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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3486 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2022
Das versunkene Dorf
Norek, Olivier

Das versunkene Dorf


ausgezeichnet

Capitaine Noémie Castain will mit ihrem Team einen gefährlichen Drogenhändler festnehmen, der mit einem Schrotgewehr drauflosschießt. Noémie erleidet schwere Verletzungen im Gesicht. Eine Gesichtshälfte wird für immer entstellt bleiben. Ihr Vorgesetzter will sie weghaben und schickt sie für 30 Tage in die südfranzösische Provinz, wo sie feststellen soll, ob es sich lohnt, dort eine Dienststelle zu unterhalten. Sie hat gerade ihren Abschlussbericht erstellt, als im Stausee eine Leiche in einem Plastikfass auftaucht. Die DNA-Analyse zeigt, dass es sich um eines der drei Kinder handelt, die verschwanden, als das alte Avalone im Stausee verschwand. Ein Verdächtiger war damals schnell ausgemacht, den man aber nie fassen konnte. Notgedrungen muss sich Noémie mit der Vergangenheit Avalones beschäftigen und die Leichen der anderen Kinder finden. Doch die Bewohner machen es ihr nicht leicht.
Mich hat dieser Krimi total begeistert. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der Schreibstil ist recht nüchtern, lässt sich aber sehr flüssig lesen.
Die Charaktere sind teils vielschichtig, teils etwas klischeehaft dargestellt. Noémie muss nicht nur mit ihrer Entstellung fertig werden, sondern auch damit, dass ihr Lebensgefährte und Kollege Adriel damit nicht fertig wird. Er hat nicht einmal den Mut, mit ihr zu reden. Auch ihr Chef traut ihr den Dienst nicht mehr zu und serviert sie ab. Zum Glück hat No mit Melchior einen tollen Therapeuten, der ihr zur Seite steht. In Avalone geht es beschaulich zu und Noémie muss damit erst einmal zurechtkommen. Dann wird sie mit dieser alten Geschichte konfrontiert, die bei den Bewohnern des Dorfes Wunden hinterlassen und zu manch wunderlichen Erklärungen geführt hat. Die alten Geheimnisse sollen aber nach Meinung einiger auch geheim bleiben. Da Noémie nicht nach Paris zurück darf, gräbt sie nun weiter und gerät sogar in Lebensgefahr.
Die Ermittlungen sind nicht einfach, denn das Wasser des Stausees hat die Spuren und Geheimnisse von damals überflutet. Aber Noémie Castain ist eine starke und fähige Person, die sich nicht so leicht geschlagen gibt.
Es ist ein sehr spannender und fesselnder Krimi, den ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 31.03.2022
Am roten Strand / Ben-Neven-Krimis Bd.2
Wagner, Jan Costin

Am roten Strand / Ben-Neven-Krimis Bd.2


sehr gut

Gerade erst hatten die Ermittler Ben Neven und Christian Sandner ein entführtes Kind retten können, doch Neven hat den Täter erschossen und muss daher eine interne Ermittlung über sich ergehen lassen. Doch niemand macht ihm wirklich Vorwürfe, da keiner es mag, wenn sich Männer an Kindern vergreifen. Doch bei der Aufarbeitung zeigt sich, dass die Dimensionen viel größer sind als vermutet. Dann wird einer der Verdächtigen getötet und ein anderer stirbt unter mysteriösen Umständen bei der Vernehmung. Jemand will Rache.
„Am roten Strand“ ist der zweite Band um das Ermittlerteam Ben Neven und Christian Sandner. Auch wenn es genügend Informationen gibt, was zuvor geschehen ist, so hätte ich wohl besser vorher den Vorgängerband „Sommer bei Nacht“ gelesen. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, distanziert und wertet nicht, manches wurde nicht auf Anhieb deutlich.
Es ist ein spannender Roman, der mir aber auch sehr unter die Haut gegangen ist. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich über Kinderpornografie und Missbrauch an Kindern gelesen habe, doch dieses Mal habe ich mich besonders schwergetan. Das lag wohl an der Person Ben Neven, der mit seinen eigenen Dämonen zu tun hat und in seiner Funktion völlig fehl am Platz ist. Bei ihm ist die Einsicht da, dass es nicht richtig ist, was er fühlt und tut, doch es fehlt das entsprechende Handeln, so baut sich eine Spirale auf, die nur in einer Katastrophe enden kann. Aber auch die anderen Charaktere haben alle ihre Ecken und Kanten, ich wurde mit niemandem richtig warm.
Ich kann nachvollziehen, wenn Menschen, die so missbraucht wurden, Rachegelüste haben. Doch Selbstjustiz ist dennoch unentschuldbar. Schlimm muss es für Polizisten sein, die Täter dann auch noch schützen müssen.
Es ist eine komplexe, spannende und sehr verstörende Geschichte, die einen nachdenklich macht.

Bewertung vom 28.03.2022
Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
Mattera, Julia

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach


sehr gut

Die Geschwister Robert und Elsa haben zusammen eine Auberge im Elsass. Während sich Elsa um die Gäste kümmert, züchtet Robert Gemüse und zaubert daraus wunderbare Gerichte. Die Aufgabenverteilung ist auch wichtig für Robert, denn er ist am liebsten alleine, redet mit seinem Gemüse und seinen Tieren. Auch an seinen Herd lässt er niemanden heran. Doch in diesem Sommer ändert sich einiges, denn die temperamentvolle Maggie aus England weckt tatsächlich Robert Interesse.
Diese Geschichte ist warmherzig, unterhaltsam und wundervoll zu lesen.
Die Charaktere sind sehr individuell dargestellt. Der Eigenbrötler Robert ist nicht sehr gesprächig und wenn, dann grantelt er herum. Dabei ist er eigentlich ein liebevoller und sympathischer Mensch, doch das kann er nicht zeigen. Er mag seine Schwester und liebt deren Kinder, die Zwillinge Davy und Croquette. Die beiden haben mir gut gefallen, denn immer wieder stellen sie etwas an. Als Maggie auftaucht, bringt sie Robert zum Lachen, doch Fatima und ihr Sohn Hassan haben zuvor ihn zuvor schon sehr viel milder werden lassen.
In der Auberge von Elsa und Robert ist es noch eine heile Welt, jedenfalls solange die Zwillinge nicht durchfegen. Ich würde zu gerne all die Gerichte probieren, die Robert mit sehr viel Ruhe zubereitet.
Es ist eine schöne und entspannende Geschichte, die mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 28.03.2022
Wenn der Schatten kommt
Mayer, Carmen

Wenn der Schatten kommt


ausgezeichnet

Im beschaulichen Eichstätt ist gerade erst die neue Kriminalpolizei-Inspektion eröffnet wurden, als es schon den ersten Fall für Hauptkommissar Konrad Bergmann und seine Kollegin Tessa Plank gibt. In der Altmühl wurde eine tote alte Dame gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es klein Unfall, sondern Mord war. Nur die Identität lässt sich nicht feststellen. Ein Ohrring am Tatort führt zu Birgit Scherer, die sehr unfreundlich ist bei der Befragung. Aber es gibt keine weiteren Indizien, dass die Scherer etwas mit dem Fall zu tun hat. Aber Tessa möchte noch Einiges klären und verschwindet spurlos. Dann gibt es noch zwei weitere Tote in der Altmühl. Die Polizei versucht mit aller Kraft ihre Kollegin zu finden und die Morde aufzuklären. Was steckt dahinter?
Dies hier ist der erste Fall der Kripo Eichstätt. Der Schreibstil der Autorin Carmen Mayer liest sich sehr angenehm und der Fall ist wirklich spannend. Das Tagebuch der Irene Ott, aus dem immer wieder Teile in die Handlung eingefügt sind, ist erschreckend.
Die Charaktere sind glaubhaft dargestellt. Bergmann und Plank arbeiten gerade erst zusammen, doch sie sind sich sympathisch und gehen offen aufeinander zu. Aber auch die anderen Kollegen gefallen mir gut. Die Inspektion ist klein und man hilft sich, auch wenn nicht direkt etwas mit dem Fall zu tun hat. Es zeigt sich dann auch, dass es hilfreich ist, wenn mehrere ihren Grips beitragen. Sogar ein eiligst ernannter Hilfspolizist zeigt, dass er sehr clever ist.
Bei den Ermittlungen ergeben sich immer wieder neue Sichtweisen und Wendungen, die dafür sorgen, dass es spannend bleibt. Auch wenn man recht früh ahnen kann, wer die alten Leute getötet hat, so ist es doch ziemlich verstörend, wenn man das ganze Ausmaß überblickt. Die Abgründe, die sich da auftun, sind erschreckend.
Ich hoffe, es gibt noch weitere Fällt für dieses Ermittlerteam, denn die Krimi ist sehr spannend und lesenswert.

Bewertung vom 28.03.2022
Bittersüße Zitronen / Capri-Krimi Bd.2
Ventura, Luca

Bittersüße Zitronen / Capri-Krimi Bd.2


sehr gut

Agente Enrico Rizzi ist in den frühen Morgenstunden auf dem Heimweg, als er Zeuge eines Unfalls wird. Die junge Frau stirbt noch am Unfallort in ihrem alten Ape. Ihre letzten Worte sind: Es war kein Unfall. Schnell ist klar, dass an dem Fahrzeug manipuliert wurde. Doch wer hat ein Interesse daran, die junge Elisa Constantini zu töten? Enrico geht mit seiner Kollegin Antonia Cirelli der Sache nach und stößt auf Liebesbeziehungen und Familienfehden.
Eigentlich ist Capri ein sehr atmosphärischer Ort und eine wunderschöne Urlaubsinsel. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und der Autor zeigt in diesem Krimi, dass auch Capri Schattenseiten hat, die ein Tourist nicht wahrnimmt. Trotzdem war es schön, auch dieses Mal wieder die Ermittlungen zu begleiten.
Ich mochte Rizzi schon im Vorgängerband, denn er nimmt nicht nur seinen Job ernst, er ist auch ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch, der auf dem Hof seines Vaters oft mit anpackt. Entsprechend oft ist er weg, weil er was zu erledigen hat. Seine Kollegin Cirelli dagegen finde ich ziemlich spröde, aber Rizzi macht es ihr auch nicht leicht. Es ist zwar unterhaltsam mitzuerleben, wie die beiden sehr unterschiedlichen Polizisten auf ebenso unterschiedliche Weise an den Fall herangehen, aber ein Dreamteam sind sie nicht gerade.
Es gibt nicht allzu viele Personen, die ein Motiv haben könnten. Trotzdem sorgen unverhoffte Wendungen, dass man sich bis zum Schluss nicht ganz sicher sein kann. Spannung ist zwar vorhanden, sie hält sich aber in Grenzen. Dafür fühlt man sich beim Lesen auf der Insel sehr wohl.
Mir hat dieser Krimi gut gefallen und ich würde gerne weitere Fälle mit Inselpolizist Enrico Rizzi auf Capri lösen.

Bewertung vom 27.03.2022
Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5
Fölck, Romy

Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5


ausgezeichnet

An einem alten Galgenbaum wird an einem nebligen Morgen im Februar ein Toter gefunden. Er hat ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Damit kann Frieda Paulsen nichts anfangen, aber Bjarne Haverkorn erinnert sich an den Fall, bei dem ein Bauer verurteilt wurde wegen Mordes an seiner Familie. Hat man damals den Falschen verurteilt? Schon bald gibt es einen weiteren Todesfall, bei dem ein weiterer Zeuge aus dem damaligen Prozess ums Leben kommt. Die Zeit drängt, denn sonst könnte es weitere Opfer geben.
Dies ist nun bereits der fünfte Band aus der Elbmarsch-Reihe von Romy Fölck. Auch dieses Mal gelang es der Autorin wieder, mich bis zum Ende an der Nase herumzuführen, da es immer wieder Wendungen gab, die meinen Verdacht in Frage stellten. Auch wenn man jedes Buch für sich alleine lesen kann, so ist es doch schön, die Entwicklung der Protagonisten von Anfang an zu verfolgen.
Auch bei diesem Krimi nimmt das Privatleben der Protagonisten wieder viel Raum ein, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Anfangs hatte ich mit Frieda so meine Probleme, doch sie wurde mir dann immer sympathischer. Doch dieses Mal war sie wirklich neben der Spur, denn ihr Lebensgefährte wird mit seinen Verletzungen nicht fertig und Bjarne Haverkorn bereitet ihr auch Sorgen, da er wegen des alten Falls auch in Gefahr geraten könnte. Sie bekommt auch noch einen neuen Kollegen, Leonard Bootz, der etwas zu viel durch ihre Gedanken geistert. Er wirkt am Anfang ziemlich arrogant, entpuppt sich dann aber als fähiger Kollege, der mit Frieda ein gutes Team bildet. Alle Charaktere sind individuell und authentisch dargestellt.
Der jetzige Fall lässt sich nur lösen, wenn auch die Vergangenheit nochmals betrachtet wird, was dem Vorgesetzten von Frieda und Leonard nicht gefällt. Als sie den überlebenden Thies befragen, kommt den Ermittlern ein furchtbarer Verdacht.
Auch dieser Fall war wieder spannend und schwer zu durchschauen. Mir bereitet es immer wieder Freude, im Elbmarsch mit zu ermitteln.

Bewertung vom 26.03.2022
Der Mut der Frauen
Carsta, Ellin

Der Mut der Frauen


ausgezeichnet

Auch weiterhin gibt es düstere Wolken über Bernried am Starnberger See, denn die Naziherrschaft wird immer einengender. Elisabeth ist wieder schwanger. Sie freut sich auf ihr Kind, ist aber auch in Sorge, ob dieses Mal alles in Ordnung ist. Aber auch Wilhelmine ist in Sorge, denn sie hat nach Martins Verhaftung nun schon monatelang nichts von ihm gehört. Derweil werden in den Fabriken der Falkenbachs und Lehmanns Waffen unentwegt produziert, doch die Nazis können einfach nicht genug bekommen. Wird es gelingen, die Familie zusammenzuhalten und alle Gefahren abzuwenden?
Auch dieser Band aus der Falkenbach-Saga hat mich wieder begeistert. Der Schreibstil der Autorin Ellin Carsta ist einfach toll zu lesen. Diese Familiengeschichte ist interessant und spannend, denn die Familien müssen sich mit immer neuen Schwierigkeiten auseinandersetzen und das Regime trägt seinen Teil dazu bei. Manchmal gibt es große Glücksmomente, die aber immer wieder vom drohenden Unheil überschattet werden.
Es gibt eine ganze Reihe von Personen, die in dieser Reihe beteiligt sind. Auch wenn es in diesem Band im Wesentlichen um die Frauen der Familien geht, so tragen doch alle Personen ihren Teil zur Geschichte bei. Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Nicht alle sind sympathisch und es gibt innerhalb der Familie Gräben, die nicht einfach überwunden werden können. Trotzdem versucht Paul-Friedrich von Falkenbach die Familie zusammenzuhalten und zu schützen. Aber es gibt Entscheidungen, die einige Familienmitglieder hinter dem Rücken der anderen treffen.
Diese fesselnde und komplexe Familiengeschichte mit interessanten Charakteren spielt in einer Zeit, die zunehmend düsterer wird. Ich kann diese lesenswerte Reihe nur empfehlen.

Bewertung vom 25.03.2022
Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1


ausgezeichnet

Die Autorin Camilla Läckberg hat gemeinsam mit dem Mentalist Henrik Fexeus diesen spannenden Krimi geschrieben, welcher Teil der „Dabiri-Walder-Trilogie“ ist. Es beginnt auch gleich sehr spannend und ein wenig gruselig, denn eine Frau wird in eine Kiste gesperrt und diese mit Schwertern durchbohrt. Da alles an einen missglückten Zaubertrick erinnert, holt sich die Kommissarin Mina Dabiri den Mentalist Vincent Walder mit ins Boot. Doch erst als ein weiterer Mord passiert, erkennen sie, was wirklich hinter allem steckt und dass sie den Täter kriegen müssen, bevor weitere Morde geschehen.
Mich hat dieser Krimi gleich gepackt und es fiel mir wirklich schwer, das Buch zwischendurch wegzulegen.
Die Charaktere sind interessant dargestellt. Sowohl Mina als auch Vincent sind keine einfachen Menschen. Mina ist eine kompetente und engagierte Polizistin, die aber ihre Schwierigkeiten mit anderen Menschen hat. Mentalist Vincent kann Menschen „lesen“ und er möchte mit seinen Fähigkeiten helfen, den Fall zu lösen. Aber er hat eine Autismus-Spektrum-Störung, die es ihm schwer macht, mit anderen Menschen zurechtzukommen. Es sind also zwei sehr komplexe Persönlichkeiten, die hier zusammenarbeiten wollen, was aber anfangs nicht leicht ist. Auch die anderen Charaktere haben alle ihre kleinen oder größeren Probleme, so richtig sympathisch war mir niemand.
Auch wenn mir die Handlung stellenweise etwas konstruiert vorkam, so hatte mich die Geschichte dennoch gepackt und ich bin schon gespannt auf die Folgebände.
Mir hat dieser spannende Krimi mit dem Ungewöhnlichen Ermittlerpaar jedenfalls gut gefallen.

Bewertung vom 23.03.2022
Was uns bleibt, ist jetzt (eBook, ePUB)
Cornelsen, Ella

Was uns bleibt, ist jetzt (eBook, ePUB)


sehr gut

Als der Vater nach einem Sturz ins Krankenhaus muss, müssen sich die Geschwister um ihre demente Mutter kümmern. So kommen sie nach langer Zeit wieder einmal in ihrem Elternhause zusammen. Der Vater hat sich vor dem Sturz um alles gekümmert, dabei war er recht gebrechlich. Die Mutter dagegen ist körperlich unverwüstlich und hat ihren eigenen Kopf, wie die Geschwister schnell feststellen. Sie kümmern sich also um die Mutter, besuchen den Vater im Krankenhaus und genießen auch die gemeinsame Zeit. Dabei kommen Erinnerungen hoch und manches was unausgesprochen geblieben ist, wird aufgearbeitet. Doch dass sie dabei sogar einem lange zurückliegenden Geheimnis auf die Spur kommen, hätten sie wohl nicht erwartet.
Dieser Roman lässt sich angenehm lesen und ist oft sehr humorvoll trotz der ernsten Themen, um die es natürlich auch geht.
Severin, Ida, Beate und Vinzenz sind sehr unterschiedlich, wie das bei Geschwistern häufig ist. Als sie aufgewachsen sind, ist der Vater ist seiner Arbeit nachgegangen und die Mutter hat sich gekümmert – um Mann, Haus und Kinder. Sie war dabei besorgt und ängstlich, oft auch einengend für ihre Kinder. Doch man kann Kindern nicht seine Lebensauffassung überstülpen. Daher ist Ate auch früh ausgezogen und hatte nur noch selten Kontakt zu ihrer Familie. Doch nun sind sie wieder zusammen und versuchen das Beste aus der Zeit, die sie in ihrem Elternhaus verbringen müssen, zu machen und gleichzeitig Hilfe zu organisieren. Der Vater sorgt sich im Krankenhaus um seine Frau und zu Hause hält die Mutter mit ihrem Eigensinn ihre Kinder auf Trab. Die Mutter hat ihren Kindern immer gepredigt „man muss vergessen können", doch es gibt Dingen, die man einfach nicht vergessen kann.
Die ernsten Themen wurden mir etwas zu oberflächlich dargestellt. Dafür wurde es sehr gut herausgearbeitet, dass die Geschwister wieder mehr zueinander finden und einige sogar die Weichen in ihrem Leben neu stellen.
Es ist ein unterhaltsamer Familienroman.

Bewertung vom 22.03.2022
Trügerisches Paradies (eBook, ePUB)
Strick, Sabine

Trügerisches Paradies (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieses Mal muss Dominique Demesy mit einem persönlichen Verlust klarkommen. Seine Kollegin und Geliebte Jaclyn Holt übernimmt einen Auftrag in London und wird getötet. Das nimmt Dominique sehr mit. Er versucht seine Trauer durch Arbeit zu bewältigen. Auch dieses Mal kommt er viel rum. Um die Diebin Giuliana Capriani zu überführen, spielt er die Rolle eines Meisterdetektivs. Dabei verliebt er sich in Giuliana. Doch seine Tarnung wird aufgedeckt und er gerät in Lebensgefahr.
Dies ist der zweite Band der Trilogie um den französischen Detektiv Dominique Demesy. Mir gefällt an der Reihe, dass Nick an vielen tollen Orten ermitteln darf, die sehr atmosphärisch beschrieben sind und Lust aufs Reisen machen. Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr angenehm lesen und die Dialoge sind auch sehr unterhaltsam.
Demesey ist ein Mann der das Leben genießt und bei schönen Frauen schlecht nein sagen kann. Nun belastet ihn nicht nur die Trauer um Jaclyn, sondern auch, dass einiges zwischen ihnen nicht geklärt werden konnte. Er arbeitet auch mit seiner Tochter Jennifer zusammen, was nach einigen Anlaufschwierigkeiten gut klappt. Aber Jennifer ist in einem schwierigen Alter und auch die Gefühle spielen etwas verrückt bei ihr. Dann taucht auch noch Nicks Ex Catherine wieder auf. Natürlich ist auch Dominiques Kollege Peter Hestersand wieder mit im Spiel.
Auch dieser Band ist wieder spannend, atmosphärisch und humorvoll. Es ist eine unterhaltsame Reihe, die mir gut gefällt. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.