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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2014
Minnesota Winter
Radinger, Elli H.

Minnesota Winter


sehr gut

Ein autobiografischer Roman über das Leben eines Traums.
Elli Radinger trifft auf einem Kongress den in der Wildnis Minnesotas lebenden Greg. Es funkt zwischen beiden und nach kurzem, intensiven Kontakt bricht Elli ihre Zelte in Deutsch-land ab und besucht Greg in Minnesota. Ihr Traum, ein Leben in der Wildnis, scheint wahr zu werden. Das Leben in der Wildnis ist hart, körperlich sehr anstrengend.
Was allerdings von Anfang an irritiert, ist das Benehmen von Greg. So stellt man sich einen Mann nicht vor, der Besuch in seiner Cabin bekommt von einer Frau, die extra aus Deutsch-land angereist kommt. Wobei Greg durchaus ein überzeugendes Wesen an den Tag legen kann, was eben aber auch umschlagen kann.
Und sein Benehmen wird im Laufe der Zeit immer seltsamer, beängstigender. Elli hält es aus, wird sie doch mit sehr vielen Natur- und Tiererlebnissen entschädigt. Wie beeindruckend es sein muss, wenn sie auf ihrem Trostfelsen sitzt, und die Natur auf sich wirken lässt.
Doch irgendwann plant Elli die Flucht.
Bewundernswert, wie Elli für ihren Traum kämpft, diesen Mann erträgt. Sehr schön, wie die Natur und ihre schönen Erlebnisse geschildert werden. Mutig, dass Elli Radinger ihre Geschichte in Minnesota aufgeschrieben hat. Das dann auch noch in einer gut zu lesenden, packenden Form. Ich stelle es mir nicht leicht vor, so eine autobiografische Geschichte aufzuschreiben, sie unvoreingenommen aufzubauen, so dass dem Leser die Spannung bleibt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2014
Darm mit Charme
Enders, Giulia

Darm mit Charme


ausgezeichnet

Ein Sachbuch über den Darm. Ein so wichtiges Organ führte bisher eher ein Schattendasein, ein Gespräch darüber ist den meisten Menschen auch eher unangenehm. Doch was spielt sich dort alles ab, was hängt alles an einem gut funktionierenden Darm!
Giulia Enders erklärt auf eine ganz tolle Art und Weise die Funktionen unseres Darms und das ganze Zusammenspiel von den verschieden Verdauungsteilen und unterschiedlichen Bak-terien. Angefangen von der richtigen Sitzhaltung auf der Toilette bis hin zur Sauberkeit und Präbiotika, Auswirkungen auf die Psyche und vielem mehr.
Dazu sehr unterhaltsame Bilder von der Schwester der Autorin. Wenn denn alle Sachbücher, oder auch Lehrbücher, so unterhaltsam geschrieben wären, gäbe es bestimmt viel mehr Leute, die sich auf diese Weise gerne Wissen aneignen würden.
Bevor ich das Buch hatte habe ich die Autorin in einer Talkshow erlebt und war von ihrer begeisterten Art sehr angetan. Auf eine Empfehlung hin habe ich mir das Buch zugelegt und bin einfach begeister. Der Schreibstil von Giulia Enders ist schlicht toll zu nennen, humorvoll, gut beschreibend und verständlich. Und als Leser merkt man halt auch ihren Enthusiasmus für dieses Thema, den Darm.
Ich kann "Darm mit Charme" einfach nur jedem empfehlen und dabei noch Unterhaltung versprechen.

52 von 59 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2014
Der weiße Stern / Auswanderersaga Bd.2
Lorentz, Iny

Der weiße Stern / Auswanderersaga Bd.2


gut

Der zweite Band der Auswanderergeschichte von Iny Lorentz. Konnte ich auch gut lesen, ohne "Das goldene Ufer" vorher gelesen zu haben. Der weiße Stern spielt Anfang, Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in Texas, damals noch Tejas, was erst von Seiten der mexikani-schen Regierung besiedelt wurde, auch mit Europäern. Etwas später kamen dann auch Nordamerikaner dazu und hier wird anhand der Geschichte der Auswanderer Walther und Gisela, die aus Preußen stammen, die Geschichte von der Entstehung von Texas erzählt. Mit den Problemen mit verschiedenen Indianerstämmen, der mexikanischen Regierung und dem Krieg mit Santa Ana. Auch persönliches kommt nicht zu kurz, und mit gesundheitlichen Schwierigkeiten sind die Siedler zu der Zeit und mit den Bedingungen ziemlich hart dran.
Ein historischer Roman, mit dem Thema hat mich sehr interessiert. Und Der weiße Stern führt die historischen Ereignisse gut an, mit den real existenten Personen und den fiktiven Hauptpersonen Walther und Gisela gut zusammen. Es ist eine gelungene Mischung entstan-den, die in einem gut zu lesenden Stil geschrieben wurde.
Ein "gut" von mir, wenn mir persönlich auch noch etwas fehlte, was mich mehr mit Walther mit fiebern ließ, denn die Personen, die Hauptpersonen wirkten ein wenig gefühllos geschildert, tiefere Emotionen fehlen.
Die Covergestaltung finde ich zum Thema nicht ganz so passend.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2014
Mehr Zeit mit Horst / Gabi und Horst Trilogie Bd.1
Seltmann, Ingeborg

Mehr Zeit mit Horst / Gabi und Horst Trilogie Bd.1


gut

Noch 190 Tage, so beginnt dieser Roman, so viele Tage sind es noch, bis Gabi Königs Mann Horst in den Ruhestand geht. Er stellt es sich ganz toll vor, auch viele Reisen mit Gabi, so auch ein Urlaub mit dem Wohnmobil durch die USA. Doch allein eine Tour nach Italien lassen Gabi nicht begeistert zurück. Zudem ist sie in einer Buchhandlung noch weiter berufstätig und sich gar nicht so sicher, ob sie dann auch aufhören möchte.
Diese grundlegenden Schwierigkeiten, die neuen Geschäftsideen ihres Chefs und der ganz normale Alltag werden in diesem Roman recht humorvoll geschildert.
Richtig gut zwischen Ernsthaftigkeit und Humor und eine gute Unterhaltung. Die Misere von Gabi wird gut dargestellt und das alles ist in einem guten Schreibstil zu lesen.

12 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2014
Windsbraut
Brandis, Sylvia

Windsbraut


ausgezeichnet

Seit Tagen nach einem vernünftigen Anfang dieser Rezension, der diesem Buch irgendwie gerecht wird. Finde aber keinen, also fange ich einfach mal so an.
Sylvia Brandis erzählt von ihrer heutigen Arbeit als Equitherapeutin in Schweden, und ganz besonders von "ihren" Pferden, den Friesen, die sie ausbildet, und der besonderen Geschichte der Friesen in Schweden. Allein dies ist für mich, als ebenfalls pferdeverrückte, schon lesenswert genug. Denn die Pferde werden in ihren Persönlichkeiten, ihren Problemen, ihrer speziellen Art so kurz und treffend geschildert. Dazu die Ansätze der Autorin diesen Pferden zu helfen. Und auch die Ausbildung der verschiedenen Pferdetypen. Das ist in einem ganz tollen, beschreibenden Stil geschrieben, wo dann auch die Liebe zu den Pferden voller Gefühl dargestellt wird.
In anderen Kapiteln erzählt Sylvia Brandis chronologisch ihre Entwicklung zu dem Menschen der sie heute ist. Schon als Kind war sei ein Pferdemädchen und begann später mit einem Tiermedizinstudium. Doch dann kam die schriftstellerische Seite durch, eine besondere Freundschaft zum Schriftsteller Wolfdietrich Schnurre, dessen Coautorin sie war, ein spezielles Treffen mit Max Frisch, Verbindungen zum NDR und dem Schreiben von Kinderbüchern. Dazu die Geschichten von den Männern die ihren Lebensweg kreuzten und ihn einige Zeit bereicherten. Aber auch das Alleinsein, und das Leben mit ihrem Sohn. In der Zeit auch immer und weiterhin die Pferde, ein Verkaufsstall, der irgendwann zu groß wird, Standortwechsel, bis hin zum heutigen Hof in Schweden.
Total ergreifend fand ich die Beschreibung als Sylvia mit ihrem Pferd Piet einen schwer krebskranken Mann im bzw. vorm Krankenhaus besucht.
Nicht zu vergessen, die schwarzweiß Fotos von einigen ihrer Pferde.
So ein umfassendes Buch, viel mehr als nur ein erzählendes Buch über Arbeit mit Pferden und dem Lebensweg der Autorin. Gedanken, die schon poetisch wirken, und versuchen den Zauber der Pferde, des Lebens und vielem mehr zu beschreiben. Auch viel mehr als ich erwartet hatte.
Gerne würde ich mehr von Sylvia Brandis lesen und hoffe, dass dies nicht das letzte Buch von ihr gewesen ist.

Bewertung vom 17.06.2014
Die Farben der Sonne, die Geschichte der Steinpferde auf der Pine Pidge Indianerreservation
Rose-Billert, Brita

Die Farben der Sonne, die Geschichte der Steinpferde auf der Pine Pidge Indianerreservation


sehr gut

Der erst zwölfjährige Walter McKenzie lebt nach dem Tod seiner indianischen Mutter auf den Straßen Chicagos, denn mit seiner kleinen Schwester in einem Heim leben wollte er nicht. Auf der Straße wird er allerdings Blue genannt. Sein Vater, ein Anwalt, hatte bis dahin nichts mit ihm zu tun, wird aber nun vom Jugendamt aufgefordert sich zu kümmern. Er tritt das Sorgerecht an die Großeltern ab, die in der Pine Ridge Reservation leben und bringt Blue dorthin, wo auch schon die Schwester ist.
Blue hat erst Schwierigkeiten sich einzugewöhnen, die andere Umgebung, Lebensweise und in der Schule wird er als Halbblut schikaniert. Doch von seinen Großeltern wird er liebevoll aufgenommen und der Großvater führt in behutsam und gefühlvoll in sein neues Leben.
Als dann die Pferde der Familie verschwinden hilft Blue ganz selbstverständlich und findet auf diesem Weg auch einen Freund. Und ihm wird klar, was er aus seinem Leben machen will.
In dieser Geschichte wird einem das Leben in einer Reservation, die Lebensumstände der Indianer, meist in Armut, gut nahe gebracht. Aber auch wie tief verwurzelt das heutige Leben der Indianer noch mit ihrer alten Kultur ist. Ihre ruhige, manchmal auch stoische Art, und die Verbundenheit mit der Natur, den Tieren, insbesondere hier den Pferden, und dem großen Familiensinn. Das Glück liegt nicht im materiellen, sondern in der Gemeinschaft, und das bringt dieses Buch sehr gut rüber.
Ein gut zu lesendes Buch, der Schreibstil hat mir gefallen und neben einer interessanten Geschichte werden auch die Lebensumstände der Indianer gut dargestellt, und mit welchen Schwierigkeiten sie heute immer noch zu kämpfen haben.
Gerne würde ich über die weitere Entwicklung Blues lesen. Besser als der Wunsch nach einer Fortsetzung kann ich mich nicht äußern.

Bewertung vom 04.06.2014
Riskante Nähe / Detective Jay Hunter Bd.2
Raven, Michelle

Riskante Nähe / Detective Jay Hunter Bd.2


gut

Die Waffenexpertin Karen Lombard wird aus ihrem eigenen Haus entführt. Eine Seal-Einheit unter Captain Clint Hunter ist unterwegs um sie zu befreien.
Einige Jahre später wird Karen von einem Unbekannten in einer U-Bahn-Station auf die Gleise gestoßen. Nur knapp überlebt sie, wie auch schon einige andere Unfälle vorher. Durch Zufall erfährt sie, wer dahinter steckt, und macht sich auf den Weg zu dem einzigen Menschen, dem sie vertraut, und der ihr helfen kann. Clint Hunter, der mittlerweile seinen Abschied als Seal genommen hat.
In diesem Roman werden Liebesgeschichte und Thriller gekonnt miteinander verbunden. Die Hauptpersonen merken ja schon recht früh ihre gegenseitige Anziehungskraft, doch durch Beruf und gefährliche Umstände dauert es einige Zeit, bis sie sich diese auch eingestehen. Riskante Nähe lässt sich gut und flüssig lesen und bietet eine interessante, gut durchdachte Handlung. Wunderbare Unterhaltung, doch eben auch ziemlich vorhersehbar. Der starke, geheimnisvolle Held, der seinen Beruf als Seal sogar vor seiner Familie geheim hält und erst lernen muss, zu seinen Gefühlen zu stehen, und dadurch zieht sich die Geschichte ein wenig.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2014
Blutrecht / Greatcoats Bd.1
De Castell, Sebastien

Blutrecht / Greatcoats Bd.1


sehr gut

Sie sind die reisenden Gesetzeshüter des Königs, die Greatcoats. Doch der König ist tot, man sagt, verraten von seinen Greatcoats. Diese ziehen nun durchs Land Tristia um ein Auskommen zu finden. Tristia wird von den einzelnen Herzögen in ihren Gebieten regiert, also ein zerrissenes Land. Falcio und seine Freunde Krest und Brasti haben sich bei einem Lord als Leibwächter verdingt, doch der wird ermordet. Dann finden sie sich als Begleitung einer angeblichen Thronfolgerin wieder.
Der Weg führt sie in zahlreiche gefährliche Abendteuer, es sind viele an sich aussichtslose Kämpfe zu bestehen. In der Rijou, der schlimmsten Stadt im Land, beschützt Falcio ein Mädchen während der dortigen Blutwoche. Was für Intrigen wurden gesponnen, um die königliche Macht an sich zu reißen?
Falcio, der Hauptcharakter, ist ein guter Kämpfer und auch Stratege, hat aber auch seine dunklen Seiten durch seine Vergangenheit.
Nach dem Einstieg ein total spannend zu lesender Fantasyroman, der hauptsächlich im mittelalterlichen Bereich angesiedelt ist. Viel Kämpfe, viel Kampfkunst und viele Intrigen, und irgendwie überstehen die drei Greatcoats das alles. Die Dialoge sind eine Klasse für sich, zeigen doch die Freundschaft der drei Greatcoats und die inneren Probleme, von besonders Falcio.
Eine gut konstruierte Geschichte mit interessanten Charakteren, die den Leser fesselt. Zum Ende ergibt auch der Titel, Blutrecht, so richtig Sinn und nach diesem Lesevergnügen mit Helden, die nicht immer strahlen, bin ich schon auf das zweite Buch der Greatcoats gespannt.