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La Calavera Catrina

Bewertungen

Insgesamt 649 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2022
Nur du und ich
van Rensburg, Laure

Nur du und ich


sehr gut

Die Handlung ist schnell beschrieben: Ellie und der siebzehn Jahre ältere Steven verbringen ein romantischen Wochenendausflug in einem abgelegenem Haus. Von Schneegestöber heimgesucht, machen sie es sich am Kamin gemütlich. Die Harmonie trügt, denn Ellie beschuldigt Steven, ihr nicht treu gewesen zu sein. Die Metamorphose beginnt, bis sich ihre Beziehung „schließlich vollkommen zerfasert“ und alle Grenzen überschreitet.

Der Prolog lässt ein düsteres Ende erahnen und verspricht Spannung. Schon zu Beginn herrschte eine angespannt dichte Atmosphäre und kleine Hinweise lassen vermuten, dass da irgendwas nicht stimmt. Steven scheint Ellie sehr zu begehren. Für ihn ist sie eine besondere Frau, weil er noch keine Beziehung hatte, die länger hielt. Denn er vergleicht sie gern mit anderen Affären und Liebschaften, an die er sich alle erinnert, die aber lediglich mit einem Buchstaben versehen, namenlose Erfahrungen sind, „die nur ihm gehören.“

Die kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein, obwohl erst auf den letzten 100 Seiten Bewegung reinkommt und es einige Längen gibt. Interessant fand ich die Erzählweise: während Ellies Kapitel und die Zwischensequenzen in der Ich-Perspektive erzählt werden, sind Stevens Kapitel aus einer distanzierteren Perspektive geschrieben. Es ist ein kammerspielartiges, psychologisches Freilegen. Unwissenheit wandelt sich in eine Ahnung - Erinnerungen, Ausgesprochenes - bis schließlich die Wahrheit ans Licht kommt, Bewegründe und Motive offenliegen.

Worum es genau geht und welche Themen aufgegriffen werden, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, denn ich finde es gerade reizvoll, hier überhaupt nicht zu wissen, was auf einen zukommt. Wer Lust auf das Hörbuch hat, hier wechseln sich eine männliche und weibliche Stimme ab, die zudem die dramatischen Emotionen gut eingefangen haben.

Bewertung vom 23.07.2022
Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2
Schneider, Stephanie

Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2


ausgezeichnet

Der kleine Ein-bisschen-Esel-und-ein-bisschen-Zebra-Zesel ist zurück!
Wer schon die vorherigen Geschichten mit Möhrchen und dem zurückhaltendem Buchhändler Grimm mochte, wird sich über die neuen Geschichten sicher ebenso freuen, wie wir.

Als an einem regnerischen Tag ein kleiner Zesel namens Möhrchen in Grimms Bücherkiste stolpert, beginnt ein wunderbares Jahr, voller Abwechslung und Lebendigkeit. In vierzehn neuen Kapiteln geht es wieder durch alle Jahreszeiten, die von gemeinsamen Alltagsabenteuern erzählen - gewohnt fantasie- und humorvoll. Es sind unabhängige Geschichten, die sich perfekt zum abendlichen Vorlesen eignen und ein wohliges Einschlafgefühl verleihen. Besonders schön sind die sehr zahlreichen Illustrationen, die farblich harmonisch viele Situationen einfangen und den Text detailreich ergänzen.

Möhrchen liebt es, spielerisch neue Dinge auszuprobieren. Offen und neugierig kommt er auf ziemlich einfallsreiche Idee. Grimm lässt sich immer wieder gern darauf ein und bestärkt Möhrchen darin, Neues auszuprobieren. Sie feiern besonders kreativ Karneval, Grimm muntert den kranken Zesel durch eine tolle Idee auf, sie bekommen seltsamen Besuch in der Bücherkiste und spaßige Post aus Frankreich, die in einem großen Feuerwehrspektakel endet.

Fazit: Vierzehn herzerwärmende und toll illustrierte neue Geschichten zum Wohlfühlen, mit ganz viel Lesespaß und wertvollen Botschaften für kleine und große Lesemäuse. Grimm und Möhrchen sind einfach großartig und wir können das Buch sehr empfehlen.

Bewertung vom 23.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


ausgezeichnet

Gebrauchsanweisung für "Als das Böse kam" von Ivar Leon Menger
für einen sicheren und bestimmungsgemäßen Umgang.

1. Was ist "Als das Böse kam" und für wen ist es geeignet?
2. Inhalt des Buches und weitere Informationen
3. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
4. Wie ist "Als das Böse kam“ aufzubewahren?
5. Was ist beim Lesen zu beachten?

1. Was ist "Als das Böse kam“ und für wen ist es geeignet?
Einzuordnen in das Genre Thriller, ist die Story gespickt mit fesselnden Spannungselementen und bliebt dieser Linie treu, ohne Ausflüge ins Horror oder Psychothriller Genre zu unternehmen. Daher auch geeignet für Jugendliche - bitte lesen Sie "Als das Böse kam“ erst nach Rücksprache mit ihrer Buchfachkraft des Vertrauens, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Szenarien leiden („das Buch nicht aus der Hand legen können“ kann Schlafmangel verursachen).

2. Inhalt des Buches und weitere Informationen
Es war einmal ein Mädchen namens Juno, die lebte auf einer einsamen Insel und kannte nur ihre Eltern, ihren Bruder und den harmlosen Dorfbewohner Onkel Ole vom Festland, der jeden Montag die Post bringt - aber nur aus der Ferne, denn sie muss sich mit ihrem Bruder immer verstecken, wenn er kommt. Ihr Leben ist geprägt von den immer gleichen Routinen und strengen Regeln, bis eines Tages etwas Unvorhergesehenes das geordnete Leben auf der Insel durcheinander bringt. Glaubwürdig, eigen, geradlinig, fesselnd, authentisch.

3. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Eine mögliche Enttäuschung könnte eine Folge hoher Ansprüche sein, wenn beispielsweise eine surreale Auflösung erwartet wurde, weil ja doch Aliens oder eine Verschwörung dahinter hätte stecken können. Freunde tiefer Persönlichkeiten könnten sich an der Oberflächlichkeit der Figuren stören und wer ein solide Spannungskurve nicht zu schätzen weiß, wird sich über den Mangel an Ausschweifungen zu beschweren wissen.
Sollten Sie plötzlich den Drang verspüren, sich an die sieben Gebote der Insel halten zu müssen, sprechen Sie bitte mit ihrer Buchfachkraft des Vertrauens, um Ihre Lesedosis entsprechend anzupassen.

4. Wie ist "Als das Böse kam“ aufzubewahren?
Für Unerschrockene auf dem Nachtisch. Aufgrund des ansprechenden Covers ist eine dekorative Aufbewahrung ebenso möglich, wie ein ständiges Mitführen und Präsentieren, der neuen Lektüre im öffentlichen Raum.

5. Was ist beim Lesen zu beachten?
Ein mitfiebern mit der Hauptfigur Juno wird unumgänglich sein. Die Ich-Perspektive der 16-jährigen zieht einen in ihren Bann, ihre Gedankenwelt, ihre Ängste. Möglicherweise fühlen Sie sich beim Lesen wohl, wenn Sie sich auf dieser idyllischen Insel im Norden befinden; erinnert an Urlaube, weit weg von der Zivilisation, ohne ständig erreichbar sein zu müssen. Seien Sie nicht überrascht, wenn sich das bereits im ersten Drittel umkehrt, weil Sie sich plötzlich in diesem bizarren Familienidyll gefangen fühlen und die allgegenwärtige Bedrohung stetig zu steigen scheint. Räumen Sie sich für das letzte Drittel ausreichend Lesezeit ein, um ein Lesen am Stück zu gewährleisten.

Bewertung vom 23.07.2022
Baumschläfer
Duda, Christian

Baumschläfer


sehr gut

„Weil-weil-weil säumt den Lebenspfad armer Kinder in ein ebenso beschissenes Erwachsenenleben, von der Wiege bis zur Bahre.“

In dem Jugendroman "Baumschläfer" geht es um den 14-jährigen Marius, der bei einem häuslichen Drama seine Mutter verliert, es anschließend im Heim nicht aushält und auf der Straße lebt. Der Roman erzählt frei nach einer wahren Begebenheit, hält sich aber überwiegend an den dokumentieren Ablauf und gibt Marius eine Stimme, die er im wahren Leben nie hatte. Der stille "Kapuzenjunge" mit dem viel zu großem Hoodie verschließt sich zunehmend, nachdem er im Heim ist. Er misstraut den Erwachsenen. Ändern soll er sich, umgänglicher werden, sich anpassen - die Sozialarbeiter, Pädagogen und Polizisten scheitern; um sich zu schützen, reagiert Marius gleichgültig bis feindselig und aggressiv. Freundliche Stimmen rauschen an ihm vorbei, nette Gesten bleiben unerwidert, dabei ist er einfach nur ein Junge, der seine Mutter vermisst.

Christian Duda gewährt einen intensiven Einblick in Marius zerstörerische und beinahe philosophische Gedankenwelt, voller derber Ausdrücke und Wut, voller eindrücklicher Selbstgespräche, die den Hunger vertreiben sollen. Wirklich beeindruckend, wie kunstvoll Christian Duda es schafft, die Emotionen durch den Text zu transportieren, obwohl die kurzen, abgehackten Hauptsätze beim Lesen herausfordernd sind. Durch fett gedruckte Worte, die nie über Marius Lippen kamen, verleiht er ihm hiermit Ausdruck, und zeigt, was es bedeutet, sich verloren zu fühlen, weil man nicht die Hilfe bekommt, die man gebraucht hätte.

Der distanzierte Schreibstil ist besonders und ich empfehle jedem, erstmal ins Buch reinzulesen bzw. die Leseprobe anzuschauen. Aufgebaut wie eine Fallakte, existieren erläuternde Kapitel, in denen sich ein Ich-Erzähler äußert. Zum Abschluss wirken die Kommentare verschiedener Beteiligter und Unbeteiligter wie ein Spiegel der Gesellschaft. Ein wertvolles Jugendbuch über einen wortkargen Jungen, deren Hilfeschreie niemand hörte. Kritisch, tragisch, erschreckend und intensiv. In jeder Hinsicht keine leichte Lektüre - dafür sehr lesenswert!

Bewertung vom 23.07.2022
Ein Panda zieht ein
Horne, Sarah

Ein Panda zieht ein


ausgezeichnet

Darum geht es: Die reizende Panda-Dame Pudding lebt im Zoo von Edinburgh und hat einen Traum: sie möchte auch ein Kindermädchen sein, genau wie ihr großes Vorbild Mary Poppins. Denn was spricht schon gegen einen sprechenden Panda als Kindermädchen? Die Campbells sind schließlich die Auserkorenen, weshalb Pudding eines Tages vor ihrer Tür steht, und sich schnell mit einigen Familien-Schwierigkeiten konfrontiert sieht. Mitten in diesem Schlamassel steckt der traurige, neunjährige Callum, der seinen verschwundenen Vater vermisst, seine kleine Schwester Tabby nervig findet und von dem gemeinen Mike geärgert wird. Er wünscht sich einfach nur, dass alles besser wird. Aber wie kann eine Panda-Dame da schon helfen?

Es passiert jede Menge in dieser fantasievollen Geschichte und es wird nie langweilig. Die unverwechselbaren Hauptfiguren sind sympathisch und es gibt viel wörtliche Rede, weshalb sich die Geschichte lebendig liest. Die niedlichen Schwarz-Weiß-llustrationen, die manchmal an einen Comic erinnern, ergänzen den Text durch einen abwechslungsreichen Aufbau, wobei besonders Pudding ein Highlight darstellt: ob Nahaufnahme oder mit Accessoire, sie weiß sich immer witzig zu präsentieren. Es ist eine gelungene Mischung aus Fantasie und realen Problemen, die Kindern nicht fremd sind, wie streitende Eltern oder ärgernde Altersgenossen. Ganz nebenbei werden wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft, Mut, Freiheit, Freundschaft und Zusammenhalt in der Familie vermittelt.

Durch die kurzen Kapitel eignet es sich wunderbar zum Vorlesen. Dabei sorgt Puddings Leidenschaft für Mary Poppins bei den Erwachsenen sicher für ein bisschen Nostalgie. Durch die Schriftgröße, Textlänge und zahlreichen Illustrationen können auch geübte Erstleser ab sieben Jahren die Geschichte selbst entdecken. Das schöne und hoffnungsvolle Ende lässt auf eine lustige Fortsetzung hoffen. Perfekt, weil wir von der freundlichen Panda-Dame unbedingt mehr lesen möchten, nachdem wir die Geschichte förmlich verschlungen haben.

Bewertung vom 23.07.2022
In fünf Jahren
Serle, Rebecca

In fünf Jahren


gut

Der Klappentext hat mich total neugierig gemacht und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Erst dachte ich an eine Reise in die Zukunft, wie in dem Film 30 über Nacht, aber es ist wie im Klappentext erwähnt, nur eine kurze Vision der Zukunft und dann wird die Geschichte in der Gegenwart weitererzählt. Dann fragt man sich natürlich, wie es dazu kommen konnte. Leider wird dieses Rätsel nie gelöst. Es spielt keine Rolle, wie sowas möglich ist, sondern nur, wie Dannie damit umgeht, dass sie eine Vision hatte, die ihrem Zukunftsplan völlig widerspricht. Dieser Ausblick macht die Geschichte reizvoller, lenkt Dannie sogar in ihren Entscheidungen, aber nach der Hälfte des Buches war klar, wie die Handlung verläuft - und irgendwie hätte ich gern vorher gewusst, worauf ich mich einlasse, denn es ist keine leichte Kost. Damit hatte ich nicht gerechnet. Dadurch wurde die Story emotionaler und man konnte sich dem kaum entziehen. Die letzten Seiten waren dann eine rührende Überraschung. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, weshalb mich die Story mitziehen konnte, obwohl die Charaktere mir zu oberflächlich und klischeehaft waren. Dannie hat gern alles im Griff, braucht Sicherheit und verfolgt ehrgeizig ihren Lebensplan. Ihre beste Freundin Bella ist dagegen sinnlich, kreativ und fröhlich. Sie lebt ihr Leben in vollen Zügen, verliebt sich oft und genießt das Reisen. Trotz ihrer Unterschiede, sind die beiden eng verbunden und seit ihrem siebten Lebensjahr unzertrennliche Freundinnen.

Was mir besonders gefallen hat, war die New Yorker Atmosphäre. Es werde viele Straßen, Orte und Restaurant genannt, die tatsächlich existieren, sodass ein lebhaftes Bild entsteht. Dannie geht im Puls der Stadt völlig auf. Eine echte New Yorkerin, die sich nicht vorstellen kann, woanders zu leben. Dass Dannie als Anwältin und ihr Verlobter David gern und viel arbeiten, passt zu New York und wird auch zu keiner Zeit negativ bewertet. Ihre Karriere ist Dannie wichtig, sie geht in ihrem Job total auf und liebt ihre Arbeit. Als Ausgleich bietet die Stadt zahlreiche kulinarische Highlights und unzählige Möglichkeiten. Das hat mich an die Anwaltsserie Suite erinnert, auf die Dannie sogar Bezug nimmt.

Fazit: Wer eine romantisch, schöne Liebespaargeschichte erwartet, sollte sich nicht von Cover und Klappentext irreführen lassen. Es geht um Freundschaft und die Irrwege des Lebens, die auch Schmerz und Leid bringen. Leider kann man keine Triggerwarnung aussprechen, ohne zu spoilern, und das würde den Lesespaß nehmen. Insgesamt ist die emotionale Geschichte nämlich lesenswert, vor allem, wenn man New York liebt und mal Lust auf etwas Neues und Kurzweiliges im Genre Liebe hat.

Bewertung vom 01.07.2022
Tante Ernas letzter Tanz / Ewig währt am längsten Bd.1
Orths, Markus

Tante Ernas letzter Tanz / Ewig währt am längsten Bd.1


ausgezeichnet

„Tante Ernas letzter Tanz“ ist eine eigenständige Geschichte und Auftakt zu der Familiengeschichten-Reihe „Ewig wärst am längsten“. Das Hörbuch zu hören, war ein absolutes Vergnügen und ist mit circa Zweieinhalbstunden Laufzeit perfekt für eine längere Fahrt in der Urlaubszeit geeignet, um sich angenehm die Zeit zu vertreiben.

Gewohnt gekonnt liest der Schauspieler Bjarne Mädel die humorvolle Geschichte, in der es um eine verhängnisvollen Lüge geht, die nicht ohne Folgen bleibt. Der Ich-Erzähler Benno besucht seine Eltern in der alten Heimat und so entsteht ein unterhaltsam Wechsel aus wehmütigen Wahrnehmungen und den witzigen und klugen Gesprächen der Familienmitglieder. Neben dem Tod, werden auch Vergänglichkeit, Heimat, Einsamkeit und Verlustangst thematisiert, wie das Älterwerden der eigenen Eltern. Die Charakter erzeugen stimmungsvolle Situationskomik und werden in ihrer Eigentümlichkeit (z.B. niederrheinischen Dialekt) von Bjarne Mädel stimmlich eingefangen. Irma, die Mutter von Benno, die ohne Punkt und Komma reden kann, der witzsprudelnde Vater und das Klärchen, die Freundin der Mutter, die ihre Tochter Sibille vermisst. Witzig, makaber und einfühlsam. Das Hörbuch ist sehr zu empfehlen. Die Geschichte passt hervorragend zu Bjarne Mädel und seiner Stimmvielfalt. Hier stimmt einfach alles!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2022
Was macht die Eintagsfliege morgen? Noch mehr verrückte Fragen und verblüffende Antworten
Verg, Martin

Was macht die Eintagsfliege morgen? Noch mehr verrückte Fragen und verblüffende Antworten


ausgezeichnet

"Was macht die Eintagsfliege morgen?" lädt dazu ein, die Natur vor der eigenen Haustür neu zu entdecken. Insgesamt 120 Fragen führen durch den Wald, Wiesen und ans Wasser. Dabei wechseln sich nützliche, kuriose und informative Antworten auf kreative Fragen ab und bieten eine lehrreiche und erstaunliche Expedition, mit verblüffende Erkenntnissen. Die Herleitung von Wörtern und Redensarten ergänzen das vielseitige Fragenangebot, genau so wie kluge Fragen, dessen Antworten nicht nur Aha-Erlebnisse schenken, sondern weiterhelfen, wenn’s drauf ankommt.

Es gibt so viel Neues über unsere Wälder, Gewässer, Wiesen und ihre Tierwelt zu erfahren. Verständlich, auf einer Seite kurz beantwortete Fragen, und bezaubernde, farbige Illustrationen sorgen für den Spaß beim Lesen, Durchblättern und immer wieder Nachschlagen. Querlesen ausdrücklich erwünscht. Außerdem motiviert es alle Familienmitglieder, selbst aktiv zu werden: Glühwürmchen entdecken, Streuobstwiesen suchen oder sich an Wiesenpflanzen satt essen.

Fazit: Großartiges Sachbuch für Kinder ab 9 Jahren. Hier stimmt einfach alles und man möchte es immer wieder in die Hand nehmen und darin stöbern.

Bewertung vom 01.07.2022
Das Haus zwischen den Welten / Das Haus am Rande der Magie Bd.2
Sparkes, Amy

Das Haus zwischen den Welten / Das Haus am Rande der Magie Bd.2


ausgezeichnet

Endlich dürfen wir uns über die Fortsetzung freuen. Es gibt ein abenteuerliches Wiedersehen mit der Profi-Taschendiebin Neun, dem kultivierten Zauberer Eiderdaus, dem Haushältertroll Erik und dem aufbrausendem Dr. Löffel. Nahtlos geht die Story weiter, nachdem Neun nun in dem magischen Haus eine dauerhafte Bleibe gefunden hat. Diesmal macht unseren Helden zwar kein Fluch zu schaffen, aber das Haus hat Schluckauf und sorgt für einige Probleme. Nur hat Eiderdaus sich in den Kopf gesetzt, dieses Mal endlich wieder an der Hüpfkästchenmeisterschaft teilzunehmen, egal, ob das Haus mitspielt, oder seine Gefährten vielleicht andere Pläne haben.

„Wenn du glaubst, zwischen Welten herumzuhüpfen wäre schon schlimm, dann warte mal, bis wir landen.“

Wieder turbulent und temporeich spinnt Amy Sparkes die herrliche verrückte Geschichte weiter, während sie galant eine Prise Herzwärmendes, Lehrreiches und ordentlich Humor verstreut. Es fehlt ihr wirklich nicht an kreativen Ideen, um chaotische Figuren und skurrile Wesen zu erfinden. Es liest sich erneut wunderbar lebendig und abwechslungsreich, denn unvorhersehbare Wendungen sorgen für ein spannendes Finale. Das Ende kommt ohne Cliffhanger aus, es gibt aber viel Potential für weitere Fortsetzungen und einige ungelöste Rätsel. Ich habe die Figuren längst in mein Herz geschlossen, da besonders Neun kein oberflächlicher Charakter mehr ist, und freue mich auf weitere Fortsetzungen. Ich empfehle es allen, die Lust auf eine handlungsreiche, magische Geschichte haben, die mit Charme und Witz, eine tolle Mischung aus Spaß und Ernsthaftigkeit bietet.

Bewertung vom 01.07.2022
Sieben Kinder - eine Welt : Komm, ich zeige dir, wie ich lebe
Lamothe, Matt

Sieben Kinder - eine Welt : Komm, ich zeige dir, wie ich lebe


ausgezeichnet

„Sieben Kinder - eine Welt. Komm, ich zeig dir, wie ich lebe“ ist ein prächtig großes Bilderbuch, indem sieben Kinder und ihre Familie einen Einblick in ihren Alltag gewähren. Sie kommen aus unterschiedlichen Teilen der Welt: Italien, Iran, Indien, Peru, Uganda, Russland und Japan. Man kann bei dem, was sie essen, wie sie lernen und schlafen, wo sie wohnen und ihre Freizeit verbringen einige Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten entdecken. Matt Lamothe hat diese Buchidee sehr liebevoll und detailliert mithilfe von Fotos umgesetzt. Die Illustrationen sind das Herzstück des Buches, das mit nur wenig ergänzendem Text auskommt. Einige Wörter sind unterstrichen, deren Bedeutung man im Glossar nachschlagen kann. Ansonsten sind die wenigen Sätze einfach, weshalb sich das Buch schon für Jüngere ab sechs Jahren eignet. Zum Abschluss gibt es eine schöne Doppelseite, die eine wichtige Botschaft bereithält und einen wortwörtlich runden Abschluss bildet.

Fazit: Ein liebevoll gestaltetes und wissenswertes Bilderbuch, das Kindern die kulturelle Vielfalt unsere Welt zeigt und ihren Horizont erweitert. Neugierig blättern wir immer wieder gern darin und es entstehen oft interessante Gespräche. Sehr empfehlenswert.