschwindet einfach spurlos aus dem Kinderhort. Christine Bernard und ihr Kollege Torsten Kluge sind ratlos, es gibt keine Spur des kleinen Mädchens.
Die Kriminalpolizei Trier wird zu einem Leichenfundort gerufen, ein Mädchen erstarrt in Eis! Es sieht fast aus, als lebte sie noch, gefroren im Eis hat sie ihre Schönheit bewahrt. Handelt es sich um Rosalia? Dieser Fall verlangt der sensiblen Kommissarin alles ab, sie ist besessen davon den Täter zu finden.

Dies ist bereits der zweite Fall für Kommissarin Bernard. Den ersten Teil kenne ich nicht, aber das hinderte mich nicht am Verständnis für diesen Krimi. Im Gegenteil, der Autor verwebt in dieser Geschichte alle wichtigen Details die der Leser aus dem Vorgänger kennen sollte.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Allen voran natürlich Christine Bernard. Mir gefiel besonders ihre sensible Art, sie leidet wirklich mit den Opfern mit. Sie versucht nicht die toughe Polizistin zu mimen, die in der Männerwelt bestehen muss. Dennoch kann sie sich durchsetzten und leistet gute Arbeit.
Das Verhältnis zu ihrem Kollegen Torsten Kluge ist gut, die beiden sind gut aufeinander abgestimmt. Ebenso im Team ist Jörg Rottmann, er entspricht eher dem Klischee des hartgesottenen Ermittlers.
Margit Lemke, die Mutter von Rosalia, ist am Boden zerstört. Sie hatte es schon immer schwer im Leben, musste ihre Tochter allein durchbringen. Rolf Lemke, der Vater, wandte sich schon in der Schwangerschaft von ihr ab. Das alles wirkte sehr lebensnah, ich kam mir vor wie mitten in der Geschichte, da alles sehr authentisch wirkte.

Die Geschichte selbst ist äußerst einfühlsam erzählt. Es gibt keine reißerischen und blutigen Momente. Das ist auch gut so, denn das Thema Kindesentführung und Mord ist heikel genug. Michael E. Vieten geht wirklich behutsam mit dieser Thematik um, dass hat mir sehr gefallen. Er behandelt alles mit dem nötigen Respekt. Keine Szenen werden blutig ausgeschlachtet, dieser Krimi ist der Beweis, dass anders genauso gut geht.

Die Spannung wurde stetig weitergeführt. Der Autor streut gekonnt neue Hinweise und Vermutungen, so dass der Leser bis zum Ende rätseln muss. Ich zweifelte an einigen Stellen des Buches manchmal an mir selbst. Hat der Vater nun etwas mit dem Verschwinden zu tun, oder nicht? Von Kapitel zu Kapitel sah ich mir dabei zu wie ich eine Theorie die ich soeben verworfen hatte wieder aufnahm. Das machte es wirklich spannend.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Der Titel des Buches findet Bezug zum Inhalt, das hat mir sehr gut gefallen. Zu Beginn meiner Lektüre las ich den Text auf dem hinteren Teil des Buches. Da stach mir ein Satz ins Auge: Der Mensch glaubt, er hofft, er irrt.
Dieser Satz hat mich gerade im Nachhinein sehr nachdenklich gestimmt, denn er trifft den Kern dieses Krimis. Regt zum nachdenken an!

Dieser Krimi bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung. Christine Bernard hat sich in mein Herz geschlichen, ich hoffe sie ermittelt bald wieder.

Bewertung vom 16.04.2016
Mein bester letzter Sommer
Freytag, Anne

Mein bester letzter Sommer


ausgezeichnet

Mein bester letzter Sommer ist von Anne Freytag und ist ein Jugendbuch, dass ich für das Alter 14 Jahre empfehlen würde.

Es geht um Tessa, die zu Beginn des Buches einen Jungen in der U-Bahn sieht, und sich magisch zu ihm hingezogen fühlt. Sie möchte ihn aber wegen eines wichtigen Arzttermines nicht ansprechen, der unmittelbar bevor steht. Denn Tessa ist todkrank, und will keine neuen Kontakte knüpfen. Sie will nur noch zu Hause in ihrer Jogginghose dahinvegetieren. Als dann jedoch der Studienfreund ihres Vaters nach Hause eingeladen wird, muss sie sich zurecht machen und am Essen teilnehmen. Die Überraschung ist groß, als der Studienfreund seinen Sohn Oskar mitbringt, und der sich als der hübsche Junge aus der U-Bahn entpuppt. Beim Essen bekommt Tessa schwere Kränpfe und erstickt beinah. Ihre Schwester Larissa ist genervt von Tessa, da sie denkt, dass Tessa sich durch ihre Krankheit nur in den Mittelpunkt rücken möchte. Es wird nicht einfacher dadurch, dass auch Larissa ein Auge auf Oskar geworfen hat. Doch dieser freundet sich mit Tessa an, obwohl er weiß, dass sie krank ist. Eine Reise voller Gefühl und Musik wartet auf Tessa.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Playlist der Titel die im Buch angesprochen werden, die im hinteren Teil des Buches aufgelistet ist. Man kann sich so die Titel anhören, und einen Eindruck davon bekommen, und sich in die jeweiligen Gefühle der Charaktere sehr gut hineinversetzten, da die Musik sehr passend ausgewählt wurde.
Das Design des Buches ist toll, es ist liebevoll gestaltet.
Die Charaktere Tessa und Oskar sind gut beschrieben. Lediglich bei Tessa störte mich, dass sie den Eindruck machte, dass sie gar keine Freunde will, obwohl es eigentlich das genaue Gegenteil war.
Die Geschichte war sehr herzzerreißend und nahm mich von der ersten Seite an mit.kann dieses Buch daher definitiv weiter empfehlend!

Bewertung vom 23.03.2016
Verletzung / Toni Stieglitz Bd.1
Obermeier, Manuela

Verletzung / Toni Stieglitz Bd.1


sehr gut

Manuela Obermeier, selbst Polizeihauptkommissarin, legt mit Verletzung den ersten Kriminalroman um ihre Kriminalhauptkommissarin Antonia Stieglitz vor. Der Roman ist im Ullstein Verlag erschienen.

Antonia, kurz Toni genannt, ist Hauptkommissarin bei der Münchener Kripo. Sie wird zu einem Tatort gerufen. Eine Frau wurde tot an einer Mauer angelehnt gefunden. Es wirkt alles sehr inszeniert. Toni und das Team stehen vor einem Rätsel. So nach und nach ergeben sich Hinweise. Toni und ihr Partner Sören finden heraus, dass die inzwischen als Magdalena Sauer identifizierte Tote, vor ihrem Ableben im S2, einer bekannten Münchener Kneipe war.
Als dann bald das nächste Opfer auftaucht, wird dem Team klar, dass der Täter immer brutaler wird. Tötete er Magdalena noch mit 3 Messerstichen, so musste das zweite Opfer noch viel mehr erleiden. Und wieder gibt es Hinweise die aufs S2 hindeuten.
Für Toni ist der Fall besonders schwer. Denn sie hat sich gerade erst von Mike getrennt. Mike ist ebenfalls Polizist, aber Mike hat sich nicht im Griff. Er schlug Toni während der Beziehung, heftig und immer wieder. Als Nachbarn eines Abends die Polizei rufen, schafft sie es in eine Pension zu flüchten. Sie will mit Mike nichts mehr zu tun haben. Dennoch schämt und fürchtet sie sich. Als sie bemerkt, dass Mike sie auch jetzt noch nicht in Ruhe lässt, wird ihr Angst und Bange.

Verletzung ist ein toller Kriminalroman. Manuela Obermeier hat mit Toni Stieglitz eine tolle Ermittlerin geschaffen. Ich bin gespannt auf die Entwicklung dieser Figur. Es soll weitere Bände geben, in denen hoffentlich mehr über Tonis private Probleme berichtet wird. Sowohl in Bezug auf ihren Exfreund, als auch auf den neuen Pathologen, Thomas Mulder.
Die Story war spannend, aber nicht ganz so spektakulär. Am Ende war ich nicht sonderlich überrascht, wer der Täter war. Aber das hat mich nicht weiter gestört, da mich das gesamte drumherum durchaus gut unterhalten hat.
Ich kann diesen Roman jedem als Herz legen, der einen guten Krimi lesen möchte, der ohne blutrünstige Details auskommt.
Schön finde ich auch das Cover. Über dem Titel ist eine wulstige Erhebung, einer Narbe nachempfunden. Für mich war das symbolisch für die vernarbte Seele einer Frau, die verletzt wurde, an den Inhalt des Buches angepasst.

Buchtitel: Verletzung