Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Tara
Wohnort: 
Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1292 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2023
Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)


ausgezeichnet

Ein weiteres fantastisches Abenteuer aus dem Flüsterwald in dem es langsam etwas düsterer zugeht

„Flüsterwald – Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen“ ist der zweite Band der zweiten Staffel aus der Abenteuer-Fantasy-Reihe des Autors Andreas Suchanek. Es ist durchaus sinnvoll zuvor die vorherigen Bände der Reihe zu lesen, da die Entwicklung der Charaktere einfach Spaß macht und die Informationen rund um den Flüsterwald durchaus von Vorteil sind.

Für unsere altbekannten Charaktere - Lukas, Ella, Rani, Felictas und Punchy – geht es wieder in den Flüsterwald. Dort wurden alle Katzen von der bösen Magierin versteinert. Mutig und ohne Angst versuchen die Freunde sich ihr entgegenzustellen und das Rätsel um die versteinerten Katzen zu lösen.

Durch kurze Kapitel und überraschende Wendungen wird es nicht nur für unsere Protagonisten, sondern auch für den Leser gefährlich, der in einen Lesesog gezogen wird, der es unmöglich macht das Buch wieder aus der Hand zu legen. Der Spannungsbogen ist hoch und dieses Mal wird es richtig düster und bedrohlich. Es gibt aber auch viele humorvolle Szenen und Dialoge, die einfach nur Spaß machen und dafür sorgen, dass man zwischendurch einmal durchatmen kann.

Abgesehen von der tollen Flüsterwald Atmosphäre ist es auch immer wieder schön zu erleben welcher Zusammenhalt zwischen den Charakteren besteht und wie wichtig ihre Zusammenarbeit ist.

Das Cover und die Zeichnungen im Buch wurden wieder mit viel Liebe zum Detail durch den Illustrator Timo Grubing gestaltet und runden das Leseerlebnis perfekt ab.

Am Ende gibt es wieder einen Cliffhanger, der uns nun ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt.

Auch dieser Band ist wieder absolut geniale und spannende Unterhaltung, an der nicht nur junge Leser ihren Spaß haben.

Bewertung vom 11.02.2023
Spinnennetz / Kommissar Linna Bd.9
Kepler, Lars

Spinnennetz / Kommissar Linna Bd.9


ausgezeichnet

Spannung pur - rasant & fesselnd

„Spinnennetz“ ist bereits der 9. Band der Joona-Linna-Reihe des schwedischen Autors Lars Kepler hinter dem sich das Autorenduo Alexandra und Alexander Ahndoril versteckt. Es ist sicherlich möglich diesen Band für sich zu lesen, aber um die Entwicklung der Charaktere besser zu verstehen, ist es von Vorteil – und auch durchaus lohnenswert – die anderen Bucher der Serie zuvor zu kennen.

Saga Bauer ist nach den letzten Ereignissen noch nicht wieder einsatzfähig für den Polizeidienst. Deswegen arbeitet sie derzeit in einer Privatdetektei. Sie erhält eine Postkarte, auf der eine Serie von neun Morden angekündigt wird, die nur Saga stoppen kann. Das letzte Opfer soll Joona Linna sein. Unterschrieben wurde die Karte mit einem Anagramm von dem Serienmörder Jurek Walter. Dieser ist jedoch tot. Wer steckt dahinter ?
Es dauert nicht lange, bis sich der erste Mord ereignet und weitere Folge. Das Schema ist immer gleich. Saga bekommt Hinweise und wenn sie diese richtig deuten würde, könnte sie den Mord verhindern. Aber hat sie wirklich eine Chance ?

Das Tempo in diesem Thriller ist enorm hoch und in meinem Kopf tauchten nach und nach immer mehr Fragezeichen auf. Der Mörder muss sowohl seine Opfer als auch Saga ausgesprochen gut kennen und genaustens beobachtet haben. Zwischendurch machte es fast den Eindruck als ob er übermenschliche Fähigkeiten hätte.
Die Ermittlungen – bei denen Saga und Joona endlich wieder zusammenarbeiten – drängen und die Szenen werden detailliert beschrieben. Das ist genial gemacht, aber auch sehr grausam und die Brutalität, die zu Tage kommt ist nichts für schwache Nerven.

Nebenbei erfährt man immer wieder etwas aus dem Privatleben von Saga und Joona. Saga, die ihre Vergangenheit noch nicht verarbeitet hat uns sich selbst bestraft und Joona, der seine Finger nicht vom Opium lassen kann. Durch diese kleine „Fehler“ werden die Charaktere menschlich und zugänglich.

Nichts ist hier vorhersehbar. Ich wusste weder bei verschiedenen Charakteren, wie ich diese einordnen sollte, noch wie der Mörder es geschafft hat, seine Opfer immer genau so zu erwischen, wie er sich das vorgestellt hatte, noch was er damit bezweckt.

Die Spannung ist durchgehend enorm hoch und das Buch endet mit einem unglaublichen Showdown, der es mir unmöglich gemacht hat, den Thriller aus der Hand zu legen.

Auch dieser neunte Band ist einfach genial und ich hoffe, dass der nächste Fall mit Saga und Joona nicht wieder so lange auf sich warten lässt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2023
Die marmornen Träume
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


ausgezeichnet

Düsterste Abgründe – nichts für schwache Nerven

„Die marmornen Träume“ ist ein Thriller von dem französischen Autor Jean-Christophe Grangé, bei dem mir wirklich die Luft weggeblieben ist.

Die Handlung ist in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. Der überwiegende Teil der Menschen lebt in Angst und ein kleine Minderheit fühlt sich als Elite, genießt Ansehen und Erfolg. Durch die Morde an mehreren Frauen, die zu der reichen Elite der Bevölkerung gehören, treffen der Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, der SS-Offizier Franz Beewen und die Psychiaterin Minna von Hassel aufeinander. Drei Charaktere, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Während Franz Beewen trotz seiner Stellung ein Gewissen hat und von Zweifeln geplagt wird, ist Simon Kraus skrupellos und nutzt seine Stellung für sich und seine Bedürfnisse. Minna von Hassel lebt für ihren Beruf und das Wohl ihrer Patienten ist für sie wichtig.

Dieser Roman war anders als die bisherigen Bücher des Autors. Das bedeutet aber keineswegs, dass es weniger spannend oder fesselnd war. Hier gibt es Einblicke in die historischen Hintergründe des Naziregimes, die an Abartigkeit kaum zu übertreffen sind. Die Spannung, die bei mir für eine enorme Anspannung gesorgt hat, ist durchgehend hoch.

Durch die kurzen Kapitel – insgesamt 152 auf 688 Seiten – fühlte ich mich durch die Ereignisse regelrecht hindurch gejagt. Zahlreiche Wendungen, brutale Szenen, detaillierte Grausamkeiten und menschliche Abgründe sorgen für überraschende Momente und Entsetzen.

Für schwache Nerven ist dieses Buch definitiv nichts, aber wer spannungsgeladene Lesestunden mag, liegt hiermit richtig.

Bewertung vom 07.02.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


ausgezeichnet

Humorvoll & unterhaltsam – über Liebe, Familie & Traditionen

"Bissle Spätzle, Habibi?" ist das gelungene Debüt der Autorin Abla Alaoui.

Amaya hat marrokanisch, muslimische Eltern, ist 30 Jahre, das älteste von drei Kindern und Single. Wie alle Eltern wollen auch ihre nur das Beste für ihre Tochter und sind der Meinung, dass sie dringend einen Mann braucht. Natürlich möchten sie ihre Tochter gerne unterstützen und organisieren für sie ein Date über die muslimische Dating-App Minder. Amaya fügt sich, trifft sich mit Ismael, fühlt sich aber zu seinem Freund Daniel hingezogen.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und amüsant. Sie versteht es die lebendige Atmosphäre in Amyas Elternhaus zu vermitteln und ihre Dialoge machen einfach Spaß.

Die Charaktere wirken authentisch, jeder für sich wird detailliert und liebevoll beschrieben. Die Ereignisse sind für Außenstehende amüsant, für die Beteiligten zum Teil unangenehm bis peinlich, aber auf eine Art, die den Lesespaß enorm erhöht.

Die Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und den kulturellen und traditionellen Unterschieden in Amayas Familie sind gut herausgearbeitet. Dabei gibt es keine Klischees und keine Schubladen, sondern einfach andere Lebensvorstellungen.

Bei allen Unterschieden, die es zwischen den Generationen und verschiedenen Kulturen gibt, hat mir der Zusammenhalt innerhalb der Familie unglaublich gut gefallen. Dazu hat sicherlich auch die aufgeschlossene Art von Amayas Eltern beigetragen.

Es ist eine schöne Liebesgeschichte, die auf charmante Art und Weise auf die Probleme zwischen einzelnen Kulturen hinweist.
Sehr gelungen fand ich die Kapitelüberschriften, die aus einer Weisheit bestehen, über die es sich lohnt nachzudenken.

Ich habe das Debüt von Abla Alaoui ausgesprochen gerne gelesen, mich gut unterhalten gefühlt und bin gespannt, was von der Autorin als nächstes kommt.

Bewertung vom 07.02.2023
Das Unrecht
Sandberg, Ellen

Das Unrecht


ausgezeichnet

Spannend – erschreckend – intensiv

„Das Unrecht“ ist bereits der sechste Spannungs- und Familienroman von Ellen Sandberg. Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig, dem bürgerlichen Namen der Autorin, unter dem sie ihre Krimis veröffentlicht, die ich ebenfalls gerne lese.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Annett und ihre Freunde Peggy, Sandro, Volker und Mischa sowie ihr Ehemann Volker.

Die Handlung beginnt im Frühjahr 1988 in Wismar und springt in die Gegenwart – in das Jahr 2016 – nach Bamberg. Inzwischen ist Annett verheiratet, hat zwei Kinder und führt ein gutes Leben.

Diese Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart sind typisch für die Autorin und sorgen dafür, dass schnell Spannung aufkommt. Man muss einfach weiterlesen, um mehr aus beiden Handlungssträngen zu erfahren.

In der Vergangenheit werden die Lebensumstände in der DDR dargelegt. Das System unterdrückt die Freiheitsliebe der jungen Menschen, die sich dem Sozialismus unterwerfen müssen. Ein Jahr bevor die Mauer fällt, kommt es zu einem Ereignis, das Annett bis heute bedrückt und den Ausschlag dafür gibt, dass sie nach Wismar reist, um Licht in die Vergangenheit zu bringen. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse zu Tage. Gleichzeitig kriselt es in der Ehe von Annett und Volker gewaltig.

Es ist erschütternd und regelrecht unvorstellbar zu lesen, was in der ehemaligen DDR passiert ist. Die Zustände in den Gefängnissen sind nichts für schwache Nerven. Es ist ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte, dass noch nicht lange zurückliegt und mich beim Lesen die Luft anhalten ließ.

Intensiv und spannend erzählt, sorgt Ellen Sandberg mit ihrem Buch dafür, dass man diese Geschehnisse nicht so schnell wieder vergisst. Es sind spannende Ereignisse, die berühren und aufwühlen und es ist zu merken, dass die Autorin ausgiebig recherchiert hat. Von mir gibt es wieder eine klare Leseempfehlung, wie auch schon für ihre vorherigen Bücher.

Bewertung vom 04.02.2023
True Spirit
Watson, Jessica

True Spirit


ausgezeichnet

Mehr als ein Reisebericht – sehr inspirierend

„True Spirit: Solo mit Pink Lady – Mit 16 die Welt umsegelt“ ist ein ganz unglaubliches Buch von Jessica Watson, die sich mit gerade einmal 16 Jahren einen Traum erfüllt und die Welt umsegelt hat.

Sie startet mit ihrer pinken Yacht - der Ella´s Pink Lady - am 18. Oktober 2009 in Sydney und kehrt erst im Mai 2010 zurück. In ihrem Buch erzählt sie wie es dazu kam und was sie alles erlebt hat.
Es ist eine Reise voller Herausforderungen und mir hat es großen Spaß gemacht Jessica dabei zu begleiten. Ihre Erfahrungen sind einmalig und ich hätte zuvor nicht gedacht, dass mich ein so ausführlicher Reisebericht dermaßen fesselt.

Vorweg befindet sich im Buch eine Karte, die ihre Reise darstellt, dadurch hatte ich beim Lesen ihre Route direkt vor Augen. Die Fotos im Buch haben alles sehr lebendig gemacht. Abschließend befinden sich im Anhang zahlreiche weitere interessante Information, wie eine genaue Darstellung ihrer Pink Lady, eine Ausrüstungsliste und ein Glossar, der die wichtigsten spezifischen Begriffe erklärt.

Es ist ein toller Erfahrungsbericht, an dem sicherlich nicht nur Segler Spaß haben.

Bewertung vom 04.02.2023
Ein Leben für das Recht auf Liebe / Die Hafenärztin Bd.3
Engel, Henrike

Ein Leben für das Recht auf Liebe / Die Hafenärztin Bd.3


ausgezeichnet

Atmosphärisch, historisch, spannend

"Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe“ ist der dritte Band um die engagierte Ärztin Anne Fitzpatrick von der Autorin Henrike Engel. Natürlich sind auch Kommissar Berthold Rheydt und Annes Freundin Helene Curtius wieder mit dabei

Die Handlung beginnt im April 1911 in Hamburg. In Annes Praxis kommen immer wieder chinesische Frauen mit schweren Verletzungen. Nachdem einen von ihnen stirbt, beginnt Anne diesem gemeinsam mit Kommissar Berthold Rheydt nachzugehen.
Thematisch hat dieser Band einiges zu bieten. Es geht um einen Serienmörder, Drogen, sozialpolitische Fragen, Rechte von Frauen, Migration, Diskrepanzen zwischen der gehobenen Gesellschaft und denen die sich weniger leisten können und vieles mehr.
Der Schreibstil von Henrike Engel liest sich auch dieses Mal wieder leicht und angenehm. Ich bin umgehend in die Atmosphäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingetaucht und das Flair von Hamburg kam direkt bei mir an. Die Lebensumstände der Bevölkerung werden ebenfalls gut beschrieben.

Durch die Perspektivwechsel zwischen den Protagonisten liest sich das Buch abwechslungsreich und neben einem spannenden Kriminalfall, gibt es interessante Informationen über Hamburg und die Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Mir hat auch dieser dritte Band wieder gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 31.01.2023
Beyblade Burst: Der ultimative Guide

Beyblade Burst: Der ultimative Guide


ausgezeichnet

Umfangreiches Nachschlagewerk für Beyblade-Fans

In „Beyblade Burst: Der ultimative Guide“ befindet sich das geballte Wissen über die Blader aus Staffel 1 bis 6 und ihre Beys.

Das Buch ist recht einfach aufgebaut. Zunächst erfährt man wie ein Bey und das Bladen funktioniert. Im Anschluß gibt es die Staffelzusammenfassungen, Einzelheiten zu den jeweiligen Charakteren und ihren Beys, ihren Vierwandlungenmöglichkeiten und Techniken. Dabei werden vier Arten - Angriff, Verteidigung, Ausdauer, Gleichgewicht – erklärt. Gut gefielen mir hier die knackigen Zitate zu den einzelnen Figuren.

Jede Seite ist in kräftigen Farben bunt illustriert. Die kurzen Sätze sind leicht verständlich und auch für Leseanfänger gut geeignet.

Für Fans der Serie ist es eine tolle Zusammenfassung, jeder andere Anime-Fan wird im Anschluß sicherlich mehr erfahren wollen, da die Inhalte der Staffeln wirklich nur grob zusammengefasst sind.

Als besonders Highlight befindet sich in dem Buch ein cooles Poster, das sicherlich das Herz eines jeden kleinen Fans höher schlagen lässt.

Bewertung vom 29.01.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


ausgezeichnet

Deutsch-russische Geschichte

„Sibir“ ist ein berührendes und mitreißendes Buch, in dem die Autorin Sabrina Janesch ein Stück eher unbekannte deutsch-russische Geschichte lebendig werden lässt.

Die Handlung beginnt 1990 in der Gegenwart und wird aus der Perspektive von Leila erzählt. Leila ist die Tochter von Josef Ambacher, der in seiner Kindheit 1945 von der Sowjetarmee nach Kasachstan verschleppt wurde. Durch Aussiedler aus der Sowjetunion kommen seine Erinnerungen wieder hoch und Leila merkt wie nachhaltig diese sein Leben - sowie ihres und das ihrer Mutter - geprägt haben.

Die Handlung springt zwischen den Jahren 1945 und 1990 hin und her. Josef erinnert sich an seine Zwangsumsiedelung nach Kasachstan und über seine Rückblicke erfährt der Leser eine Menge über die Menschen, die damals erst in die Fremde mussten, um sich im Anschluß in der Heimat als Fremde zu fühlen. Leila versucht zu verstehen und beginnt das Verhalten ihres Vaters klarer zu sehen.

In diesem Roman wird ein eher unbekannter Abschnitt der deutsch-russischen Geschichte thematisiert, von dem aber hunderttausende von Menschen betroffen waren. Leider war dies nicht einmalig, sondern wiederholt sich in der Geschichte der Menschheit bis heute, wodurch auch die Erinnerungen von Josef getriggert wurden.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, berührend und emotional zugleich. Die Charaktere wirken authentisch, sind interessant und gut gezeichnet. Sabrina Janesch hat mit diesem Roman ihre eigene Familiengeschichte verarbeitet. Sie ist sogar in das Dorf gereist, in dem ihr Vater seine Kindheit verbracht hat und es ist zu merken, dass sie ausgiebig recherchiert hat.

Es ist ein mitreißender und erschreckender Roman, für den es sich lohnt ein wenig Zeit einzuplanen und der mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 27.01.2023
Was du nicht siehst
Franziska Elea

Was du nicht siehst


ausgezeichnet

Ein sehr persönliches Buch

In „Was du nicht siehst: Diagnose Borderline – zwischen Todesangst und Lebenstraum“ gibt die Autorin Franziska Dully - die auf Instagram unter Franziska Elea zu finden ist – sehr persönliche Einblicke in ihr Leben.

In ihrem Vorwort richtet sie sich an ihre Mutter und auch, wenn sie dabei klar schreibt, dass sie ihr keine Schuld gibt und sie nicht an den Pranger stellen möchte, hatte ich im Verlauf der folgenden Seiten (leider) oft einen anderen Eindruck. Das gefiel mir nicht, ist aber mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch.

In vielen kurzen Kapitel - angefangen in ihrer Kindheit - berichtet Franzi aus ihrem Leben über Situationen, die sie geprägt haben und die ihr weiteres Leben mitbestimmt haben. Sie gibt dabei intensive Einblick in die Gedanken und Gefühle einer Borderlinerin.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen aber inhaltlich schwer verdaulich. Ich konnte die Emotionen von Franzi gut nachvollziehen. Anhand ihrer Geschichte oder besser gesagt ihre Lebens wird deutlich wie schwierig es ist, bei psychischen Erkrankungen Hilfe zu bekommen. Die Situation in den Krankenhäusern ist erschreckend, die Aussicht auf einen Therapieplatz dürftig. Obwohl die Zahl der psychischen Erkrankungen zunimmt, ist es immer noch schwierig darüber zu reden und Hilfe zu bekommen. Ich finde das Buch der Autorin unglaublich mutig. Sie schreibt hier offen und ehrlich über ihr Leben und über die Hürden, die es in unserer Gesellschaft gibt bei psychischen Erkrankungen Hilfe zu erhalten.

Wenn man die Bilder auf Franzis Instagram-Profil sieht, mag man kaum glauben, was diese Frau aus sich und ihrem Leben gemacht hat. Mit unglaublich viel Energie und Mut hat sie sich gegen ihre Krankheit gestellt und gibt damit allen Betroffenen Mut.

Ich hoffe, dass Buch von vielen Menschen gelesen wird, von Betroffenen, um den Mut nicht zu verlieren und von allen anderen, um zu verstehen, dass psychische Erkrankungen genauso behandlungsbedürftig sind wie physische und an unserem Gesundheitssystem dringend etwas getan werden muss.