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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 730 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2021
Die letzten Romantiker
Conklin, Tara

Die letzten Romantiker


sehr gut

Berührend

"Die letzten Romantiker" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Tara Conklin lesen durfte, so dass ich dem hier vorliegenden Buch ganz unvoreingenommen begegnen durfte. Den Titel fand ich auf jeden Fall spannend und das Cover zeigte auf, das beim Thema Liebe viel Tragik zu erwarten ist.
Die Autorin entführt die Leser_innen in das Jahr 2079 und zu einer Buchvorlesung der Hauptprotagonistin Fiona, die auf Nachfrage beginnt, aus ihren jetzt hundertzweijährigen Leben zu erzählen. Im Vordergrund stehen dabei die Erfahrungen, die sie, ihre drei Geschwister und ihre Mutter mit der Liebe machen durften / mussten und welche Bedeutung der Familienzusammenhang hat.
Dieses Buch ist nicht durch große Spannung, sondern eher durch stille berührende Töne geprägt, auf die mensch sich einlassen kann, wenn mensch dazu bereit ist.
Die Vielfalt des Lebens wird so auf jeden Fall sichtbar und durch die verschiedensten Charaktere für die Leser_innen greifbar. "Die letzten Romantiker" ist kein Buch zum einfach so runterlesen, sondern eines, wofür mensch sich Zeit lassen sollte.

Bewertung vom 09.08.2021
Löwenherzen
Neitzel, Gesa

Löwenherzen


ausgezeichnet

Folge deiner inneren Stimme

Mit "Löwenherzen" liegt bereits das dritte Buch von Gesa Neitzel über ihre Erfahrungen in Afrika vor.
Im Mittelpunkt stehen diesmal die Länder Botswana, Namibia und Sambia und die Reisen, die sie, ihr Partner Frank und das Auto Ellie hierher unternommen haben, Der Fokus liegt hierbei auf der wundervollen Pflanzen- und Tierwelt dieser Länder und den Erfahrungen, die die Autorin hiermit gemacht hat. Aber auch gesellschaftspolitische Fragen wie Armut, Geschlechterungleichheiten oder Kriegsdrohungen kommen nicht zu kurz und ermöglichen den Leser_innen so einen tiefen Zugang zu diesen Ländern.
Das Buch ist lebendig und informativ geschrieben und wird durch wundervolle Fotos ergöänzt.
Die tiefe Natur- und Tierliebe der Autorin ist beim Lesen stark spürbar und es wird deutlich, dass sie mit dem Näherbringen dieser Welt einer inneren Lebensaufgabe folgt.
Das Buch lohnt sich für alle Afrika- Liebhaber_innen und auch solche, die es noch nicht sind. Lasst euch auf diese Erfahrungen ein, es lohnt sich.

Bewertung vom 08.08.2021
Die Frau im Park
Janek, Ella

Die Frau im Park


sehr gut

Welchen Weg wählst du?

Manche Ehen spielen sich im Laufe der Zeit so ein, dass das einzige zusammenhaltende Konstrukt die Sorge um die Kinder ist. Wenn diese dann flügge werden und das Haus verlassen bricht dieses Konstrukt zusammen und es stellt sich die Frage, ob sich die Eheleute wieder neu zusammenfinden werden, oder ob die Zeichen in Richtung Trennung stehen.
Vor genau dieser Frage stehen auch Eva und Johannes, nachdem ihre Tochter Alisa zum Studieren ihr Elternhaus verlassen hat und nach Berlin umgezogen ist. Während Johannes sich immer mehr in der Arbeit verliert, versucht Eva ihre Lebendigkeit wieder zu finden, an ihren früheren Beruf als Schauspielerin anzuknüpfen und sich wieder der Liebe zu öffnen.
Der Autorin Ella Janek gelingt es recht gut, die Stimmungslagen der beteiligten Protagonist_innen einzufangen und durch leise Töne ein Anknüpfen zu ermöglichen. Mir fehlt etwas die Tiefe und ich finde einige Entscheidungen der Protagonist_innen auch fragwürdig, für zwischendurch eignet sich das Buch aber gut.

Bewertung vom 07.08.2021
Das Rudel der Finsternis / Moonlight Wolves Bd.2
Art, Charly

Das Rudel der Finsternis / Moonlight Wolves Bd.2


ausgezeichnet

Mit "Das Rudel der Finsternis" liegt nun bereits der zweite Band der Moonlight Wolves Reihe von Charly Art vor und erneut konnte mich dieses Buch definitiv begeistern.
Inhaltlich geht es darum, dass die Jungwölfe nach ihrer Ausbildung im Wächtergebirge nun zu ihren jeweiligen Rudeln zurückkehren und hier dann ihren Platz finden müssen. So geht es auch Tamani und seinen Geschwistern und sie lernen viel über die bestehenden Regeln, das Füreinander - Einstehen, aber auch die Abgrenzung zu anderen Rudeln, so dass es so aussieht, als ob der Verbindung von Tamani und Shira keine Zukunft bevorsteht. Doch manchmal besteht ja auch die Chance, das sich Regeln ändern. Und vor allem dann, wenn eine große Gefahr am Horizont erscheint.
Die Geschichte wird vom Autor sehr lebendig, berührend und spannend erzählt, so dass mensch auf jeden Fall dabei bleibt und sich innerlich mit den Geschichten und den Charakteren verbindet. Das Buch kann zwar auch ohne die Kenntnis von Band Eins gelesen werden, viele Geschehnisse bauen aber aufeinander auf, so das ich das vorherige lesen von dem ersten Buch empfehle.

Bewertung vom 07.08.2021
Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1
Devillepoix, Éléonore

Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1


ausgezeichnet

Ein grandioser Auftakt

Fantasy Bücher gehören mit zu meiner Lieblingsliteratur, so dass ich auch dieses Buch gerne in die Hand genommen und mich von der Autorin in die magische Welt Hyperboreas habe entführen lassen. Das Cover und dessen Gestaltung in schwarz, weiß und gold war auf jeden Fall schon mal beeindruckend und auch die Stärke des Buches - knapp 550 Seiten - versprach ein wunderbares Lesewochenende.
Und ich wurde wie üblich beim Insel Verlag nicht enttäuscht.
Inhaltlich geht es um die junge Arka, die nach Hyperborea - die Stadt ohne Wind - geht, um dort Spuren ihres Vaters zu finden, den sie nie kennenlernen durfte. Hier gerät sie recht schnell in eine Welt voller Magie, Gefahr, Abenteuern und Intrigen, findet Freund_innen, aber macht sich auch Feind_innen.
Arka gefällt mir als kämpferischer Frauencharakter richtig gut und es fällt leicht, mit ihr mitzufiebern. Auch ihr Meister - der Magier Lastyanaz - und dessen Freund_innen haben einiges für sich, so dass ich gerne mehr erfahren möchte.
Die Schreibweise der Autorin Eléonore Devillepoix ist spannend und berührend und lädt geradezu dazu ein, in die Geschichte einzutauchen und nicht wieder hervorzukommen, bevor die letzte Seite gelesen wurde.

Bewertung vom 06.08.2021
Mein Sternzeichen ist der Regenbogen
Schami, Rafik

Mein Sternzeichen ist der Regenbogen


sehr gut

Ein Feuerwerk an Kurzgeschichten

Dieses Buch ist mir zu Beginn vor allem wegen des Titels aufgefallen. Ein Regenbogen als Sternzeichen? Was könnte es wohl damit auf sich haben? Mein erster Gedanke war, das es sich um ein Buch über queere Lebensrealitäten handeln würde, in dem klare Unterscheidungen und normative Zuschreibungen, wie sie die Sternzeichen ja darstellen, aufgebrochen würden.
Beim Lesen merkte ich dann aber, das der Fokus des Buches dann doch anders gelagert war. Denn der Autor Rafik Schami hat auf 320 Seiten eine Reihe von Kurzgeschichten zu Themen wie "Geburtstag", "Lachen", "Reisen", "Sehnsucht" und vielen mehr versammelt. Die jeweiligen Geschichten spielen an verschiedensten Orten und in unterschiedlichsten Kontexten. Ihnen gemeinsam ist eine spannende Erzählweise, eine unerwartete Auflösung und eine Prise Humor, die mensch beim Lesen mehr als einmal zum Grinsen und Lachen bringt.
So wird mensch gut unterhalten, die Geschichten regen aber auch zum Nachdenken über das eigene Leben an und haben eine gewisse Weisheit in sich.

Bewertung vom 05.08.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Nichts ist stärker als eine kleine Hoffnung, die niemals aufgibt

Mit "The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen" liegt bereits das zweite Buch des Autors Matt Haig vor, das ich lesen durfte. Und erneut hat es mich von der ersten Sekunde an packen und berühren können. Denn in diesem kleinen Buch verbergen sich viele kleine Texte, Gedanken und Lebensbeschreibungen, die, wenn mensch sich drauf einlässt, tief berühren und zur Veränderung des eigenen Lebensweges beitragen können.
Die Sprache des Autors sorgt geradezu dafür, dass mensch sich angenommen und gemeint fühlen kann und nicht die Atmosphäre des Belehrt - Werdens entsteht. Die Texte und Gedanke sind Angebote, die mal gerade auf fruchtbaren Boden fallen und mal etwas mehr Zeit brauchen, um sich innerlich zu verankern und dann später aufblühen. Deswegen lohnt es sich, dieses Buch immer wieder mal in die Hand zu nehmen und neu darauf zu schauen, was es mit einer_m macht.
Lasst euch ein zur Veränderung des eigenen Lebens aufzubrechen. Aber Achtung: Seid drauf vorbereitet, das einiges nicht so bleibt wie es ist.

Bewertung vom 04.08.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Ein blutiger Thriller

Mit "Eskalation" liegt ein Thriller vor, der definitiv unter die Haut geht und die Leser_innen / bzw. Hörer_innen nicht wirklich wieder los lässt.
Inhaltlich geht es um eine Serie von Entführungen und Morden an Frauen sowie zwei Polizist_innen und der Suche der Polizei nach den Entführten und den Täter_innen. Dabei tauchen die Ermittler_innen tief in menschliche Abgründe hinab und müssen sich mit Dingen auseinandersetzen, die eigentlich fern jeder Vorstellungskraft sind. Werden sie am Ende erfolgreich sein können?
Als ich das Cover des Buches zum ersten mal sah, hat es mich nicht wirklich angesprochen, wer aber blutige Thriller mag, wird sich beim Inhalt der Geschichte und der Schreibweise der Autorin gut wiederfinden können. Auch der starke Bezug auf die Rolle der Medien passt gut, wenn mensch weiß, dass die Autorin viele Jahre als Journalistin gearbeitet hat.
Mir persönlich hat am Ende die Verurteilung der Täter_innen aus der Vergangenheit gefehlt, aber ansonsten war der Thriller gut lesenswert.

Bewertung vom 03.08.2021
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


gut

Kalte Kriegs Polemik

Der Mauerbau und die damit verbundenen Einschränkungen und Schicksale gehört sicherlich zu den wichtigsten Momenten der jüngeren deutschen Geschichte. Deswegen ist die Idee, daraus einen Film und dann ein Buch zu machen und anhand verschiedenster Charaktere einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der damaligen Menschen zu ermöglichen, grundsätzlich eine gute Idee und die verschiedenen Schicksale kommen in dem hier vorliegenden Buch "Dreieinhalb Stunden" auch gut zur Geltung. Inhaltlich geht es um einen Parteikader der SED, eine Zugführerin und mehrere Zuggäste, die innerhalb von dreieinhalb Stunden die Entscheidung treffen müssen, ob sie in der DDR bleiben / in diese zurückkehren, oder aber die BRD als neue Heimat wählen.
Was sich als Idee gut anhört, funktioniert in der Umsetzung durch den Autor Robert Krause leider weniger gut. Und dies liegt vor allem an der nicht zu übersehenden Kalter - Kriegs Rhetorik und der damit verbundenen Dämonisierung der DDR. Fast hat mensch beim Lesen das Gefühl, das all diejenigen, die damals die Entscheidung pro DDR trafen, nicht mehr ganz bei Sinnen gewesen wären.
Das Buch hätte grundsätzlich das Potential gehabt, die hellen und die dunklen Seiten beider deutscher Staaten aufzuzeigen, so aber ist es nichts weiter als billige Idealisierung des einen und Dämonisierung des anderen Staates.