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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 886 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2020
Der Luzifer-Killer
Haller, Elias

Der Luzifer-Killer


sehr gut

Von Elstern, Krähen und anderen Tieren

In der „Luzifer-Killer“ von Elias Haller ermitteln die sächsischen Kommissare Klara Frost und Erik Donner zum ersten Mal gemeinsam. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
In einem Teich wird ein Kindersarg gefunden. Allerdings ohne Leiche, dafür mit einem „L“ auf dem Deckel, einem rätselhaften Code auf dem Boden und einem alten Foto, das Klara mit ihrem ehemaligen Studienkollegen Erik zeigt. Klara versucht, Kontakt zu Erik aufzunehmen. Doch der sitzt scheinbar in der Psychiatrie.
Währenddessen taucht im Internet ein Video auf, das ein schreckliches Verbrechen zeigt. Schnell ist klar, dass die Beteiligten auf einer Todesliste stehen, die ein Killer nun abarbeitet. Können Klara und Erik, der auf abenteuerliche Weise entkommen ist, das Luzifer-Rätsel lösen? Ein blutiger Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Elias Haller hat seinen neuen Thriller packend inszeniert. Nur das Nick-Nack-Einmaleins hat mich gestört: „Nick-nack paddywack, Knochen für den Hund…“ Obwohl es hier natürlich eine ganz eigene, neu interpretierte Bedeutung hat. Aber mich hat es zunehmend genervt.
Der Autor erzählt die Geschichte auf mehreren Zeitebenen, heute und damals (1989 bis heute). Die Vergangenheit wirft lange Schatten, die der Autor gründlich ausleuchtet. Es geht um Rache und Vergeltung. Nebenbei erhalten wir auch einen tiefen Einblick in Klaras Vergangenheit.
„Der Luzifer-Killer“ kann man schon als harte Kost bezeichnen, die nicht jedermanns Sache ist. Aber letzten Endes muss sich der Leser diesen Geschehnissen stellen. Eine schmutzige Geschichte zu einem schmutzigen Thema, das immer noch gerne unter den Tisch gekehrt wird.

Fazit: Klara Frost und Erik Donner ermitteln gemeinsam. Für mich nicht das beste Buch von Elias Haller, aber spannende und kurzweilige Unterhaltung.

Bewertung vom 12.02.2020
Feuerland
Engman, Pascal

Feuerland


ausgezeichnet

Die Glut des Bösen

„Der Patriot“ von Pascal Engman hatte mich begeistert. Ich hätte nicht gedacht, dass der Autor das noch toppen kann. Aber ich habe mich geirrt. „Feuerland“ ist ein Thriller, der Organraub thematisiert. Und wieder geht es um Flüchtlinge.
Zwei spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen: In Stockholm wird ein exklusiver Uhrenladen überfallen. Kurz darauf werden zwei reiche Geschäftsmänner entführt. Wo ist die Verbindung? Vanessa Frank, die eigentlich vom Dienst suspendiert ist, ermittelt.
In einem weiteren Erzählstrang führt uns der Autor nach Südchile in die Colonia Rhein. Die dortige Clínica Bavaria ist spezialisiert auf Organtransplantationen für solvente Kunden aus aller Welt. Früher wurde die Organbank durch Straßenkinder von den Philippinen bestückt. Doch nun sollen Flüchtlingskinder aus Schweden nach Chile deportiert werden.
„Feuerland“ ist der erste Band der Thriller-Serie um Kriminalkommissarin Vanessa Frank. Eine Ermittlerin mit Ecken und Kanten und gerade deswegen eine Figur, mit der man mitfiebern kann. Unterstützung bekommt Vanessa von Nicolas Paredes, ein unehrenhaft entlassener Elitesoldat.
Pascal Engman gelingt es, die verschiedenen Handlungsstränge mit mehreren Perspektiven und einigen Wendungen, die der Leser so nicht erwartet haben dürfte, am Ende zu einem logischen Ganzen zusammen zu führen. Spannend, keine Frage. Aber stellenweise auch blutig und brutal.

Fazit: Ein Thriller, der einen nicht mehr loslässt. Schwedisch. Schnell. Spånnend. Noch besser als „Der Patriot“.

Bewertung vom 09.02.2020
Vernichtende Begierden
Franley, Mark

Vernichtende Begierden


ausgezeichnet

Skrupellose Freunde

„Schmutzige Seelen“ von Mark Franley hatte mich begeistert. „Vernichtende Begierden“, der 2. Fall für Sonderermittler Ruben Hattinger, ist sogar noch besser. Worum geht es?
Manipulativ scheffeln Immobilienmakler Daniel Morgenroth und Kreditabteilungsleiter Bastian Talmann Geld in die eigene Tasche. Wer nicht zahlen kann, ist ruiniert oder wird zu Sex erpresst. Dass die Frauen dabei zerbrechen, kümmert sie nicht.
Anja, Jennifer und Sabrina sind tot. Ermordet, auch, wenn es bei Anja nicht so aussieht. Haben die skrupellosen Freunde Daniel und Bastian Anja in den Tod getrieben? Ist einer von ihnen dazu ein Mörder? Aber auch Daniels Frau Sonja betrügt ihren Mann.
Und dann ist da noch Kaminsky, ein schmieriger Privatdetektiv. Doch wer ist sein Auftraggeber? Last but not least Patricia, eine Prostituierte für spezielle Vorlieben. Sie wurde entführt. Von wem und warum? Ruben Hattinger aus Bamberg ermittelt zusammen mit seinen Kollegen Ute Bernhard und Peter Hallhuber von der Kripo in Rosenheim…
„Vernichtende Begierden“ hat alles was einen guten Thriller ausmacht: Nervenzerfetzende Spannung und ein Plot mit starker Sogwirkung. Nicht so blutig und brutal wie der Vorgänger. Und mit Ruben ein Ermittler, dem man gerne über die Schulter schaut.
Über das Wiedersehen mit Ruben habe ich mich gefreut. Er ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Sein Privatleben nimmt diesmal nicht so viel Raum ein. Bastian und Daniel, die skrupellosen Freunde, kommen mega unsympathisch rüber. Aber auch Sonja und Kaminsky sind gut gezeichnet. Nur Ute und Hallhuber blieben für meinen Geschmack ein bisschen blass.

Fazit: Fall Nr. 2 für Sonderermittler Ruben Hattinger. Noch besser als „Schmutzige Seelen“.

Bewertung vom 04.02.2020
Qube (eBook, ePUB)
Hillenbrand, Tom

Qube (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schöne neue Welt

Drohnenland und Hologrammatica hatten mich begeistert. Und auch Qube hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
London, 2091: Investigativjournalist Calvary Doyle wird auf offener Straße niedergeschossen. Zuvor hatte der Reporter zum Thema Künstliche Intelligenz recherchiert. Die auf KI-Gefahrenabwehr spezialisierte UNO-Agentin Fran Bittner ermittelt…
Nichts ist, wie es scheint. Denn Doyle hat überlebt. Seitdem ist er ein Quant. Genau wie Fran. Die nicht immer Fran heißt, sondern auch Franek, Francesca, Francesco… Je nachdem in welchem Körper sie steckt. Und was hat das alles mit einer KI zu tun, die sich „Nemo“ nennt?
Tom Hillenbrand hat seinen neuen Thriller packend inszeniert. Die Story ist speziell, man sollte sich schon für Sci-Fi und neue Technologien interessieren, um das Geschehen verfolgen zu können. Zum Glück hat der Autor am Ende ein Glossar beigefügt, das die wichtigsten Begriffe erklärt.
Mehrere spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu finden sich Bezüge zum Vorgänger, erscheinen alte Bekannte, u.a. Juliette Perotte und Galahad Singh. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Neueinsteiger, die Hologrammatica nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
Fantasygames und Rollenspiele, die Fantasie, die erzählerische Lust, mit der der Autor hier aufwartet, sind fabelhaft. Auch der Humor kommt nicht zu kurz: „Wie foltert man eigentlich einen Computer?“
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Fran ist mir sofort ans Herz gewachsen. Auch Doyle ist ein interessanter Charakter. Einen Bösewicht gibt es natürlich ebenfalls. Tom Hillenbrand ist es gelungen, mit einem buntgemischten Personal einen turbulenten Plot zu schmieden. Selbst fantastische Kreaturen haben ihren spannungsgeladenen Auftritt.
Wie immer gelingt es Tom Hillenbrand die verschiedenen Handlungsstränge am Ende zu einem logischen Ganzen zusammen zu führen.

Fazit: Intelligenter SF-Thriller, der mich definitiv an die Grenzen meiner Welt geführt hat – und darüber hinaus. Die Zukunft beginnt jetzt!

Bewertung vom 03.02.2020
Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1
Schorlau, Wolfgang;Caiolo, Claudio

Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1


gut

Ein Sizilianer ermittelt in Venedig

Die Dengler-Reihe von Wolfgang Schorlau habe ich geliebt, aber dieser Venedig-Krimi hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Doch worum geht es?
Commissario Antonio Morello, genannt „Der freie Hund“, steht auf der Todesliste der Mafia und wird deshalb von Sizilien nach Venedig versetzt. An seinem ersten Arbeitstag begegnet er Claudio, einem Taschendieb, und kommt daher zu spät.
Morello hat einen schweren Start. Denn zwei Mitarbeiter seines neuen Teams haben sich selbst Hoffnungen auf den Chefposten gemacht. Auch die Stadt gefällt ihm nicht. Erst als ein junger Student ermordet wird, erwacht Morello aus seiner Lethargie.
Wolfgang Schorlau hat zusammen mit Claudio Caiolo einen Venedig-Krimi geschrieben. Die Sprache ist eher einfach und voller Klischees. Er wird auch viel geflucht. Das Privatleben des Kommissars nimmt einen breiten Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung.
„Der freie Hund“ ist auch ein politischer Krimi über Verstrickungen von italienischer Politik und Verbrechen, der aber bei weitem nicht an die Dengler-Reihe des Autors heranreicht. Nichtsdestotrotz ist es ein netter Krimi für zwischendurch.

Fazit: Kunstraub, Kreuzfahrtschiffe und die Mafia. Venedig-Krimi mit viel Lokalkolorit - und noch mehr Kaffee. Cazzo!

Bewertung vom 29.01.2020
Wolves - Die Jagd beginnt / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.3 (eBook, ePUB)
Cole, Daniel

Wolves - Die Jagd beginnt / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Locked Room Mystery

Ragdoll und Hangman von Daniel Cole hatten mich begeistert. „Wolves – Die Jagd beginnt“ hat mich etwas enttäuscht. Worum geht es?
Der ehemalige Polizist Finlay Shaw wird in einem verschlossenen Raum tot aufgefunden. Es handelt sich offenbar um Selbstmord. Doch William Oliver Layton-Fawkes glaubt nicht daran.
Über das Wiedersehen mit William „Wolf“ Fawkes habe ich mich gefreut. Auch Chief Inspector Emily Baxter ist wieder mit von der Partie. Wird es ihnen gelingen, Finlays Tod aufzuklären?
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. 1979 und heute. Ab und zu finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte und Feinde. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Neueinsteiger, die die ersten beiden Bände nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
„Wolves“ ist ein Thriller mit vielen falschen Fährten und unerwarteten Wendungen. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. Das führt nicht nur zu mehr Dynamik, sondern steigert auch die Spannung. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Im Original heißt das Buch „Endgame“ und legt die Vermutung nahe, dass es sich um den 3. und letzten Band der Reihe handelt. Leider war mir recht schnell klar, wer der Täter ist. Und vorhersehbare Thriller machen keinen Lesespaß.

Fazit: Der verschlossene Raum, ein faszinierenderes Sujet. Gut zu lesender Thriller, der aber nicht an die Klasse der Vorgänger heranreicht.

Bewertung vom 22.01.2020
Der Todgeweihte / Kommissar Johan Rokka Bd.3 (eBook, ePUB)
Ullberg Westin, Gabriella

Der Todgeweihte / Kommissar Johan Rokka Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Geld ist eine Droge

Um es gleich zu sagen, „Der Todgeweihte“ von Gabriella Ullberg Westin ist der Hammer! Es ist bereits der 3. Band einer spannenden Krimi-Reihe um die Kommissare Johan Rokka und Janna Weissmann. Schauplatz ist das kleine nordschwedische Küstenstädtchen Hudiksvall. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Der 25-jährige Sebastian Svärd wird auf offener Straße erschossen, seine Freundin Lenita schwer verletzt. Sie begeht kurze Zeit später im Krankenhaus Selbstmord. Wo liegt das Motiv? Rokka und Janna ermitteln…
Plötzlich verschwindet die Wissenschaftlerin Louise Höijer aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Biotech Iris, einem Hightech-Unternehmen. Sie ist die Frau von Rokkas Cousin Frank.
Gleichzeitig taucht nach 15 Jahren Rokkas Bruder Daniel, ein Börsenhai, wieder auf. Er ist der Todgeweihte und hat nichts mehr zu verlieren. Gibt es zwischen den Fällen eine Verbindung? Und wer steckt dahinter?
Gabriella Ullberg Westin hat ihren neuen Kriminalroman temporeich in Szene gesetzt. Es geht um die Gier nach Geld, viel Geld - und Anerkennung. Es geht um Insiderhandel, aber auch um Verwandtschaft. Die Geschichte nimmt viele dramatische und brutale Wendungen bis zum überraschenden Ende.
Über das Wiedersehen mit Rokka und Janna habe ich mich sehr gefreut. Rokka kommt hier eher unsympathisch rüber, während Janna den Fall quasi alleine löst. Nichtsdestotrotz ein starkes Team, dem ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Ein Krimi, der einen nicht mehr loslässt. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.

Bewertung vom 19.01.2020
Tiefer Fall / Doggerland Bd.2
Adolfsson, Maria

Tiefer Fall / Doggerland Bd.2


sehr gut

Kein Weihnachtsmärchen

„Doggerland. Fehltritt“, der erste Band der Doggerland-Trilogie, hatte mich begeistert. Und auch Band 2, „Tiefer Fall“, hat mich nicht enttäuscht. Doggerland ist eine fiktive Inselgruppe in der Nordsee. Eine Mischung aus Skandinavien und Großbritannien. Doch worum geht es?
Es ist Weihnachten, als Gertrud Stuub ihren Bruder Fredrik auf Noorö, der nördlichsten Insel von Doggerland, tot auffindet. War es ein Unfall oder wurde er ermordet? Karen Eiken Hornby, die nach ihrem letzten Einsatz immer noch schwer angeschlagen ist, ermittelt.
Kurz darauf wird ein Mann mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden. Er war für eine Whiskybrennerei tätig. Wo ist die Verbindung? Karen stammt von Noorö und hat noch viele Verwandte dort. Ist womöglich einer aus der Familie ein Mörder?
Einen weiteren spannenden Handlungsstrang gilt es zu verfolgen. Hier geht es um das Thema häusliche Gewalt.
Maria Adolfsson hat ihren neuen Krimi wieder packend in Szene gesetzt. Ihre Fähigkeit, eine fiktive Welt auf solch glaubwürdige Weise aufzubauen, finde ich faszinierend. Das Privatleben nimmt diesmal einen großen Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung. Erst in der Mitte des Buchs kommt Spannung auf - und steigert sich bis zum Schluss.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Karen ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Sie ist tough und macht einen guten Job. Daher freue ich mich schon heute auf den 3. und letzten Band, „Fester Grund“, der Ende September erscheinen soll.

Fazit: Fall Nr. 2 für Karen Eiken Hornby im sagenumwobenen Doggerland. Wobei ich den Vorgänger einen Tick besser fand.

Bewertung vom 17.01.2020
Die Toten von Marnow / Ein Fall für Lona Mendt und Frank Elling Bd.1
Schmidt, Holger Karsten

Die Toten von Marnow / Ein Fall für Lona Mendt und Frank Elling Bd.1


sehr gut

Ein neues starkes Team

„Die Toten von Marnow“ ist mein erstes Buch von Holger Karsten Schmidt - und hat mich begeistert. Es handelt sich um den ersten Fall einer neuen Krimireihe, der in Mecklenburg-Vorpommern verortet ist und illegale Machenschaften in der Pharmaindustrie zu DDR-Zeiten thematisiert.
Sommer 2003. Die Rostocker Kommissare Frank Elling und Lona Mendt werden zu einem Tatort gerufen. Ein Mann wurde brutal ermordet. War das Opfer wirklich ein Kinderschänder? Nichts ist, wie es scheint. Schon bald gibt es einen weiteren Toten mit demselben Modus Operandi. Wird es den beiden Kommissaren gelingen, die Wahrheit ans Licht zu bringen?
Drehbuch- und Romanautor Holger Karsten Schmidt hat seinen Krimi packend und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut - und gehalten. Die Geschichte nimmt viele überraschende und dramatische Wendungen bis zum actionreichen Showdown.
Am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Auch der Titel erklärt sich: „Er deutete quer über den See zu der Kirchturmspitze vor der Klinik: »Auf dem alten Friedhof, da liegen sie: die Toten von Marnow.«“
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Nur mit Elling bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Ein Mann mit eigenem Moralkodex. Lona dagegen ist eine starke Frau, die nicht zulässt, dass die Gespenster der Vergangenheit ihr Leben bestimmen. Gut gefallen hat mir auch, dass es einen Soundtrack zum Roman gibt.

Fazit: Rasanter Krimi über ein düsteres Kapitel deutsch-deutscher Geschichte. Kopfkino pur!

Bewertung vom 12.01.2020
Eiskalte Hölle / Teresa Battaglia Bd.1
Tuti, Ilaria

Eiskalte Hölle / Teresa Battaglia Bd.1


sehr gut

Spannend und gruselig

Traveni, Norditalien: Im verschneiten Wald liegt eine männliche Leiche, das Gesicht ist entstellt. Ihre Ermittlungen führen die Kommissare in die Vergangenheit zu einem Waisenhaus, dessen Bewohner vor der Außenwelt versteckt wurden.

Die Streitereien der ungleichen Polizisten, Teresa und Massimo, lockern die Geschichte auf. Mit Teresa bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Ja, sie hat private Probleme. Aber muss sie deshalb immer barsch und schlecht gelaunt sein? (Zitat: Seite 146).

Fazit: Düsterer Thriller mit Mystery-Touch. Atmosphärisch!