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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 12.01.2011
Siegfried Fietz - Von guten Mächten und bewegten Zeiten
Vering, Jan

Siegfried Fietz - Von guten Mächten und bewegten Zeiten


ausgezeichnet

Vielleicht kannten Siegfried Fietz bislang nicht viele. Seinen vertonten Bonhoeffer - Text "Von guten Mächten wunderbar geborgen" jedoch können viele mitsummen. Seit Jahrzehnten gehört die Legende Siegried Fietz in die erste Reihe christlicher Musiker im deutschsprachigen Raum.

Jan Vering kennt den Komponisten seit vielen Jahren. Mit diesem Buch hat er eine stille und sehr bewegende Biografie vorgelegt. Eines der Fotos im Buch zeigt Fietz singend und Gitarre spielen im Wiener Stephansdom. Wer ihm einmal gelauscht hat, dem wird klar sein, Fietz singt nicht einfach nur so, er singt seinen Glauben.

Viel hat Jan Vering über Dietrich Bonhoeffer in seinem Buch geschrieben, aber dies war notwendig um Siegfried Fietz heute zu verstehen. Der fromme Siegerländer erscheint mir nicht in erster Linie Komponist, Sänger oder Produzent zu sein, sondern einer der im tiefsten Sinne mit den Mitteln der Musik auf seinem Weg der Nachfolge ist. Mit seinem großen theologischen Lehrer Bonhoeffer gerüstet, geht Siegfried Fietz seinen Weg und versucht Menschen zu begeistern, ja mitzuziehen.

Dabei wird in dieser Biografie sehr deutlich, auch das Leben des Siegerländers kennt Höhen und Tiefen. Vering hat dem entsprochen und nicht etwa eine gemütlich dahinpletschernde Biografie geschrieben, sondern eine interessante Aneinanderreihung von 34 Geschichten. Der Leser wird sich oft über die Vielseitigkeit von Fietz wundern und sicher auch mal erstaunt feststellen: Schau an, auch da hatte er seine Finger mit im Spiel. Wenn man ihn auch nicht als Erfinder von Clemens Bittlinger und Manfred Siebald bezeichnen kann, so war er doch Produzent ihrer ersten Platten.

Biografien wie diese sind so wichtig, weil sie uns Menschen in unsere Wohnzimmer bringen, derer wir bedürfen, um uns für unseren weiteren Weg geistlich zu stärken. In Siegfried Fietz hat der Leser einen beeindruckenden Künstler vor sich, der viel mehr als nur Künstler ist. Jan Vering ist für diese gelungene Biografie herzlich zu danken.


Christian Döring, www,buecherveraendernleben.npage.eu

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2011
Sahnehäubchen
Hertz, Anne

Sahnehäubchen


ausgezeichnet

Die Autorin ist eine Kunstfigur die aus den Schwestern Wiebke Lorenz und Frauke Scheunemann heraus geboren wurde. Macht man sich mit Nina in diesem Buch bekannt, wird schnell schon klar, beide Damen haben viel von sich auf die Protagonistin übertragen, kein Wunder also, dass dieses Buch das bisher beste geworden ist, was Beide bislang vorgelegt haben.

Nina ist eine von Grund auf freundliche junge Frau mit dem Herz auf exakt genau dem rechten Fleck. In der PR Agentur in der sie arbeitet bekommt sie verantwortungsvolle Aufgaben übertragen. Eigentlich ist das für Nina kein Problem, als sie jetzt aber zu einem Macho - Buch ein freundliches Gesicht machen soll und sogar für seine Vermarktung Patin stehen soll, da streikt Nina.

Aber ihre Chefin spricht ein Machtwort und Nina begleitet den amerikanischen Autor auf seiner Lesereise. Damit beginnt eigentlich erst so richtig das humorvolle Lesehighlight. Der Autor des Machobuches beweist, dass er genau so ist wie er den Machotyp in seinem Buch beschrieben hat.

Klar, dass es während dieser Reise mit dem Single Nina zu Spannungen und Auseinandersetzungen kommt. Die Lachmuskeln sind zwar nach dem Lesen ruiniert, aber diesem Buch ist man das schuldig.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2011
Für zwei Groschen

Für zwei Groschen "Zoggerstaa"


ausgezeichnet

Der Herausgeber dieses Buches hat Geschichten von Frauen und Männern gesammelt die seit Jahrzehnten in Oberhessen leben, manchmal von ganz woanders her stammen, sich aber hier eingebracht haben und längst dazugehören. Oft sind die Geschichten der zwölf Autoren nicht nur Lebenserinnerungen sondern auch Glaubensgeschichten, die für die junge Generation spannend zu lesen sein dürften.

Hildegard Amend beispielsweise erzählt davon wie sie am 14. Februar 1929 in einem Stall nahe der deutsch - tschechischen Grenze zur Welt kam. Aus Deutschland musste die junge Familie raus, weil der Vater Tscheche war. In Tschechien sollte sich der Vater von seiner Frau scheiden lassen, weil sie eine Deutsche war. Er tat es nicht und kam in Festungshaft.

Die Autorin beschreibt einen langen Weg voller Entbehrungen und immer wieder auch von Rückschlägen. Eines Tages landen sie im Aufnahmelager in Wetzlar - Hermannstein. Heute lebt die Autorin in Münchholzhausen.

Von ihrer Großmutter erzählt Luise Aurand. Sie weiß noch, dass die Großmutter eine Anhängerin von Pastor Martin Niemöller war. Noch heute besitzt sie das Gesangbuch ihrer Großmutter, dass diese 1890 zu ihrer Konfirmation geschenkt bekam und sie erinnert sich auch an das Lied, dass ihre Großmutter durch Freud und Leid ein Leben lang begleitet hat: "Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt . . ."

In all diesen Aufzeichnungen wird ein Leben lebendig, dass immer weniger Lebende selbst kennengelernt haben, von dem sie aber erfahren sollten. Deshalb ist es wichtig solche Geschichten aufzuschreiben, sie zu sammeln und zu veröffentlichen.
Geschichtsbücher über jene Zeit gibt es viele, sie werden auch gelesen, jedoch viel authentischer sind diese vor mir liegenden Lebens - und Glaubensberichte. Oft stecken sie voller selbst erlebten Weisheiten wie dieser von Artur Windolf: "In meinem Leben habe ich gelernt, wie wichtig der "innere Mensch" und die "geistlichen Werte" eines Geschehens sind und wie vergänglich äußere Abläufe sein können."


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2011
Findelgesichter
Langer, Christine

Findelgesichter


ausgezeichnet

"Findelgesichter

Die großen liegen auf den kleinen

Findelgesichter Kalk - und Kieselgestein:

Blinkende Muschelphantasie fürs Kinderauge"

Dieses Gedicht der 1966 in Ulm geborenen Christine Langer gab ihrem Gedichtband den Namen. Alle ihre Gedichte verraten viel von der Autorin. Sie muss eine geniale Beobachterin sein. Auch wenn sie von Gladiolen, Krähen, schreienden Katzen und Weidenkätzchen schreibt, habe ich beim Lesen immer wieder das Gefühl, die Autorin denkt beim Schreiben ständig an die Menschen die sie grad noch vor wenigen Minuten im Blick hatte.

Christine Langer legt mit diesem Band leise Gedichte vor, die aber nicht den Standpunkt der Autorin etwa verheimlichen. Sie hat einen und der klingt durch. In der Lyrik der Gegenwart gibt es dies nicht so häufig, vielleicht greife ich deshalb immer wieder zu den schon mehrmals gelesenen Texten. Selbst wenn ich ein Gedicht zum dritten oder vierten Male lese, entdecke ich immer wieder eine neue Nuance:

"Das Zugabteil

Ich stelle mich tot und bete

Vater unser

Die Landschaft rauscht

Vorbei der Himmel

Endet in Brillen

Gläsern sie sind dick und klein

Die Pupillen erstarrt"

Eh man sich versieht hat man sich selbst in den Gedichten der Christine Langer gefunden. Ich fühle mich ertappt, oft schmunzele ich und blättere schnell weiter . . .


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2011
Sturm am Horizont
Peterson, Tracie

Sturm am Horizont


ausgezeichnet

Dianne Chadwick lebt mit ihren Brüdern in Montana bei ihrem Onkel Bram. Ihre Eltern und ihre Schwestern hatte sie auf dem langen Treck in dieses Land verloren. Viele Siedler kamen im 19. Jahrhundert in das Land westlich des Mississippi.

Vom schweren Anfang auf der Farm und vom unerschütterlichen Glauben in die Zukunft ist dieses Buch geprägt, aber auch vom Zusammenleben von Indianern, Farbigen und weißen Siedlern. Bram Vandyke hat eine Halbindianerin geheiratet. Dianne freut sich als eines Tages die ehemaligen Sklaven Malachi und Faith zu ihnen kommen. Sie alle leben in der Farm ohne Vorurteile gut zusammen.

Dieses Glück wird immer wieder gestört und Dianne wartet sehnsüchtig auf ihren geliebten Cole der in Kansas für ein ein Jahr bei der Armee ist.

In diesem Buch lese ich: "Der Glaube "ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das, was man nicht sieht, existiert." Ohne diesen starken Glauben hätte Dianne wohl nicht durchgehalten. Fast unerträglich ist die Last die auf ihren Schultern ruht. Da wird ihr Onkel von einem Bär angefallen und schwer verletzt, ob ein Arzt gefunden werden kann ist nicht sicher. Cole, auf den sie so sehnsüchtig wartet kommt nicht, eigentlich müsste er längst auf der Farm eingetroffen sein. Dianne und Cole hatten sich versprochen nach dem einen Jahr der Armeezeit zu heiraten.

Cole und auch Dianne haben sich trotz aller Tief - und Rückschläge die Kraft bewahrt an Wunder zu glauben. Ob diese Kraft ausreicht um der Geschichte ein glückliches Ende zu geben, werde ich natürlich nicht verraten, wichtig ist aber auch immer wieder zu beobachten wie die Protagonisten immer wieder aufs neue Kräfte sammeln und im Glauben und der Liebe zu ihrem Gott und ihren Nächsten vorwärts kommen und selbst sogar zum Vorbild für andere werden.

Dieses Buch ist der zweite Band einer vierteiligen Reihe. Man kann die Bücher einzeln lesen, das volle Leseerlebnis kommt allerdings nur zum tragen wenn man alle vier Bände liest. Die Verlagsseiten verraten wann die nächsten Bände erscheinen.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2011
Tag der geschlossenen Tür
Schamoni, Rocko

Tag der geschlossenen Tür


ausgezeichnet

Hamburger Charme, ein wenig wehleidig, aber dennoch auch Humor besitzend - so treten dem Leser die Herren Rocko Schamoni und Michael Sonntag in diesem Buch entgegen. Wem das ein wenig widersprüchlich erscheint, dem kann ich nicht widersprechen, aber so sind die Tatsachen.

Der eine kommt als Autor des Buches daher, der andere als schräger Typ, manchmal ein wenig neben seinen Schuhen stehend - und ich mittendrin frage mich: Wieviel steckt wohl vom Autor in der Person des Michael Sonntag?

Der Protagonist verliebt sich in eine Handyverkäuferin, schreibt ihr sogar, obwohl er sonst im Leben oft kneift. Er ist sicher nicht das, was als Überflieger oder Erfolgsmann bezeichnet wird, aber er hat dem Leser wertvolle Ansichten über das Leben im allgemeinen und im speziellen vorzutragen. Mich haben seine Aussichten oftmals überrascht, aber unsinnig waren sie nie.

Selbst ein Buch hat Michael Sonntag geschrieben, leider will der Taschenbuchverlag es nicht haben. Frau Gerster vom Verlag teilt ihm die Ablehnung des Verlages freundlich, aber bestimmt mit. Und was tut Michael Sonntag? Er zieht nicht etwa den Kopf zwischen die Schultern oder schickt das Manuskript an den nächsten Verlag weiter, nein, Michael Sonntag schreibt an Frau Gerster zurück. Er fragt sie, ob sie nicht schon mal den Standardvertrag an ihn schicken will, ja er bietet ihr sogar ein Treffen ganz privat an . . .

So voller Ernst und Komik lernen wir Michael Sonntag kennen und der Leser kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus. Ich habe mich sehr über Herrn Sonntag amüsiert und irgendwie ist er mir auch ans Herz gewachsen. Bei meinem nächsten Hamburgausflug werde ich meine Augen nach ihm offenhalten, er gehört zu den Typen die ich gern kennenlernen würde.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2011
Blutstein
Theorin, Johan

Blutstein


ausgezeichnet

Nach seinen Krimis "Öland" und "Nebelsturm" hat der Autor aus Göteborg mit "Blutstein" seinen bislang besten Krimi vorgelegt.

Wie bereits in seinen beiden vorhergehenden Krimis bedient sich Johan Theorin uralter Mythen und Legenden seiner nordischen Heimat und der Person des Gerlof Davidsson.

Per Mörner zieht mit seinen Töchtern nach Stenvik. Grad da hin wo die Steine im Steinbruch so rot wie Blut schimmern. Per kennt die alten Mythen. Seinen alten kranken Vater hat er auch nach Stenvik geholt, dieser wird hier vor seinen Augen ermordet.

Selbst Elfen und Trolle spielen in diesem Krimi eine wichtige Rolle, aber keine Angst, vor einem Fantasybuch sind Krimifreunde bei Johan Theorin sicher. Pers Nachbarin glaubt zwar an Elfen und Trolle und lebt auch in einer magischen Welt, aber Per ist auf der Suche nach dem Mörder seines Vaters und taucht dabei immer tiefer in die Geschichte ein. Er wird in diesem Buch im Angesicht der Wahrheit zutiefst erschüttert sein . . .

Irgendwann beim Lesen rückte bei mir die Frage nach dem Mörder etwas zurück. Langsam und mit nordisch - wohltuender Schwere erzählt Johan Theorin seine Geschichte, immer mehr steigt der Spannungsbogen und er fällt niemals.

Fasziniert bin ich von der Atmosphäre die dem Autor in seinem Buch gelingt. Theorin führt mich in eine fremde Welt und zeichnet mit Hilfe weniger Figuren eine beeindruckende Geschichte die nicht wieder loslässt.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2011
Wie ein Baum mit tiefen Wurzeln

Wie ein Baum mit tiefen Wurzeln


ausgezeichnet

Ein Buch mit so vielen Autoren habe ich nicht jeden Tag vor mir liegen, aber schließlich handelt es sich bei diesem Buch ja auch um ein Andachtsbuch für jeden Tag und da bedarf es vieler Stimmen, dem Buch tut diese Stimmenvielfalt sehr gut.

Bekannte und unbekannte Autoren haben die Andachten geschrieben. Sie alle geben tägliche Impulse, geistliche Nahrung, Gottes Wort und die jeweilige ganz persönlichen Gedanken des Autors der sich mit der Meinung des Lesers hier treffen wird.

Der für seine offenen Worte bekannte Hans - Joachim Eckstein beispielsweise fragt: "Aber was bedeutet es dann, an Christus zu glauben: Freude oder Traurigkeit, Stärke oder Schwachheit, Gewinn oder Verlust, Glücklichsein oder Leiden,Frieden oder Kampf? Beides - und das Erste mitten im Zweiten!" Indem der Leser sich mit den Gedanken der Autoren beschäftigt, erarbeitet er sich seinen ganz eigenen Standpunkt - eben die tägliche geistliche Ration, derer wir bedürfen. Dieses Buch ist sehr gut geeignet um täglich von Gottes Liebe und Allmacht zu erfahren.

Schade, dass der Verlag gerade dieses Andachtsbuch, dass viel länger als nur ein Jahr reicht nicht als gebundenes Buch veröffentlicht hat und sehr schade auch, dass weit über 90 Prozent aller Autoren dieses Buches aus dem alten Bundesgebiet stammt. Dies ist vor allem deshalb traurig, weil man vermuten könnte, dass in den neuen Bundesländern niemand zu finden ist der gern von seinem Glauben schreibt.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.