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urmeli

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Insgesamt 497 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2015
Cobra / Bennie Griessel Bd.4 (eBook, ePUB)
Meyer, Deon

Cobra / Bennie Griessel Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Bennie Griessel ist ein unkonventioneller Polizist in Kapstadt. Er macht sich bei seinen Kollegen nicht beliebt und ist - trockenen - Alkoholiker. Als auf einem Weingut 3 Leichen gefunden werden, ist er zur Stelle. Es stellt sich heraus, dass die Toten zu einem Sicherheitsdienst gehörten und einen inzwischen verschwundenen Briten bewachen sollten. Am Tatort werden Patronenhülsen mit dem Zeichen einer Schlange gefunden, einer Cobra. Der verschwundene Brite ist ein angesehener Wissenschaftler, und er ist mit einem gefälschten Pass Hals über Kopf nach Südafrika eingereist. Auf Grund der Brisanz des Falles wird die Polizei vom Fall abgezogen, der Geheimdienst ermittelt nun. Doch damit ist Griessel gar nicht einverstanden.
Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigt sich mit dem Taschendieb Tyrone. Nachdem er einer jungen Frau ihre Geldbörse entwendet hat, wurde er vom Wachdienst des Kaufhauses festgenommen. Gleich danach wird auf den Wachdienst geschossen, keiner überlebt, nur Tyrone schafft es, sich in Sicherheit zu bringen. Da er die Geldbörse noch bei sich hat, ist er in höchster Gefahr.
Ein spannend und mit politischem und wirtschaftlichen Fakten angereicherter Thriller, der auch die Gegebenheiten Südafrikas mit in Betracht zieht. Die Schwierigkeiten des Zusammenlebens, das Überleben einer Bevölkerungsschicht ohne Aussicht auf sozialen Aufstieg sind ebenso Thema wie die persönlichen Probleme der Polizisten, insbesondere Bennie Griessels. Sehr gut erzählt, ich benötigte jedoch einige Seiten, um die für Europäer schwierigen Namen zu überblicken und die besonderen Ausdrücke und Worte zu verstehen.

Bewertung vom 02.02.2015
Die Erfindung der Flügel
Kidd, Sue Monk

Die Erfindung der Flügel


ausgezeichnet

Charleston im Jahre 1803, in einer von Großgrundbesitzern und Sklavenhaltern geführten Stadt wachsen Sarah und Hetty/ Handful auf. Sarah als Tochter aus reichem Haus hat scheinbar alles was man sich wünschen kann. Bedienstete, die sich um alles kümmern, ein sorgenfreies Leben. Sie hat mit ihren Brüdern gemeinsamen Unterricht und es zeichnet sich ab, dass Sarah die Klügere ist. Als sie mit der Bitte, Anwältin zu werden, mit ihrem Vater spricht, wird sie nur ausgelacht. Frauen zur damaligen Zeit führten ein Leben in der Familie, sie heirateten, gebaren Kinder und kümmerten sich um den Haushalt. Aus dieser Art zu Leben will Sarah ausbrechen. Hetty, von ihrer Mutter Handful genannt, lebt als Sklavin auf dem Gut. Da ihre Mutter ein hervorragende Näherin ist, erlernt auch sie das Handwerk und entwickelt sich zu einer Meisterin des Fachs. Ihr Wunsch, in Freiheit zu leben ist übermächtig, sie setzt alles daran, ihr Ziel zu erreichen.
Das Leben und Streben nach Freiheit dieser zwei sehr unterschiedlichen Frauen und besonders sehr unterschiedlich aufgewachsenen berührt sehr stark. Der Roman vermittelt einen sehr guten Eindruck über die damalige Lebensweise ohne ins Romantische oder Kitschige abzudriften. Man liest die Geschichte wie einen Roman, doch das Leben von Sarah und ihrer Schwester Nina, die sich für die Abschaffung der Sklaverei und die Gleichberechtigung der Frauen eingesetzt haben, ist größtenteils historisch belegt. Ein Dank an Sue Monk Kidd, das dieses Frauen nicht in Vergessenheit geraten sind.

Bewertung vom 18.01.2015
Still
Raab, Thomas

Still


ausgezeichnet

Karl Heidemann wird 1982 in ein kleines Dorf hineingeboren. Von Beginn an hatte er es nicht leicht. Als Schreikind war er von fast allen als lästig angesehen. Sein Vater, der einzige, der ihn ruhig bekam, fand heraus, dass Karl selbst ein außergewöhnliches Gehör hatte. Die lauten Geräusche seiner Umgebung brachten Karl selbst zu seiner eigenen Lautstärke. Seine Kinder- und Jugendjahre verbrachte Karl größtenteils in der umgebauten, besonders ruhig gelegenen Sauna im Keller des Elternhauses, mittels einer Kamera wurde er vom Wohnzimmer aus bewacht. Um der Bewachung zu entgegen entwickelte Karl bald ein Gespür für ein Leben in Dunkelheit und leise Bewegungen. Da ein Schulbesuch nicht möglich war, hatte Karl sich mittels Lehrbücher sein Wissen selbst erworben. In der Teenagerzeit entwickelte sich ein Drang, die Welt draußen kennenzulernen. In der Nacht verlies er das Haus und streifte durch die Umgebung.
Durch diese besonderen Erfahrungen und keinerlei Vorstellungen von Gut und Böse oder soziale Kontakte lebte Karl in seiner ganz eigenen Welt. Die Trübsal und das Leiden seiner Mutter bekam er mit. Abhilfe aus dieser Situation sah er nur im Tod. Der Tod war für ihn Befreiung von allen Leiden des Leben, etwas, worauf man sich freuen könnte. Nach dem Tod der Mutter entwickelte er Techniken, um auch anderen, leidenden, Menschen zu „helfen“.
Ein Roman, der den Tod und den Umgang mit ihm aus einer ganz anderen Sichtweise betrachtet. Sehr psychologisch und schlüssig aufgearbeitet, spannend zu lesen und mit immer wieder überraschenden Wendungen in Karls Leben.

Bewertung vom 08.01.2015
Der Sohn
Nesbø, Jo

Der Sohn


ausgezeichnet

Seitdem sein Sonnys Vater, ein Polizist, Selbstmord begannen hat, weil er mit der Schuld, als Maulwurf gearbeitet zu haben, nicht mehr zurecht kam und einige Zeit später auch seine Mutter starb, rutschte Sonny immer weiter ab. Als ehemaliger guter Schüler und Ringer hat er die Schule geschmissen und Drogen konsumiert. Er hat Morde gestanden und wurde von dem Gefängnispfarrer als "Belohnung" mit Heroin versorgt. Sonny Lofthus sitzt bereits seit vielen Jahren im Gefängnis und hat sich inzwischen einen Ruf unter den Mitgefangenen erworben. Er ist ein guter Zuhörer und redet selbst kaum, sodass die Mithäftlinge lieber Sonny als den Gefängnispfarrer aufsuchen um mit sich selbst ins Reine zu kommen. Durch einen Häftling erfährt Sonny, dass sein Vater ermordet wurde, es wurde als Selbstmord dargestellt, um die Frau und den Sohn zu schützen. Jetzt setzt er alles daran aus dem Gefängnis zu entfliehen und den/ die Schuldigen zu stellen. Eine Jagd mit immer neuen Winkelzügen und neuen Tätern nimmt einem spätestens ab der Mitte des Buches gefangen.
Es ist schwer das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn man weiß, dass Sonny mit seinem Rachefeldzug selbst zum Mörder wird, so hofft man doch auf ein gutes Ende für ihn. Selbst die Auflösung, wer denn nun wirklich der Maulwurf bei der Polizei war, überrascht. Auch wenn ich auf einen weiteren Thriller mit dem Kommissar Harry Hole gehofft hatte, dieser Thriller lässt nichts vermissen. Der Schreibstil Jo Nesbos ist sehr spannend und psychologisch sehr schlüssig.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2015
Wilder Fluss
Tardif, Cheryl Kaye

Wilder Fluss


sehr gut

Del Hawthorne, Professorin der Anthropologie, hält sich gerade mit ihrem Studenten Peter im Hörsaal auf, als ein alter Mann hinein stürmt. Wie sich herausstellt, ist dieser Mann, der in Rekordzeit altert, vor 7 Jahren mit ihrem Vater zu einer Expedition aufgebrochen, beide wurden für tot erklärt. Del glaubt, dass ihr Gefühl sie nicht getrogen hat und ihr Vater immer noch lebt. Als sie die Idee zur Erforschung des Gebietes in dem die Männer seinerzeit verschwunden waren äußert, finden sich einige, die sie bei der Suche unterstützen. Eine interessante Mischung macht sich auf den Weg. Neben Del sind es ihr Student Peter mit seiner Freundin, der Mathematikerin Miki, ihr Exfreund TJ, der Assistenz ihres Vaters, Jake mit Francesca, ihr Scout und der zufällig zu der Gruppe gekommener Computerexperte Gary. Diese Truppe ist auf dem wilden Fluss Nahanni unterwegs und erlebt dort bereits eine Menge Abenteuer und Sabotagen. Als sie auf Hinweise zum Verbleib von Dels Vater gelangen, ändert sich alles. Mitglieder der Gruppe verschwinden und tauchen plötzlich in einer anderen Welt wieder auf. - Die Zukunft hat begonnen.
Zu Beginn der Handlung ist es ein wunderbar geschriebener Abenteuerroman in einer wildromantischen Umgebung. Ein Indianerscout, der etwas zu den Ursprüngen des Gebietes beiträgt und eine aus ganz verschiedenen Bereichen zusammen gesetzte Gruppe machen die Handlung sehr interessant. Ab ca. der Mitte des Romans ändert sich die Handlung, aus dem Abenteuerroman wird ein Thriller um medizinische Möglichkeiten, die daraus entstehenden Folgen für die Menschheit und Machtstreben. An manchen Stellen hätte ich mir mehr Erklärungen zu den wissenschaftlichen Vorgängen gewünscht. Dennoch ein sehr vielschichtiger Thriller von Cheryl Kaye, der die technologischen Folgen aufzeigt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2014
Mörderkind
Löhnig, Inge

Mörderkind


ausgezeichnet

Fiona hat eine schreckliche Kindheit erlebt, zumindest ab ihrem 7. Lebensjahr. Sie kam gerade aus der Schule nach Hause, als ihr Vater von der Polizei abgeführt wurde. Er wurde des Mordes an seiner schwangeren Geliebten verurteilt. Fionas Mutter war manisch-depressiv und kam mit der Situation nicht klar, kurz nach der Urteilsverkündung nahm sie sich das Leben. Fiona wurde von ihrem Onkel aufgenommen, lebte jedoch die meiste Zeit in immer wieder wechselnden Internaten. Der Ruf als Mörderkind eilte ihr immer voraus und machte sie zu einer Schwererziehbaren. Sie lies keinen Menschen nahe an sich heran.
Nach Verbüßung der Haft erschien ihr Vater Ben plötzlich vor ihrer Tür, doch sie verweigerte ein Treffen mit ihm. Und jetzt ist er tot. Laut Gerichtsmedizin war es ein selbst verschuldeter Unfall, doch der Sanitäter, der ihn noch lebend angetroffen hatte, glaubt es nicht. Die letzten Worte waren für Fiona bestimmt. Sag ihr, das ich kein Mörder bin. Mit dem Sanitäter macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Auch wenn man durch die verschiedenen Zeitsprünge in dem Kriminalroman sehr früh weiß, was damals passiert ist, ist der Krimi sehr spannend und mit vielen überraschenden Wendungen versehen. Ich kannte bisher die Krimis um Kommissar Dühnfort, die ich auch immer mit Spannung gelesen habe, stelle jedoch fest, dass mir dieser Krimi deutlich besser gefällt. Die psychologische Sichtweise auf alle Personen des Kriminalromans machen die Qualität aus.

Bewertung vom 17.09.2014
Geschenkt
Glattauer, Daniel

Geschenkt


ausgezeichnet

Gerold Plassek hält sich selbst für einen Loser. Er ist als Journalist bei einer Gratiszeitung beschäftigt, schreibt kleine Artikel und vertrödelt den Tag. Bis Manuel auftaucht. Vierzehn Jahre hat er nichts von dessen Existenz gewusst, doch nun fährt Alice, Manuels Mutter für ein halbes Jahr als Ärztin nach Afrika und eröffnet Gerold, dass er Manuels Vater ist und Manuel stundenweise bei ihm sein wird. Während Manuel im Redaktionsbüro seine Hausaufgaben macht erfährt Gerold, dass auf Grund seines Artikels über Obdachlose eine Spende von 10.000 Euro für das Obdachlosenheim eingegangen ist. Mit im anonymen Umschlag war sein Artikel. Nach und nach werden Vater und Sohn immer mehr zum Team für Reportagen über Bedürftige, denn immer wieder gehen Spenden für die entsprechenden Organisationen oder Personen ein. Gerold bekommt einen Job bei einer angesehen Zeitung und er verliebt sich in Manuels Zahnärztin. Auch der Kontakt zu seiner Exfrau und seiner pubertierenden Tochter verbessert sich
Ein sehr vielschichtiger Roman bei dem es um zwischenmenschliche Kontakte, um die Vater-Sohn, Vater-Tochter Beziehung geht und die verschiedensten Organisationen die auf Hilfe und Spenden angewiesen sind. Der Roman von Daniel Glattauer ist sehr humorvoll geschrieben, er macht aber auch nachdenklich.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2014
Krieg der Alten Seelen / Exkarnation Bd.1
Heitz, Markus

Krieg der Alten Seelen / Exkarnation Bd.1


gut

Die Geschichte handelt von Seelenwanderungen in dafür vorbestimmten und sicher nicht freiwillig vorbereiteten Körpern. Je öfter dies passiert, je größer wird die Macht der „Seelenwanderer“ – und genau darum geht es, um Macht. In der Hauptsache dreht es sich um Claire, Opfer eines mysteriösen Unfalles, deren Seele im Bewusstsein ihres eben beendeten Lebens in einem anderen Körper weiter existiert, aus Versehen, denn der Körper war für eine andere, mächtige Seele vorgesehen.
Damit beginnt ein Verwirrspiel um Seelenwanderer, Dämonen, Vampiren, Werwölfen und ähnlichen Gestalten. Claire gerät in ein Komplott verschiedenster Parteien, die jeden Preis bereit sind zu zahlen, um ihre Macht zu stärken – dabei ist der Gang über Leichen das kleinste Übel – die Menschheit als solche gerät in Gefahr. Claire, die zunächst nichts versteht und ihrem bisherigen Leben nachtrauert, lernt aber im Laufe der Ereignisse ihre neuen „Fähigkeiten“ zu gebrauchen, mal gewollt, mal unbewusst. Geschickt verwoben sind real existierende Ortschaften, so gut beschrieben, dass man sie im „Kopfkino“ vor sich sieht.
Bis zum Ende des Romans bleibt unklar, welche der die „großen“ Fäden ziehenden Personen eigentlich auf welcher Seite kämpfen, wer oder was ist Gut, was ist böse.
Die Handlung ist mehr ein Fantasy-Roman als ein Thriller. Die Handlungsstränge bleiben ungelöst. Wenn man nicht zuerst das Nachwort gelesen hat denkt man, das die Geschichte auch ein Ende hat. Leider ist das nicht der Fall, man wird „gezwungen“ auf die Fortsetzung zu warten und auch das nachfolgende Buch zu erwerben.