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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2020
Der Mann, der in die Bilder fiel
Karpe, Leif

Der Mann, der in die Bilder fiel


sehr gut

Der Bilderflüsterer

Eigentlich hat Peter Falcon der Kunstwelt schon seit längerer Zeit den Rücken gekehrt, so ist er auch sehr überrascht, als ihn sein alter Freund aus zurück-liegenden Studentenzeiten um einen Gefallen bittet. Peter soll mit seinem künstlerischen Fachverstand nach Paris reisen und einer sehr hoch angesehenen Kunstkritikerin eine Geldsumme übergeben. Sie droht dem Auktionshaus Chroseby mit der Veröffentlichung ihrer Vermutung, dass das weltberühmte Bild Van Goghs "Sternennacht" lediglich eine Fälschung ist. Für Chroseby wäre dies eine schwerwiegende Rufschädigung, was die aktuell guten Geschäfte gefährden würde...
Leif Karpe hat mit "Der Mann der in die Bilder fiel" einen erfrischend anderen Kriminalroman veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst bildreichen und stellenweise schon poetischen Schreibstil, der hervorragend zum Thema passt und sich sehr flüssig lesen lässt. Es macht wirklich Spaß den schönen Umschreibungen zu folgen, so dass manchmal die Handlung in den Hintergrund rückt. Nichts desto trotz baut Leif Karpe, wie es sich für einen guten Kriminalroman gehört, mit dem mysteriösen Auftrag für Peter Falcon einen Spannungsbogen auf, den er dann mit den überraschenden Geschehnissen in Paris auf einem hohen Niveau hält. Der Autor konzipiert eine wirklich raffiniert verstrickte Geschichte, die stets mit vielen Rätseln aufwarten kann. Auch der Hauptprotagonist ist mit seinem Talent, Bilder zu lesen sehr interessant gezeichnet und er kann schon gleich zu Beginn des Buches viele Sympathiepunkte für sich gewinnen. Das Finale wirkt dann etwas konstruiert, aber liefert eine nachvollziehbare Auflösung.
Insgesamt ist "Der Mann der in die Bilder fiel" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Debüt-Roman vom Autor Leif Karpe, der mich in erster Linie mit seinem besonderen Schreibstil überzeugen konnte. Es bleibt zu hoffen, dass es weitere Bücher dieses talentierten Autors geben wird. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.03.2020
Die Präparatorin
Wagner, Andreas

Die Präparatorin


ausgezeichnet

Auf die inneren Werte kommt es an

Die Tierpräparatorin Felicitas Booth lebt zurückgezogen in dem Haus ihrer Eltern und hat ihre Leidenschaft, die sie von ihrem Vater geerbt hat zu ihrem Beruf gemacht. Als sie eines Tages in das Pflegeheim ihrer Mutter kommt, wird sie mit deren Tod konfrontiert. Dies wühlt Felicitas Leben neu auf und sie beschäftigt sich mit der Vergangenheit ihrer Familie, die sie bisher gekonnt ausgeblendet hat. War ihr Vater wirklich der gute und fürsorgliche Mensch, für den sie ihn immer gehalten hat? Sie beschließt dem Rätsel auf die Spur zu kommen...
Der Autor Andreas Wagner hat mit "Die Präparatorin" einen aus meiner Sicht außergewöhnlichen Kriminalroman geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem prägnanten und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Welt seiner Hauptprotagonistin entführte. Er arbeitet hier mit kurzen und knackigen Sätzen, sowie kurzen Kapiteln, die zum Tempo des Buches beitragen. Der Spannungsbogen wird nach und nach aufgebaut und über die geheimnisvolle Vergangenheit ihres Vaters auf einem hohen Niveau gehalten. Für den besonderen Charme sorgt in der Geschichte Felicitas selber, die mit ihrer ungewöhnlichen Leidenschaft und ihrem couragierten Auftreten äußerst interessant charakterisiert ist. Der Leser bekommt immer wieder die Gelegen-heit über die rätselhaften Geschehnisse in Afrika und deren Zusammenhang zu den aktuellen Geschehnissen zu spekulieren, um dann im packenden Finale wohl doch noch mit einer stimmigen Auflösung überrascht zu werden.
Insgesamt hat mir Die Präparatorin hervorragend gefallen. Der Thriller konnte mich in erster Linie mit seiner clever konzipierten Story und dem Erzähltalent des Autors überzeugen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.02.2020
Wolves - Die Jagd beginnt / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.3
Cole, Daniel

Wolves - Die Jagd beginnt / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.3


sehr gut

Der Wolf beisst sich fest

Der Tod des ehemaligen Detective Sergeant Finlay Shaw scheint schnell erklärt zu sein, er wird in einem verschlossenen Raum mit einer Pistole in der Hand aufgefunden. Kaum jemand kann sich den Freitod erklären, aber die Indizien sind eindeutig. Lediglich Detective William Fawkes, der das Opfer als seinen Ziehvater gesehen hat, will der Theorie nicht folgen und sucht verbissen mit seiner Kollegin Emily Baxter nach einem Anzeichen für einen Mord. Eine Spur führt in die Vergangenheit, als das Opfer in einer spektakulären Polizeiaktion über Nacht zum Helden wurde...
"Wolves" ist mittlerweile der dritte Band der Reihe um den charismatischen und sicherlich nicht immer ganz einfachen Hauptprotagonisten William Fawkes, de von allen nur Wolf genannt wird. Die ersten beiden Teile konnten mich schon begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in den neuen Thriller gestartet bin. Der Autor erzählt die Geschichte wieder in einem sehr lebendigen und temporeichen Schreibstil, der mich schnell wieder in den Bann ziehen kann. Der Spannungsbogen in "Wolves" erreicht aus meiner Sicht allerdings nicht das Niveau seiner Vorgänger. Die Geschichte kann zwar mit einigen überraschenden Plots aufwarten, die Aufklärung des rätselhaften Todes hingegen gerät dafür in der Handlung oftmals in den Hintergrund und muss der Entwicklung der einzelnen Protagonisten, die doch einen recht großen Raum einnimmt, weichen. Aufgelockert wird das Geschehen durch die wohldosierten Einsätze von Humor, die manchmal zwar etwas derbe sind aber in der eher ungewohnten Umgebung eines Thrillers durchaus für Abwechslung sorgen und den Unterhaltungswert steigern können.
'Insgesamt sorgte der Thriller "Wolves" bei mir für ein paar spannende und unterhaltsame Stunden und hat mit seinen Protagonisten und dem interessanten Erzählstil des Autors Daniel Cole Lust auf weitere Fortsetzungen der Reihe gemacht. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 29.02.2020
Feuer im Elysium
Buslau, Oliver

Feuer im Elysium


ausgezeichnet

Revolutionäre Musik

Das Leben meint es zur Zeit nicht gut mit dem jungen Schlossverwalter Sebastian Reiser. Zunächst verliert er seinen Dienstherren und seinen Vater bei einem tragischen Kutschunglück, um dann kurze Zeit später von dem erblichen Nachfolger seines Amtes enthoben zu werden. So muss er das Schloss und damit auch seine vom Stande her nicht angemessene Geliebte zurücklassen. Kurze Zeit später trifft er in Wien ein, wo sich gerade alles um die Premiere eines neuen Musikstücks des umstrittenen Komponisten Ludwig von Beethovens dreht. Sebastian Reiser gerät in einen Strudel aus Gewalt und Intrigen und weiß kurze Zeit später nicht mehr, wem er noch trauen kann...
Der Autor Oliver Buslau veröffentlicht mit "Feuer im Elysium" einen spannenden und fesselnden Kriminalroman aus dem anfänglichen 19. Jahrhundert. Die Rolle eines bedeutenden Protagonisten in dieser Geschichte kommt, im Jahre seines 250. Geburtstages, dem berühmten Komponisten Ludwig von Beethoven zu Teil. Die clever konzipierte Geschichte rankt sich um die Veröffentlichung und ersten Aufführung seiner neunten Sinfonie in Verbindung mit dem revolutionären Gedankengut der damaligen Welt. Es entwickelt sich eine historisch gut recherchierte und stets spannende Geschichte, in der über Intrigen und überraschenden Wendungen der Spannungsbogen stets auf einem hohen Niveau gehalten wird. Die bildreiche und der damaligen Zeit hervorragend angepassten Schreibweise führt dem Leser die Geschehnisse gut vor Augen und lässt ihn in die zurückliegende Zeit eintauchen. Gerade die Kombination aus realen Personen und einer fiktiven Geschichte verleiht dem Buch eine ganz besondere Note.
"Feuer im Elysium" hat mich in das frühe 19. Jahrhundert entführt und mit einigen spannenden Informationen zu dem berühmten Komponisten Ludwig von Beethoven versorgt. Der Kriminalroman überzeugt mich mit seiner raffinierten Storyline und dem Erzähltalent des Autors. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.02.2020
Tiefer Fall / Doggerland Bd.2
Adolfsson, Maria

Tiefer Fall / Doggerland Bd.2


sehr gut

Gute Fortsetzung

Der Kommissarin Karen Eiken Hornby kommt es eigentlich sehr gelegen, dass sie die scheinheilige Atmosphäre des alljährlichen Weihnachtsfestes innerhalb ihrer eigenen Familie verlassen kann, als eine Leiche auf der nördlichen Doggerland-Insel Noorö gefunden wird. Zunächst ist es noch unklar, ob es sich dabei um einen Unfall oder ein Verbrechen handelt, aber vieles deutet eher darauf hin, dass der Tote ermordet wurde. Die Ermittlungen verlaufen zunächst schleppend und Karen muss feststellen, dass selbst ihre eigen Familie eine Rolle in diesem Fall spielen könnte. Als ein zweites Opfer gefunden wird spitzt sich die Situation zu...
"Doggerland - Tiefer Fall" ist der zweite Band der Doggerland-Trilogie aus der Feder der schwedischen Autorin Maria Adolfsson. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell auf die kleine schwedische Insel entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ersten Leiche gleich zu beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen und dem persönlichen Umfeld der Hauptprotagonistin auf einem hohen Niveau gehalten. Im Verlauf ergeben sich aber aus meiner Sicht einige Längen, die es zu überbrücken gilt um zu einem überraschenden und spannenden Finale zu kommen. Für mich gelingt es Maria Adolfsson sehr gut die skandinavische Atmosphäre einzufangen und dem Kriminalroman mit ihrer interessant charakterisierten Ermittlerin einen Tiefgang zu verleihen, so dass die Reihe durchaus aus der großen Menge der veröffentlichten Bücher des Genres heraussticht.
Insgesamt halte ich "Tiefer Fall" für eine gelungene Fortsetzung einer spannenden Krimitrilogie, bei der ich mich schon jetzt auf den abschließen-den dritten Band freue. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 22.02.2020
Lupus / Oxen Bd.4
Jensen, Jens Henrik

Lupus / Oxen Bd.4


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für Oxen

Der ehemalige Elitesoldat Niels Oxen hat weiterhin mit der Bewältigung seiner eigenen Vergangenheit zu kämpfen. Viele traumatische Geschehnisse, die ihn in Dänemark zum eigentlichen Helden gemacht haben, lassen ihn immer wieder an der Wirklichkeit seines Lebens scheitern. Sein größtes Problem zur Zeit ist die Distanz zu seinem Sohn Magnus. Es gelingt ihm einfach nicht, eine engere Bande mit seinem zurückgezogenen Sohn zu knüpfen, was ihn zunehmend depressiver werden lässt. Als seine ehemaliger Chef Axel Mossman mit einem Auftrag aufwartet stürzt er sich in ein neues Abenteuer, er soll sich auf die Suche des verschwundenen Poul Hansen begeben...
"Lupus" ist mittlerweile der vierte Band aus der erfolgreichen skandinavischen Thriller Reihe um den ehemaligen Elitesoldaten Niels Oxen. Die ersten Teile konnten mich schon in den Bann ziehen, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin. Schnell wurde auch klar, das mich der Autor Jens-Henrik Jensen nicht enttäuschen wird, mit seiner lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibweise hatte er mich schnell wieder in den Norden entführt und sein sehr interessant gezeichneter Hauptprotagonist sorgt mit seiner Person und seinen Ermittlungen für packende Unterhaltung. Der Spannungs-bogen wird nach und nach mit der clever konzipierten Handlung zu einer komplexen Geschichte aufgebaut, die den Leser bis zum fulminanten Finale nicht mehr loslässt.
Die Umsetzung des Hörbuchs mit der Stimme von Dietmar Wunder ist aus meiner Sicht hervorragend gelungen. Passende Betonungen und die tiefe ruhige stimme haben mich stets souverän durch die Handlung geführt und den einzelnen Protagonisten eine Seele eingehaucht. Der sehr vielseitige Sprecher war eine absolute Bereicherung für die Geschichte und machte eine hautnahe Reise nach Skandinavien möglich.
Insgesamt eine tolle Geschichte, welche hervorragend in der Hörbuch-fassung umgesetzt wurde und definitiv Lust auf noch möglichst viele Fälle für Niels Oxen gemacht hat. Ich empfehle dieses Hörerlebnis daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 22.02.2020
Frankenstich
Drüppel, Katharina;Heinlein, Heike

Frankenstich


ausgezeichnet

Der tote Autor

In der kleinen Buchhandlung von Felicitas Reichelsdörfer hat gerade noch eine Krimilesung des erfolgreichen Autors Georg Neuner stattgefunden, als dieser kurz darauf genau in dort ermordet aufgefunden wird. Für den ermittelnden Hauptkommissar Clemens Sartorius stellt sich die Ladeninhaberin sehr schnell als Hauptverdächtige heraus. Felicitas fällt aus allen Wolken, und um den aus ihrer Sicht völlig inkompetenten Ermittler die Augen zu öffnen, begibt sie sich selber auf die Mörderjagd...
Das Autoren-Duo Katharina Drüppel und Heike Heinlein haben mit dem Kriminal-Roman "Frankenstich" ihr Debüt veröffentlicht. Sie erzählen die Geschichte in einem äußerst lebendigen und unterhaltsamen Schreibstil, der sich sehr flüssig lesen lässt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des toten Starautors klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser erhält immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich der Täterschaft und den Tathintergründen anzustellen, um dann im fulminanten Finale doch noch von der Auflösung überrascht zu werden. Den besonderen Charme erhält der Krimi durch die interessant charakterisierten Haupt-Protagonisten und den wohldosierten Lokalkolorit.
Insgesamt war "Frankenstich" für mich ein gelungenes Debüt des fränkischen Autoren-Duos und gleichzeitig ein sehr vielversprechender Auftakt einer neuen Krimi-Reihe. Ich freue mich auf alle Fälle auf den nächsten Fall für den sympathischen Ermittler Sartorius und der neugierigen Buchhändlerin Feli. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 21.02.2020
Das Evangelium der Aale
Svensson, Patrik

Das Evangelium der Aale


sehr gut

Die Aalfrage

Für mich war der Aal bisher lediglich ein Speisefisch mit einer etwas absonderlichen Form. So war mir nichts vom großen Mysterium bekannt, welches sich um diesen besonderen Fisch rankt. Schon seit Jahrhunderten versuchen sich Zoologiker und Wissenschaftler daran, das Leben der Aale zu ergründen und scheitern dabei reihenweise an dem nicht zu erklärenden Verhaltensweisen dieses Fisches. Was lässt dieses Tier zunächst hunderte von Kilometern durch die Meere treiben, um einen Platz zu finden, wo er den Großteil seines Lebens verbringt? Und vor allem, was treibt ihn plötzlich an, den äußerst langen und beschwerlichen Weg zurück zu seinem Ursprung auf sich zu nehmen, um sich dort der Fortpflanzung und seinem anschließenden Tod hinzugeben?
Der Autor Svensson widmet sich in seinem Debüt-Roman "Das Evangelium der Aale" dieser großen bisher noch immer nicht abschließend beantworteten Aaalfrage. Er verbindet hierbei wissenschaftliche Erkenntnisse, historische Fakten und persönliche Eindrücke bezüglich des Aals zu einem aus meiner Sicht beeindruckenden Werk. Gerade durch die Einbindung seiner eigenen Vergangenheit, in der der Aal eine entscheidende Rolle spielte, transportiert er nicht nur das reine Wissen, sondern auch die Faszination für diesen besonderen Fisch. Es ist schon wirklich ein geheimnisvolles Tier, so dass sich im Laufe der Zeit viele Geschichten und Mythen entwickelten, die dem Buch eine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Zudem erzählt Patrik Svensson seine Geschichte in einem sehr gefühlvollen, teilweise schon fast poetischen Schreibstil, der diesen Roman, weit über den Status eines reinen Sachbuchs hinaushebt.
Insgesamt war für mich "Das Evangelium der Aale" eine sehr positive Überraschung. Der Roman überzeugte mich in erster Linie durch das Erzähltalent des Autors und der sehr interessanten Mischung aus Informationen und Gefühlen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 21.02.2020
Nach Mattias
Zantingh, Peter

Nach Mattias


ausgezeichnet

Und plötzlich bist du nicht mehr da...

Völlig unerwartet scheidet der noch junge Mattias von einem Moment auf den anderen aus dem Leben und hinterlässt bei vielen Menschen eine Lücke. Es handelt sich dabei zum einen um seine engsten Bekannten und Verwandten, aber zum anderen auch um Personen, die ihn persönlich kaum oder gar nicht kannten.
Der Autor Peter Zantingh begibt sich mit seinem Roman "Nach Mattias" auf die Suche nach genau diesen Lücken und betrachtet den tragischen Tod des Titelhelden aus der Sicht von acht unterschiedlichen Menschen. In den jeweiligen Episoden spielt Mattias zuweilen eine Haupt- und manchmal aber auch nur eine unscheinbare Nebenrolle. Auf alle Fälle wirkt sich der plötzliche Tod des jungen Menschen auch auf das Leben der betreffenden Personen aus. Mit viel Geschick und interessanten Charakteren kreiert der Autor so einen Nachruf auf einen stets lebensfrohen und sympathischen Menschen. Er erzählt die Episoden in einem gefühlvollen und stark pointierten Schreibstil, der mit wenigen Worten viel aussagt. Nach eigenen Angaben ist es Peter Zantingh in seinen Büchern wichtig mit seinen Worten sparsam aber zielgerichtet zu agieren, was ihm aus meiner Sicht mit "Nach Mattias" vortrefflich gelungen ist, so hat er die Rohfassung des Romans nochmals um ein Drittel gekürzt.
Insgesamt hat mich der Roman "Nach Mattias" stark berührt und gleichzeitig nachdenklich zurückgelassen. Aus meiner Sicht ein wertvolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.