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Lesemone
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Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1541 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2022
Für immer und noch ein bisschen länger
Leciejewski, Barbara

Für immer und noch ein bisschen länger


ausgezeichnet

Anna verliert ihren Verlobten bei einem Unfall. Seitdem lässt sie niemanden mehr an sich heran, hat alle Freunde vergrault und jetzt bekommt sie ausgerechnet die Altbauwohnung gekündigt, in der sie mit Jeremias glücklich werden wollte. Doch wo findet man in der Not eine bezahlbare Wohnung in München?

Das Buch beginnt so traurig und endet wirklich wundervoll! Mich hat die Geschichte von Anfang bis Ende gefesselt und ich habe den Charakteren ihr Handeln komplett abgenommen. Die WG ist so toll beschrieben, die Bewohner sehr unterschiedlich im Alter und Charakter. Mir hat besonders die ungezwungene Art und Weise gefallen, wie Anna Stück für Stück aufgetaut ist und dadurch den anderen geholfen hat, auch wieder mehr am Leben teilzunehmen. Sie selbst hat auch sehr viel davon profitiert, dass sie sich überwunden hat, auf die anderen zuzugehen. Vor allem, dass sie auf ihren Vater zugegangen ist, hat ihr am Ende ihren Seelenfrieden gebracht. Ein schönes Beispiel, dass eine Mehrgenerationen-WG gut funktionieren kann, wenn jeder auf den anderen Rücksicht nimmt. Schön fand ich auch, dass durch den blinden Nachbar und den kranken Sohn von Gunilla, Charaktere mitspielen, die besonders und einzigartig waren. Die Dialoge sind mit sehr viel Liebe geschrieben. Generell hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen, da er unterhaltsam und einfühlsam war, ohne in eine kitschige oder unglaubhafte Art abzurutschen. Die Liebesgeschichte fügt sich sehr harmonisch in das gesamte Geschehen ein. Am liebsten würde ich auch in diese WG ziehen.

Bewertung vom 31.03.2022
Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2


sehr gut

Das Autorenduo erzählt im zweiten Band der Reihe in parallel laufenden Handlungssträngen. Zum einen geht es um den Mordfall einer jungen Frau, die Geschäftsführerin einer Dating-App war und im anderen Handlungsstrang geht es um John Adderleys "private" Probleme. Beide Handlungsstränge sind sehr spannend beschrieben. Man kann dem Geschehen gut folgen. Die Autoren haben einige Wendungen eingebaut, so dass der Spannungsbogen konstant hoch geblieben ist. Richtig gut gelungen fand ich, wie John versucht, seine privaten Probleme vom Beruf zu trennen. Dieser Handlungsstrang ist sehr actionreich und kriminell. Der aktuelle Fall, an dem John arbeitet, wird in großen Teilen noch von der Schwester der Toten, Alicia, erzählt. Sie gibt Rückblicke ins Leben der beiden Schwestern und wie sie so charakterlich waren. Auch da tuen sich Abgründe auf und oftmals kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Der Fall an sich beschränkt sich mehr auf die Ermittlungen, als auf irgendwelche kämpferischen Szenen.
Ich bin froh, dass ich den ersten Band schon kenne. Nur so weiß man nämlich, was Johns Vorgeschichte ist und kann seine privaten Probleme besser einordnen. Es war wieder ein sehr gut durchdachter Krimi und ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 30.03.2022
Liquid (eBook, ePUB)
Genzmer, Herbert

Liquid (eBook, ePUB)


weniger gut

Der Autor widmet sich einem interessanten Thema, nämlich der Frage, ob man Bargeld abschaffen sollte oder nicht. Es beginnt sehr spannend mit der Biochemikerin Madeleine Alberti, die zu Forschungszwecken in die Wüste von New Mexico geschickt wurde. Sie findet dort heraus, dass mit den Menschen dort Versuche durchgeführt werden. Sie haben einen liquiden Chip implantiert bekommen, mit dem sich ihr Leben regeln lässt, denn es können alle möglichen Daten abgerufen werden. Will man das auch in Deutschland?

Leider konnte mich der Thriller nicht überzeugen, da es nur kurz vor Schluss mal annähernd spannende Elemente gab, von Thriller kann man hier gar nicht sprechen. Obwohl ich eigentlich sehr gerne Bücher auf mehreren Zeitebenen und Ortswechseln lese, konnte mich dieser Stil hier nicht überzeugen. Man kann als Leser kaum Verbindungen zwischen den einzelnen Handlungssträngen herstellen und wenn, dann haben sich gleich wieder viele neue Fragen aufgetan. Lange Strecken hält sich der Autor mit langweiligen Schilderungen der Flucht von Alberti von Mexiko nach Deutschland auf. In dieser Zeit passiert nichts spannendes, so dass man dies hätte weglassen können. Unrealistisch ist auch die Liebschaft mit dem Geschäftsführer der Initiative gegen Bargeldverbot, Richard Weigelt. Sie hat den Mann noch nie gesehen und fühlt sich schon beim ersten Telefonat so zu ihm hingezogen und hat Sehnsucht nach ihm, dass sich fast noch alle Sicherheitsvorkehrungen über Bord wirft, um mit ihm telefonieren zu können!? Da wurde sehr dick aufgetragen! Am meisten hat mich jedoch gestört, dass viele Dinge unerklärt blieben. Man wird als Leser wenig darüber informiert, was im Handlungsort Deutschland vor sich geht, außerdem steht man öfter vor Situationen, wo man sich fragt, wie sind sie entstanden, wie wurde die Verbindung zu anderen hergestellt. Ich glaube, der Geschichte hätte es gut getan, wenn man sie chronologisch und nicht so sprunghaft erzählt hätte! Überzeugt hat mich der Schlussteil. Da kam mal endlich etwas Spannung ins Spiel. Das Ende ist offen, was ich sehr passend finde. Generell ist das Szenario sehr überlegenswert, gerade weil die Handlung nicht allzu fern angelegt ist. Mich hat die Geschichte auf jeden Fall dazu angeregt, die Vor- und Nachteile von Bargeld zu überdenken. Was die liquiden Chips betrifft, bin ich überzeugt, dass die Forschung da immer weiter fortschreitet und hoffe darauf, dass die Ergebnisse mit Vernunft verwendet werden und nicht zur absoluten Kontrolle der Menschheit.

Bewertung vom 28.03.2022
Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
Lucas, Rachael

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt


sehr gut

Hannah stellt ihre eigenen Bedürfnisse zurück, um ihrem Sohn Ben und Mann Phil gerecht zu werden. Phil ist ihr in keiner Hinsicht eine Hilfe, da er nur seine Arbeit im Kopf hat. Als sie Gelegenheit erhält, in einem kleinen Dorf die Buchhandlung zu übernehmen, nutzt sie die Chance. Sohn Ben hat eh nur Fußball im Kopf und da ist es praktisch, dass ausgerechnet der Ex-Fußballstar Jake Lovatt, die Dorfmannschaft trainiert. Natürlich ist er dazu auch noch sehr charmant und gutaussehend.
Auch wenn man solche Ausgangssituationen in vielen Büchern findet, hat mir das Buch trotzdem sehr gut gefallen. Natürlich weiß man sehr schnell, wie es ausgehen wird. Aber die Autorin hat die Charaktere so warmherzig gezeichnet, dass sie einem gleich sympathisch sind und man mit ihnen mit hofft, dass sie glücklich werden. Mir hat gut gefallen, wie nett sie auch die Dorfgemeinschaft beschrieben hat. In so einem kleinen Dorf gibt es viel Tratsch und Klatsch, was aber hier nie böswillig wurde. Es ist eine sehr tolle Geschichte, um entspannte Lesestunden zu genießen.

Bewertung vom 25.03.2022
Wo die Wölfe sind (eBook, ePUB)
McConaghy, Charlotte

Wo die Wölfe sind (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mich hat das Buch sehr begeistert. Die Autorin hat hier eine sehr aktuelle und bedeutsame Frage aufgeworfen. Überall hört man, dass Wölfe angesiedelt werden sollen. Doch kann das Zusammenleben zwischen Mensch, Wolf und Nutztieren überhaupt noch funktionieren? Verpackt wird dieses Thema in eine wunderbare Geschichte über eine Wissenschaftlerin, die in Schottland die Wölfe wieder ansiedeln möchte. Sie stößt dort bei den Einwohnern auf mehrheitliche Ablehnung und regelrechte Anfeindung. Spannend waren die Ausführungen, welchen Nutzen die Tiere haben. Das war sehr einleuchtend in die Geschichte eingebaut. Ich war von Anfang bis Ende gefesselt, mit welchem Mut und Elan Inti Flynn sich dem Projekt widmet. Ihre Privatleben kommt auch nicht zu kurz, denn sie hat eine seltene Krankheit, bei der sie die Gefühle anderer Menschen und Tieren am eigenen Leib fühlen kann, was zu spannenden Konfrontationen führt. Außerdem lebt ihre Zwillingsschwester bei ihr und die Autorin hat daher noch eine spannende Familiengeschichte eingebaut, die in Rückblicken aus der Kindheit der beiden Schwestern erzählt. Für mich war dieses Buch ein echtes Highlight. An sich fand ich das Thema Wölfe nicht so interessant, weil ich eher Angst vor ihnen habe. Aber die Autorin hat die Thematik fantastisch umgesetzt und in eine fesselnde Familiengeschichte integriert.

Bewertung vom 25.03.2022
Zwischen Himmel und Meer
Fredriksson, Anna

Zwischen Himmel und Meer


sehr gut

Im Mittelpunkt stehen drei Generationen von Frauen. Josefin hat zu ihrer Mutter keinen Kontakt mehr und versucht ihren eigenen Hof zu betreiben. Mit Oma Vanja hat sie guten Kontakt, sie geht bei ihr ein und aus. Doch dann erbt Josefins Mutter Sally das Haus des verstorbenen Onkels und kehrt zurück in ihre Heimat. Eine schwierige Situation, da Sally nicht weiß, warum ihre Mutter Vanja sie damals im Stich gelassen hat und sie jetzt nach fast 50 Jahren aufeinander treffen und sich sehr skeptisch gegenüberstehen. Die Autorin hat sich sehr auf diese drei Charaktere beschränkt. Es wird abwechselnd aus der Sicht von allen drei Frauen erzählt. Das hat mir gut gefallen, denn so versteht man auch viele Hintergründe besser und wie die Umstände von Vanja damals waren. Ein bisschen vermisst habe ich das skandinavische Flair, denn von Land und Leute außen rum erfährt man kaum was. Ich habe immer darauf gewartet, dass sich alle mal an einen Tisch setzen und die Karten auf den Tisch legen. Aber hier wird viel voreinander weggelaufen und dann doch wieder zurück gekehrt. Generell bleiben die Charaktere etwas blass und unterkühlt, so dass man zu keinem etwas Sympathie entwickeln kann. An sich hat sich das Buch aber sehr gut lesen lassen und ist perfekt für schöne Lesenachmittage geeignet.

Bewertung vom 17.03.2022
Die Birken der Freiheit
Kabus, Christine

Die Birken der Freiheit


sehr gut

Erzählt wird die Geschichte in zwei Handlungssträngen. Der eine beginnt in Deutschland 1914, wo Luise die adlige Wilhelmine nach Estland begleitet, die dort verheiratet werden soll. Doch Wilhelmine hat ihren eigenen Kopf und stiftet Luise zu einem riskanten Plan an. Im anderen Handlungsstrang versucht Merike in Estland die Geheimnisse ihrer Familie aufzudecken. Das ist durch den sturen Opa gar nicht so einfach.
Geschichtlich ist das Buch wieder sehr gut von der Autorin recherchiert worden. Generell fand ich den Handlungsstrang um Luise viel interessanter als der von Merike. Der konnte mich erst am Ende richtig begeistern. Vorher wird da sehr viel herum geeiert und niemand will mit der Wahrheit rausrücken. Mir hat aber sehr gut gefallen, dass die Zusammenhänge der beiden Handlungsstränge bis fast ans Ende unklar bleiben. Die Auflösung hat mir daher umso besser gefallen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet worden. Die Geschichte hat sich gut lesen lassen, stellenweise war es etwas langatmig, da es nicht so recht voran ging. Aber alles in allem wieder eine tolle Geschichte aus Estland, die geschichtliche Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte verbindet.

Bewertung vom 16.03.2022
Das Fundbüro der verlorenen Träume
Paris, Helen Frances

Das Fundbüro der verlorenen Träume


gut

Gut gefallen hat mir die Aufmachung des Buches. Die Kapitel werden mit einem kleinen Kasten eingeführt, die wie ein Register aussehen. Es wird dort beschrieben, was gefunden wurde, dann wird es beschreiben und der Fundort fehlt auch nicht. So kann man sich in etwas auf jedes Kapitel einstimmen. Zu Beginn geht es sehr viel um die Arbeit von Dot im Fundbüro. Doch als der ältere Mann auftaucht und sie mitbekommt, was er verloren hat, möchte sie ihm unbedingt helfen. Ich hatte mir die Geschichte jedoch etwas anders vorgestellt und war dann doch enttäuscht, dass es gar nicht so sehr um Dot und den älteren Mann ging. Zwar war es sehr berührend, was die Protagonistin schon alles durchgemacht hat und es war dann auch sehr nachvollziehbar, warum sie so einsam und zurückgezogen lebt. Aber irgendwie hat mich diese Geschichte nicht ins Herz getroffen oder erreicht. Mir fehlten ein paar Höhepunkte oder unerwartete Wendungen im Geschehen. Meiner Meinung nach plätscherte die Geschichte so vor sich hin und am Ende ist alles gut. Ich denke aber, dass es bestimmt sehr begeisterte Leser für dieses Buch geben wird, denn es ist schon sehr schön geschrieben. Mich hat es nur leider nicht ganz erreicht.

Bewertung vom 16.03.2022
Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3 (eBook, ePUB)
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Im neuen Fall in St. Peter-Ording versucht sich der junge Polizeiobermeister Nils Scheffler in den Mittelpunkt zu drängen, da er die verdächtige Vermisste näher kennengelernt hat. Doch schnell wird er von den Kommissaren Norberg und Wagner zurück gepfiffen, denn der Fall entwickelt sich anders, als man zuerst dachte. Spannend taucht man in die Ermittlungen mit ein. Erzählt wird auch verschiedenen Perspektiven. Ich konnte mir alles wieder sehr bildhaft vorstellen, da ich in der Gegend schon mal Urlaub gemacht habe und mir viele Orte ein Begriff sind. Ich fand auch, dass Norberg und Wagner jetzt als ein richtig gutes Team zusammengewachsen sind. Wer auf die privaten Details in einem Kriminalroman steht, der sollte bei Band 1 anfangen. Ansonsten ist dieser Fall in sich abgeschlossen und kann unabhängig gelesen werden. Mir hat auch gut gefallen, dass sehr ausgewogen zwischen Ermittlung und Privatleben erzählt wird. Die Charaktere sind bunt gemischt und ich fand die Reaktionen der Verhörten und Verdächtigen gut herausgestellt. Richtig gut gefallen hat mir der Schluss, denn der lässt auf einen weiteren, spannenden Band hoffen. Mittlerweile könnte ich mir sehr gut eine Verfilmung der Bände als Vorabendserie vorstellen. Das Setting würde es auf jeden Fall interessant machen.

Bewertung vom 14.03.2022
Leo und Dora
Krup, Agnes

Leo und Dora


gut

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Begegnung des berühmten Schriftstellers Leopold Perlstein mit der Gästehausbesitzerin Dora. Perlstein strandet bei ihr im Gästehaus Roxy, da seine ursprünglich gewählte Bleibe abgebrannt ist. Beide Protagonisten sind nicht gerade Sympathieträger und auch zueinander verhalten sie sich sehr kühl. Es brauch sehr lange, bis die beiden sich annähern. Ich fand leider, dass die Geschichte lange Zeit nur so vor sich hin plätscherte. Es gibt irgendwie keine Höhepunkte oder Interesse weckende Wendungen. Obwohl die Charaktere so einiges erlebt haben, was sie sich im Verlauf auch gegenseitig erzählten, hat mich das irgendwie nicht berührt. Ich fand keinen Zugang zu den Protagonisten. Mich hat das Buch erst gegen Ende etwas mehr begeistern können. Die Kapitel sind nach Datum angeordnet, so dass man dem Verlauf des Geschehens gut folgen konnte und auch vom Schreibstil her, ist das Buch angenehm zu lesen gewesen.