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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Pharo72
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Zittau
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Büchersüchtige, introvertierte Leseratte!

Bewertungen

Insgesamt 465 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2009
Die Nacht der Magie / Stadt der Finsternis Bd.1
Andrews, Ilona

Die Nacht der Magie / Stadt der Finsternis Bd.1


sehr gut

Kate Daniels kämpft in einer Welt, in der Magie die Technologie besiegt zu haben scheint, als Söldnerin für den, der am besten zahlt, sieht sich aber sonst keiner Partei so richtig zugehörig. Als jedoch ihr Vormund und der beste Freund ihres Vaters Greg ermordet wird, kann sie nicht umhin, seinen Mord aufklären zu wollen und bietet sich daher dem Orden als Unterstützung an. Greg ist jedoch nicht das einzige Opfer, sowohl Gestaltwandler als auch Nekromanten haben Verluste zu beklagen. Eine finstere Macht scheint beide Gruppen gegeneinander aufhetzen zu wollen. Für Kate beginnt eine actionreiche Jagd nach dem Mörder, die sie selbst mehrmals in große Gefahr bringt.

Das Autorenpaar Andrew und Ilona Gordon kreiert mit der von Magie nur so durchdrungenen Welt mit Schwerpunkt in Atlanta etwas wohltuend anderes. Allerdings hat es der Leser anfangs schwer, sich mit den vielen Besonderheiten und aus sämtlichen Mythen entsprungenen Figuren dieser neuen Welt auseinander zu setzen, da auch nicht alles hinreichend erklärt wird. Ein Glossar mit Begriffserläuterungen, ähnlich wie bei J. R. Ward, hätte dem Buch gut getan.

Die Suche nach dem Mörder wird für Kate zur enormen Herausforderung, gerät sie doch dabei sehr oft in Lebensgefahr. Mit ihrem losen Mundwerk macht sie ohnehin schon brenzlige Situationen noch schlimmer, bringt dabei den Leser aber zum Schmunzeln. Insgesamt ist das Buch sehr düster gehalten, die Kämpfe und deren Auswirkungen werden drastisch und sehr detailreich dargestellt. Leser mit großem Vorstellungsvermögen oder schwachen Mägen sollten manche Stelle einfach überlesen. Auch wird eine sehr deutliche Sprache gesprochen.

Potentielle männliche Gegenparts zur Ich-Erzählerin sind vorhanden, eine romantische Komponente sucht man jedoch vergebens. Erste Anzeichen lassen jedoch auf amouröse Verwicklungen in den nächsten Bänden hoffen. Die Figuren sind allesamt sehr gut charakterisiert und wachsen einem schnell ans Herz. Viele noch offene Fragen zu Kates Vergangenheit und wahren Herkunft verheißen eine für alle Fans der Urban Fantasy vielversprechende Fortsetzung der Reihe.

Bewertung vom 28.07.2009
Brandmal
Russell, Craig

Brandmal


sehr gut

Kaum aus dem Urlaub zurückgekehrt erwartet Hauptkommissar Fabel ein grauenhafter Mordschauplatz. Die Besonderheit - das Opfer wurde skalpiert, sein Skalp rot eingefärbt und deutlich zur Schau gestellt. Was will der Mörder damit ausdrücken? Schon sehr bald folgt ein weiteres Opfer und die Lösung der Frage könnte in der gemeinsamen politischen Vergangenheit liegen.

Mit dem 3. Teil der Jan Fabel-Reihe gelingt dem Autor meiner Meinung nach ein schlüssiger Thriller, der das Niveau der Vorgänger halten kann. Neueinsteiger sollten keine Probleme haben, auch wenn Fälle bzw. Figuren aus dem ersten Band der Reihe („Blutadler“) angerissen werden. Dennoch ist es natürlich schöner, der Entwicklung der bereits eingeführten Charaktere von Fabel selbst und seines Teams folgen zu können.

Man merkt Craig Russell wieder einmal seine Liebe zur Stadt Hamburg an, allerdings werden wohl nur Einheimische die ausführlichen örtlichen Beschreibungen richtig würdigen können. Der Autor wirft Fragen über Reinkarnation auf, die den einzelnen Leser doch nachdenklich machen könnten. Ich persönlich fand den politischen Bezug zur RAF und anderen Terror-Gruppen sehr interessant, ebenso wie das Zwischenspiel mit einem Mumienfund aus dem 2. Weltkrieg, obwohl der ansonsten nichts mit dem Buch zu tun hatte.

Da einige Abschnitte aus der Sicht des Täters geschrieben sind, ist man näher am Geschehen dran und versteht seine Motivation, während die Polizei noch lange im Dunkeln tappt. Dennoch versteht es der Autor die Spannung bis zu einem doch überraschenden Ende zu halten und sogar kontinuierlich zu steigern.

Noch lose Fäden aus Teil 1 schreien nach einer Fortsetzung und da es bereits einen weiteren Fabel-Roman gibt, welcher in Köln spielt, ist wohl davon auszugehen, dass Jan Fabel seinen Plan, den Job zu kündigen, doch nicht ausgeführt hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2009
Die Spur der Katze / Ghostwalker Bd.1
Raven, Michelle

Die Spur der Katze / Ghostwalker Bd.1


ausgezeichnet

Nach einem Skandal ist die Journalistin Marisa Perez gezwungen, sich in die Einsamkeit der kalifornischen Berge zurückzuziehen. Eines Nachts findet sie auf ihrer Terrasse einen verletzten und vor allem nackten Mann vor. Sie zögert nicht, ihm zu helfen und als am nächsten Tag die Polizei bei ihr erscheint, weil in der Nachbarschaft ein Mord verübt wurde, verschweigt sie seine Anwesenheit. Kurz darauf ist sie gezwungen mit Coyle zu fliehen und ihr eröffnet sich eine Welt, von der sie nicht zu träumen gewagt hätte.

Die bereits durch ihre mitreißenden Romantic Suspense-Thriller bekannte Autorin begibt sich mit diesem Roman auf neue, paranormale Pfade. Dies gelingt ihr wie erwartet ausnehmend gut. Dass die Autorin Nalini Singh ihr Inspiration und Motivation war, lässt sich nicht ganz verbergen, jedoch schafft Michelle Raven es, eine ganz eigene faszinierende Welt zu erschaffen. Durch gekonnte Landschafts- und Naturbeschreibungen fühlt sich der Leser quasi hineinversetzt in den Lebensraum der Gestaltwandler-Familie.

Die Charaktere aller Figuren sind wunderbar herausgearbeitet. Für mich immer wieder besonders überzeugend ist die Fähigkeit von M. Raven die zwischenmenschlichen Empfindungen darzustellen. Sie findet einfach die richtigen Worte, sodass man mit allen Protagonisten mitfühlt und –leidet. Die erotischen Szenen empfand ich als genau dosiert. Die ersten Erfahrungen so ausführlich und intensiv, dass man nicht umhin konnte, selbst ein wohliges Kribbeln zu verspüren. Der Rest dann nur angedeutet und viel Platz für die eigene Fantasie lassend. Besonders die Massage im Wald wird wohl einigen Lesern längere Zeit in Erinnerung bleiben.

Der zweite Handlungsstrang war für mich ein Muss für die Dynamik des Romans und überhaupt die Motivation und Zerrissenheit des Charakters von Coyle, denn vor allem die Sorge um den entführten Bowen treibt ihn an und lässt ihn immer wieder seine eigenen Gefühle gegenüber Marisa zurückstellen.

Die letzten 100 Seiten fliegen nur so dahin, da die Spannung kontinuierlich seinem Höhepunkt entgegenschreitet. Die anfänglich etwas behutsamere und ausführliche Einführung in die Welt der Berglöwen-Gestaltwandler tut dem Roman gut und eröffnet auch dadurch unzählige Möglichkeiten für Fortsetzungen. Sowohl die weitere Wandler-Spezies der Adler als auch die vielen interessanten Nebenfiguren machen die Spannung fast unerträglich, wer die Hauptfiguren in den folgenden bereits angekündigten Bänden der Reihe sind.

In mir bleibt nur ein Wunsch offen, mögen der Autorin die Ideen für noch viele Fortsetzungen nicht ausgehen. Weiter so, Michelle!

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.07.2009
Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3
Stark, Richard

Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3


weniger gut

Parker und seine Freundin Claire mieten sich in Neuengland als Touristen in einer Pension ein, um das bei einem Banküberfall erbeutete Geld, dass kurzfristig in einer Kirche zwischengeparkt werden musste, nicht aus den Augen zu lassen. Das Geld ist „schmutzig“, das heißt, die Banknoten sind registriert und müssen gewaschen werden, um überhaupt eingesetzt werden zu können. Mit einem besonderen Plan wollen Parker und sein Ex-Kumpan, das Geld unter den Augen der Polizei rausholen, aber auch eine Kopfgeldjägerin zeigt Interesse an der Beute.

Mich hat der Roman nicht wirklich überzeugt. Obwohl eine recht gute Einführung auch für Neueinsteiger gegeben wird, hatte ich am Ende den Eindruck halt nur das letzte Drittel eines Romans zu lesen. Da das Buch ohnehin nicht dick ist, hätte diese Trilogie wirklich in einem Band erscheinen können, um das Ganze zu einer runden Geschichte zu machen.

So ist quasi schon alles passiert und es geht in dem ganzen Roman nur darum, das bei einem Raubüberfall erbeutete Geld von einem Ort zum anderen zu schaffen. Weder weiß man, was genau vorher passiert ist und warum, welche Personen in welchem Zusammenhang stehen, noch wie es danach weitergeht, d. h. ob ein endgültiges Absetzen mit dem Geld gelingt.

Auch sind mir die Charaktere, allen voran Parker, seltsam fremd und gleichgültig geblieben. Vielleicht muss man wirklich mehrere Romane von Stark lesen, um den Hype um die Figur zu verstehen. Interessant war es schon mal, einen Roman aus der Sicht der Gangster zu lesen, aber für einen liebenswerten Bankräuber war mir Parker dann doch wieder zu brutal und eiskalt. Generell hat sich wieder meine Abneigung zu Roadmovies auch in diesem Roman bestätigt. Gangster tricksen trottelige Polizisten aus, werden von noch trotteligeren anderen Gangstern gejagt usw.

Der Roman ließ sich flüssig lesen und hatte ein paar gute Momente, aber insgesamt nichts, was erinnerungswürdig wäre. Daher heute auch nur 2 Sterne von meiner Seite.

Bewertung vom 14.07.2009
Im Reich des Vampirs / Fever-Serie Bd.2
Moning, Karen M.

Im Reich des Vampirs / Fever-Serie Bd.2


sehr gut

Wie bereits im Vorgängerband „Im Bann des Vampirs“ ist die junge MacKayla Lane in Dublin auf der Suche nach dem Geheimnis des Sinsar Dubh, des mächtigsten Heiligtumes des dunklen Feenvolkes. Gleichzeitig möchte sie natürlich den Mord an ihrer Schwester Alina aufklären, weswegen sie überhaupt aus dem sonnigen Georgia ins regnerische Irland gekommen ist. Viele Gefahren stellen sich ihr dabei in den Weg, sie bekommt Zugang zur Kaste der Sidhe-Seher und ihr Beschützer, der Buchhändler Barrons, spielt eine immer geheimnisvollere Rolle.

Ein wenig irreführend sind die deutschen Titel der Reihe, denn wer hier einen klassischen Vampirroman erwartet, ist völlig fehl am Platze. Ein Vampir taucht wohl am Rande mal auf, aber selbst dieser stellt sich als Fälschung heraus. Vielmehr interessant könnte auch diese Reihe den Lesern der Highlander-Serie von Karen Marie Moning sein, spielen doch sowohl das Feenvolk der Tuatha De Danaan, deren Heiligtümer sowie im Ansatz ein Druide der MacKeltar-Familie eine Rolle. Gerade über letzteren hätte ich gern noch mehr erfahren, aber genau dort endet das Buch.

Mac selbst jagt in diesem Roman an der Seite von Barrons weiterhin diversen Heiligtümern hinterher und gerät dabei am Ende sogar an die Schwelle des Todes. Auch V’lane der Feenprinz versucht erneut sie zu verführen und macht ihr ein wunderbares Geschenk. Die Protagonistin ist sich unschlüssig, wer nun wahrer Freund oder Feind ist bzw. sie schlussendlich nur für eigene Zwecke benutzt. Aus diesen Dilemma heraus entwickelt sie sich weiter und wird zunehmend zuversichtlicher in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten.

Das Buch wirft mehr Fragen auf als es beantwortet und am Ende steht ein Cliffhanger, was es bedauerlich macht, dass der Folgeband erst Anfang 2010 erscheint. Insgesamt hat mir dieser 2. Teil besser gefallen als der 1. Band und ich werde die Serie auch weiter verfolgen, zumal mir der Humor der Autorin sehr zusagt.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2009
Nacht unter Tag / Karen Pirie Bd.2
McDermid, Val

Nacht unter Tag / Karen Pirie Bd.2


ausgezeichnet

Misha Prentice meldet ihren Vater als vermisst. Das Erstaunliche allerdings ist, dass er bereits seit mehr als 20 Jahren verschwunden ist. Ihr Sohn leidet an Leukämie und eine Knochenmarkspende ihres Vaters scheint seine einzige Hoffnung zu sein. Sofort werden die Ermittlungen aufgenommen, führen jedoch zu immer mehr Fragen.

Gleichzeitig stößt die Reporterin Bel Richmond in Italien auf ein Indiz zu einem spektakulären Entführungsfall. Im Jahr 1985 verstarb bei der Lösegeldübergabe die Tochter eines der reichsten Männer Schottlands. Ihr kleiner Sohn blieb verschwunden. Sir Brodie setzt alles daran, ihn zu finden und finanziert Bel ihre Recherche.

DI Karen Pirie bekommt am Ende beide Fälle auf den Tisch und stürzt sich sofort in die Suche nach der dramatischen Wahrheit.

In diesem spannenden Kriminalpuzzle begibt sich Val McDermid im Gegensatz zu ihren blutrünstigeren Thrillern auf leisen Sohlen in ihre eigene Vergangenheit. So bekommt der Leser eine Menge Informationen zu den schlimmen Bergarbeiterstreiks der 80iger Jahre in Schottland und die daraus resultierende Armut. Auch mit Kritik an der „Eisernen Lady“, Margaret Thatcher, wird nicht gespart.

Beide Handlungsstränge laufen parallel und werden jeweils durch Rückblenden in die konkrete Vergangenheit lebendig untermalt. Dabei versteht die Autorin es hervorragend, stets die Spannung absolut am Limit zu halten. Wird es gerade so richtig interessant, folgt erneut ein Perspektivenwechsel. Natürlich ahnt der geübte Krimileser schon bald einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen, aber die Aufdeckung der tatsächlichen Hintergründe bleibt bis zum rasanten Schluss offen, da auch meisterhaft immer wieder falsche Spuren gelegt werden.

Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Kriminalroman für Leser, denen psychologische Fallstricke wichtiger sind als Serienmörder mit einer Unzahl von Leichen.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2009
Hilferuf per SMS
Kika

Hilferuf per SMS


sehr gut

Wegen einem Jobangebot beschließen Nicolas Eltern aus heiterem Himmel von Berlin nach Frankfurt zu ziehen. Sie wird dadurch von ihrer besten Freundin Eyleen getrennt und auch die gerade sich anbahnende Liebe zu Marko verläuft im Sande. In Frankfurt findet Nicola einfach alles trostlos und vor allem ihre Eltern scheinen sich von cool zu meganervig verändert zu haben. Eine geheimnisvolle SMS mit einem Hilferuf verändert jedoch alles ...

Die 13jährige Ich-Erzählerin macht sehr schnell und nachvollziehbar deutlich, was sie vom Umzug ins öde Frankfurt hält. Das Buch liest sich flott und locker weg und richtet sich vornehmlich an junge Mädchen, die auf dem Höhepunkt der Pubertät nicht so recht mit ihren Gefühlen umzugehen wissen. Es ist anzunehmen, dass die Autorin selbst eine Tochter im Teenageralter hat, stellt sie doch die Gefühlswelt von Nicola sehr überzeugend dar. Auch für erwachsene Leser ist die Lektüre zu empfehlen, um die manchmal doch schwer nachvollziehbaren Reaktionen von Teenagern besser verstehen zu können.

Die Handlung wird stetig vorangetrieben und erreicht mit der Auflösung der Hilfsbotschaft viele Spannungsmomente und auch einen ernsten Hintergrund. Ein wenig altklug kam mir der kleine Bruder mit seinen 4 Jahren daher. Die Chats zwischen Nicola und ihrer Freundin sind sicher realitätsnah dargestellt, aber mal abgesehen von gängigen Abkürzungen werden da auch bewusst Fehler eingebaut, die einer immer größeren Vergewaltigung der deutschen Sprache Tür und Tor öffnen. Es geht auch anders, wie ich schon am eigenen Leib erfahren durfte.

Generell ist dem Lektorat ein kleiner Vorwurf zu machen, denn es gibt so einige Fehler im Buch und warum „warum“ mitten im Satz groß geschrieben werden muss, kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen.

Insgesamt jedoch ein netter Jugendroman, der moderne Technik, erste Liebe und spannende Abenteuer beinhaltet. Für junge Mädchen wirklich zu empfehlen.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2009
Mieses Karma
Safier, David

Mieses Karma


ausgezeichnet

Moderatorin Kim Lange ist am Ziel ihrer Wünsche als sie den Deutschen Fernsehpreis in Händen hält. Zu dumm nur, dass sie noch in derselben Nacht das Zeitliche segnet.

Da sie sich in ihrem bisherigen Leben nicht wirklich durch Güte, Verständnis und vor allem Aufmerksamkeit ihrer Familie gegenüber hervorgetan hat, wird ihr der Weg ins Jenseits verwehrt und sie muss sich fortan als Ameise durchs Leben schlagen. Das ihre ehemalige Freundin Nina umgehend ihr Netz nach ihrem Mann auswirft, passt ihr jedoch gar nicht. Also heißt es für sie gutes Karma sammeln, um auf der Reinkarnationsleiter wieder nach oben zu steigen und Einfluss auf das Leben ihrer Lieben nehmen zu können.

Der durch Drehbücher zu beliebten TV-Serien wie „Berlin, Berlin“ oder „Mein Leben und ich“ bereits bekannte Autor hat mit seinem Erstlingswerk ein Feuerwerk an witzigen Ideen entzündet. Spätestens als sich Kim als Ameise wiederfindet und dann auch noch auf den schwer gebeutelten Casanova trifft, kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus. Einfach hinreißend komisch, wie sie ihre nächsten Leben in Angriff nimmt, ohne je zu verzagen, weil sie endlich begreift, wie viel sie an ihrer Familie, speziell ihrer Tochter, wieder gutzumachen hat. Schon sehr lange habe ich solch einen Humor nicht mehr genießen können.

Natürlich wird es einige Leser geben, die das Ganze einfach nur hirnrissig finden. Klar, man muss sich auf die Geschichte mit der Reinkarnation einlassen und sollte um Himmels Willen nichts davon bitterernst nehmen. Dann steht einem entspannten Leseerlebnis gepaart mit jeder Menge Training für die Lachmuskeln nichts mehr im Wege.

Bewertung vom 18.06.2009
Für immer der Deine
Sparks, Nicholas

Für immer der Deine


ausgezeichnet

Logan Thibault findet während des Irak-Kriegs mitten in der Wüste ein Foto einer schönen Frau, welches er fortan bei sich trägt. Viele seiner Freunde sterben und immer wieder bleibt er verschont. Ist das Foto wirklich ein Glücksbringer? Logan will der Sache auf den Grund gehen und begibt sich quer durchs Land auf die Suche nach der geheimnisvollen Frau.

Mit diesem Roman beweist Nicholas Sparks mal wieder sein großartiges Erzähltalent. Durch die ständig wechselnden Perspektiven zwischen Logan, Beth und ihrem Exmann Keith entwickelt der Roman einen Sog, den man sich kaum entziehen kann. Die langsam aufkeimende Liebe zwischen den Protagonisten wird wunderschön und glaubhaft dargestellt und der Romantikfaktor nimmt einen großen Platz ein. Auch die weiteren Charaktere wie die Oma und der Sohn sind liebevoll gezeichnet. Man muss sie einfach mögen.

Das Ende steuert auf einen großen Showdown hin und spätestens jetzt kann man das Buch vor Spannung nicht mehr weglegen. Im Epilog schafft es dann der Autor meisterhaft bis fast zu den letzten Zeilen das Ergebnis der Katastrophe offen zu lassen, sodass man sich schwer zusammennehmen muss, um nicht das Ende zu lesen.

Insgesamt hinterlässt der Roman nach Zuschlagen ein Lächeln auf dem Gesicht und ein gutes Gefühl im Bauch - was kann man sich mehr wünschen?

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2009
Blutmale
Gerritsen, Tess

Blutmale


ausgezeichnet

An Heiligabend werden Jane Rizzoli und die Pathologin Maura Isles zu einem grausamen Ritualmord gerufen. Bei der Autopsie wird festgestellt, dass die abgetrennte Hand nicht dem Opfer gehörte und es somit wenigstens einen weiteren Mord gegeben haben muss. Es scheint Verbindungen zu der von Jane gehassten Psychologin Joyce O'Donnel und zu einem geheimnisvollen Club von Dämonenjägern zu geben. Kurz darauf trifft es sogar ein Mitglied aus den Reihen der Polizei und Jane und Maura kommen auf der Jagd nach dem Mörder kaum zum Atmen.

Ich muss gestehen, dass mir dieser 6. Teil der Reihe im Gegensatz zum vorhergehenden wieder wesentlich besser gefallen hat. Das Thema des Romans mag viele abstoßen, aber da ich ein Faible für Okkultes habe, traf die Story bei mir voll ins Schwarze. Der Mörder ist relativ schnell bekannt, jedoch nicht was ihn eigentlich antreibt. Die überraschende Lösung lässt bis zum Schluss auf sich warten und es gibt in der Zwischenzeit nun wirklich keinen langweiligen Moment.

Durch die Eheprobleme von Janes Eltern ist auch diese mal auf andere Weise gefordert. Und die endlich nicht mehr zurückgehaltenen Gefühle von Maura gegenüber Pater Brophy bieten neues Konfliktpotenzial. Ich bin gespannt, wie sich dieser Teil der Geschichte in weiterer Folge entwickelt.

Warum der Leiter des Mephisto-Clubs, Anthony Sansone, derart einflussreich auf allen Ebenen agieren kann, bleibt verschlossen. Ich würde mich freuen, wenn der Club in den nächsten Bänden mal wieder in Aktion treten würde, denn die Figur des Gründers ist an sich schon sehr interessant und das Böse schläft schließlich nie.

Tess Gerritsen jedenfalls schafft es weiterhin, die Serie auf hohem Niveau zu halten und man darf auf ihr nächstes Werk – „Grabkammer“ – sehr gespannt sein.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.