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Raumzeitreisender
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Buchwurm, der sich durch den multidimensionalen Wissenschafts- und Literaturkosmos frisst

Bewertungen

Insgesamt 739 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2016
Das Säure-Basen-Erfolgskonzept
Droste-Laux, Michael

Das Säure-Basen-Erfolgskonzept


sehr gut

Ganzheitliche Betrachtungen zur Gesundheit

Autor Michael Droste-Laux beschäftigt sich in diesem Buch mit dem menschlichen Säure-Basen-Haushalt und seinem Einfluss auf den Stoffwechsel. Dabei favorisiert er einen ausgewogenen ganzheitlichen Ansatz. „Erfahrungsheilkunde und wissenschaftliche Erkenntnisse schließen sich nicht aus, sondern berücksichtigen einander und ergänzen sich.“ (216) Im Fokus stehen nicht nur Fragen zur Ernährung, sondern auch zur Körperpflege und zur Lebensweise.

In den ersten drei Kapiteln geht es um Grundfunktionen der Organe, die mit dem Stoffwechsel zu tun haben und den Einfluss der Säuren und Basen auf die Verarbeitung. Die Leser erfahren u.a., was unter Verschlackung zu verstehen ist und in späteren Kapiteln, wie diese beseitigt werden kann. Für Übersäuerung gibt es innere und äußere Ursachen. Großen Einfluss hat dabei die Ernährung und so wundert es nicht, dass Limonaden, Fruchtsäfte und Cola die Balance stören.

Michael Droste-Laux steht mit seinen Ausführungen in Einklang mit anderen Autoren (z.B. mit Hans-Ulrich Grimm in „Garantiert gesundheitsgefährdend“), wenn er vor Süßstoffen und zu viel Zucker warnt. Auch seine Bedenken gegen Trans-Fettsäuren werden von anderen Autoren geteilt (z.B. von Bruce Fife in „“Gelenkschmerzen“). Aber auch einseitige Rohkost wird aus dem Blickwinkel der Übersäuerung kritisch gesehen.

Der Autor beschreibt zahlreiche Befindlichkeitsstörungen durch Übersäuerung und benennt Gegenmaßnahmen. Diese bestehen nicht nur in Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten, sondern umfassen auch Pflegemaßnahmen wie z.B. basische Bäder. Es handelt sich tlw. um Wohlfühlkonzepte, die unabhängig vom Säurehaushalt einfach der Entspannung dienen. In diesem Sinne ist das Buch breit angelegt.

Droste-Laux bemängelt, dass wirtschaftliche Interessen in unserem Gesundheitssystem Priorität haben. „Die ständig neuen Gesundheitsreformen erfüllen nur den Zweck, am Symptom Finanzierung mit regelmäßigen Beitragserhöhungen herumzudoktern, ohne ursächlich und mit Ernsthaftigkeit eine „gesunde Gesellschaft“ anzustreben.“ (189) Er ist der Meinung, dass viele Menschen das mittlerweile verstanden haben und eigeninitiativ tätig werden, wenn es um ihre Gesundheit geht. Das Buch halte ich für ausgewogen und empfehlenswert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2016
BIZ - Der Turmbau zu Basel
Kipp, Janne J.

BIZ - Der Turmbau zu Basel


sehr gut

Die Entwicklung der BIZ und ihr Einfluss auf das globale Finanzsystem

Die „Bank für Internationalen Zahlungsausgleich“ (BIZ) mit Sitz in Basel ist trotz ihrer Bedeutung für weitreichende währungspolitische Entscheidungen, z.B. der Gestaltung der Europäischen Währungsunion, kaum in der Öffentlichkeit bekannt. Janne Jörg Kipp berichtet in diesem Buch über die Geschichte, Bedeutung und Machenschaften der BIZ.

Zu den Mitgliedern zählen 60 Zentralbanken. Die BIZ ist überstaatlich und faktisch nicht kontrollierbar. Regierungsorganisationen haben in dieser Bank nichts zu sagen. Sie wird von internationalen Zentralbankiers geleitet. Da sich die Präsidenten der Zentralbanken regelmäßig in Basel treffen, ist Ihr Einfluss auf die Zins- und Geldpolitik sehr hoch.

Autor Kipp erläutert ausführlich die Gründungsgeschichte der BIZ und widmet den nicht ruhmreichen Verstrickungen mit dem Dritten Reich ein eigenes Kapitel. Aber die BIZ wurde nach dem Krieg nicht aufgelöst. „Die Einlagen bei der BIZ waren gegen Zugriffe geschützt, und so bot sich die Bank … vor allem für die Goldbestände der Zentralbanken weiter an.“ (139)

In späteren Jahren förderte die BIZ den Aufbau der Euro-Zone. Aktuell während der Euro-Krise könnte sie eine wichtige Rolle spielen bei der Abwicklung einer zu erwartenden Währungsreform. Kipp beschreibt das Szenario und gibt Tipps, wie Vermögenswerte geschützt werden können.

Der Autor hat sich intensiv mit der Materie beschäftigt. Seine Recherchen sind tiefgehend. Er unterscheidet deutlich Sachverhalte von eigenen Spekulationen. Das für Verbraucher besonders interessante Kapitel über Anlagemöglichkeiten „Was Sie unternehmen können“ hätte umfassender sein können. Der Fokus liegt auf dem Thema „Geschichte der BIZ“.

Bewertung vom 16.08.2016
Radikal führen, m. 1 Buch, m. 1 E-Book
Sprenger, Reinhard K.

Radikal führen, m. 1 Buch, m. 1 E-Book


sehr gut

Das (zeitlose) Kerngeschäft der Führung

In „Radikal führen“ analysiert Reinhard Sprenger das Führungsverhalten der Manager. Es sind Parallelen erkennbar zu Aussagen in seinen früheren Werken. Dennoch handelt es sich nicht um Wiederholungen. Die Zielsetzung ist eine andere. Sprenger bringt in diesem Buch auf den Punkt, was an Führung essenziell ist. Er destilliert aus dem Führungsverhalten der Manager zeitlose Kernaufgaben der Führung heraus.

Der Zweck der Führung besteht darin, das Überleben des Unternehmens zu sichern. Sprenger unterscheidet nicht zwischen guter und schlechter, sondern zwischen erfolgreicher und nicht erfolgreicher Führung. Führung wird für Erfolg bezahlt. Zu den Kernaufgaben zählt Sprenger „Zusammenarbeit organisieren“, „Transaktionskosten senken“, „Konflikte entscheiden“, „Zukunftsfähigkeit sichern“ und „Mitarbeiter führen“.

Die Besinnung auf gemeinsam zu lösende Probleme führt auf natürliche Weise zu Zusammenarbeit. Ein Unternehmen überlebt wirtschaftlich, wenn es Probleme der Kunden löst. Ein „Das ist nicht mein Problem!“ darf es im Unternehmen nicht geben und sollte zur Abmahnung führen. Die Organisation des Unternehmens muss sich am Auftrag des Kunden orientieren. Pragmatiker sind gegenüber Perfektionisten und Idealisten vorzuziehen.

Auffallend sind in Sprengers Büchern die Betonung der Individualität („Fair ist es, Menschen nach ihrer Art zu behandeln. Nicht nach Ihrer.“ [Aufstand des Individuums]), die Favorisierung einer Vertrauenskultur („Indem Sie Vertrauen, gehen Sie als Chef davon aus, dass der Mitarbeiter ihr kooperatives Verhalten nicht ausbeutet.“ [Vertrauen führt]) und der Wunsch nach Abbau von staatlicher Bürokratie („Der Staat beschäftigt sich zu 90 Prozent mit Problemen, die er selbst erzeugt hat.“ [Der dressierte Bürger]). Diese Leitgedanken finden sich in „Radikal führen“ wieder.

Eine Führungskraft muss die Entscheidbarkeit von Ziel- und Wertkonflikten sichern. Sie muss stören, hinterfragen, infrage stellen. Selbstführung ist zu ermöglichen. Dennoch gibt es nach Sprenger keine Erfolgsrezepte, sondern nur Zutaten. Seine Bücher zählen seit Jahrzehnten zu den wichtigen Zutaten einer erfolgreichen Führung, wenngleich ich die Originalität von „Mythos Motivation“ in diesem Buch ein wenig vermisse.

Bewertung vom 16.08.2016
Mathematisches Kabinett

Mathematisches Kabinett


gut

Die spielerische Seite der Mathematik

Heinz Haber war Moderator verschiedener naturwissenschaftlicher Sendungen und Autor zahlreicher populärwissenschaftlicher Bücher über Astronomie. Die Beiträge in „Mathematisches Kabinett“ erschienen ursprünglich in der Zeitschrift „Bild der Wissenschaft“.

Es geht primär um mathematische Knobeleien. Die Bildungsgesetze magischer Quadrate sind Thema des ersten Kapitels. In einem Kupferstich von Dürer ist ein magisches Quadrat mit erstaunlichen Symmetrien verborgen. Beim Spiel Solitaire sollte man sich dagegen nicht von Symmetrien leiten lassen. Das freie Anfangsfeld darf nicht in der Mitte des Spielfeldes liegen, sonst hat man verspielt.

Einige Rätsel sind bekannt, wenn man schon häufiger Bücher dieser Art gelesen hat. Dies gilt z.B. für logische Paradoxa wie „Alle Kreter sind Lügner“ (sagt ein Kreter) oder verwandte Paradoxa. Als Mitglied einer Klasse muss man vorsichtig sein, wenn man Aussagen über diese Klasse trifft. Anders, aber auch seltsam, geht es in der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu. Der Physiker Gamow hat berechnet, dass bei einer Gruppe von 24 Personen die Wahrscheinlichkeit mehr als 50% beträgt, dass zwei Personen davon am selben Tag Geburtstag haben.

Einen großen Raum nehmen, inspiriert von chinesischen Tans, Legeaufgaben ein. Unter anderem lassen sich die 64 Felder eines Schachbrettes durch raffinierte Schnitte so zerlegen und wieder zusammensetzen, dass (augenscheinlich) 65 Felder entstehen. Zu allen Aufgaben gibt es ausführliche Lösungen.

Bewertung vom 16.08.2016
Der schwedische Reiter
Perutz, Leo

Der schwedische Reiter


ausgezeichnet

Ein grandioser Roman von einem genialen Schriftsteller

Mit dem Thema Identität haben sich in der Vergangenheit verschiedene Autoren beschäftigt, z.B. José Saramago in „Der Doppelgänger“, Ken Follett in „Der dritte Zwilling“ und in jüngster Zeit Daniel Kehlmann in „Ruhm“. Während es bei Saramago um die psychische Zerrissenheit seines Protagonisten Afonso geht, steht bei Follett die Ethik im Hinblick auf die Gentechnik im Fokus. Bei Daniel Kehlmann sind es die Errungenschaften der (perfekten?) Technik, die zu Identitätsproblemen führen können.

Alle drei genannten Werke haben ihre Stärken, jedoch fehlt die Faszination, die von der vertauschten Identität in „Der schwedische Reiter“ ausgeht. Leo Perutz vereinigt in diesem Roman verschiedene Genres. „Der schwedische Reiter“ ist ein historischer Roman mit dezent eingewobenen Elementen aus dem Genre fantastischer Roman. Er steckt voller Abenteuer, Tragik, Liebe und Schicksal und ist gleichzeitig ein Schelmenroman mit sozialkritischen Untertönen. Ein solches Spektrum findet man aktuell nur bei wenigen Autoren, so z.B. in „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón. Es ist ein Genuss, einen derart ausgereiften Roman zu lesen und es freut mich, dass viele Rezensenten das ähnlich sehen.

Perutz glänzt mit präzisen Beschreibungen und einem genialen Plot. Die Schicksale der beiden Protagonisten sind aufs Engste miteinander verknüpft. Es gibt im gesamten Verlauf niemanden, der die gesamten Ereignisse in ihrer Tragweite überblicken kann, außer dem Leser selbst. Die einzige Person, die mit objektiven Widersprüchen konfrontiert wird, die sie nie im Leben wird aufklären können, ist Tochter Maria Christine und die ist zum Zeitpunkt der Ereignisse noch ein kleines Mädchen. Die Szene, in der sie für den unbekannten Landstreicher betet, ist an Dramatik und Emotionalität nicht zu überbieten. Vielleicht sind dies die Gründe dafür, dass der Vorbericht ihren Lebenserinnerungen gewidmet ist.

Bewertung vom 16.08.2016
Die dritte Kugel (eBook, ePUB)
Perutz, Leo

Die dritte Kugel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Rätselhaft, verschachtelt, mystisch, genial, … , Perutz

In diesem Erstlingswerk von Leo Perutz aus dem Jahre 1915 deutete sich bereits sein Stil an, der ihn zu einem der kreativsten Literaten des 20. Jahrhunderts machte. „Die dritte Kugel“ ist wohl durchdacht konstruiert und lässt bewusst Fragen offen.

Es handelt sich um einen Roman mit historischem Hintergrund. Figuren und Handlungen sind teilweise erfunden. Die Geschichte steckt, wie auch „Der schwedische Reiter“, voller Abenteuer, Tragik, Liebe und Schicksal. In beiden Romanen geht es um Identitäten, die in „Der schwedische Reiter“ aber raffinierter aufbereitet wurden.

Auch die Mystik kommt nicht zu kurz. Hierzu gehören der Pakt mit dem Teufel und das Geheimnis der drei Kugeln. Auch sind Traum, Vision und Realität nicht immer scharf zu trennen. Dies gilt insbesondere für die Querverbindungen der Metaebene in den Kapiteln „Der Wein des Doktor Cremonius“ und „Die dritte Kugel“ mit der Handlungsebene bei den Indios, die den größten Teil des Buches ausmacht.

Nicht alle Geheimnisse können gelüftet werden, was der Autor unnachahmlich in der Szene mit dem Alchimisten zum Ausdruck bringt. „Was lag auf des Bechers Grund?“ (18) ist eine Metapher für das Rätselhafte im Leben des Hauptmanns Glasäpflein. Hat die dritte Kugel ihren Weg gefunden? So wie der Mensch sich nicht selbst widerspruchsfrei entschlüsseln kann, bleibt auch in dem Roman ein Widerspruch enthalten, der nicht aufgelöst werden kann.

Der Roman bewegt sich auf mehreren Ebenen, wie es Perutz später in „Der Meister des jüngsten Tages“ und „St. Petri-Schnee“ perfektioniert hat. Autoren der Neuzeit, z.B. Daniel Kehlmann („Ruhm“), orientieren sich hinsichtlich der Art der Konstruktion an Perutz, ohne ihn jedoch literarisch zu erreichen. Als Leser darf man sich nicht daran stören, dass der Einstieg in die Geschichte etwas beschwerlich ist (gilt auch für andere Romane von Perutz). Belohnt wird der Leser durch erstklassige Literatur, die in der heutigen Zeit ihresgleichen sucht.

Bewertung vom 15.08.2016
Tortilla Flat
Steinbeck, John

Tortilla Flat


sehr gut

Lebenskünstler in Monterey

John Steinbeck gehört zu den größten amerikanischen Schriftstellern (1962 Nobelpreis für Literatur). „Tortilla Flat“, 1935 erschienen, ist sein erster bekannter Roman. Er ist einfacher strukturiert als z.B. „Jenseits von Eden“, versprüht aber einen Charme, der die Leser in ihren Bann ziehen kann.

Die Geschichte spielt in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in Monterey (Kalifornien) und handelt von Danny und einer Clique von Tagedieben, deren Gedanken stets um Wein, Weib und die Organisation der nächsten Mahlzeit kreisen. Es sind echte Lebenskünstler, die nicht die Zeit damit verschwenden, viel über die Zukunft nachzudenken.

Monterey ist ein wunderschönes kleines Küstenstädtchen an der Pazifikküste, in dem stets die Sonne scheint. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass die Protagonisten ihr (objektiv gesehen schwieriges) Leben leicht nehmen. Der Humor und die Leichtigkeit des Seins überwiegen in dem Roman. Es fehlt das resignative Element der Tagträumer, wie Wilhelm Genazino es in seine Werke einbaut.

Steinbeck beschäftigt sich in seinen Romanen mit Randgruppen, er beschreibt originelle Typen. Wer seine Werke nicht kennt, findet in diesem Schelmenroman einen leichten Einstieg. In „Tortilla Flat“ sind Parallelen zu seinem zehn Jahre später erschienen Roman „Die Straße der Ölsardinen“ erkennbar. Beide Romane sind auch heute noch zu empfehlen.

Bewertung vom 15.08.2016
Irrt die Physik? (eBook, ePUB)
Lambeck, Martin

Irrt die Physik? (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Paraphänomene aus dem Blickwinkel der Physik

Esoterik und alternative Medizin stellen für die heutige Wissenschaft eine Herausforderung dar. Wenn ihre zentralen Aussagen richtig sind, muss die Physik in Teilbereichen falsch oder unvollständig sein. Physiker Martin Lambeck, Professor an der TU Berlin, sieht eine wichtige Aufgabe darin, diesen alternativen Lehren auf den Grund zu gehen.

Er erläutert auf wenigen Seiten, dafür sehr verständlich, Grundlagen der Physik (Atomlehre, Vierkräftelehre) und beschreibt deren Grenzen. Paraphänomene sind eine Herausforderung für den Physiker, da zur Erklärung diese Grenzen überschritten werden müssen. In der Vergangenheit ist das Grundgerüst der Physik mehrfach erweitert worden (Röntgenstrahlung, Radioaktivität, Strahlung Schwarzer Körper). Die Physik ist ein offenes System.

Lambeck begnügt sich mit dem Existenznachweis von Paraphänomenen, der zugehörige Erklärungsmechanismus (Theorie) kann später gesucht werden. Da die Physik keine Allzuständigkeit hat, reduziert er seine Untersuchungen auf rein physikalische Fragen, z.B. die Überbrückung des leeren Raumes bei der Telepathie. Für die Auswertung der Experimente werden statistische Testverfahren eingesetzt.

Inhaltlich setzt sich der Autor mit Homöophatie, Anthroposophie, Wünschelrute, Pendel, Erdstrahlen und anderen alternativen Verfahren auseinander. Er schlägt verfahrensbezogen individuelle Testverfahren zum Nachweis der Phänomene vor. Lambeck zweifelt nicht daran, dass homöopathische Ärzte erfolgreiche Therapien durchführen, die Frage ist, ob die Erfolge durch hochpotenzierte Medikamente (D30) zustande kommen.

Es gibt heute mehr Bücher über Esoterik, als solche, die sachlich und kritisch darüber berichten. Es ist für den Bürger schwer bis unmöglich, die Spreu vom Weizen zu trennen. Lambecks Ausführungen sind sachlich, anschaulich und plausibel. Sein Umgang mit alternativen Lehren ist fair. Er leistet mit diesem Buch einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2016
Grashalme
Whitman, Walt

Grashalme


sehr gut

Eine Hymne auf das Leben

Richard Bucke, Freund des Schriftstellers Walt Whitman, beschreibt ihn in [1] als „seltsam ruhig und beherrscht“. Er war gelassen, angenehm im Umgang und naturverbunden. Auf andere Menschen wirkte er anziehend.

Kern von Whitmans Aussagen ist, dass das „Alltägliche das Allergroßartigste“ ist und dass das „Außergewöhnliche in allen seinen Ausprägungen in keiner Weise besser, schöner oder kostbarer ist als das Übliche und dass das, was wir wirklich brauchen, nicht irgendein ferner Besitz ist … sondern offene Augen und Herzen, um zu sehen und zu fühlen, was da ist“. Buckes Charakterisierung in [1] deckt sich mit dem, was Whitman in den Grashalmen ausdrückt.

Den Geist des jungen Amerika beschreibt Whitman in „Pioniere!“. Seine Ode „An die Staaten“ ist ein Aufruf zum zivilen Ungehorsam. Am besten gefallen hat mir der „Gesang von mir selbst“. Hier schreibt er über das Leben, über Liebe, Lust und Leidenschaft. Das Wunder der Natur kommt in diesen Zeilen facettenreich zum Ausdruck. „Ich glaube ein Grashalm ist nicht geringer als das Tagewerk der Sterne“.

Whitman schreibt kaum wohl strukturierte Gedichte. Aber seine Verse sind voller Leben. Er ist ein würdiger Botschafter für das ursprüngliche Amerika. Der Fokus liegt bei ihm auf dem Inhalt und nicht auf der Form. Seine Zuversicht hat mit seinen persönlichen Erfahrungen zu tun [1]. „Ich weiß, dass ich nicht verlöschen werde wie eines Kindes Feuerreif, der nachts mit glühendem Stock durch die Luft geschlagen wird“.

[1] Richard Bucke: „Kosmisches Bewusstsein“, S. 186-198

Bewertung vom 14.08.2016
Spaß mit Mathe
Haase; Mauksch

Spaß mit Mathe


sehr gut

Denksportaufgaben

Das Buch enthält 137 mathematische Denksportaufgaben, verteilt auf 7 Kapitel, darunter ein Kapitel mit historischen Rätseln von Newton, Euler, Gauß, Goldbach und anderen großen Denkern der Menschheitsgeschichte. Die Lösungen einschließlich Lösungswege sind angegeben. Die Kenntnis der höheren Mathematik ist für das Lösen der Rätsel nicht erforderlich.

Es handelt sich um ein reines Aufgabenbuch ohne Vorwort, Einleitung, Nachwort und Stichwortregister. Als belebendes Element sind einige Weisheiten großer Geister eingestreut, z.B. von Kronecker "Wir Mathematiker sind die wahren Dichter, nur müssen wir das, was unsere Phantasie schafft, noch beweisen."

Da Denksportaufgaben zeitlos sind und das Buch für wenig Geld zu haben ist, kann ich es Rätselfreunden trotz des Alters empfehlen.