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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2020
Solothurn tanzt mit dem Teufel
Gasser, Christof

Solothurn tanzt mit dem Teufel


ausgezeichnet

Brandmal des Bösen

Kurz vor der Solothurner Fastnacht wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Eine versteckte Tätowierung des Opfers führt die Ermittler auf die Spur einer zurückliegenden Mordserie im Rotlichtmilieu. Die Ereignisse überschlagen sich um Dominik Dornach, denn seine Tochter, die sich für die Uno im Irak befindet, gerät in das Visier von Terroristen. Schnell geraten immer mehr Personen in Gefahr und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
"Solothurn tanzt mit dem Teufel" ist der vierte und leider auch der letzte Band der spannenden Staffel um den sympathischen Ermittler Dominik Dornach. Der Autor Christof Gasser erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in die Schweiz entführt hat. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit dem Auffinden des ersten Opfers klassisch aufgebaut und über die Ermittlungen und den packenden Entwicklungen im persönlichen Umkreis des Hauptpro-tagonisten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Gerade die Komplexität der Geschichte konnte mich in den Bann ziehen und ließ mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Leser bekommt immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich der Täterschaft und den Tathintergründen anzustellen und wird dann im fulminanten Finale wahrscheinlich doch noch wieder überrascht.
Insgesamt konnte mich auch der vierte Teil der Serie komplett überzeugen, so dass ich es sehr bedaure, dass es sich um den finalen Band handeln soll. Die Bücher haben mich in erster Linie mit der Entwicklung ihrer sehr interessant gezeichneten Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors begeistert. Ich empfehle "Solothurn tanzt mit dem Teufel" sehr gerne weiter, rate aber aufgrund des spannenden Aufbaus der Protagonisten mit dem ersten Band der Reihe zu beginnen. Meine Bewertung fällt mit fünf von fünf Sternen folgerichtig sehr positiv aus.

Bewertung vom 10.02.2020
Scheintod / Widerstandstrilogie Bd.2
Boije af Gennäs, Louise

Scheintod / Widerstandstrilogie Bd.2


ausgezeichnet

Der Widerstand reift

Sara versucht in ihrem Leben wieder Fuß zu fassen. Nach den traumatischen Erlebnissen sucht sie ihr Heil in der Arbeit und tritt eine neu Stelle als Praktikantin bei der bekannten Unternehmensberater-Kanzlei McKensey an. Der Job nimmt sie voll in Anspruch und lenkt sie von ihrer Vergangenheit ab. Aber nach kurzer Zeit hört sie in ihrer Wohnung Stimmen und einige unerklärliche Situationen lassen sie wieder an sich selbst zweifeln. Sara fühlt sich zunehmend verfolgt und beschließt, sich ihren Widersachern und Gegnern zu stellen...
"Scheintod" ist der Zweite Band der Widerstands-Trilogie der schwedischen Autorin Louise Boije of Gennäs. Wie schon im ersten Band entwickelt sich im Verlauf eine immer packenderer Verschwörungsthriller, der das gesellschaft-liche Leben an den Pranger stellt. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem lebendigen und aus meiner Sicht hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann zog und mich das Buch kaum noch aus der Hand legen ließ. Der Spannungsbogen wird mit den mysteriösen Geschehnissen und überraschenden Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten und der Leser fragt sich ständig, wem und was er noch glauben kann. Die Rollen von Freund und Feind werden eigentlich pausenlos in Frage gestellt und lassen den Leser nicht mehr los. Auch der Hintergrund des Ganzen erscheint sehr nebulös und entwickelt sich immer komplexer.
Insgesamt hat mir "Scheintod" als Verschwörungs-Thriller richtig gut gefallen, er besticht aus meiner Sicht mit seine Komplexität und dem Erzähltalent der Autorin. Ich warte nun schon mit viel Ungeduld auf den abschließenden Band und bin gespannt, wie sich die Geschichte auflösen wird. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter, rate aber zunächst den ersten Band zu lesen, da es einen starken Bezug hierauf gibt. Meine Bewertung liegt bei den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 10.02.2020
Die Totenbändiger - Band 3: Vollmondnächte (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Die Totenbändiger - Band 3: Vollmondnächte (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung

Wenn der Mond in voller Pracht über London scheint bedeutet das für die Spuk Squads viel Arbeit. In den Nächten werden sie fast pausenlos zu neuen Einsätzen gerufen, in denen die Geister und Wiedergänger über die Menschen herfallen. So sind Gabriel, Sky und Connor gut beschäftigt, aber auch der Nachwuchs versucht sich an der Geisterjagd. Werden alle die turbulente Zeit unbeschadet überstehen?
"Vollmondnächte" ist bereits der dritte Band aus der Totenbändiger-Reihe der Autorin Nadine Erdmann. Auch in diesem Teil gelingt es ihr aus meiner Sicht hervorragend, dem Leser das düstere London lebendig und bildreich vor Augen zu führen. Die Vollmondnächte fordern den Totenbändigern alles ab, und so besticht der aktuelle Band auch mit deutlich mehr Action als die Vorgänger. Nebenbei vertiefen sich auch die Charaktere und die gut und kreativ gestalte Welt von Nadine Erdmann nimmt immer mehr Konturen an. Die Spannung kommt dabei natürlich auch nicht zu kurz und so sorgen gerade die "Nachtszenen" für einen ordentlichen Gruselfaktor und kurzweiliges Lesevergnügen.
Insgesamt ist Nadine Erdmann mit ihrem dritten Band aus der Totenbändiger-Reihe ein für mich sehr gelungener Folgeband gelungen, der den Suchtfaktor und meine Vorfreude auf den vierten Band noch einmal deutlich erhöhen konnte. Ich empfehle das Buch und die gesamte Reihe daher sehr gerne weiter und bewerte "Vollmondnächte" mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 10.02.2020
Eine fast perfekte Welt
Agus, Milena

Eine fast perfekte Welt


sehr gut

Eine Frage des Blickwinkels

Nachdem es Ester zunächst immer in die Ferne, in diesem Fall Sardinien, gezogen hat ist sie auch dort nicht glücklich. Die Sehnsucht bleibt und diesmal zieht es sie wieder zurück in die Heimat. Sie bleibt eine Frau auf der Suche nach ihrem Platz und beschließt, dass es ihre Tochter Felicita einmal besser haben soll. Das Schicksal scheint es dann auch gut mit Felicita zu meinen, aber die Frage ist, wie sie ihr Glück definiert...
Die Autorin Milena Agus hat mit "Eine fast perfekte Welt" ein interessantes Buch über das Verständnis von Glück und Zufriedenheit geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem teilweise schon poetischen Schreibstil, der sich sehr flüssig lesen lässt. Das Buch umfasst eine Familiengeschichte über drei Generationen, in der die Protagonisten ihre jeweilige Lebenssituation sehr unterschiedlich interpretieren. So kommt Ester eigentlich niemals wirklich an, während ihr Mann Raffaele und ihre Tochter Felicita ihr Glück ganz anders definieren und sich nicht von dem gesellschaftlichen Bild einer perfekten Welt blenden lassen. Für sie ist es klar, dass ihr Lebensglück nicht von Reichtum und monetärer Unabhängigkeit bestimmt wird, sondern von Aufrichtigkeit und menschlicher Nähe. Das Buch kann so Mut machen, Situationen zu akzeptieren, wie sie sind und über die richtige Einstellung, das Glück zu finden.
Insgesamt konnte mich "Eine fast perfekte Welt" von Milena Agus in den Bann ziehen und zum Nachdenken anregen. Ein Roman, der aus meiner Sicht gut in die aktuelle Welt passt, und für den einen oder anderen ein weiser Ratgeber sein kann. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.02.2020
Das verschwundene Mädchen / Cold Case Bd.1
Frennstedt, Tina

Das verschwundene Mädchen / Cold Case Bd.1


gut

Was ist mit Annika?

Ein Serientäter sorgt in Schweden für Angst und Schrecken. Er überfällt in den frühen Morgenstunden alleinstehende Frauen und tötet sie. Die Ermittlungen weisen auf eine Verbindung zu einem lange zurückliegenden Fall hin. Damals verschwand die 19-jährige Annika spurlos und alle Ermittlungen verliefen im Sande. Die auf Cold Cases spezialisierte Tess Hjalmarsson wird hinzugezogen und die Jagd auf den Täter wird vorangetrieben, denn allen ist klar, er wird wieder zuschlagen...
Die in Schweden sehr erfolgreiche Autorin Tina Frennstedt lässt ihre Haupt-Protagonistin Tess Hjalmarsson in einem Cold Case ermitteln. Sie erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der den Leser schnell in die Ermittlungen zieht. Tess Hjalmarsson wird als engagierte und entschlossene Ermittlerin beschrieben, die aber auch ihre privaten Probleme in den Griff bekommen muss. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit einer geschilderten Tat des gesuchten Täters gut aufgebaut, kann jedoch über die etwas schleppenden Ermittlungen nicht auf diesem hohen Niveau gehalten werden. Sicherlich handelt es sich bei einem Cold Case um schwierige Recherchen, da alle Spuren schon lange zurückliegen und somit schwer zu ermitteln sind, aber gerade zur Mitte des Buches entstehen schon einige Längen, die mein Durchhaltevermögen ein wenig auf die Probe gestellt haben. Das für mich überraschende Finale klärt den immer komplexer werdenden Fall dann auch nachvollziehbar ab und rundet das Buch damit ab.
Insgesamt konnte mich "Cold Case - Das verschwundene Mädchen" nicht wirklich überzeugen. Es handelt sich hier nicht um einen schlechten Thriller, aber irgendwie zog sich die Handlung und die Bewältigung der privaten Probleme der Ermittlerin nahm einen zu großen Teil ein. Ich will das Erzähl-Talent der Autorin Tina Frennstedt damit nicht in Abrede stellen, so dass ich gerne einen zweiten Band von ihr lesen würde. So bewerte ich das Buch mit drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.02.2020
Priest of Bones
McLean, Peter

Priest of Bones


ausgezeichnet

Die Pious Men

Der gerade erst beendete Krieg war brutal und grausam, so dass der Soldaten-Priester Tomas Piety und seine Mannen stark gezeichnet und verwahrlost in die alte Heimatstadt Ellinburg zurückkehren. Hier beherrschte Tomas seiner Zeit ein Stadtviertel, was sich allerdings in seiner langen Abwesenheit komplett geändert hat. Sein gewinnbringender Spielsalon, seine Taverne und das Freudenhaus haben sich andere unter den Nagel gerissen. Er beschließt mit seinen Gefährten, sich zurückzuholen, was ihm gehörte und so muss er eine schlagkräftige Truppe aufbauen...
Der Autor Peter McLean hat mit "Priest of Bones" einen interessanten Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil und bedient sich der Berichtsform seine Hauptprotagonisten Tomas Piety. Dieser wird, durch den Krieg sicherlich abgehärtet, als entschlossene Führungskraft charakterisiert, der aber auch sein Herz am rechten Fleck trägt. So muss er zum einen zusehen, dass sich seine Gefolgschaft zu einer Truppe zusammenschweißt und auf der anderen Seite viel Geschick bei der Rückeroberung seines ehemaligen Gebiets beweisen. Kein leichtes Unterfangen, bei dem es immer wieder zu spannenden und umkämpfenden Situationen kommt. Was mir ein wenig zu kurz kam war der Fantasy-Charakter. Es wehte zwar ein Hauch von Magie durch die Geschichte, aber dies hätte mir für einen Fantasyroman deutlich stärker ausgeprägt sein dürfen.
Insgesamt ist "Priest of Bones" aus meiner Sicht ein durchaus gelungener Start in eine neue Fantasy-Reihe, die sicherlich noch viel Potential für die Nachfolgebände bereithält. Die Protagonisten sind interessant beschrieben und Peter McLean hat kein Problem damit, auch mal einen Protagonisten sterben zu lassen. Ich bin gespannt auf den Folgeband, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 01.02.2020
Im Netz des Lemming / Lemming Bd.6
Slupetzky, Stefan

Im Netz des Lemming / Lemming Bd.6


ausgezeichnet

Sprachgewandter und sozialkritischer Kriminalroman

Der Lemming versteht seinen Sohn Ben nicht mehr. In letzter Zeit benutzen er und seine Freunde vermehrt Worte, die keinen Sinn für den Lemming ergeben. Dies hängt damit zusammen, dass Lemming ein wenig Oldschool unterwegs ist und die sozialen Netzwerke meidet. Schnell stellt sich für ihn heraus, dass er dies auch nicht ohne Grund getan hat, denn eine gemeine und provokante Mail stellt Bens Freund Mario im Netz bloß und treibt ihn in den Selbstmord. Lemming selbst gerät nun in den Fokus der digitalen Hetzgemeinde, da er zufällig mit Mario unterwegs war, als ihn die mail erreichte. Er will sich dem digitalen Wahnsinn stellen...
Mit "Im Netz des Lemming" schreibt der österreichische Autor Stefan Slupetzky einen sozialkritischen Kriminalroman, der es aus meiner Sicht in sich hat. Extrem wortgewandt erzählt er die Geschichte in einem anspruchs-vollen und dennoch gut zu lesenden Schreibstil, der mich von Beginn an begeistern konnte. Jedes Wort passt genau und bei jeder sich bietenden Gelegenheit versetzt der Autor der modernen Gesellschaft einen Seitenhieb. Der eigentlich Kriminalfall gerät so immer mehr in den Hintergrund und der Leser ist gespannt, inwiefern es dem Lemming gelingt in der oberflächlichen und anonymen Welt des Internets Fuß zu fassen. Populismus, Fremdenfeind-lichkeit und korrupte Politiker werden stilsicher thematisiert und gleichzeitig bloß gestellt. Ein zu jeder Zeit überzeugendes Buch erhält durch die beiden etwas skurrilen Hauptprotagonisten seinen ganz besonderen Charme und wirkt auf diese Weise noch lange nach.
Insgesamt war "Im Netz des Lemming" für mich mein erstes wirkliches Lesehighlight im noch jungen Jahr 2020. Völlig überzeugt hat mich dabei das Erzähltalent des Autors Stefan Slupetzky, bei dem es sich lohnt jedes Wort auf die Waagschale zu legen, da es sicherlich nicht ohne Bedacht gewählt wurde. Sehr gerne empfehle ich daher den Kriminalroman weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 31.01.2020
Kalter Zwilling / Zons-Thriller Bd.3 (1 MP3-CD)
Shepherd, Catherine

Kalter Zwilling / Zons-Thriller Bd.3 (1 MP3-CD)


sehr gut

Der Fluch

Im Jahre 1496 wird niederrheinische Ortschaft Zons von einer brutalen Mordserie heimgesucht. So wird der Schmied grausam entstellt vor den Stadttoren gefunden, in seinen Kleidern findet Bastian Mühlenberg von der Stadtwache eine gefälschte Goldmünze. Ist die Münze ein Hinweis auf den skrupellosen Täter? Am selben Ort sucht Kommissar Oliver Bergmann mehr als 500 Jahre später ebenfalls nach einem Mörder. Eine Prostituierte wurde grausam getötet und am Tatort findet der Kommissar die Visitenkarte seines Kollegen. Ein rasante Suche nach dem Mörder beginnt...
Ich habe bereits mehrere Thriller der Autorin Catherine Shepherd gelesen du ein ums andere mal kann sich mich mit ihren fesselnden Geschichten begeistern. Auch im dritten Zons-Thriller agiert sie wieder geschickt zwischen den Zeiten. In ihrer unnachahmlichen und temporeichen Erzählweise springt sie zwischen der Zeit des Mittelalters und der Gegenwart, wobei sie die Handlungsstränge geschickt miteinander verbindet und auch beim Leser keine Verwirrung aufkommen lässt. Der Spannungsbogen wird in beiden Geschichten klassisch über das Auffinden eines Opfers aufgebaut und die parallelen Ermittlungen in unterschiedlichen Zeiten sorgen für eine unterhalt-same Verbrecherjagd. Auch das überraschende Finale in der Gegenwart kann noch einmal richtig punkten und rundet den Thriller gelungen ab.
In der Hörbuchfassung wurde mit Wolfgang Berger eine perfekte Besetzung gefunden. Mit seiner ruhigen und wohldosierten Stimme fällt es leicht der Storyline zu folgen und sich die Geschehnisse bildlich vor Augen zu führen. Insgesamt eine gelungene Fortsetzung der erfolgreichen Serie aus dem niederrheinischen Dorf Zons. Es bleibt zu hoffen, dass Catherine Shepherd noch einige ihrer tollen Ideen in Bücher bzw. der Audioverlag in Hörbücher umsetzen wird. Ich empfehle hier das Hörbuch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen

Bewertung vom 31.01.2020
Blutroter Schleier (eBook, ePUB)
Krepinsky, Karsten

Blutroter Schleier (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Escape Room für Fortgeschrittene

Die Stimmung an Bord des Hubschraubers ist zunächst ausgelassen, da die Besatzung neben dem Piloten aus sechs Gewinnern der jährlichen Lotterie für die Mitarbeiter des Weltunternehmens Global Companion besteht. Sie sind auf dem Weg zu einer luxuriösen Yacht, auf der sie die nächsten 7 Tage verbringen dürfen. Es kommt allerdings alles anders als geplant, denn der Hubschrauber muss aufgrund eines Unwetters auf einer Bohrinsel notlanden. Der mysteriöse Ort wirkt verlassen und erste Blutspuren lassen Böses erahnen...
Mit "Blutroter Schleier" hat Karsten Krepinsky einen aus meiner Sicht fesselnden Thriller geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst rasanten und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, wobei er mit den vielen kurzen Kapiteln, sowie mit den damit verbundenen Perspektivwechsel ein sehr hohes Tempo im Buch erzielt. Nach kurzer Zeit hat mich die Story um die gestrandeten Urlauber gepackt und das rätselhafte Geschehen in den Bann gezogen. Der Spannungsbogen wird mit der unfreiwilligen Notlandung und dem Verschwinden der ersten Person aufgebaut und über die skurrilen und blutigen Geschehnisse, sowie den häufigen überraschenden Wendungen auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Es baut sich so eine immer rätsel-haftere Situation auf, was den Leser viel Möglichkeiten zum überlegen und kombinieren gibt und von der ich es niemals für möglich gehalten hätte, dass es eine nachvollziehbare Auflösung geben könnte. Karsten Krepinky gelingt in dem fulminanten Finale aber genau dieses, was den Thriller für mich wirklich gut abgerundet hat.
Insgesamt halte ich "Blutroter Schleier" für einen richtig gut gelungenen Thriller, der mir einige spannende Stunden beschert hat und der sicherlich nichts für schwache Nerven und zartbesaitete Leser ist. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 31.01.2020
Die Toten von Marnow / Ein Fall für Lona Mendt und Frank Elling Bd.1
Schmidt, Holger Karsten

Die Toten von Marnow / Ein Fall für Lona Mendt und Frank Elling Bd.1


ausgezeichnet

Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Als die beiden Kommissare Frank Elling und Lona Mendt zum Tatort eines grausamen Mordes gerufen werden, ahnen sie noch nicht wie weitreichend sich die Ermittlungen entwickeln werden. Der Fall scheint zunächst klar zu sein, auf dem Rechner des Opfers deutet alles auf pädophile Neigungen seinerseits hin und der entstellte Leichnam spricht deutlich für einen persönlichen Racheakt. Aber in diesem Fall stellen sich diese Mutmaßungen schnell als falsch heraus und kurze Zeit später scheint ein zweiter Mord mit dieser Tat in Verbindung zu stehen. Die Suche nach dem Mörder beginnt quasi wieder von vorn...
Der eher als erfolgreicher Drehbuchautor bekannte Autor Holger Karsten Schmidt hat mit "Die Toten von Marnow" einen vielschichtigen und aus meiner Sicht sehr packenden Kriminalroman geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der dem Leser die Geschehnisse mit hohem Tempo bildlich vor Augen führt. Hier ist sicherlich seine Erfahrung als Drehbuchautor deutlich erkennbar. Seine beiden ermittelnden Hauptprotagonisten verleihen dem Buch aber seinen besonderen Charme. Er charakterisiert sie äußerst interessant und gekonnt spielt er dabei auf dem schmalen Grat zwischen Gut und Böse. Trotz ihres untypischen Auftretens konnten beide schnell meine Sympathien gewinnen. Die Spannung kommt aber auch nicht zu kurz. Die clever konstruierte und im Fortgang immer komplexere Geschichte lebt von einem hohen Spannungs-bogen, der sich über die gesamte Geschichte zieht und sich dabei auf einem ständig hohen Niveau bewegt.
Insgesamt konnte mich "Die Toten von Marnow" als Auftakt einer neuen Reihe gerade mit den beiden Hauptprotagonisten überzeugen, so dass ich mich schon jetzt auf einen möglichen Nachfolger freue. Ein ungewöhnlicher und nicht immer bequemer Kriminalroman, den ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.