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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 547 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2018
Pretty Baby - Das unbekannte Mädchen
Kubica, Mary

Pretty Baby - Das unbekannte Mädchen


gut

Mary Kubicas "Pretty Baby" ist kein wirklicher Thriller, wie man es von Cody McFadyen oder Ethan Cross gewöhnt ist. Hier wird eine Geschichte erzählt, die von Seite zu Seite bedrohlicher wird und weiter ihren Lauf nimmt.
Ich konnte nach der Hälfte ahnen, wohin das Ganze führt und habe mich doch gefragt, wozu sich alles noch entwickeln wird.
Es gibt eigentlich nur vier Hauptfiguren. Heidi und Willow, Chris und Zoe. Alle anderen tauchen nebenbei oder in Erzählungen auf. Die einzigen Figuren, die in dieser Geschichte eine Entwicklung erleben, sind Heidi und Willow. Willow durch die Rückblicke in ihre Kindheit und weniger im aktuellen Geschehen und Heidi durch das was grade eben passiert.
Man merkt schnell, dass Heidis zuerst nur fürsorglich gemeinte Geste, aus dem Ruder läuft und ganz andere Ausmaße annimmt, als jeder erwartet hätte. Und auch Willows Geschichte enthält Züge, die vielleicht nicht erwartet wurden aber auch nicht wirklich überraschen.
Beides wickelt sich zu einem Strang, der nichts Gutes hervorbringen kann.
Die Atmosphäre des Buches ist durchgehend drückend und bedrohlich. Schon in den ersten Kapiteln merkt man, dass dies keine Geschichte mit wirklich gutem Ende ist.
Diese Stimmung hat bei mir auch jetzt, wo ich das Buch beendet habe, ein beklemmendes Gefühl hinterlassen.
Der Schreibstil ist an sich recht gut. Man stolpert nicht über ungeschickte Formulierungen und auch die Zeitsprünge sind gelungen. Doch leider gab es einige Stellen, an denen vieles zu unwichtig war. Da wurden Informationen eingestreut, die so nebensächlich waren, dass sie die Geschichte verlangsamten und einfach überlesen werden konnten. Das hat es für mich wirklich an zu vielen Stellen langatmig werden lassen.
Diese Tatsache und dass ich dieses beklemmende Gefühl nur dem Schreibstil und nicht wirklich der Geschichte zuordnen kann, lassen mich dem Buch drei von fünf Sternen geben.

Bewertung vom 03.02.2018
Küsse ernten
Müller, Ulla B.

Küsse ernten


ausgezeichnet

Da bekommt man Lust aufs Land

Bea ist Physiotherapeutin und mit einem erfolgreichen Orthopäden zusammen. Bald soll die gemeinsame Wohnung folgen und eigentlich ist doch alles super. Eigentlich. Bea würde viel lieber auf das Land ziehen, anstatt mitten in der Stadt zu wohnen und wirklich aufmerksam und liebevoll ist Henrik auch schon lange nicht mehr.
Da stirbt Henriks Tante und er erbt ihr Häuschen im Grünen am Rande von Köln, mitsamt Urban Gardening Projekt und Nachbarn mit riesen großen Herzen. Bea kniet sich mit voller Eifer in das Projekt und hat bald ihr Herz verloren. Nicht nur an die Pächter.

"Küsse ernten" von Ulla B. Müller ist ein wirklich schöner Roman.
Ich muss gestehen, dass ich nicht so viel erwartet habe, da das Cover auf den ersten Blick nicht besonders hochwertig aussieht. Aber man soll ein Buch nicht nach seinem Äußeren beurteilen, denn hier steckt eine Geschichte zum Abschalten und genießen.
Bea ist eine sehr sympathische Hauptfigur. Der Schreibstil verrät nicht nur ihre Handlungen und Gedanken, sondern teilweise auch die der anderen Figuren. So dass der Leser immer ein wenig mehr weiß, als die Charaktere. Bea ist bodenständig, eigentlich romantisch und auch bereit für das anzupacken, was ihr am Herzen liegt.
Leider ist ihr Freund Henrik ein echter Idiot. Er ist arrogant, wenig einfühlsam, selbstsüchtig und dazu spielt er ein falsches Spiel. Die Story ist so geschrieben, dass der Leser das schon früh merkt und man richtig mit Bea mitfiebert, wann sie es denn endlich auch begreift.
Neben diesen zwei Figuren sind alle anderen auch wirklich schnell ins Herz zu schließen (abgesehen von Tom. Ihr werdet wissen, was ich meine).
Die Geschichte bringt keine großartig überraschenden Wendungen und gibt dem Leser genau was er erwartet. Aber das ist in Ordnung so, denn es muss nicht immer großes Drama oder den krassen Turn auf den letzten Seiten geben.
Manchmal muss man einfach ein schönes Buch zum Entspannen lesen und dafür ist dieses Buch hier sehr gut geeignet.

Bewertung vom 31.01.2018
THE DIVINE CHRONICLES 1 - AUFERSTEHUNG
Forbes, M. R.

THE DIVINE CHRONICLES 1 - AUFERSTEHUNG


ausgezeichnet

Höllisch gut! Oder vielleicht doch himmlisch?

Landon stirbt als der heilige Gral gestohlen wird. Und er erwacht im Fegefeuer. Ja richtig, das gibt es und den Himmel auch. Und die Hölle und Dämonen und Engel und Vampire. Er ist ein Halbblut. Teils Mensch, teils Dämon und teils Engel. Auf jeden Fall ein Göttlicher. Und er soll nun das Gleichgewicht des Universums zwischen Gut und Böse retten. Denn das Böse ist auf dem Vormarsch.

Ich wusste nicht richtig, was mich bei diesem Buch erwarten würde. Die Beschreibung klingt einfach verrückt. Ich muss sagen, ich wurde wirklich überrascht. Schon auf den ersten Seiten hat sich gezeigt, dass diese Geschichte wirklich verrückt ist aber auf eine wirklich gute Art.
Der Schreibstil ist wirklich lässig. Er passt einfach zu dem abgefahrenen Typen Landon, der es irgendwie ziemlich schnell akzeptiert, dass es mehr gibt, als die Menschen glauben. Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen und hat wirklich einige Stellen mit etwas bissigem Humor, der mich immer wieder mindestens Schmunzeln ließ.
Die Figuren sind alle ziemlich gut erschaffen. Landon ist einfach nur cool. Er ist sympathisch und irgendwie ein Draufgänger, obwohl er manchmal doch ins Fettnäpfchen tritt und gerettet werden muss.
Seine Begleiter sind alle in ihrer eigenen Art anders und ziemlich speziell. Sie ergänzen diese Story sehr gut und geben ihr den richtigen Schliff.
Die Gegner sind so, wie man sich himmlische bzw. höllische Feinde eben vorstellt. Sie passen perfekt ins Bild und runden das Weltbild ab. Welches übrigens verdammt gut entworfen wurde. Es gibt Dimensionen, Welten, verschiedenste Wesen und unterschiedlichste Seins-Arten. Da hat sich auf jeden Fall einer was bei gedacht.
Die Spannungskurve wechselt von Ich-will-mehr-wissen-spannend zu Jetzt-geht-die-Action-ab-spannend. Eine gute Mischung, die mich auf jeden Fall hat weiterlesen lassen.
Und dann erst das Ende. Da hätte ich ja doch am liebsten ausrasten können. Gut, dass der zweite Teil in knapp vier Monaten erscheint. Ich werde ihn auf jeden Fall lesen!

Bewertung vom 28.01.2018
Meloneneis-Sommer
Hutzenlaub, Lucinde

Meloneneis-Sommer


ausgezeichnet

Eine süße Sommergeschichte

Suki hat Sommerferien und muss mit ihren Eltern in den Urlaub. Ja richtig, sie muss. Denn eigentlich würde sie viel lieber zuhause bleiben und mit ihren Freunden die Ferien verbringen, als mit ihren Eltern zu wandern oder sich mit ihrer großen Schwester und deren Freundin zu zanken.
Doch dann lernt sie im Urlaub Paolo mit den Honigaugen und seinem Hund Amico kennen und plötzlich besteht der Urlaub aus Meloneneis mit Salz, Meereswellenschlagen, Erdbeerbäumen und Lachen.
Dass sie dabei auch noch zu einer Heldin wird, hat niemand erwartet.

„Meloneneis-Sommer“ von Lucinde Hutzenlaub ist ein toller Sommerroman für Kids ab 11 Jahren aber auch für die Älteren, die gerne noch mal in die Jugendzeit zurückträumen.
Die Geschichte hat einen unheimlich sympathischen und fröhlichen Erzählstil aus Sicht von Suki, der ihre Gedanken und Gefühle hervorragend übermittelt. Mir hat besonders gefallen, dass er zwar kindlich war aber nicht zu kindlich. Die Autorin weiß, wie man Kindern und Jugendlichen ab 11Jahren begegnet und auf welcher Ebene sie dieser Roman ansprechen sollte.
Die Geschichte an sich ist auch einfach herzerwärmend. Die Figuren schließt man sofort in sein Herz und ich habe Suki bei ihren Erlebnissen wirklich gerne begleitet. Da ich dieses Buch im Winter gelesen habe, war die Beschreibung von Sardinien, der Sonne und dem Meer einfach toll. Mein kleines Stück Sommer im Januar.
Ein wirklich tolles Buch, welches man nicht nur im Sommer zu Meloneneis mit Salz lesen kann.

Bewertung vom 18.01.2018
Tödliche Geheimnisse / Last Haven Bd.1
Jarosch, Lisbeth

Tödliche Geheimnisse / Last Haven Bd.1


sehr gut

Gutes Erstlingswerk mit einem interessanten Gedanken

Aida lebt in Last Haven. Einem sicheren Land inmitten einer Welt voller Krankheit, Tod und Verderben.
Die Welt ist aufgrund der Überbevölkerung kollabiert und nur in Last Haven gibt es noch ausreichend Nahrung und eine geregelte Gesellschaft. Doch die Menschen müssen hier mit strenger Disziplin ihren Beitrag leisten, denn Last Haven akzeptiert keine Systemschmarotzer.
Als Aida sich bei einem Arbeitsunfall verletzt, muss sie plötzlich ihren Wert unter Beweis stellen. Doch sie hat jemanden, der ihr bei dieser Prüfung zur Seite steht und als sich plötzlich alles ändert ist Aida mittendrin.

Als ich den Klappentext von „Last Haven“ gelesen habe, hat mich der Grundgedanke dieser Gesellschaft sehr interessiert. Ich finde grade das an einer Dystopie so spannend. In „Last Haven“ geht es ums Funktionieren. Der Mensch ist eine Resource und die muss vorhanden sein, sonst nützt dieser Mensch nichts. Diese Gesellschaft ist komplett auf diesem Prinzip aufgebaut. Doch schon wie in Orwells „Animal Farm“ sind auch in „Last Haven“ einige Menschen gleicher als andere und viele von ihnen sind skrupellos und gehen für das Wohlergehen aller über Leichen.
Es ist sehr spannend beschrieben, wie „Last Haven“ aufgebaut ist und wie es dort mit der Nahrungsmittelverteilung, der Arbeit usw. aussieht. Auch die Regierung und die Zustände außerhalb werden gut aufgezeigt.
Aida ist ein Charakter der eine wirklich spürbare Entwicklung mit macht. Ich finde es gut, dass diese Entwicklung wirklich an Ereignissen festzumachen ist. Es gefällt mir auch, wie sie alles in Frage stellt und nicht einfach die Dinge hin nimmt oder kalt und abgebrüht ist. Sie ist keine Katniss, sie ist Aida die manchmal ein wenig naiv, impulsiv und mit einem viel zu großen Gewissen daher kommt. Doch das macht ihre Rolle in dieser Geschichte aus und sie ist eine gute Hauptfigur.
Alle anderen Figuren sind gut gewählt. Es gibt nicht nur Sympathieträger, sondern auch welche die man echt auf den Mond wünscht. Positiv fand ich auch, dass es keine typische Liebesgeschichte in diesem Buch gibt. Hier wird nicht das Klischee bedient, um auch noch die Romantiker anzusprechen. Das hat mir gut gefallen.
Der Storyverlauf ist an sich schlüssig und gut geschrieben. Leider hat der Mittelteil in meinen Augen sehr an Spannung verloren, weswegen mich das Buch nicht vollends überzeugen konnte. Aber so interessant wie der Anfang war, so spannend war der Schluss. Zu Beginn liest man Seite um Seite, nur um mehr über „Last Haven“ zu erfahren und am Ende liest man Seite um Seite, um der actiongeladenen Szenerie zu folgen.
Alles in allem hat mir dieses Buch gut gefallen und als Dystopie-Fan begeht man hiermit auf keinen Fall einen Fehler.

Bewertung vom 17.01.2018
Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Joyce, Rachel

Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie


ausgezeichnet

Die Stille ist der Ort, wo sich Magie ereignet

Frank liebt Schallplatten und er liebt seinen kleinen Laden auf der Unity Street, in dem er Schallplatten verkauft. Hier, in dieser Straße, geht es langsam bergab, doch die Ladenbesitzer halten zusammen.
Frank ist sehr beliebt und kümmert sich liebevoll um jeden, der seine Hilfe braucht. Dies kann er am besten durch Musik, denn Frank hat eine besondere Gabe: Er spürt, welche Musik die Menschen brauchen. Doch dann taucht die Frau im grünen Mantel auf und sie ist die Erste, in der Frank keine Musik spüren kann.

Rachel Joyce schreibt einfach wunderbare Bücher zum Wohlfühlen. Sie erweckt Figuren zum Leben, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie alle sind kauzig und irgendwie auf ihre Art und Weise sehr wunderlich. Doch sie sind alle schnell ins Herz zu schließen und sehr liebenswürdig.
Die Ladenbesitzer der Unity Street sind wirklich eine komische Truppe und doch ist jede dieser Figuren wichtig für diese Geschichte, die so viel Wärme und Gefühl vermittelt.
Frank und Ilse sind die beiden Hauptfiguren und beide so schwer mit ihrem Leben beladen, dass man als Leser froh ist, dass Kit, Maud und Pater Anthony ihnen zur Seite stehen, um mit ihnen all dies durchzustehen.
Zusätzlich zu den Figuren hat es mir sehr gut gefallen, dass es so viel um Musik geht. Und es ging dieses Mal nicht einfach nur um Musik, sondern auch um den Hintergrund und die Geschichten der einzelnen Werke. Es ging nicht nur um die Musik, sondern um das Gefühl, welches sie vermittelt. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, Franks Erzählungen zu den Liedern zu folgen und einige davon werde ich mir auf jeden Fall anhören und mal genau zuhören.
Der Schreibstil von Rachel Joyce gefällt mir immer gut. Er ist verspielt, verträumt und locker leicht zu lesen. Dazu finde ich es sehr gut, dass diese Geschichte nicht durchweg Friede, Freude, Heiterkeit ist, sondern sich auch mit einigen düsteren Seiten beschäftigt, in denen ich dann doch ein bisschen schlucken musste. Doch wie es so bei ihren Büchern ist, kam das Ende mit einem wahren Gänsehautmoment daher und hat die Geschichte wirklich sehr gelungen abgerundet.
Mir hat das Buch einfach gut gefallen.

Bewertung vom 13.01.2018
In eisiger Nacht / Detective Max Wolfe Bd.4
Parsons, Tony

In eisiger Nacht / Detective Max Wolfe Bd.4


ausgezeichnet

Menschenhandel und jeder könnte es gewesen sein

Max Wolfe wird zu einem grausamen Fund gerufen. Zwölf junge Frauen, aus den unterschiedlichsten Ländern, erfroren in einem Kühllaster. Im LKW finden sich dreizehn Pässe. Lebt die dreizehnte Frau vielleicht noch? Max macht sich auf die Suche und muss sich beeilen, denn jeder könnte es gewesen sein und nicht einmal Max ist sicher.

Tony Parsons glänzt erneut mit seinem spannenden und durchdachten Schreibstil. Er weicht nicht von seiner bekannten Art ab und entwickelt auch in Teil vier seine Figuren stetig weiter. Mir gefällt es immer noch sehr gut, dass Parsons Spannung und auch Fassungslosigkeit oder Nervenkitzel erzeugt, ohne zu sehr ins blutige Detail zu gehen. Er beschreibt die Szenen kurz und knackig, beschreibt auch das Blut und den Schrecken aber er versteift sich nicht darauf und geht schon bald wieder zu den Ermittlungen über. Auch in Teil vier steht das Forensische wieder im Mittelpunkt.
Max Wolfe ist und bleibt ein cooler Hund, der einerseits harter Cop und andererseits liebevoller Vater ist. Doch man merkt langsam, dass ihm sein Job zu schaffen macht und ihm nicht alles so leicht von der Hand geht. Ein menschlicher Zug, den ich wirklich gut finde.
Auch Edie und DCI Whitestone erfahren Entwicklungen, die den Charakteren guttun und die noch weitere spannende Entwicklungen für die Zukunft versprechen.
Der Fall um den Menschenschmuggel war für mich wirklich fesselnd. Auch in dieser vierten Geschichte habe ich bis zum Schluss mitgerätselt, weil ich nicht wusste, wer nun der Täter war und warum. Es gibt so viele Verdächtige und alle haben irgendwie ein Motiv und gleichzeitig auch keins. Parsons legt wieder gekonnt viele falsche Fährten und bringt eine Menge kleiner und großer Fische ins Spiel, die die Geschichte in verschiedenste Richtungen treiben.
„In eisiger Nacht“ ist wirklich wieder eine gelungene Fortsetzung, die mich als Fan wieder überzeugt und mitgerissen hat. Ich kann einen fünften Teil kaum noch erwarten.

Bewertung vom 08.12.2017
Zoe und die Liebe
Solinger, Janna

Zoe und die Liebe


sehr gut

Ein schöner gute Laune Roman

Zoe London ist glücklich. Immer. Und wenn sie grade kurz nicht glücklich ist, kümmert sie sich darum, dass sie es wieder wird, denn ihr Glück ist ihr wichtiger, als alles andere.
Zoe ist Radiomoderatorin der Sendung „London Calling“ und erfreut ihre Zuhörer jeden Tag mit ihrer guten Laune und versucht den Menschen an den Empfangsgeräten diese gute Laune immer ein Stück weit mitzugeben.
Doch von einer Sache hält Zoe gar nichts: Von der Liebe. Die Liebe bedroht ihr Glück und könnte es jederzeit zerstören und das will Zoe auf jeden Fall vermeiden. Doch dann landet sie mit ihrem Chef Tobias im Bett und irgendwie ist das alles andere als ein One-Night-Stand. Gleichzeitig bringt eine Anruferin Zoes Welt ganz schön ins Wanken und plötzlich muss Zoe sich überlegen, ob sie ihr Glück so krampfhaft festhalten will oder ob sie nicht einfach mal springen soll.

„Zoe und die Liebe“ von Janna Solinger versprüht direkt zu Beginn gute Laune und Lebensfreude. Zoe ist eine sehr sympathische und angenehme Figur, die man gerne durch das Buch begleitet. Auch die anderen Personen in der Redaktion und die, denen sie so begegnet, sind alle unterschiedlich aber doch komplett ins Herz zu schließen. Dieses Buch braucht keine Figuren, die man nicht leiden kann.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und trägt den Leser leicht durchs Buch. Er passt einfach zum Inhalt und gibt keinen Grund des Anstoßes.
Die Geschichte ist auch wunderbar erzählt. Man merkt wirklich, wie Zoes Welt ins Wanken gerät und wie ihre Glücksblase bröckelt. Es hat aber Spaß gemacht, besonders ihre Freunde dabei zu erleben, wie sie versuchen, Zoe aus ihrer Komfortzone herauszuholen und in Richtung ehrliches Glück zu schubsen.
Gut gefallen hat mir, dass Zoe wirklich eine Entwicklung durchlebt. Sie ist nicht von jetzt auf gleich verändert oder im Happy-End. Sie macht Fortschritte und Rückschritte und wechselt auch mal die Richtung. Das hat dem Buch seinen Charme verliehen und hat mir Spaß beim Lesen bereitet.
Der einzige winzige Wehrmutstropfen ist lediglich die Vorhersehbarkeit des Romans. Eigentlich ist es überhaupt kein richtiger Kritikpunkt, denn es hat der Geschichte keinen Abbruch getan. Aber zum perfekte Buch hat es dadurch für mich nicht ganz gereicht. Obwohl ich sehr viel Spaß an diesem Buch hatte und ich es mit einem Lächeln weiterempfehle!

Bewertung vom 20.11.2017
Das Geheimnis des Winterhauses
Lark, Sarah

Das Geheimnis des Winterhauses


ausgezeichnet

Eine spannende Reise durch eine Familiengeschichte

Ellinor erfährt, dass sie mit ihrer Cousine Karla nicht verwandt ist, da ihre Oma nur ein Pflegekind war. Mehr neugierig als schockiert macht sie sich auf die Spuren ihrer Familie. Sie gerät nach Kroatien und Neuseeland, wo sie die verwobene Familiengeschichte nach und nach entwirrt. Doch nicht nur ihre Familiengeschichte ändert sich, auch ihre Ehe gerät in Neuseeland ins Wanken.

Ich mag Romane in anderen Ländern sehr gerne. Besonders wenn es um Afrika oder Neuseeland geht. Sarah Lark hat einen unglaublich angenehmen und entspannenden Erzählstil. Sie verknüpft die Geschichte des Landes, interessante Fakten und die Geschichte ihrer Figuren gekonnt miteinander.
Für mich war es gleichermaßen interessant etwas über Neuseeland oder die Familie zu erfahren. Sie hat immer wieder Wendungen eingebaut, die man nicht direkt erwartet hat und hat ihrer Protagonistin eine kleine Schnitzeljagdfährte gelegt, die sie (manchmal etwas zu zufällig) immer wieder auf eine neue Spur brachten.
Die Personen waren fast alle sehr sympathisch. Es gab einige wenige, die man aber auch unsympathisch finden sollte. Dies war ausgewogen und hat sehr gut in die Geschichte gepasst.
Ich mochte die Hauptperson Ellinor direkt sehr gerne und habe ihre Suche im wunderbaren Neuseeland gerne begleitet.
Dazu hat Sarah Lark die Vergangenheit mit Büchern im Buch erzählt. Das wirkte authentischer als einfache Zeitsprünge und brachte dem Leser die Vergangenheit sehr persönlich näher.
Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen.

Bewertung vom 11.11.2017
Kleine Stadt der großen Träume
Backman, Fredrik

Kleine Stadt der großen Träume


sehr gut

Melancholisch und berührend

Björnstadt ist eine kleine Stadt mitten in den Wäldern. Björnstadt droht das Vergessen. Immer mehr junge Menschen ziehen weg, es gibt immer weniger Arbeitsplätze. Nur eine Sache hält sie am Leben: Eishockey! Alle Hoffnung ruht auf der Juniorenmannschaft, denn ihr Sieg könnte die Welt wieder an Björnstadt erinnern und dazu noch Arbeitsplätze schaffen. Doch bevor es so weit kommt, passiert etwas, dass ihre ganze Gemeinschaft ändert und alles in Frage stellt.

Ich kannte Fredrik Backmann schon von „Britt-Marie war hier“ und war sehr gespannt, wie er diesen Roman wohl geschrieben hat. Ich wurde sehr positiv überrascht. Denn einerseits hatte ich eine andere Geschichte erwartet und andererseits zeigt sein Schreibstil hier viel mehr Gefühl und Einfühlungsvermögen.
Ich hatte eine Geschichte über Eishockey erwartet, in der es sich um den Aufstieg einer kleinen Stadt dreht. Ich habe eine positive Newcomer Story erwartet, die vielleicht von ein paar Intrigen gestört wird. Doch bekommen habe ich eine melancholische und sehr gefühlvolle Geschichte über Loyalität, Gemeinschaft, Sportsgeist, Freundschaft, Liebe, Schicksale und Vorurteile.
In Björnstadt dreht sich wirklich alles um Eishockey. Die Menschen identifizieren sich und ihre Kinder darüber. Besonders die Junioren sind die Stars und sollen die Stadt retten.
Backmann beschreibt mit viel Feingefühl die Dynamik einer solchen Mannschaft und ihre Liebe zu ihrem Trainer und die Loyalität zueinander. Er bringt dem Leser diesen Mannschaftsgeist und die Bedingungslosigkeit sehr gut nahe und lässt ihn teilhaben an diesem Konstrukt. Gleichzeitig wird der Leser immer mehr in das Gefüge des Klubs und der Stadt eingebracht. Man begreift schnell, dass die Stadt nicht ohne den Klub kann und der Klub nicht ohne die Menschen aus der Stadt. Doch es geht Backmann nicht nur um die, die Eishockey lieben, es geht ihm auch um die, die Eishockey eben nicht lieben oder die nicht gut genug sind. Die, die sich in Björnstadt einfach fehl am Platz fühlen und denen kein Platz gegönnt wird.
Das ganze Buch wird von einer melancholischen Stimmung getragen, die mich durchweg an dichte, dunkle Wälder und kalte Winter hat denken lassen. Eine perfekte Stimmung für dieses Buch. Backmann streut immer wieder Absätze ein, die den grade geschehenden Werdegang einzelner Figuren schildern und durch die man ein Gefühl dafür bekommt, wie das Leben in dieser Stadt so läuft. Er beschreibt dies jedes Mal auf eine sehr intime, feinfühlige Art und lässt den Leser Mäuschen spielen.
Auch als es passiert und sich alles in Björnstadt ändert, passiert nichts was nicht in die Geschichte gepasst hätte. Und auch wenn einiges nicht bequem und eher abstoßend ist, gehörte es einfach dazu.
Mir hat dieses Buch viel besser gefallen als Britt-Marie und ich habe mich wirklich gerne von dieser besonderen Stimmung mitnehmen lassen.
Das einzige kleine Manko den es für mich gibt und warum ich einen Stern weniger gebe, sind die Längen die das Buch an ein paar Stellen entwickelt. Ich habe dort zwar gerne weitergelesen aber dort ließ der Bann bei mir spürbar nach. Trotzdem ein Buch was ich in guter Erinnerung behalten werde. Klare Empfehlung!