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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1100 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2021
Arzt der Hoffnung
Günther, Ralf

Arzt der Hoffnung


ausgezeichnet

Hamburg 1892
Die Stadt leidet unter einer Choleraepidemie und der angesehene Seuchenarzt Dr. Koch soll sie retten. Schnell ist ein erster Verursacher gefunden: Hamburgs Trinkwasser ist verseucht. Doch warum erkranken nur die Menschen in Hamburg und nicht die in Altona?
Kochs Suche gestaltet sich nicht einfach, aber sehr spannend. Ich habe beim Lesen mitgerätselt, was wohl des Rätsels Lösung sein könnte und war dann auch sehr überrascht. Ralf Günthers Roman ist sehr gut recherchiert. Auch der „Skandal“ um seine damalige Geliebte Hedwig ist sehr gut in die Geschichte integriert. Günther nimmt sich schriftstellerische Freiheiten, aber genau so könnte sich die Handlung zugetragen haben.
Ich fand ein wenig schwer in die Handlung, weil mir die Schreibweise anfangs etwas ältlich erschien. Aber bereits nach wenigen Seiten war ich angekommen und wollte das Buch dann nicht mehr aus den Händen legen. Vor allem Hedwig, Kochs Verlobte, hatte es mir angetan. Oder Ole, der pfiffige Hamburger Jong. Aber auch die Hartnäckigkeit des Arztes war toll beschrieben und seine kleinen Fortschritte ließen auf einen guten Ausgang hoffen.
Eigentlich lese ich Bücher über Seuchen zurzeit gar nicht gerne. Die Ähnlichkeit mit realen Geschehnissen ist mir hier oft zu krass. Allerdings macht Günthers Roman Hoffnung. Die Cholera konnte besiegt werden. Und damals war die Medizin noch nicht so weit wie heute.
Fazit: Ein sehr gelungenes Porträt über einen Mediziner, der als Ausnahmetalent gilt. Eingewoben in eine Romangeschichte, die sehr passend und harmonisch verläuft und teilweise auch recht spannend ist.

Bewertung vom 16.10.2021
Meeressarg / Fabian Risk Bd.6
Ahnhem, Stefan

Meeressarg / Fabian Risk Bd.6


ausgezeichnet

Als im Hafenbecken von Kopenhagen ein Auto mit zwei Leichen gefunden wird, sieht es zuerst nach einem einfachen Fall für die Polizei aus. Doch als ein Polizist genauer hinschaut, entwickelt sich ein Szenario, das den Anstoß für weitere Entwicklungen gibt, die sich so keiner hätte ausmalen können.
Gleichzeitig ist Dunja Hougard auf der Suche nach Beweisen, die ihren Peiniger überführen können. Der ist aber ein hohes Tier und windet sich aus allem heraus. Bald stellt sich heraus, dass die Fälle zusammenhängen. Aber der Gegner ist mächtig.
Nachdem der Fokus in den vorherigen Bänden auf Fabian Risk lag, dreht die Handlung hier auf Dunja. Man sollte die Vorgängerbände gelesen haben, damit man die komplexe Handlung auch versteht. Kleine Rückblenden erleichtern zwar das Zurechtfinden, aber vieles wurde halt doch in den anderen Bänden schon begonnen und wartet nun auf die Auflösung.
Die Handlung beginnt schon spannend und der Spannungsbogen bleibt hoch, wenn auch teilweise etwas unterbrochen, durch Fabians Erlebnisse und den Tod seines Sohnes und seinen Umgang damit.
Kim Sleizner hat es wirklich in sich und narrt alle. Wie er teilweise kaltschnäuzig seine Taten verschleierte, das entfachte fast ein wenig Hochachtung bei mir. Alle Achtung, mit Kim ist Stefan Ahnhem wirklich eine geniale Figur gelungen.
Einige Wendungen verleihen dem Buch noch die perfekte Würze, man benötigt allerdings schon einen guten Magen, denn Blut fließt einiges.
Fazit: Der 10. Band rundet die 9 Vorgängerbände zufriedenstellend ab. Allerdings habe ich den Verdacht, dass der 10. Band auch der abschließende Band ist und Dunja und Fabian nun in den Ruhestand treten. Das fände ich aber sehr schade.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.10.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


ausgezeichnet

Janus schlägt wieder zu. Und dieses Mal beschränkt er sich nicht auf einen kleinen Kreis. Ganz Köln ist sein Ziel. Und natürlich hat er seine Lieblingsfeindin, Hannah, wieder mit einbezogen. Hannah ist auf Besuch bei ihrer Schwester als eine vermeintliche Umweltaktion den Verkehr von Köln lahmlegt. Doch das ist erst der Anfang und Hannah gerät in einen Strudel von Angst, Gewalt und Rache.
Auch wenn ich den ersten Band nicht kenne, hatte ich nicht das Gefühl, die Handlung nicht zu verstehen. Anfangs gibt es noch kleine Rückblenden, so dass man allem gut folgen kann.
Die Spannung steigt mit jeder Seite und Janus als Täter musste ich schon fast bewundern. Seine Schläue ist unübertroffen, dadurch gibt es im Buch immer wieder neue Wendungen und Überraschungen und der Spannungsbogen ist permanent hoch. Das Tempo des Buches ist wirklich sehr rasant und auch als Leser kommt man kaum dazu, Luft zu holen.
Durch Perspektivenwechsel zwischen Hannah und Kommissar Kappler, steigt zudem die Spannung noch an, sofern das überhaupt noch möglich ist. Mir haben die perfiden Spiele von Janus sehr gut gefallen, ich fand sie sehr ausgefallen und neuartig, überraschend.
Fazit: ich muss jetzt unbedingt Band 1 haben.

Bewertung vom 11.10.2021
Eisesschatten / Nathalie Svensson Bd.5
Moström, Jonas

Eisesschatten / Nathalie Svensson Bd.5


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für Psychologin Nathalie Svensson.
In Svartviken verschwindet ein junges Mädchen, kurz danach wird ihr Lehrer ermordet. Verdächtige sind schnell gefunden. Aber alle haben ein Alibi. So tappen Nathalie und ihre Profiler-Einheit eine ganze Weile im Dunkeln. Zu lang für das entführte Mädchen?
Ich hing wieder von der ersten bis zur letzten Seite gebannt an den Zeilen. Moström schreibt so mitreißend, anschaulich und spannend, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Durch die vielen Verdächtigen kommt man erst sehr spät, durch eine minimale Andeutung, auf den Täter und das Rätseln vorher war durch viele Wendungen und Andeutungen mehr als spannend gehalten.
In Einschüben wird Ebbas letzter Weg aufgezeigt, aber natürlich nicht bis zum Ende, das hat noch einige Überraschungen in sich.
Nathalie ist mir als Person schon lange sympathisch und ihre Freundschaft mit Johan mag ich auch sehr gerne. Wenn Moström auch hier mit den Nerven des Lesers spielt.
Der Thriller ist atmosphärisch dicht und durch die lange Dunkelheit, die Kälte und den Schnee noch aufreibender.
Fazit: Wer Thriller mag, wird Eisesschatten lieben.

Bewertung vom 09.10.2021
Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7


ausgezeichnet

3 Morde in Stockholm, die nicht miteinander zusammenhängen zu scheinen rufen Vanja Lithner und ihr Team auf den Plan. Schnell ist ein Täter entlarvt, dem aber die Flucht gelingt. Nun gilt es, weitere Morde zu verhindern, denn die Todesliste ist noch lang.
Gleichzeitig kämpft Vanjas Vater Sebastian Bergmann mit den Dämonen seiner Vergangenheit und dann ist da auch noch Kollege Billy, auf dem ein furchtbarer Verdacht lastet.

Ganz schön viele Baustellen für Vanja in ihrem neuen Fall. Ein bisschen schade finde ich, dass Sebastian ein wenig in den Hintergrund gerät. Auch wenn er schon speziell ist, ich mag ihn sehr gerne. Und er darf ja am Rande weiter dabei sein.
Auch Vanja mag ich sehr gerne und ihr neuer Fall verlangt ihr wirklich viel ab. Er ist spannend aufgebaut und wird durch Einschübe aus Sicht des Täters ergänzt, die die Hintergründe beleuchten und das Ganze noch anschaulicher machen. Man ist fast ein wenig versucht an Bonnie und Clyde zu denken.
Nachdem der Fall gelöst ist, switcht die Handlung vermehrt auf Billy. Andeutungen kamen in den Seiten vorher auch schon vor, aber das restliche Buch befasst sich dann noch mit der Aufklärung alter Morde und der Überführung des netten Kollegen. Fast war mir, als wäre hier ein Break in der Handlung und als lese ich nun ein neues Buch. Hier hätte ich mir eine Verknüpfung besser gefallen, die beide Handlungen erst am Ende aufdröselt. Nichtsdestotrotz waren beide Fäden sehr gut zu lesen. Anschaulich, flüssig und spannend.
Sebastians viele Träume waren mir ein wenig zu viel. Allerdings brauchte man die Handlung auch, um das Ende (das es wahrlich in sich hat) verstehen zu können. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band.
Fazit: wieder toll zu lesen, wie es Sebastian und seinem Team ergeht. Das Autorenduo hat einige Überraschungen auf Lager, was mir sehr gut gefallen hat.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2021
Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Marlene hat es geschafft: sie hat ihr Studium abgeschlossen und wird zum medizinischen Praktikum an der Klinik Weißensee zugelassen. Doch die Arbeit dort ist nicht so einfach, muss sie sich doch erneut gegen die Männerwelt durchsetzen. Emma hat es hier etwas einfacher, denn der Krankenschwesternberuf ist von den Männern anerkannt.


Kraftvoll, anschaulich und mitreißend erzählt Antonia Blum die Geschichte der beiden Schwestern Emma und Marlene weiter. Beide sind auf der Suche nach der Liebe und beide werden enttäuscht, was dem Buch einen etwas melancholischen Unterton verleiht. Allerdings sind die Beschreibungen der beiden Frauen in ihren Berufen sehr ausdrucksstark und verleiten dazu, das Buch nahezu zu verschlingen.
Die Autorin hat für ihre Weißensee-Reihe akribisch recherchiert und so wirkt die erzählte Geschichte authentisch und überzeugend. Man kann sich als Leser alles sehr gut vorstellen und lebt die Schicksale mit.
Als Antagonist wurde Waldemar Buttermilch auserkoren, der Marlene das Leben schwermacht. Zum Glück ist Marlene eine gefestigte Persönlichkeit und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Für Spannung sorgen die Aktionen Buttermilchs jedoch allemal.
Der letzte Satz des Buches ist der absolute Hammer und zum Glück verspricht die Autorin im Nachwort eine weitere Fortsetzung, auf die ich mich jetzt schon sehr freue.
Fazit: gelungene Fortsetzung, sehr authentisch und mitreißend. Man muss Emma und Marlene einfach mögen.

Bewertung vom 05.10.2021
Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3
Tsokos, Michael

Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3


sehr gut

Wilder Westen in Bad Segeberg

In Kiel werden Obdachlose ermordet und Leichenteile aus der Pathologie gestohlen, damit ein Mann viel Geld mit dem Anbieten eines Medizinerkurses scheffeln kann. Als das Gesundheitsamt dieser Organisation auf die Schliche kommt, wird auch Rechtsmediziner Paul Herzfeld in die Angelegenheit involviert.

Ich fand die Geschichte wieder sehr spannend und gelungen. Tsokos versteht es, an menschlichen Abgründen zu rütteln und dem Leser genau das richtige Maß an Grusel zu bescheren. Man braucht also schon ein relativ stabiles Nervenkostüm.

Die Idee, Leichen zu stehlen ist neu und anders und auch Herzfelds Privatleben kommt nicht zu kurz.

Zudem rundet das Auftauchen Volker Schneiders die Handlung weiter ab. War doch das Ende des „Bösen“ im letzten Band sehr offen. Allerdings fand ich den Showdown in der Wildweststadt schon etwas sehr abstrus.

Gerade der Bezug zu realen Begebenheiten, die Tsokos immer wieder einstreut und am Schluss des Buches belegt, macht das ganze Abenteuer sehr authentisch und realitätsnah.

Was ich jetzt ein wenig schade fand: am Ende ist noch eine ziemlich ausführliche Leseprobe aus „Abgefackelt“. Dabei dachte ich, das Buch habe 330 Seiten, es war dann aber schon nach 300 zu Ende.

Fazit: Schade, dass die Reihe zu Ende ist, aber ich hoffe, dass Herr Tsokos Herrn Herzfeld doch noch einmal auftauchen lässt.

Bewertung vom 03.10.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


ausgezeichnet

In ihrem neuen Roman nimmt uns Kerstin Gier mit auf ein besonderes Abenteuer:
Sprechende Statuen, Portale in eine andere Welt, längst verstorbene Prominente und gruselige Kreaturen.
Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt. Matilda und Quinn. Matilda ist das unscheinbare Nachbarsmädchen und Quinn einer der beliebtesten Jungs der Schule. Als Quinn bei einem Unfall schwer verletzt wird, gerät er in einen Strudel, den er nicht alleine bewältigen kann.
Bereits nach wenigen Zeilen war ich wieder komplett in der Handlung gefangen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Umgang der Jugendlichen miteinander ist so herrlich humorig beschrieben, das hat mir das eine oder andere Schmunzeln entlockt. Auch die Handlung an sich hat es in sich. Denn scheinbar ist Quinn etwas ganz Großes bestimmt. Aber wem kann er trauen? Das ist auch dem Leser nicht klar und so klebt man an den Zeilen und hofft, dass Quinn und Matilda alles gut überstehen.
Das Ende ist ein klein wenig offen, Gier verspricht aber zwei Fortsetzungen, auf die ich mich jetzt schon sehr freue. Hoffentlich müssen wir nicht zu lange darauf warten.
Fazit: packendes Jugendabenteuer, an dem aber auch Erwachsene viel Freude haben.

Bewertung vom 03.10.2021
Der rote Raum / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.9
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Der rote Raum / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.9


sehr gut

Ein neuer Fall für Nyström und Forss.

Wobei die beiden seit dem letzten Fall nicht mehr gemeinsam ermitteln. Dennoch haben die Fälle die sie nun aufklären müssen einiges gemeinsam. Bei beiden jeweiligen Opfern fehlen Organe.

Bereits der 9. Fall für die Kommissarinnen und auch wenn ich die beiden als Duo unschlagbar fand, möchte ich auch den aktuellen Band sehr gerne. Durch die Perspektivenwechsel bleibt die Spannung das ganze Buch über hoch. Auch die neue Kollegin von Nyström ist eine Bereicherung für das Buch.

Beide Fälle für sich sind spannend wobei der von Nyström mehr Raum einnimmt. Fast meint man, dass die Handlungsebene mit Forss nur ergänzend geschrieben wurde. Allerdings hat mich der Fall mit dem Looked-room noch mehr interessiert als der mit dem Herz.

Das Buch wird unterteilt in diverse Wochentage und jeweils am Ende der Kapitel kommt noch eine dritte Handlungsebene hinzu, die scheinbar nichts mit den Fällen zu tun hat, am Ende aber entscheidend für die Lösung ist.

Fazit: ein sehr gelungener Thriller, der mich gefesselt hat.

Bewertung vom 03.10.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


sehr gut

Weihnachten bei Kluftingers.
Eigentlich sollte es ja ein besinnliches Fest sein, aber es geht schief, was nur schiefgehen kann. Erika muss ins Krankenhaus und Klufti muss die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest alleine stemmen. Zu allem Überfluss sagt sich auch noch Gegenschwieger „Joschi“ an. Da möchte unser beliebter Kommissar doch etwas Besonderes bieten. Doch es scheint, als habe sich alles gegen ihn verschworen.
Sehr vielsagend fand ich ja schon, dass alle Kapitel mit fortlaufenden Katastrophennummern überschrieben sind. Man darf also gespannt sein. Natürlich ist der ganze Roman total überzogen geschildert, aber das tut der Lesefreude keinen Abbruch. Ich habe Tränen gelacht über die Schlumpfkrippe und über den Glühwein.
Der dann ja auch noch reißenden Absatz auf dem Weihnachtsmarkt fand. Ein wenig schade fand ich es, dass Klufti nicht noch nebenbei einen kleinen Kriminalfall lösen musste, das hätte den Roman noch perfekt abgerundet. Aber auch so wird man sehr gut unterhalten. Leider ist es halt nur eine Kurzgeschichte, die das Warten auf den nächsten Krimi etwas einfacher macht.
Fazit: leicht und locker zu lesen, teilweise etwas übertrieben, aber immer lustig. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten.