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Bewertungen
Insgesamt 1386 BewertungenBewertung vom 19.08.2014 | ||
Und wenn wir alle zusammenziehen? „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ Bei einer Geburtstagsfeier spontan ausgesprochen, wird diese Frage von den über 70jährigen Freunden Annie, Jean, Claude, Albert und Jeanne bald realisiert und sie gründen in Annies Villa eine Wohngemeinschaft, um die Probleme des Alters gemeinsam zu meistern. Mit an Bord ist ein junger angehender Ethnologe, der zunächst als Hundesitter arbeitet, bald aber die ungewöhnliche WG als Thema für seine Doktorarbeit entdeckt … 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 18.08.2014 | ||
Monuments Men - Ungewöhnliche Helden Mit „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ hat George Clooney einen interessanten Aspekt des Zweiten Weltkriegs – die Rettung europäischer Kunstschätze vor den Nazis – mit einem wahren Staraufgebot (Matt Damon, Jean Dujardin und Bill Murray, John Goodman und Cate Blanchett) verfilmt. Angesichts des spannenden Themas und der tollen Schauspieler habe ich den Film mit hohen Erwartungen angeschaut, die leider enttäuscht wurden. Anstatt einer Nerven aufreibenden Jagd der Spezialeinheit durch das kriegsgeplagte Europa nach dem Genter Altar oder der Brügger Madonna habe ich eine ohne Spannungsbogen erzählte Geschichte gesehen, in der einzelne Handlungsstränge lieblos aneinandergereiht und teilweise auch lustlos gespielt werden. Das Drehbuch ist einfach schlecht: Clooney konnte sich wohl nicht entscheiden, ob „Monuments Men“ eine Kriegskomödie oder ein dramatischer Thriller werden soll, diese Wankelmütigkeit schadet dem Film. Dazu kommen platte Dialoge und klischeehaft dargestellte Charaktere, mit denen man als Zuschauer nicht wirklich mitfiebert und deren teils tragisches Schicksal mich nicht berührt hat. Insgesamt ist mir der Film auch zu pathetisch geraten. Schade – mit einem guten Drehbuch und einem besseren Regisseur (sorry, George) hätte aus „Monuments Men“ ein richtig guter Film werden können. 2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 12.08.2014 | ||
Der österreichische Schriftsteller Erich Hackl beschäftigt sich in seinen Büchern immer mit Frauenschicksalen aus dem wirklichen Leben – „Auroras Anlass“, „Abschied von Sidonie“ oder „Entwurf einer Liebe auf den ersten Blick“ sind hervorragend recherchierte, sachlich geschriebene, aber doch bewegende Lebensgeschichten. Auch „Als ob ein Engel“ hat einen starken Frauencharakter zum Thema: Die politisch aktive, argentinische Studentin Gisela Tenenbaum, die in den unruhigen 70er Jahren von der Peronistischen Jugend zu den linken Guerillas „Monteneros“ kommt, nach dem Militärputsch untertauchen muss und im April 1977 verschwindet. Wurde sie verhaftet, gefoltert und ermordet? Wie die Angehörigen der vielen tausend anderen „Desaparecidos“ weiß ihre Familie bis heute nicht, was mit Gisi geschehen ist. Hackls „Erzählung nach dem Leben“ rekonstruiert sorgfältig aus Gesprächen mit Gisis Eltern Helga und Willi, ihren Schwestern Heidi und Mónica und überlebenden Weggefährten ihr Leben. Verfolgung und Widerstand waren in ihrer Familie nicht neu, die Eltern stammten aus jüdischen Familien, die in den 30er Jahren aus Österreich fliehen mussten. In einem pazifistischen, liberalen Elternhaus wurden die Ideale der verantwortungsbewussten, fleißigen und freundlichen Gisi unterstützt – Ideale, für die sie von der Militärjunta wohl umgebracht wurde. Hackl ist ein berührendes, großartiges Porträt einer engagierten jungen Frau gelungen, das nebenbei einen interessanten Einblick in die politischen Verhältnisse Argentiniens in den 60er und 70er Jahren gewährt und verdeutlicht, welche Wunden die Militärdiktaturen in Südamerika bis heute in vielen Familien hinterlassen haben. |
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Bewertung vom 11.08.2014 | ||
Gevatter Tod & MacBest / Scheibenwelt Bd.4 & 6 Zwei tolle Scheibenwelt-Romane in einem Band, die aber leider – wie bei allen Doppelbänden – inhaltlich nichts miteinander zu tun haben: „Gevatter Tod“ ist das erste von drei Büchern, in dem Tod eine Hauptrolle spielt, und „MacBest“ wiederum ist der erste Band mit den Hexen aus den Spitzhornbergen. |
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Bewertung vom 11.08.2014 | ||
Gevatter Tod / Scheibenwelt Bd.4 „Gevatter Tod“ ist ein früher Scheibenwelt-Roman (1987), in dem Terry Pratchett den Grundstein für die Beliebtheit des Charakters Tod legt. Denn der Sensenmann zeigt hier durchaus menschliche Gefühle, sehnt sich nach Urlaub und stellt deshalb den Lehrjungen Mort ein. Doch schon beim dritten Auftrag, den Mort als Vertreter unternimmt, kommt ihm sein Mitleid (und ein bisschen Verliebtheit) in die Quere: Er rettet Prinzessin Keli von Sto Lat vor einem Assassinen und bringt die Realität durcheinander. Mit der Unterstützung des Zauberers Schneidgut und der Hilfe von Ysabell, Tods Adoptivtochter und Albert, Tods Diener, will er das Schlamassel wieder beseitigen … Ein sehr gelungener Scheibenwelt-Roman, in dem Tods Ausflüge in den Alltag der Menschen, Alberts kurze Rückkehr an die Unsichtbare Universität und Prinzessin Kelis Versuche, von ihren Untertanen wahrgenommen zu werden, amüsante Höhepunkte darstellen. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 06.08.2014 | ||
Was verbindet Little Bee, ein 16jähriges nigerianisches Flüchtlingsmädchen, mit der erfolgreichen Britin Sarah, Chefredakteurin eines frechen Frauenmagazins? Warum bringt sich Sarahs Ehemann Andrew kurz nach einem Anruf der Afrikanerin um? Chris Cleave hat seinen Roman abwechselnd aus der Sicht der jungen Asylbewerberin und der toughen Journalistin geschrieben, und angefangen von Little Bees Schilderung der Abschiebehaft in England über Andrews Beerdigung bis hin zu einer gemeinsamen Unternehmung, die das Leben der beiden Frauen verändern wird, fesselt die Geschichte beim Lesen von der ersten bis zur letzte Seite. Geheimnisse werden nach und nach in Rückblenden aufgedeckt. Erst relativ spät wird geschildert, unter welch furchtbaren Bedingungen die flüchtende Little Bee und das Touristenpaar Sarah und Andrew in Nigeria aufeinandergetroffen sind. Nicht nur dieses grausame Ereignis in einem vermeintlich sicheren Land, sondern auch die Behandlung der Flüchtlinge durch die Behörden und das „Wegschauen“ und Verdrängen der Asyl-Problematik in Sarahs Umfeld, die mit ihrem Engagement nur auf Unverständnis stößt, machen beim Lesen nachdenklich und betroffen. Durch den Perspektivenwechsel und die schrittweisen Enthüllungen wird das Aufeinanderprallen von zwei Welten sehr gut dargestellt. Auch sprachlich konnte mich der Roman überzeugen, auch wenn Little Bees Ausdrucksweise für eine 16jährige manchmal zu lebensklug und poetisch klingt. Trotz des ernsten Themas gelingt es Chris Cleave aber auch immer wieder, etwas Humor durchklingen zu lassen. „Little Bee“ ist definitiv ein Buch, das man nach dem Lesen nicht so schnell vergisst. |
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