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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 737 Bewertungen
Bewertung vom 25.07.2021
Riot, don't diet!
Lechner, Elisabeth

Riot, don't diet!


sehr gut

Körper sind doch eigentlich was ganz privates, jede_r kann sein wie sie_er will und Diskriminierungen sind so was von gestern. Wirklich? Oder handelt es sich dabei um eine Wunschvorstellung, eine Illusion, die den Blick dafür verschleiert, welche gesellschaftlichen Machtstrukturen immer noch herschen?
In dem hier zu rezensierenden Buch "Riot, dont´t diet!" zeigt die Autorin anhand der Bereiche "Dick", "Schwarz", "Haarig", "Queer", "Behindert" und "Alt" auf, welchen Diskriminierungen Menschen ausgesetzt sind, die nicht in normative patriachale kapitalistische Schönheitsideale hineinpassen. Hierzu lässt sie bewusst Vertreter_innen mit Merkmalen der verschiedenen Gruppen zu Wort kommen und skizziert am Ende 5 Schritte, mit denen eine Schönheitsrevolution und eine Veränderung normativer Körperzuschreibungen möglich werden kann.
Das Buch ist im akademischen Kontext entstanden, eignet sich aber auch für Lai_innen, die bereit sind, sich in das Thema einzuarbeiten.
Gerade in Zeiten, wo staatlicherseits über die Diskussion und den Vollzug von Zwangsimpfungen der Versuch unternommen wird, sich gewaltsamen Zugriff auf Körper von Menschen zu verschaffen ist dieses Buch Gold wert.

Bewertung vom 25.07.2021
Arno und sein Pferd
Godwin, Jane

Arno und sein Pferd


ausgezeichnet

In Liebe verbunden

Dieses Buch hat mich schon vom Äußeren her richtig gut ansprechen können. Die Größe des Buches und die liebevolle Gestaltung des Covers ermöglichen schon direkt einen inneren Zugang zur Geschichte und den Charakteren.
Inhaltlich geht es um den jungen Arno, der ein kleines Holzpferd von seinem Großvater geschenkt bekommen hat und nun dieses Pferd verloren hat. Somit muss er sich auf die Suche nach dem verlorenen Pferd machen und erlebt dabei einges an interessanten Begebenheiten.
Der Autorin Jane Godwin und der Illustratorin Felicita Sala gelingt mit der poetischen Sprachweise und den liebevoll gestalteten Bildern ein Bilderbuch, das tief berühren kann.
Junge Leser_innen werden liebevoll an die Hand genommen, um sich mit Themen wie Trauer, Verlust, Freude und auch der Verbundenheit mit denen, die wir lieben, zu nähern.
Das Buch eignet sich gut zum Vorlesen, aber auch zum selber entdecken und stöbern, so dass auch unsere Kleinsten ihre helle Freude an diesem besonderen Buch haben können,

Bewertung vom 25.07.2021
Systemfehler
Harlander, Wolf

Systemfehler


sehr gut

Und auf einmal...

Mit "Systemfehler" legt der Autor Wolf Harlander erneut einen Politthriller vor, der sich aktuellen Gefahren in der Welt widmet. Diesmal geht es darum, das Kriminelle das Internet lahmlegen und es dadurch zu Chaos und Zerstörung incl. Aufständen, Mobilisierung faschistischer Kräfte und Hungersnot kommt. Präzise wird deutlich, wie massiv abhängig große Teile des Lebens von der Internet - Technologie sind und wie wenig westeuropäische Gesellschaften auf deren Ausfall und Manipulation vorbereitet sind. Hier den Finger auf die Wunde zu legen ist definitiv ein Verdienst des Autors. Leider bleibt er aber dabei stehen und verwandelt das Buch in einen Spionagethriller a la James Bond, wo am Ende den Kriminellen das Handwerk gelegt wird und alles bleibt wie es ist. Grundlegende Impulse zur Veränderung unserer Gesellschaft weg von der Abhängigkeit vom Internet fehlen aber leider.
Das Hörbuch wird spannend vorgelesen und mensch bleibt bei der Erzählung gerne mitfiebernd dabei. Es wird definitiv nicht langweilig, auch wenn mir am Ende zu viel Action statt Tiefe im Vordergrund steht.

Bewertung vom 22.07.2021
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


gut

Schade, da wäre mehr drin gewesen

Bei Krimis und Thrillern gibt es immer solche, wo mensch von der ersten Minute an mitfiebert und unbedingt erfahren will, was es mit dem jeweiligen Fall auf sich hat, und es gibt solche, die so dahin plätschern, eher blutig als tiefgehend sind und nicht wirklich dafür sorgen, das eine Verbindung zwischen Leser_in und der Geschichte entsteht. "Ausweglos" gehört leider zur zweiten Kategorie,
Inhaltlich geht es um die Suche nach dem "Ringfingermörder" und bei den Ermittlungen gerät auch ein Paar, das zu Beginn als "Geschädigte" auftrat, in das Visier der Ermittler_innen.
Erzählt wird die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven und mit der Zeit entsteht dadurch ein zusammenhängendes Bild.
Der Autor Henri Faber hatte bestimmt gute Ideen, indem er sich intensiv den verschiedenen Facetten von "Schuld" widmet, die Umsetzung wirkt aber leider eher holprig und stark holzschnittartig. Wirkliche Spannung entsteht nur selten, ein Mitfiebern setzt nur wenig ein und und die Auflösung wirkt auch irgendwie krude. Schade, da wäre mehr möglich gewesen.

Bewertung vom 22.07.2021
Das letzte Bild
Jonuleit, Anja

Das letzte Bild


ausgezeichnet

Schatten der Vergangenheit

Dieses Buch hat mich direkt vom Cover und vom Titel her angesprochen, so dass ich es auf jeden Fall in die Hand nehmen und mit dem Lesen beginnen musste. Und ich darf sagen, das es sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Inhaltlich geht es um eine mittelalte Frau, die durch Zufall auf ein Familiengeheimnis stößt und dabei einiges über die Vergangenheit erfährt. Dabei muss sie einige Irrungen und Wirrungen erleben, bis sie am Ende zu erschreckenden Erkenntnissen kommt.
Das Buch bewegt sich von der Schreibweise her zwischen einem Roman und einem Sachbuch. Der Autorin Anja Jonuleit gelingt es auf besondere Art und Weise beide Genres perfekt miteinander zu verknüpfen und so die Grenzen durchlässig zu machen.
Dieses Bucht verknüpft Trauer, Abenteuer, die Suche nach der Herkunft, die Zeit des Nationalsozialismus und die wunderbare Landschaftskulisse Norwegens so miteinander, dass bestimmt für jede_n was dabei ist. Dabei lässt es die jeweiligen Zeiten vor den Augen der Leser_innen intensiv lebendig werden und verfügt über eine Tiefe, die ich anfangs nicht erwartet hätte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2021
Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal
Fast, Valentina

Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal


sehr gut

Aufbruch in neue Zeiten

Fantasy Bücher gehören für mich definitiv zu meiner Lieblingslektüre, so dass ich an diesem neuen Buch aus dem Carlsen Verlag nicht wirklich vorbei gekommen bin, ohne es wenigstens in die Hand zu nehmen und etwas auf den ersten Seiten zu schmökern. Diese haben mich dann so überzeugt, das ich das ganze Buch gelesen habe.
Die Autorin Valentina Fast entführt die geneigten Leser_innen in das Reich Alandra, das jeweils von einem Angehörigen der Eisernen und einem Angehörigen der Kupfernen regiert wird. Zwischen beiden darf es keine Liebesbeziehungen geben, denn daraus würden dann Dragen, eine Art dämonische Wesenheit entstehen. Die junge Fiana gerät zwischen die Fronten und verändert durch ihr Handeln vieles, was bisher als selbstverständlich galt.
Der Schreibstil der Autorin ist spannend und berührend, so dass mensch das Buch gar nicht mehr zur Seite legen mag.
Wer Bücher über Abenteuer, Magie, Liebe, Intrigen, Freundschaften und das Verändern von Vorurteilen und Diskriminierungen mag, wird an diesem Buch bestimmt seine Freude haben.

Bewertung vom 08.07.2021
Urban Farming
Ranck, Juliane;Setzer, Laura

Urban Farming


ausgezeichnet

Wer den Wunsch nach Selbstversorgung an Gemüse und Obst in sich trägt wird wahrscheinlich zu Beginn versuchen, einen passenden Platz auf dem Land zu finden und die Stadt verlassen wollen.
Das es auch anders geht zeigt das hier vorliegende Buch "Urban Farming" von Juliane Rank und Laura Setzer. Beide haben sich das Ziel gesetzt, in einer Großstadt eine vielschichtige Selbstversorgungsgartenkultur zu entwickeln und so Frankfurt am Main zur "Essbaren Stadt" zu machen.
Was es auf diesem Weg alles zu beachten gilt, welche Erfahrungen die von ihnen gegründeten GemüseheldInnen gemacht haben und welche Methoden der Permakultur, des Market Gardenern oder dder Ferme du Bec Hellouin bei der Gestaltung eigener Gartenprojekte hilfreich sein können verraten die beiden Autorinnen in diesem Buch. In diesem Werk findet sich eine gute Mischung aus theoretischen Input, Erfahrungen aus der Praxis und konkreten Vorschlägen zum eigenen Handeln. Neben den einfach verständlichen Texten überzeugt das Buch auch durch wundervolle Bilder, die sofort Lust darauf machen selber loszulegen.
Es ist bestimmt für jede_n was dabei, lasst euch drauf ein.

Bewertung vom 08.07.2021
Abstieg in die Tiefe / Catacombia Bd.1
Ferguson, R. L.

Abstieg in die Tiefe / Catacombia Bd.1


ausgezeichnet

Zwischen den Welten

"Catacombia - Abstieg in die Tiefe" ist der Auftakt einer spannenden Jugendbuch Fantasy Reihe, die es in sich hat. Von der Grundkonstellation erinnert vieles an Astrid Lindgrens "Mio mein Mio": Der 13 jährige Sam lebt in einen Waisenhaus und hat keine Erinnerungen an seine Eltern. Bei einem Ausflug fällt er durch einen Schacht und landet in einer völlig unbekannten Welt: Catacombia. Hier ist vieles anders als auf der Erde und der Bestand der Welt wird von Kräften bedroht, die ein "Zurück zu den Ursprüngen" propagieren und die "Zivilisation" zerstören wollen. Sam gerät zwischen die Fronten und erfährt mit der Zeit immer mehr über seine Herkunft und den Grund, weshalb er auf der Erde gelandet ist.
Dem Autor Graham Edwards - der dieses Buch unter dem Pseudonym R.L. Ferguson veröffentlicht hat - gelingt mit diesem Buch eine spannende Geschichte voller Abenteuer, Verrat, Intrigen, Magie, Science Fiction und Gefühl. Mensch wird direkt von der Geschichte in den Bann gezogen und will mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Ich bin jetzt schon auf Band zwei gespannt.

Bewertung vom 06.07.2021
Laudatio auf eine kaukasische Kuh
Jodl, Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh


sehr gut

Zwischen Tradition und Moderne

Bei diesem Buch hat mich zu Beginn direkt das farbenfrohe Cover und der lustige Titel angesprochen. Was sich wohl dahinter verbergen würde?
Wer sich als Leser_in auf das Abenteuer einlässt, dieses Buch in die Hand zu nehmen und mit dem Lesen zu beginnen wird es nicht so schnell wieder aus der Hand legen. Dies liegt erstens an den interessanten Charakteren - der georgischstämmigen Olga und dem Lebensabenteurer Jack -, zweitens an den verschiedenen Begebenheiten, die die Leser_innen in Atem halten, und dann drittens an der humorvollen Schreibweise der Autorin Angelika Jodl, bei der mit Sicherheit im Verlauf des Buches kein Auge trocken bleibt.
Als Leser_in erfährt mensch fast schon nebenbei ganz viel über die georgische Kultur und Lebensweise und da ist vieles dabei, was für mich neu war. Es ist aber vor allem ein Buch über den Spagat zwischen Tradition und Moderne und den Versuch, beides irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Wird Olga dies gelingen und wird sie ihr Glück finden? Lest das Buch und findet es selbst heraus.

Bewertung vom 04.07.2021
Freddy Sidebottoms absolut peinliche Welt
Patterson, Rebecca

Freddy Sidebottoms absolut peinliche Welt


sehr gut

Freddys Zeitmaschine

Uns allen passieren immer mal wieder peinliche Sachen, wo dann der Wunsch besteht sie ungeschehen zu machen. Wie wäre es da mit einer kleinen Zeitmaschine, die uns ein paar Minuten zurückbringt und ermöglicht die peinliche Situation zu vermeiden?
Eine solche Zeitmaschine erhält in diesem Buch der kleine Freddy, der geradezu dafür bekannt ist, das er mindestens einmal täglich einen "klassischen Fredster" vollführt, also eine peinliche Situation, die fast schon legendär ist. Doch wie üblich bei allen technischen Geräten können diese zwar eine Hilfe sein, aber auch zu noch größeren Peinlichkeiten führen.
Die Geschichte rund um Freddy und seine "klassischen Fredster" wird von der Autorin Rebecca Patterson lebendig und kindgerecht erzählt und durch viele Illustrationen ergänzt, so dass junge Leser_innen auf unterschiedlichen Ebenen angesprochen werden. Es fällt leicht der Geschichte zu folgen, immer mal wieder zu schmunzeln und mitzuhoffen. Leider fehlt mir ein kritischer Blick auf das Auslachen und eine Moral die aufzeigt, dass das nicht in Ordnung ist.