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bolie
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Langscheid

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Insgesamt 879 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2021
Sieben Heringe (eBook, ePUB)
Wiebicke, Jürgen

Sieben Heringe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Erst als seine Mutter die Diagnose bekam, ein bösartiger Tumor in der Bauchspeicheldrüse würde ihr Leben beenden, begann der Autor mit dem Schreiben des Buches „Sieben Heringe“. Zunächst auf einer „Kladde“, die er bei Besuchen am Krankenbett seiner Mutter mit sich führte, notierte er deren Erlebnisse stichpunktartig. Das war ihm wichtig, weil auch sie eine der letzten Zeitzeuginnen war, die über die Zeit des Nationalsozialismus berichten konnte. Vor dem Tod seines Vaters war es anders. Auch der wollte reden aber Jürgen Wiebicke schrieb die Berichte nicht auf. Er schreibt in seinem Buch darüber aus dem Gedächtnis.

„Sieben Heringe“ ist ein sehr privates Buch und trotzdem steht es exemplarisch für viele, die als Jugendliche den Zweiten Weltkrieg erlebten. Sie mussten mitansehen, wie ihre Elternhäuser verbrannt oder von „Feinden“ in Besitz genommen wurden. Dass sie nach dem Ende des Krieges nur noch schweigen konnten, ist logisch. Niemand überlebte dieses Inferno ohne gesundheitliche Beeinträchtigung. Und wir jammern, weil wir ein ganzes Jahr nicht in den Urlaub fahren konnten. (Corona) So ändern sich die Menschen und deren Bedürfnisse.

Die Sprache des Autors gefiel mir sehr gut. Sie hebt sich wohltuend von vielen Büchern des sogenannten „Mainstreams“ ab. Obwohl es in „Sieben Heringe“ um Leid und Verlust geht verstand es der Autor, die niederdrückenden Erlebnisse durch leisen Humor erträglich darzustellen. Sehr beeindruckend und realistisch empfand ich die Darstellung von Hospizen. Diese Einrichtungen sind wahrlich eine der besten Alternativen zum Sterben im Seniorenheim. Seine persönliche Meinung zu Ansichten einiger Parteigrößen des Bundestages kann ich nur unterstreichen. „Holocaust ein Fliegenschiss“ ist nur ein Beispiel dafür.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2021
Hegels Welt (eBook, ePUB)
Kaube, Jürgen

Hegels Welt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Georg Friedrich Wilhelm Hegel lebte und arbeitete während eine Zeit im Umbruch. Nein, er war nicht mit allen Neuerungen zufrieden und besonders das Vorgehen während der Französischen Revolution störte ihn sehr. Aber auch zu anderen bahnbrechenden Ereignissen bekundete er ohne Scheu seine Meinung. Zu seinen guten Bekannten zählten unter anderem Goethe und Schiller. Aber auch mit Philosophen unterhielt er sich gerne. Seine Schwester unterstützte ihn wo sie konnte. Leider wird das in anderen Biographien nicht erwähnt.

Ich las bereits einige Biographien Hegels und zuletzt auch eines über seine Schwester. Dieses hier hebt sich aber von weiteren Büchern zum Thema Hegel ab. Der Autor schreibt ausführlich über das private Leben das Mannes. Das macht er so unterhaltsam, dass es mir zuweilen vorkam, als läse ich einen gut recherchierten Historischen Roman. Die Werke Hegels kamen ebenfalls nicht zu kurz. Seine Zeit in Stuttgart und Jena waren mir beim Lesen so präsent, als säße ich mit ihm in seiner Stube. Kein Wunder, dass „Hegels Welt“ für den #DSP21 nominiert wurde.

Bewertung vom 14.05.2021
Verlorene Engel / Max Heller Bd.6 (eBook, ePUB)
Goldammer, Frank

Verlorene Engel / Max Heller Bd.6 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Verlorene Engel“ ist bereits der 6. Band, in dem Max Heller ermittelt. Dass der Ort des Geschehens auch dieses Mal Dresden ist, wird für Fans des Autors keine Neuigkeit sein. In diesem Buch geht es um Vergewaltigungen, die im Spätherbst des Jahres 1956 stattfanden. Als dann auch noch die Familie Heller ins Fadenkreuz der Täter gelangt, müssen Heller und sein Team bis an den Rand der Erschöpfung arbeiten. Sie sind sich darüber im klaren, dass der Täter sonst weitere Frauen überfallen und missbrauchen wird.

Max Heller ist ein sympathischer Ermittler und er lebt und arbeitet in Dresden. Dass auch der Autor dort lebt und sich hier bestens auskennt, ist klar erkennbar. Das Buch zeugt von Ortskenntnis. Für Dresdner mit Sicherheit ein Grund, die Bücher des Autors zu lesen. Aber auch dann, wenn kein direkter Bezug zur Stadt besteht, sind die Romane unterhaltsam. Dieses Mal störten mich allerdings die persönlichen Probleme des Kommissars. Sie bekamen für meinen Geschmack zu viel Raum.

Trotz der Kritik fühlte ich mich auch vom 6. Band gut unterhalten. Gewohnt spannend und mit vielen Wendungen, kam ich erst kurz vorm Ende darauf, wer die Täter sind. Häufige Dialoge und die bildhafte Sprache machen möglich, dass „Verlorene Engel“ ohne viel Konzentration zu lesen ist. Frank Goldammer kann es also immer noch.

Bewertung vom 11.05.2021
Paracelsus - Die Fragen der Toten (eBook, ePUB)
Schmid, Eva-Isabel

Paracelsus - Die Fragen der Toten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Theophrastus Bombast von Hohenheim, kurz Theo, war und ist noch immer ein berühmter Arzt und Namensgeber von Schulen und Instituten. Bekannt ist er als Paracelsus. In dem Buch wird von seiner Flucht vor den Häschern, die ihn der Ketzerei beschuldigen, berichtet. Wie gut, dass sein Freund Simon ihn begleitet. Caspar kämpft in der Heimat Basel gegen die Pest und der Reisende Paracelsus wird von vielen Menschen als Heilsbringer gefeiert. „Paracelsus Die Fragen der Toten“ zeigt eindrücklich, wie schwer es Mediziner hatten, die gleichzeitig forschten und dabei nicht mit den „Oberen“ der Kirche einer Meinung waren.

Erfrischend humorvoll und ausgeschmückt mit vielen Beschreibungen von Menschen und Landschaft, gefiel mir der Stil sehr gut. Welche Maßnahmen Paracelsus ergriff, um seinen Patienten zu helfen, war ebenfalls klar beschrieben und wird zuweilen noch heute durchgeführt. Interessant fand ich die Begegnung mit Lucrezia Borgia und einigen weiteren Personen, die tatsächlich zu der Zeit lebten.

Mit Sicherheit war der Zeitaufwand der Autorin sehr hoch, wenn es um die Recherchen geht. Das macht das Buch einmal mehr lesenswert und sehr wertvoll. Ja, und spannend ist es noch dazu. Es ist der zweite Band einer Dilogie und ich rate dazu, das erste Buch vorher zu lesen. Eine Empfehlung gebe ich auf jeden Fall.

Bewertung vom 11.05.2021
Das letzte grüne Tal
Sullivan, Mark

Das letzte grüne Tal


sehr gut

1944 in der Ukraine beginnt die Geschichte einer lebensgefährlichen Flucht. Aber der Familie Martel bleibt keine andere Wahl, wenn sie überleben will. Emil, das Oberhaupt der Familie, möchte am liebsten alleine fliehen, da er die Männer der SS verabscheut. Jedoch sagen sie den Flüchtenden ihren Schutz zu und Emil beugt sich dem Wunsch seiner Ehefrau. Sie schließen sich dem Treck Richtung Westen an.

Wie der Familie Martel ging es zum Ende des Zweiten Weltkriegs vielen Menschen in der Sowjetunion. Dort, wo sie bereits seit vielen Jahren und auf Einladung der Zarin Katharina lebten, konnten sie nicht bleiben. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg ließ Stalin die Menschen hungern und als dann die Deutschen auch noch bis Russland marschierten, war der Hass grenzenlos.

Das Buch „Unter blutrotem Himmel“ las ich und daher war ich gespannt, ob mir
„Das letzte grüne Tal“ ebenso gut gefällt. Auch in diesem Roman bildet das Erleben einer Familie die Grundlage. Die Struktur besteht also aus Fakten, wenn auch die Dialoge sich aus der Phantasie des Autors herleiten lassen. Mark Sullivan schildert recht drastisch, wie die Flüchtenden gequält und gedemütigt wurden. Der Hunger und auch Kälte ließ sie während ihrer Reise nie los. Wie mag es ihnen ergangen sein, als sie endlich im „Grünen Tal“ ankamen? Vor allen Dingen die beiden Söhne werden die Traumata wohl nie vergessen.

Neben der Gegenwart, also den Erlebnissen auf der Flucht, kehrt der Autor immer wieder in die Vergangenheit zurück. Das ist anstrengend und einziger Kritikpunkt von meiner Seite. Er schreibt sachlich und ich hatte nie das Gefühl, dass ich mir wie ein neugieriger Zuseher vorkam. Mal wieder wurde mir beim Lesen klar, wie die Speichellecker Hitlers ihre eigene Unvollkommenheit durch Mord an Minderheiten zu vertuschen suchten.

Bewertung vom 07.05.2021
Hamlet
Shakespeare, William

Hamlet


ausgezeichnet

Am 26. April 1564 wurde William Shakespeare geboren. Sein Geburtstag jährte sich also im Jahr 2014 zum 450. Mal. Dieser Jahrestag veranlasste dazu, vier seiner bekanntesten Stücke als Hörspiel zu veröffentlichen. Eindrucksvolle und bekannte Stimmen trafen sich auch bei „Hamlet“ und dazu zählen unter anderem Christiane Hörbiger und Wolfgang Reichmann. Der Inhalt des Stückes wird wohl jedem Interessierten bekannt sein und aus dem Grund wiederhole ich ihn hier nicht.

Es mag sein, dass William Shakespeare nicht bei allen Gymnasiasten beliebt war. Manche empfanden es gar als Qual, dass sie „gezwungen“ wurden, sich mit seinen Werken zu beschäftigen. Aber mal ehrlich, gibt es heute noch Dichter, die sich mit ihm messen können? Seine Brillanz in Sprache und Stil ist kaum erreichbar. Okay, das liegt auch immer am Alter der Hörenden. Will sagen, dass zum Beispiel ein Fitzek so ganz anders schreibt als der gute William.

Dieses Hörbuch gefiel mir sehr gut. Es fasst sehr gut zusammen, worum es bei Hamlet geht. Selbst dann, wenn jemand nie das Stück las weiß er, worum es hier geht. Schon zur Lebzeiten Shakespeares gab es Intrigen und Erbstreitigkeiten. Nicht nur diese beiden Tatsachen machen „Hamlet“ so zeitgemäß.

Bewertung vom 07.05.2021
Eine perfekte Ehe
McCreight, Kimberly

Eine perfekte Ehe


sehr gut

Viele Jahre sind vergangen, seit Zach und Lizzie befreundet waren. Doch eines Tage meldet sich Zach bei der Anwältin Lizzie. Er wird des Mordes an seiner Frau verdächtigt und erwartet, um der alten Zeiten willen, dass Lizzie ihn verteidigt. Zunächst zögert sie mit einer Zusage, lässt sich aber zur Mithilfe überreden. Je näher sie sich mit dem Fall befasst, desto tiefer dringt sie ein, in das Eheleben der „Reichen und Schönen“. Dabei muss sie nicht nur Ungereimtes bei den Berichten ihres Mandanten feststellen. Auch ihre eigene Ehe sieht sie mit anderen Augen. Zumal sie sogar ihren eigenen Mann der Tat verdächtigt.

Die Autorin Kimberly McCreight feierte mit ihrem Thriller „Eine perfekte Ehe“ gute Erfolge in den USA. Auch mir gefiel das Buch gut, allerdings ist es für mich kein Thriller. Dafür war er zu langatmig und der Spannungsbogen flachte zuweilen sehr ab. Ja, es gab immer mal wieder Wendungen, die ich so nicht vermutete, die kamen mir allerdings nur selten schlüssig vor.

Was mir gut gefiel, dass war die Beschreibung von Ehepaaren, die sich selbst etwas vormachten. Jeder Makel wurde vertuscht und selbst die engsten Freunde kannten nur die Fassade. Da gibt es Alkoholiker, die immer wieder rückfällig werden und Partner, die sich nicht trennen können. Oder Swinger-Partys, bei denen die angeblich so tolerante Partnerschaft praktiziert wird. Kaum vorstellbar, dass Partner dabei zufrieden oder gar glücklich sind. Den Täter hat die Autorin sehr gut versteckt und ich ahnte erst kurz vor dem Ende, wer das war. In Maßen spannende Krim, die von Kristina Lake-Zapp gut übersetzt wurde.

Bewertung vom 06.05.2021
Was von Dora blieb
Hirsch, Anja

Was von Dora blieb


sehr gut

Isa, so heißt die Hauptperson des Buches, gehört zu den „Kriegsenkeln“. Eine Vokabel, die es noch nicht so lange gibt und auch die Forschungen zum Thema sind relativ neu. Die junge Frau wurde von ihrem Ehemann hintergangen und flüchtet an das „Schwäbische Meer“. Hier erhofft sie sich Abstand und möchte gleichzeitig die Tagebücher ihrer Großmutter Dora lesen. Die ist ihr fremd und Isa will wissen, warum das so ist. Warum war sie so streng und unnahbar? Wie wirkte sich das auf ihren Vater und sie selbst aus?
Zunächst dauerte es eine Weile, bis ich mich an den Schreibstil der Autorin gewöhnte. Das Lesen erfordert hohe Konzentration, weil es immer wieder Wechsel in Zeiten und Orten gibt. Aber es gab etliche Fakten, die ich so nicht kannte. So zum Beispiel das „Bauhaus des Ruhrgebiets“ oder die Geschichte der BASF. Welche Rolle spielte diese IG Farben im Zweiten Weltkrieg und wurde von dort aus eventuelle sogar Gift in die Konzentrationslager geschickt?
Und dann die Beschreibung der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten, grausam, was den jungen Menschen dort angetan wurde. Es wundert mich so gar nicht mehr, warum diese Generation kaum Nähe ertrug. Also Umarmungen oder Gespräche über die eigenen Gedanken waren tabu. Nach Anfangsschwierigkeiten fand ich gut ins Buch und bin der Meinung, dass die Autorin dieses so schwierige Thema gut umsetzte. Gerade die Kälte der „Kriegsgeneration“ hat sie gut eingefangen. Obwohl, ist es wirklich „Kälte“ oder sind es nicht doch eher die Traumata des Krieges?

Bewertung vom 06.05.2021
Zorn der Lämmer (eBook, ePUB)
Wehnhardt, Daniel

Zorn der Lämmer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Zorn der Lämmer“ ist der erste Roman des Autor, der im Gmeiner Verlag erschien. Ohne Rücksicht auf empfindliche Gemüter schildert der Autor, was den Menschen angetan wurde, die nicht ins Schema der Nationalsozialisten passten. Es ist also kein Wunder, dass sich Überlebende Jugendliche zusammenschlossen und Rache schworen. „Sechs Millionen für sechs Millionen“, das war ihre Losung.

Beim Lesen von Büchern mit dem Thema Holocaust und Shoa frage ich mich stets, ob eine Vergebung überhaupt möglich ist. Was wäre, wenn meine Eltern, Tanten und Kinder in einem Konzentrationslager verhungert oder verbrannt worden wären? Würde ich mich nicht auch nach Rache sehnen? Wie mag es der jungen Frau ergangen sein, die hörte und sah, wie alle Juden ihres Heimatortes in einer Kirche verbrannten? Darunter auch ihre Eltern und sämtliche Freunde und Bekannte. Und nur, weil die Nazis ihre Freude daran hatten.

Der Autor berichtet von dem „Schlächter von Wilna“, wie brutal er handelte und was die Menschen im Getto mit ansehen und selbst zu erdulden hatten. Einige flüchteten und entkamen den Gräuel. Aber sie mussten immer wieder im Wald übernachten und fürchteten sich ständig vor dem Entdecken. „Zorn der Lämmer“ stellt dar, wie die Untergrundorganisation „Nakam“ entstand. Ihr Gründer Abba Kovner ist bis heute ein Held in Israel. Sein Mut und Durchhaltevermögen steht für die Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Kovner kämpfte ebenfalls während des Unabhängigkeitskrieges 1948 an vorderer Front.

Ein eindrucksvoller Roman, der bei etlichen Begebenheiten auf Tatsachen beruht. Das Cover ist sehr gut gewählt. Seine Schlichtheit passt zu den brutalen Schilderungen. Allerdings schwenkte der Autor für meinen Geschmack zu viel hin und her. Es fehlte mir der Rote Faden, dann wäre das Lesen einfacher gewesen. Aber eine Empfehlung gebe ich auf jeden Fall.

Bewertung vom 04.05.2021
Gefallene Ritter
Magnis, Constantin

Gefallene Ritter


ausgezeichnet

Es war im Jahr 2017 als ein lange schwelender Streit seinen Höhepunkt erreichte. Papst Franziskus ordnete an, dass der Großmeister des Ritterordens der Malteser dem Amt enthoben wurde. Es war ein außergewöhnlicher Schritt und es gab viele kleine und große Episoden, bis es dazu kam. Fakt ist, dass es zum größten Zerwürfnis zwischen Maltesern und dem Vatikan kam. Der Autor des Buches #GefalleneRitter, Constantin Magnus, ist wie kein anderer dazu berufen, hinter die Kulissen des Ordens zu schauen. Ist doch seine Familie seit Generationen innerhalb der Malteser vertreten. Er weiß von den Herrenclubs, den großen Landsitzen und dem Reichtum, der im Zusammenhang mit dem Orden der Malteser steht.

Der Autor begann im Jahr 2018 mit seiner Recherche. Aus dem Grund traf er sich mit dem abgesetzten und ins Exil geschickten Großmeister Matthew Festing in Nordengland. Zudem sprach er mit etlichen Beteiligten und heraus kam ein Sachbuch, das spannend ist und mit feinem Humor das Lesen zu einem außergewöhnlichen Genuss macht. Viele Adjektive bringen die Lebendigkeit der Sprache zum Ausdruck. Oder kennen Sie ein Sachbuch, wo „die genderbewegte Yogalehrerin aus Berlin Mitte“ erwähnt wird?

Zugleich lernte ich auch, worum es sich bei der Enzyklika „Humanae Vitae“ handelt. Hier steht zum Beispiel, dass jede Handlung verwerflich ist, die beim Vollzug des ehelichen Aktes darauf abstellt, die Fortpflanzung zu verhindern. Sprich: Verhütung ist Sünde. Auch das war beim Streit der „Großen“ ein Thema und kaum nachvollziehbar. Egal, ob Zwangsprostitution oder die Liebe von Jugendlichen. Das Aushändigen von Kondomen ist strengstens untersagt. Nein, es ist kein Buch, welches ich schnell durchlesen konnte. Dafür ist es zu faktenreich und mit vielen Namen bestückt. Ich werde es mit Sicherheit noch mehrmals lesen und empfehle es ausdrücklich weiter. Das Lesen bringt einen ganz anderen Blick auf die Malteser und den Papst Franziskus.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.