Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
sommerlese
Über mich: 
Zu meinen Hobbies gehört Lesen einfach dazu. Meine Rezensionen erscheinen auch auf meinem Blog. Schaut doch bei Interesse mal rein! https://sommerlese.blogspot.com/
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 2612 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2023
Der Leuchtturm auf den Hummerklippen
Krüss, James

Der Leuchtturm auf den Hummerklippen


sehr gut

Eine fantasievolle Reise mit Geschichten rund um das Meer
Im Atrium Kinderbuch Verlag erscheint eine wunderschön illustrierte Neuauflage von dem bekannten Kinderbuch "Der Leuchtturm auf den Hummerklippen" von James Krüss. Die Illustratorin ist Maja Bohn.

Die Möwe Alexandra ist die Freundin vom Leuchtturmwärter Johann, der auf den Hummerklippen lebt. Beide lieben es, sich Geschichten zu erzählen und das können sie richtig gut. So gut, dass die Wolke das Regnen lässt und der grantige Wassermann sogar seinen gemeinen Plan vergisst.

Eines Tages sieht Alexandra in der Ferne ein kleines Ruderboot, in dem Tante Julie und der Poltergeist Hans auf dem Weg zu den Hummerklippen unterwegs sind. Auf dem langen Weg droht ihnen Gefahr durch den hinterlistigen Wassermann Markus Marre, der gern mal Boote zum Kentern bringt. Aber mit unterhaltsamen Geschichten lässt sich Markus gern ablenken.


In diesem Buch gibt es über zwanzig wundersame, traurige, lehrreiche oder lustige Geschichten, Lieder und Gedichte, die von Alexandra, Johann, Tante Julie, Poltergeist Hans, der Maus Philine und anderen erzählt werden. Mit diesen Geschichten halten sie den Wassermann bei Laune, bis Tante Julie und Poltergeist Hans wohlbehalten am Leuchtturm gelandet sind und danach verbringen sie ihre Zeit miteinander beim Erzählen und Zuhören.

James Krüss hat seine wundersamen Märchen in eine interessante Rahmengeschichte verpackt, die voller Fantasie die norddeutsche Küste mitsamt Klabautermann und Wassermann einbezieht, aber auch Geschichten aus China und Afrika beeinhaltet.

In einer lustigen Geschichte erfahren wir, wie der Poltergeist Hans im Netz nach Helgoland kam.

Sehr rührend finde ich die Geschichte von Ommo und Gesine und beim Aufruhr im Manneken-Panneken-Berg geht es um die Streiche von zwei bösen Buben. In der Geschichten aus China erfahren wir, was die eigensinnigen Wünsche dreier Bürgermeister angerichtet haben.Toll gereimt ist das Lied vom Fischfasching und auch die Geschichte vom Kuchenbäcker Martin ist richtig schön.


Es ist wichtig zu wissen, dass die Geschichten vor dem Hintergrund des 2. Weltkriegs stattfinden. Das beinhaltet die Rahmengeschichte von Tante Julies Flucht vor einem Bombenangriff auf Johanns Insel.

Und auch im Märchen "Krieg auf Pappamannakaska" ist ein Krieg das Thema, es ist jedoch alles kindgerecht aufbereitet, sodass hier keine Ängste geschürt werden. Kinder werden die Hintergründe der Flucht und die Bedeutung Helgolands in Kriegstagen nicht erkennen, aber Erwachsene werden schnell die Verbindung herstellen und den tieferen Sinn durchschauen.

Durch die bunten Bilder wird der Bezug zu den Geschichten wunderbar hergestellt und die Länge eignet sich gut zum Vorlesen.


Ein immer noch gut zu lesender Kinderbuchklassiker, der mit Fantasie, menschlichen Fehlern und Schwächen aufzeigt und für vielseitige und bunte Unterhaltung sorgt.

Bewertung vom 15.03.2023
Alexa, bestell mir nen neuen Mann nen neuen Job ein neues Leben
Hansen, Fanny

Alexa, bestell mir nen neuen Mann nen neuen Job ein neues Leben


weniger gut

Konnte mich leider nicht überzeugen
Alexa steht kurz vor ihrem 40. Geburtstag und stellt fest, dass ihr Leben ziemlich festgefahren ist. Da hat sie sich stets versucht, alles richtig zu machen und nun wollen ihre Kinder nicht mal freiwillig einen Tag mit ihr verbringen. Außerdem steht ihre Festeinstellung als Redakteurin bei einer Frauenzeitschrift auf der Kippe und ihr Ehemann Simon betrügt sie auch noch. Was zuviel is, ist zuviel! Lexie zieht die Reißleine und will endlich mal so richtig auf den Putz hauen und ihre Freundin Karo soll ihr dabei helfen.

"Mal ehrlich... Wie kann es bitte sein, dass wir Frauen mit den Jahren "älter" werden und Männer im Gegenzug "besser"? Zitat Seite 123

Der Roman startet mit reichlich Humor und bissigem Witz und ich ging erwartungsvoll an die Lektüre heran. Der lockere Erzählstil lässt sich gut lesen und man kann Lexie verstehen, die von ihrem Leben mehr erwartet als nur für Familie und Job zu funktionieren. Jetzt mit fast vierzig möchte sie es mal so richtig krachen lassen und Freundin Karo unterstützt sie dabei. Aber will sie wirklich einen Stripper zum Geburtstag? Oder ist es schöner, mit ihrem Mann Simon an die Ostsee zu fahren?


Schnell werden die typischen weiblichen Kritikpunkte aufgeführt, die Frau ändern möchte, aber nicht kann. Orangenhaut, Falten im Gesicht, wenig romantische Gefühle mit ihrem Mann, Lexie fühlt sich alles andere als eine Sexy-Lady. Kennen wir Frauen das nicht auch? Fanny Hansen spricht vielen Frauen aus der Seele und lässt Lexie einfach mal ein paar flippige Dates haben. Das Wunschdenken mancher Frauen!? So weit, war ich noch auf Lexies Seite und habe sie begleitet, wie sie auf ziemlich naive Weise bei ihren Vorhaben von einem Fettnäpfchen ins nächste tappte: Leider war irgendwann mein Interesse an den Katastrophen verbraucht und es war eher Fremdschämen angesagt. Etappenweise habe ich Lexies Dates, Eskapaden und ihre Selbstzweifel weiter verfolgt, konnte die tieferen Hintergründe zwar verstehen, fand sie aber mit den recht flapsigen Dialogen ziemlich ins Lächerliche gezogen und hätte etwas mehr Ernsthaftigkeit vorgezogen. Am meisten hat mich gestört, dass Lexie nie das direkte Gespräch mit ihrem Mann gesucht hat.


Das wahre Leben lässt sich mit einem selbstbewussten Blick in den Spiegel besser aushalten, als mit falschen Vorstellungen, die in Fettnäpfchen enden. Insofern hatte ich andere Ansprüche an die Handlung, die leider nicht erfüllt wurden.

Bewertung vom 13.03.2023
Die Bibliothek der Hoffnung
Thompson, Kate

Die Bibliothek der Hoffnung


ausgezeichnet

Zufluchtsort in schweren Zeiten
London, 1944: Während der kriegerischen Bombenangriffe suchen die Bewohner Londons Zuflucht in Bunkern und auch die stillgelegte U-Bahn-Station Bethnal Green wurde für 5.000 Menschen ein schützender Ort, eine Art gemeinsames Zuhause. Denn es gab hier neben Schlafplätzen ein Theater, einen Kindergarten und sogar eine kleine Bibliothek, in der Clara und Ruby arbeiten und mit Büchern den Menschen etwas Ablenkung vom Kriegsgeschehen schenken.

"Dieser Moment, in dem es klick macht und man weiß, man hat ein Kind zur Leserin oder zum Leser gemacht. Das ist reine Magie." Zitat Donna Byrne Seite 123

Dieser Roman orientiert sich an einer wahren Begebenheit, die Bücherei in der U-Bahn-Station Bethnal Green hat es wirklich gegeben und im März 1943 kam es dort zu einer Massenpanik, bei der viele Menschen starben, als sie in der Station Schutz suchen wollten.

Die Handlung beginnt 2020 in der U-Bahnstation Bethnal Green mit dem Besuch einer älteren Dame und ihren Töchtern. Bei Bauarbeiten wurden versteckte Briefe gefunden, die der Dame ausgehändigt werden und sie beginnt von ihren Erlebnissen im Jahr 1944 zu erzählen.

Bei einem Bombenangriff im 2. Weltkrieg wird die Bethnal-Green-Bibliothek zerstört, der Bibliothekar getötet und die restlichen Bücher werden in den schützenden Untergrund von Bethnal Green verlegt. Dort arbeiten die hilfsbereiten Bibliothekarinnen Clara und Ruby, die sich um Frauen und Kinder kümmern. Aus ihrer Sicht wird der Roman erzählt, der die Ängste der Menschen zeigt und ein authentisch wirkendes Bild dieser Zeit abbildet.

Während oben die Fliegeralarme gellten, die Wohnungen vieler Londoner von Bomben zerstört wurden, ging das Leben von 5000 Menschen im Untergrund von Bethnal Green weiter. Dort schliefen und lebten sie und verbrachten die schwierige Zeit. Beliebter Mittelpunkt und ein Ort der Hoffnung war die Bibliothek, wo Clara und Ruby zur Ablenkung der Kinder Vorleseabende anboten und als Ersatz zu den geschlossenen Schulen das Wissen der Bücher zur Verfügung stellten.

Die Frauen dieser Zeit hatten es nicht einfach, der Krieg war eine Dauerbedrohung, berufliche Selbstbestimmung ein Fremdwort und die Unterdrückung durch die Männer eine zusätzliche Belastung. Die unterschiedlichen Schicksale der Bewohner bringen viele emotionale Lesemomente zum Klingen und zeigen neben den Schwierigkeiten auch die schönen und hoffnungsvollen Momente, die mit der Bibliothek zusammen hängen.

Denn die zahlreichen Bücher sorgen für Unterhaltung, machen den Frauen aber auch Mut und Hoffung auf Unabhängigkeit und dafür stehen auch Clara und Ruby mit ihrer hilfsbereiten Art ein. Sie unterstützen Frauen von gewalttätigen Männern, bringen einem Jungen, der gern gärtnert und nie eine Schule besuchen konnte, das Lesen bei und stehen allen zur Seite, die unter ihren Verlusten und schlimmen Erfahrungen im Krieg leiden. Durch diese vielfältigen Charaktere wird das Leben dieser Zeit beschrieben und man wird von den guten und schlechten Emotionen förmlich mitgerissen.

Auch die Schicksale von Clara und Ruby sind berührend und interessant. Sie werden einfühlsam in die Erzählung eingebunden und man bekommt einen persönlichen Eindruck beider Frauen, die nicht nur ihrer Bibliothek verbunden sind, sondern auch ihre eigenen Päckchen zu tragen haben.

Als Kinderbuch-Bibliothekarinnen stellen Clara und Ruby viele Bücher vor, die heute Klassiker sind und da schlägt jedes Leserherz höher. Dem Engagement der Freundinnen ist es zu verdanken, dass ihre Bibliothek zu einem Lieblingsplatz für viele wohnungslose Menschen wurde.

In diesem Buch geht es nicht nur um Bücher und die Welt, die sich Menschen dadurch eröffnet, es geht um viel mehr. Es wird gezeigt, wie Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und die Selbstbestimmung von Frauen neuen Mut und Kraft in schlimmen Zeiten möglich machen.

Den interessanten Figuren und dem bildhaften, einnehmenden Schreibstil ist es zu verdanken, dass ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe.

Ein wunderbar warmherzig erzählter, zeitbeschreibender Roman, der Leid, Hoffnung, Lebensmut und die Magie der Bücher in den Vordergrund rückt und damit einfach berührt.

Bewertung vom 10.03.2023
Willkommen im Hotel Zur Grünen Wiese Bd.1
Bertram, Rüdiger

Willkommen im Hotel Zur Grünen Wiese Bd.1


sehr gut

Heiteres Leseabenteuer mit liebenswerten Insekten

Inmitten einer wunderschönen bunten Wiese steht ein zauberhaftes Hotel, das der Grashüpfer Adlon als Hotelmanager mit Hingabe führt. Zum Personal gehören außerdem die fleißige Ameise Alexa und die etwas mürrische, aber herzensgute Fliege Margot, die als Köchin für das Wohl der Gäste sorgt. Neben einigen Dauergästen kommen auch neue Insekten ins Hotel und das Eintreffen der jungen Bienenprinzessin mit ihrem Hofstaat bringt nicht nur ordentlich Trubel in den Ablauf des Hotels, sie verdreht mit ihrem hübschen Aussehen Adlon den Kopf. Als schliesslich Karl, der Käfer spurlos verschwindet, müssen alle helfen, um ihn zu finden und heil zurückzubringen.

Dieses Buch eignet sich zum Vorlesen oder Selberlesen. Auf fünfzehn Kapitel verteilen sich einzelne, nicht zu lange Geschichten in großer Schrift, die die Abenteuer im Hotel näher beschreiben. Dabei werden Personal und Gäste mit ihren jeweiligen Eigenarten detailliert vorgestellt und das Geschehen im Hotel nimmt seinen Lauf. Das sorgt für humorvolle Unterhaltung und die liebenswerte und individuelle Art der Insekten erheitert nicht nur Kinder. Da wohnt in Zimmer Nr. 11 ein Mistkäfer, der ständig seine stinkende Mistkugel mit ins Zimmer nimmt. Ebenfalls Dauergast ist die Sängerin Madame Spinoza, die das Personal mit ihren Netzen nervt und damit auch die Glühwürmchen fängt, die für die nächtliche Beleuchtung sorgen sollen. Als ein Gast verschwindet, wird schnell klar, dass die Insekten ihn finden müssen und alle ziehen an einem Strang und machen sich auf die Suche. Gemeinsam finden sie dem Vermissten und können ihn mit einem besonderen Trick retten.

Durch die unterschiedlichen Chaktere und die Rettungsaktion wird es zu keiner Zeit langweilig und man begleitet die Tiere mit auf ihr Abenteuer und amüsiert sich über den verliebten Adlon, der plötzlich nur noch Quatsch redet.
Die liebevollen Illustrationen begleiten die Abenteuer der Insekten und so wirken die heiteren Geschichten gleich noch viel lebendiger.

Dieses Kinderbuch ist lustig und sogar interessant, weil es auch etwas über die Lebensweise der Insekten verrät. Ein abenteuerlicher Besuch im Hotel, wo man einige Gefühle und den Zusammenhalt der Insekten miterlebt und humorvoll unterhalten wird.

Bewertung vom 09.03.2023
Die Töchter der Kornmühle
Kölpin, Regine

Die Töchter der Kornmühle


ausgezeichnet

Einfühlsam erzählte, bewegende Geschichte einer Müllerfamilie

Die Schwestern Rena und Viktoria haben kein enges Verhältnis miteinander, dafür sind sie zu grundverschieden und haben sich im Laufe der Zeit immer mehr voneinander entfernt. Die ältere Schwester Rena hat ihr Leben lang um die Kornmühle der Familie gekümmert, während es Viktoria in die Ferne zog. Als ihre Mutter Hilka im Krankenhaus liegt, finden beide Schwestern sich dort ein und erfahren, das sich ihre Mutter etwas von der Seele reden möchte. Es geht um die Mühle und um ein Geheimnis, das die Familie betrifft.

Es ist immer wieder ein Leseerlebnis, in die bewegenden Familienromane von Regine Kölpin eintauchen zu dürfen. Auch in diesem Roman bringt sie das nötige Fingerspitzengefühl mit, um die Gefühle der Familienmitglieder glaubhaft und einfühlsam darzustellen. In der Gegenwart spürt man die Feindlichkeiten der Schwestern Rena und Vicki, aber auch die Sorgen um den Erhalt der Mühle, für die sie gemeinsam eine Lösung suchen. In der Vergangenheit werden dagegen die dramatischen Kriegsvorgänge an der Front während des 2. Weltkriegs sichtbar gemacht, die die Menschen seelisch wie körperlich zugrunde richten. Während Tjardes Zeit als Soldat wird die Liebe zwischen ihm und Hilka in ihren Grundfesten erschüttert. Hilkas quälende Ungewissheit um ihrem Mann zerreißt sie fast und bei ihm wächst die Eifersucht um Hilka, die mit Zwangsarbeitern versucht, die Kornmühle am Laufen zu halten.

Der flüssige und atmosphärisch beschreibende Erzählstil von Regine Kölpin lässt sich wunderbar lesen. Sie bringt uns die Natur Ostfrieslands in schönen Bildern näher, zeigt Einblicke in die Teegewohnheiten und beschreibt, wie sich das Leben der Familie einzig und allein um die Kornmühle und deren Betrieb drehte. Dabei erklärt sie anschaulich die Arbeitsvorgänge im Mühlenalltag, sodaß man erkennt, welch schwere Arbeit hier geleistet wurde.

Im Mittelpunkt steht das Familiengeheimnis, das vielleicht vorhersehbar war, was aber nicht so ins Gewicht fällt, denn es ist entscheidend, unter welchen Bedingungen die Menschen ihr Leben führen konnten. Gleichzeitig zeigt der Roman auf eindringliche Weise, unter welch seelischer und körperlicher Belastung diese Generation die grausame Kriegszeit und die schlimmen Folgen erleben mussten. Auch das tragische Schicksal vieler Zwangsarbeiter, die fernab ihrer Familien im Feindesland geächtet ihren Arbeitsdienst erledigten, baut Regine Kölpin in ihren Roman ein und verleiht damit der Geschichte ein besonders tragisches Geheimnis, das am Ende aufgeklärt wird.

Ein bewegender Roman, der die schrecklichen Kriegsjahre deutlich macht, den sinnlosen Tod an der Front und die vielen väterlosen Kinder anmahnt und eine Zeit beschreibt, in der viele Frauen ihre Höfe, Betriebe und Familien weiter am Leben halten mussten. Und es geht um Gefühle wie Liebe, Hoffnung und Angst in dieser Zeit, deren Auswirkungen auch auf folgende Generationen Einfluss nahmen.


Mit dieser feinfühlig erzählten Familiengeschichte um die Kornmühle hat mich Regine Kölpin mal wieder von Anfang bis Ende gepackt.

Bewertung vom 07.03.2023
Wunder der Natur. Ein Augenblick zum Innehalten und Staunen
Brand, Laura;Hartas, Freya

Wunder der Natur. Ein Augenblick zum Innehalten und Staunen


ausgezeichnet

Wieder ein wunderbares Buch zum Staunen über Naturwunder!

Die Natur ist voller Wunder, man muss nur die Augen offen halten, dann kann man einige bemerken. Dieses Buch stellt in zwanzig Geschichten kleine und große Wunder vor und erklärt, welche Tiere bei den Wundern mitwirken und wie sie das anstellen.

Schaut euch an, wie eine Zwergmaus ihr Nest baut oder wie ein Grasfrosch Fliegen fängt. Oder habt ihr schon einmal beobachtet, wie ein Kolibri aus einer Blüte trinkt? Wusstet ihr, dass sich manche Blüten erst in der Nacht öffnen? Nein, dann seid herzlich eingeladen, in diesem wunderschön illustrierten Buch, die Dinge in der Natur zu erfahren und zu bestaunen.

Diese Reihe bringt auf wunderbare und achtsame Weise Kindern die Natur und viele große und kleine Wunder näher. Ob Schnecken, Enten, Einsiedlerkrebse oder Löwenzahnsamen, Raupen, Stieglitz, Pilze oder Schneeflocken, sie alle sind Wunder der Natur, die man mal näher betrachten sollte, um zu sehen, welche Fähigkeiten oder speziellen Dinge sie auszeichnen.

Das großformatige und mit wunderschönen Illustrationen versehene Buch bietet Kindern ab vier Jahrn ein buntes Spektrum an Naturerlebnissen, die mit wissensreichen Texten näher erklärt werden. Ganz kleine Kinder werden wohl manche Inhalte nicht ganz verstehen, aber das Betrachten der Bilder führt sie an die Natur heran und weckt damit allein schon ihre Aufmerksamkeit. Es gibt dank der vielen Details viel zu entdecken und beim Betrachten wird schnell klar, welche Wunder dort beschrieben werden. Man kann sich den unterschiedlichen Themen auf verschiedene Weise annähern, entweder entscheidet man sich für einzelne Tiere oder Naturphänomene, die die Kinder kennen oder man blättert sich vorlesend durch das Buch hindurch.

Hier werden faszinierende Fakten aus der Tier- und Pflanzenwelt vorgestellt, die auch auf naturwissenschaftlicher Basis erläutert werden und damit eher Kinder ab sechs Jahren verstehen.
Aber durch die Vielfalt an Themen, macht es Spaß, auf jeder Doppelseite etwas Neues zu entdecken. Der Effekt der Wunder hat auch etwas Entschleunigendes, denn die täglichen Wunder laden einfach zum Innehalten ein.

Schön finde ich auch, dass sich am Ende des Buches eine kurze Achtsamkeitsübung befindet, die man gut mit Kindern durchgeführen kann.

Dieses Buch zeigt die Wunder der Natur und schärft damit die Sinne für die Umwelt. Und auch für Erwachsene ist es eine Freude, daraus vorzulesen oder mit Kindern die Bilder zu betrachten. Manche Dinge muss man kennen, um ihre Bedeutung zu kennen und sie zu schützen. Dieses Buch stellt viele wunderschöne Wunder unserer Welt vor und wenn man sie mal genau betrachtet, erkennt man auch, wie wichtig sie für jedes einzelne Individuum sind und für die gesamte Erde.

Ein lehrreiches, wunderschön gestaltetes Buch, das Kindern unterschiedliche Wunder der Natur näher bringt und damit die Achtsamkeit für Natur schärft.

Bewertung vom 06.03.2023
Der Traum vom Leben
Fuchs, Katharina

Der Traum vom Leben


ausgezeichnet

Vom ostfriesischen Landleben zum Glamour der Modewelt
"Der Traum vom Leben" ist der neue Roman von Autorin Katharina Fuchs, der im Droemer Verlag erscheint.

Luise wächst auf einem ärmlichen Bauernhof in Ostfriesland in den 90ern auf und bekommt bei einem Friseurwettbewerb die Chance ihres Lebens. Sie ergreift die Gelegenheit und macht sich auf nach Paris, wo sie mit ihrer Natürlichkeit und der Körperlänge auffällt und blitzartig als Model Karriere macht. Dort läuft sie mit den Supermodels ihrer Zeit und entdeckt auch die Schattenseiten hinter all dem Glitzer und Glamour der Modeszene. Wird sie sich für ein Leben zwischen Catwalk und Nachtclubs entscheiden?

"Sie alle produzierten die Illusion eines Traums, der Verwandlung des sozialen Status und des Körpers derjenigen, die diese Luxusmode kauften und besaßen. Sie waren ein Kunstgriff der Modeindustrie, geschaffen für den Augenblick und für die Ewigkeit gleichermaßen." Zitat S. 210

In "Der Traum vom Leben" erzählt uns Katharina Fuchs die unterhaltsame Geschichte der Bauerstochter Luise, die bis zum achtzehnen Geburtstag ein Leben zwischen Kuhstall und Friseursalon führt und schliesslich auf den Catwalks von Paris landet. Die schüchterne und großgewachsene Luise hat sich in den Bauernsohn Nils verliebt, merkt aber leider, dass sie als ärmliche Bauerstochter nicht in den reichen Hof einheiraten kann.

Doch dann hat Luise bei einem Friseurwettbewerb Glück, ein Starfriseur entdeckt ihr Potential und nimmt sie mit nach Paris zu den großen Prêt-à-Porter Shows. Bisher war Luises Größe von 1,86 m eher ein Handicap, doch in Paris wird man dadurch auf sie aufmerksam und sie startet eine aufregende Karriere inmitten dieser lebendigen Modezene, die mit vielen Modelabels lockt. Die junge Frau entdeckt ein aufregendes Leben an den wunderbaren Schauplätzen von Paris, lernt viele Leute kennen und wird schnell eine der ihren. Ganz anders als in ihrem Kuhkaff, wo sie, die "dürre Bohnenstange" weiterhin als angepasste Bauerstochter die Kühe melken und im Salon die Dorffrauen frisieren würde.

Auch dieser Roman von Katharina Fuchs ist für mich ein Lesegenuss, es war mir eine Freude, an der Seite der herzensguten, naiven Luise durch Paris zu streifen und mitzuerleben, wie sie ihr Leben in dieser fremden Stadt gestaltet, was ihr widerfährt, sich den Gegebenheiten anpasst und sich mit ihrer eigenen Ausstrahlung und Identität anfreundet. Durch Luise wird man zu den berühmten Shows mitgenommen, die sich an prunkvollen Ausstattungen überbieten und erfährt, wie es hinter den Kulissen der Modewelt zugeht, wie die Models gefittet, geschminkt und frisiert werden und wie sehr das Leben der Models von Verzicht geprägt ist und von ihren Buchungen und ihren (Knebel-)Verträgen abhängt. Es ist ein Job, der gar nicht so schön abläuft als es die glanzvollen Fotos oft erscheinen lassen. Wie die Autorin so passend bemerkt, ist es oft nur die Abbildung eines Augenblicks, die diesen Traum vom Leben zeigen.

Die Story ist abwechslungsreich, es hat mir Spaß gemacht das wunderschön gezeigte Flair von Paris zu fühlen und den großen Traum des Erfolgs mitzuerleben, der viele junge Frauen und Männer auf die Catwalks dieser Welt zieht. Hier begegnet man einigen Supermodels und den großen Namen der Fashionwelt und erlebt auch die speziellen Eigenarten mancher Modeschöpfer, für die sie bekannt wurden.

Ganz eindeutig läuft hinter der glänzenden Fassade ein unerbittlicher Kampf um eine Modeindustrie der Superlative, die auf Gewinn aus ist und auch der Konkurrenzdruck unter den Models ist groß. Auch das After-Show-Party-Leben hinterlässt seine Spuren bei den Models, denn häufig sind Drogen und Alkohol die besten Freunde, um neben den anstrengenden Jobs abschalten zu können.

Als Kritikpunkt möchte ich erwähnen, dass jemand wie K. Lagerfeld mit seinem Perfektionismus wohl niemals ein Laienmodel für seine berühmten Shows gebucht hätte und Naomi, die als Diva mit Starallüren bekannt ist, wohl keine Bekanntschaft mit einem unbekannten Model suchen würde. Aber diese Darstellung hat auch ihren Reiz, denn man wünscht der bisher nur ihrem Hof und den Eltern verpflichteten, bodenständigen Luise unbedingt solche Erfolgserlebnisse und liest gefesselt weiter, um den Ausgang der Geschichte zu erfahren.

Beim Lesen dieses wunderschön erzählten Buches haben mich die bildhaft geschilderten Ansichten von Paris, die detailverliebten Beschreibungen der präsentierten Modeartikel, französische Floskeln und kulinarischen Köstlichkeiten gedanklich nach Paris versetzt, was ich sehr genossen habe. Dazu bringen mich die zeittypischen Musiktitel zurück in diese Zeit, die auch ich intensiv miterlebt habe.

"Der Traum vom Leben" ist wunderbar erzählt, sehr unterhaltsam und nahm mich mit auf eine packende Zeitreise nach Paris in die 90er Jahre, die mir die schnelllebige Modewelt näher gebracht hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2023
Nachhaltig Kochen: die 40EUR-Woche
Olvenmark, Hanna

Nachhaltig Kochen: die 40EUR-Woche


sehr gut

Nachhaltige, abwechslungsreiche und günstige Rezepte
Im Südwest Verlag erscheint das Kochbuch von Hanna Olvenmark "Nachhaltig Kochen: die 40€-Woche".

Ernährungsberaterin und Food-Bloggerin Hanna Olvenmark zeigt 50 vegetarische oder vegane Gerichte, die sich auf zwölf Wochenmenüs aufteilen und ungefähr vierzig Euro pro Woche kosten und dabei auch noch klimaneutral und damit umweltschonend sind. Die Art der Gerichte ist durchaus vielseitig und abwechslungsreich, sie sind kochtechnisch auch für Anfänger zu bewältigen und sind häufig sogar vegan.

Die Autorin beginnt ihr Buch mit Gedanken zum Einkauf von saisonalen und regionalen Waren, erklärt die Vorteile von Tiefkühltruhen und stellt als Übersicht in einem Saisonkalender die verschiedenen saisonalen Produkte vor. Zu den Wochenmenüs gibt es abgestimmte Einkaufslisten, die sich aus günstigen und gesunden Grundzutaten zusammen setzen. Einige Gerichte eignen sich auch wunderbar für eine Lunchbox oder für ein Outdoor-Essen.

Die Motivation für dieses Buch gilt vor allem der Erstellung von klimafreundlichen Rezepten. Zu allen Rezepten wird die jeweilige Co2 Angabe pro Portion genannt, außerdem die Zubereitungzeit, ob vegan oder vegetarisch und die Personenanzahl der Rezepte.

Der Rezeptteil ist übersichtlich, es gibt pro Doppelseite das Rezept mit appetitanregendem Foto.


Die Fotos sind sehr appetitanregend und die Zubereitung wird verständlich erklärt. Generell finde ich, dass es recht viele Gerichte mit Hülsenfrüchten gibt. Trotzdem kommt eine bunte Vielfalt zusammen, die abwechslungsreich erscheint und bei einigen Rezepten gibt es vegane Varianten.

Folgende Rezepte sind meine Favoriten:

Wärmendes Kartoffelgulasch (Januar) Leckerer Eintopf!

Linsensuppe mit Wurzelgemüse und Paprika (Februar)

Mexikanischer One Pot (März)

Tandoori mit Linsen (April)

Buchweizenrisotto mit Champignons und Spinat (Mai)

Vegane Köttbullar mit Spaghetti und Tomatensauce (Juni)

Brokkoli-Kartoffel-Suppe mit weißen Bohnen (Juli)

Karotten-Zucchini-Bratlinge (August)

Spinatpasta mit Tomaten-Topping (September) Habe ich nachgekocht und fand sie lecker!

Das Konzept des Buches gibt vor, dass nur an sechs Tagen die Woche gekocht wird, an einem Tag gibt es ein sogenanntes Großgericht, das für den Sonntag reichen soll. Diese Möglichkeit muss man aber individuell entscheiden, weil oft am Wochenende ja mehr Zeit zum Kochen zur Verfügung steht. Bei einigen Gemüsesorten ist die Preissteigerung vielleicht doch größer als hier im Buch errechnet, man sollte auf Angebote setzen, um einen Vier-Personen-Haushalt damit versorgen zu können.

Die nachhaltige Küche wird hier vielfältig umgesetzt und eignet sich gut für eine gesunde und günstige Küche, die auch noch schmeckt.

Bewertung vom 01.03.2023
Alles, was wir über Krabbeltiere wissen, ist falsch! / Alles, was wir wissen Bd.2
Crumpton, Nick

Alles, was wir über Krabbeltiere wissen, ist falsch! / Alles, was wir wissen Bd.2


ausgezeichnet

Interessantes Faktenwissen mit schönen Illustrationen über Insekten und Co
"Alles, was wir über Krabbeltiere wissen, ist falsch!" von Dr. Nick Crumpton mit Illustrationen von Gavin Scott ist ein Sachbilderbuch für Kinder ab 6 Jahren aus dem Penguin Junior Verlag.

Müssen Bienen wirklich sterben, wenn sie stechen? Und fangen alle Spinnen ihre Beute in Netzen? Es kursieren viele falsche Gerüchte über vielseitige Gruppe der Insekten, Spinnen, Schnecken & Co.! Und um gegen diese falschen Behauptungen anzugehen, zeigt dieses Buch, was wirklich in den faszinierenden Krabbeltieren steckt.

Viele Menschen finden Krabbeltiere abstoßend, dabei haben diese Tiere ganz besondere Fähigkeiten, spezielle Körper und Funktionen, die einfach faszinierend an ihre Lebensräume angepasst sind. Je mehr man über diese Tiere weiß, umso mehr erkennt man ihren besonderen Wert in unserer Natur. Deshalb sollte man Kinder schon früh mit ihnen vertraut machen, was dieses Buch wunderbar schafft.


Blättert man durch dieses großformatige Buch, fallen sofort die wunderschönen, farbigen und naturnahen Illustrationen auf, die keineswegs gruselige Insekten zeigen, sondern wunderbare, einzigartige Tiere, die mit ihren zarten Fühlern, bunten Flügeln, sowie vielen speziellen Körperteilen wie Beinen, Panzern oder Schuppen einfach einzigartige Lebewesen darstellen. Wunder der Natur, die sich ihrem Lebensraum in besonderer Weise angepasst haben.

Schon allein die Bilder wecken beim Betrachter das Interesse für diese spannenden Tiere.

Nach einer kurzen Einleitung gibt es 28 Fragen mit falschen Annahmen. Pro Doppelseite eine Frage, die die Tiere alle genauer in ihrem Lebensraum zeigen und Infos zu den speziellen Fragen genauer erklären. Dabei werden falsche Annahmen widerlegt und farbenfroh und detailreich gezeigt, was wirklich in der Natur vorgeht. Die Sachtexte sind nicht zu kurz und bringen sehr viel Wissen mit, was durch die schönen Bilder zusätzlich verständlich gemacht wird.

Dieses wunderschön illustrierte, interessante Sachbuch widerlegt viele falsche Annahmen über Krabbeltiere und ist genau das Richtige für neugierige Kinder, die sich für die Welt der Insekten interessieren. Mit detailreichen Illustrationen und wissenswerten Texten wird deutlich gemacht, dass wir Menschen die Minitierarten brauchen und auf sie angewiesen sind.

Bewertung vom 27.02.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


sehr gut

Ein traumhafter Segeltörn entwickelt sich zum Psychodrama
Bei Hanserblau erscheint der neue Roman von Kristina Hauff "In blaukalter Tiefe".

Schon lange träumen Caroline und ihr Mann Andreas von einem Segeltörn durch die traumhaft schöne schwedische Schärenlandschaft. Als sie das Vorhaben endlich umsetzen, lädt Andreas auch seinen aufstrebenden Anwaltskollegen Daniel mit Freundin Tanja zu der Tour ein und stößt damit nicht gerade auf Begeisterung bei Caroline, die sich von der Reise eher eine ruhige Auszeit und positive Aufarbeitung ihrer Beziehung erwartet hatte. Die Segelreise wird begleitet von dem erfahrenen Skipper Eric. Die Reise startet mit sonnigem Wetter und einem tollen Begrüßungsessen, doch dann kippt nicht nur das Wetter, sondern auch die Stimmung an Bord.

Bei diesem Buch habe ich mich auf eine interessante Geschichte gefreut, die neben der Segelreise auch zwischenmenschliche Beziehungen auslotet. Mit dieser Erwartung lag ich ganz richtig und ich durfte an einem sich zuspitzenden psychologischen Kammerspiel mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen teilnehmen.

Zunächst beginnt die Reise recht harmonisch, doch nach und nach kippt die Stimmung an Bord. Angetrieben von Eifersucht, Selbstzweifel, Ehrgeiz und Beziehungsproblemen spitzten sich die Konflikte zu und man wird unweigerlich Zeuge eines Dramas, dass sich, verstärkt durch einen aufkommenden Sturm, zu einem gefährlichen Desaster entwickelt.

Am Anfang werden die Figuren näher vorgestellt und ich habe versucht, mich in ihre Situation hineinzudenken. Caroline erhoffte sich von der Reise eher eine Auszeit und mehr Zeit mit ihrem Mann. Und ich merkte Tanjas Unsicherheit, die sich als Pflegekraft nicht dazugehörig fühlt und dann entdeckt, dass der Egoist Andreas seine Machtspielchen mit Daniel treibt. Daniel fügt sich in seine Rolle, denn er möchte als Partner in der Kanzlei aufsteigen. Andreas spielt den Wohltäter und erfolgreichen Gönner der Reise und erscheint sehr unsympathisch. Von Eric erfährt man nicht viel.

Die Geschichte wird wechselweise aus der Sicht der Figuren geschildert und so kann man sich gut in die vier Personen hineindenken, nur Skipper Eric wird ausgeklammert und bleibt damit geheimnisvoll.

Es entwickelt sich mit dem Zuspitzen der Spannungen an Bord eine gefährliche Stimmung und ich habe mich gefragt, wann ich diese Reise abgebrochen hätte. Von allen Personen wurde vor allem Caroline mit ihren Gedanken und Gefühlen ausgeleuchtet, bei allen anderen wurde es weniger sichtbar. Das erhöht die Spannung und die Frage, wie das alles wohl mit der Einleitung des Buches zusammenhängen mag.

So taucht man mal mehr, mal weniger in die Figuren ein und wird mitgerissen in den Strudel der Ereignisse. Denn mit der sinkenden Zufriedenheit der Protagonisten an Bord kommt ein Sturm auf und die Lage entwickelt sich zu einem Kampf um Leben und Tod. Das vermeintlich ruhige Segelrevier der Schären birgt viele Gefahren und ganz besonders bei Sturm, genauso verläuft es mit den Gefühlen und Beziehungen der Segelnden, es ist spannend zu sehen, was sie am Ende erwartet.

Mit wunderschönen atmosphärischen Schilderungen versetzt uns Kristina Hauff stimmungsvoll in die Landschaft der Schären und führt auch die Segelvorgänge verständlich und genau aus. Ich wurde durch ihren eingängigen und bildhaften Schreibstil gespannt durch die Handlung geführt und war gepackt von den zwischenmenschlichen Dramen, die immer mehr eskalieren. Doch trotz der Zuspitzung und des aufklärenden Endes habe ich meinen äußeren Beobachtungsposten nie verlassen und kam den Figuren nicht sehr nahe. Sie wurden mir die ganze Zeit immer unsympathischer und waren mir (bis auf Tanja) so suspekt, dass ich mit ihnen keine Reise unternommen hätte.

Dieser Roman beschreibt eine Reise, auf der sich Machtausübung, Gefühle und Beziehungsprobleme behindern und echte Ängste aufkommen. Es spielt sich ein packendes Spiel ab, dass die Figuren in eine tödliche Spirale reißt und die Leser packt.