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Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 684 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2014
Für immer verliebt
Deißler, Nina;Mach, Claudius

Für immer verliebt


sehr gut

Ist es möglich nach der ersten Verliebtheit eine Partnerschaft über viele Jahre lebendig und interessant zu erhalten, verliebt zu bleiben? Die Autoren hatten schon einige gescheiterte Beziehungen hinter sich, bevor sie einander trafen, zusammen kamen und doch recht schnell heirateten. Nina Deissler ist selber Coach in Sachen Flirt und Liebe und zusammen mit Claudius Mach stellte sie sich den Herausforderungen des Alltags. Beide haben die Liebeskiller entdeckt, und damit auch Wege diese zu umgehen. Auch das Thema Sex wird behandelt.
Es wird von den Autoren die eigene Geschichte erzählt, auch immer aus beiden Sichtweisen, der männlichen und weiblichen, was das Ganze viel aufschlussreicher macht.
Eigentlich sind alle einzelnen Themen in diesem Buch sehr interessant und dann auch viel leichter nachzuvollziehen gewesen. Alles greift ineinander über und macht richtig Sinn. Beim Lesen denkt man sich, es ist ja gar nicht so schwer, und die Fehler des Alltags sind so offensichtlich. Dabei kann es doch so einfach sein! Besonders, wenn man vieles als nicht selbstverständlich ansieht. So richtig gut fand ich die Schubladen typisch Mann und typisch Frau!
Dieser Ratgeber ist richtig gut zu lesen. Durch die beiden Sichtweisen, die eigene Geschichte der Autoren wird es viel interessanter und leichter nachzuvollziehen. Für mich als Frau sind auch gerade die Anmerkungen von Claudius Mach gut, so "hört" man mal den Mann und kann diesen besser verstehen. Es wäre wünschenswert, wenn auch ein paar Männer dieses Buch lesen würden!

Bewertung vom 09.04.2014
Sonntags bei Sophie
Sternberg, Clara

Sonntags bei Sophie


ausgezeichnet

Drei beste Freundinnen, schon seit Jugendzeiten. Sophie, Melanie und Rosa sind schon sehr verschieden, doch sie halten immer zusammen, was auch immer passiert. Sophie erkrankt an Krebs, der sehr passend Godzilla genannt wird. Die Krankheit scheint aber besiegt. Doch dann feiern die Freundinnen Silvester zusammen, Melanie ist schwanger und Sophie erklärt einige Zeit später, dass Godzilla wieder da ist und für sie keine Chance besteht ihn wieder zu besiegen. Sophie beginnt Abschied zu nehmen, begleitet von ihren Freundinnen. Der Sonntag ist ein fester, gemeinsamer Termin für sie.
Gemeinsam hoffen gerade Melanie und Rosa auf ein Wunder, gemeinsam müssen sie irgendwann einsehen, dass es keines geben wird. Sophie will unbedingt noch Melanies Baby sehen, in den Ar-men halten. Dabei wird aber auch das Leben von Melanie und Rosa nicht vergessen. Die Beiden stellen fest, was in ihrem Leben falsch läuft, auch aufgrund von Sophies Fragen, und finden den Mut, das zu ändern.
Dieser Roman behandelt ein schlimmes, trauriges Thema. Eine Krebserkrankung und deren Ende, den Verlust eines geliebten Menschen. Die Geschichte um Sophie ist hier von der Autorin so ge-fühlvoll, feinfühlig geschildert, was bei so einem Thema sicherlich nicht einfach ist, und es ganz schnell auch übertrieben wirken kann. Doch hier ist die Freundschaft der drei Frauen im Mittel-punkt, das Positive wird trotz der Krankheit nicht vergessen. Dabei bleibt es nicht aus, dass man als Leser auch mal feuchte Augen bekommt, doch der positiv-gefühlvolle Unterton bleibt, es wird nie kitschig.
Ein ergreifender Roman, der den Leser von Anfang an mit nimmt, ein schwieriges Thema behandelt und dabei wunderbar zu lesen ist.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2014
Der Geschmack der Sehnsucht
Thúy, Kim

Der Geschmack der Sehnsucht


sehr gut

Man wird während des vietnamesischen Bürgerkrieges geboren, und von der leiblichen Mutter verlassen, weitergereicht um endlich bei der dritten "Mutter" ein zu Hause zu finden. Diese entscheidet sich dann aber Man in eine arrangierte Ehe zu geben, um ihre Zukunft zu sichern. So lebt Man mit ihrem älteren Mann dann in Kanada, der dort eine Art Suppenküche betreibt. Doch Man besinnt sich auf die Kochkünste, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte und wird bekannt.
Die Geschichte von Man im kanadischen Exil ist eine Erfolgsgeschichte, die ihr eine ganz neue Welt eröffnet, auch die Liebe.
Dieser Roman ist etwas anderes, besonderes. Allein die kurzen Kapitel, nach denen ich aber immer erst innehalten musste, um das Gelesene zu verarbeiten, die Bilder wirken zu lassen. So kurz gehal-ten und doch so ausreichend und bildhaft geschrieben. Als Man dann die Liebe trifft, kann man so gut nachfühlen, auch wie sie damit umgeht, wie sie einen Weg weiter durchs Leben findet.
Dies ist ein Roman, der aus der Masse heraussticht, in seiner Art etwas ganz besonderes ist. Trotz, oder gerade durch, seiner Kürze ist er so aussagefähig und berührend.

Bewertung vom 25.03.2014
Wir träumten jeden Sommer
Dominczyk, Dagmara

Wir träumten jeden Sommer


gut

Anna, Kamila und Justyna kommen aus dem selben kleinen Ort in Polen. Wobei Anna mit ihren Eltern in die USA ging und jeden Sommer zu ihrer Oma zu Besuch kommt. Die drei ungleichen Mädchen erleben zusammen die Sommertage, wo es sich überwiegend um Jungs geht, die dann meist zu viel Alkohol getrunken haben. Der Roman erzählt abwechselnd aus Sichtweise der drei Frauen, und auch in entsprechenden Rückblicken, bis sich die Erzählstränge treffen.
Alle drei haben heute so ihre Probleme, Anna Karriere stagniert, ebenso ihre Beziehung. Kamila sieht endlich ein, dass ihr Mann sie zwar liebt, aber sexuell anders orientiert ist, und Justynas Mann wird ermordet. Aufgrund dieses Ereignisses nähern sich die drei alten Freundinnen wieder an.
Die Wahl der Autorin, die Geschichte aus Sicht er einzelnen Frauen zu schreiben und auch Gegenwart und Vergangenheit abwechseln zu schildern ist gut gelungen.
Die immer wieder eingefügten polnischen Wörter, Ausdrücke fand ich ohne entsprechende Übersetzung manchmal störend. Ich denke, dadurch fehlte dieses direkte Verständnis für das Polnische. Ich weiß auch nicht, ob der dauerhafte Konsum von Alkohol typisch ist, auch das ewige Gerauche fand ich nicht so gut.
Das Coverbild finde ich total irreführend, denn einen Roman über eine Freundschaft in der eventuellen Leichtigkeit des Sommers ist das hier definitiv nicht.
Die drei Frauen wurden mit ihren Problemen und ihrer Vergangenheit zwar geschildert, doch ich konnte mit keiner warm werden, für mich blieb es an der Oberfläche, ich konnte ihr Handeln nicht recht verstehen.

Bewertung vom 23.03.2014
Der scharlachrote Pfad
Groeper, Kerstin

Der scharlachrote Pfad


ausgezeichnet

Diesem Roman in einer Rezension gerecht zu werden, finde ich sehr schwierig. Er ist so umfassend geschrieben, bringt die Lebensart der Indianer, insbesondere der Lakota, dem Leser auf sehr gute Art sehr nah.
Die junge Crow-Frau Wah-bo-sehns ist in Trauer als ihr Dorf überfallen wird, und sie vom Lakota Tschetan geraubt wird. Er nimmt sie zur Frau, nimmt auch ihr kleines Kind als seines an. Der Leser begleitet nun Tschetan, seine Frau und seinen ganzen Stamm knapp zehn Jahre lang, durch den Alltag, Überfälle bei anderen Stämmen und dem Krieg gegen die Weißen. Dazu die Veränderungen innerhalb des Stammes, durch Tod, Geburt und das Dazukommen von anderen Stämmen.
Es wird zum Überlebenskampf, Flucht vor den weißen Soldaten, in Richtung Kanada. Die grausame Menschenverachtung der U.S. amerikanischen Regierung in Sachen Indianer wird einem deutlich vor Augen geführt, und die Aussichtslosigkeit der Lage der Indianer. Diese Geschichte um Tschetan habe ich gefesselt weiter gelesen, auch weil das Leben dieser Gruppe so wunderbar geschildert ist. Allein manche Dialoge, die Art und Weise des Umgangs untereinander, die Weltsicht dieser Leute ist sehr gut geschildert. Auch als das bekannte Leben aus den Fugen gerät, der Wille im Verbund frei irgendwie weiter zu leben, die Anpassungsfähigkeit, ist nachvollziehbar dargestellt.
Ein mit viel Herzblut geschriebener historischer Roman über das damalige Leben der Lakota, der einen mit nimmt und bis zum Ende nicht mehr los lässt.

Bewertung vom 03.03.2014
Windstochter
Oltmanns, Jutta

Windstochter


gut

1698. Die junge Frau Franke lebt im ostfriesischen Weener bei ihrem Onkel, sie führt ihm den Haus-halt, übernimmt größtenteils seine Arbeit bei einem benachbarten Friesengestüt und wird von ihm trotzdem nur geduldet. Die Pferde, die Arbeit mit ihnen ist ihre große Leidenschaft, und die Freundschaft zum Tierheiler Jakob gibt ihr Halt. Doch dann verschlechtert sich ihre Lage, und dazu erfährt sie etwas über ihre Herkunft und sie schließt sich einem Tross an, der Friesenhengste nach Italien bringt.
Eine recht typische Geschichte um eine starke, nicht unbedingt für ihre Zeit typische, Frau, die auch ihre Liebe findet. Für mich ein Highlight ist, dass es dabei auch um Pferde und die damalige Reitkunst geht. Auch die Art und Weise, wie die verschiedenen Länder und Gestüte miteinander die Tiere austauschten fand ich sehr interessant. Und wie viel von der Reitkunst auch heute noch zu finden ist.
Der Schreibstil hat mir gefallen, die Geschichte war gut zu lesen. Doch irgendwie war vieles vorher-sehbar. Ein gut durchdachte Geschichte, gute Unterhaltung, doch mir fehlte da noch etwas, was mich so richtig an das Buch fesselt.

Bewertung vom 27.02.2014
Gymnasium
Zimmermann, Irene;Fritz, Klaus

Gymnasium


sehr gut

Ein Ratgeber für Eltern, deren Kinder aufs Gymnasium kommen, oder bereits sind.
Ausgiebig werden Themen wie Elternabend, Elternsprechtag, Hausaufgaben, Klassenarbeiten, Nachhilfe und die Notengebung behandelt. Ebenso geht es um Lehrer, dem wichtigen Thema Mobbing und sogar Formbriefe sind vorhanden. Also sehr umfassende Themen, wo die wichtigsten Dinge, mit denen sich Eltern von schulpflichtigen Kindern auseinander setzen müssen, behandelt werden.
Das alles ist richtig gut geschrieben, für einen Ratgeber fast schon unterhaltsam zu nennen. Es werden Beispiele aus dem "richtigen" Leben angeführt, was Schülern und Eltern so widerfahren kann.
Es sind anschauliche Erklärungen und Vergleiche, die auch mal den Eltern einen Spiegel vorhalten, und einen an die eigene Schulzeit erinnern.
Grundsätzlich sollte man sich kümmern, voll und ganz hinter seinem Kind stehen, aber auch nicht überreagieren und überwiegend entspannt bleiben.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, das Lesen war unterhaltsam, lehrreich und hat Spaß gemacht. Sicherlich auch für alle anderen Schulformen anzuwenden. Zudem fand ich die Angabe der Telefonnummer von "nummer gegen kummer" toll. Wer weiß, ob das Kind sie nicht mal gebrauchen kann, nicht mit den Eltern sprechen möchte.
Ein rundum gelungener Schulratgeber.

Bewertung vom 25.02.2014
Vergeltung
Winslow, Don

Vergeltung


weniger gut

Der Elitesoldat Dave Collins ist im Ruhestand und arbeitet als Sicherheitschef des New Yorker Flughafens. Zu Feiertagen fliegen seine Frau und sein Sohn schon ein Mal vor, zu seinen Schwiegereltern, er will nach Dienstende folgen. Doch das Flugzeug, in dem seine Familie sitzt, explodiert. Die Regierung will scheinbar einen Terroranschlag vertuschen und so heuert Dave eine Söldnertruppe an um die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
"Der beste Thrillerautor unserer Tage", mit der Aussage wird das Buch beworben und ich war gespannt. Der Beginn dieses Thrillers war in Ordnung, gut zu lesen und auch gefühlsmäßig gut nachzuvollziehen. Den eher knappen Schreibstil empfand ich recht angenehm, auch gerade bei der Schilderung des Flugzeugabsturzes und das Leid von Dave Collins danach.
Doch je länger die Truppe aus ehemaligen Elitekämpfern zusammen ist, deren Planung und Einsätze beschrieben werden, desto schwieriger war für mich das Weiterlesen. Stellenweise habe ich die Seiten dann nur noch überflogen, zudem das Ende im Groben gut abzusehen war. Leider habe ich nicht sehr viel davon über die Feinheiten und Kurz-, und Langbezeichnugen von diversen Waffen zu lesen. Auch seltsame Buchstabenkombinationen, die dann netterweise doch immer wieder in Langform dahinter stehen haben mich nicht begeistert. Grundsätzlich eine gute Story, von der Idee her, die Umsetzung hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Eine Anreihung militärischer, waffentechnischer Fachausdrücke und Verständigungskürzel. Die anfängliche knappe, eher gefühllose Schilderung wurde mit Fortschreiten des Romans störender. Für mich kein toller Thriller und der Stil des Autors ist nicht für mich.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2014
Der Thron von Melengar / Riyria Bd.1
Sullivan, Michael J.

Der Thron von Melengar / Riyria Bd.1


gut

Zwei hervorragende, besondere Diebe. Doch Hadrian und Royce werden in eine Falle gelockt, sie sollen den König getötet haben, sind Opfer einer Intrige geworden. Natürlich können sie mit etwas Hilfe entkommen und den Erben des Königs so auch wieder zu Diensten sein.
Dies ist der Auftakt einer Serie über den Diebesbund Riyiria. Die Geschichte von Royce und Hadrian liest sich, die Beiden waren mir gleich sympathisch, zu Anfang waren da wirklich herrli-che Dialoge. Ein wenig davon kam im Verlauf der Geschichte wieder hervor. Doch die zwei Hauptcharaktere blieben leider etwas flach, wo doch so viel Potenzial in ihnen steckt! An Fantasy war ein wenig Magie vorhanden, aber trotz allem erinnerte mich das alles eher an Mittelalter als an eine Fanstasywelt. Die vielen verschiedenen, genannten Ländereien von Grafen, Gefolgsleuten waren für die Geschichte eher unbedeutend.
Eine Geschichte, die so jetzt nicht total neu ist, aber durchaus ausbaufähig ist, aus der man noch mehr hätte machen können. Die Abenteuer von Hadrian und Royce lasen sich aber gut und flüssig und das Buch hat mir gefallen. Vielleicht sind die weiteren Bände um die Riyiria etwas ausge-reifter und das Geheimnis um Royce Abstammung wird auch noch gelöst.
Eine gute Geschichte, die durchaus noch ausbaufähig ist, und gut unterhält.