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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2021
Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.14
Maurer, Jörg

Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.14


gut

Jennerweins schwerster Fall. Erwacht er doch ohne Erinnerung auf einer Bank im Wald und wird dann auch noch des Mordes verdächtigt. Kurzerhand nimmt er sein Schicksal selbst in die Hand und das führt ihn sogar ins benachbarte Ausland.
Mal was Anderes, auch gelungen, aber ich war schon ein wenig verwirrt anfangs und habe ständig überlegt, wie sich das Ganze wohl auflöst, ohne dass es doof wird.
Jennerwein mag ich ja sehr gerne, auch seine Gedanken und wie er seine Fälle angeht. Und ich mag Maurers Schreibweise. Herrlich locker, sehr humorig und teilweise mit kleinen Vorwegnahmen, die die Spannung erhöhen. Auch die Kapitelüberschriften sind wieder etwas Besonderes, wie in jedem seiner Bücher.
Zudem hat mich das Wiedersehen mit einer anderen Figur hat sehr gefreut. Die Graseggers dürfen auch wieder mitmischen, aber leider nicht so viel wie schon in vergangenen Büchern, was immer ein wenig enttäuschend ist, weil die zwei so herrlich skurril sind.
Die Geschichte an sich ist rasant und spritzig, scheint teilweise aussichtslos, so dass man auf die Auflösung hin fiebert. Langsam nähert sich der Kommissar dem Schlüssel des Falls und ihn dabei zu begleiten hat Spaß gemacht, allerdings hat mich die Grundidee nicht überzeugt, was man leider ohne zu spoilern hier jetzt nicht ausdrücken kann.
Fazit: ein wenig surreal, fast sciene-fictional, aber der Geist stimmt. Ob man die Szenerie aber mag, bleibt jedem selbst überlassen. Ich hoffe, dass Jennerwein im nächsten Buch wieder mehr er selbst ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2021
Der Friedhof der vergessenen Bücher
Ruiz Zafón, Carlos

Der Friedhof der vergessenen Bücher


sehr gut

Viele Geschichten – ein Ort. Carlos Ruiz Zafons Leidenschaft für Barcelona wird auch in diesem Werk wieder gehuldigt.
Die Geschichten sind unterschiedlich lang, spielen in verschiedenen Zeitaltern, aber eins ist allen gleich: der Handlungsort ist Barcelona. Von der zweiseitigen Erzählung bis hin zur Geschichte, die sich über mehrere Kapitel erstreckt,
Allerdings hat mich der Ich-Erzähler in den Geschichten ein wenig verwirrt. Ich habe immer Zusammenhänge gesucht, wo es doch keine gab. In „Der Friedhof der vergessenen Bücher“ treffen wir jedoch auf viele bekannte Gesichter. Sei es aus der Kunstgeschichte oder aus der Tetralogie um die verborgene Bibliothek. Zafon vertieft seine Geschichte, stellt Anfänge dar und verdichtet diese. Zudem gibt es weitere seiner Kurzgeschichten, die teilweise noch nie veröffentlicht wurden.
Besonders gut gefallen haben mir „Blanca und der Abschied“ sowie „Die Frau aus Dunst“ und „Apokalypse in zwei Minuten“. Hier steht die Liebe im Vordergrund, was ich besonders bei Blanca total zauberhaft fand. Auch die Story um Gaudi hatte es mir besonders angetan, auch wenn diese etwas geheimnisvoll endet und man eigentlich nicht erfährt, was genau passiert ist.
Fazit: Erzählerisch wieder auf sehr hohem Niveau, für echte Fans des leider verstorbenen Schriftstellers.

Bewertung vom 08.05.2021
Dark Blue Rising Bd.1
Terry, Teri

Dark Blue Rising Bd.1


sehr gut

Tabby ist anders.

Das Buch startet eher gemächlich, aber schön. Tabby, die mit ihrer Mutter scheinbar auf der Flucht ist. Nur wovor – das weiß sie nicht. Ihr Leben ändert sich als sie in die Schwimmschule kommt. Erst ab da nimmt das Buch langsam an Fahrt auf. Allerdings wird vieles wiederholt und für mich trat die Handlung massiv auf der Stelle. Gefühlt ging Tabby ständig schwimmen, essen und es ging einfach nicht weiter. Dafür war dann das Ende viel zu schnell da. Ab ca. 100 Seiten vor Schluss wird das Buch nämlich erst so richtig rasant und spannend, nur um dann schon zu Ende zu sein. Erst kurz vor Schluss wird auch klar, dass die Trilogie als Klima-Thriller angelegt ist. Minimale Hinweise gibt es zwar im Buch, aber die sind wirklich kaum zu erkennen.
Dark blue rising ist mein erstes Buch der Autorin Teri Terry und ich mochte ihren Schreibstil sehr gerne. Dass das Buch eher auf Jugendliche abzielt hat der Lesefreude keinen Abbruch getan, auch ich als Erwachsene konnte dem Buch viel abgewinnen, auch wenn mich die Naivität der Protagonistin manchmal etwas genervt hat. Auch mit 16 sollte man nicht jede Tablette schlucken, die einem überreicht wird.
Dark blue rising empfinde ich als Einstieg in die Trilogie, als Kennenlernen der Charaktere. Denn viel von der Handlung ist rätselhaft und es wird fast gar nichts aufgeklärt.
Mit „Dark Sky Burning“ geht das Abenteuer dann im Frühjahr 2022 weiter und ich freue mich schon darauf.
Fazit: wenn man es aushält sollte man wohl warten, bis alle 3 Bände der Trilogie erschienen sind und diese dann hintereinander weg lesen. Denn das Buch ist mit dem Ende noch lange nicht fertig erzählt.

Bewertung vom 02.05.2021
Norman Foremans Weg zum Ruhm
Henderson, Julietta

Norman Foremans Weg zum Ruhm


sehr gut

Norman Foreman und sein Freund Jax haben einen großen Traum: gemeinsam am Edinburgh Fringe Festival teilnehmen. Doch dann stirbt Jax und Norman muss diesen Weg alleine gehen. In Leonard, dem Arbeitskollegen seiner Mutter findet er einen Unterstützer. Doch Leonard ist schon über 80 – hat er noch das Zeug, dem 12-Jährigen zum Gelingen seines Traums zu verhelfen?
Man muss sich erst ein wenig einlesen in das Buch. Anfangs fand ich es ein wenig schwierig, aber das geht mir bei britischen Büchern meistens so. Das Buch beginnt mit dem Kennenlernen der beiden unterschiedlichen Jungs. Norman, der mit seiner Schuppenflechte als Außenseiter gilt und Jax, der Coole, der Norman einfach mitreißt. Jax‘ Tod wird fast ein wenig nüchtern beschrieben, die Trauer von Norman konnte man hingegen sehr gut nachvollziehen. Auch die Hilflosigkeit der Mutter, Norman aus seinem Loch wieder herauszubekommen.
Der dritte Teil widmet sich der Fahrt nach Edinburgh und der Suche nach Normans Vater. Hier besticht vor allem Leonard. Den mochte ich von den Protagonisten überhaupt am liebsten.
Was die drei auf ihrer Reise in den Norden so erleben ist teilweise recht skurril. Teilweise aber auch zauberhaft. Das Ende ist ein wenig hektisch, aber sehr passend. Einen anderen Ausgang hätte man sich als Leser nicht wünschen können.
Fazit: Ein Buch, auf das man sich einlassen muss und das einen dann mit vielen kleinen Dingen überrascht, über die es sich nachzudenken lohnt.

Bewertung vom 01.05.2021
Der erste letzte Tag
Fitzek, Sebastian

Der erste letzte Tag


ausgezeichnet

Mit „Kein Thriller“ wirbt der neue Roman von Sebastian Fitzek bereits auf dem Cover.
Allerdings besticht auch dieser Roman mit großer Schreibkunst und überraschenden Wendungen. Fitzeks witzige Schreibweise fiel in seinen bisherigen Büchern immer erst im Nachwort auf – das ich immer sehr gerne lese. Dieses Mal darf er sie ein ganzes Buch lang ausleben.
Weil der Flug von München nach Berlin wegen eines Schneesturms nicht stattfinden kann muss Livius Reimer auf einen Mietwagen umsteigen. Am Schalter lernt er Lea kennen und die beiden beschließen, die Fahrt gemeinsam anzutreten. Dass Lea Livius‘ Leben verändern wird, ahnt er noch nicht, als er zu ihr in den Wagen steigt…
Lea, der Wirbelwind hat mir von der ersten Silbe an gefallen, wobei mir Livius ein wenig zu überzeichnet dargestellt wurde. Der spießige Lehrertyp, der von sich selbst weiß, dass er spießig ist. Nun ja. Aber gern gelesen habe ich ihn dennoch. Vor allem am Ende. Als er endlich weiß, was er möchte.
Teilweise war das Buch schon ein wenig unglaubwürdig. Aber immer wieder verlockte es den Leser zu einem Schmunzeln. Zu skurril muteten manche Vorkommnisse an, aber alle waren sie herrlich verrückt.
Die Ich-Form bereitet anfangs leichte Probleme. Zuerst dachte ich, Fitzek schreibt (wie in seinem Buch „Fische, die auf Bäume klettern“) von eigenen Erlebnissen. Bald wurde aber klar, dass es sich doch um eine fiktive Geschichte handelt.
Fazit: ein Buch, das super unterhält. Lockere Lektüre für schwere Zeiten wie gerade. Auch wenn das Buch einen leicht tragischen Unterton hat. Regt selbst auch ein wenig zum Nachdenken an und macht einem bewusst, dass jedes Leben einzigartig ist.

15 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2021
Leichengrund / Jana Berzelius Bd.5
Schepp, Emelie

Leichengrund / Jana Berzelius Bd.5


sehr gut

Zwei kuriose Morde beschäftigen Staatsanwältin Jana Berzelius und ihr Team. Mit zusammengenähten Beinen werden die Frauen im Fluss gefunden. Die Spur führt in eine psychiatrische Klinik – und Jana trifft einen alten Bekannten wieder.
Ich habe mich sehr auf eine Fortsetzung der Reihe gefreut und wurde nicht enttäuscht. Gefesselt raste ich nur so durch das Buch und konnte es kaum zur Seite legen. Schepp schreibt packend und mitreißend. Wie ein roter Faden zieht sich Janas Vorhaben durch das Buch. Der Fall wirkt dabei zwar leicht konstruiert, aber das stört nicht weiter.
Nach und nach enthüllt sich ein Szenario, das man sich als Leser so nicht hätte vorstellen können. Ich rate ja immer gerne mit, aber hier kam ich erst sehr spät auf den wahren Täter. Auch sonst hat die Autorin noch einige überraschende Wendungen im Gepäck, was zudem zur Spannung und Abwechslung beiträgt. Das Ende wartet dann noch mit einem Cliffhanger auf, der das Warten auf den nächsten Band schwermacht.
Auch wenn die Protagonistin bei ihren Kollegen nicht sehr beliebt ist, meine Sympathie hat sie, obwohl sie ja schon sehr speziell ist.
Fazit: Bereits im November 2021 soll es einen weiteren Band geben und ich bin sicher wieder mit Begeisterung dabei, wenn es heißt „Rachezeit“ für Jana Berzelius.

Bewertung vom 25.04.2021
Achtsam morden am Rande der Welt / Achtsam morden Bd.3
Dusse, Karsten

Achtsam morden am Rande der Welt / Achtsam morden Bd.3


sehr gut

„Was ist Leben?“ und „was will ich eigentlich noch von meinem Leben?“ Das sind die Gedanken, die sich Björn Diemel im dritten Band der Achtsam Morden-Reihe stellt. Eigentlich hat er ja schon viel erreicht im Leben. Aber kann das der Sinn sein? Sein Therapeut rät ihm, zu pilgern. Und was er da erlebt, hätte er sich nie ausmalen können.
Eine Mischung aus „Hector“ und „Ich bin dann mal weg“, sowie einem Krimi. Die Vermengung ist dem Autor sehr gut gelungen. Dazu passend sein trockener, oftmals auch schwarzer Humor! Was habe ich über den pinkelnden Vogel gegrinst oder über das „Mon Cherie“ – herrlich. Natürlich darf auch Björns Privatleben nicht zu kurz kommen und hier konnte ich mich beömmeln über die Zeitrechnung mit Tochter Emily oder sein Problem mit der Vorderachse des Range Rovers.
Die Morde stehen dieses Mal eher im Hintergrund und passieren fast zufällig. „Der erste Tote, den ich sah, den ich nicht selbst umgebracht hatte“. Denn neben seiner Pilgerei muss Björn noch um sein Leben fürchten. Wähnt er sich doch von einem Chinesen verfolgt. Das Ende fand ich ein wenig weit hergeholt, aber es hat gut zur Handlung gepasst.
Kurze, schnelle Kapitel machen das Buch zu einem rasanten Lesegenuss, das man gar nicht mehr aus der Hand legen mag.
Fazit: Nachdem ich in Band 2 ein paar Dinge too much (so viele Morde) fand, gefiel mir Band 3 wieder sehr viel besser.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2021
Verlorene Engel / Max Heller Bd.6
Goldammer, Frank

Verlorene Engel / Max Heller Bd.6


sehr gut

Max Heller hat einen schweren Fall zu lösen: beinahe täglich werden in Dresden Frauen überfallen und vergewaltigt. Verdächtige gibt es einige, aber keinem kann man etwas nachweisen.
Seit dem letzten Fall sind einige Monate vergangen. Hellers sind immer noch im Osten. Die Anerkennung seiner Dienststelle überrascht Heller, und auch privat hat er ganz schön zu kämpfen. Seine Tochter Anni wird schwierig und macht ihren Eltern massiv zu schaffen. Die Balance zwischen Kriminalfall und Privatleben ist Goldammer sehr gut gelungen. Kurze, aber knackige Kapitel machen das Buch sehr schnell lesbar.
Auch der Fall ist sehr interessant. Vor allem, weil alle Beteiligten mauern und jeder etwas zu verbergen hat. So kommen Heller und seine Kollegen kaum von der Stelle, was an wenigen Stellen dann leider etwas zäh wirkte. Auf einmal nimmt der Fall dann aber Fahrt auf und von da an kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Goldammers Charaktere wirken authentisch und glaubhaft. Auch die Tatsache, dass es so viele Verdächtige gab und man keine Chance hatte zu erraten, wer denn nun der Täter sein könnte, hat mir sehr gut gefallen.
Fazit: Der nunmehr schon 6. Fall für den Nachkriegskommissar ist wieder sehr gelungen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2021
Elbstürme / Eine hanseatische Familiensaga Bd.2
Georg, Miriam

Elbstürme / Eine hanseatische Familiensaga Bd.2


ausgezeichnet

Lily lebt mit ihrem Mann Henry und Tochter Hanna in England. Weit weg von Hamburg. Glücklich ist sie nicht. Jo spukt ihr noch immer im Kopf herum. Als ihr Vater krank wird, kehrt die Familie zurück nach Hamburg, doch da beginnen die Probleme dann erst so richtig.
Zum Glück ist der erste Teil noch nicht so lange her, so dass ich noch einen guten Bezug zu den Charakteren hatte und auch die Handlung noch abrufbereit war. Man sollte Teil 1 der Saga kennen, weil die beiden Bände stark aufeinander aufbauen.
Einige Handlungen laufen parallel ab, was die Szenerie sehr spannend und mitreißend macht. Lilys Kampf um Hanna, Charlies Opiumsucht, die Probleme der armen Leute im Gängeviertel und der Frauenrechtskampf von Emma und ihren Freunden. Alle für sich wären schon lesenswert genug, aber in Kombination macht die Autorin das Leben im ausgehenden 19. Jahrhundert anschaulich und man kann sich gut in die Charaktere und die Handlung einfühlen.
Schade, dass die Geschichte schon zu Ende ist, leider nicht ganz so, wie ich es mir erhofft hatte. Im Nachwort erklärt die Autorin ihre Entscheidung und ich muss sagen: ich kann es gut nachvollziehen und musste sogar ein wenig schmunzeln dabei.
Fazit: eine tolle Story, lebendige Charaktere, sorgsam recherchiert und authentisch – es war mir ein Vergnügen, diese Dilogie zu lesen.

Bewertung vom 19.04.2021
Der Himmel über der Stadt / Fräulein Gold Bd.3
Stern, Anne

Der Himmel über der Stadt / Fräulein Gold Bd.3


ausgezeichnet

Hulda ist inzwischen an der Frauenklinik in Berlin als Hebamme angestellt und ärgert sich ein wenig über die Arbeitszustände. Die Hebammen dürfen dort keine Geburten durchführen, das ist allein Sache der Ärzte. Doch Hulda wäre nicht Hulda, wenn sie sich alles gefallen ließe. Zu allem Übel kommen auch noch private Probleme auf sie zu.
Bereits zum 3. Mal dürfen wir mit der Hebamme Hulda Gold ins frühe 20. Jahrhundert eintauchen.
Ich bin nach wie vor begeistert von der Geschichte und hoffe, dass noch viele Bände folgen werden. Leider kam in diesem Band Karl ein wenig zu kurz.
Die Handlung des Buches ist spannend und aufregend. Huldas Entdeckung in der Klinik, ihr Streit mit Karl, ein neuer Verehrer an ihrer Seite, die Thematik der Homosexualität in dieser Zeit und der beginnende Judenhass – all das trägt dazu bei, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.
Anne Sterns Protagonistin muss man einfach mögen. Zudem mag ich die Schreibweise der Autorin sehr gerne. Die Szenen sind alle sehr authentisch und anschaulich beschrieben und man wähnt sich während der Lektüre im Jahre 1924 in Berlin.
Das Ende wartet wieder mit einem Cliffhanger auf und ich bin schon sehr gespannt auf den Folgeband, der im November 2021 erscheinen soll.