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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 712 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2023
Die Totenuhr / Ann Lindell Bd.9
Eriksson, Kjell

Die Totenuhr / Ann Lindell Bd.9


sehr gut

Psychologischer Inselkrimi ;
Dies ist bereits der neunte Fall für Ann Lindell und war für mich der erste aus der Reihe und auch das erste Buch dieses Autors. Man kann es problemlos lesen, ohne die vorherigen Fälle zu kennen, da dieser Fall in sich abgeschlossen ist. Ann Lindell ist ehemalige Polizistin und hat daher einen Sinn für Geheimnisse und will das Rätsel um die vermisste Cecilia Karlsson lösen. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und ist kein klassischer Kriminalfall, sondern eher ein leiser, psychologischer Krimi, der von den Spannungen lebt, die Anns Nachfragen, neue Aussagen und aktuelle Entwicklungen bei den wenigen Bewohnern der Insel Gräsö verursachen. Die Inselatmosphäre mit ihren Bewohnern und deren Geschichte wird einfühlsam und sensibel geschildert. Der Schreibstil ist angenehm und der Fall interessant, allerdings hätte man ihn in den Tiefen noch etwas spannender gestalten können. Nichtsdestotrotz ein guter, unterhaltsamer Kriminalroman.

Bewertung vom 14.01.2023
Der Mondmann - Blutiges Eis
Haskin, Fynn

Der Mondmann - Blutiges Eis


ausgezeichnet

Spannend und ganz besonders;
Die Geschichte um den eigenwilligen, dänischen Polizei-Profiler Jens Lerby, der nach Grönland entsendet wird, um eine unheimliche Mordserie aufzuklären, ist ausgesprochen spannend. Der Schreibstil ist angenehm, das Buch ist wirklich gut geschrieben. Besonders gut hat mir gefallen, wie in diesem Fall, der nur in Grönland spielen kann, moderne Untersuchungsmethoden, grönländische Mythen und sehr spezielle, aber sympathische Hauptfiguren zu einem homogenen Ganzen zusammengefügt werden. Die lokalen Besonderheiten, die z. B. zu einem eingefrorenen und daher konservierten Tatort führen, sind mal etwas ganz anderes und neu und es wird gut dargestellt, wie sich Jens auf die speziellen Gegebenheiten einstellt. Nebenher werden ein paar historische Details zu Grönland eingestreut, für mich wirklich ein sehr gelungenes Ganzes!

Bewertung vom 14.01.2023
Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8
Neuhaus, Nele

Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8


ausgezeichnet

Angenehm komplex:
In seiner Komplexität erinnert mich diese Geschichte ein bisschen an die Krimis von Elizabeth George. Mir gefällt die Art und Weise, wie sich der Fall langsam entwickelt, indem immer mehr Details aufgedeckt werden. Ganz besonders die Einbeziehung eines alten, ungelösten Falles fand ich sehr gelungen, da die daraus folgenden Handlungen und Verhaltensweise gekonnt beschrieben wurde und ich sie als sehr glaubhaft und nachvollziehbar empfunden habe. Das dörfliche Leben vor 50 Jahren und die Abhängigkeiten über Jahrzehnte werden sehr gut beschrieben. Um den Überblick über die vielen Personen nicht zu verlieren gibt es am Anfang eine Übersicht über die Hauptfiguren mit Kurzbeschreibungen und Lagepläne, die ich sehr hilfreich fand. Für mich war es ein schönes, langes Lesevergnügen.

Bewertung vom 10.01.2023
In tiefen Seen / Commissario Grauner Bd.8
Koppelstätter, Lenz

In tiefen Seen / Commissario Grauner Bd.8


ausgezeichnet

Toller, atmosphärischer Krimi;
Das war für mich der zweite Fall für Commissario Grauner und hat er hat mir wieder sehr gut gefallen. Jedes Buch ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen gelesen werden. Es geht um einen interessanten Mordfall, der zur Region und deren Geschichte passt und hervorragend in das Setting eingepasst wurde und dadurch authentisch wirkt. Die Details wurden gut recherchiert und in der genau richtigen Dosierung verwendet, um den Fall außergewöhnlich und spannend zu machen, ohne eine langweilige Geschichtsstunde zu sein. Das sympathische Team ermittelt mal gemeinsam, mal jeder für sich und die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der Einzelnen finde ich sehr charmant. Mir gefällt auch sehr gut, wie das Spannungsverhältnis zwischen Land (also in Südtirol die abgelegenen Täler) und Stadt, Norden und Süden Italiens mit Humor dargestellt wird. Die Stimmung in Südtirol war für mich sofort greifbar und ich fühlte mich an Urlaube in der Region zurückversetzt. Sehr gelungen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2023
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


sehr gut

Krimi mit vielen Infos über Island;
Zu Beginn gibt es sehr viele Perspektivwechsel, dadurch lernt man die Geheimnisse und Gedanken der jeweiligen Personen kennen. Lange bleibt es aber unklar, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden: Gedanken eines Mädchens an ihre Kindheit, die man sehr schnell einer Person zuordnen kann. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Land und Leute werden sehr gut beschrieben und wie sich das Leben in einer kleinen Gemeinschaft anfühlt, in der jeder fast jeden kennt und auch dessen Vorleben. Das Buch hat mir gut gefallen. Kleiner Kritikpunkt, dass der Einstieg etwas zu langwierig ist. Es dauert lange, bis sich der Kriminalfall entwickelt, zu Beginn lernt man hauptsächlich die Personen kennen. Der Fall selber ist rätselhaft, spannend und glaubhaft konstruiert. Ich würde eine Fortsetzung gerne lesen und fand die Ermittler sehr sympathisch.

Bewertung vom 10.01.2023
Das glückliche Geheimnis
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


ausgezeichnet

Ungewöhnlich und interessant;
Arno Geiger lüftet sein glückliches Geheimnis gleich zu Beginn des Buches. Der Autor beginnt als Müllsammler und Altpapierverwerter zu einer Zeit, als das noch nicht den heutigen Charme des Umweltschutzes und Verwertens hatte. Der Schreibstil ist angenehm, unterhaltsam, voller Selbstironie und Lebensweisheit. Während er sein Leben chronologisch beschreibt, verändern sich die Episoden des Altpapiersammelns. Die Bedeutung ist aber immer gegeben, mal als sportliche Betätigung, mal als Inspirationsquelle und Erfahrungsraum durch die Leben und schriftlichen Hinterlassenschaften Fremder. Dabei werden Themen wie Vergänglichkeit behandelt während er über sein Leben reflektiert. Philosophisch und tiefsinnig entpuppt sich Arno Geiger als toller Beobachter. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es zum Nachdenken anregt und trotz einiger trauriger Inhalte immer voller Humor ist. Es ist gut strukturiert, das glückliche Geheimnis zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben und die einzelnen Episoden. Da ich von diesem Autor bisher noch nichts gelesen hatte, hat mir dieses Buch Lust auf seine anderen Bücher gemacht!

Bewertung vom 06.01.2023
Mordsfreunde / Oliver von Bodenstein Bd.2
Neuhaus, Nele

Mordsfreunde / Oliver von Bodenstein Bd.2


ausgezeichnet

Klassischer Kriminalfall;
Mein zweites Buch von Nele Neuhaus hat mich wieder voll überzeugt. Ich hatte das Glück, bei meinem Buch die erweiterte Neuausgabe mit knapp 490 Seiten zu erwischen. Es handelt sich um einen klassischen Kriminalfall, der durch viel Fleißarbeit und kleine Details von den Ermittlern gelöst wird. Die Irrungen, Wirrungen und Falschaussagen, die die ein oder andere falsche Fährte legen, empfand ich als sehr realitätsnah und glaubhaft. Das Ermittlerteam ist mir sehr sympathisch und deckt in seiner Bandbreite viele, verschiedenen Persönlichkeiten ab. Überhaupt fand ich, dass die Personen und ihre Charaktere sehr gut getroffen wurden. Mir gefällt diese leise, logisch-analytische Ermittlungsarbeit, die mit relativ wenig Action auskommt. Der Schreibstil ist angenehm, ich war jederzeit gut unterhalten und freue mich auf weitere Bücher aus dieser Reihe.

Bewertung vom 06.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


sehr gut

Interessantes Motiv ;
Aus der Sicht des 14-jährigen Frank werden einige Wochen ab der Haftentlassung des unbekanten Großvaters erzählt. Obwohl die Kontakte eher sporadisch und kurz sind, hat der undurchsichtige Opa großen Einfluß auf seinen Enkel, den er Frankie nennt. Dieser kann sich ihm nicht entziehen und so stehen sich der aus der Zeit gefallene, grobe Opa und der ruhige und nachdenkliche Frank gegenüber. Dieser fängt an, sich das rabiate Verhalten abzuschauen und beginnt sich zu wehren... Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut zu lesen. Für einen 14-jährigen vielleicht etwas ungewöhnlich, aber trotzdem nachvollziehbar und für mich von literarischer Freiheit gedeckt. Die Charaktere fand ich sehr gut getroffen und die Angst und Anspannung durch das Auftauchen des Haftentlassenen wird sehr gut transportiert. Am Ende bleiben einige Fragen offen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte. Ich mag es lieber klar und eindeutig, aber vielleicht gibt es ja noch eine Fortsetzung...

Bewertung vom 06.01.2023
Im Fallen lernt die Feder fliegen
Al Shahmani, Usama

Im Fallen lernt die Feder fliegen


ausgezeichnet

Flucht aus weiblicher Sicht:
Der Roman über Aida, der die Sprache fehlt, um ihrem Freund mehr über ihr Vorleben und ihre Flucht zu erzählen, hat mich sehr berührt. Die Sprache ist modern und dennoch sehr poetisch, wenn Sprichwörter und arabische Unterhaltungen auf Deutsch wiedergegeben werden. Man kann Aidas Empfindungen und die Kluft zu ihren Eltern gut nachempfinden. Vielen Kindern, die in eine andere Kultur als die ihrer Eltern hineinwachsen, wird es ähnlich gehen, egal aus welchen Gründen und aus welchem Land sie gekommen sind. Die Frage nach dem, was Heimat ist, wird für jeden anders beantwortet. Mir hat besonders gut gefallen, dass diese Geschichte aus der Sicht eines Mädchens bzw. einer jungen Frau erzählt wird, die größtenteils in der Schweiz aufgewachsen ist, da dies die Unterschiede und Unzumutbarkeit des Lebens als Frau in manchen Ländern noch deutlicher macht. Sehr lesenswert und zeitlos!

Bewertung vom 06.01.2023
In der Fremde sprechen die Bäume arabisch
Al Shahmani, Usama

In der Fremde sprechen die Bäume arabisch


ausgezeichnet

Trauer und Hoffnung;
Den Buchtitel finde ich toll, da er den Buchinhalt wirklich gut zusammenfasst und man das bekommt, was der Klappentext verspricht. Die Bodenständigkeit europäischer Wälder und die Poesie arabischer Sprache vereinen sich auch im Buch selbst. Die Suche nach dem verschwundenen Bruder, die Verzweiflung und Bemühungen unter schrecklichen Bedingungen vor Ort und die Hilflosigkeit in der Ferne werden sachlich beschrieben, verbinden sich aber mit dem Frieden, den der Erzähler beim Bergwandern und Wäldern findet, zu einer optimistischen, hoffnungsvollen Erzählung. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, weil er durch die einfließenden, arabischen Details eine gewisse Poesie und Leichtigkeit bekommt. Inhaltlich ein interessantes Buch, da man in den Nachrichten vielleicht noch etwas über Krieg, Attentate, Todesopfer erfährt, aber sich kaum bewußt machen kann, was die vielen Verschwundenen, Entführten und Verschleppten für die Hinterbliebenen und die Gesellschaft bedeuten.