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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2014
Endlich Schnurrlaub
Lind, Christiane

Endlich Schnurrlaub


sehr gut

Nachdem die Autorin bereits 2012 Katzengeschichten zum Thema Weihnachten veröffentlichte, hat sie sich nun dem Thema Urlaub gewidmet.

Den meisten der 8 Geschichten liegen wahre Begebenheiten zugrunde. Die Geschichten spielen in den unterschiedlichsten Ländern.

So wird bereits in der ersten Geschichte eine Katze, Hope, aus ihrer vertraute Umgebung in Australien gerissen, weil ihre Besitzer umziehen. Ihr Bruder war zum Umzugstag nicht zu finden und blieb letztendlich da.
Aber Hope hatte Sehnsucht nach ihrer angestammten Heimat und machte sich nach nur wenigen Wochen auf den Weg zurück. Sie braucht dazu 15 Monate, was unglaublich erscheint, aber sie schafft es. Unterwegs trifft sie auf Dromedare, Känguruhs, Wombats und andere Tiere und fragt sich durch. Schöne Idee, aber ganz so wird es sicher nicht abgelaufen sein. Aber es ist schon eine erstaunliche Leistung, was diese Katze geleistet hat.

In der nächsten Geschichte hat man es mit einer Berliner Katze zu tun, die nach mehrmaligen Besuchen im Tierheim, die alle nicht freiwillig waren, aus Platzmangel nach Braunschweig ins dortige Tierheim gegeben wird. Aber was soll man tun, wenn man unbedingt wieder Berliner Luft schnuppern möchte? Wo ein Wille, da ein Weg, auch wenn man eine Katze oder Kater ist.

Weiterhin kann man erfahren, wie eine Katze Urlaub auf dem Bauernhof erlebt, was ein Ehepaar dazu treibt, eine Katze aus Madeira zu adoptieren oder wie beispielsweise eine andere Katze auf Tramptour geht, während ihr Personal zu Hause sitzt und mit dem schlimmsten rechnet.

Wunderschöne Geschichten rund um die Katze / den Kater und dem Thema Urlaub.
Die Geschichten wurden von einer Katzenfanatikerin und -kennerin geschrieben, die anhand ihrer eigenen 5 Fellchen weiß, wie Katzen ticken.
Liebevoll hat Christiane Lind aus den nachweisbaren Erlebnissen der Katzen eine jeweils schöne Geschichte geschrieben. Man wagt gar nicht daran zu zweifeln, dass es so und nicht anders abgelaufen sein könnte.

Ich hatte wieder viel Spaß mit den Geschichten, auch wenn ich kein spezieller Freund von Kurzgeschichten bin. Kaum hat man sich mit ihr angefreundet, muss man sich schon wieder verabschieden.
Aber diese Miezen habe ich alle gern begleitet, bin einmal quer durch Australien gewandert, bin getrampt oder mit ins Auto gesprungen, um nicht laufen zu müssen. Alle diese kleinen Persönlichkeiten hatte ich ins Herz geschlossen und mit ihnen gehofft und gebangt, dass sich für sie alles zum Guten wenden möge.

Das Buch ist empfehlenswert und nicht nur für Katzenfreunde. Die Geschichten sind unterhaltsam und regen auch das ein oder andere mal zum nachdenken an.

Bewertung vom 04.08.2014
Kein gewöhnliches Leben
Steinegger, Hanna

Kein gewöhnliches Leben


sehr gut

Agnes und Rudolf Hüni leben gemeinsam mit ihrem einzigen Sohn Ruedi bei Rudolfs Bruder Lienhard, seiner Frau Grete und deren Kindern in der Nähe von Zürich. Immer gibt es Streit und Ärger mit ihnen, so dass sie beschließen, in Horgen einen Neuanfang zu wagen. Agnes ist gebürtige Horgnerin, so dass die Wahl des Neuanfanges auf ihre Heimatstadt fiel.
Es fällt ihnen nicht schwer, die Familie von Rudolfs Bruder zu verlassen, denn Ruedi wurde ständig von ihnen beschimpft und schikaniert, so dass sie jetzt frohen Mutes vorwärts sehen können.
In Horgen angekommen, können sie vorerst bei Agnes Bruder Ueli Schmid und seiner Frau Barbara unterkommen, bis sie ein eigenes Heim gefunden haben. Sehr herzlich werden sie von den beiden aufgenommen.
Nach kurzer Zeit erwerben sie auch ein eigenes Heim und richten sich eine Schuhmacherwerkstatt ein. Ruedi, der schon von klein an mit der Arbeit in der Werkstatt vertraut ist, arbeitet dort gemeinsam mit seinem Vater.
Sie leben sich dort ein und bald geht Ruedi auf Brautschau.
Das Leben geht seinen Gang, aber auch das Schicksal ruht nicht ...

Hanna Steinegger hat sich nach dem Roman "Kein gewöhnliches Leben" wieder einmal mit ihrer Geschichte in die Vergangenheit begeben. Dieses Mal befinden wir uns im 15. Jh., das unter anderem auch mit Hexenprozessen geprägt ist. Seuchen, Krankheiten, Aberglauben und Kriege prägen die Zeit, in der die Familie Hüni nach Horgen zieht.
Agnes und Rudolf Hüni gelten als die ersten Hünis, die noch heute die Gegend in und um Horgen bevölkern.
Die Protagonisten waren real existierende Personen. Was nicht aus den geschichtlichen Unterlagen recherchierbar war, wurde von der Autorin passend in die Geschichte eingeflochten. Für den Leser ist es unwichtig, was genau jetzt verbürgte Geschichte ist und was nicht. Das Leben der Familie Hüni könnte genauso verlaufen sein, wie die Autorin es dem Leser vermittelt. Sie ist akribisch recherchiert worden und mir machte es Spaß, in diese Zeit einzutauchen.

Die Geschichte umfasst mehrere Generationen der Familie Hüni. Neben Agnes und Rudolf erfährt man vom Leben Ruedis und seiner Familie, wo ein Sohn ebenfalls die Schuhmacherwerkstatt weiterführen wird, ganz im Sinne von Anges' Rudolf.

Neben der Geschichte der Familie Hüni erfährt der Leser auch wissenswertes über die Geschichte ansich. Es ist die Zeit, wo Hexen verbrannt werden, die aus Neid oder Missgunst verleumdet wurden.
Aber auch die Reformation, deren Auslöser Martin Luther war, bricht heran und fordert seinen Tribut.
Eine sehr geschichtsträchtige Zeit, die Hanna Steinegger hier wieder auferstehen lässt.

Nachdem ich die Hünis bereits mit dem Buch "Kein gewöhnliches Leben" im 17. Jh. kennengelernt hatte, durfte ich hiermit ihre Anfänge in Horgen im 15. Jh. fast live miterleben.

Im Anhang gibt es wieder Rezepte, die typisch für diese Zeit waren.
Weiterhin findet man eine Auflistung historisch belegter Personen sowie ein Glossar, das das Lesen und eindeutschen einiger ortansässiger Bezeichnungen näher erklärt. Ich musste dort des öfteren blättern, weil ich des schwyzerischen nicht mächtig bin.

Hanna Steinegger - immer wieder gern.

Bewertung vom 31.07.2014
Die Achse meiner Welt
Atkins, Dani

Die Achse meiner Welt


ausgezeichnet

Ein letztes Mal wollen sich die Freunde treffen, bevor sie nach Beendigung der Schule in alle Winde verstreut werden.
Während sie in einem Restaurant sitzen und auf ihr Essen warten, fährt ein Auto direkt auf die Scheibe zu, hinter der sie sitzen. Während sich der Großteil in Sicherheit bringen kann, bleibt Rachel eingeklemmt zwischen den Stühlen zurück. In letzter Sekunde zerrt sie ihr Jugendfreund Jimmy dort heraus und bringt sie in Sicherheit. Sie ist zwar schwer verletzt, aber Jimmy ist tot. Indem er sie gerettet hat, verlor er sein Leben.

5 Jahre später sieht sich Rachel gezwungen, wieder in die Kleinstadt zu fahren, in der damals das Unglück geschah. Ihre langjährige Freundin Sarah heiratet und Rachel brachte es nicht übers Herz, nein zu sagen.
In den letzten Jahren ist viel geschehen. Durch das Unglück wurde Rachel schwer verletzt, eine große bleibende Narbe ziert ihre Stirn. Lange lag sie seinerzeit im Krankenhaus, ihren Traum vom Studium und der Laufbahn als Journalistin musste sie begraben. Die Beziehung zu Matt, mit dem sie zur Zeit des Unglücks liiert war, beendete sie später. Nun lebt sie allein und zurückgezogen.
Es ist schwer für sie, die ganze Clique wiederzusehen und zu wissen, dass einer fehlt, Jimmy.
Irgendwie übersteht sie den ersten Abend, obwohl sie mit wahnsinnigen Kopfschmerzen geplagt ist. Sie verabschiedet sich beizeiten und geht nachts noch auf den Friedhof, um Jimmys Grab zu sehen.
Dort bekommt sie einen solche heftigen Anfall von Kopfschmerzen, dass sie auf einem Auge blind ist und ohnmächtig zusammenbricht.

Am nächsten Tag kommt sie im Krankenhaus wieder zu sich, mit einer für sie verschobenen Realität.
Alles ist so, als wäre dieses Unglück vor 5 Jahren nicht für Jimmy tödlich verlaufen. Er steht im Krankenhaus plötzlich vor ihr.
Die ärztliche Diagnose lautet Amnesie, aber kann das sein? ...

Was würde man tun, wenn man eine zweite Chance bekommen könnte? Eine Chance, alles besser oder anders zu machen? Rachel bekommt diese Chance, aber sie kann damit nicht umgehen. Sie sucht ihre Vergangenheit, auch auf die Gefahr hin, alles wieder zu verlieren.

Rachel hat einen Freund verloren, der sein Leben verlor, um sie zu retten. Alle haben gesehen, dass Jimmy sie liebte, nur sie sah es nicht. Für sie war Jimmy noch immer der Freund aus Jugendtagen.

Dieser Roman hat mich sehr berührt. Ich bin in ihn hineingezogen worden und wurde erst nach der letzte Seite wieder entlassen. Man erlebt als Leser ein Wechselbad der Gefühle.
Obwohl ich kurzzeitig ein wenig verwirrt war, weil die Geschichte eine Wendung nahm und ich nicht den Grund erkennen konnte, ließ sie mich nicht los. Immer wieder habe ich gegrübelt, wie die Zusammenhänge wohl sein mögen und immer auf eine glaubwürdige Antwort gehofft, auf die ich bis zum Ende warten musste. Sicher habe ich mir zwischendurch meine Gedanken gemacht und ganz abwegig waren sie dann auch nicht gewesen.

Am Schreibstil der Autorin ist nicht erkennbar, dass das ihr Debütroman sein soll. Sie schreibt flüssig, die Story ist gut durchdacht und wunderbar umgesetzt worden.
Ein Buch voller Liebe, mit Trauer, Tod, Verlust und der Möglichkeit auf eine zweite Chance. Man sollte sie nutzen und nicht zurücksehen.
Für dieses Buch spreche ich eine klare Kaufempfehlung aus.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2014
Wer nie nachts durch die Kirmes flog
Steidel, Joachim

Wer nie nachts durch die Kirmes flog


sehr gut

Joachim Steidel ist nicht etwa ein aufstrebender Jüngling, der die Rennstrecken der Welt erobern will, er ist bereits ein gestandener Mann, als er mit den Rennen anfängt. Er ist promovierter Arzt, der sich in seiner Freizeit ins Auto setzt und Rennen fährt - auf dem Nürburgring.
Begonnen hat alles 1998 und lässt ihn seitdem nicht mehr los. Er ist infiziert, vom Rennfahrervirus.
2012 zieht sein Körper die Bremse, die Burn-Out Bremse. Im Zusammenhang mit dieser Diagnose beginnt er mit dem Buch und lässt den Leser an seinem Leben und Gedanken zur Rennfahrerei teilhaben.

Er stellt sich Fragen. Eine davon ist, ob er nicht mit dem Geld, das er in dieses Hobby steckt, nicht etwas hätte machen können, was nachhaltiger ist.
Es ist definitiv ein ausgesprochen teures Hobby.

Im Buch erfährt man unter anderem auch, welche Autos er gefahren ist. Für Autokenner sicher interessant, für mich waren es nur Namen wie Porsche, BMW, Honda, die man halt so kennt.
Er lässt den Leser auch am gemeinschaftlichen Zusammenhalt der Rennfahrer teilhaben. Viele verlor er aus den Augen, mit anderen ist er noch heute enge befreundet.
Besonders schmerzen sicher die Verluste, die er an Freunden erleiden musste, die bei Rennen tödlich verunglückten.

Joachim Steidel erzählt von seinen Anfängen, seinen Sponsoren, seinen Freunden, aber auch von seiner Faszination, die die Rennen mit sich bringen. Er fährt selbst 24h-Rennen und schreibt dazu ein paar Gedanken:
"In den Nächten am Nürburgring, wenn ich einsam in meinem Wagen Runde für Runde die Nacht durchpflüge, bin ich Teil von etwas Geheimnisvollen, denn die Nacht scheint beseelt. Mächtige Baumgruppen stehen wie längst vergessene Götter vor dem dunklen Himmel und weisen mir den Weg." (Seite 59/60)
Die Rennfahrerei hat seine guten und auch negativen Seiten. An diesen lässt der Autor Joachim Steidel den Leser teilhaben.
Er schafft alle, denn seine Frau steht an seiner Seite, offiziell. Inoffiziell hätte sie schon gern, dass er kürzer tritt und auch zur Ruhe kommt.

Obwohl das Thema Rennfahrerei mich eher kalt lässt, konnte ich mich der Faszination des Buches nicht entziehen.
Ehrlich und offen erzählt Joachim Steidel über seine Zeit als Rennfahrer, seine Erfolge und Misserfolge.
Um Spaß am Rennen zu haben und diesem Hobby zu erliegen, muss man nicht Michael Schuhmacher heißen und das zeigt er eindeutig mit diesem Buch.

Bewertung vom 26.07.2014
Der Giftschmecker
Moss, Fletcher

Der Giftschmecker


sehr gut

Dalton Fly ist ein Giftschmecker. Als Waisenkind gefunden, wuchs er bei Oscar auf, der ihn zum Giftschmecker ausbildete, indem er ihn viele Gifte zu sich nehmen ließ, damit er gegen sie resistent ist.
Bei einem Auftrag, für den er und Bennie Jinks zugeteilt waren, stirbt Bennie qualvoll an den Folgen eines Giftes.
Zu allem wird Dalton auch noch gejagt und er hat keine Ahnung, wieso.
Aus dem Haus, wo er als Giftschmecker eingesetzt war, kann er nur fliehen, nachdem ihm Scarlet, die Tochter des Hauses, geholfen hatte.
Ihm gelingt die Flucht, doch gemeinsam mit seinem Freund Sal will er später versuchen, den Leichnam von Bennie aus dem Haus zu holen.
Sie schmuggeln sich während einer Festlichkeit ein, da gibt es eine Explosion, der sie nur knapp entkommen. Sie treffen wieder auf Scarlet und diese gibt ihnen zu verstehen, dass der Giftanschlag wie auch die Bombe ihr galten.

Ein Herzog stirbt, eine geheimnisvolle Karte taucht auf, es gibt weitere Tote, die auf der Karte verzeichnet waren. Irgendwie scheint alles zusammenzuhängen und die Zeit drängt. Dalton, Sal und Scarlet versuchen, weitere Morde zu verhindern und der Sache auf den Grund zu gehen ...

Gleich zu Beginn wird man in die Geschichte hineinkatapultiert. Man erlebt Dalton, der sich versteckt und um sein Leben bangen muss. Sein Freund Bennie ist gerade qualvoll verstorben, Dalton ist ebenfalls mit dem Gift in Kontakt gekommen, konnte es bisher jedoch mehr oder weniger verarbeiten und er wird gejagt.

Die Geschichte verspricht nicht nur mit diesem Anfang spannend zu werden, sie wird es auch.
Gemeinsam machen sich die Jugendlichen auf und versuchen hinter das Geheimnis der geheimnisvollen Karte und den markierten Personen, den Verborgenen zu kommen.
Dabei kommen sie einem Geheimnis auf der Spur, das große politische Konsequenzen nach sich ziehen wird. Das Fatale an der Suche ist, dass sie nur ein bestimmtes Zeitfenster haben und man ihnen ebenfalls auf der Spur ist.
Irgendjemand versucht mit aller Macht zu verhindern, dass sie Erfolg haben, aber wer und warum.

Dieses Buch wird als Jugendbuch ab 12 Jahre ausgegeben, wobei es für meinen Geschmack dort anfangs ein wenig zuviel Blut gibt.
Zu Beginn des Buches hatte ich beim Lesen ein wenig die Geschichte von Oliver Twist im Kopf, aber das ist sie beileibe nicht. Der einzige Zusammenhang besteht darin, dass sowohl Oliver als auch Dalton Waisenkinder sind und sie von jemandem aufgezogen wurden, der sie ausbildete und diese dann für sie arbeiten lässt.
Dalton wird im Gegensatz zu Oliver aber nicht ausgebeutet und schlecht behandelt. Oscar, wenn auch fast immer von Drogen umnebelt, hilft Dalton sogar weiter, als er nach seiner Herkunft fragt.

Interessant fand ich die Darstellungen der vielen verschiedenen Gifte und deren Gegenmittel. Hier hat der Autor sehr intensiv und genau recherchiert, so dass die Geschichte sehr glaubhaft wird.

Das Cover finde ich an der Stelle erwähnenswert, weil ich es sehr gelungen finde. Dieses grün gehaltene Titelbild wirkt optisch giftig auf mich, so dass man schon beim Blick aufs Cover auf den Inhalt des Buches eingestimmt wird.

Ein wunderbares Jugendbuch, das zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt. Die Protagonisten sind immer in Bewegung und sie bringen überraschendes heraus.
Für die anvisierte Altersgruppe absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 21.07.2014
Stimmen der Nacht / Warrior Cats Staffel 4 Bd.3
Hunter, Erin

Stimmen der Nacht / Warrior Cats Staffel 4 Bd.3


sehr gut

Dieser furchtbare Kampf um ein Stück Land ist vorbei. Es war teuer bezahlt, denn der Schatten-Clan hatte eine Tote zu betrauern.
Das Misstrauen unter den Clans wird stärker.
Der Sternen-Clan mischt sich ein und gibt seinen Heilern der jeweiligen Clan den Rat, das Gesetz der Krieger nicht weiter zu verfolgen. Das heißt, jeder Clan soll für sich sein, ein helfen untereinander sollte vermieden werden.
Nicht jeder der Heiler wird das gutheißen, aber einige hören auf die Stimmen.

Derweil wird Efeupfote weiter von den Kriegern aus dem Wald der Finsternis ausgebildet. Obwohl Häherfeder und Löwenglut davon wissen, wollen sie sie noch nicht zur Rede stellen. Taubenpfote ist beunruhigt, denn ihre Schwester wacht morgens mit immer mehr Verletzungen auf, die sie sich nachts während der Übungen zuzieht.
Efeupfote freut sich bei den Kämpfen auf das Zusammentreffen mit Tigerherz aus dem Schatten-Clan.
Aber als sie herausfindet, dass dieser sich nachts mit ihrer Schwester Taubenpfote trifft, geht sie ihnen hinterher...

Die Clans haben alle Pfoten voll zu tun, die furchtbare Schlacht um ein Grundstück zu verarbeiten. Der Schatten-Clan hat sogar seine 2. Anführerin verloren. Der Tod geht allen nah.

Der Winter naht und die Nahrungssuche wird so langsam zum Problem, denn auch ihre Beute ist weniger geworden. Da kann es auch schon mal zu Grenzüberschreitungen kommen, denn durch die Kälte ist es oftmals schwer möglich, die Grenzmarkierungen wahrzunehmen.

Schlimm und nicht nachvollziehbar ist das sture Gehorchen auf den Sternen-Clan. Als diese den Heilern mitteilen, dass sie sich nur noch um ihre eigenen Clans kümmern sollen, kann das nicht gutgehen. Sie, die dem Grundsatz des Helfens und Heilens gehandelt haben, sperren sich jetzt dagegen. Auch als Häherfeder hört, dass Kleinwolke vom Schatten-Clan schwer krank ist, ist er nicht bereit, mit Kräutern auszuhelfen. Das gab es noch nie, denn mal half sich immer, auch wenn man die Kräuter knapp wurden.
So sehen sich die Katzen des Schatten-Clans gezwungen, andere Mittel zu ergreifen, um an diese zu kommen.

Die Nerven liegen bei allen blank, auch bei der Versammlung ist das gut zu spüren, zumal sich die Situation dort auch zuspitzt. Wird der vorausgesagte Krieg bereits jetzt schon beginnen?

Die Katzen aller Clans sind besonders wachsam und doch bestrebt, das Leben normal zu halten. Sie gehen jagen, betreuen ihre Jungen und sorgen für Alte und Kranke. Der Winter verschärft vieles.
Der Konflikt zwischen Taubenpfote und ihrer Schwester Efeupfote spitzt sich ebenfalls zu. Sie streiten oft.

Während des Lesens spürt man die wachsende Unruhe, die unter den einzelnen Clans herrscht, hier vorherrschend die vom Donner- und Schatten-Clan. Sie wissen, was auf sie zukommt, aber nicht, wann und was.

Die Aggression bei den Vorbereitungen im Wald der Finsternis ist fast greifbar, die Kämpfe und Mittel werden immer roher und schärfer, so dass Efeupfote fast täglich mit neuen Wunden, die sie sich nachts zuzieht, wach wird.
Efeupfote tut einem fast leid, wie sie darum buhlt, ebenso viel Aufmerksamkeit wie ihre Schwester zu erlangen. Sie will kämpfen und lernt nachts, damit sie eine gute Kämpferin für ihren Donner-Clan wird.

Der Konflikt zur Vorbereitung auf die große Schlacht wird weiter geschürt und als Leser nimmt man sehr regen Anteil daran. Man kann sie schon fast am Horizont sehen, aber mehr auch noch nicht. Die Autoren halten den Leser an der Stange und es klappt, ich will natürlich auch wissen, wie es im nächsten Teil weitergeht.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.07.2014
Kalt erwischt / Stephanie Plum Bd.12
Evanovich, Janet

Kalt erwischt / Stephanie Plum Bd.12


ausgezeichnet

Stephanie Plum ist wieder in ihrem Job als Kautionsjägerin unterwegs und hat mal mehr, mal weniger Erfolg. Gemeinsam mit Lula machen sie sich auf die Suche nach NVG-lern (Nicht vor Gericht erschienene Personen).
Zwei Männer bestimmen ihr Leben, Morelli, der Polizist, und Ranger, der geheimnisvolle ehemalige Kautionsjäger. Während sie mit Morelli eine Liebesbeziehung hat, träumt sie teilweise von Ranger, dem der Sex aus jeder Pore zu strömen scheint.
Ranger verabschiedet sich bei ihr, um wichtigen Geschäften nachzugehen. Da taucht eine Frau auf und fragt Stephanie nach Ranger, ihrem Mann.
Zusätzlich wird nach Ranger gesucht, denn er hat angeblich seine Tochter entführt.
Stephanie kann sich darauf keinen Reim machen, glaubt aber nicht an die Beschuldigungen. Zusätzlich zu den Suchen nach ihren NVG-lern versucht sie Kontakt zu Ranger aufzunehmen und zu erkunden, was das ganze soll ...

Ich glaube, ich hoffe, dass ich mich nicht irre, dass dies der erste Teil mit Stephanie ist, in dem keines ihrer Autos in die ewigen Jagdgründe geht.

Sehr bald stellt sich heraus, dass es sich bei dem Gesuchten um einen Typen handelt, der Ranger kopiert. Er will das Leben, das Ranger führt und natürlich gehört auch die Tochter dazu, die er zuerst entführt hat.
Es wird bald klar, dass er sehr gefährlich ist und nicht mit sich reden lässt. Er beobachtet und schlägt zu, wo man es nicht vermutet.
Ranger zieht vorübergehend bei Stephanie ein, nicht nur, um sie zu schützen. Deren Hormone spielen ein wenig verrückt.
Zu dem Plan der Rangerkopie gehört natürlich auch Stephanie, die in seinem Fokus steht.

Neben all dem Rummel um den Doppelgänger gibt es natürlich auch wieder etwas neues aus der Plum-Familie.
Seitdem Lula auch als Sängerin fungiert und in aufreizenden Fummeln auftritt, hat auch Oma Mazur den Drang dazu, Rockstar zu werden.
Ebenso hat der Leser natürlich wieder seinen Spaß daran, wenn Oma Mazur zu den Leichenaufbahrungen geht. Wenn der Fall eintritt, dass der Sarg geschlossen ist, muss man halt was tun, um wenigstens einen Blick auf die Leiche erhaschen zu können. Wer Oma Mazur kennt, weiß, dass es erst das Sahneschnittchen bei eine Aufbahrung ist.

Wie bisher bei allen Stephanie Plum-Romanen steht die Protagonistin ihre Frau. Mit Chaos, Liebe und Humor meistert sie die Aufgaben, die vor ihr liegen. Der Leser hat jedenfalls seinen Spaß daran, sie zu begleiten und das Wechselspiel ihrer Gefühle den beiden Männern gegenüber zu beobachten.

Ich fühlte mich wieder sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 20.07.2014
Onkel Humbert guckt so komisch
Kanitz, Brigitte

Onkel Humbert guckt so komisch


sehr gut

Nicht mal an ihrem 30. Geburtstag ist es Maja Glück vergönnt, in ihrem Bett zu bleiben und die Welt Welt sein zu lassen.
Ihre Freundin lotst sie aus dem Haus, nur damit sie nach Stunden bei der Rückkehr feststellen muss, dass ihre Eltern eine Überraschungsparty für sie organisiert haben mit all ihren Freunden. Apropos Freunde, was für Freunde eigentlich? Eigentlich hat sie nur noch ihre Freundin Jette nach der Trennung von ihrem Freund behalten, alle anderen ehemaligen Freunde sind bei ihrem Ex verblieben.
Also haben ihre Eltern auch ungeliebte ehemalige Schulkameraden eingeladen, oh Gott.
Zu ihrer eigenen Familie kommt natürlich auch der verrückte Onkel Humbert, der inzwischen 92 Jahre alt ist und in einem Altenheim lebt. Keiner kann ihn leiden und alle halten ihn für ein wenig gaga. Wie sollte man es auch anders bezeichnen, wenn man jemanden vor sich hat, der sich plötzlich die Ohren zuhält oder auch unkontrolliert anfängt zu singen.
Naja, lange muss sie ja nicht bei ihrer Feier bleiben, denn als sie über einen Gartenzwerg stürzt, fällt sie auf den Kopf und muss im Krankenhaus ärztlich versorgt werden.
Aber nach dem aufwachen ist plötzlich nichts mehr wie es war ...

Was ist das jetzt? Sprechen die Leute plötzlich mit unterschiedlich lauten Stimmen zu ihr? Es dauert ein wenig, bis Maja versteht, dass die Leute um sie herum nicht mit unterschiedlich lauten Stimmen zu ihr sprechen, sondern dass sie ihre Gedanken hören kann. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Der Einzige, der versteht, was mit ihr geschehen ist, ist Onkel Humbert. Er erzählt ihr, dass er den Familienfluch, so nennt er das, schon seit Kindertagen hat. Wenn ihm die Stimmen zu viel oder zu laut werden, versucht er sie zu übertönen, indem er anfängt zu singen.
Auch auf die Gefahr hin, dass nunmehr auch Maja alle für Gaga halten, muss auch sie dieses Mittel mehr als einmal einsetzen.

Wie aber auch soll man reagieren, wenn man die Gedanken der eigenen Eltern ständig im Ohr hat, die sich mehr oder weniger immer nur um Sex drehen? Das möchte doch wirklich niemand von seinen Eltern wissen.
Aber sie kommt auch einer Verschwörung auf die Spur, an der ihr Schwager, ihr Chef und der ungeliebte alte Klassenkamerad beteiligt sind. Natürlich geht es dabei auch um viel Geld. Eines steht für Maja fest, sie muss etwas unternehmen, das ist aber verdammt schwer, denn wie soll sie Hilfe bekommen, ohne dass sie kann, woher sie ihr Wissen hat?

Dann ist da noch Mr. Knackarsch oder besser als Dr. Carlo Friedenslieb bekannt, ihr Arzt. Er sieht aus wie Orlando Bloom, oder nein doch nicht, er sieht definitiv besser aus und er ist ein Schnuckelchen. Wie gern hätte sie ihn an ihrer Seite oder doch lieber ihren Chef, der sie auch ab und an so eigenartig ansieht?

Ist schon eine verrückte Sache, die Maja da passiert. Die Gedanken von anderen zu erfahren, mag sicherlich anfangs noch interessant sein, kann sich aber auch gegen einen richten. Man erfährt nicht nur, was sie gerade denken, auch was die Personen planen, gutes wie schlechtes.
Auf einige der Informationen hätte Maja liebend gern verzichtet, z.B. das Wissen über das rege Sexleben ihrer Eltern oder die negativen Gedanken, die die Leute von ihr haben.
Positiv ist jedoch, dass sie auch von einem Komplott Wind bekommt und versucht, das mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu vereiteln.

Maja ist eine Chaotin schlechthin. Vom Freund verlassen und ohne richtigen Job musste sie wieder bei ihren Eltern einziehen. Fettnäpfen treten gehört zu ihren Spezialitäten.
Aber sie eine ausgesprochen sympathische und liebenswerte Protagonistin, die ich in mein Herz geschlossen habe, schließlich hat sie ihr Herz am rechten Fleck.
Es ist ein witziger und sehr humorvoller Roman, der aber meines Erachtens nicht ganz an die beiden anderen Familienromane "Immer Ärger mit Opa" und "Oma packt aus" herankommt.

Trotz allem ist es ein sehr schönes Buch zum abschalten und entspannen, bei dem man die Seele baumeln lassen kann.

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