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GeheimerEichkater
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Bewertungen

Insgesamt 1516 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2021
Die Erfindung von Alice im Wunderland
Hunt, Peter

Die Erfindung von Alice im Wunderland


sehr gut

detailliert, interessant, wunderschön illustriert, aber leider etwas kurz

Peter Hunt, emeritierter Professor für Englische Literatur und Kinderliteratur an der Universität Cardiff, widmet sich in diesem Buch Mythen, Anspielungen, versteckten Hinweisen und politischen Aussagen und auch Erwiesenem, wie Tätigkeiten Charles Ludewidge Dodgson, der unter dem Pseudonym Lewis Caroll vier verschiedene Alsice Bücher veröffentlichte.

Vor dem Hintergrund des Viktorianischen Zeitalters beschreibt Hunt die Bootsausflüge und kurz Dodgsons vielfältigen Interessen und Tätigkeiten unter anderem als Mathematiker, Prediger, Zeitungsgeschichtenschreiber, Buchautor, bekannter Amateurfotograf, eifriger Buchleser und -sammler und häufiger Theaterbesucher. In vielen einzelnen Punkten durchleuchtet Hunt, welche Einflüsse hieraus auf die Geschichten um Alice miteinflossen, welche bekannten Persönlichkeiten, u.a. Darwin, und vertretenen Anschauungen und Ereignisse wahrscheinlich oder auch nur vielleicht Einzug in Handlungen, Personen oder Illustrationen der Alice Bücher fanden. Diese Analysen, auch zu perönlichen Anspielungen, ironischen Gegengedichten oder mathematischer Spielereien, fielenen jeweils kurz und bündig, aber in ihrer Gesamtheit schon ausführlich, vielschichtig, ausgesprochen und interessant aus, waren für mich hauptsächlich unbekannt.

Mir waren bislang nur drei der vier Bücher bekannt und ich habe auch schon über Dodgsons Leben, besonders auch im Zusammenhang mit seinen speziellen Kinderfotos und den verschwundenen Tagebuchseiten gelesen. Hierauf wird ebenfalls nur ganz kurz und eher abwehrend eingegangen und als „unziemliche Gerüchte“ abgewehrt; man bemerkt Hunts Leidenschaft zum Thema und auch seinen Nationalstolz. Sehr gut gefallen hat mir, dass Hunt mehrmals die Schwierigkeit betont, sich zwischen Zufälligem und Absichtlichen hindurch zu manövrieren, da in 150 Jahren unzählige Interpretationen erfolgten und man die Gefahr von Verschwörungstheorien beachten solle.

Insgesamt finde ich die Ausführungen in diesem schön und üppig illustrierten Buch sehr interessant. Zudem bieten die vielen Fotos, auch viele unbekannte, Auszüge aus Gedichten und Bilder aus den Alice Büchern schon beim Durchblättern viel Genuss und Freude. Und doch muss ich gestehen, dass ich gerne mehr gelesen hätte, gerne auch manchesmal auch ausführlicher; dafür hätte das Buch, dessen Schrift für meinen Geschmack etwas größer ausfällt als in anderen Büchern, ruhig mehr als 72 Seiten haben dürfen. Dennoch war es mir eine Freude, es zu lesen und ich würde es weiterempfehlen.

Bewertung vom 28.04.2021
Weil jeder Tag besonders ist
Kattilathu, Biyon

Weil jeder Tag besonders ist


sehr gut

ansprechendes Tagebuch

Biyon Kattilathu, digitaler Motivationstrainer bietet mit “Weil jeder Tag besonders ist” ein besonderes Tagebuch für 6 Monate an.

Jeden Tag soll man sich zweimal 2 Minuten Zeit zum Beantworten von je 3 Fragen nehmen, so seine Achtsamkeit, Entscheidungsfähigkeit, Dankbarkeit, Mut, sein Umfeld sowie seine Selbstliebe bedenken und für sich neu erarbeiten. Die Fragen sind jeweils für ein oder zwei Wochen identisch; vielleicht kann man sich so in einen Bereich etwas intensiver einarbeiten. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es zu manchen Themen nicht vierzehnmal neue Gedanken und Handlungsstrategien geben kann. Jeden Tag, genau zwischen den kurz bemessenen Eintragungsmöglichkeiten für morgens und abends findet sich ein Spruch zum Nachdenken oder zur Motivation. Zwischendurch finden sich auch Seiten mit dekorativ gestalteten Sprüchen, Glücksgeschichten oder Mandalas. Mit einer App kann man die sonntäglichen Bilder scannen und ein Video anschauen, wovon ich allerdings keinen Gebrauch mache. scannen und

Es handelt sich um ein schön gestaltetes Tagebuch, das mich zwar in der Gestaltung schon an andere erinnert, aber zudem auch ganz eigene Elemente aufweist. Gerade weil die Einträge aus nur einem Satz bestehen sollen, halte ich die zeitliche Auslegung für ein Halbjahr für durchaus einhaltbar und kann mir gut vorstellen, dass man in seinem Leben einiges, unterschiedlich stark, verändern werden kann.

Bewertung vom 28.04.2021
Urmensch, Feuer, Kochen
Hufenus, Hans-Peter

Urmensch, Feuer, Kochen


gut

die Geschichte der Menschheit, des Feuers… über Gott und die Welt

Hans-Peter Hufenus erzählt in 16 verschiedenen Kapiteln , die jeweils einem Lebensmittel zugeordnet werden, die Geschichte des Feuers, der Menschheit von der Höhle bis zum heutigen Tag, Mythen, Göttergeschichten, religiöse Aspekte und vor allem ganz viele persönliche Erlebnisse und Erinnerungen seines ganzen Lebens und auch anderer, ihm bekannter Personen. Dieses alles erzählt er eher kreuz und quer und versucht dabei alles Mögliche miteinander zu verflechten.

Ich muß gestehen, dass mich dieses sprunghafte Erzählen und Kratzen an der Oberfläche nicht so sehr begeistern konnte. Auch hatte ich etwas ganz anderes bezüglich der schon auf dem Cover groß angekündigten Rezepte erwartet und fand die angebotenen, jeweils eines pro Kapitel, eher enttäuschend. Eigentlich braucht man davon keines wirklich, nicht für die gegrillte Schokobanane, für einen aufgebrochenen Knochen, aus dem ich Mark löffle, für einen aufgespießten Hotdog, der mit Stockbrotteig umwickelt wird, für Fisch auf Astgabeln, für Kastanien in einer Pfanne auf dem Feuer, für Paella noch für frittierte Blätter oder ein Stück Käse, das ich auf einem heißen Stein als Raclette zerlaufen lasse. Insgesamt waren viele allgemein bekannte Erkenntnisse enthalten, aber auch Göttergeschichten, die für mich neu waren. Manches war für mich neu, aber dennoch konnte mich dieses Buch nicht in seinen Bann ziehen.

Bewertung vom 27.04.2021
The Fashion Yearbook 2021
Zirpel, Julia;Hayes, Fiona

The Fashion Yearbook 2021


ausgezeichnet

vielfältig und hochwertig dargestellt

Eine zwölköpfige Jury, zu der unter anderem der ehemalige Chefredakteur der InStyle, der ehemalige Art-Director der französischen Vogue, die stellvertretende Chefredakteurin Vogue Italia und eine Modeinfluencerin gehörten, wählten Cover, Modefotografien und Kampagnen aus dem Jahr 2020 aus und stellten sie für dieses Buch zusammen. Gemeinsam sollen diese Fotos haben, dass sie den Zeitgeist wiederspiegeln, manchmal auch etwas politisch daherkommen; so finden sich auch Bezüge zum Thema Corona.

Das Buch wurde überwiegend in Englisch geschrieben; jedoch hilft es enorm, wenn man Spanisch, Niederländisch und Japanisch (samt Kanji) beherrscht, sofern man auch alle begleitenden Texte lesen möchte. In diesen werden unter anderem Fotograf und Model vorgestellt, auch welche politischen Hintergedanken mit in die Kampagne und Fotos eingeflossen sind; beispielsweise erläutert ein Model, dass es sich bei dem Foto, das sie nackt zeigt es sich um eine politische Aussage handelt. Ich fand die ergänzenden Texte interessant, konnte jedoch nicht alle lesen.

Insgesamt wurde dieses Buch bis ins Detailsehr aufwändig und hochwertig hergestellt und gestaltet, angefangen vom schwarzen Buchschnitt und Lesebändchen, den farbigen Doppelseiten… bis zu den unzähligen Fotos sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß.Das Durchblättern alleine ist schon aufregend; die Texte runden das Erlebnis perfekt ab. Mode und Kunst sind zum Glück dem persönlichen Geschmack unterworfen und so wird jeder andere Favoriten finden….

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2021
Das Tao der Gefühle
Walker, Pete

Das Tao der Gefühle


ausgezeichnet

interessant, ausführlich, anschaulich und sehr persönlich

Pete Walker beschreibt wie man sich mit in der Kindheit erlebten gravierenden Verletzungen auseinander setzen kann. Durch Trauern können wir meistens das Schmerzreservoir leeren, somit wiedr vollständig fühlen. Ein weiterer Schritt lieg in der Vergebung, besonders sich selber und nicht zwangsläufig den anderen gegenüber. Trauern lindert, vermindert Furcht und Scham, Verleugnung und Verharmlosung. Zudem kann man beim Eintauchen in die Kindheit der Eltern durch Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte, Kinderfotos der Eltern sowie Erziehnungsarbeit in deren Kinderzeit einiges nachempfinden, was diese erlebt und unwissend weitergereicht haben. Sehr interessant fand ich die Ausführungen zum Gefühlsabbau während der Industrialisierung, dem Berufsleben als „Arbeitsmaschine“ am Fließband im Akord.

Insgesamt betrachtet Pete Walker das Thema sehr detailliert und ganzheitlich. In großem Umfang berichtet er von seiner persönlichen Genesungsarbeit sowie Beispielen aus seiner privaten Praxis. Er gibt dem Leser viele Strategien, Techniken,verschiedene Stufen und Methoden samt Einsichten und weitere Hilfen an die Hand um seine emotionale Entwicklung und Auseinandersetzung mit dem inneren Kind zu überdenken und durchzuführen und, wenn nötig Hilfe zu suchen und anzunehmen. Neben den Beispielen finden sich auch zahlreiche Gedichte, Texte und Zitate, beispielsweise von alten griechischen Philosophen oder Alice Miller, die sich bereits in mehreren Büchern der schwarzen Pädagogik gewidmet und Meilensteine gestzt hat. Klar wird, dass eigentlich jeder beschriebene Situationen dieses Buches aus seiner Kindheit kennen wird und so würde ich dieses Buch auch jedem empfehlen, der sich wieder vertrauensvoller auf Beziehungen und das Leben einlassen will.

Bewertung vom 15.04.2021
Mrs. Peckhams Geheimnis des flexiblen Kochens
Both-Peckham, Karina

Mrs. Peckhams Geheimnis des flexiblen Kochens


sehr gut

abwandelbare Gerichte für unterschiedliche Ernährungsformen

Karina Both-Peckham betreibt zusammen mit ihrem Mann ein Bistro, in dem sie täglich ein Gericht und eine Tagessuppe in unterschiedlichen Abwandlungen anbietet: traditionell, Paleo, Lowcarb, vegetarisch, vegan, glutenfrei und laktosefrei. Im ersten Drittel des Buches erläutert sie diese Ernährungsformen und, dass sie diese phasenweise im Wechsel selber so ißt. Es finden sich Tabellen für Lebensmittel im Vorrat, eine Übersicht für Austauschprodukte und ein Saisonkalender. Es wird Wert auf reginale, saisonale Zutaten gelegt.

Im zweiten Teil des Buches finden sich die Rezepte, bei denen die Zutaten in verschiedenen Listen aufgeführt werden, getrennt nach „frisch gekauft“, „Aus dem Vorrat“ und der Liste der Austauschzutaten für die jeweils andere Ernährungsform. Ich muss gestehen, dass ich diese Listenzerstückelt und ziemlich unübersichtlich finde, besonders wenn man eine Zutat austauschen möchte. Die Rezepte an sich werden gut erklärt und mit einem schönen Foto ergänzt. Es finden sich welche für Suppen, Aufstriche, Snacks ( wie Obstspiesse mit Schoko), infused water, Nice cream, Auberginen-Pizza-Bites oder eine Express-Bowl mit Pesto, Feta und Hühnerfiletstreifen. Insgesamt würde ich die Rezepte als recht einfach und vor allem nicht ganz neu einordnen. Manche sind möglicherweise anders gewürzt, als man es bislang zubereitet hat. Und manchmal bin ich schon ein klein wenig erschrocken, was als Rezept Einzug in ein Kochbuch findet, beispielsweise wenn Gnocchis selber hergestellt werden, aus gekauftem Fertigkloßteig. Viele Fotos aus dem Alltag des Bistros samt persönlichen Fotos der Autorin und ein Interview mit ihr lockern das Buch etwas auf. Die Einblicke ins Bistro samt Tagesablauf waren ganz nett zu lesen, hätten für mich aber auch Platz für weitere Rezepte machen können.

Nun, insgesamt finde ich die Idee, Rezepte für die angegebenen Ernährungsformen abzuwandeln schon gut. Aber braucht jemand, der sich vegan ernährt, zu Rezepten, die man traditionell beispielsweise mit Milch zubereitet, kedesmal den Hinweis zu Austauschprodukten wie Hafermilch? Mich hat das Konzept leider nicht ganz überzeugen können, was vielleicht auch daran liegt, dass ich über langjährige Kochroutine verfüge. Für mich scheint dieses Buch eher die Kochanfänger an die Hand zu nehmen und ihnen auch die verschiedenen Ernährungsweisen aufzuzeigen. Zudem finde ich das Buch hilfreich für jene, die sich ganz traditionell ernähren und sich für ihren Besuch über andere Ernährungsformen, entsprechende Zutaten und Rezeptabwandlungen informieren möchten.

Bewertung vom 14.04.2021
Mit Pesto durch das Jahr
Schäferhoff, Felix

Mit Pesto durch das Jahr


ausgezeichnet

pfiffige Rezepte und viel Inspiration

Nach Jahreszeiten geordnet stellt Felix Schäferhoff 31 Pesto-Rezepte sowie einzelne Zusatzrezepte wie Nudelteig oder „das perfekte Steak“ vor.

Unter den vorgestellten Pesti befinden sich einzelne Klassiker, wie das Bärlauchpesto; die meisten Rezepte jedoch sind für mich ganz neu: etwa mit Maronen, Minze, Kürbis oder Spinat. Gemein haben alle Rezepte, dass sie aus dem, was gerade im Garten wächst oder an Resten in er Küche anfiel, bereitet wurden. Von wenigen bis zu überraschend vielen Zutaten und Zusammenstellungen fallen die Rezepte ganz unterschiedlich aus,ich finde sie alle sehr ansprechend. Meine Favoriten sind das Maronen- und das Thai-Pesto; ich denke, für jeden sind ganz neue Ideen dabei… und jede Menge Inspiration um eingene Pesti zu kreieren.

Bewertung vom 14.04.2021
Meine Küche im Frühling und Sommer
Bissegger, Meret

Meine Küche im Frühling und Sommer


ausgezeichnet

bietet enormes Fachwissen und tolle Rezepte – einfach großartig!

Meret Bissegger, unter anderem Pflanzenfachfrau und versierte Wildpflanzenköchin, hat in diesem Buch ihr enormes Fachwissen aus verschiedenen Ansätzen und Bereichen in ganz ungewohnter, neuer und sehr ansprechender Weise zusammengestellt.

So beschreibt sie verschiedene Anbaumöglichkeiten, beispielsweise im Bioanbau oder der gemeinschaftlichen Landwirtschaft, begleitet dort Tätige und stellt ihre Arbeit und Prinzipien vor. Die Gemüseportraits, denen sich außergewöhnliche Rezepte anschließen, sind kapitelweise nach Gemüsefamilien zusammengestellt, wobei nicht nur verschiedene Zuchtformen, sondern auch jede Menge Wildpflanzen mit ähnlichem Geschmack oder Zubereitung vorgestellt werden. So finden sich beispielsweise Kapitel zu Spargel und spargelähnlichem, zu verschiedenen Zucchiniarten, Hülsenfrüchten, Kohlrabi und Mairübe und nicht aufzählbaren weiteren gezüchteteten oder wilden Gemüsen. Unzählige Fotos zeigen neben dem Anbau samt Ernte auch die vorgestellten Pflanzen, in Übersichten der Familie und ähnlichen sowie in Einzelfotos.

Mich beeindrucken hierbei ganz besonders die vielen Wilden unter ihnen, von denen mir die meisten, obwohl ich mehrere Bücher über essbare Wildpflanzen gelesen habe, in dieser Form nicht vertraut waren. Auch sehr interessant finde ich die vielen alten Sorten, wie etwa Kerbelwurzeln, die ich vor kurzem das erste Mal gegessen habe. Die Rezepte sprechen mich allesamt sehr an, sind gut erklärt und leicht nachzuarbeiten; viele Fotos zeigen die fertigen Speisen.

Insgesamt bietet dieses einzigartige, enorm informative Buch Wissen um Anbau und Sorten sowie Rezepte in einer ungeahnten Fülle und Vielfalt – einfach großartig!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.