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Benutzername: 
wampy
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Issum

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Insgesamt 501 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2019
Meistens kommt es anders, wenn man denkt / Hamburg-Reihe Bd.6 (eBook, ePUB)
Hülsmann, Petra

Meistens kommt es anders, wenn man denkt / Hamburg-Reihe Bd.6 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ernste Themen im Liebesroman

Buchmeinung zu Petra Hülsmann – Meistens kommt es anders, wenn man denkt

„Meistens kommt es anders, wenn man denkt“ ist ein Roman von Petra Hülsmann, der 2019 bei Bastei Entertainment erschienen ist. Dies ist bereits der sechste Band in der Hamburg-Reihe der Autorin.

Zum Autor:
Petra Hülsmann wuchs in einer niedersächsischen Kleinstadt auf. Nach einem erfolgreich abgebrochenen Studium der Germanistik und Kulturwissenschaft arbeitete sie in Anwaltskanzleien und reiste sechs Monate mit dem Rucksack durch Südostasien, bevor sie mit ihren Romanen die Bestsellerliste eroberte. Petra Hülsmann lebt mit ihrem Mann in ihrer Lieblingsstadt Hamburg.

Klappentext:
So'n Herz hält ganz schön viel aus. Das ist zäh.
Nele hat von der Liebe die Nase gestrichen voll. Ihr neuer Job bei einer angesagten Hamburger PR-Agentur soll ab jetzt an erster Stelle stehen. Inhaber Claas betraut sie mit der Imagekampagne für den Politiker Rüdiger Hofmann-Klasing, dessen Umfragewerte tief im Keller sind - aus gutem Grund, wie sie bald herausfindet. Darüber hinaus beschließt ihr kleiner Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Ausgerechnet Nele soll ihn im Kampf mit den besorgten Eltern unterstützen, dabei ist sie doch insgeheim die größte Glucke von allen. Um das Chaos perfekt zu machen, stellt Nele fest, dass Claas mehr als nur ein netter Chef für sie ist und dass er ihr Herz ganz schön zum Stolpern bringt. Aber soll sie sich von der Liebe etwa schon wieder einen Strich durch die Rechnung machen lassen?

Meine Meinung:
Die Geschichte wird aus der Sicht der Hauptfigur Nele Wilkens erzählt. Dadurch lernen wir auch ihre Gedanken und Gefühle kennen. Zu Beginn ist es ein klassischer Liebesroman, bei dem vieles vorhersehbar ist und die Figurenzeichnung zu wünschen lässt. Erst als Neles Bruder Lenny, der ein Leben mit dem Down-Syndrom führen muss, um seine persönliche Freiheit zu kämpfen beginnt, wird es gut und interessant. Lenny hat das Leben seiner Eltern und seiner großen Schwester immer bestimmt. Alles drehte sich um ihn und um seine Krankheit. Nun ist auch Lenny verliebt und will auf schnellstem Wege in ein normales Familienleben.
Die Autorin berichtet glaubwürdig und nachvollziehbar vom Einfluß eines Dauerkranken auf das gesamte Familienleben. Für die Eltern und die Geschwister werden die notwendigen Einschränkungen zu einem Bestandteil ihres Lebens und verändert auch die Betroffenen. Claas spricht dies an und nach einer Zeit des Verdauens beginnt Nele nachzudenken. Natürlich nimmt die Geschichte einen positiven Ausgang, aber niemand verknüpft ernste Themen so eindrucksvoll mit einer Liebesgeschichte wie die Autorin Petra Hülsmann. Dieses Buch hat mich zum Nachdenken darüber gebracht, wie gravierend der Einfluß einer ernsten Erkrankung auf den gesamten Familienverbund ist, aber auch wie wichtig es ist, den betroffenen Menschen genügend Freiraum zu gewähren.

Fazit:
Mir hat dieses Buch gefallen, auch wenn das Ende vorhersehbar ist und es ziemlich lange gedauert hat, bis sich die ernsten Themen zu Wort gemeldet haben. Figuren und Handlung haben mich positiv überrascht und haben mich für viele Stunden gefangen genommen. So vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde heiterer und unterhaltsamer Romane mit einem ernsten Hintergrund aus.

Bewertung vom 08.07.2019
Die Frau aus Oslo (eBook, ePUB)
Dahl, Kjell Ola

Die Frau aus Oslo (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Kälte der Figuren

Buchmeinung zu Kjell Ola Dahl – Die Frau aus Oslo

„Die Frau aus Oslo“ ist ein Kriminalroman von Kjell Ola Dahl, der 2019 bei Bastei Entertainment in der Übersetzung von Thorsten Alms erschienen ist. Der Titel der norwegischen Originalausgabe lautet „Kureren“ und ist 2015 erschienen.

Dieses Buch ist kein klassischer Kriminalroman, auch wenn sich viel um den Tod der jungen Ase im von Deutschen besetzten Oslo im Jahre 1942 dreht. Insgesamt spielt die Handlung auf drei Ebenen, der Zeit der Widerstandskämpfer im Jahre 1942, einer Art der Aufarbeitung im Jahr 1967 in Stockholm und einem kurzen Abschnitt in der Jetztzeit. Meist betrachtet der Autor die Geschehnisse um die Jüdin Ester, dem Geheimdienstmann Sverre und den Ehemann Gerhard der getöteten Ase, der sich 1967 Gary nennt. Der Autor geizt mit Informationen zu seinen Figuren und viele Aspekte werden nur angedeutet. Selbst untereinander wird vieles verschwiegen. Dies passt aber zur Geschichte, den Widerständler und Geheimdienstler agieren schon aus Eigeninteresse so. Die Figuren im Jahre 1967 wirken angeschlagen mit Wunden aus der Zeit des Krieges. Keine der Figuren wirkt sympathisch, auch weil ihre Charakterzüge mit Ausnahme von Ester nur grob skizziert werden. Erst im Lauf der Geschichte wird deutlich, was alles im besetzten Oslo und in Stockholm passiert ist. Ester ist eine starke Frauenfigur, die aber auch sehr berechnend agiert. 1967 in Stockholm spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu, ohne dass aber große Spannung aufkommt. Bei mir hinterlässt der Roman ein Gefühl der Kälte und des Bedauerns.

Fazit:
Die Figuren passen zur Handlung, wirken aber durch die Bank unterkühlt und berechnend. Spannung kommt eher durch fehlende Informationen als durch rasante Handlung auf, aber der Autor zeichnet ein glaubhaftes Bild der Zeit und der Auswirkungen, die erst 25 Jahre später deutlich werden. Vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung für ein durch die kühl wirkenden Figuren überzeugendes Buch.

Bewertung vom 08.07.2019
Wilder Winter / Hap & Leonard Bd.1
Lansdale, Joe R.

Wilder Winter / Hap & Leonard Bd.1


sehr gut

Unglaublich gut in den ruhigen Passagen

Buchmeinung zu Joe R. Lansdale – Wilder Winter

„Wilder Winter“ ist ein Kriminalroman von Joe R. Lansdale, der 2019 im Golkonda Verlag in der Übersetzung von Richard Betzenbichler und Katrin Mrugalla erschienen ist. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet „Savage Season“ und ist 1990 erschienen. Die deutsche Erstausgabe ist 2006 im Shayol Verkag erschienen. Dies ist der Auftaktband der Hap & Leonard-Reihe.

Meine Meinung:
Der Autor ist ein guter Erzähler, denn obwohl anfänglich kaum etwas passiert, habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Die Sprache ist stellenweise recht derbe, aber sie passt zu den Figuren. Hap Collins gibt den Ich-Erzähler, der die enge Freundschaft zu Leonard Pine wunderbar vermittlelt. Der Umgang der Beiden miteinander lässt daran keinen Zweifel. Es gibt schon mal Bemerkungen und Ratschläge, wie zum Beispiel zu Haps Exfrau Trudy, aber dann ist es das auch gewesen. Trudy lockt Hap mit Sex und mit einem Geldschatz, der Beute aus einem Banküberfall. Hap und Leonard beginnen zu suchen.
Während Hap und Leonard recht bodenständig wirken, handelt es sich bei den anderen Figuren um schräge und abgedrehte Charaktere. Dann nimmt der Wahnsinn seinen Lauf. Der Autor lässt seiner Fantasie viel Spielraum und Hap und Leonard müssen um ihr Leben kämpfen. Realistisch wirkt es nicht mehr, aber spannend ist es auf alle Fälle. Dieser Abschnitt ist nichts für zartbesaidete Leser und die Figuren agieren recht klischeehaft.

Fazit:
Der begnadete Erzähler Lansdale überzeugt vor allem in den ruhigen Passagen, während die turbulente Handlung im zweiten Teil viele Klischees erfüllt und mich etwas enttäuscht hat. So gibt es von mir vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.06.2019
Das zweite Leben des Nick Mason / Nick Mason Bd.1
Hamilton, Steve

Das zweite Leben des Nick Mason / Nick Mason Bd.1


sehr gut

Ein bekanntes Thema in neuer Form

Buchmeinung zu Steve Hamilton – Das zweite Leben des Nick Mason

„Das zweite Leben des Nick Mason“ ist ein Kriminalroman von Steve Hamilton, der 2017 bei Droemer TB in der Übersetzung von Karin Diemerling erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „The Second Life of Nick Mason“ und ist 2017 erschienen. Ich habe in die ungekürzte Lesung von Peter Lontzek gehört, die 2017 bei Audible erschienen ist.

Meine Meinung:
Die Figur Nick Mason hat mich von Anfang an gefangen genommen. Er ist ein kleiner irisch stämmiger Gangster, der eine sehr hohe Haftstrafe absitzen muss. Als ihm Darius Cole ein Angebot macht, verkauft er ihm seine Seele. Darius Cole wirkt wie der nette Onkel von nebenan, ist aber ein Gangsterboss, der die Geschicke seiner Firma aus dem Gefängnis leitet. Sein Verhalten im Gefängnis und sein kleines Reich imponiert Nick Mason. Das Angebot: Freiheit gegen zu erledigende Jobs. Der Icherzähler Nick Mason kommt frei, stellt aber fest, dass das Leben in Freiheit nicht seinen Vorstellungen entspricht. Seine Exfrau möchte ihr gemeinsames Kind vor Nick schützen und fordert ihn auf, ihre Familie in Ruhe zu lassen. Auch gerät er in den Fokus eines Ermittlers, der noch nicht korrumpiert wurde. Dann kommt der erste Auftrag und es ist ein Mordauftrag. Er bringt einen korrupten Polizisten um.
Nick Mason ist mir sympathisch geblieben und ich habe immer auf ein gutes Ende gehofft. Eigentlich ist er ein moralischer Mensch, aber seinen Deal muss und will er einlösen. Man erfährt einiges über seine Vergangenheit und seine Wünsche. Er liebt seine Tochter abgöttisch, wodurch er aber auch angreifbar wird. So wird er in einen aussichtslos erscheinenden Kampf gezwungen. Viele der Figuren sind mir in hardboiled Krimis schon in ähnlicher Form über den Weg gelaufen und kaum ein Klischee wird ausgelassen. Trotzdem habe ich mich bestens unterhalten gefühlt.

Sprecher:
Peter Lontzek hat einen guten Job gemacht. Er liest gut verständlich und vermittelt die Stimmung der Hauptfigur ausgezeichnet.

Fazit:
Ein in Teilen vorhersehbarer hardboiled Krimi, der mit Spannung, Handlung und Figurenzeichnung punktet. Gerne vergebe ich sehr gute vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde dieses Genre aus.

Bewertung vom 25.06.2019
Ein irischer Todesfall / Elli O´Shea ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)
O'Connell, Pia

Ein irischer Todesfall / Elli O´Shea ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Buchmeinung zu Pia O’Connell – Ein irischer Todesfall

„Ein irischer Todesfall“ ist ein Kriminalroman von Pia O’Connell, der 2019 bei Piper Spannungsvoll erschienen ist. Dies ist der erste Kriminalroman der Autorin.

Zum Autor:
Pia O’Connell, 1964 geboren in Regensburg, lebt und arbeitet seit nunmehr zwanzig Jahren auf der grünen Insel als selbständige Unternehmerin. Anregungen für ihre Geschichten erhält sie aus dem täglichen Leben, aus dem Eintauchen in den irischen Alltag mit seinem unverwechselbaren Menschenschlag und aus der bezaubernden irischen Landschaft. Sie liebt ihre baye-irische Familie, ihre drei erwachsenen Kinder und deren Multi-kulti Marotten, schätzt bayerisches Bier und irischen Whiskey und hat eine Schwäche für leckeres Essen. Pia O’Connell lebt mit ihrem Mann im malerischen County Carlow in „Irelands Ancient East“.

Klappentext:
Anfang der Neunziger verlässt Elli O’Shea, geborene Elisabeth Feuchtwanger, ihr geliebtes Regensburg und folgt ihrem Mann Sean mit dem gemeinsamen Sohn Patrick nach Irland.
In Carlow, einer verschlafenen Kleinstadt, wo jeder jeden kennt, beziehen sie ein vorsintflutlich möbliertes Reihenhaus, in unmittelbarer Nähe von Ellis Schwiegereltern.
Eigentlich hätte Elli genug damit zu tun sich an das irische Essen, an das nasskalte Wetter, an die temperamentvolle Warmwasserheizung und an Seans weitverzweigte Verwandtschaft zu gewöhnen – als plötzlich Sean’s wohlhabender Onkel Jim stirbt.
Die Familie ist erschüttert. Onkel Jim war ein Mann so stark wie ein Baum. Eine Stütze der Gesellschaft und gut situierter Besitzer einer Wurst- und Pastetenfabrik. Er war in zweiter Ehe mit einer äußerst attraktiven jungen Blondine verheiratet.
Die Bewohner des Städtchens, die von jeher ein reges Interesse an ihren Mitmenschen bekunden, überschlagen sich fast vor Neugierde als bekannt wird, dass der angesehene Unternehmer, der noch vor wenigen Tagen nach bester irischer Tradition beerdigt wurde, exhumiert werden soll. Die trauernde Witwe hatte die Polizei über ihren Verdacht informiert, dass ihr geliebter Mann vergiftet worden sein soll.
Voller Sorge erwarten Sean und Elli das Ergebnis der Obduktion. Doch Elli hat schon so eine gewisse Ahnung...

Meine Meinung:
Dieses Buch ist ganz sicher kein Kriminalroman, auch wenn die Klärung der Geschehnisse um einen Todesfall eine Rolle spielen. Es ist aber eine rundum gelungene Erzählung der Erfahrungen einer jungen Mutter, die ihrem Mann Mitte der 90-er Jahre nach Irland folgt. Elli O‘Shea, die Icherzählerin der Geschichte, stammt aus Regensburg und wagt den Schritt in die irische Provinz. Sie schildert ihr neues Leben mit all den Erfahrungen, die sie sammelt. Viel Raum wird den kulturellen Besonderheiten der Iren gewidmet, sei es das Essen oder das Zusammenleben in einem Dorf, in dem jeder jeden kennt, meist schon seit frühester Jugend. Einzig Elli muss sich an die Besonderheiten des irischen Lebens gewöhnen. Mit einer gehörigen Prise Optimismus und Humor werden ihre ersten Wochen in Irland geschildert. Sie begegnet den Menschen offen und schildert vieles einfach so, wie sie es erfährt. Negative Erfahrungen wie das Wetter oder Irish Sausages stehen im Kontrast zu der positiven Aufnahme durch die vielen Verwandten. Vieles ist anders als in Deutschland, aber oft auch unkomplizierter. Sie nimmt ihre Umgebung genauer wahr als viele Einheimische und pflegt auch Kontakte zu Personen, die in ihrer Verwandtschaft kein gutes Ansehen genießen, weil sie allen unvoreingenommen begegnet. Ihre Beobachtungen spielen bei der Aufklärung des Todesfalls eine wichtige Rolle, aber die Stärke des Buches ist die Schilderung des Einlebens der Familie O‘Shea.

Fazit:
Eine gelungene Beschreibung der Erfahrungen einer jungen Mutter, die sich in einem fremden Land zurecht findet. Erfrischend und mit Humor und Sympathie erzählt. Der Kriminalfall ist eher Beiwerk. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.06.2019
Die heimliche Heilerin und der Erzbischof / Die heimliche Heilerin Bd.5
Carsta, Ellin

Die heimliche Heilerin und der Erzbischof / Die heimliche Heilerin Bd.5


gut

Buchmeinung zu Ellin Carsta – Die heimliche Heilerin und der Erzbischof

„Die heimliche Heilerin und der Erzbischof“ ist ein historischer Roman von Ellin Carsta, der 2019 bei Tinte und Feder erschienen ist. Dies ist der fünfte Band in der Serie um die heimliche Heilerin.

Zum Autor:
Ellin Carsta ist das Pseudonym der deutschen Autorin Petra Mattfeldt, die zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Bremen lebt.

Klappentext:
Worms 1414: Sie sind die bekanntesten Medici ihrer Zeit: Madlen und Franz von Beyenburg kümmern sich hingebungsvoll um ihre Patienten und können deren Leid oft lindern, auch wenn gegen viele Krankheiten ihrer Zeit noch kein Kraut gewachsen ist. Nur mit dem Neubau ihres Hospitals geht es zu langsam voran und die beengten Verhältnisse für die Patienten und die Familie kosten Madlen viel Kraft.
Da schickt der Erzbischof von Köln nach ihr. Über ein Vierteljahrhundert ist er Madlen ein kluger und warmherziger Freund gewesen, doch der alte Mann spürt, dass seine Zeit gekommen ist. Mit Madlen an seiner Seite und als Zeugin will er wichtige Angelegenheiten ordnen und seine Nachfolge regeln. Sie ahnt nicht, dass ihr letzter Freundschaftsdienst für den Erzbischof sie in große Bedrängnis bringen wird

Meine Meinung:
Madlen ist eine Figur, die man sympathisch finden muss. Sie erleidet viel, ist aber immer dem Guten und der Gerechtigkeit verpflichtet. Sie teilt ein Geheimnis mit dem Erzbischof von Köln, dem sie freundschaftlich verbunden ist. Sie stellt persönliche Interessen hintenan und kämpft für die gerechte Sache. Dabei wird sie von ihrer Familie vorbildlich unterstützt. Es ist eine interessante Mischung aus historischen und privaten Angelegenheiten, die sehr gut recherchiert sind. Das Buch liest sich flüssig und hinterläßt einen positiven Eindruck. Das einzige Manko ist allerdings ein großes, die Figuren sind fast nur schwarzweiß gestaltet. Die Guten sind herzenswarm und sympathisch, die Bösen sind hinterlistig und verschlagen. So ist schon früh klar, in welche Richtung der Hase läuft. Madlen muss leiden, aber die Hoffnung auf ein positives Ende bleibt.
Madlen als Icherzählerin offenbart ihr Gefühlsleben, erläutert aber auch viele alltägliche Erfahrungen. So erfährt der Leser, wie Menschen, Bauten und Ereignisse auf die Protagonistin wirken.

Fazit:
Bestimmend war für mich die einseitige Figurenzeichnung, die viel positives in den Hintergrund gedrängt hat. Meine Wertung sind drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Wer diese Art Geschichten mag, wird aber gut bedient.

Bewertung vom 25.06.2019
Tod am Strand / Miss Fishers mysteriöse Mordfälle Bd.1
Greenwood, Kerry

Tod am Strand / Miss Fishers mysteriöse Mordfälle Bd.1


gut

Es fehlt an Spannung

Buchmeinung zu Kerry Greenwood – Tod am Strand

„Tod am Strand“ ist ein Kriminalroman von Kerry Greenwood, der 2019 im Insel Verlag in der Übersetzung von Regina Rawlinson erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Queen of the Flowers“ und ist 2004 erschienen.

Zum Autor:
Kerry Greenwood, geboren 1954 in Maribyrnong City, Australien, studierte Rechtswissenschaften und englische Literatur. Sie arbeitete als Rechtsberaterin für die Victoria Legal Aid und als Bewährungshelferin. Aus Leidenschaft für Literatur begann sie zu schreiben. Sie verfasst historische, Fantasy- und Kriminalromane und wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. 2003 mit dem Ned Kelly Award für ihre Kriminalromane. Kerry Greenwood lebt in Melbourne.

Meine Meinung:
Als bekennender Fan der Fernsehserie um Miss Phryne Fisher war ich sehr auf das Buch gespannt. Es gibt natürlich ein paar Abweichungen zwischen dem Buch und der Fernsehserie. Im Buch wird Mister Butler durch seine Ehefrau bei den Arbeiten im Hause Fisher unterstützt und Miss Fisher und der Kommissar gehen getrennte Wege. Miss Fisher ist noch eine Spur selbstbewußter und geht ihren eigenen Weg. Ein wichtiger Bestandteil sind mehrere junge Damen, die Miss Fisher auf einer Blumenparade begleiten sollen. Ihr Verhalten und ihre Probleme spielen eine gewichtige Rolle. Es gibt wunderschöne Bilder, z. B. Jenes mit dem Elefanten, der Mister Butler mit dem Tuch die Stirn abwischt. Auch agiert Miss Fisher unerschrocken, scheut keine Risiken und deckt diverse dunkle Geheimnisse auf. Auch die Atmosphäre stimmt. Aber leider hat mich das Buch trotzdem nicht gefesselt, weil keine Spannung aufkommen wollte.

Fazit:
Ohne Spannung kommt kein rechtes Lesevergnügen auf. Deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2019
Rache am Ammersee / Carola Witt Bd.2
Persson, Inga

Rache am Ammersee / Carola Witt Bd.2


schlecht

Nicht mein Humor

Buchmeinung zu Inga Persson – Rache am Ammersee

„Rache am Ammersee“ ist ein Kriminalroman von Inga Persson, der 2019 im Emons Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Inga Persson hat Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie studiert, 1994 promovierte sie. Anschließend schrieb sie jahrelang im Auftrag anderer: erst für Bundestagsabgeordnete, später für ihre Agenturkunden. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn am westlichen Ammersee und betreibt dort die traditionsreiche Gastwirtschaft »Schatzbergalm «.

Klappentext:
Carola Witt hat ein neues Herzensprojekt: In einer Volksbefragung sollen die Bürger ihrer Ammersee-Gemeinde über den Neubau einer Großgastronomie abstimmen. Doch dem Projekt droht das Aus, bevor es überhaupt gestartet ist: Ruprecht Prestel, Gemeinderat und Mentor der Initiative, stürzt beim Gleitschirmfliegen ab. Nur ein Unfall oder doch ein Mord? Carola will es herausfinden, kommt dabei aber Kommissar Lenz Meisinger immer wieder in die Quere. Und womöglich auch dem Mörder ...

Meine Meinung:
Der Humor dieses Buches und mein Lesevergnügen waren zwei Sachen, die einfach nicht gepasst haben. Da auch der Kriminalfall eher eine Nebenrolle einnimmt und die ausführliche Beschreibung der Landschaft und seiner Bewohner mich eher an eine Werbebroschüre erinnerten, mache ich es kurz.

Fazit:
Mir hat das Buch nicht gefallen, weil der Humor so gar nicht meiner war. Deshalb nur ein Stern (30 von 100 Punkten).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.