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KittysKiste
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 504 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2018
After forever / After Bd.4
Todd, Anna

After forever / After Bd.4


ausgezeichnet

Tessa und Hardin, Hardin und Tessa. Die beiden gehören trotz aller Widrigkeiten einfach zusammen. Doch dann geschieht etwas Schreckliches und plötzlich wird die Liebe der beiden wieder auf die Probe gestellt. Nur, dass es dieses Mal nicht so einfach ist, denn Tessa ist klar, dass es nicht wie bisher weiter gehen kann und dass sie sich selbst nicht aufgeben kann, um Hardin zu retten.

Noch packender, noch emotionaler und noch gewaltiger. Niemals hätte ich gedacht, dass diese Reihe noch eine Schippe drauf legen könnte und doch hat mich der vierte und letzte Band komplett fertig gemacht und gleichzeitig bewiesen, dass er die vorherigen Bände noch toppen kann.

Wie immer, war der Schreibstil wieder super. Umgangssprachlich zwar und ohne Tabus, aber genauso, wie von der Autorin gewohnt. Wieder einmal bin ich einfach nur durch die Seiten geflogen und es fiel mir wahnsinnig schwer, diesen Roman überhaupt einmal zur Seite zu legen.

Im Gegensatz zu den anderen Bänden der Reihe, ist dieser hier etwas ruhiger, auch wenn er ziemlich explosiv beginnt. Gerade die Beziehung zwischen Tessa und Hardin ist vollkommen anders. Es gibt nicht mehr so viel Hin und Her, dafür aber eine Wendung im Leben der beiden, die die ganze Geschichte in ein ganz neues Licht rückt. Dabei ist die Handlung noch immer packend von der ersten bis zur letzten Seite und vor allem sehr emotional und an manchen Stellen sogar ungewohnt melancholisch. Oftmals hatte ich Tränen in den Augen, weil mich das Schicksal von Tessa und Hardin so mitgenommen hat. Was mich dann total überrascht hat, ist die Tiefgründigkeit, die dieser Band zu bieten hat. Natürlich ist und bleibt diese Reihe absolute Unterhaltungsliteratur und kann in keinster Weise mit der Tiefgründigkeit anderer Romane mithalten, aber dennoch habe ich über so manche Aussage tatsächlich gestaunt. Gerade eine Aussage Hardins fand ich sehr bezeichnend für die ganze Reihe, nämlich die, dass es nicht nur glückliche Liebesgeschichten geben kann. Und obwohl mich das super schöne Ende der Reihe total zufrieden und auch ein bisschen wehmütig zurück gelassen hat, ist diese Geschichte alles andere als Friede, Freude, Sonnenschein, sondern eine Berg- und Talfahrt. Und so ist es doch schließlich im wahren Leben auch, wenn vielleicht nicht immer auf so extreme Art und Weise.

Was die einzelnen Charaktere angeht, so sind vor allem Tessa und Hardin teilweise noch immer ziemlich anstrengend, aber eben auch menschlich. Außerdem durchlaufen sie in diesem Band eine Entwicklung, die ich den beiden gar nicht mehr zugetraut hätte. Gerade Hardin habe ich noch mehr ins Herz geschlossen und manchmal tat er mir sogar leid. Doch auch Tessa hat mir wieder super gut gefallen. Ebenso alle anderen Charaktere, die weiterhin einfach nur perfekt in die Geschichte passen.

Ich kann es nur immer wieder sagen. Ich liebe diese Reihe. Nicht, weil sie literarisch perfekt ist, sondern gerade, weil sie es nicht ist und mich dennoch komplett in ihren Bann gezogen hat. Ich liebe sie, weil Tessas und Hardins Beziehung so schwierig ist und dennoch so real wirkt und weil mich die beiden so aufgeregt haben. Hier passte eben irgendwie alles zusammen.

Bewertung vom 20.12.2018
Entdecke dich
Brower, Elena;Knüllig, Christina

Entdecke dich


ausgezeichnet

Bücher zum Ausfüllen, entweder als Journal oder Kalender, gibt es inzwischen so viele, dass es recht schwer ist, das geeignete für sich selbst zu finden. Als ich dieses Buch hier gesehen habe, musste ich es unbedingt beim Verlag anfragen, denn schon das Cover hat mich auf den ersten Blick sehr angesprochen. Ein ganz großes Dankeschön geht deshalb an den Irisiana Verlag, der mir dieses wunderschöne Journal zur Verfügung gestellt hat, um es euch vorzustellen.

Wie schon erwähnt, ist es wunderschön im Aquarellstil aufgemacht. Das Format ist zwar ziemlich groß, weshalb man es nicht einfach so mit sich herum tragen kann, dafür bietet es aber auch viel Platz für Antworten, Ideen, Bilder und was man sonst noch eintragen möchte. Dabei besticht dieses Journal ebenfalls durch die sehr übersichtliche Einteilung in verschiedene Bereiche, angelehnt an die fünf Sinne. Ich bin, ich fühle, ich mache, ich liebe, ich spreche, ich sehe, ich verstehe, ich vertraue, ich diene. Jedes dieser Themen ist dazu in unterschiedlichen Farbtönen gehalten, es gibt immer eine kurze Einleitung und ganz unterschiedliche kleine Anleitungen und Fragen, die man individuell bearbeiten kann. Dafür ist dann auch ganz viel Platz und man kann seiner Kreativität seinen freien Lauf lassen.

Alles in Allem finde ich dieses Achtsamkeits-Journal sehr ansprechend und ich hatte, sobald ich es in den Händen halten konnte, sofort große Lust, es zu bearbeiten. Ich kann dieses Buch jedenfalls nur weiter empfehlen, wenn man, wie ich, Spaß daran hat, sich selbst kreativ auf die Spur zu kommen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2018
After love / After Bd.3
Todd, Anna

After love / After Bd.3


ausgezeichnet

Tessa und Hardin kommen einfach nicht zur Ruhe. Nicht nur, dass Tessa gerade erst eine wichtige Entscheidung getroffen hat, die ihr weiteres Leben entscheidend beeinflussen könnte, wird sie auch noch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Außerdem steht die Beziehung der beiden noch immer auf der Kippe, denn beide wissen nicht so richtig, wie es weiter gehen soll. Trotzdem können sie einfach nicht die Finger voneinander lassen.

Liebe, Sex, Geheimnisse und Intrigen. Auch dieser Band der Reihe hat wieder einiges zu bieten und ich muss sagen, dass ich noch immer geflasht bin von dieser heißen Liebesgeschichte. Und wieder einmal hat mir ein Buch gezeigt, dass es nicht perfekt sein muss, um mir im Gedächtnis zu bleiben.

Über den Schreibstil von Anna Todd muss ich nicht mehr viel sagen. Der ist und bleibt super einfach und leicht lesbar, die Sprache direkt und ohne Tabus. Man sollte halt nur damit klarkommen, dass die Autorin gern ein bisschen ausschweift, was für mich aber kein großes Problem darstellt.

Was die Komplexität der Geschichte angeht, so sticht Band drei auf jeden Fall aus allen bisherigen Bänden heraus. Es passiert einfach so viel, dass es, trotz des ganzen Hin und Her, niemals langweilig wird. Dazu gibt es einige Entwicklungen, mit denen ich so gar nicht gerechnet hätte. Insoweit schafft es Anna Todd, den Leser immer wieder zu überraschen. Genauso hat mir sehr gut gefallen, in welche Richtung sich die Beziehung zwischen Tessa und Hardin entwickelt und dass es eben keine Tabus gibt. Allerdings merkt man auch, dass sich die Geschichte so langsam ihrem Finale zuneigt. Insoweit bin ich gespannt, was nach dem explosiven Ende dieses Bandes noch passieren wird.

Die einzelnen Charaktere wachsen mir immer mehr ans Herz, allen voran natürlich Tessa und Hardin. Diese beiden sind einfach unverbesserlich und dennoch macht es riesigen Spaß, sie zu begleiten. Tessa kann zwar manchmal extrem anstrengend sein, doch gerade das macht sie so menschlich. Und auch Hardin konnte mir manchmal ganz schön auf die Nerven gehen. Allerdings kann ich immer besser verstehen, warum er so ist, wie er ist. Dazu kommen weitere verschiedene Charaktere, die ich allesamt gut geschrieben fand.

Natürlich muss man sich klar sein, dass diese Bücher nicht zur tiefgründigen Literatur zählen und die Geschichte einige mehr oder weniger kleine Macken hat. Doch wenn man sich darauf einlässt und sich einfach nur unterhalten lassen will, ist diese Reihe einfach nur mitreißend.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2018
Die Melodie der Schatten
Maria W. Peter;Peter, Maria W.

Die Melodie der Schatten


ausgezeichnet

Schon lange bevor dieses Buch überhaupt erschienen ist, stand es auf meiner Wunschliste, weil sich der Klappentext einfach nur spannend anhörte und mich gleich angesprochen hat. Deshalb und weil ich sowieso mehr historische Romane lesen möchte, musste ich es nun auch gleich zur Hand nehmen. Und was soll ich sagen? Obwohl die Geschichte nicht ganz das war, was ich erwartet hätte, bin ich wirklich begeistert.

Passend zum Genre ist die Sprache in diesem Roman recht anspruchsvoll und der Zeit der Handlung perfekt angepasst. Dennoch ließ sich der Schreibstil der Autorin super schnell und einfach lesen. Auch, wenn ich selbst noch kein Profi bin, was die Lektüre historischer Romane angeht, würde ich sagen, dass dieser hier auf jeden Fall für Anfänger geeignet ist.

Ebenfalls fand ich die Geschichte super schön. Nicht nur das Setting war genau meins, sondern auch die Handlung, die alles hatte, was eine gute Geschichte meiner Meinung nach braucht. Einerseits war sie spannend, manchmal sogar recht grausam, andererseits aber auch romantisch und herzerwärmend. Zwar fand ich sie nun nicht wahnsinnig schaurig, weil ich mir schon ansatzweise denken konnte, dass es für alle seltsamen Geschehnisse eine Erklärung gibt, doch das hat mich gar nicht gestört, weil es so viel anderes zu entdecken gab. Und die Auflösung der ganzen Geheimnisse hat mir dann auch sehr gut gefallen. Obwohl in der Vergangenheit viel geschehen ist, war für mich alles schlüssig und wirkte vollkommen realistisch. Man merkt einfach, dass Maria W. Peter weiß, wovon sie schreibt und das hat mich sehr beeindruckt. Außerdem muss ich einfach das tolle Nachwort erwähnen, welches noch einmal in Kurzform alle wichtigen Fakten erklärt, die im Buch vorkommen und sehr informativ ist. Ebenfalls finde ich den Glossar, die Stöbertipps und die Erklärungen zu den gälischen Begriffen klasse.

Nun aber zu den Charakteren, denn auch diese fand ich richtig gut und individuell geschrieben. Fiona ist eine so sympathische junge Frau, dass man sie am liebsten als beste Freundin hätte. Sie ist liebevoll, verständnisvoll und wird von Seite zu Seite mutiger. Für mich ist sie eine richtige Heldin und ich habe sie geliebt. Aber auch Aidan Thirstane mochte ich sehr. Erst noch ein bisschen Bad Boy mit scheinbar ungehobelten Manieren, entpuppt er sich als wahrer Gentleman. (Wobei ich ihm den Bad Boy sowieso nicht so richtig abgenommen habe.) Ansonsten gibt es einige andere ganz unterschiedliche Charaktere, die man entweder liebt oder hasst, die Gutes tun oder machtgierig und sogar bestialisch sind. Ich fand sie alle großartig gezeichnet.

Ich kann es nur noch einmal sagen. Ich bin begeistert von diesem Roman und vor allem von dem Talent der Autorin, eine solche inhaltsreiche Geschichte so realistisch und packend zu schreiben. Diese fast 700 Seiten haben sich wirklich gelohnt und mir große Lust gemacht, noch mehr historische Romane zu lesen.

Bewertung vom 06.12.2018
After truth / After Bd.2
Todd, Anna

After truth / After Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem Tessa von Hardins fürchterlichem Verrat erfahren hat, ist sie zutiefst gekränkt. Sie kann einfach nicht fassen, was er ihr angetan hat. Doch Hardin kann Tessa nicht verlieren und kämpft das erste Mal um ein Mädchen. Und auch Tessa kann ihre Liebe zu Hardin nicht mehr verleugnen. Sie verzehrt sich nach ihm, seinen stürmischen Küssen und der sonderbaren, wenn auch schwierigen, Beziehung zu ihm.

Ich kann es einfach nicht leugnen, dieser Roman hat es trotz, dass er mich an meine Grenzen gebracht hat, geschafft, mich vollkommen in seinen Bann zu ziehen. Ich werde wohl so schnell nicht mehr aus dem Universum rund um Tessa und Hardin auftauchen können.

Auch hier ist der Schreibstil wieder recht einfach und umgangssprachlich, allerdings aber auch ziemlich umfangreich. Anna Todd erklärt und beschreibt sehr gern und das merkt man immer wieder. Dennoch fliegt man einfach nur so durch die doch für einen New Adult Roman vielen Seiten.

Wie schon erwähnt, hat mir die Geschichte rund um Tessa und Hardin wieder einiges abverlangt. Es geht zwischen den beiden einfach ziemlich viel hin und her, es gibt immer wieder Missverständnisse und manches Mal war ich von den beiden einfach nur genervt. Allerdings ist die Geschichte, abgesehen von Kleinigkeiten, aber auch wieder wahnsinnig realitätsnah. Wie auch im wahren Leben gibt es nun mal in vielen Beziehungen nicht nur Friede, Freude und Sonnenschein. Tessa und Hardin zeigen das auf eine sehr extreme, aber auch eindrucksvolle Weise. Und da ich sowieso schon ein Stück weit von den zahlreichen perfekten Liebesgeschichten alá „und sie liebten sich bis zum Ende ihrer Tage“ genervt bin, ist diese Geschichte eine erfrischende Abwechslung. Dazu kommen die sehr stürmischen und interessanten Sexszenen, die meiner Meinung nach mal nicht Nullachtfünfzig sind, sondern sehr kreativ und abwechslungsreich geschrieben. Interessant fand ich dazu das offene Ende dieses Bandes, der wieder dazu einlädt, sofort mit dem nächsten Band weiter zu machen.

Die einzelnen Charaktere haben mich, ehrlich gesagt, fertig gemacht. Es ist nun mal so, dass mich Hardin, wie auch Tessa, immer mal wieder total genervt und fast in den Wahnsinn getrieben haben. Das machen sie aber auch gegenseitig, weil eigentlich keiner von beiden so richtig weiß, wie er mit dem anderen umgehen soll. Für mich ist dabei nicht mal Hardin der schwierigere Charakter, denn gerade Tessa macht es ihm auch so oft schwer, das Richtige zu tun. Von daher finde ich, dass die beiden einfach super toll, wenn auch nicht immer nachvollziehbar, geschrieben wurden. Genauso finde ich, dass die übrigen Charaktere sehr abwechslungsreich und individuell geschrieben sind. Von daher kann und will ich nicht mehr meckern.

Mein Herz hat die Geschichte von Tessa und Hardin, trotz meiner zwiespaltigen Gefühle dazu, auf jeden Fall wie ein Wirbelsturm erobert. Endlich ist mir klar, wieso sie so einen Hype ausgelöst hat, denn die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten erzeugt einen wahnsinnigen Sog auf den Leser und lässt mich einfach nicht kalt. So muss eine erotische New Adult Geschichte für mich sein.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2018
Mein Ein und Alles
Tallent, Gabriel

Mein Ein und Alles


sehr gut

Die 14-jährige Turtle lebt mit ihrem alleinerziehenden Vater Martin abgeschieden in den Wäldern Nordkaliforniens. Dort kennt sie sich aus, streift durch die Natur, ernährt sich von dem, was sie findet, immer mit ihrer Waffe am Körper. In der Schule hingegen ist sie eine Außenseiterin und schottet sich ab. Nur ihre Lehrerin ahnt, dass irgendetwas in Turtles Familie nicht stimmt. Als dann auch noch der etwas ältere Jacob in Turtles Leben auftaucht, wird selbst ihr klar, dass ihr Leben nicht so ist, wie es sein sollte.

Ich danke ganz herzlich dem Penguin Verlag, dass er mir dieses außergewöhnliche Buch zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt hat. Ich kann gar nicht so richtig ausdrücken, wie mich die Geschichte von Turtle berührt und mitgenommen hat.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mich an den Schreibstil erst einmal gewöhnen musste, da er mal ganz einfach, dann aber wieder sehr niveauvoll ist. Außerdem fehlen manchmal Anführungszeichen, was mich teilweise schon etwas verwirrt hat. Als ich dann aber einmal in der Geschichte drin war, bin ich, soweit ich Zeit zum Lesen fand, förmlich durch die Seiten geflogen.

Die Geschichte in diesem Buch dagegen ist einfach nur außergewöhnlich. Gleich am Anfang sei gesagt, dass sie definitiv nichts für Leute mit schwachen Nerven ist, denn es gibt viel Gewalt, Missbrauch und sogar Inzucht. Dies alles wird so nüchtern aus Turtles Perspektive erzählt, dass man förmlich spürt, wie sehr sie dem allem gegenüber abgestumpft ist. Definitiv ist diese Art aufzuwachsen, wie sie es tut, nicht normal. Schon allein, dass Waffen in ihrem Leben eine große Rolle spielen, sie aber dafür so gut wie keinen Kontakt zu anderen Kindern hat, ist sehr auffällig. Auch ihre Art zu Denken ist absolut gewöhnungsbedürftig, aber auch nachvollziehbar, denn sie hat wirklich kein einfaches Leben, mit ihrem Vater, der sie fest in seinen Klauen hält und ihr so einiges antut, was ich hier nicht weiter ausführen möchte. So hat mich die Geschichte, obwohl sie an manchen Stellen etwas kürzer hätte sein können, sehr gepackt. Manchmal fiel es mir aber auch sehr schwer, überhaupt weiter zu lesen, weil diese ganze Gewalt selbst beim Lesen kaum auszuhalten war.

Die einzelnen Charaktere fand ich recht gut geschrieben. Eigentlich gibt es auch gar nicht so viele wichtige Personen in Turtles Leben. Natürlich ist da dieses Mädchen, welches unter ihrem besitzergreifenden und gewalttätigen Vater leidet und lernen muss, sich aus seinem eisernen Griff zu befreien. Dabei ist sie so in ihrer eigenen Gedankenwelt gefangen und trotz ihrer offenbaren Schönheit immer im Widerstreit mit sich selbst. Dennoch ist sie eine kleine Heldin, die tatsächlich hart im Nehmen ist und sich mit ihrer Situation so gut wie nur irgendwie möglich arrangiert. Schon das verleiht der ganzen Geschichte eine kaum auszuhaltende Tragik. Was Martin angeht, so muss ich sagen, dass ich ihn, bei allem, was er seiner Tochter antut, nicht so richtig hassen konnte. Man merkt von Anfang an, dass er tatsächlich krank ist und selbst auch Hilfe bräuchte. Dennoch habe ich ihn und das, was er tut, von ganzem Herzen verabscheut und es tat mir immer wieder im Herzen weh, wie sehr Turtle leiden muss. Dazu kommen noch Turtles Großvater, der zwar merkt, dass etwas nicht stimmt, aber selbst dem Alkohol verfallen ist, Anna, Turtles Lehrerin, die so gern helfen würde, aber keine Beweise hat und Jacob, der es irgendwie schafft, dass Turtle selbst auch begreift, dass das, was ihr Vater mit ihr anstellt, nicht normal ist.

Ich muss auf jeden Fall sagen, dass dieses Buch mich total gefordert hat und obwohl es nicht die volle Punktzahl von mir bekommt, ist es doch eines, welches mir noch lange im Kopf bleiben wird. Jedenfalls ist es absolut lesenswert, wenn man sich auf harte Geschichten mit viel Leid einlassen kann.

Bewertung vom 17.11.2018
Der verborgene Garten
Morton, Kate

Der verborgene Garten


ausgezeichnet

Nach dem Tod ihrer Großmutter erbt Cassandra ein Cottage in Cornwall, ohne zu wissen, welche Geheimnisse dieses und der dazugehörige Garten birgt. Denn dort gaben sich zwei Freundinnen einst ein Versprechen, ein Versprechen, welches tief mit Nells Herkunft verbunden ist und damit auch mit Cassandras. Was geschah wirklich vor einhundert Jahren auf Blackhurst Manor und was ist das Geheimnis von Nells Herkunft? Cassandra macht sich auf die Suche nach Antworten.

„Der verborgene Garten“ ist das zweite Buch, welches ich von Kate Morton gelesen habe und es ist auch das zweite Buch, welches mich wieder absolut begeistern konnte. Damit wird es auch sicher nicht der letzte Roman sein, den ich von ihr gelesen habe.

Wie auch in „Das Seehaus“ besteht dieses Buch aus zahlreichen verschiedenen Zeitsträngen und Erzählperspektiven. Dennoch bin ich nicht durcheinander gekommen, denn es wurde alles sehr gut miteinander verwoben. Der Schreibstil an sich ist zwar sehr ausführlich und bildlich, aber das stört bei Kate Mortons Büchern gar nicht, weil man trotzdem sehr gut und schnell durch die Geschichte hindurch kommt.

Das liegt vor allem an der zwar sehr umfangreichen, doch wahnsinnig packenden und spannenden Geschichte. Diese ist dazu aber auch noch emotional, märchenhaft und an manchen Stellen ziemlich brutal. So einige Male musste ich schwer schlucken, denn vor allem Elizas Schicksal, ließ mich absolut nicht kalt. Außerdem werden wieder mehrere Themen angesprochen. Neben Familie, Freundschaft und Liebe, geht es auch um Eifersucht, Tod und Verlust. Dabei wirkt die ganze Geschichte immer in sich schlüssig und sehr realistisch. Man versinkt förmlich in den Geschehnissen, egal zu welcher Zeit diese sich gerade abspielen. Und auch das Setting ist wieder wunderschön gewählt und sehr bildhaft beschrieben. Dazu ist Kate Morton, meiner Meinung nach, eine Meisterin darin, geschickte Wendungen in ihre Bücher einzubringen. Selbst wenn man schon anfangs ziemlich sicher denkt, zu wissen, in welche Richtung sich die Geschichte wohl entwickeln wird, so wird man immer wieder überrascht. So war es auch hier wieder. Und so hatte es das Ende wirklich in sich, war sehr emotional, aber auch grausam, womit es auch wieder richtig gut zum Rest der Geschichte passt.

Was die Charaktere angeht, so hat man eigentlich keinen durchgehenden Protagonisten. Vielmehr spielt in jedem Zeitstrang eine andere Frau die Hauptrolle. Damit gibt es viele wichtige Charaktere und noch mehr Nebencharaktere. Allerdings kann ich sagen, dass ich sie alle sehr gut und nachvollziehbar geschrieben fand. Es gibt keinen einzigen Charakter, der nicht in die Handlung gepasst hätte oder zu viel war. Am wichtigsten waren für mich aber Cassandra, Nell, Rose und Eliza. Diese vier Frauen standen nämlich definitiv im Mittelpunkt der ganzen Geschichte. Jede hatte ein mehr oder weniger schlimmes Schicksal zu meistern jede von ihnen habe ich auf ihre Weise in mein Herz geschlossen.

Ich kann abschließend nur sagen, dass es Kate Morton mal wieder geschafft hat, mich in ihre Geschichte hinein zu ziehen und damit zu überzeugen, dass alles so realistisch wirkt. Ich kann dieses Buch jedenfalls nur jedem empfehlen, der umfangreiche, aber gut lesbare und vor allem spannende Familiengeschichten mag.

Bewertung vom 14.11.2018
Das Gegenteil von Einsamkeit
Keegan, Marina

Das Gegenteil von Einsamkeit


gut

Marina Keegan war eine amerikanische Literaturstudentin, die mit gerade einmal 22 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam. Sie hinterließ einige Kurzgeschichten und Essays, die in diesem Buch zusammengefasst wurden.

Auf Grund einiger sehr positiver Meinungen und des ansprechenden Klappentextes musste ich auch ein Exemplar dieses Buches haben. Leider muss ich aber sagen, dass ich nur bedingt davon begeistert war, eher sogar ein bisschen enttäuscht.

Dieses Buch beginnt mit einer emotionalen Einleitung der Schriftstellerin Anne Fadiman, welche einen kleinen Einblick in das Leben von Marina Keegan gibt und aufzeigt, was für eine Person sie war. Danach geht es mit den Kurzgeschichten und Essays der Autorin weiter. Dabei ist deren Schreibstil schon besonders. Einerseits wirkt er sehr nüchtern, andererseits aber auch wieder poetisch und philosophisch, lässt sich aber dennoch sehr gut und schnell lesen.

Anders ist es da bei den Texten.

Die Kurzgeschichten haben allesamt eine tiefere Aussage, die man beim Lesen erst einmal ergründen muss, was mir jedoch mal mehr mal weniger gut gelang. Es bleibt eben auch viel Platz für Interpretation. Ebenso haben sie mich zwar alle recht gut unterhalten, aber nur teilweise wirklich bewegt und zum Nachdenken gebracht. Außerdem fand ich, dass manche Geschichten viel zu abrupt endeten. Und was mir gänzlich gefehlt hat, war die auf dem Klappentext groß angepriesene Lebensfreude. Viel mehr fand ich, dass die einzelnen Storys einen eher melancholischen Unterton hatten und auch die Protagonisten spiegelten den Titel des Buches überhaupt nicht wieder. Diese wirkten auf mich nämlich sehr einsam und das, obwohl sie von anderen Menschen umgeben waren.

Die Hälfte der Essays hingegen konnte mich so gar nicht packen. Nur die ersten vier Texte haben mich noch ein Stück weit berührt, der Rest hat mich einfach nur gelangweilt. Ich weiß nicht, ob es an den Themen an sich lag, die die Autorin angeschnitten hat, oder daran, dass ich grundsätzlich nicht viel damit anfangen konnte. Jedenfalls konnten mich die Essays insgesamt nicht überzeugen.

Ohne Frage hatte Marina Keegan auf ihre Weise wirklich Talent, aber dieses Buch würde ich absolut nicht als Sensation bezeichnen. Viel mehr wirkt diese Sammlung an Texten eher wie eine Hommage an eine außergewöhnliche junge Frau, die durch ihren viel zu frühen Tod eine Extraportion Aufmerksamkeit erlangte.

Bewertung vom 12.11.2018
From Ashes - Herzleuchten
McAdams, Molly

From Ashes - Herzleuchten


gut

Nachdem Cassidy in ihrer Kindheit jahrelang Schreckliches durchmachen musste, geht sie mit ihrem besten Freund und Vertrauten Tyler nach Texas. Er ist ihr einziger Halt und war selbst in den schrecklichsten Zeiten für sie da, was die beiden extrem eng zusammen geschweißt hat. Als Cassidy allerdings auf Tylers Cousin Gage trifft, mit welchem sie sich eine Wohnung teilen werden, ist es sofort um sie geschehen. Und auch Gage fühlt sich zu ihr hingezogen. Jedoch weiß Tyler eine Beziehung zwischen den beiden zu verhindern, denn auch er empfindet mehr für Cassidy als Freundschaft.

Ein ganz großes Dankeschön an den Mira-Taschenbuch Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplars für eine Leserunde auf Lovelybooks. Ich habe mich sehr darüber gefreut, auch wenn mich dieser Roman nur mittelmäßig begeistern konnte.

Die Geschichte rund um Cassidy, Gage und Tyler wird abwechselnd aus der Sicht von Cassidy und Gage erzählt. Dabei haben die einzelnen Kapitel eine angenehme Länge. Und auch der Schreibstil von Molly McAdams ist im Großen und Ganzen wirklich einfach und gut lesbar. Allerdings ist er an manchen Stellen auch ein bisschen zu ausführlich.

Genauso geht es mir mit der Geschichte. Diese fängt, auch wenn sie mich nicht gleich packen konnte, recht gut an und entwickelt sich auch rasch, ließ aber mit der Zeit immer mehr nach. Das lag vor allem daran, dass sie meiner Meinung nach ein bisschen besser hätte aufgebaut werden können. So entstehen Beziehungen wie aus der Luft gegriffen, ohne jede Entwicklung, Freundschaften und Gefühle sind einfach da, ohne dass der Leser das irgendwie nachvollziehen kann. Dann werden aber wieder verschiedene Situationen unnötig in die Länge gezogen und aufgebauscht. Und überhaupt geschieht in diesem Buch einfach viel zu viel, was nicht wirklich hätte sein müssen, um die Handlung spannender zu machen. Dennoch kann ich nichts anderes sagen, als dass mich die Geschichte größtenteils durchaus unterhalten hat. Ich fand das Thema Kindesmisshandlung schrecklich und doch gut umgesetzt, die Liebesgeschichte zwischen Gage und Cassidy ist romantisch und teils tragisch, wenn man davon absieht, dass sie aus heiterem Himmel da ist. Und auch der Epilog war wirklich schön. Ich mochte es sehr, noch einmal zu erfahren, wie es mit den Charakteren weiter gegangen ist.

Was die Charaktere angeht, so waren diese unterschiedlich gut und nachvollziehbar geschrieben. Mein Liebling war dabei definitiv Gage, wenn er auch nicht perfekt ist. Dennoch habe ich ihm seine Rolle am meisten abgenommen. Cassidy ist ein schwieriger Charakter, was aber vor allem daran liegt, was sie durchmachen musste. Trotzdem fand ich sie ein bisschen zu naiv und ihr Verhalten teilweise zu übertrieben. Schlimm fand ich allerdings Tyler. Nicht, weil er so ein Charakter ist, wie er nun mal ist, sondern weil er sich abrupt und nicht nachvollziehbar in eine vollkommen andere Richtung entwickelt. Das hat mich zwar überrascht, hätte jedoch auch besser von Statten gehen können.

Ohne Frage, handelt es sich um einen doch noch recht guten Roman, mit viel Potential, welches aber nur teilweise ausgeschöpft wurde. Zu Gute kommt ihm auf jeden Fall, dass er mich größtenteils unterhalten und packen konnte. Hätte sich das letzte Drittel nicht so gezogen, wäre meine Bewertung auch sicher noch besser ausgefallen.