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Benutzername: 
Fredhel
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 1170 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2023
Schnell mal vegan
Seiser, Katharina

Schnell mal vegan


ausgezeichnet

Dieses Kochbuch hat mich begeistert. Generell bin ich, wie die Autorin, der Meinung, dass Ersatzprodukte in der veganen Küche nichts zu suchen haben. Wenn ich kein Fleisch essen will, dann brauche ich mir nicht aus Pflanzen etwas zu basteln, dass wie Fleisch schmecken soll!
Die hier vorliegenden Rezepte kommen gänzlich ohne diese Kunstprodukte aus und konzentrieren sich auf pflanzenbasierte Zutaten.
Die Einteilung der Rezepte nach Jahreszeiten und dann noch mal in Kalt-Lauwarm-Warm ist ungewöhnlich und kann mich nicht so recht überzeugen.
Gut sind die Zutaten, die einfach zu besorgen sind, und wenn nicht, wie zum Beispiel Stängelkohl oder Schwarzkohl, dann werden immer gebräuchliche Alternativen benannt.
Die eigentliche Zubereitung ist für jedermann verständlich. Auch die Zubereitungszeiten sind überschaubar. Mir gefällt generell die Vielfalt der Rezeptideen, die Katharina Seiser sich in verschiedenen Ländern abgeguckt hat.
Dass dieses Buch lokal und klimapositiv gedruckt wird, ist konsequent und verstärkt noch mal die Grundidee, die Ressourcen der Natur auch in anderen Bereichen zu schützen.

Bewertung vom 31.01.2023
Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4
Oswald, Susanne

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4


sehr gut

"Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands" ist der vierte Band einer Reihe. Auch als Quereinsteiger hatte ich keinerlei Probleme, mich in die sympathische Dorfgemeinschaft am Loch Lomond hineinzudenken.
Amely hat hier nach dem Tod ihrer Mutter Zuflucht und Ruhe gefunden. Außerdem bahnt sich eine berührende Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Whiskey-Hersteller Peter an.
Als Leser kann man sich wunderbar in die schöne schottische Landschaft versenken und alle Probleme vergessen. Man weiß einfach, dass für Amely alles gut ausgehen wird, auch wenn noch kleinere Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt werden müssen.
Einerseits hat mir die ganze Atmosphäre sehr zugesagt, auch wenn ich die Handlung etwas einfach gestrickt finde. Aber ich bevorzuge eine straffere Erzählweise. Auch wenn ich selbst gerne stricke, so waren mir die Beschreibungen der Wolle viel zu ausführlich. Sie sind für die Handlung unerheblich und dienen als reiner Füllstoff. Deswegen gibt es von mir nicht die volle Punktzahl.

Bewertung vom 31.01.2023
Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


ausgezeichnet

Schon äußerlich ist dieses Buch ein Hingucker, denn die erste -limitierte- Auflage ist mit einem farbigen Buchschnitt versehen. Auch der Inhalt konnte mich überzeugen.
Avery besitzt zu ihrem Leidwesen nur geringe magische Kräfte. Schon in ihrer Jugend fühlte sie sich dadurch zurückgesetzt. Erst in einer kriminellen Gang fühlte sie sich zugehörig. Doch diese fatale Entscheidung bereut sie schon lange, denn sie muss dem mächtigen Gangsterboss viele Gefallen leisten, um angebliche Schulden abzuarbeiten. Ihre magischen Kräfte reichen aus, um in ihrem Job als Barkeeperin die Drinks so zu manipulieren, dass der Gast je nachdem ein Übermaß an guten oder schlechten Gefühlen empfindet. Auf Befehl kann sie so die Gegner des Bosses in seine Arme zurücktreiben, was einem Todesurteil gleich kommt. Avery möchte aus dieser Sache aussteigen. Außerdem sterben in ihrem Umfeld Magier einen furchtbaren, unerklärlichen Tod.
Einen der ermittelnden Beamten kennt sie noch sehr gut von früher. Ihm glaubt sie Vertrauen zu können, ebenfalls einer jungen einflussreichen Magierin, aber dann lernt Avery das ganze Ausmaß ihrer eigenen Kräfte kennen. Das ändert alles.
Man kann sich Avery gut als orientierungslose Jugendliche vorstellen, die jetzt als junge Frau in der Falle sitzt. Sie wird sehr gut charakterisiert, denn man erfährt viel über ihre Gefühle und Freundschaften. Es baut sich schnell eine Bindung zwischen Leser und Hauptperson auf.
Die magische Welt, die die Autorin erschafft, ist natürlich und magisch zugleich, weil sie nicht allzu viel von der Realität abweicht.
Und die romantischen Gefühle zwischen Avery und Adam Hayes, dem Cop, geben der spannenden Story das Tüpfelchen auf dem i.
Man kann das Buch nicht gut aus der Hand legen, denn ab ungefähr der Hälfte kommt es ständig zu unerwarteten Ereignissen, die alles wieder auf den Kopf stellen. 
Auch das Ende ist sehr gut gestaltet. Die Geschichte an sich kommt zu einem Abschluss, aber dennoch wird freut man sich auf den Band im Herbst.

Bewertung vom 31.01.2023
Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3
Schneider, Anna

Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Immer ein Jahr Wartezeit, ehe ein neuer "Grenzfall" veröffentlicht wird, das ist eindeutig zu lange. Seit der ersten Folge bin ich ein Fan von Alexa Jahn und Bernhard Krammer, einem Vater/Tochter Duo, das unabhängig voneinander den gleichen Beruf ausübt, allerdings eine auf deutscher Seite, und Krammer bei der Polizei in Innsbruck.
Diesmal wird Krammer zu einem mysteriösen Fund gerufen. Bei Erdaushubarbeiten sind ausgestopfte Dachse gefunden worden. Merkwürdigerweise besteht die Füllung aus Babykleidung. Zwar gibt es erst mal keine Leiche, dennoch setzt sich Krammer auf die Spur des Tierpräparators und enthüllt schrittweise ein Familiendrama.
Alexa Jahn ist von ihrem letzten Einsatz noch schwer angeschlagen. Sie soll sich schonen und zusätzlich noch länger zu Hause bleiben, um ihre Arbeitsweise zu überdenken. Dies ist eine Order von ihrem Vorgesetzten, der mit dem kühnen Handeln seiner Mitarbeiterin nicht zufrieden war. Alexa nutzt ihre freie Zeit, um mit ihrem Lieblings-Ex-Kollegen einen alten Fall aufzurollen. Sehr wahrscheinlich haben sie seinerzeit den falschen Täter eingesperrt.
Beide Fälle sind wie immer gleich spannend und werden abwechselnd erzählt. Nachdem bisher immer die Vater-Tochter Beziehung thematisiert worden ist, tritt nun Alexas Liebesleben in den Vordergrund. Sie trifft eine Entscheidung, mit der man nicht rechnen konnte. Der Fall mit den Tierpräparaten entwickelt ungeahnte Ausmaße. Er gibt Einblick in dunkelste Regionen der menschlichen Seele. Es ist schon ziemlich krass, was in dieser Familie passiert ist, dennoch bleibt alles im glaubhaften Rahmen. Ich finde, das ist das große Talent der Autorin: Sie schildert Extremsituationen, aber dennoch könnte sich alles genau so im realen Leben abgespielt haben.
Krammers Assistentin Roza Szabo scheint auch ein gefährliches Geheimnis zu verbergen. Deshalb sollte man sich unbedingt die Leseprobe am Ende des Buches vornehmen, denn dann ist man doppelt gespannt auf den nächsten Grenzfallband in 2024!

Bewertung vom 28.01.2023
Rote Sirenen
Belim, Victoria

Rote Sirenen


sehr gut

Die Autorin Victoria Belim lebt schon lange Jahre im Ausland, als sie 2014 ihre Großmutter Valentina in der Ukraine besucht. Valentina ist nicht erfreut, dass Victoria sich intensiv mit ihren familiären Wurzeln befassen will. Es scheint ein dunkles Geheimnis zu geben, dass man lieber nicht aufdecken sollte. Victoria forscht vor allem nach dem Verbleib von Urgroßonkel Nikodim, der in den 1930er-Jahren spurlos im Haus der Roten Sirenen, sprich in den Fängen des sowjetischen Geheimdienstes, verschwunden ist.
Als Leser erfährt man viel über die politischen Strukturen der Ukraine, die engen Verflechtungen mit der damaligen Sowjetunion, aber ebenso interessantes über Land und Leute. Für mich war der Text zu überfrachtet mit Faktenwissen, aber alles, was das tägliche Leben und auch die Charakterstudien der Menschen, mit denen Victoria Belim bei ihrer Recherche zu tun hatte, fand ich äußerst spannend. In der ländlichen Bevölkerung scheint der Nutzgarten ein Heiligtum zu sein, denn alles wird dem Saat-, Pflanz-, und Erntezyklus untergeordnet. Der Dorfklatsch treibt wilde Blüten und schlimm ist die allgegenwärtige Korruption. Selbst begabte Schüler erhalten ihre gute Noten nur, wenn der Lehrerin unter der Hand ein extra Bonus zugesteckt wird. 
Die Spurensuche wird zur Belastung für die guten Beziehungen innerhalb Victorias Familie, aber am Ende schweißt sie doch alle zusammen.
Mir selbst war dieses Buch zu sachlich, zu sehr mit Faktenwissen überfrachtet, aber wahrscheinlich hätte es mir in der Printversion besser gefallen. Beim Hören fällt es bedeutend schwerer, Sachthemen zu sortieren und zu behalten. Außerdem gefiel mir die Sprecherin nicht, die emotionslos ihren Text vorgetragen hat.
So gingen die persönlichen Passagen unter, die beim Lesen eine Bindung mit der Hauptperson schaffen würden.

Bewertung vom 24.01.2023
Roth - Schattenmann (eBook, ePUB)
Friewald, Gerlinde

Roth - Schattenmann (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach dem charmanten Sonderermittler Nick Stein eröffnet die Autorin Gerlinde Friewald eine neue Krimi-Reihe mit dem ebenso smarten Berliner Detektiv Konstantin Roth. Er ist eigentlich auf Wirtschaftskriminalität spezialisiert, aber entscheidet sich dennoch, den Suchauftrag nach der vor Jahren verschwundenen Anna anzunehmen. Alles deutet darauf hin, dass sie damals mit ihrer Freundin nach Syrien gereist ist, um sich dem IS anzuschließen. Da nun diese Freundin wieder aufgetaucht ist, erhofft sich die Familie neue Spuren zum Verbleib von Anna. Doch Roth wird stutzig, als alle Puzzleteile immer weniger zusammenpassen, aber dafür Parallelen auf verschwundene, außergewöhnlich schöne Frauen im Berliner Raum auftauchen, die sein Freund bei der Polizei bearbeitet.
Was anfangs noch in sehr überschaubar ist, entwickelt sich zu einem sehr komplexen Fall mit einigen Überraschungen für den Leser. Für mich war der Verlauf der Handlung so nicht vorhersehbar. Kurz gesagt, es ist und bleibt spannend. Die Autorin ist mir ja schon mit ihren Nick-Stein-Büchern bekannt und auch die neue Reihe beginnt sehr vielversprechend. Das Hörbuch wird ausgezeichnet durch Kevin Kasper vorgetragen.

Bewertung vom 24.01.2023
Mind Gap
Freytag, Anne

Mind Gap


sehr gut

Die Autorin zeigt einen düsteren Ausblick auf die Zukunft der Erde:
Die Computertechnik ist in nicht allzu ferner Zeit dazu fähig, durch implantierte Computerchips, genannt NINK, jeden Menschen genau wie seine Endgeräte (PC, Handy) unmittelbar mit dem Internet zu verbinden. Was als Segen für die Menschheit begann, (denn jede Querschnittslähmung, jedes Trauma, kann nun überbrückt werden), endet in der totalen Kontrolle.
Die Reporterin Silvie Mankowitz ist einem nie da gewesenen Machtmissbrauch auf die Spur gekommen, als ihr Bruder Selbstmord begeht, dabei ist er offiziell schon lange tot. Ihre Nachforschungen werden von höchster Stelle behindert. Ganz klar, denn durch die Verlinkung der Gehirne ist man ihr immer einen Schritt voraus und kann Beweismittel und sogar unliebsame Zeugen unmittelbar verschwinden lassen.
Dieser Krimi hat alles: einen klugen Plot, Action und sympathische Protagonisten. Dennoch war ich froh, als ich ihn zu Ende gehört hatte, weil ich die Grundstimmung und ganz besonders den Schluss so bedrückend und ausweglos empfunden habe.
Das Hörbuch wird von den beiden Sprechern gut vorgelesen, aber ich persönlich mag Vera Teltz lieber in etwas weniger bedrohlichen Szenarien.

Bewertung vom 22.01.2023
Meine Mutter sagt (MP3-Download)
Pilgaard, Stine

Meine Mutter sagt (MP3-Download)


sehr gut

Die Hauptperson ist von ihrer Liebsten verlassen worden.
Namen werden von der Autorin nicht vergeben, aber sie wuchert mit den Emotionen ihrer Protagonistin, einer Frau, die mir von Herzen unsympathisch ist. Altersmäßig ist sie eine junge Frau kurz vor dem Studienabschluss, wenn sie tatsächlich studieren würde. Emotional ist sie auf der Stufe eines Trotzkindes. Weil sie ihre große Liebe verloren hat, wütet sie, betrinkt sich, stalkt ihre Ex und stößt Leute vor den Kopf, die es gut mit ihr meinen. Ihre Mutter meint es natürlich auch gut, allerdings ist sie wirklich eine Person, die sich sehr autoritär in das Leben anderer einbringt und auch vor Flunkereien nicht zurückschreckt, um ihren Willen durchzusetzen.
Inhaltlich hat mir der Roman überhaupt nicht gefallen, aber ich liebe es, wie die Autorin mit Sprache spielt, wie sie Wortwitz und Sarkasmus platziert, ohne zu übertreiben. Und zwischen den rasanten und wütenden Szenen gibt es die zarten Seepferdchenmonologe, die in humorvollen Metaphern sehr intensiv die verletzte Seele der Ich-Erzählerin porträtieren.
Aber das absolute Highlight gibt mir die Sprecherin Caroline Peters. Sie liest ihre Rolle überzeugend und humorvoll mit einer reifen, warmen Stimme. Einfach nur perfekt.

Bewertung vom 20.01.2023
Ein Alman feiert selten allein
Atmaca, Aylin

Ein Alman feiert selten allein


sehr gut

Ende September ist dieser Roman veröffentlicht worden.
Im September fängt auch Elifs wahrscheinlich künftige Schwiegermutter in spe mit ihrer Weihnachts-Whatsapp-Gruppe an, damit alles minutiös geplant werden kann.
Jonas ist seit zwei Jahren Elifs Freund, aber er hat sie bisher nicht seinen Eltern vorgestellte. 
Elif bemüht sich von Anfang an einen guten Eindruck zu machen, sowohl in der Vorbereitung als auch am eigentlichen Fest. Auf einen typisch deutschen Heiligen Abend freut sie sich schon seit ihrer Kindheit, aber sie wurde nie dazu eingeladen.
Die Autorin zeichnet hier ein etwas überspitztes Bild der deutschen Weihnacht, aber mit den deutschen Charakteren liegt sie gar nicht so falsch. Elif verbiegt sich, damit die zukünftige Familie sie akzeptiert, aber andererseits reagiert sie hochsensibel auf jede Äußerung, die mit ihrem Nicht-Deutschsein zusammenhängt. Das Ende gibt sich dann noch einmal versöhnlich, denn Elif erwartet ähnliche Schwierigkeiten, wenn sie Jonas endlich ihrer eigenen Familie vorstellt.
Der Roman ist ziemlich kurz, aber recht unterhaltsam. Seine Lektüre empfiehlt sich tatsächlich in der Adventszeit, denn im Hochsommer wird ein Teil der Wirkung verpuffen. 

Bewertung vom 20.01.2023
Dark Rise Bd.1
Pacat, C.S.

Dark Rise Bd.1


sehr gut

Die Handlung ist angelegt in London, Anfang des 19. Jahrhunderts.

Früher gab es Magie auf der Erde, jetzt schlummert sie nur noch im Verborgenen. Doch der Dunkle König, der einst von der "Dame" besiegt wurde, trachtet danach, mit dieser alten Magie die Herrschaft wieder zu erlangen. Der geheime Orden der Stewards bewacht uralte Relikte aus der alten Zeit und trainiert seit Generationen für den finalen Kampf, um den Dunklen König erneut zu besiegen.

Es hat sehr lange gedauert, ehe ich mich in den ersten Teil dieser Fantasy-Trilogie eingelesen hatte. Sie beginnt nämlich ziemlich langatmig. Viele Personen stürmen auf den Leser ein und es ist nicht klar, wer auf welcher Seite steht. Dann aber wurde ich in den Sog der Handlung hineingezogen. Es geht um magische Artefakte, die nicht in die falschen Hände geraten dürfen. Will, ein junger Mann, ist die Hauptperson der Erzählung. Er scheint verborgene Kräfte zu haben und ist wohl der prädestinierte Retter gegen den Dunklen König. Ihm zur Seite stehen der Orden der Stewards und ein junges Mädchen mit Löwenkräften. Die Handlung ist temporeich und mit viel Action. Aber gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse und lassen mich sprachlos zurück.

"Dark Rise" hat mich sehr gut unterhalten, aber ich muss auch gestehen, dass ich manches logisch nicht auf die Reihe bekommen habe. Vielleicht habe ich einfach nur zu schnell gelesen, weil es soooo spannend war. Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.