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Jasika

Bewertungen

Insgesamt 569 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2021
Das Geheimnis der goldenen Schatztruhe
Benke, Alexandra

Das Geheimnis der goldenen Schatztruhe


ausgezeichnet

Die Geschwister Rosalie und Tim Mangold begeben sich mit ihren Freunden Xaxer und Lotte und Opa Gustl auf eine abenteuerliche Reise mit dem Wohnmobil!

Wir fanden es klasse, dass die Kinder dieses Mal ihre Ferien mit dem Wohnmobil verbringen. Die Reise führt die Gruppe von Stuttgart über Schwäbisch Gmünd und Schwäbisch Hall bis nach Rothenburg ob der Tauber.

Im gemütlichen Wohnmobil gefällt es den Kindern und sie genießen u. a. Pizzabriegel (auch Schwäbische Pizza genannt). Eines nachts müssen sie dringend auf die Toilette und hören plötzlich aus einem Busch seltsame Geräusche.

Sie entdecken einen süßen Igel und eine alte Schatzkiste! Diese hat sogar Geheimfächer! Klar, dass die vier Kinder sofort Feuer und Flamme sind und noch in der Nacht Pläne schmieden! Wem gehört die Kiste? Eine abenteuerliche und spannende Schnitzeljagd beginnt, welche die Kinder über zahlreiche interessente Schauplätze und Sehenswürdigkeiten führt.

Sie erklimmen eine Burgruine, besuchen eine Höhle und bestaunen die Murrhardter Wasserfälle. Auch in ein Freilandmuseum geht es. In Rothenburg ob der Tauber können sie die berühmten "Rothenburger Schneebälle" naschen und nehmen an einer spannenden Nachtwächtertour teil.

"Der Nachtwächter schilderte die nächtlichen Begebenheiten, die sich hier früher zugetragen hatten, so eindrucksvoll, dass es auch Tim kalt den Rücken hinunterlief."

In Rothenburg ob der Tauber gibt es aber noch mehr zu entdecken, wie z. B. das Weihnachtsmuseum und das Käthe- Wohlfahrt-Weihnachtsdorf.

Am Ende können die Kinder das Geheimnis der alten Schatzkiste lüften und hatten viel Spaß auf der Tour mit dem Wohnmobil!

Als besonderen Bonus sind noch Rezepte für schwäbische Köstlichkeiten und eine Ausflugsliste mit Adressen enthalten. So hat man auch nach Beendigung des Buches alle Tipps und Empfehlungen schnell zur Hand.

Auch die sprachlichen Besonderheiten der Schwaben finden auf amüsante Weise Erwähnung ("heben" statt "halten" oder der Begriff Teppich für eine Decke). Das kann in der Tat für Verwirrung sorgen ;-)

Es werden zudem zwei schöne familienfreundliche Campingplätze erwähnt.

Wir haben jetzt richtig Lust die nächsten Ferien oder ein verlängertes Wochenende in dieser erlebnisreichen Region zu verbringen.


Fazit:
Perfekter Mix aus Abenteuergeschichte und Reiseführer. Enthält viele Tipps für Entdeckungen mit Kindern und weckt einfach die Urlaubsvorfreude!

Bewertung vom 05.07.2021
Ponys flunkern nicht / Ponyschule Trippelwick Bd.4
Mattes, Ellie

Ponys flunkern nicht / Ponyschule Trippelwick Bd.4


sehr gut

Annelie Fliederbusch hat eine besondere Begabung, sie kann mit Pferden, Ponys und anderen Huftieren sprechen und besucht daher die erste Klasse der
geheimen "Ponyschule Trippelwick".
Hier unterrichten nicht nur Menschen, sondern auch Pferde, Ponys, Esel und ein Zebra. Annie kann so später Pony- bzw. Pferdeflüsterin werden. Sie hat an der Schule ein Gefährtenpony namens Henry.

"Vergesst nicht, wir agieren im Geheimen. Ihr müsst eure Gabe vor den Menschen stets verstecken."

Natürlich ist es bis zum Ende der Ausbildung ein weiter Weg und Annie muss noch einiges lernen. Die Unterrichtsfächer sind dabei vielfältig, von "Eselsophie" (Geduld wie ein Esel, Vertrauen) bis zum Ponyseilspringen und Springreiten.

Noch ist es streng geheim, aber ein großes Turnier steht an, ganze acht Tage lang soll es gehen! Bis dahin ist nicht mehr viel Zeit und es muss noch viel gelernt und trainiert werden. Für Frida und Sturmtanz läuft das Turnier jedoch gar nicht gut. Frida ist sehr unglücklich und Annie kann ihre beste Freundin nicht trösten. Ist beim Turnier wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen oder sabortiert Fürst Aubach, eines der Jurypferde, die Wettkämpfe?

Annie und ihre Freunde schöpfen Verdacht und machen sich voller Entschlossenheit und Mut an die Aufklärung.

Doch Fürst Aubach hat nachvollziehbare Gründe für sein Verhalten, zum Glück erkennt eine Schülerin die wahren Hintergründe.

Am Ende ist es gar nicht entscheidend, wer das Turnier gewonnen hat. Der Sinn für Gemeinschaft, Zusammenhalt und Freundschaft ist wichtiger!

Wir kennen die ersten drei Bände noch nicht und hätten uns daher - neben der schönen farbigen Karte des Internates Trippelwick im Innenteil - ein Personenregister gewünscht, da es sehr viele Lehrer, Schüler und Gefährtenponys gibt. Auch Kenner der Reihe kämen so wieder schneller ins Geschehen.

Das Internat Trippelwick ist eine eigene ponyfanastische Welt, am liebsten würde meine Tochter auch auf diese Schule gehen.

Die Schüler gehen durch "dünn und dick" und halten immer zusammen. Am Ende müssen sie eine wichtige Regel im Fach Eselsophie beherzigen: "Hör auf dein (Esel-)Herz."

Bewertung vom 05.07.2021
Finnis Geheimnis
Link, Caroline

Finnis Geheimnis


ausgezeichnet

*Triggerwarnung: Thematisierung von sexuellem Missbrauch an Kindern*

Der sexuelle Missbrauch an Kindern nimmt immer mehr zu und es ist wichtig mit Kindern behutsam über dieses Thema zu sprechen. Statistiken zeigen, dass mittlerweile ein bis zwei Kinder in jeder Schulklasse im Durchschnitt sexueller Gewalt ausgesetzt sind.

Es ist daher wichtig, mit Kindern sensibel darüber zu sprechen. Sie müssen wissen, dass ihre eigene Gefühle und Ängste bedeutsam sind und sie sich jederzeit jemanden anvertrauen können, wenn sich etwas sich für sie falsch anfühlt.

Finni ist ein kleiner fröhlicher Fuchs und lebt glücklich mit seinen Eltern im Wald. Er geht gerne in den Kindergarten, dort hat er viele Freunde und die Erzieherin Frau Eule erzählt immer spannende und interessante Geschichten aus dem Wald.

Eines Tages zieht ein alter Bekannter in die Nachbarschaft der Familie. Finni darf ihn "Onkel Wolfgang" nennen. Onkel Wolfgang kommt nun regelmäßig zu Besuch und erschleicht sich zunehmend Finnis Vertrauen. Mit ihm zusammen darf Finni schon wie ein Großer ein Baumhaus bauen.

Nach einiger Zeit beginnt der Bekannte den kleinen Fuchs "auf eine Weise zu streicheln, die Finni gar nicht gefällt."

Finni wehrt sich und sagt, dass er das nicht will, aber der Täter macht weiter und schüchtert ihn ein sich seinen Eltern anzuvertrauen. "Das ist jetzt unser Geheimnis."

Finni hat große Angst und zieht sich immer mehr zurück. Er traut sich nicht über das Geschehende zu sprechen.

Frau Eule erkennt, dass Finni sich verändert hat und erzählt ihm eine Geschichte von "einem kleinem Menschenkind, das ein schlechtes Geheimnis hatte."
"Weil das Kind niemanden etwas sagte, wuchs das Geheimnis in seinem Bauch wie eine stachelige Pflanze, wurde immer größer und größer und zwickte und pikste ganz schrecklich."

Die einfühlsame Erzieherin Frau Eule fragt daraufhin Finni, ob er auch eine Geschichte erzählen mag.

Finni möchte kein schlechtes Geheimnis mehr haben und vertraut sich der Eule an.

Der Bekannte kommt nie wieder zu Besuch und das Baumhaus baut Finni mit seinem Papa zu Ende.

Es ist nicht leicht, mit seinen Kindern über sexuellem Missbrauch zu sprechen. Sie sollten aber sensibilisiert werden.

Auch als Erwachsener ist es wichtig genau hinzuschauen, hat sich das Kind vielleicht in seinem Verhalten geändert, zieht es sich zurück oder wird es plötzlich aggressiv?

Das Buch wurde mit beratender Unterstützung des UBSKM und der "World Childhood Foundation" verfasst und ich würde mir wünschen, dass es z. B. im Kindergarten oder in der Grundschule zum Einsatz kommt, da einige Kinder in ihrem familiären Umfeld betroffen sein könnten und sich anschließend vielleicht an eine Person ihres Vertrauens wenden.

Das Buch sensibilisiert neben Kindern auch Eltern und Erzieher zu diesem schwierigen Thema.

Bewertung vom 05.07.2021
Utkiekermord auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi
Uliczka, Rolf

Utkiekermord auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi


sehr gut

Rolf Uliczka schafft es in seinen Krimis spannende Fälle mit einem aktuellen Bezug und zudem etwas ostfriesischen Flair zu verbinden.
In der Nähe der Aussichtsplattform Utkieker wurde eine Frauenleiche gefunden. Die Polizeiarbeit wird durch eine Gruppe gestört, die Aufzeichnungen vom Auffindeort der Leiche mit einer Drohne vornimmt und diese sofort ins Internet stellt.

Doch die sichergestellten Videoaufnahmen haben auch etwas aufgezeichnet, was für die Aufklärung des Falls bedeutend sein kann. Wer ist der Mann, der sich im Gebüsch verborgen hält?

Der Krimi ist wieder fesselnd und flüssig geschrieben, das Ermittlerteam um Nina Jürgens und Bert Linnig von der Kripo Wittmund sympathisch und die Darstellung der Polizeiarbeit authentisch. Unterstützung bekommen die Kommissare zudem von der Fallanalytikerin Femke Peters. Die Polizei tappt lange Zeit im Dunkeln und bald wird eine junge Frau vermisst. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen?

Die ostfriesischen Besonderheiten wie z. B. der besondere Bezug zu den ersten Nachbarn, die Teezeremonie oder auch das Boßeln sind dabei gekonnt in die Handlung eingeflossen und machen Lust auf einen Urlaub in dieser reizvollen Region.

Fazit:
Spannender & kurzweiliger Lesegenuss mit einem sympathischem Ermittlerteam!

Bewertung vom 04.07.2021
Mit dem Wohnmobil nach Hessen
Scharla-Dey, Anette;Tschauner, Franz Peter

Mit dem Wohnmobil nach Hessen


ausgezeichnet

Ein toll konzipierter und hingebungsvoll geschriebener Wohnmobil-Reiseführer, der genau an den praktischen Bedürfnissen von Wohnmobilreisenden ausgerichtet ist.

Elf gut durchdachte und reizvolle Touren hat das Autorenpaar für die nördliche Hälfte Hessens zusammengestellt. Die Routen sind aneinandergereiht und lassen sich daher auch komplett an einem Stück oder in selbst ausgewählten Etappen befahren. So oder so sollte für jeden etwas passendes dabei sein. Zum einen ist die gesamte vom Reiseführer erfasste Region sehr gut durch die festgelegten Strecken abgedeckt. Und zum anderen wurde die Region in alle ihren Facetten detailliert und liebevoll beschrieben.
Ein Besuch bei Dornröschen und im Tierpark Sababurg lässt sicher Kinderherzen höher schlagen. Ob Dörnberg oder Steinwand in der Rhön, eindrucksvolle Naturerlebnisse sind garantiert. Und Fans von Burgen kommen sowieso auf ihre Kosten.
Neben der hügeligen, ursprünglichen und romantischen Naturlandschaft mit ihren vielen dichten Wäldern begeistern vor allem die sehr sehenswerten Städte. Allen voran natürlich Kassel mit seinem einzigartigen Bergpark Wilhelmshöhe. Fulda und Marburg verfügen ebenso über einem immensen Reichtum an Kultur und Geschichte.

Die Autoren weisen gleich zu Beginn des Buches auf ihre Verbundenheit zur Region hin und man merkt recht schnell die Hingabe zur eigenen Heimat. Mühevoll wurden die Besonderheiten der Region herausgearbeitet. Jedoch wirken die Ausführungen nie zu blumig oder ausschweifend, sondern jederzeit einladend und unterhaltsam.

Gut gefällt mir auch die Ausgewogenheit und die Abwechslung auf den jeweiligen Routen. So wechseln sich die großen Höhepunkte mit kleinen idyllischen und weniger bekannten Orten ab.
Die Beschreibungen der Touren sind zudem sehr gelungen und kommen ganz und gar nicht wie eine einfache Abfolge von nüchternen Informationen daher. Die schriftlichen Ausführen gleichen eher persönlich verfassten Reiseberichten.
Sämtliche Hinweise zu Sehenswürdigkeiten (auch Adressen und Öffnungszeiten), sowie die Angaben zu Park-, Stell- und Campingplätzen wurden chronologisch in die Texte integriert. Das ist sehr praktisch, gerade wenn man unterwegs ist, findet man doch immer alles genau an der Stelle wo es benötigt wird.
Nur an manchen Stellen, wenn besonders viele Hinweise zu verschiedensten Örtlichkeiten zusammenkommen (z. B. Kassel und Bergpark Wilhelmshöhe), wäre eine kurze Liste am Ende des jeweiligen Abschnitts nicht verkehrt.
Allerdings muss man hier gegenhalten, dass sich im Stichwortverzeichnis unter dem jeweiligen Ortsnamen eine Auflistung der zugehörigen Sehenswürdigkeiten mit Seitenzahlen findet. Auf diesem Wege kann man daher problemlos die gesuchten Informationen finden und die von mir kurzzeitig vermisste Liste am Ende einer jeden Tour ist damit eigentlich überflüssig.

Die Ausführungen der Autoren sind aber nicht nur angenehm zu lesen, sie sind vor allem auch präzise und nachvollziehbar geschrieben, speziell was die Routenführung betrifft. Ein besonders wichtiges Merkmal für einen guten Wohnmobil-Reiseführer. Ein weiteres grundlegendes Kriterium sind verlässliche und aussagekräftige Aussagen zu Stell- und Campingplätzen, sowie weitere das Wohnmobil betreffende Detailinformationen. Die Autoren enttäuschen hier ebenfalls nicht. Man bekommt viele hilfreiche und sinnvolle Hinweise an die Hand. Sei es bezüglich Besonderheiten bei der Anfahrt zu bestimmten Örtlichkeiten oder zu Park- und Rastmöglichkeiten. Die Angaben zu Camping- und Stellplätzen sind ebenso vorbildlich. Informative Platzbeschreibungen wurden um alle relevanten Informationen (einschließlich GPS-Daten) ergänzt und sind zumeist sogar mit einem Foto versehen.

Mich hat das Buch überzeugt. Wir kennen die Region bisher hauptsächlich nur durch den Blick von der Autobahn aus, nun sind wir aber perfekt gerüstet für echte Entdeckungen.

Bewertung vom 02.07.2021
TRESCHER Reiseführer Sachsen-Anhalt
Heinzgeorg Oette

TRESCHER Reiseführer Sachsen-Anhalt


ausgezeichnet

Ein wunderbarer Reiseführer für ein noch immer stark unterschätztes Bundesland.

Allein die Vielzahl an außergewöhnlichen historischen Bauwerken ist bemerkenswert. Da wären beispielsweise der Naumburger Dom, Quedlinburg mit seinen mehr als 2000 Fachwerkhäusern, das Bauhaus Dessau, der Magdeburger Dom (mit Grab Ottos des Großen) oder die Burg Falkenstein.
Nicht minder beeindruckend die zahlreichen zeitgeschichtlichen Ausstellungsstücke und Funde, wie z. B. der Domschatz von Halberstadt, die Himmelsscheibe von Nebra im Landesmuseum für Vorgeschichte, das Skelett eines Altmammuts im Spengler-Museum oder das Ringheiligtum von Pömmelte.

Weiterhin können die vielen wunderschönen und weitläufigen historischen Gärten und Parks als besonderes Merkmal der Region gelten. Allen voran das wunderschöne Gartenreich Dessau-Wörlitz als UNESCO-Welterbe.

Hier findet man zum Glück keinen Reiseführer der lediglich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anhand von knappen Beschreibungen abarbeitet, sondern ein Buch, welches einem die vielen Besonderheiten, die Historie, sowie die zahlreichen sehenswerten und bedeutenden Orte Sachsen-Anhalts in einer überaus angenehmen, lebhaften und aufschlussreichen Erzählweise nahe bringt.
Der Anspruch schien nicht nur gewesen zu sein dem Leser und künftigen Gast einen handwerklich erstklassigen Reiseführer anzubieten, überdies war offenbar weitere wesentliche Anforderung dem Land Sachsen-Anhalt selbst ein hohes Maß an gebührender Anerkennung zukommen zu lassen.

Trotz der immensen Fülle an Wissen und Hintergrundinformationen zu jeglichen relevanten Aspekten wirken die Ausführungen aber nie überfrachtet, vielmehr sorgen sie für großes Interesse weckende spannende Lesemomente. So kann man sich schon bereits vor der eigentlichen Reise hervorragend auf den geplanten Aufenthalt einstimmen.

Ebenso loben muss man die Übersichtlichkeit des Reiseführers. Er verfügt über ein klar nachvollziehbare Struktur, zudem ist die Zuordnung von Text zu Bildern und Karten stets gegeben. Wichtige Begriffe, wie z. B. die jeweiligen Sehenswürdigkeiten in den beschriebenen Orten, sind in den Texten zusätzlich durch Fettdruck markiert. Inhaltsverzeichnis und Register sind sehr ausführlich, ermöglichen so ein schnelles Auffinden der gesuchten Inhalte.

Vor dem Reiseteil gibt das Kapitel "Land und Leute" interessante Einblicke in verschiedene Themen (u. a. Geographie, Kunst und Kultur, Feste, Traditionen, usw.). Der Abschnitt Geschichte spannt einen weiten Bogen von Frühzeit bis Gegenwart.

Die Hauptkapitel sind nach Teilregionen gegliedert und verfügen neben den informativen Beschreibungen über ausführliche Hinweise zu Einkehr- Übernachtungs- und Einkaufsmöglichkeiten. Weiterhin werden alle wichtigen Informationen (Adressen, Öffnungszeiten, ...) zu Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten aufgelistet.
Ergänzt wird der Reiseteil durch zahlreiche separate farblich abgesetzte Ausführungen, welche sich unterschiedlichen Hintergründen (u. a. "Das Land der Rolande" oder "An Deutschlands preußischer Wiege") noch intensiver widmen.

Das Kapitel "Das Kulturland" behandelt, wie sollte es anders sein, die besonderen kulturellen Schätze (auch im wörtlichen Sinne) und Errungenschaften. Es gibt einen Abschnitt zur Straße der Romanik, einen zur Musik und einen zu den historischen Parks.
Ich selbst durfte vor vielen Jahren einen unvergesslichen Tag im Gartenreich Dessau-Wörlitz verbringen. Damals wurde mein persönlicher Grundstein für mein Interesse an Sachsen-Anhalt gelegt.

Mit dem letzten großen Kapitel ("Aktiv in Sachsen-Anhalt") bekommt man noch jede Menge Tipps für Unternehmungen in der Natur, sowie für viele familientaugliche Attraktionen.

Bewertung vom 01.07.2021
Falscher Glanz / Die Kaffeehaus-Saga Bd.2
Lacrosse, Marie

Falscher Glanz / Die Kaffeehaus-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Teil 2 der großen Kaffeehaus-Trilogie geht fesselnd weiter und setzt nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes an.

Der Prolog bietet hier eine perfekte Zusammenfassung an, so dass man als Leser trotz des größeren zeitlichen Abstands zum ersten Band und der vielen Charaktere wieder schnell mitten im Geschehen ist.

Im ersten Teil wurde vorrangig die "Affäre Mayerling" behandelt. Die weitreichenden Folgen werden in der Fortsetzung aufgegriffen.

Sophie als enge Freundin der Mary Vetsera wurde als Hofdame an den Kaiserhof bestellt und soll auf diese Weise zum Schweigen gebracht werden. In Wien kursieren derweil die vielfältigsten Gerüchte und die Mutter und Schwester der verstorbenen Mary Vetsera werden von der feinen Wiener Gesellschaft geschnitten.

Sophie von Werdenfels gerät in der Hofburg in eine wahre Schlangengrube. Vom Glanz des Kaiserhofes ist nicht immer viel zu spüren! Einzig Ida von Ferenczy, eine ungarische Hofdame Sisis, steht Sophie bei.

"Wahrscheinlich würde sie in der Hofburg ein von der Kaiserin vollkommen ignoriertes Schattendasein führen, geschnitten und gemieden von allen anderen Mitgliedern des Hofes." (Zitat S. 74)

Marie Lacrosse hat auch für den zweiten Teil ihrer großen Trilogie umfassend recherchiert, was ich dem Buch auch angemerkt habe.

Ich habe ein sehr interessantes Bild der Kaiserin Sisi gewinnen können, das so ganz anders ist als in den romantisch angehauchten Sissi-Verfilmungen.

Die vielen kleinen historisch belegten Begebenheiten werden wunderbar eingefangen. Wie z. B. Sisis ausschweifender Körperkult, sie hat kaum Nahrung zu sich genommen, jeden Tag weite Wanderungen unternehmen und zudem Übungen absolviert. Auch ihren dichten Haare, die ihr bis zu den Fersen reichten und aufgrund ihres Gewichts zu Kopfschmerzen führten, widmete sie viel Aufmerksamkeit.

Von ihren Pflichten bei Hofe wollte sie indessen nichts wissen und war ausgesprochen egoistisch.

Die unterschiedlichen Perspektiven bieten ein breites Spektrum und haben mich regelrecht in einen Lesesog gezogen.

Zudem wurde weiterhin auf die Situation der Arbeiter mit ihren 16 Stunden-Arbeitstagen (und mehr) für einen geringen Lohn eingegangen, der in den tatsächlich belegten Streik der Wiener Tramway-Kutscher im Jahr 1889 mündete.

Fiktive Charaktere und historisch belegte Persönlichkeiten wurden gekonnt mit der Handlung verwoben, so dass ein spannender und facettenreichen Einblick in die Wiener "Belle Èpoque" wahrlich gelungen ist!

Das prächtige "Café Prinzess" ist dabei wieder Dreh- und Angelpunkt der Geschehnisse. Die erwähnten Kaffeespezialitäten und exquisiten Torten machen Appetit.

Abgerundet wird der Roman wie gewohnt mit einem ausführlichen Personenregister, Karten des damaligen Wiens und Österreich-Ungarns, einem Glossar sowie ein Nachwort der Autorin zu Fiktion und Wirklichkeit.


Fazit:

Großartiger detaillierter und authentischer Einblick in die Wiener Gesellschaft der Jahre 1889 bis 1891!

Ich bin schon sehr gespannt auf den abschließenden dritten Teil!

Bewertung vom 30.06.2021
TRESCHER Reiseführer Thüringen
Bechmann, Andreas

TRESCHER Reiseführer Thüringen


ausgezeichnet

Thüringen, welch kulturelles in wunderschöne Naturlandschaften eingebettetes Juwel im Herzen Deutschlands.

Dieser Reiseführer ist wirklich eine Wohltat, nicht nur für Thüringen, sondern vor allem für den interessierten Leser und künftigen Gast.
Die Ausführungen des Autors haben mich gleich zu ausgiebigem Lesen verleitet. Sein angenehmer und sachlicher Stil ist verbunden mit einer hohen Wertschätzung der Region gegenüber, trotzdem aber aufgrund der leichten humoristischen Note stets unterhaltsam. Mit Vergnügen habe ich beispielsweise die Texte zur Thüringer Bratwurst und den Thüringer Klößen gelesen. Nun kenne ich endlich den Kümmeläquator und weiß, dass auch auf Schulsportfesten die Kühlkette nicht unterbrochen werden darf.

Nun geht es natürlich um weit mehr als nur um das Thema Essen. Der Autor stellt das kleinste der ostdeutschen Flächenländer in einer Tiefe und einem Umfang dar, den selbst die vorhandenen 480 Seiten nicht vermuten lassen. Zu gefühlt jedem Aspekt finden sich spannende Erläuterungen, welche einen sehr guten Einblick in das jeweilige Themenfeld gewähren. Die Wissensvermittlung ist auf einem solch beachtlichem Niveau, dass man es hier nicht nur mit einem sehr guten Reiseführer zu tun hat, sondern insbesondere auch mit einem hervorragenden Sachbuch über Thüringen. So dürften neben den interessierten Besuchern die Einheimischen gleichermaßen ihre helle Freude an diesem Buch haben. Ermöglicht es doch wunderbar die Kenntnisse hinsichtlich des Reichtums an Kultur und Natur im eigenen Bundesland zu vertiefen.

Reichtum ist mein nächstes Stichwort. Der handwerklich ausgezeichnete Arbeit des Autors fußt auf einer Region, die einen gewaltigen Reichtum an historischen Schätzen bietet. Wenngleich einiges auch an Bedeutung verloren hat, manches gar verschwunden ist, so wird vielerorts die Geschichte noch bewahrt und die Tradition fortgesetzt.
Allein im Kapitel "Thüringer Schiefergebirge und Saaletal" erfährt man allerhand Wissenswertes z. B. über die noch vorhandenen Spielzeugindustrie (Sonneberg mit Spielzeugmuseum), Glasmacherei (Lauscha mit Besichtigungsmöglichkeiten der Werkstätten), Schieferabbau (Lehesten mit Technischem Denkmal) und Porzellanherstellung (Kahla mt "Porzellanwelten").
Und diese kleine Aufzählung deutet lediglich den kulturellen Reichtum Thüringens an. Die großen "Brocken" wie Automobil (Eisenach), Optik (Jena) oder die Bedeutung für die gesamtdeutsche Geschichte (Weimarer Republik, Goethe, usw.!) sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt.

Man merkt dieser Reiseführer hat es mir angetan. Ein absolut würdiges Werk für diese tolle Region. Vielen Dank Herr Bechmann!

Bei all der Begeisterung meinerseits soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass auch die typischen an einen Reiseführer zu stellenden Anforderungen ohne Einschränkungen erfüllt bleiben. Struktur, Übersichtlichkeit, Bebilderung und Kartenmaterial lassen keine Wünsche offen. Sämtliche allgemeinen Reiseinformationen, sowie Hinweise zu Übernachtungs- (auch Camping), Einkehr-, Einkaufsmöglichkeiten und verschiedensten Aktivitäten sind ebenso umfangreich und aussagekräftig.

Bewertung vom 29.06.2021
Reise Know-How Reiseführer Sardinien
Höh, Peter

Reise Know-How Reiseführer Sardinien


ausgezeichnet

Genau so stelle ich mir ein richtig guten Sardinien-Reiseführer vor. Äußerst informativ und sehr umfangreich mit detaillierten Informationen zu allen Facetten dieser wunderbaren Insel.

Zugegeben, bezüglich Sardinien bin ich etwas befangen. In unsere Familie gibt es bereits seit über drei Generationen hinweg eine große Begeisterung für Reisen dorthin. Selbst als Kind schon dort gewesen hat mittlerweile das "Sardinien-Fieber" auch die eigenen Kinder gepackt. Und so zieht es uns, trotz vieler anderer attraktiver Reiseziele, spätestens nach drei bis vier Jahren immer wieder auf die Insel.

Umso wichtiger ist für uns ein aktueller Reiseführer, der nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten abdeckt, sondern zu jeder noch so kleinen Ecke der Insel wichtige Hinweise für weitere Neuentdeckungen und Abenteuer für die ganze Familie bereit hält. Schließlich glich keiner unserer bisherigen Aufenthalte einem der Anderen. Jedes mal suchten wir uns eine neue Gegend aus. Trotzdem gibt es noch etliche blinde Flecken die entdeckt werden wollen.

Mein persönlicher Tipp an "Neueinsteiger" wäre stets die Gegend um Tortoli. Dort bekommt man einen tollen Mix, welcher die beeindruckenden Kontraste Sardiniens erleben lässt. Richtung Norden der Golf von Orosei mit Steilküste, Schluchten, Grotten und traumhaften kleinen Buchten (u. a. Cala Goloritzé). Im Westen der Gennargentu mit grandiosen Ausblicken (u .a. vom Punta la Marmora). Im Süden dann die wunderschönen, endlos wirkenden und flachen Strände bis hinunter zur Costa Rei.

Der Autor selbst stellt zu Beginn ebenfalls fünf gut durchdachte und abwechslungsreiche Reiserouten vor (Norden, Westen, Osten und 2 x Süden). Selbstverständlich bringt der Reiseführer auch alles mit für die eigene individuelle Reiseplanung. Die umfangreichen Ausführungen gepaart mit einer klaren Struktur und der vorbildlichen Übersichtlichkeit machen dies möglich. Selbst kleinste Örtlichkeiten werden in der Regel kommentiert. Und zwar so, dass man sich ein sehr gutes Bild machen kann, ob sich Anfahrt bzw. Besichtigung vor dem Hintergrund der persönlichen Präferenzen lohnen.
Man kann sich aber auch hervorragend über die Insel treiben lassen. Wir planen unsere Reise jeweils nur grob, legen lediglich Übernachtungen und bestimmte Höhepunkte, welche wir nicht verpassen wollen, fest. Den Rest lassen wir entspannt auf uns zukommen. Letztlich kann man einen derart guten Reiseführer perfekt als Handbuch und Nachschlagewerk nutzen und sich jederzeit auf spannende Entdeckungen hinter der nächsten Kurve spontan vorbereiten.
Sehr hilfreich hierbei sind ebenfalls die Markierungen und Symbole im Buch. Touristische Highlights sind gelb markiert, "Der Schmetterling" steht für besondere Naturerlebnisse, "Mein Tipp" hält besondere Empfehlungen des Autors bereit (u. a. außergewöhnliche Unterkünfte und Restaurants) und das Symbol "Kinder-Tipp" lässt vor allem bei den kleinen Urlaubern Freude aufkommen.

Auch sonst glänzt der Reiseführer in sämtlichen Disziplinen. Die Bebilderung, Kartenmaterial, zahlreiche Hintergrundinformationen (viele Exkurse zu unterschiedlichsten Themen, interessante Ausführungen zu Land und Leute), sinnvolle und sehr gut nachvollziehbare Reisehinweise (Streckenbeschreibungen, ÖPNV, Einkehren, Aktivitäten, usw.), alles wirkt sehr stimmig, ausgewogen und sehr detailliert. Man erkennt recht schnell, dass man ein ausgereiftes Werk (knapp 700 Seiten!) eines echten Kenners in den Händen hält.

Aus meiner Sicht lässt dieser Reiseführer keine Wünsche offen.

Bewertung vom 29.06.2021
Die großen Abenteuer des kleinen Ferdinand
Sekora, Ondrej

Die großen Abenteuer des kleinen Ferdinand


ausgezeichnet

Ich habe mich sehr gefreut, dass ein Klassiker aus meiner Kindheit neu aufgelegt wurde. Der Sammelband enthält die Einzelbände "Ein fixer Kerl, der Ferdinand", "Ferdinand in fremden Diensten" und "Ferdinand wieder im heimatlichen Ameisenhaufen".

Die Geschichten vom kleinen Ferdinand sind witzig, frech und abenteuerlich!

Einst hat ein kleiner Junge einen Ameisenhaufen gesehen und Gefallen an einer bestimmten Ameise gefunden. Die Ameise Ferdinand hatte gerade großen Spaß den Ameisenhaufen auf einer Fichtenadel herunter zu sausen.
Der kleine Junge nimmt eine leere Streichholzschachtel und möchte die Ameise mit zu sich nach Hause nehmen. Doch Ferdinand lässt sich nicht einsperren und ihm gelingt die Flucht. Doch zunächst muss er erst einmal ein neues Zuhause finden und das Schneckenhaus gefällt ihm. Aber der Schneckenwirt ist von seinem Besuch alles andere als begeistert...

Die kleine Ameise sieht witzig aus, sie trägt ein rotes Tuch um den Hals und einen kleinen Rucksack auf dem Rücken.

Zusammen mit seinen neuen Freunden Fräulein Siebenpunkt, Frau Grille und dem Käfer Tollpatsch erlebt Ferdinand spannende Abenteuer. Die zahlreichen überwiegend farbigen Illustrationen veranschaulichen die Geschichten wunderbar.

Meine Kinder haben mit diesen Geschichten ganz viel Spaß beim Vorlesen und finden den kleinen Ferdinand dabei genauso witzig wie einst ich als Kind!

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