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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 886 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2020
Ostfriesenhölle / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.14 (eBook, ePUB)
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesenhölle / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.14 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Täter oder Opfer?

Klaus-Peter Wolf geht gleich in medias res: You-Tube-Star Cosmo stirbt im Urlaub auf Langeoog. Er wurde mit Thallium vergiftet. Ist sein Freund Marvin dafür verantwortlich? Cosmos Mutter ist überzeugt davon und entführt den Jungen.
Bei der groß angelegten Suche wird eine Frau tot aufgefunden. Ermordet. Marvin bleibt spurlos verschwunden. Aber ist der Täter wirklich Marvin? Oder soll Marvin eher den Sündenbock geben? Ann Kathrin Klaasen und ihr Team ermitteln…
„Ostfriesenhölle“ ist ein Buch, das aktuelle Themen behandelt: YouTube-Stars und Influencer, die bei Jugendlichen gerade schwer angesagt sind. Aber auch Rache und Selbstjustiz. Drogen- und Waffenhandel. Außerdem spielen V-Leute eine Rolle.
Wer zu einem Buch von Klaus-Peter Wolf greift, der sollte schon wissen, was auf ihn zukommt. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der flüssige Schreibstil tut sein Übriges dazu, so dass man hier wirklich von Verschlingen statt Lesen sprechen kann.
„Ostfriesenhölle“ punktet mit lustigen Dialogen und unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Ein Pageturner im wahrsten Sinne des Wortes, dessen Auflösung womöglich ebenso überrascht wie schockiert. Über das Wiedersehen mit Ann, Frank und Kollege Rupert habe ich mich sehr gefreut.

Fazit: Fall Nr. 14 für Ann Kathrin Klaasen, Frank Weller und Rupi. Ernstes Thema humorvoll verpackt. Top!

Bewertung vom 10.03.2020
Jeden 3. Tag
Aurass, Dieter

Jeden 3. Tag


sehr gut

Eine Stadt in Angst

Romane und Lesungen des ehemaligen Kriminalbeamten Dieter Aurass sorgen immer für kurzweilige Unterhaltung und so war ich schon gespannt auf seinen neuen Thriller „Jeden 3. Tag“ - und wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Worum geht es?
Ein skrupelloser Serienkiller versetzt Koblenz in Angst und Schrecken. Innerhalb weniger Tage gibt es 3 Tote zu beklagen. Die Opfer haben nichts gemeinsam: alte Frau, alter Mann, junge Frau. Ist das nächste Opfer demzufolge ein junger Mann? Noch nie stand Kriminalhauptkommissar Ulf Auer unter so großem Druck, eine Mordserie aufzuklären.
Dieter Aurass hat seinen Thriller ungewohnt blutig und brutal in Szene gesetzt. Das Buch enthält teilweise sehr drastische Szenarien, nichts für zartbesaitete Gemüter.
Dem starken Anfang folgt ein etwas schwächerer Mittelteil. Erst im letzten Drittel spitzt das Geschehen sich zu, zieht das Tempo an. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Da das Buch mit sehr viel Lokalkolorit ausgestattet ist, fühlt man sich recht heimisch in der Handlung, wenn man sich in Koblenz und Umgebung ein wenig auskennt.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Kommissar Auer ist mir sympathisch. Denn er hat viel Empathie. Und er lobt seine Mitarbeiter. Nimmt auch Coco, das Küken, ernst. Auer, Coco, Harry, Gerd und ‚Fisch‘, eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schultern schauen möchte. Akribische Polizeiarbeit, ohne viel Action, genau mein Fall.

Fazit: Serienkiller-Thriller mit viel Lokalkolorit, solider Ermittlungsarbeit und einem sympathischen Ermittlerteam.

Bewertung vom 09.03.2020
Ein Herz und keine Seele
Billingham, Mark

Ein Herz und keine Seele


ausgezeichnet

Wie weit würdest du gehen?

Um es gleich zu sagen, ich bin ein großer Fan von Mark Billingham. Seine Romane, nicht nur die um den eigenwilligen Londoner Detective Tom Thorne, haben mich begeistert und auch „Ein Herz und keine Seele“ hat mich nicht enttäuscht.
Tom Thorne soll den Tod einer Frau untersuchen, die sich vor einen Zug geworfen hat. Offensichtlich handelt es sich um Selbstmord. Doch Tom ahnt, dass mehr dahintersteckt. Schnell steht fest, dass Philippa Goodwin auf einen Betrüger hereingefallen war, der erst ihr Herz und dann ihre Ersparnisse stahl.
Dieser Mann, der sich inzwischen Conrad nennt, begegnet auf der Suche nach seinem nächsten Opfer Sarah - und konfrontiert nicht nur Tom mit der Frage: Wie weit gehen Menschen, um anderen ihre Liebe zu beweisen?
„Ein Herz und keine Seele“ ist das Psychogramm einer bizarren Beziehung, einer verzweifelten, obsessiven Liebe, die zu Mord führt. Immer stärker verstricken sich die Protagonisten in ein Netz von Lügen und Betrug.
Mark Billingham ist erneut ein packender Psychothriller gelungen. Die Geschichte punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen der Autor die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt.
Über das Wiedersehen mit Tom habe ich mich gefreut. Denn ich mag ihn. Billinghams Ermittler sind keine gestylten Fernsehpolizisten, sondern mit menschlichen Problemen beladene Alltagsmenschen. Durch die Schilderungen ihrer privaten und beruflichen Schwierigkeiten kommen sie sympathisch rüber.

Fazit: Fesselnder, psychologisch raffinierterer Thriller vom Meister der Irrungen und Wendungen. Bitte mehr davon!

Bewertung vom 03.03.2020
Kalte Nacht (eBook, ePUB)
Nordby, Anne

Kalte Nacht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was für ein Albtraum

„Kalte Nacht“ von Anne Nørdby ist nach „Kalter Strand“ bereits der 2. Fall für den sympathischen Ermittler Tom Skagen von der Sondereinheit Skanpol aus Hamburg. Schauplatz ist diesmal Südschweden. Worum geht es?
Der Autounfall einer deutschen Familie in dem kleinen fiktiven Ort Hultsjö mit zwei Toten - Vater und Tochter - gibt Rätsel auf. Kurz zuvor hatten sich die Nowaks ein Ferienhaus gekauft, was in der Dorfgemeinschaft für reichlich Unruhe sorgte. Die jüngere Tochter, die das Down-Syndrom hat, überlebt schwer verletzt. Die Mutter ist spurlos verschwunden.
Gemeinsam mit der Polizistin Maja, die Tom von früher kennt, begibt er sich auf Spurensuche durch Schwedens weite Wälder, düstere Erdlöcher, Seen und Sumpfgebiete. Bei den Dorfbewohnern stoßen die Ermittler auf eine Mauer des Schweigens. Erst der Selbstmord eines Jugendlichen bringt sie auf die richtige Spur...
Erneut lässt uns die Autorin in tiefe menschliche Abgründe blicken. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Über das Wiedersehen mit Tom habe ich mich sehr gefreut. Auch Maja ist mir ans Herz gewachsen. Toms Chefin Jette spielt diesmal nur eine Nebenrolle.

Fazit: Spannender Skandinavien-Thriller, in dem nichts so ist, wie es scheint, und der den Leser fassungslos zurücklässt.

Bewertung vom 03.03.2020
Gerecht ist nur der Tod
Bergmann, Judith

Gerecht ist nur der Tod


ausgezeichnet

Wem kannst du trauen?

Vor den Augen der Gäste wird ein prominenter Kölner Unternehmer auf dem Weg zum Traualtar erschossen. Außerdem wird ein Zettel mit einer mysteriösen Botschaft gefunden. Hatte Hajo Reimer den Tod verdient? Hauptkommissar Schellenberg und sein Team ermitteln. Begleitet werden sie von der Psychologin Ina Reich, die einen Artikel schreiben soll.
Schon bald wird ein weiterer Toter entdeckt. Der Modus Operandi ist derselbe. Und wieder wird ein Zettel gefunden. Wo ist die Verbindung? Was vor sich geht, ist erst einmal völlig unklar. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Je näher man der Wahrheit zu kommen scheint, desto undurchsichtiger wird sie - bis sie mit voller Wucht zuschlägt.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Ina. Das schafft Nähe. Aber ist es auch die Wahrheit? Jedenfalls hütet Ina ein düsteres Geheimnis. Außerdem ist sie tablettensüchtig. Dagegen ist mir Schellenberg mit seiner ruhigen Art sofort ans Herz gewachsen.
Kommissarin Bulut scheint zu ahnen, worauf es der Täter abgesehen hat. Aber wie kann sie ihn fassen? Ein psychopathischer Täter auf dem Rachetrip: Perfide und raffiniert zeichnet Judith Bergmann, ein Pseudonym der Autorin Jutta Profijt, das Psychogramm einer verwundeten Seele.

Fazit: Ein Krimi, der Spannung mit psychologischer Tiefe verknüpft. Großartig!

Bewertung vom 01.03.2020
Im Namen der Lüge / Melia und Vincent Bd.1
Eckert, Horst

Im Namen der Lüge / Melia und Vincent Bd.1


ausgezeichnet


Spannend und tiefgründig

Melia Khalid arbeitet in Düsseldorf für den Verfassungsschutz. Mit zweiunddreißig Jahren ist sie die jüngste Regierungsrätin des Ministeriums. Ihre Mutter stammt aus Somalia, ihr Vater ist ein hochrangiger deutscher Politiker. Ein Geheimpapier deutet daraufhin, dass die RAF zurückgekehrt ist.
Währenddessen ermittelt Hauptkommissar Vincent Che Veih in seinem 4. Fall, ein Mordfall im Reichsbürgermilieu. Offenbar eine Beziehungstat.
Rote Socken – Brauner Mob, ist es wirklich so einfach? Nichts ist, wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Als die Wege von Melia und Vincent sich kreuzen, kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, in die auch die Politik verstrickt zu sein scheint.
Horst Eckert hat seinen neuen Thriller packend inszeniert. Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, die auf Tatsachen beruht, aber auch Verschwörungstheorien enthält. Eine hochkomplexe, vielschichtige Geschichte, die längst von der Realität eingeholt wurde.
„Im Namen der Lüge“ hat alles, was einen guten Thriller ausmacht. Neben der Spannung ein glaubwürdiger Plot mit erschreckenden Einsichten in unsere Gesellschaft. Und ganz wichtig mit Vincent einen Ermittler, dem man gerne über die Schulter schaut.
Nur mit Melia bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Klar, Frauen müssen sich doppelt anstrengen, jemand mit Migrationshintergrund sowieso. Aber sie macht auch viele Fehler. Und oft sind es die Geheimdienstler, denen man nicht recht trauen kann.
Nichtsdestotrotz ich mag es, wenn ich nicht nur gut unterhalten werde, sondern auch darüber nachdenken kann.

Fazit: Rasanter Politthriller. Mix aus Fakten und Fiktion, aber auch Verschwörungstheorien. Brandaktuell und hochbrisant!

Bewertung vom 25.02.2020
Beute / Bennie Griessel Bd.7
Meyer, Deon

Beute / Bennie Griessel Bd.7


ausgezeichnet

Mord im Luxuszug

Um es gleich zu sagen, ich bin ein großer Fan von Bennie Griessel und so war ich schon gespannt auf Deon Meyers neuen Thriller „Beute“. Worum geht es?
Johnson Johnson, genannt J.J., ein Ex-Polizist, der seit 2 Jahren als Personenschützer arbeitete, zuletzt für eine Holländerin, wird tot aufgefunden. Ist er aus Versehen aus dem Zug gestürzt, handelt es sich um Selbstmord oder wurde er gestoßen? Bennie Griessel und sein Kollege Vaughn Cupido ermitteln.
In einem weiteren Handlungsstrang, der in Bordeaux verortet ist, lernen wir Daniel Darret kennen. Er war früher für den südafrikanischen Geheimdienst tätig und heißt eigentlich Tobela. Nichtsdestotrotz ist er einer der Guten, die seinem Land zu etwas mehr Freiheit verhelfen wollen. Wo ist die Verbindung?
„Beute“ ist ein rasanter Politthriller. Es geht um Staatskorruption, Bestechung und Mauschelei, die unter Zumas Präsidentschaft Normalität wurde. Spannend, keine Frage. Aber auch das Privatleben von Bennie nimmt viel Raum ein. Er will seiner Alexa endlich einen Heiratsantrag machen. Gut gefallen hat mir auch, dass er in einer Band spielt und Musik macht.
Bennie und seine Kollegen von der Spezialeinheit „Valke“, professionell und aufrecht, sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Und wie so oft sind es die Geheimdienstler, denen man nicht recht trauen kann.

Fazit: Ein brisanter, hochaktueller Fall für Bennie Griessel und Vaughn Cupido. Hammer!

Bewertung vom 20.02.2020
Vier durch vier / Berger & Blom Bd.4 (eBook, ePUB)
Dahl, Arne

Vier durch vier / Berger & Blom Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Uhr tickt

„Vier durch vier“ von Arne Dahl ist der 4. Fall für das schwedische Ermittlerduo Berger & Blom und es empfiehlt sich, die Vorgänger gelesen zu haben. Denn die Geschichte ist komplex. Doch worum geht es?
Sam Berger, der mittlerweile als Sicherheitsberater arbeitet, im Klartext: Privatdetektiv, hat von seiner Therapeutin einen lukrativen Auftrag bekommen: Er soll Nadja finden, eine ehemalige Prostituierte und Putzhilfe. Sie wurde entführt und soll in 3 Tagen enthauptet werden.
Unterstützt wird Sam von seiner Ex-Kollegin Molly Blom, inzwischen Mutter einer gemeinsamen Tochter, und Desiré "Deer" Rosenkvist, Sams frühere Kollegin von der NOA. Fieberhaft graben sich die drei immer tiefer in den Fall hinein. Und dann verschwindet auch noch Molly…
Arne Dahl hat seinen neuen Krimi wieder unglaublich spannend und psychologisch raffiniert inszeniert, voller abgründiger Wendungen, aber auch blutig und brutal. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Nichts ist wie es scheint.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Sam und Molly sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Das Thema Zeit dominiert noch immer Sams Gedanken. Das Ende schockiert. Aber ich hoffe, die Reihe geht weiter.

Fazit: Furios verwirrender vierter Fall für Berger und Blom. Top!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2020
Mord auf Vlieland / Tödliches Vlieland Bd.1
Jacobs, Jan

Mord auf Vlieland / Tödliches Vlieland Bd.1


ausgezeichnet

Griet, das Küken und der Pfannkuchenmann

„Mord auf Vlieland“ von Jan Jacobs ist der Auftakt einer neuen Niederlande-Serie. Das Buch startet mit einem mysteriösen Prolog. Vlieland, 1989: Eine junge Frau geht ins Wasser. Warum?
Vlieland, heute: Hotelier Vincent Bakker wurde ermordet. »Mevrouw Commissaris« Griet Gerritsen aus Leeuwarden ermittelt. Sie hatte vor 5 Jahren ein traumatisches Erlebnis und wurde erst kürzlich nach Friesland versetzt. Wird es ihr gelingen, den Mord aufzuklären?
Jan Jacobs ist in den Niederlanden aufgewachsen und hat dort studiert. Er erzählt seine Geschichte ruhig, eher sachlich und mit viel Lokalkolorit. Immer mal wieder sind Wörter in Nederlands (und Frysk) eingestreut. Das kommt sehr authentisch rüber.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Griet ist mir sympathisch. Sie kämpft mit den Dämonen der Vergangenheit. Doch sie ist eine starke Frau, die sich in den Fall verbeißt und nicht aufgibt. Auch ihre Kollegen, Pieter, der Pfannkuchenmann, und Küken Noemi, sind gut gezeichnet.
Nichts ist, wie es scheint, keiner so unschuldig, wie er tut. Fast jeder auf Vlieland hat ein Geheimnis, eine dunkle Seite. Nur langsam kommen Griet und ihr Team den schrecklichen Ereignissen auf die Spur. Dabei stoßen sie auf ein Familiendrama, das sie am Guten im Menschen zweifeln lässt.
Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf und lassen bis zum Schluss mehrere Verdächtige als Täter infrage kommen. Nichtsdestotrotz Selbstjustiz ist keine Option. Denn niemand hat den Tod verdient. Auch „böse Menschen“ nicht.
Viele koffies und pilsjes später ist alles stimmig aufgelöst. Und so freue ich mich schon heute auf den 2. Band, „Die Tote in der Gracht“, der im Oktober 2020 erscheinen soll.

Fazit: Commissaris Griet Gerritsen ermittelt auf Vlieland. Gelungener Auftakt einer neuen Niederlande-Serie mit viel Lokalkolorit. Daumen hoch!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.