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Bücherfreundin
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Leipzig

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Insgesamt 538 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2018
Das rote Adressbuch
Lundberg, Sofia

Das rote Adressbuch


sehr gut

Der Debütroman "Das Rote Adressbuch" von Sofia Lundberg, erzählt das bewegende Leben der älteren und später einsamen Doris.

Sie lebt einsam in Stockholm und ihre Großnichte lebt mit ihrer Familie in Amerika und beide haben zunächst nur bei Skype Kontakt miteinander. Später kommt sie allerdings nach Stockholm, da Doris nach einem Schwächeanfall im Krankenhaus liegt.

Dabei findet sie ein rotes Adressbuch von Doris, was schon sehr alt zu sein scheint und sehr viele durchgestrichene Namen enthält. Sie stehen alle für Menschen, die Doris in ihrem Leben etwas bedeutet haben und mittlerweile verstorben sind. Anhand dieser Menschen wird das Leben von Doris erzählt, welches sie aus Stockholm nach Paris und später nach New York führte, ehe sie wieder in ihre Heimat zurückkehrte.

Einerseits führte Doris in jungen ein glamouröses Leben als Modell, anderseits musste sie auch viele tragische und traurige Verluste verkraften. Nach und nach vereinsamt Doris immer mehr, was besonders in ihrem hohen Alter sehr traurig rüberkommt.

Ich fand die Idee mit dem Adressbuch ein ereignisreiches Leben nach zu zeichnen sehr interessant und auch insgesamt gut umgesetzt. Auch der ständige Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hat mit gut gefallen, obwohl ich leider mit der Zeit das Gefühl hatte, dass das Leben von Doris "oberflächlicher" dargestellt und weniger ausführlich und einfühlsam wie zu Beginn dargestellt wird.

Auch wenn das das Buch kein Happy End hatte, so hat es die Autorin doch geschafft, es mit einem guten Gefühl zu beenden. Zum einen war Doris bei ihren letzten Momenten doch nicht einsam und allein und zum anderen konnte sie ihre große Liebe doch noch einmal kurz sehen und mit ihr sprechen. So ging einer ihrer letzten großen Wünsche mit jahrelanger Verspätung doch noch in Erfüllung.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2018
Familie und andere Trostpreise
McDonagh, Martine

Familie und andere Trostpreise


weniger gut

Sunny ein junger Mann mit ziemlich vielen Neurosen und Phobien erbt nicht nur zu seinem 21. Geburtstag ein kleines Vermögen, sondern er bekommt auch 5 Briefe, die ihm zu seinen Wurzeln sollen.

Also begibt er sich auf die Reise nach England, um seine Verwandtschaft zu treffen und sich die Originalschauplätze seiner Lieblingsfilme anzuschauen.
Er trifft dabei alte Bekannte und Weggefährten, die seine Eltern und besonders sein Vater von früher kennen. Sein Vater war ein selbsternannter Guru gewesen, der eine Sekte gegründet hatte. Seine Mutter war eine seiner Jüngerinnen, die später aber ihren Sohn freiwillig weggeben hat.
Nicht nur seine Eltern waren ziemlich skurril und ungewöhnlich, sondern auch Sonnys Leben. Er wurde nach Brasilien geschafft und wurde später von seinem wegen Mordes vorbestraften Vormund Thomas irgendwie großgezogen. Dadurch ist es nicht wirklich verwunderlich, dass Sonny so ein verkorkster junger Mann wurde.

Auf Grund des Klappentextes hatte ich eine ungewöhnliche und interessante Familiengeschichte erwartet, aber das war nicht der Fall. Wahrscheinlich war der Humor für mich einfach zu skurril, denn ich konnte nicht wirklich mit ihm warm werden. Ehrlicherweise musste ich mich sehr durchquälen und war froh, als es zu Ende war.

Bewertung vom 29.07.2018
Nie wieder Amore!
Hennig, Tessa

Nie wieder Amore!


ausgezeichnet

Moni ist eine rüstige Rentnerin, die durch einen Zufall dass ihre Jugendliebe in Italien gar nicht tot ist, wie sie jahrelang geglaubt hat. Spontan begibt sie sich mit ihrem Enkel Jan auf Spurensuche nach Sizilien.

Dort angekommen, wird sie allerdings schnell mit anderen Problemen konfrontiert. Die Besitzerin des Hauses, die den Hinweis auf die Jugendliebe gefunden hat, möchte gerne eine Sprachschule eröffnen. Allerdings hat auch die Mafia ein Auge auf das Objekt geworfen und so werden ihr allerlei Steine in den Weg gelegt. Allerdings haben sie nicht mit dem weiblichen Kampfgeist und dem Ideenreichtum gerechnet, um alle Schwierigkeiten niederzukämpfen.

Als Monis Tochter Tanja auch unverhofft in Italien auftaucht, könnte das Chaos nicht größer werden. Aber trotzdem erkennen alle 3 Generationen (Moni, Tanja und Jan) nach und nach, dass es nie zu spät ist um seinen eigenen Lebenstraum zu verwirklichen. Manchmal gibt das Leben einen eine 2 Chance, die man auch nutzen sollte und nie wieder Amore ist auf Dauer auch keine Lösung.

Der neue Sommerroman von Tessa Hennig ist wieder eine gelungene Mischung aus Humor, Liebe und ein bisschen Spannung. Er liest sich locker und leicht und durch die gelungenen Beschreibungen von Italien, bekommt man fast das Gefühl selber vor Ort zu sein. Der Roman ist der perfekte Italienurlaub für zwischendurch.

Bewertung vom 27.07.2018
Das Jahrhundertversprechen / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.3
Dübell, Richard

Das Jahrhundertversprechen / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.3


sehr gut

Der letzte Band der Jahrhunderttrilogie von Richard Dübell "Das Jahrhundertversprechen" dreht sich um die Familie von Otto von Briest. Zusammen mit seiner Ehefrau Hermine betreibt er in Berlin der 20ger Jahre eine Detektei und versucht gleichzeitig das Familiengut vor dem finanziellen Ruin zu retten. Die einzige Tochter Luisa träumt von einer Schauspielkarriere, während der Ziehsohn Max ein großes Talent bei Autorennen beweist. Gemeinsam müssen die 4 schwierige wirtschaftliche und politische Zeiten überstehen.

Anders als in den Vorgängerromanen geht es dieses Mal nicht um eine "spektakuläre" neue Idee, sondern eher allgemein um das Lebensgefühl der Menschen zwischen 2 Weltkriegen. Sie müssen sich in schwierigen Zeiten irgendwie durchkämpfen und auch alte Familienfeindschaften erschweren teilweise die Situation.

Man muss nicht die Vorgängerromane kennen, denn die vorherigen Hauptpersonen werden maximal in kurzen Nebensätzen erwähnt, die nicht wesentlich für das Verständnis sind. Dies ist auch einer der Kritikpunkte der Trilogie von mir, da man nicht mitbekommt, dass es eine Familiengeschichte über mehrere Generationen ist.

Positiv aufgefallen ist mir wieder, die detaillierten Schilderungen
der damaligen Gesellschaft mit ihrer besonderen politischen und wirtschaftlichen Situation. Man merkt, dass sich Richard Dübell intensiv mit der damaligen Zeit auseinandergesetzt hat. Es ist ein gelungenes geschichtliches Abbild, wo man auch einiges über die Geschichte Deutschlands vor knapp 100 Jahren erfahren kann.

Insgesamt habe ich mich bei allen 3 Bänden gut unterhalten gefühlt und so einiges geschichtliches Neues dabei erfahren. Aus diesem Grund vergebe ich gute 4 Sterne, da mir ein wenig der Bezug zu den vorherigen Generationen gefehlt hat.

Bewertung vom 27.07.2018
Sehnsucht / Dream Maker Bd.1
Carlan, Audrey

Sehnsucht / Dream Maker Bd.1


sehr gut

"DreamMaker - Sehnsucht" von Audrey Carlan ist der Auftakt einer neuen Serie um 3 Männer, die zusammen die "International Guy" Agentur führen. Es gibt zum einen den "DreamMaker" Parker, der so was wie die Hauptperson im Buch ist. Zum anderen gibt es noch seine besten Freunde "LoveMaker" Bo und den "MoneyMaker" Royce. Die Agentur unterstützt zahlungskräftige Frauen in nahezu allen Lebenslagen um sie selbstbewusster und erfolgreicher zu machen. Jeder der 3 hat sein Spezialgebiet, welches sich auch auf die Spitznamen auswirkt.

Im Band 1 übernimmt Parker 3 unterschiedliche Aufträge in Paris, New York und Kopenhagen. Es dauert nicht lange, bis er sich in seine 2. Kundin verliebt. Das Buch ist vor allem aus Sicht von Parker geschrieben, wobei später auch kurze Sichtweisen von Skyler (die 2. Kundin) hinzukommen.

Audrey Carlan hat eigentlich nur eine männliche Version ihrer erfolgreichen Calender Girl Serie veröffentlicht, so dass man bereits ahnt worauf die Geschichten hinauslaufen. Ich bin gespannt, ob in den weiteren Bänden die anderen Mitglieder der Agentur in den Vordergrund rücken oder ob weiterhin Parker als Hauptperson zu den unterschiedlichen Einsatzorten jettet.

Für Fans von Audrey Carlan, die die Calender Girl Serie lieben, ist es das passende Gegenstück. Für alle anderen kann es eine lockere Sommerlektüre seink, die man auch ohne Vorkenntnisse der anderen Serie gut lesen kann.

Bewertung vom 01.07.2018
Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1
Kiernan, Olivia

Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1


gut

Olivia Kiernan Debütroman "Zu nah" ist ein überraschender Thriller, bei dem während der polizeilichen Ermittlungen immer mehr die Grenze zwischen Opfer und Täter verwischen.

Frank Sheehan von der irischen Polizei soll den Tod der Wissenschaftlerin Eleanor Costello aufklären. Am Anfang deutet viel auf ein Selbstmord, aber schließlich gibt es doch Hinweise die auf weitere Personen am Tatort hindeuten. So fängt er an intensiver zu ermitteln, besonders da der Ehemann als Verdächtigter sehr gut ins Bild passen würde. Allerdings ist er spurlos verschwunden und wird später nur als Leiche gefunden. Somit scheint er nicht mehr als Täter in Frage zu kommen.

Allerdings kommen während der Ermittlungen immer mehr Indizien ans Licht, die das so scheinbare perfekte Bild von Eleanor ins wanken bringen. Ist sie wirklich nur das unschuldige Opfer oder war ihr Tod nur ein "Unfall" bzw. unerwünschter Nebeneffekt während eines perfiden Machtspiels?

Irgendwie konnte mich der Thriller nicht wirklich fesselnd, so dass ich mich eher durch kämpfen musste. Es gaben mir zu viele "Verdächtige" und falsche Spuren, die sich manchmal als eher störend entpuppten anstatt das sie den Thriller für mich spannender machten. Die Story hatte dadurch unnötige Länge, die mir das Lesen erschwert haben.

Bewertung vom 23.06.2018
NACHTWILD
Phillips, Susan Elizabeth

NACHTWILD


gut

Eine der Lieblingsbeschäftigungen des 4 jährigen Lincoln sind die gemeinsamen Zoobesuch mit seiner Mutter Joan, wo er spielen kann und sich auch gleichzeitig Geschichten ausdenken kann, in denen die wilden Tiere vorkommen.
Eines Tages sind die beiden gerade auf den Heimweg als Joan Schüsse hört. Ihr einziger Gedanke ist, dass sie sich und ihren kleinen Sohn in Sicherheit bringen muss. Sie tut alles dafür um zum einen ihren Sohn zu beruhigen und zum anderen sich vor den Tätern zu verstecken. Joan weiß nicht was tatsächlich geschehen ist und auf wie viele Täter sie sich einstellen müssen. Somit irrt sie mit den Instinkten und der Kraft einer Bärenmutter durch den mittlerweile leeren Zoo immer auf der Suche nach einem sicheren Versteck für die beiden.
Zwischenzeitlich trifft sie auf eine junge Angestellte und eine ältere ehemalige Lehrerin, die sich ebenfalls vor den Tätern verstecken. Plötzlich taucht einer der Schützen auf, woraus man sich einiges an Spannung erwartet. Allerdings bleiben alle 3 Nebencharakter eher blass und bringen die Geschichte nicht wirklich weiter.

Die Grundidee, wozu eine Mutter unter Lebensgefahr für ihr Kind im Stande ist, hat mir am Anfang gut gefallen, aber die Umsetzung konnte mich im Laufe der Story immer weniger überzeugen. Es hatte für mich zu viele unnötige Länge und war vielleicht zu sehr auf das Verhalten und die Gefühle von Joan fixiert. Sicherlich hätte dem Buch weitere "stärkere" Charakter oder ein Perspektivwechsel zu den Tätern gut getan. So kann ich diese Mal leider keine Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 09.06.2018
Nichts ist gut. Ohne dich.
Coplin, Lea

Nichts ist gut. Ohne dich.


weniger gut

Jana und Leander sind alte Schulfreunde, die durch den tragischen Verlust von Janas Bruder vor 6 Jahren den Kontakt zueinander verloren haben. Leander war der beste Freund von Leander und gibt sich bis heute die Schuld an dem Autounfall, bei dem der Freund / Bruder starb.
Nun steht er plötzlich nach 6 Jahren Funkstille vor Jana und will die Trauer hinter sich lassen. Obwohl sich Jana strikt dagegen sträubt, entwickeln sich wieder die Gefühle von früher und auch sie muss sich mit der unverarbeiteten Trauer um ihren Bruder auseinandersetzen.

Die beiden treffen immer mal wieder aufeinander und versuchen einerseits die Trauer gemeinsam zu verarbeiten und andererseits mit ihren aufkeimenden Gefühlen klarzukommen. Wird Jana Leander doch noch verzeihen können oder zerbricht noch mehr an dem tragischen Tod des Bruders?

Mich konnte das Buch nicht wirklich fesseln, obwohl mir die Grundidee sehr gut gefiel. Die Trauer und die beginnende Liebesgeschichte waren mir jeweils zu langatmig dargestellt. Besonders das Verhalten von Jana fand ich oft kindisch und unverständlich. Aber wahrscheinlich gehöre ich nicht mehr zu der eigentlichen Zielgruppe des Buches, so dass ich andere Erwartungen daran hatte. Aus diesem Grund kann ich dieses Mal leider auch nur 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 09.06.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1


ausgezeichnet

"Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe" ist der Auftakt der Schweden Trilogie von Corina Bomann.
Agneta hat für ihre persönliche Freiheit in Stockholm als Kunststudentin schwer kämpfen müssen und ihre Eltern sowie deren Gutshof verlassen. Eines Tages bricht ein großer Brand in einem Pferdestall aus und ihr Vater sowie ihr älterer Bruder (und Hoferbe) kommen dabei ums Leben. Somit muss sich Agneta entscheiden, ob sie das Familienerbe weiterführt oder ob ihr ihre Unabhängigkeit so viel mehr wert ist.

Schließlich entscheidet sich Agneta schweren Herzens für das Familienerbe und kehrt auf den Hof zurück. Dort muss sie sich nicht nur mit dem schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter auseinandersetzen, sondern zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es sehr ungewöhnlich das eine Frau als Geschäftsfrau auftritt. Somit muss sie sich in der damaligen Männerwelt erst einmal durchsetzen. Hilfreich steht ihr zunächst der neue Verwalter zur Seite und die beiden verlieben sich ineinander. Doch eines Tages verschwindet er spurlos und lässt Agnes ratlos und schwanger zurück.

Glücklicherweise kann sie auf die Hilfe eines alten Freundes bauen, der sie heiratet und somit vor einer Schande bewahrt. Auch wenn die Heirat zunächst eine reine Zweckehe war, findet Agneta hier doch noch ihr persönliches Glück.

Anders als frühere Romane spielt dieser Roman von Corina Bomann nur auf einer Zeitebene und auch nur eine Person steht im Mittelpunkt der Geschichte. Trotzdem fühlte ich mich sehr gut unterhalten und freue mich schon auf den 2. Teil, in dem Agnethas uneheliche Nichte die Familiengeschichte weiterführen wird.