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GeheimerEichkater
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Bewertungen

Insgesamt 1574 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2021
Scary Potter - Halloween bei Potters
Grimm, Tom

Scary Potter - Halloween bei Potters


ausgezeichnet

schaurigschöne Halloween-Rezepte

Tom Grimm hat in diesem schaurigschön illustrierten Buch über 50 ansprechende Rezepte speziell für Halloween zusammengetragen, süße, salzige und herzhafte.

Abgehackte „Demetorenfinger“, „Schleimwurmsalat“ oder „Riesenspinnenglibber“, „Fledermaushäppchen“ , aber auch alkoholische Getränke und warme Speisen wie den „Verdorbenen Fisch“ kann man dank der guten Anleitungen ganz einfach nachzaubern. Besonders gut gefallen mir die schnellen, dekorativen Leckereien, die viel hermachen, wie beispielsweise die „Schoko-Acromantulas“, die „Gefüllten Schrumpfköpfe“, „Mad-Eye-Moody-Spieße“ oder die „Schrumpfkopfkartoffeln“.

Auch dieses Buch ist wieder bezaubernd gestaltet worden; die Rezepte wurden auf schwarzem Untergrund gedruckt, die Zutatenliste als Inschrift eines Grabsteines. Die fertige Speise wird auf der gegenüberliegenden Seite, wunderbar in Szene gesetzt, auf einem professionellen Foto gezeigt.

Alleine das Durchblättern bereitet viel Freude. Insgesamt gefällt mir dieses Halloween-Kochbuch ausgesprochen gut. Da ich bereits mehrere Kochbücher von Tim Grimm habe, kannte ich das ein oder andere Rezept bereits, viele waren für mich jedoch ganz neu. Dieses Kochbuch finde ich für Halloween perfekt, nicht nur für Potterheads.

Bewertung vom 15.09.2021
Einfach Brote selber backen
Schneider, Ulrike

Einfach Brote selber backen


ausgezeichnet

sehr gut erklärt; enthält viele tolle Rezepte

Die Schwestern Ulrike und Jutta Schneider zeigen in diesem, ihrem dritten, Backbuch, nach einer ausführlichen Einführung gelingsichere Rezepte für ganz unterschiedliche Brote.

Es werden die einzelnen Arbeitsschritte vermittelt, Vorteig, Anstellgut, Hauptteige, Ruhezeiten und mehr vermittelt. Hier hat mir besonders gut die ausführliche Beschreibung zu Hefewasser, Wasserkefir oder Kombucha als Starter und die Erklärungen zur Fermentation gefallen. Die sich anschließenden Rezepte sind in vier Kapiteln zu unterschiedlichen Ruhe- und Teigführungszeiten zusammengefaßt, von 6 bis hin zu über 24 Stunden Teigruhe. Unter den Rezepten sprechen mich besonders das Karotten-Knäckebrot, Saftiges Orangenbrot, Fladenbrot mit Hanf & Apfel, Kastanien-Fladenbrote, Baiersbronner Kohlenbrot, Kichererbsen-Bâtard, Spritziges Federweißerbrot oder die Dattel-Haselnuss-Sonne an. Die Rezepte sind allesamt gut erklärt und es gibt eine kurze, ergänzende Beschreibung zum Brot samt einem ganzseitigen Foto dessen. Sehr hilfreich finde ich zudem eine Zeit-und-Arbeitsschiene, auf der die Zutaten, Arbeitsschritte und Zeiten sofort ablesbar sind.

Insgesamt finde ich die Auswahl an Rezepten sehr abwechslungsreich, die Anleitungen sehr gelungen und verständlich.

Bewertung vom 15.09.2021
Die Schule brennt
Tergast, Carsten

Die Schule brennt


ausgezeichnet

wenn es denn nun auch die Bildungsverantwortlichen lesen...

Der Journalist Carsten Tergast hat für eine kurze Zeit als Quereinsteiger-Lehrer gearbeitet. Seine Erfahrungen sowie die anderer Lehrer, Probleme und Ursachen sowie Verbesserungsvorschläge hat er, angereichert durch viele kurzangeschnittene Fallbeispiele, aufgezeigt.

Angefangen vom Reformwahn, von neuerfundenen tollen, aber unrefflktierten Lehrmethoden, über den seit Jahren bestehenden Anspruch, dass Lehrer mehr Kumpel als Respektperson sein sollen, über die Gefahr des Burn-Outs bei Lehrern und den erpressenden Eltern mit stetigem juristischen Beistand, der Abschaffung vom Sitzenbleiben, von Leistungsverweigerung, Sprach- und Schreibproblemen, vom Niedergang der Ausbildungsberufe und dem Bestreben, dass nahezu jeder, irgendwie, studieren soll, will oder muss, von fehlenden sozialen Vorbildern, den katastrophalen Lehr- und Lernbedindungen unter Corona und einigem mehr, durchleuchtet Tergast, was schon seit Jahrzehnten im Bildungssystem schief läuft, gibt am Ende einige Lösungsansätze, die vieles beinhalten, was vor der großen, bunten und kreativen Welle an modernen Lehrexperimenten, eben doch besser funktioniert hat, wie beispielsweise Schreiben und Lesen lernen (nicht nach Gehör), Erlernen von sozialer und kultureller Kompetenz (auch am Vorbild), literarische Bildung.

Eigentlich sollten das alles Selbstverständlichkeiten sein; wie gut, dass es mal jemand so deutlich ausspricht.

Bewertung vom 13.09.2021
Das große kleine Buch: Harz- und Pechsalben
Buchart, Karin

Das große kleine Buch: Harz- und Pechsalben


ausgezeichnet

altes Wissen samt Rezepten super auf den Punkt gebracht

Karin Buchard erklärt in diesem Buch, wie man Harz sammelt ohne den Baum zu verletzen und stellt verchiedene Harze sowie die heilende Kraft von Harz vor. Nachdem die benötigten Materialien zum Kochen von Pechsalbe gezeigt besprochen wurden, zeigt sie, auch in Schritt-für-Schritt-Fotos, wie man das Basisrezept zur Pechsalbe zubereitet. Dem folgen verschiedene Rezepte für unterschiedliche Pechsalben und -auflagen, Brustsalbe, Fußbalsam und Weihrauchsalbe für die Gelenke.

Das Buch stammt aus der Serie „Das kleine Buch“, die ich sammle. Auch in diesem Band wurde alles sehr gut erklärt, ergänzt durch die vielen Fotos. Die Auswahl an Rezepten finde ich ausgesprochen gelungen. Mir gefällt besonders, wie knackig der Inhalt auf den Punkt gebracht und leicht verständlich, vermittelt wird.

Bewertung vom 13.09.2021
Der Gesang der Berge
Que Mai, Nguyen, Phan

Der Gesang der Berge


ausgezeichnet

die Geschichte des vietnamesischen Volkes außergewöhnlich und tiefbeeindruckend erzählt

Nguyễn Phan Quế Mai, geboren 1973, erlebte Zerstörung und andere Auswirkungen des Vietnamkrieges. „Der Gesang der Berge“ ist inspiriert von den Erlebnissen ihrer eigenen Familie und derjenigen um sie herum. Schon zu Beginn des Buches macht Nguyễn Phan Quế Mai darauf aufmerksam, dass es sich um einen Roman handelt, in dem zwar die geschilderten historischen Ereignisse der Wahrheit entsprechen, die entsprechenden Figuren, Namen und Handlungen aber frei erfunden sind. Eine Widmung läßt aber erahnen, wie dicht und realistisch diese an der Wahrheit liegen.

Nguyễn Phan Quế Mai beschreibt in verschiedenen, sich abwechselnden Zeitsträngen, von 1930 an beginnend bis 2017, mal aus der Sicht der Grossmutter, mal aus der von Hương, ihrer Enkelin, die bei ihr lebt, die Geschichte Vietnams und der eigenen Familie. Sehr anschaulich und trotz des Schmerzes, der Verluste und der Trauer beschreibt die Autorin über Besetzung, Unterdrückung und Krieg durch Franzosen, Japaner, Amerikaner und auch durch Vietnamesen in der Zeit des Großen Hungers, der Landreform und des Krieges.

Ich habe schon einige Bücher über Vietnams Geschichte gelesen, kaum eines war so ergreifend und einfühlsam geschrieben und vermittelt empathisch so tiefe Einblicke, wie der Krieg zumindest einen Teil der Seele nimmt, so dass man nie wieder ganz werden kann. Die weise Großmutter sagt es mit den Worten. „Kriege haben die Macht, liebenswerte und kultivierte Menschen in Ungeheuer zu verwandeln“ (S.110). Und genau das wird offensichtlich in diesem Roman; es wird keine Partei ergriffen; das Gesagte trifft auf alle zu, auch auf ehemalige Kriegsgegener aus anderen Ländern oder dem eigenen. Für mich war dieser Roman so fessenld, dass ich ihn kaum aus der Hand legen mochte. Die Vertreibung aus dem Norden, das Zurücklassen der Kinder bei fremden Leuten, die Kämpfe für ein besseres Leben, im Glauben, das Richtige zu tun, die Zerstreuung der Familien und Versuch, irgendwo Fuß zu fassen und seine Familienmitglieder wiederzufinden, Schuldgefühle abzugeben zu Dingen, die man nicht beeinflussen konnte, die Botschaft der Sinnlosigkeit von Krieg und Vertreibung sowie die Notwendigkeit von Vergebeung und Neuanfang wurden ausgesprochen ergreifend und mitempfindbar erzählt; für mich haben auch die eingestreuten, vietnamesichen Redewendungen das beeindruckende Leselerlebnis abgerundet.

Bewertung vom 10.09.2021
Das kleine Buch: Quitten in Küche und Kosmetik
Kern, Doris

Das kleine Buch: Quitten in Küche und Kosmetik


ausgezeichnet

schöne Auswahl an abwechslungsreichen Rezepten

Nach einer kurzen , auch botoanischen Auseinandersetzung mit der Quitte, verrät Doris Kern süße und herzhafte Rezepte aus der Küche, für die Hausapotheke sowie Körperpflege. Ob Rezepte für beispielsweise Quittenchutney, -senf, Quitten-Safran-Gelee, Quittenknödel oder Klassiker wie Quittenbrot – ich finde sie allesamt ansprechend, auch die für Tee, Öl, Salbe, Körperbutter und Lippenbalsam. Die Rezepte sind gut erklärt, leicht nacharbeitbar und jeweils mit einem Foto ergänzt.

Für mich bietet dieses Buch eine gute und abwechslungsreiche Auswahl an Rezepten mit Quitten.

Bewertung vom 09.09.2021
Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1
Wolff, Tracy

Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1


weniger gut

gewollter Abklatsch

Bei Crave finden sich viele Parallelen und auch sehr direkte (und für meinen Geschmack eher plumpe) Anspielungen auf “Twighlight, schon mit dem Cover beginnend.

Die Autorin geizt nicht mit der Beschreibung von Stereotypen und Klischees und auch, wenn das Buch eigentlich für 14-Jährige gedacht ist, hätte ich etwas mehr Inhalt erwartet. Für mich hatte die Geschichte eindeutig zu wenig Inhalt für ihre Quantität von fast 700 Seiten. Auch die jugendlich ausgereizte Sprache konnte mich nicht für sich einnehmen; ich hatte nach der Ankündigung, dass dies das Werk einer ehmaligen Englisch-Professorin etwas anderes erwartet.

Ich muss gestehen, dass mich diese Geschichte so überhaupt nicht in seinen Bann ziehen konnte; ich habe mich eher durch die Seiten gequält und nicht bis zum Schluß durchgehalten.

Empfohlen wird dieses Jugendbuch für Leser um die 14 Jahre, was sicherlich passt, wenn, besonders die weibliche Leserschaft einen Vampirroman lesen möchte mit den Schwerpunkten erste Liebe und Internatsaufenthalt.

Bewertung vom 08.09.2021
Achtsam morden am Rande der Welt / Achtsam morden Bd.3
Dusse, Karsten

Achtsam morden am Rande der Welt / Achtsam morden Bd.3


ausgezeichnet

fabelhaft, humorvoll und informativ erzählt

Bei „Achtsam morden am Rande der Welt“ handelt es sich um den dritten Roman um den Millieuanwalt Björn Diemel und seinen Therapeuten und Achtsamkeitscoach Joschka Breitner.

Ein spektakulärer Zwischenfall samt sich ankündigenden Folgen bringen Diemel und einige seiner Mitarbeiter aus dem Milieu in Gefahr; zudem zeichnet sich die Midlifecrisis bei Björn Diemel an, was insgesamt, auch durch seinen Achtsamkeitscoach angestoßen undempfohlen, zu einer Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg führt. Dort bewältigt Björn Diemel ungefähr 800 km in einem Monat, lernt Mitpilger kennen, findet vor allem viel Zeit um über seinen Lebensweg und ihn beschäftigende Fragen und Ziele nachzudenken um seinen weiteren Lebensweg zu finden und zu gehen. Dabei setzt er sich manchen Gefahren aus, manchesmal lebensbedrohlich für ihn und final für andere.

Jedes Kapitel wird mit einem Lehrsatz aus verschiedenen Ratgebern Breitners eingeleitet und dann anschaulich aufgezeigt, durchleuchtet und samt Erläuterungen und Abwägungen umgesetzt.

Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut; beeindruckend humorvoll und kreativ wird ein Krimi bzw. eine Krimisatire flüssig und ungemein unterhaltsam erzählt. Auch die Betrachtungen zur Achtsamkeit sowie die Beschreibungen um die Pilgerreise samt Gepfogenheiten und Ritualen der Teilnehmer haben mir sehr gut gefallen und wecken schon den Wunsch, eine solche selber anzutreten.

Der Roman hat mich verzüglich unterhalten und ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen… Die beiden vorangegangenen Krimis habe ich bislang noch nicht gelesen, werde dieses aber schnellstmöglich nachholen.

Bewertung vom 06.09.2021
Das HOW NOT TO DIET Kochbuch
Greger, Michael

Das HOW NOT TO DIET Kochbuch


gut

das ergänzende Kochbuch mit nichtsättigenden Rezepten

Dr. Michael Greger hat in Ergänzung zu seinen Büchern „How not to die“ sowie how not to diet“ nun dieses Kochbuch herausgebracht.

Auf den ersten 15 Seiten fasst er seine Grundgedanken und Regeln für eine gesunde Ernährung zusammen und erläutert kurz sein „tägliches Dutzend“ sowie „21 Kniffe“. Grundsätzlich soll diese Ernährungsform Krankenheiten vorbeugen, Leben verlängern und für einen dauerhaften Gewichtsverlust sorgen, was nicht verwunderlich ist, werden Kohlenhydrate, Fleisch und Fette vermieden.

Das Buch wurde sehr schön gestaltet, jedem Rezepte eine Doppelseite gewidmet; eine davon zeigt ein professionelles Foto der fertigen Speise, die andere das Rezept. In diesem Buch sind mehr als 100 pflanzenbasierte Rezepte enthalten, eingeteilt in die Kapitel Suppen, Salate, Pasta, Gemüse-Hauptgerichte, Bohnen, Getreide, Frühstück, Obst sowie Grundrezepte. Ich habe mehrere Rezepte nachgearbeitet; viele davon fallen für den Alltag viel zu aufwändig aus, benötigen stundenlange Vorbereitung, beispielsweise ein Nudelsauce, die 3 Stunden lang im Backofen vorbereitet wird. Wer kann so etwas als Berufstätige/r leisten? Bei einzelnen Rezepten sind Kalorien enthalten, beispielsweise bei einer Ingwer-Karotten-Suppe, die pro Portion weniger als 100 Kalorien enthält. Die Portionen der anderen Gerichte, die ich nachgekocht habe, sind nicht durch Kalorienangaben ergänzt; ich schätze aber, dass sie ungefähr genausoviel Energiezufuhr bieten. Meist bestehen sie aus frischem, gedünstetem oder lange gebackenem Gemüse und eine Portion füllt noch nicht einmal ein Nachtischschälchen. Bei uns war niemad so wirklich glücklich mit den Mahlzeiten und ich werde auch keine weitere davon nachkochen. Die meisten der vorgeschlagenen Rezepte kannten wir schon, allerdings in einer aufregenderen Version und vor allem in einer sättigenden Portionsgröße. Hier soll man vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken und Selleriestangen knabbern, was die Sättigung auf 3 mindestens Stunden erhöhen soll. Die meisten Mahlzeiten werden mit Nährhefe ergänzt, weil sonst die Nährstoffe fehlen; manchmal pro Portion 3 Esslöffel. Sind ja auch nicht mehr viele Nährstoffe enthalten, wenn man Gemüse bis zu 3 Stunden im Backofen backt und sich sehr einseitig ernährt. Bei manchen Zutaten bemerkt man, dass das Buch wohl eher für den amerikanischen Markt geschrieben wurde, beispielsweise benötigt man blaues Maismehl, kann es aber auch weglassen.

Unter „How not to diet“ hatte ich mir ganz etwas anderes vorgestellt; eben, dass man keine Diät mit Nahrungsverzicht und ständigem Hungergefühl machen soll, weil das nicht funktioniert. Wir haben hier noch nie so viel zwischen den Mahlzeiten geknabbert und genascht, weil wir noch hungrig vom Essenstisch aufgestanden sind. Uns haben diese Mahlzeiten weder glücklich noch satt zurückgelassen. Ich habe es nicht genau nachgerechnet, gehe aber davon aus, dass man höchstens 1000 Kalorien am Tag zu sich nehmen darf, wenn man sich an die Anweisungen hält. Das hört sich für mich schon ganz anders an als keine Hungerdiät zu halten. Für uns ist das eindeutig keine Option.

Manchmal finde ich es besonders schwierig, bei einer Buchrezension Sterne oder Punkte zu vergeben. Hier hatte ich den Eindruck, zu einem sich gut verkaufender Bestseller solle noch ein weiteres Produkt zugefügt werden. Auf den zweiten Blick fällt erfahre ich dann aber, dass der Autor seine Einnahmen aus Buch- und CD-Verkauf sowie aus Vorträgen gemeinnützigen Zwecken spendet, weshalb ich dann auf 3 Sterne/Punkte aufrunde.

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Bewertung vom 05.09.2021
Eigenbedarf / Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen Bd.3
Opoczynski, Michael

Eigenbedarf / Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen Bd.3


sehr gut

hätte etwas spannender seien können

Bei „Eigenbedarf“ handelt es sich um den dritten, in Berlin spielenden, Fall für die Gesellschaft für unkonvetionelle Maßnahmen“ aus der Feder von Michael Opoczynski. Die beiden vorangegeangenen Fälle habe ich nicht gelesen, was auch nicht zum Verstehen dieses Romans vorausgestzt wird.

Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen wird von einem Ehepaar eingeschaltet, das befürchtet, von einem Immobilieninvestor terrorisiert und aus ihrer Wohnung vertrieben zu werden. Erst im Alleingang, dann auch mit Hilfe eines Polizisten bearbeitet die GfuM diesen Fall und bringt ihn durch nicht nur ungewöhnliche, sondern auch nicht ganz legale Praktiken zum erhofften Ende. Genauso enden auch alle anderen im Roman auftretenden Probleme, Existenznöte oder rechtsorientierte Verbindungen im Polizeiapparat sehr zielgerichtet und zügig in ein Happy End verwandelt; für mich ein wenig zu phanatsievoll und lösungsglatt und weichgespült.

Der Roman wird angenehm und wortgewandt erzählt, was ich sehr schätze; danke für die Begegnung zur Rettung des Genitivs! Die Probleme um Miethaie, Immobilienspekulanten und Luxussanierer sowie Proteste betroffener Mieter werden anschaulich beschrieben, haben mir aber keine neuen Einblicke vermittelt. Ich hatte, wenn ich ehrlich bin, ein wenig mehr Spannung erwartet, fand mich beim Lesen dennoch gut und kurzweilig unterhalten.