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Raumzeitreisender
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Buchwurm, der sich durch den multidimensionalen Wissenschafts- und Literaturkosmos frisst

Bewertungen

Insgesamt 739 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2016
Gelenkschmerzen
Fife, Bruce

Gelenkschmerzen


sehr gut

Ein wichtiger Ratgeber für die Gesundheit

Es ist keine neue Erkenntnis, dass Infektionen zu den wichtigsten Auslösern von Gelenkerkrankungen gehören. Unterschiedliche Auffassungen gibt es hinsichtlich der Behandlung. Meist werden Symptome bekämpft mittels entzündungshemmender Medikamente und nicht die eigentlichen Ursachen erforscht. Bruce Fife untersucht den Zusammenhang zwischen Gelenkerkrankung und Infektion und beschreibt Maßnahmen, wie die Erkrankung beseitigt werden kann.

Autor Fife erklärt den Aufbau von Gelenken, erläutert verschiedene Gelenkerkrankungen und beschreibt deren Ursachen. Aufschlussreich ist der letztlich schon lange bekannte Zusammenhang zwischen Gelenkerkrankungen und Infektionsherden im Mundbereich. So gibt es eine Verbindung zwischen Zahngesundheit und Arthritis und ein gezogener Zahn kann zur Heilung führen.

Der Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit ist seit langer Zeit bekannt und wird durch zahlreiche Untersuchungen bestätigt. Man braucht sich nur einmal zu fragen, warum Naturvölker die gesünderen Zähne haben. Es ist letztlich der innere Schweinehund, der überwunden werden muss, um auf Werbung nicht hereinzufallen und Gewohnheiten unserer zivilisierten Welt zu verändern. Zucker und Weißmehlprodukte haben eine schädliche Wirkung auf die Gesundheit, wie schon Wolfgang Lutz in „Leben ohne Brot“ thematisiert hat. Dagegen ist Vollwertkost zu empfehlen.

Bruce Fife erläutert die Wirkung von Kokosöl und beschreibt Anwendungsmöglichkeiten insbesondere bei Gelenkschmerzen. Er zeigt in sieben Schritten auf, wie man sich vor Arthritis, Arthrose und Fibromyalgie schützen kann. Das Buch enthält Stellungnahmen von Menschen, die seine Methoden angewandt haben und dadurch gesünder geworden sind. Am Ende des Buches ruft er dazu auf, ihm eigene Erkenntnisse zu berichten. Positiv ist, man muss nichts glauben, sondern kann seine Methoden schadlos ausprobieren und eigene Erfahrungen sammeln.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2016
Drachen, Doppelgänger und Dämonen
Sacks, Oliver

Drachen, Doppelgänger und Dämonen


sehr gut

Dämonen im Kopf

In seinem aktuellen Buch beschäftigt sich Oliver Sacks, Neurologe und Schriftsteller, mit Halluzinationen. Sacks differenziert seine Darstellungen: „In der Regel sprechen wir von Fehlwahrnehmungen oder Sinnestäuschungen, wenn es einen realen Ausgangspunkt gibt – eine menschliche Gestalt zum Beispiel -, während Halluzinationen aus dem Nichts entstehen.“ Das Buch enthält zahlreiche Fallgeschichten. Betroffene berichten, wie sie das Phänomen Halluzination erleben und wie es sich auswirkt.

Reizentzug kann Halluzinationen hervorrufen. In Dunkelheit und Isolation gehaltene Gefangene kennen das Phänomen, aber auch Seefahrer, Piloten oder Bergsteiger sind gefährdet, wegen visueller Monotonie Halluzinationen hervorzurufen. Ist das auch die Erklärung für die Irrlichter, die Goethe auf einer Kutschfahrt nach Leipzig wahrgenommen und in seiner Autobiographie beschrieben hat? Für Ufo-Erscheinungen oder Entführungen durch Außerirdische bieten sich hier plausible Erklärungen an. Das Phänomen ist eher im Kopf als außerhalb zu suchen.

Halluzinationen sind nicht auf Erscheinungen begrenzt, sondern können auch Gerüche oder Töne umfassen. Sacks macht deutlich, dass nicht jede halluzinierte Stimme auf Schizophrenie schließen lässt. Bei extremer Bedrohung oder Gefährdung kann es passieren, das Menschen Stimmen wahrnehmen, die keine äußere Ursache haben. Anders zu bewerten sind feindselige und zudringliche Stimmen. Auch musikalische Halluzinationen sind bekannt.

Wie schon in seinem Buch „Das innere Auge“, lässt Sacks eigene Erfahrungen einfließen. Dies gilt insbesondere für seine Experimente in den 1950er Jahren mit Cannabis, Mescalin, LSD und anderen bewusstseinsverändernden Drogen. Auf Mutterkorn geht er nicht ein, wenngleich dessen Wirkstoff Psilocibin angesprochen wird. Seine Offenheit und seine Erlebnisse tragen dazu bei, dass es sich um ein lebendiges Werk handelt und nicht um ein staubtrockenes Wissenschaftsbuch.

Sacks klärt über Migräne und Epilepsie auf, zwei Krankheiten, die leicht verwechselt werden. In beiden Fällen sind Halluzinationen möglich. Dostojewski hat seine Erlebnisse bei Anfällen in seine Bücher einfließen lassen, z.B. in „Der Idiot“. Ekstatische Anfälle können als Offenbarungen einer höheren Wirklichkeit empfunden werden. Sie können die Grundüberzeugungen betroffener Menschen nachhaltig erschüttern und zu Religiösität führen. Auch außerkörperliche Erfahrungen sind möglich.

Oliver Sacks verfügt über eine langjährige Praxis und versteht es, komplexe Krankheiten verständlich zu beschreiben. Er hat ein Faible für kuriose Erfahrungen, die er sachlich und niemals verletzend darstellt. Sein Buch trägt dazu bei, Grenzerfahrungen einzuordnen. Im letzten Kapitel deutet er an, dass visuelle und akustische Halluzinationen („Visionen“ und „Stimmen“) in der Kulturgeschichte eine Rolle gespielt haben. Das wäre ein interessantes Thema für ein weiteres Buch. Es ist schon erstaunlich, wozu das Gehirn in der Lage ist. Der Mensch bleibt rätselhaft.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2016
Der Sinn des Gebens
Klein, Stefan

Der Sinn des Gebens


sehr gut

Egoismus versus Altruismus

„Wo das soziale Gefüge intakt ist, leben die Menschen glücklicher“ (491) und „Die meisten Befragten gaben an, dass nichts die Freude aufwiegen könne, die Ihnen ihr freiwilliges Engagement bereite“ (488), schreibt Stefan Klein in „Die Glücksformel“. Damit benennt er Voraussetzungen für ein glückliches Leben. Ob bzw. inwieweit wir es hier mit Altruismus oder (verborgenem) Egoismus zu tun haben, wird in „Die Glücksformel“ nicht untersucht. Diesem Thema widmet sich Autor Klein in „Der Sinn des Gebens“.

Ist Altruismus angeboren? Fakt ist, so die Hirnforschung, dass es sich gut anfühlt, großherzig zu sein. Ob angeboren oder anerzogen, die Hilfreichen innerhalb einer Gruppe stellen sich schlechter als die Egoisten, erkannte Darwin und befand sich in einem Dilemma. Altruismus nur auf Verwandte zu beziehen (William Hamilton), blendet Teile der Realität aus und greift damit zu kurz. Das Dilemma löste George Price: „Der Nachteil, den die Selbstlosen in der Gruppe hinnehmen müssen, lässt sich nämlich durch den Vorteil, den sie ihrer Gruppe als Ganzes verschaffen, mehr als ausgleichen“ (189/190). Es gibt einen Wettbewerb nicht nur innerhalb einer Gruppe, sondern auch zwischen verschiedenen Gruppen. Die Selektion findet auf mehreren Ebenen statt, die richtige Balance zwischen Altruismus und Egoismus ist gefragt.

Hinsichtlich der Einschätzung von Altruismus in der Tierwelt sind Kleins Aussagen erläuterungsbedürftig. In „Der Sinn des Gebens“ schreibt er: „Freiwillig teilen Schimpansen so gut wie nie“ (148) und „Auch sonst erinnert das Verhalten der Schimpansen verdächtig an den Homo oeconomicus, jenen perfekten Egoisten, den die Wirtschaftswissenschaftler als Idealbild des Menschen ansehen“ (149). Abweichend äußert sich Klein in „Die Glücksformel“: „Altruismus ist nicht so sehr eine Errungenschaft der menschlichen Kultur, sondern eine Leistung des jüngeren Säugetiergehirns, zu der auch andere Geschöpfe imstande sind. Vor allem bei Affen haben Verhaltensforscher wie der holländische Primatologe Frans de Waal umfangreiche Belege für diese These gesammelt: Schimpansenfrauen stehen einander bei der Geburt bei, junge Schimpansen beiderlei Geschlechts halten gegen ein tyrannisches Alphamännchen zusammen, und kranke Tiere in der Gruppe werden gepflegt“ (169/170). Hier wäre eine Synthese hilfreich, wie diese Aussagen denn vereinbar sind.

Vertrauen lohnt sich, wie auch schon Unternehmensberater Reinhard Sprenger in „Vertrauen führt“ plausibel erläutert hat. „Unsere Beziehungen wirken wie ein Resonanzkörper – alles, was wir tun, wird in ihnen verstärkt. Wohlwollen bringt neue Akte des Wohlwollens hervor; das Vertrauen zwischen den Menschen nimmt zu“ (282). Das gilt analog auch für die andere Richtung.

Das Buch ist, wie Stefan Klein in der Einleitung erläutert, eine Einladung, die freundliche Seite unseres Wesens zu erkunden. Es beschreibt mehr den Dr. Jekyll und weniger den Mr. Hyde. Vielleicht folgt ja ein weiteres Buch über die dunkle Seite des Menschen. Stefan Klein ist ein großartiger Wissensvermittler, wie er auch schon in „Alles Zufall“ und „Die Glücksformel“ bewiesen hat. Er schreibt verständlich und versteht es, die Leser neugierig zu machen und in seinen Bann zu ziehen.

Bewertung vom 18.08.2016
Stichwort Okkultismus
Rink, Steffen; Lösch, Holger

Stichwort Okkultismus


gut

Sympathy for the Devil

Das Buch entstammt einer Reihe, die mit dem Oberbegriff „Stichwort“ betitelt ist und das passt auch zum Inhalt. Die beiden Autoren Steffen Rink und Holger Lösch bringen das Thema Okkultismus sachlich und prägnant auf den Punkt. Es handelt sich um ein übersichtliches Aufklärungsbuch.

Die Autoren grenzen Wissenschaft, Religion und Okkultismus voneinander ab und betonen, dass es keine präzise Definition für Okkultismus gibt. Sie beschreiben unterschiedliche Richtungen im Okkultismus (Astrologie, Tarot, Hellsehen etc.) und klären die Leser über den Carpenter-Effekt beim Pendeln auf. Es folgt ein ausführliches Kapitel über Satanismus.

Die bedeutendste Figur der Okkultismusszene ist Aleister Crowley, ausführlich beschrieben auch in dem „Schwarzbuch Satanismus“ von Guido und Michael Grandt. Es gab und gibt einige Geheimbünde und Bruderschaften, die dieser Szene zugeordnet werden können. Hierzu gehören z.B. die Illuminaten, mit denen sich Dan Brown literarisch beschäftigt hat.

In einem eigenen Kapitel widmen sich die Autoren okkulten Praktiken Jugendlicher. Statistiken geben Auskunft über Art der Anwendung und den Verbreitungsgrad. Erstaunlich, wie viele Jugendliche Erfahrungen mit Okkultismus haben sollen. Die Grundlagen dieser Statistiken müssten m.E. genauer untersucht werden.

Die Rockmusik ist durchsetzt mit satanischen Texten, dennoch gilt, dass nicht jeder Vertreter des Heavy Metal oder Black Metal ein Satanist ist. Musik ist ein Geschäft, in dem es um viel Geld geht. Die Autoren weisen auf Gefahren des Satanismus hin, wenn Menschen Probleme haben und blind für Alternativen werden.

Bewertung vom 18.08.2016
Gesang der Kojoten
McCann, Colum

Gesang der Kojoten


sehr gut

„Ich glaube, dass ein Grashalm nicht geringer ist als ein Tageslauf der Sterne“ (111) [1]

„Gesang der Kojoten“ handelt von Conor Lyons und seiner Familie. Conor besucht seinen alten Vater in Irland, nachdem er um die halbe Welt gereist ist, um seine eigenen Wurzeln zu ergründen. Dabei steht die schwierige Beziehung zwischen Vater und Sohn, erkennbar bei der Bewältigung der kleinen Dinge des Alltags, im Fokus.

In die laufende Erzählung sind Retrospektiven eingewoben. Diese handeln von den Eltern, als sie noch jünger waren. Die Übergänge zwischen gegenwärtiger Erzählung und Retrospektive erfolgen jeweils abrupt innerhalb der Kapitel. Conor ist ein Suchender, der sein eigenes Leben besser verstehen möchte.

McCanns Geschichten wirken gleichzeitig unsentimental und bewegend. Er versteht es, eine eindringliche Atmosphäre aufzubauen. Statt kitschiger Liebesgeschichten beschreibt er raue Wirklichkeiten. Auf seine Bücher muss man sich einlassen, in seine Geschichten eintauchen.

Mit diesem sprachgewaltigen Erstlingswerk wurde der irische Autor Colum McCann Mitte der 1990er Jahre bekannt. Wer ihn durch Bücher wie „Der Himmel unter der Stadt“, „Die große Welt“ oder „Zoli“ schätzen gelernt hat, wird auch an diesem Buch Gefallen finden. Wer den Autor nicht kennt, sollte meines Erachtens anhand von „Der Himmel unter der Stadt“ für sich entscheiden, ob der Autor infrage kommt.

[1] Zitat aus „Grashalme“ von Walt Whitman

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2016
Garantiert gesundheitsgefährdend
Grimm, Hans-Ulrich

Garantiert gesundheitsgefährdend


ausgezeichnet

„Aber bitte mit Sahne“

Hans-Ulrich Grimm bezieht sich auf Professor Robert Lustig und seine Forschungen zum Zusammenhang von Übergewicht und Zucker. Dieser bezeichnet Zucker als Gift. Natürlich ist es immer eine Frage der Dosis, ob ein Stoff toxisch wirkt, aber die Unbedenklichkeitsgrenze ist weltweit massiv überschritten. Die Folgen sind eine Vielzahl lebensbedrohender Krankheiten.

Zucker hat Suchtpotenzial, nicht jeder, aber viele Menschen werden süchtig. Es wirkt im Gehirn wie eine Droge, vergleichbar dem Kokain. Das Gehirn vertraut – seit Urzeiten – auf die Ungefährlichkeit des Süßen. Es handelt sich um ein Überlebensprogramm aus grauer Vorzeit, weil Süßes in der Natur im Gegensatz zu Bitterem meist genießbar ist (s.a. „Die Anziehungskraft des Bekömmlichen“ ab S. 40 in „Der Geist fiel nicht vom Himmel“ von Hoimar von Ditfurth). Bei Zucker wird die Essbremse ausgeschaltet.

Warum werden die Gefahren heruntergespielt? Vom Zucker und seinen Folgen profitieren ganze Industriezweige, dazu gehören neben der Nahrungsmittelindustrie Ärzte, Krankenhäuser und Pharmafirmen. Es geht um Milliardensummen und entsprechend hoch sind die Widerstände, an diesem System etwas zu verändern. Der Einzelne soll selbst entscheiden, welche Mengen Zucker er zu sich nimmt. Das klingt seltsam in einer Welt, in der sogar der Biegeradius von Gurken europaweit vorgeschrieben wird.

Die Gewöhnung an Zucker erfolgt bereits im Mutterlaib über die Nabelschnur. „In der modernen Welt der Kinder von heute herrscht der Zucker-Overkill“. (98) Das gilt nicht nur für Lollis, Bonbons, Eis und Schokolade, sondern auch für Baby-Brei, Joghurt und Fruchtgetränke. Die Folgen sind ein frühzeitiger Leistungsabbau, der Denkapparat kommt nicht mehr auf Touren. Die Kosten trägt, trotz Verursacherprinzip, die Allgemeinheit.

Autor Grimm beleuchtet die Geschichte der Zuckerindustrie, die verknüpft ist mit Sklaverei und Kinderarbeit auf Zuckerrohrplantagen. Das ist zwar bitter, aber kein besonderes Merkmal der Zuckerindustrie, sondern gilt gleichermaßen für Bergbau, Textilindustrie, chemische Industrie und andere Wirtschaftsbereiche. (Nicht nur) in der Welt des Zuckers gibt es eindeutige Gewinner und Verlierer.

Auch wenn der Zusammenhang zwischen Zucker und Gesundheit schon in 1970er Jahren von Udo Jürgens in „Aber bitte mit Sahne“ besungen wurde und letztlich von niemandem ernsthaft bestritten wird, stehen Staat und Gesundheitsorganisationen auf Seiten der Industrie, statt die Interessen der Verbraucher zu vertreten. Autor Grimm beschreibt u.a. die Einflussnahme der Zuckerlobby auf die Politik der Weltgesundheitsbehörde.

Die Lösung besteht nicht in Fruktose (Fruchtzucker) als Alternative zu Glukose, wie Autor Grimm in „Im falschen Film“ deutlich macht. Es gibt keinen „besseren“ Zucker. Während kleine (verträgliche) Mengen Fruktose z.B. im Apfel enthalten sind, wird heute ein Vielfaches dieser Mengen in industriell hergestellten Lebensmittel verarbeitet. Die Folgen sind u.a. Diabetes und Übergewicht. Auch durch Stevia, einer paraguayischen süßen Pflanze, zeichnet sich keine Lösung ab, zumal die Süßstoffe chemisch-industriell nachbehandelt werden.

„Der Mensch braucht Zucker, aber kein Mensch braucht jenes weiße Pulver, das in der Natur nicht vorkommt, aber im Laufe der Geschichte mit großem Aufwand in die menschliche Ernährung eingespeist wurde“. (262) Es geht letztlich nicht darum, den Erdbeerkuchen zu verbieten, sondern darum, zu einem gesunden Maß zurück zu finden. Der Autor zeigt Überlegungen auf, die weltweit diskutiert werden, um das Thema „Zucker“ in den Griff zu bekommen.

Es geht um unsere Gesundheit. In diesem Sinne hat Hans-Ulrich Grimm hat wichtiges Buch geschrieben. Er klärt auf über die Gefahren des Zuckers und über die mafiösen Strukturen zur Verharmlosung des Zuckers und zu seiner Verbreitung in industrialisierte Nahrungsmittel. Es handelt sich um ein wichtiges Aufklärungsbuch, das sehr zu empfehlen ist.

Bewertung vom 17.08.2016
Die Entscheidung liegt bei dir!
Sprenger, Reinhard K.

Die Entscheidung liegt bei dir!


ausgezeichnet

Glück folgt der Entschiedenheit

Nach den Werken „Mythos Motivation“ und „Das Prinzip Selbstverantwortung“ stellte sich Reinhard Sprenger die Frage, wie die für Führungskräfte in Unternehmen formulierten Thesen auf das Privatleben übertragen werden können. Das Ergebnis befindet sich in dem vorliegenden Werk. Die Kernaussage des Buches ist identisch mit dem Titel „Die Entscheidung liegt bei dir!“. Das Buch halte ich für empfehlenswert.

Im Wesentlichen geht es darum, das Heft des Handelns zu übernehmen, Gestalter des eigenen Lebens zu werden, Wahlfreiheit zu erkennen und zu nutzen. Wenn man die beiden Vorgängerbücher kennt, ist man über diese Thesen nicht überrascht. Sprenger beschreibt eine Philosophie der Selbstverantwortung, die auch außerhalb der Werkstore der Unternehmen gilt. In dem Buch verallgemeinert er seine bekannten Thesen.

Das Buch gliedert sich in die drei Teile „Entscheiden können“, „Entscheiden lassen“ und „Entschieden leben“. Im ersten Teil räumt der Autor mit sogenannten Sachzwängen auf. Wir haben die Freiheit zu entscheiden, welchen Weg wir einschlagen, müssen aber die Konsequenzen tragen. Im zweiten Teil macht Sprenger deutlich, was passiert, wenn die Energie nicht von innen, sondern von außen kommt. Die Metapher „Zuckerbrot und Peitsche“ beschreibt diese Situation treffend. Bereits aus „Mythos Motivation“ ist bekannt, dass Belohnung die Motivation zerstört. Im dritten Teil stehen selbstbestimmtes Leben und seine Folgen für das eigene Befinden im Fokus.

Das Buch steckt voller knackiger Kernsätze („Was Sie wirklich wollen, das tun Sie“, „Handeln statt Jammern!“, „Nur Freiheit macht verantwortlich“ u.v.a.m.), die Sprenger anhand von Beispielen untermauert. Die Leitgedanken vermittelt er den Lesern fast schon penetrant. So gesehen hätte das Buch auch bei gleichem Inhalt wesentlich dünner sein können. Sprengers Argumentationsketten überzeugen. Er moralisiert nicht, stattdessen benennt er den Preis des Handelns. Positives Denken ist kein Ersatz für eine aktive Rolle im Leben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.