Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1570 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


ausgezeichnet

Quinn ist cool, sportlich und beliebt. Kein Wunder also, dass Matilda, die in Quinns Nachbarschaft wohnt, schon lange heimlich in ihn verliebt ist. Die Chancen, dass ihre Liebe jemals erwidert wird, stehen denkbar schlecht, denn Matilda ist alles andere als cool und wird außerdem von ihrer nervigen Familie geplagt. Doch dann ändert sich alles. Denn Quinn wird plötzlich von merkwürdigen Wesen verfolgt und bei der Flucht in einen schlimmen Unfall verwickelt. Für Quinn ist nichts mehr, wie es vorher war. Plötzlich kann er Dinge sehen, die es eigentlich nicht geben sollte. Das kann er nicht einmal seinem besten Freund anvertrauen, ohne dabei in Gefahr zu geraten, mit der Zwangsjacke abgeführt zu werden. Als Matilda vor Quinns Haustür steht, bittet seine Mutter das Mädchen spontan darum, ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen. Zunächst ist Quinn davon wenig begeistert. Das ändert sich allerdings schlagartig, als er feststellt, dass Matilda ihn nicht für verrückt erklärt....

In dem Auftaktband ihrer neuen Trilogie gelingt es Kerstin Gier wieder hervorragend, sympathische Charaktere zu erschaffen, die zuweilen so herrlich humorvolle Dialoge führen, dass man unverhofft schmunzeln muss. Dadurch ist man sofort mitten im Geschehen und beobachtet die merkwürdigen Dinge, die Quinn plötzlich passieren, gespannt.

Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Quinn und Matilda, geschildert. Dadurch lernt man die beiden genau kennen und kann ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben. Außerdem kann man beobachten, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander halten. Beide wirken von Anfang an sympathisch und der Humor, der mitschwingt, ist einfach herrlich. Die Geschichte selbst ist durchgehend interessant und wunderbar leicht zu lesen. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Der magische Teil der Geschichte enthält zwar keine bahnbrechenden Neuigkeiten, aber das muss er auch gar nicht, da Kerstin Giers wunderbares Erzähltalent und die von ihr erschaffenen Charaktere, dafür mehr als ausreichend entschädigen.

Ein gelungener Auftakt, der durch den humorvollen Schreibstil und die lebendigen Charaktere überzeugt.

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2021
Das Fest der Weihnachtsschwestern
Morgan, Sarah

Das Fest der Weihnachtsschwestern


ausgezeichnet

Die Schwestern Samantha und Ella lieben die Weihnachtszeit und verbringen die Feiertage jedes Jahr gemeinsam. Dieses Jahr wird allerdings alles anders, denn Mutter Gayle muss sich nach einem Unfall erholen und will die Tage mit ihren Töchtern verbringen. Denen ist bei dem Gedanken allerdings nicht wohl, denn der Kontakt zwischen Gayle und ihren Töchtern ist vor 5 Jahren, nach einem großen Streit, abgerissen und Weihnachten konnte Gayle noch nie etwas abgewinnen. Und nun will sie ausgerechnet diese Tage mit Samantha und Ella verbringen? Die beiden geben ihr eine letzte Chance und nehmen Gayle mit ins verschneite Schottland....

"Das Fest der Weihnachtsschwestern" ist der perfekte Wohlfühl-Roman, um sich auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Die schottische Hintergrundkulisse, mit einer gemütlichen Unterkunft, prasselndem Kaminfeuer, Schnee und Rentieren, wird so gelungen beschrieben, dass man sich alles lebhaft vorstellen und diesen einfühlsam und berührend geschriebenen Familienroman genießen kann.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei schaut man den Charakteren abwechselnd über die Schulter und kann nachvollziehen, was sie bewegt. Man erhält außerdem einen Einblick in die Gedanken und Gefühle der jeweiligen Protagonistin und kann deshalb einschätzen, wie sie aufeinander wirken.

Die Protagonisten wirken alle lebendig und ihre Sorgen und Nöte werden so beschrieben, dass man sie nachvollziehen kann. Deshalb kann man mühelos in das Geschehen eintauchen und die ganz besondere Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, genießen. Gayle möchte einen Neuanfang wagen, doch dazu muss sie sich öffnen und mit der Vergangenheit abschließen. Das wird so einfühlsam und berührend vermittelt, dass man schnell in den Sog der Ereignisse gerät. Eine wohldosierte Prise Romantik und humorvolle Szenen runden das Leseerlebnis perfekt ab. Dabei braucht man nicht zu befürchten, dass die Geschichte zu kitschig oder überladen wirkt, denn Sarah Morgan versteht es einfach wunderbar, die jeweiligen Gefühle so zu vermitteln, dass sie einfach echt wirken.

Ein wundervoller, berührender Familienroman, der auf die Weihnachtszeit einstimmt und dabei mitten ins Herz trifft.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2021
Ein neuer Morgen / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.4
Riebe, Brigitte

Ein neuer Morgen / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.4


ausgezeichnet

Berlin, 1966: Das Modekaufhaus Thalheim muss mit der Zeit gehen, um die Kundinnen weiterhin zum Kauf zu animieren. Denn die Mode wandelt sich schnell. Die Röcke werden immer kürzer und die Farben knalliger. Doch Chef-Designerin Miriam Feldmann schafft es mühelos, den Geschmack der Kundinnen zu treffen. Schwerer ist es dagegen, Friedrich Thalheim von Veränderungen zu überzeugen. Doch auch da beweist Miri, gemeinsam mit ihren Halbschwestern, großes Geschick. Miris Privatleben mit Ehemann Schani und Adoptivtochter Jenny verläuft dagegen ruhiger. Obwohl Jenny mitten in der Pubertät steckt und Miri mit ihrem Verhalten zuweilen an ihre Grenzen bringt. Doch dann ist in Miris Leben plötzlich nichts mehr so, wie es vorher war: denn Miri entdeckt, dass sie nach all den Jahren plötzlich schwanger ist. Und dann trifft sie Moritz wieder und mit dieser Begegnung werden die Erinnerungen an ihrer dunkelsten Stunden, in denen sie sich im Krieg verstecken musste, wieder wach...

"Ein neuer Morgen" ist der vierte Teil der Reihe um die Schwestern vom Ku'damm. Im Zentrum stehen die Thalheim-Schwestern, wobei im ersten Band Rike, im zweiten Silvie und im dritten Flori  im Mittelpunkt standen. In "Ein neuer Morgen" dreht sich alles um Miri, die Halbschwester, die sich während des Krieges versteckt halten musste. Da Brigitte Riebe wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einstreut, kann man Miris Geschichte sicher auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Allerdings hat die Autorin mit den Thalheims eine Familie erschaffen, die einem von Band zu Band mehr ans Herz wächst. Deshalb ist es unbedingt empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, um die Weiterentwicklung der Charaktere und der Familienbande zu beobachten.

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt mühelos, denn durch harmonisch in die Handlung eingestreute Hinweise, hat man vorherige Ereignisse wieder im Gedächtnis und kann das Wiedersehen mit den Thalheims genießen. Man fühlt sich wieder als Teil dieser sympathischen Familie und ist gespannt, mehr über Miri und ihre schicksalhafte Vergangenheit zu erfahren. Denn Miri ist Halbjüdin und musste sich daher während des Krieges verstecken, um ihr Leben zu retten. Doch auch in der Gegenwart stehen in diesem Band einige Veränderungen für Miri an. Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind von Brigitte Riebe so gekonnt angelegt, dass sie harmonisch ins Geschehen einfließen. 

Auch in diesem Band gelingt es der Autorin hervorragend, den damaligen Zeitgeist so zu beschreiben, dass eine ganz besondere Atmosphäre zwischen den Zeilen schwebt. Historische Begebenheiten fließen ins Geschehen ein, wodurch die fiktive Familie Thalheim und die Schicksalsschläge und Erfolge, die sie durchleben, noch authentischer wirken. Man hat quasi das Gefühl, selbst zur Familie zu gehören und alles hautnah mitzuerleben. Dadurch kann man ganz ins Geschehen eintauchen und jede einzelne Zeile genießen. 

Eine Familiengeschichte, die so fesselnd und authentisch erzählt wird, dass man das Gefühl hat, selbst Teil dieser Familie zu sein. Absolute Leseempfehlung! 

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2021
Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
Hawkins, Paula

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen


gut

In London wird auf einem Hausboot die Leiche eines grausam ermordeten Mannes gefunden. Miriam, die auf dem Boot nebenan lebt, die Leiche findet und äußerst neugierig wirkt, Laura, die mit dem Getöteten eine Nacht verbrachte und das Boot blutbeschmiert und im Streit verließ, und Carla, die Tante des Opfers, geraten ins Visier der Ermittlungen. Drei Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen verbittert sind. Ist tatsächlich eine von ihnen die Täterin? 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die drei Frauen und zwei weitere Protagonisten abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Deshalb sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, um die Übersicht nicht zu verlieren. Da die Autorin die Charaktere detailliert einführt, fällt es nach kurzer Eingewöhnungszeit allerdings leicht, sie richtig zuzuordnen und dem Ganzen mühelos zu folgen. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Das, was man nach und nach über die Protagonisten erfährt, ist so interessant, dass man in den Sog der Geschichte gerät. Man muss dabei allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um einen Roman handelt und nicht um einen Krimi oder Thriller. Denn echte Spannung stellt sich leider nicht ein. Dennoch kann das Interesse durchgehend gehalten werden. Zunächst tappt man im Dunkeln und kann nicht erkennen, wer den jungen Mann getötet haben könnte. Doch dann verdichten sich die Hinweise. Da die New York Times meint, dass nur ein Hellseher das Ende des Buchs vorhersehen könnte, wartet man geradezu auf eine unverhoffte Wendung. Doch diese bleibt leider aus. 

Ein durchaus interessanter Roman, der fesselnd erzählt wird, dem aber leider die Spannung fehlt. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2021
Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3
Schuster, Stephanie

Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Luise Dahlmanns kleiner Laden läuft immer schlechter. Denn die Supermärkte locken immer mehr Kunden an. Um Luises Ehe ist es außerdem sehr schlecht bestellt. Doch auch im Leben ihrer drei Freundinnen ereignet sich einiges. Helga träumt davon, ihrer Karriere als Ärztin eine entscheidende Wendung zu geben und Marie hat einen Reiterhof eröffnet. Annabel setzt ihre detektivische Spürnase ein, um in alten Familiengeheimnissen zu graben. Es läuft nicht immer glatt für die Freundinnen, doch sie können sich aufeinander verlassen...

"Freiheit im Angebot" ist der Finalband der Wunderfrauen-Trilogie. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat, allerdings empfiehlt es sich, die Reihenfolge einzuhalten, da die Handlungen aufeinander aufbauen. Außerdem kann man die ganz besondere Freundschaft, die die vier Frauen verbindet, besser nachvollziehen, wenn man die Entwicklung von Anfang an beobachtet. Denn die Freundinnen haben schon einiges zusammen durchgestanden.

Auch dieses Mal wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Frauen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Die Autorin versteht es wieder hervorragend, eine ganz besondere Atmosphäre zwischen den Zeilen schweben zu lassen. Man kann den damaligen Zeitgeist nachempfinden und sich ganz auf die Handlung einlassen. Dabei freut man sich über das Wiedersehen mit den bereits liebgewonnenen Charakteren und beobachtet gespannt, was sich in der Zwischenzeit getan hat und wie es nun mit den vier Frauen weitergeht. Auch wenn ihre Freundschaft tief ist, herrscht doch nicht immer eitel Sonnenschein zwischen ihnen. Doch auch die Differenzen, die sich dadurch ergeben, kann man mühelos nachvollziehen, ohne dabei Partei für eine der Frauen zu ergreifen.

Das Schicksal hält wieder einiges für die Protagonistinnen bereit. Diese Geschichten wirken wie aus dem Leben gegriffen und passen gut in die damalige Zeit. Deshalb verfolgt man gebannt dem Geschehen und ist am Ende traurig, weil man die sympathischen Frauen, die einem mittlerweile an Herz gewachsen sind, verlassen muss.

Der gelungene Finalband eine wunderbaren Trilogie!

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2021
Böse (eBook, ePUB)
Wagner, Jonas

Böse (eBook, ePUB)


sehr gut

Katharina zieht mit ihrer 17-jährigen Tochter Fenja nach Hussfeld. Für die beiden soll es ein Neuanfang werden. Hussfeld gilt als einer der sichersten Orte in ganz Deutschland. Hier gelten Regeln und die Bürger, allen voran der Bürgermeister, achten darauf, dass sie auch eingehalten werden. Nichts und niemand soll den guten Ruf von Hussfeld schädigen. Als Fenja von einem Discoabend nicht nach Hause zurückkehrt, beginnt für Katharina ein Albtraum. Niemand will wahrhaben, dass Fenja in Gefahr schweben könnte, denn Verbrechen gibt es in Hussfeld einfach nicht. Deshalb ist Katharina bei ihrer Suche nahezu auf sich allein gestellt. Sie stößt auf eine Mauer des Schweigens und findet schließlich doch heraus, dass Fenja nicht die einzige junge Frau ist, die in Hussfeld verschwand...

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles lebhaft vor Augen hat. Hussfeld scheint wirklich ein ganz besonderer Ort zu sein, in dem alles geregelt ist. Spaß und Unterhaltungsmöglichkeiten für Jugendliche sind in dieser Gemeinde allerdings nicht vorgesehen. Kein Wunder, dass Fenja dort alles ziemlich trostlos und spießig vorkommt. 

Die Handlung verläuft zunächst eher gemächlich, denn man lernt die Protagonisten und die Gepflogenheiten, die in Hussfeld obersten Stellenwert genießen, kennen. Die Beschreibungen sind allerdings sehr gelungen, denn sie sorgen dafür, dass man eine ganz besondere Atmosphäre wahrnimmt. Deshalb ist man sofort mitten im Geschehen und äußerst gespannt, wie sich alles entwickeln wird. Mit Fenjas Verschwinden nimmt der Thriller deutlich an Fahrt auf. Gemeinsam mit Mutter Katharina versucht man herauszufinden, was mit Fenja passiert ist. Da es immer wieder Einschübe gibt, in denen man beobachtet, was Fenja gerade erlebt, ist man der Mutter einen entscheidenden Schritt voraus. Doch was und wer hinter allem steckt, erfährt man nicht. Nur, dass es sich um etwas unvorstellbar Böses handelt. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ganze gipfelt in einem wahnsinnig spannenden Finale, das selbst am Ende noch Überraschungen bereithält. 

Ein spannender Thriller, den man bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen mag. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2021
Alles, was du mir versprichst
Welling, Nora

Alles, was du mir versprichst


ausgezeichnet

"Alles, was du mir versprichst" ist der dritte Band der "Everthing for you - Reihe". Vorkenntnisse aus den ersten beiden Teilen sind nicht unbedingt notwendig, um den aktuellen Ereignissen zu folgen. Denn wichtige Hintergrundinformationen werden so in die Handlung eingestreut, dass man dem Ganzen mühelos folgen und die Charaktere zuordnen kann.

In diesem Teil steht Ramón, der mittlere der Álvarez-Brüder, im Zentrum der Ereignisse. Ramóns Ehe mit Sophia ist daran gescheitert, dass er keine Kinder zeugen kann. Auch wenn er seinen beiden Brüdern von Herzen gönnt, mittlerweile ihre Traumfrauen gefunden zu haben und glückliche Beziehungen zu führen, würde er sich wünschen, endlich selbst die Frau zu finden, die ihm bedingungslos zur Seite steht. Eines Abends entdeckt Ramón auf der Landstraße Amelie, eine junge Frau, die eine Autopanne hat. Gemeinsam mit ihrem fünfjährigen Bruder Ben ist sie auf dem Weg zu Ramóns Schwägerin Linda. Ramón fährt die beiden kurzerhand zur Hacienda der Familie. Schon bald beginnt es zwischen Amelie und Ramón heftig zu knistern. Doch Ramón hat das Gefühl, dass Amelie ihm etwas verheimlicht.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Amelie und Ramón geschildert. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle und kann außerdem miterleben, wie sie aufeinander wirken. Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos, da beide Protagonisten sofort sympathisch wirken. Man weiß zwar, dass Amelie vor etwas auf der Flucht ist, doch was genau sich ereignet hat, erfährt man lange Zeit nicht. Man stellt zwar Vermutungen an, kann allerdings nicht sicher sein, dass man damit richtig liegt.

Nora Welling gelingt es auch in diesem Teil der Reihe wieder hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man schon beinahe das Gefühl hat, selbst auf der Hacienda zu sein. Das Familienleben wirkt so harmonisch, dass sich eine echte Wohlfühl-Atmosphäre einstellt, die man uneingeschränkt genießen kann.

Man kann mit den Charakteren mitfiebern und sich ganz auf die Geschichte einlassen. Sie wirkt nicht zu überladen, sondern glaubhaft und nachvollziehbar. Schon bald gerät man in den Sog der Ereignisse und mag das Buch deshalb nur ungern aus der Hand legen.

Ein Liebesroman, der nicht zu überladen wirkt und durch seine Wohlfühl-Atmosphäre überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2021
Rückkehr auf die Insel / Kleine Pfoten, großes Glück Bd.1 (eBook, ePUB)
Sommer, Bente

Rückkehr auf die Insel / Kleine Pfoten, großes Glück Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Clara ist Tierärztin und arbeitet und lebt in Berlin. Als sie eines Tages einen Anruf von ihrer Mutter erhält, in der die Mutter berichtet, dass sie Krebs hat, ist es für Clara selbstverständlich, nach Hause zurückzukehren. Denn Claras Mutter lebt auf Langeoog und vermietet dort Ferienwohnungen. Diese soll Clara während der Therapie der Mutter betreuen. Außerdem gelingt es Clara, eine Halbtagsstelle beim Insel-Tierarzt Dr. Breden zu ergattern. Dr. Breden hat einen sehr guten Ruf, deshalb steht außer Frage, dass Clara von ihm noch einiges lernen kann. Allerdings wirkt er mehr als mürrisch und kurz angebunden. Schon am ersten Arbeitstag treibt er Clara mit seinem Verhalten zur Weißglut....

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Clara, geschildert. Clara wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Man merkt ihr an, dass sie ihren Beruf mit Leib und Seele ausübt. Man fühlt sich sofort wohl in der Handlung und ist gespannt, in welche Richtung sie sich entwickeln wird.

Das Insel-Feeling von Langeoog wird hervorragend vermittelt. Man kann beinahe den Wind auf der Haut spüren und ist sich der Gefahr, dass das Wetter jederzeit umschlagen kann, stets bewusst. Dadurch wirkt die Hintergrundkulisse äußerst gelungen. Die Charaktere werden ebenfalls so beschrieben, dass man sie vor sich sieht. Allerdings kann man nicht einordnen, warum Dr. Breden sich so abweisend verhält. Durch die Ich-Perspektive weiß man nicht mehr als Clara und beobachtet ihn deshalb eher distanziert.

Sein Fachwissen ist allerdings enorm. Es gelingt der Autorin hervorragend, dieses zu vermitteln, denn die Arbeit mit den Tieren wird glaubhaft beschrieben und entwickelt sich stellenweise sehr emotional. Dadurch hat dieser Roman deutlich mehr zu bieten, als eine ganz normale Lovestory. Der Liebesanteil wirkt zwar sehr authentisch, doch zunächst kochen die Gefühle eher auf Sparflamme. Dennoch ist die Geschichte durchgehend interessant. Denn es macht einfach Spaß, den Aufenthalt auf Langeoog zu genießen und die beiden Tierärzte zu beobachten.

Ein unterhaltsames Lesevergnügen, das den Zauber von Langeoog vermittelt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2021
Die vier Winde
Hannah, Kristin

Die vier Winde


ausgezeichnet

Elsa wächst bei ihrer wohlhabenden Familie in Texas auf. Doch ihr wird früh eingeredet, dass sie krank ist, sich nicht belasten darf und wenig anziehend aussieht. Liebe und Geborgenheit gibt es für Elsa nicht. Elsa ist mehr als unzufrieden in ihrem goldenen Käfig. Als sie einen folgenschweren Schritt wagt, aus diesem Leben auszubrechen und darauf hofft,  bei einem jungen Italiener Liebe und Glück zu finden, wird sie von ihren Eltern dazu gezwungen, den Mann zu heiraten und verstoßen. Das Leben auf der Farm ihrer neuen italienischen Familie ist hart. Doch Elsa lernt sich zu behaupten. Doch dann sorgen die endlos anhaltende Dürre und schwere Staubstürme dafür, dass Elsa mit ihren Kindern die Farm verlassen und in Kalifornien neu anfangen muss. Doch dieser Neustart birgt Gefahren...

Kristin Hannah gelingt es wieder hervorragend, Elsas Geschichte von Anfang an so eindringlich zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist und den Verlauf der Ereignisse gebannt verfolgt. Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, deren Hintergründe allerdings äußerst real sind. 

Denn Elsas Schicksal wird von der verheerenden Dürre und den dadurch auftretenden Staubstürmen, welche die  Farmen in  den Great Plains der 1930er Jahre schwer trafen, maßgeblich geprägt. Endlich hat Elsa in der Familie ihres Mannes einen Platz zum Leben gefunden und gelernt, die harte Arbeit auf der Farm und das Land zu lieben, da schlägt die Natur gnadenlos zu. Elsas Hoffnung auf Regen wird so glaubhaft vermittelt, dass man mit ihr bangt und hofft, dass es endlich dazu kommt. Denn die Nahrung auf der Farm wird immer knapper und es wird schwierig, die Kinder zu ernähren. Die Staubstürme werden ebenfalls so eindringlich geschildert, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. 

Handlungsorte und Protagonisten wirken lebendig. Dadurch erwacht die damalige Zeit zum Leben. Auch das, was Elsa und ihre Kinder in Kalifornien erwartet, fließt so authentisch in die Geschichte ein, dass man die Verzweiflung förmlich spüren kann. Dies ist definitiv ein Roman, der unter die Haut geht und lange nachwirkt. 

Der eindringliche Schreibstil, die authentischen Charaktere und der harmonisch eingebettete historische Hintergrund machen diesen Roman zu einem Highlight, das zum Nachdenken anregt. Absolute Leseempfehlung! 

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.