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crazygirl

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Insgesamt 564 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2021
Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1
Turner, A. K.

Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Cassie Raven ist Sektionsassistentin in der Rechtsmedizin und ist nicht nur in ihrem Outfit mit Piercing, Tattoo und Gothic Look schräg drauf. Sie bereitet die Toten respektsvoll auf ihre Obduktion vor. Dabei spricht sie mit den Toten und achtet aus jede Kleinigkeit. Als die Leiche eines alten Mannes gestohlen wird, übernimmt DS Phyllida Flyte den Fall und ermittelt akribisch genau. Dabei steht erst einmal Cassie ganz oben auf ihrer Verdächtigenliste.
Als Cassie eine Leiche vorbereiten soll, stellt sie fest, sie kannte die Frau. Es war ihre Mentorin und hat sie gefördert. Es wird kein Fremdverschulden festgestellt. Doch Cassie ist nicht davon überzeugt und versucht DS Flyte mit ins Boot zu holen.

Wer hier einen Thriller erwartet, hat sich getäuscht. Es ist ein solider Kriminalfall wo Fakten zählen. Die eigenwilligen Protagonisten gefallen mir sehr gut. Da dieser Fall der Auftakt zu einer Serie ist, werden wir sicherlich die Personen und ihr Privatleben noch näher kennenlernen.

Bewertung vom 04.11.2021
Die Frau aus der Nordsee
Johannsen, Anna

Die Frau aus der Nordsee


ausgezeichnet

Zwischen Pellworm und Nordstrand wir eine Frauenleiche aus der Nordsee geborgen. Maren Witte ist scheinbar ertrunken. War es ein Suizid oder ist sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Bei der Obduktion werden Hämatome festgestellt, die nicht mit einem Sturz in die Nordsee und anschließender Kollision von Schiffsteilen kommen können. Außerdem hat die Tote erst kürzlich entbunden. Lena Lorenzen ermittelt in ihrem 8. Fall auf Pellworm, wo Maren aufgewachsen ist und tiefgreifende Erfahrungen gemacht hat. Sie hat zuletzt in Kiel in einer teuren Wohnung gelebt, die sie sich eigentlich nicht leisten konnte.
Die Protagonisten sind bekannt und es gibt wieder Neuigkeiten in Lenas Privatleben, die sich auch auf die Ermittlungen auswirken. Der Fall selbst nimmt immer wieder neue Wendungen an. Mit einem Trick gelingt es den Ermittlern, den Fall restlos aufzuklären. Ich fand den Fall spannend und gleichzeitig beklemmend.

Bewertung vom 04.11.2021
Wir sind schließlich wer
Gesthuysen, Anne

Wir sind schließlich wer


ausgezeichnet

Anna von Betteray ist Pastorin und soll den erkrankten Pfarrer von Bebber am Niederrhein vertreten. Ihre Gemeinde sieht ihr skeptisch entgegen, sie ist eine Frau, geschieden, mitte dreißig und eine von und zu. Dann ist da noch ihre streng katholische Familie, die in der Nähe lebt und nicht versteht wieso sie eine evangelische Pastorin geworden ist.
Als sie mit ihrem Hund Freddy zum Geburtstag ihrer Mutter Mechthild fährt, trifft sie auf ihren Neffen Sascha mit dem sie ein Herz und eine Seele ist. Ihre Schwester Marie und die Mutter von Sascha ist adelig verheiratet und immer tadellos gekleidet. Wir sind schließlich wer, sagt ihre Mutter bei jeder passenden Gelegenheit. Als Gottfried, Maries Ehemann, wegen krummer Finanzgeschäfte verhaftet wird und das ganze Dorf Zeuge wird, verschwindet Sascha kurze Zeit später. Wird Anna ihren Neffen finden?

Das Cover des Buches zeigt zwei junge Mädchen, die wohl die sehr unterschiedlichen Schwestern darstellen sollen. Der Titel spricht für sich.

Die Handlung gibt die typischen Konflikte einer vornehmen Familie wieder. Sie ist sehr warmherzig und humorvoll geschrieben. Man sieht die Personen und Situationen förmlich vor sich. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

Bewertung vom 01.11.2021
Schicksalswende / Die Frauen vom Nordstrand Bd.2
Sanders, Marie

Schicksalswende / Die Frauen vom Nordstrand Bd.2


ausgezeichnet

St. Peter 1958 . Endlich dürfen die Frauen sich wehren und die Scheidung einreichen, ohne die Rechte für ihre Kinder zu verlieren. Sie dürfen ohne Genehmigung des Ehemannes arbeiten gehen und haben ein Recht auf Unterhalt. Anni hat aus ihrem Hotel ein Zufluchtsort für misshandelte Frauen gemacht. Sie hofft nun auf finanzielle Unterstützung aus Kiel. Edith, die ihren Platz in der Gesellschaft gefunden, unterstützt sie mit ihrem Kampf um die Frauenrechte. Dann sind da noch die Ärztin Helena und ein befreundeter Rechtsanwalt, die sich ebenfalls engagieren.

Das Cover zeigt zwei Frauen in den Badeanzügen der 50er Jahre. Der Titel: Jahre des Wandels passt dann sehr gut zur Handlung. Die Frauen in diesem Buch sind sehr starke Charaktere und entwickeln sich auch im persönlichen Bereich weiter. Die Handlungsorte sind sehr gut beschrieben. Besonders der Hamburger Kiez mit seinen besonderen Persönlichkeiten. Hier haben dann auch Hans Albers und Heinz Rühmann ihren Gastauftritt. Fritz Honka erwähne ich jetzt einmal gesondert. Diese Buch ist der dritte Teil der Frauen vom Nordstrand, den man ohne Vorkenntnisse lesen kann, hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 28.10.2021
Die Enkelin
Schlink, Bernhard

Die Enkelin


ausgezeichnet

Kaspar studiert in Westberlin und fährt oft in den Osten Berlin um mit den Studenten dort zu diskutieren und sich auszutauschen. Dabei lernt er Birgit kennen und lieben. Sie treffen sich gelegentlich und auch nachdem Birgit mehrere Monate bei ihrer Freundin Paula verbringt, ist sich Kaspar sicher, er möchte in der DDR sesshaft werden. Da Birgit das nicht möchte, schmieden sie Fluchtpläne. Sie soll für ein Urlaubswochenende nach Prag reisen und von da aus mit anderen Papieren über Wien ausreisen. Die Flucht gelingt, sie heiraten und bauen sich mit einer eigenen Buchhandlung eine Existenz auf. Doch Birgit trägt eine schwere last mit sich herum, fängt an zu trinken und nimmt sich das Leben. Fünf Jahre lang hat Birgit versucht einen Roman über ihr Leben zu schreiben. Als der Text Kaspar in die Hände fällt, versucht er das nach zu holen, was Birgit sich nicht getraut hat.
Ein Roman der zum Nachdenken anregt. Die Handlung führt uns in eine völkische Gemeinschaft in Niedersachsen, die vieles, was in den Geschichtsbüchern über Holocaust und Nationalsozialismus geschrieben steht als Lüge darstellt. Wie wird die Jugend, die heranwächst damit umgehen. Mich haben die unterschiedlichen weit auseinandergehenden Sichtweisen sehr überrascht.

Bewertung vom 23.10.2021
Das Geheimnis der Grashüpfer / Inselgärten Bd.4
Koelle, Patricia

Das Geheimnis der Grashüpfer / Inselgärten Bd.4


ausgezeichnet

Maja ist Altenpflegerin im Vorruhestand und erbt das Haus ihrer Großeltern. In dem großem Haus, das ehemals Urlauber beherbergt, finden sich viel Erinnerungen an vergangene Zeiten. In dem großen, verwilderten Garten am Elbdeich wachsen auch Taglilien, die ihr Großvater einst aus fernen Ländern mitgebracht hat. In der Zeitschrift "Mervins Garten" liest sie einen Artikel über den Geschichtengarten auf Rügen.
Nelly ist Teilhaberin eines Altenpflegedienstes und liebt die Natur. Die Fauna und Flora liegt ihr am Herzen. Auch sie möchte mit ihrer Schützlinge den Geschichtengarten besuchen.

Das romantische Cover und der Titel sind gut gewählt. In der Handlung geht es immer wieder um die Grashüpfer. Die Protagonisten sind liebevoll beschrieben und man meint sie alle zu kennen. Die Landschaften, die Pflanzen, die Insekten und Tiere werden begeistert dargestellt. Dieser 4, Teil der Inselgarten-Reihe ist in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ein sehr warmherziger Roman mit einer interessanten Rahmenhandlung.

Bewertung vom 22.10.2021
Als die Flut kam
Hanke, Kathrin

Als die Flut kam


ausgezeichnet

Der Prolog beginnt im Jahr 1945 in Hamburg. Johannes Becker wird von seinen beiden älteren Geschwistern gehänselt und fühlt sich missverstanden. Als er Löwenzahnblätter sammelt, trifft er auf das Flüchtlingskind Anna. Sie werden Nachbarn und beste Freunde.
Weiter geht es mit Weihnachten 1961, Johannes möchte Anna einen Heiratsantrag machen, wird jedoch gestört von der Ankunft seines Freundes Peter Lüders, der jedes Jahr nach dem Familienessen erscheint.
Als im Februar 1962 die Sturmflut die Deiche in Wilhelmsburg brechen lässt, spielen sich dramatisch Szenen ab, bei den Bewohnern und auch in Annas Laube und später in einem abgelegenen alten Bunker, in dem die Kinder früher gespielt haben.

Das Cover zeigt ein Archivbild von Hamburg und der Sturmflut und gibt einen Einblick in die Katastrophe, Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben und man kann deren Gedanken nachvollziehen. Die Handlungsorte führen uns an mehrere Schauplätze Hamburgs, die ich wieder erkannt habe, In der Handlung geht es um die Sturmflut aber auch um Freundschaft und Neid. Für mich eine gelungene Erzählung.

Bewertung vom 22.10.2021
Die Leuchtturmwärter
Stonex, Emma

Die Leuchtturmwärter


ausgezeichnet

15 Seemeilen von der Küste Cornwalls entfernt versehen drei Leuchtturmwärter auf Maiden Rock ihren Dienst. Als sie nach fünf Wochen am Silvestertag 1972 abgelöst werden sollen, sind drei Männer verschwunden. Die Tür ist von innen verriegelt und verschlossen, die beiden Uhren sind zur gleichen Zeit stehen geblieben und der Tisch ist für zwei Personen gedeckt. 20 Jahre später will der Schriftsteller Dan Sharp ein Buch über die Ereignisse schreiben und sucht Kontakt Ehefrauen und Freundin der Wärter.
Die Handlung wird in mehreren Strängen erzählt. In einem Strang befinden wir uns im Jahr 1992 und die Frauen lassen ihren Gedankengängen freien Lauf. Vermutungen, was passiert sein könnte. Erinnerungen an ihre Beziehung. In den anderen Strängen wird von der Beziehung der Männer untereinander, das Leben auf dem Leuchtturm und dem Zusammenleben mit den Frauen berichtet. Das ganze liest sich dann manchmal etwas gruselig und dann wieder beklemmend. Eine interessante Mischung, die mich etwas nachdenklich zurück gelassen hat.

Bewertung vom 19.10.2021
Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1
Popp, Susanne

Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Frankfurt 1838, Tobias Ronnefeldt hat einen Teehandel und plant eine monatelange Reise nach China. Er möchte alles über den Tee lernen und Samen und Pflanzen mitnehmen, um den Tee in seiner Heimat anzubauen. Seine Frau Friederike Ronnefeldt, Mutter von drei Kindern, ist wieder schwanger und sieht der Abfahrt ihres Mannes mit gemischten Gefühlen entgegen. Als der Prokurist des Geschäftes einen Unfall hat, stellt Tobias kurzfristig einen Ersatz ein. Als der später als Betrüger entlarvt wird, steigt Friederike ins Geschäft ein, obwohl Frauen der Handel untersagt ist.
Mit den Protagonisten wird man schnell warm. Die Handlung liest sich flüssig und unterhaltend. Die Handlungsorte auf der Reise des Ehemannes werden sehr anschaulich beschrieben. Man erfährt viel über China und deren Einwohner. Der Tee mit seinem Anbau und der Aufbereitung und Haltbarmachung der Blätter war für mich als Laien sehr interessant. Ich freue mich schon auf den 2. Teil.

Bewertung vom 18.10.2021
Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers / Die Stollwerck-Saga Bd.1
Eder, Rebekka

Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers / Die Stollwerck-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Köln 1838, Anna Sophia liebt es, ihrem Vater in der Apotheke zu helfen. Als eine ihrer drei Schwestern krank wird, stellt sie selbst Hustenbonbons her, die dann auch in der Apotheke verkauft werden. Der Apothekergeselle möchte Anna heiraten, um später selbst die Apotheke führen zu können. Als sie den Antrag des Konditors Franz Stollwerck annimmt und Hustenkamellen über ihren Laden vertreibt, wird Franz von den Apothekern verklagt.
Das Cover ist wunderschön. Der Titel passt zur Handlung. Am Ende des Buches findet sich ein Personenverzeichnis, das sehr hilfreich ist. Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben und ihre Charaktere so genau herausgearbeitet, das man mit ihnen fühlen muss bzw. den ein oder anderen schütteln möchte. Die Handlung führt uns bis in das Jahr 1848 und man erfährt viel über das alltägliche Leben in Köln und Umgebung. Aber auch die historischen und politischen Ereignisse werden gut in die Handlung mit eingeflochten und sind hervorragend recherchiert. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf den zweiten Teil, wo es dann um die Schokoladenherstellung der Familie Stollwerck geht.