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Lesemone
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Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1541 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2022
Flug 416
Newman, T. J.

Flug 416


sehr gut

Flugkapitän Bill Hoffman verabschiedet sich morgens von seiner Familie und befindet sich ein paar Stunden später im größten Albtraum, den man sich als Pilot vorstellen kann. Ein Entführer hat seine Familie in seiner Gewalt und stellt ihn vor die Wahl: entweder lässt er das Flugzeug mit 149 Passagieren an Bord abstürzen oder seine Familie stirbt. Schwere Entscheidung, wenn man nicht mal weiß, wo sich der Komplize des Entführers an Bord befindet.

Mir hat gut das Ausgangsszenario gefallen, wie es der Entführer geschafft hat, die Familie in seine Gewalt zu bekommen. Das Szenario war sehr spannend dargestellt und man konnte sich richtig in die Crew an Bord hineinversetzen. Gut gelungen war auch, dass man immer wieder mitbekam, was am Boden passiert, da der Entführer mit Bill kommunizierte. Der Spannungsbogen bliebt konstant hoch, da sich die Lage immer wieder anders entwickelt hat. Mich hat das Buch super unterhalten, es war fesselnd und durch den flüssigen Schreibstil, konnte ich es kaum aus der Hand legen. Das war der erste Thriller der Autorin und ich hoffe, dass sie das Schreiben nicht aufgibt.

Bewertung vom 09.05.2022
In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


gut

Im dritten Band der Reihe wird eine Frau auf einem Felsvorsprung tot aufgefunden. Es ist die Leiterin des berühmten Konservatoriums von Neapel. Ist der Mörder im Institut zu finden?

Schön fand ich auch dieses Mal wieder die Beschreibungen des Settings. Sowohl Capri als auch Neapel finde ich sehr interessant. Auf Capri zieht natürlich eher das Urlaubsfeeling, welches man dort bekommt. Ich fand die Ermittlungen dieses Mal sehr langwierig und man hat das Gefühl, beim lesen nicht so richtig voran zu kommen. Irgendwie plätschert die Handlung so vor sich hin, die Ermittler wechseln mal von der Insel aufs Festland und wieder zurück. Aber das erzeugt leider keine richtige Spannung. Die Auflösung dagegen hat mir gut gefallen und war schlüssig. Eine Übersetzung der italienischen Wörter wäre wünschenswert gewesen. Ich wünsche mir für den nächsten Band eine Portion mehr Spannung und mal eine überraschende Wendung, dann bleibt man als Leser mehr am Ball.

Bewertung vom 03.05.2022
Die Kinder sind Könige
Vigan, Delphine

Die Kinder sind Könige


ausgezeichnet

Die Autorin hat ein Thema gewählt, was mich schon sehr lange beschäftigt und was immer sehr aktuell ist. Es geht um eine junge Mutter, die ihre Kinder dazu missbraucht, ihr ganzes Leben auf Social Media offen zu legen. Getrieben durch immer mehr Follower und Konkurrenz anderer YouTube-Kanäle, merkt sie überhaupt nicht, was sie ihren Kindern antut. Leider bekommt man in den Medien immer wieder genau das mit und man sieht den Kindern oftmals an, dass sie das eigentlich gar nicht mögen. In diesem Fallbeispiel deckt die Polizeibeamtin Clara Stück für Stück das plötzliche Verschwinden der kleinen Tochter Kimmy auf. Es kommen tragische Details ans Licht. Was mir besonders gut gefallen hat, war der Blick aus der Sicht der Kinder, viele Jahre nach dem Geschehenen. Es wird deutlich, was das Erlebte mit den Kindern gemacht hat und aus vielen Kindern, denen es heute so geht, machen wird. Wie blind manche Eltern doch sind, nur um Geld zu verdienen und im Rampenlicht zu stehen. Mich hat diese Geschichte von Anfang bis Ende sehr gefesselt. Das Buch regt zum Nachdenken an, was man von dem ganzen Social Media Gedöns halten soll.

Bewertung vom 03.05.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Der Albtraum jeder Mutter! Clara Lipmann lässt ihre Tochter ganz kurz unbeaufsichtigt im Auto und als sie zurückkommt, ist Marie weg. Es werden keinerlei Spuren gefunden und es gibt auch keinen Ansatz für die Ermittler. Kim Lansky übernimmt den ungelösten Fall und recherchiert sehr hartnäckig. So eigenwillig die Ermittlerin, so eigenwillig ist der Fall. Doch sie muss und will die harte Nuss knacken.

In wechselnden Kapiteln werden die Ereignisse des Verschwindens von Marie und die Ermittlungen danach aufgerollt. Es kommen verschiedene Protagonisten zu Wort, so dass man sich immer gut informiert gefühlt hat. Die Geschichte entwickelt schnell eine Sogwirkung, weil man als Leser merkt, dass da was nicht stimmen kann. Durch ungeahnte Wendungen wird die Spannung noch mehr angeheizt. Mir hat vor allem die Ermittlerin Lansky gefallen. Auch wenn sie keine einfache Persönlichkeit darstellt und überall anstößt, fand ich sie erfrischend ehrlich. Ich hätte mit dem Ende niemals gerechnet und habe mich von Anfang bis Ende super unterhalten gefühlt. Das ist ein richtig cooler, spannender Thriller mit einem interessanten Hintergrund. Ich würde gerne noch mehr Fälle mit dieser Ermittlerin lesen!

Bewertung vom 03.05.2022
Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1
Engel, Nora

Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1


ausgezeichnet

Gretas Mutter stirbt bei ihrer Geburt und so wächst das Mädchen als Ziehkind bei der Winzerfamilie Hellert auf. Als junge Erwachsene wird sie von der Familie immer wieder daran erinnert, dass sie nicht dazu gehört. Ihre Liebelei mit Sohn Robert bringt sie eher in eine noch schwerere Position. Sie muss sich entscheiden, ob sie ihren Träumen folgen will oder immer abhängig von anderen sein will.

Die Autoren haben eine sehr sympathische Protagonistin erschaffen, die das Herz am rechten Fleck hat. Sie ist fleißig, immer hilfsbereit und hat für alle ein hörendes Ohr, obwohl sehr selten mal eine positive Reaktion zu ihr zurück kommt. Durchweg muss sie für ihre Ziele kämpfen. Gut eingefangen ist das Weinbergflair an der Weinstraße. Man erfährt so einiges über den Weinanbau und welche Arbeit die Winzer damit haben. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Stimmung der 70er-Jahre toll eingefangen wurde. Es werden geschichtliche und historische Ereignisse mit eingeflochten, an die man sich gerne zurück erinnert. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, da immer was Neues passiert und unterhaltsam von Anfang bis Ende ist. Das Ende bleibt offen, denn bald folgt der zweite Band der Reihe. Ich bin sehr gespannt, wie Greta mit der Situation, die sich am Ende des ersten Band ergeben hat, umgehen wird.

Bewertung vom 29.04.2022
Via Torino (eBook, ePUB)
Leuthner, Aja

Via Torino (eBook, ePUB)


weniger gut

Auf drei Zeitebenen wird die deutsch-italienische Familiengeschichte erzählt. Man erfährt sehr viel aus der Vergangenheit vom Eleonora, die sich 1969 gegen ihre konservativen Eltern stellt und in Italien die Liebe ihres Lebens kennenlernt. Ihre Tochter Rosalia muss sich 1995 entscheiden, wie es mit ihrer ungeplanten Tochter Milena und ihr weitergehen soll und dann geht es ins Jahr 2018, wo die drei sich nach Italien aufmachen, um den letzten Wunsch von Eleonoras Mann zu erfüllen.

Mich hat die Geschichte leider überhaupt nicht abgeholt. Ich empfand die Charaktere als sehr kühl und unnahbar. Leider hat es die Autorin nicht geschafft, mir das schöne italienische Flair zu zaubern, welches ich mir erhofft hatte. Die Erzählungen aus Eleonoras Vergangenheit waren sehr ausschweifend, wobei es hier aber durch die geschichtlichen Ereignisse auch viel mehr zu erzählen gab, als bei den anderen Protagonistinnen. Ich bin leider nicht in die Geschichte reingekommen und daher war das Buch nicht so mein Fall.

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Bewertung vom 28.04.2022
Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


sehr gut

Mitten in einer Hitzewelle wird im Ostallgäu in einer Tongrube die Ausgrabung des Urzeitaffen Udo vorangetrieben. Benannt nach seinem Entdecker. Doch nun liegt der selbst in der Grube und Kluftinger ist wieder mittendrin. Als sein Sohn ihm eröffnet, dass die Enkelin ein Kindermädchen bekommt, gibt es es auch privat so einiges zu ermitteln.

In dem schon gewohnten, humoristischen Schreibstil setzen die Autoren ihre Reihe um Kommissar Kluftinger fort. Sein ganzes Team ist natürlich auch wieder an Bord, genauso wie der Doktor Langhammer. Man muss humoristische Krimis mögen, ansonsten wirkt die Geschichte auf den Leser eher affig. Ich fand es recht amüsant, wie der Kommissar auf die digitalen Medien und die technischen Geräte reagiert hat. Durchaus interessiert und wissbegierig, will er alles ausprobieren und fabriziert unabsichtliches Chaos. Ich fand das Thema mit dem Urzeitaffen recht interessant. Generell hat die Archäologie schon spannende Entdeckungen zu bieten. Im privaten muss der Kommissar ja auch noch ran. Das Kindermädchen ist ihm suspekt und verhält sich ihm gegenüber sehr verdächtig. Da muss er die ganze Zeit ein Auge drauf haben und manövriert sich mehr als einmal in verzwickte Situationen hinein. Spannung kommt durch die seltsame Sekte auf, die neben der Grube haust. Man weiß bis zum Ende nicht, in welche Richtung sich die Ermittlungen entwickeln. Alles in allem ein lustiger Krimi, bei dem sich Klufti öfter mal zum Affen macht, sehr zum Vergnügen der treuen Leserschaft.

Bewertung vom 25.04.2022
Café Meerblick (eBook, ePUB)
Below, Christin-Marie

Café Meerblick (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mona trauert um ihre beste Freundin Sophie, die vor einem Jahr nach langer Krankheit gestorben ist. In tiefer Trauer hat sie sich komplett in ihr Schneckenhaus zurück gezogen und kann sich über nichts mehr freuen. Sie hatte so schöne Zeiten mit ihrer Freundin auf Norderney. Dort war sie allerdings seit Sophie krank wurde nicht mehr. Doch dann findet sie eine Botschaft, die ihr Sophie zurückgelassen hat und sie fasst den Mut, alleine nach Norderney zu fahren.

Sehr gefühlvoll erzählt die Autorin die Geschichte von Mona. In bildhafter Sprache erlebt man die schöne Nordseeinsel und kann mit Mona am Versuch eines Neuanfangs teilhaben. Durch die Tagebucheinträge aus Sophies Tagebuch, erfährt man auch etwas aus der Vergangenheit. Selbst Mona ist an einigen Stellen überrascht, was ihr in ihren Urlauben doch alles entgangen war. Mir hat gut gefallen, dass auch Sophies Schwester mit in die Geschichte einbezogen wird. Sehr authentisch wird deren beider Trauer um Sophie beschrieben. Umso schöner war es, zu lesen, wie beide wieder neuen Mut und Kraft auf der Insel getankt haben, um Dinge anzupacken, die sie sich vorher nicht vorgestellt haben. Die Geschichte ist eine tolle Sommerlektüre, die sehr harmonisch geschrieben ist und die einlädt, entspannte Lesestunden auf einer tollen Nordseeinsel zu verbringen.

Bewertung vom 23.04.2022
Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1
Thaler, Anna

Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1


sehr gut

In Südtirol leidet die Bauersfamilie Bruggmoser noch unter den Kriegsfolgen des 1. Weltkriegs. Zwei Söhne sind gefallen, die Mutter in tiefer Trauer gefangen. Wer soll mal den Hof übernehmen? Vater Ludwig unterwirft sich der neuen italienischen Regierung. Doch Tochter Franziska kann sich mit den neuen Regeln nicht anfreunden, denn sie hat gerade ihre Ausbildung als Lehrerin abgeschlossen und nun darf sie keinen Deutschunterricht mehr geben. In Südtirol spitzen sich die Ereignisse immer mehr zu und aus Österreich und Deutschland hört man auch nichts Gutes.

Die Autorin hat gut das Flair in Südtirol eingefangen. Leider wissen die wenigsten, was sich politisch in der Zeit zwischen den beiden Kriegen dort ereignet hat. Mir hat die Darstellung gut gefallen, auch der Bezug zum Apfelanbau in der Region. Die Bauersfamilie steht symbolisch für viele Bauern in dieser schweren Zeit. Trotz des eigentlich düsteren Hintergrunds ist es ein unterhaltsamer Start in die Familiensaga geworden. Mir haben vor allem die Protagonisten Franziska und Wilhelm gefallen. Sie sind starke Charaktere, die um ihre Freiheit kämpfen. Eine sehr tolle Geschichte und ein schöner Auftakt in die Saga. Ich bin schon gespannt, wie es bald weitergehen wird. Zum Glück muss man darauf nicht mehr so lange warten.

Bewertung vom 22.04.2022
Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
Mattera, Julia

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach


sehr gut

Robert ist ein richtiges Landei. Er betreibt mit seiner Schwester Elsa einen Gasthof im Elsass, welcher gute Landküche anbietet. In seinen heiligen Gemüsegarten lässt er am liebsten gar niemanden hinein. Er hat eine besondere Beziehung zu seinem Gemüse und kommuniziert mit seinen Möhren mehr als mit realen Menschen. So ist schnell klar, dass er ein Eigenbrötler ist. Doch dann kommt die temperamentvolle Maggie aus England.

Sehr bildhaft beschreibt die Autorin den schrulligen, in seiner eigenen Gemüsewelt gefangenen Koch. Manchmal ist er etwas schroff zu seinen Mitmenschen, manchmal aber dann doch sehr sanft. Er kann also, wenn er will. Mir hat gut der Aufbau der Geschichte gefallen und wie es Maggie durch ihre liebe Art geschafft hat, Stück für Stück die Schale des Landeis zu pellen. Die Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und bunt gemischt. Ich fand die Geschichte unterhaltsam und mal was anderes, da ich noch nie ein Buch gelesen habe, wo sich jemand so sehr um sein Gemüse kümmert. Sehr empfehlenswert, wenn man mal zwischendurch eine kleine, entspannende Geschichte genießen möchte.