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Benutzername: 
Gisel
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 1349 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2023
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

Eine Frage der Schuld

1946 flieht Gretel mit ihrer Mutter nach Paris, beide versuchen der Vergangenheit zu entkommen. Ein neuer Name, eine erfundene Lebensgeschichte sollen ihnen dabei helfen. Fast 80 Jahre später lebt Gretel in einer ruhigen Gegend in London. In der Wohnung unter ihr zieht eine neue Familie ein. Gretel wollte eigentlich nur eine gute Beziehung zu der Familie herstellen, doch dann kriegt sie einiges mit, das Erinnerungen in ihr weckt. Und sie merkt erneut, wie das Thema Schuld sie zeit ihres Lebens verfolgt.

Nach und nach erfährt der Leser Gretels Geschichte, die in mehreren Zeitebenen erzählt wird. Wie lebt es sich mit einer Schuld, die so groß ist, dass sie vom Vater auf die Tochter weitergereicht wird? Es ist ergreifend, wie Gretel damit umgeht, ich konnte ihre Handlungsweise immer nachvollziehen. Die Geschichte ist atmosphärisch dicht erzählt, ich habe mit Gretel mitgefiebert, wie es ihr gelingt, ein neues Leben im Schatten dieser Schuld aufzubauen.

Dieses ergreifende Buch zum Thema Schuld empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 27.01.2023
Für euch
Sayram, Iris

Für euch


sehr gut

Beeindruckende Lebensgeschichte

Iris wächst in Köln auf, ihre Kindheit und Jugend fallen in die 80er und 90er Jahre. Das Leben in der Kleinfamilie ist von Geldknappheit geprägt, aber auch von der Liebe der Mutter, die immer für andere da ist. Iris‘ Mutter hat dabei die verschiedensten Arbeiten übernommen. Als es mit ihrer Mutter zu Ende geht, macht Iris sich Gedanken darüber, wie ihre Mutter ihr Leben verbracht hat, immer in Aufopferung für ihre Familie und vor allem für ihre Tochter.

Es ist kein einfaches Leben, das Iris von ihrer Mutter beschreibt. Denn Mimi hat die verschiedensten Arbeiten übernommen, von der Klofrau bis hin zur Prostitution. Die Geschichte enthält viele autobiografische Momente, so dass die Erzählung sehr berührend wird. Nach und nach ergibt sich ein sehr eindrückliches Bild der Mutter, die scheinbar nie die gute Laune verlor und immer wieder auch aus den schwierigsten Situationen einen Ausweg fand: eine Frau, die stets für andere stark war.

Diese beeindruckende Lebensgeschichte empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2023
Winterzauber im Ferienhaus Talblick
Friedrich, Janka

Winterzauber im Ferienhaus Talblick


sehr gut

Weihnachtsromantik

Sophie führt das Ferienhaus Talblick in Schönbach. Sie ist fest entschlossen, das Ferienhaus weiterzuführen, auch wenn rund um sie herum viele Betreiber aufgegeben und ihre Grundstücke an große Hotelketten verkauft haben. Überraschend mietet sich vor Weihnachten Lennart bei ihr ein. Was sie nicht weiß: Er soll sie im Auftrag einer großen Hotelkette so bearbeiten, dass sie das Haus doch noch verkauft. Seine Hochzeit mit der Erbin dieser Hotelkette steht bereits fest und soll zwei Wochen später stattfinden. Doch Lennart und Sophie verlieben sich ineinander…

Es ist Vorweihnachtszeit, und man meint in diesem Buch den Duft von Vanillekipferl und Glühwein zu riechen. Unter dem Eindruck der weihnachtlichen Vorbereitungen verlieben sich Lennart und Sophie, und so entsteht eine Liebesgeschichte wie man sie erwartet, mit einigen Hindernissen, doch letztendlich weiß man ja, wie die Erzählung ausgehen muss… Es ist das weihnachtliche Drumherum, das diese Liebesgeschichte zu etwas Besonderem macht.

Diesen Wohlfühlroman mit vielen Weihnachtserwartungen und jeder Menge Romantik empfehle ich am besten für die Weihnachtszeit, wenn man sich mit Plätzchen und Glühwein ein paar schöne Stunden zum Entspannen gönnen möchte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 25.01.2023
Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
Thomas, Aiden

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald


ausgezeichnet

Gelungene Neuinterpretation

Vor fünf Jahren war Wendy mit ihren Brüdern im Wald verschwunden, doch sie kam allein wieder zurück, ohne jemals erzählen zu können, was geschehen war. Seit einiger Zeit malt sie wie besessen immer wieder einen Jungen, den sie eigentlich nicht kennen kann. Dann trifft sie auf ihn, sie weiß genau, dass dies Peter Pan ist, doch woher weiß sie das überhaupt? Zeitgleich sind Kinder verschwunden, so wie Wendys Brüder damals. Wendy ahnt, dass sie etwas über Peter wissen muss und dass die verschwundenen Kinder irgendwas mit der Geschichte zu tun haben müssen. Doch dazu muss sie sich den Erinnerungen stellen, und sie werden schmerzhaft sein...

Die Geschichte von Peter Pan ist allgemein bekannt, an sie knüpft der Autor Aiden Thomas mit diesem Roman an. Er lässt eine Geschichte entstehen, in der Wendy und Peter Jugendliche sind, sie zeigen erste zarte Gefühle füreinander. Die Geschichte von Peter Pan wird neu erzählt, es zeigen sich dunkle Schatten, wo bisher nur Licht zu sein schien. Mir hat diese Neuinterpretation sehr gut gefallen, gerade im Zusammenhang mit den nunmehr älteren Protagonisten, die sich inzwischen weiter entwickelt haben. Mit Wendy und Peter zu erforschen, was hinter Nimmerland steckt und was damals vor fünf Jahren geschehen ist, hat mich zum Miträtseln animiert. Dabei wirkt die Geschichte wie ein Sog, der mich immer weiter ins Geschehen hineinzog, wollte ich doch unbedingt wissen, was hinter all den Geschehnissen steckt. Die Erzählung lässt ein unbekanntes Nimmerland entstehen, das ich unbedingt entdecken wollte.

Diese Neuinterpretation von Nimmerland und von Wendy und Peter Pan empfehle ich sehr gerne weiter. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 24.01.2023
CATAN Bd.1
Teuber, Klaus

CATAN Bd.1


ausgezeichnet

Auf der Suche nach einer besseren Zukunft

Norwegen, im Jahr 860. Asla, die Tochter des Wikingerfürsten Halldor möchte einer ungeliebten Ehe entfliehen, zu Thorolf, den sie liebt und mit dem sie sich insgeheim verlobt hat. Mit ihr flieht auch ihre Schwester Stina. Doch ihr Vater Halldor sinnt auf Rache. Deshalb bricht Thorolf mit Asla und Stina sowie mit seinen Halbbrüdern Yngvi und Digur sowie weiteren auswanderungswilligen Siedlern auf nach Catan, von dem einer der Dorfbewohner erzählte. Catan, das Land der Sonne… Es ist eine Fahrt ins Unbekannte, doch die Siedler sind fest entschlossen, sich eine neue, bessere Zukunft zu erarbeiten.

Klaus Teuber, dessen Spiel „Die Siedler von Catan“ eindeutig Kult wurde, hat eine Hintergrundgeschichte dazu geschrieben. Der erste Teil der Saga liegt hiermit vor. Es ist eine groß angelegte Geschichte, geprägt von dramatischen Ereignissen, von Träumen von einem besseren Leben und von Veränderungen, die sich durch die Ereignisse ergeben. Der Leser wird entführt in das Leben der Wikinger im Jahr 860 und danach, man erfährt viel über die Mentalität der Menschen wie auch über ihren Alltag, sowohl in Norwegen wie auch auf dem Weg in eine neue Zukunft und in der neugegründeten Siedlung in Catan. Dem Autor war es wichtig, eine Geschichte zu schreiben, wie sie hätte stattfinden können, und das ist ihm auch gut gelungen. Die Charaktere sind gut angelegt, ihre Entwicklung schlüssig, so dass eine spannende Geschichte entstanden ist, die den Leser von Anfang bis Ende fesselt. Ich bin bereits gespannt auf die Fortsetzung.

Mich hat dieses Buch bestens unterhalten können, so dass ich es unbedingt weiter empfehlen möchte. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 20.01.2023
The Other Side Of The Sky-Die Göttin Und Der Pri

The Other Side Of The Sky-Die Göttin Und Der Pri


ausgezeichnet

Magie trifft auf Wissenschaft

Prinz Norths Heimat liegt über den Wolken. Als er mit seinem Flugzeug abstürzt, findet er sich in einer anderen Welt wieder, von der er nichts wusste. Er landet in Nimhs Welt, sie selbst ist eine wiedergeborene Göttin ihrer Welt. Während Nimh glaubt, dass mit Norths Erscheinen eine Prophezeiung in Erfüllung geht, hofft North, dass sie ihm helfen kann, in seine Heimat zurückzukehren. Ihre Schicksale sind auf eine besondere Weise miteinander verbunden…

Es sind zwei völlig verschiedene Welten, aus denen Nimh und North stammen: Während Norths Heimat technikbegeistert ist und die Menschen dort sich alles mit Wissenschaft und Logik erklären, ist es in Nimhs Welt die Magie und die Traditionen, die vorherrschen. Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt, so dass der Leser beide gut kennenlernt und einen guten Eindruck der beiden Welten erhält, in denen Nimh und North leben. Die Geschichte bietet einige überraschende Wendungen, die die Spannung anheizen. Der Cliffhanger macht furchtbar neugierig auf die Fortsetzung. Ich durfte das Buch als Hörbuch genießen. Die Sprecher Julia Nachtmann und Aleksandar Radenkovic erzählen jeweils die Sichtweise von Nimh und von North, ich habe mich gerne von ihnen in die Welt des Prinzen und der Göttin entführen lassen.

Das Buch erzählt von einer interessanten Welt, ich habe mit Nimh und North die gesamte Erzählung über mitgefiebert, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 19.01.2023
Dark Clouds
Falk, Thilo

Dark Clouds


ausgezeichnet

Erschreckend realistisch

Regen, Regen, Regen – er scheint gar nicht mehr aufzuhören. Starkregen, Erdrutsche, Sturmfluten bedrohen das Land. Die enormen Wassermassen zerstören die Gebäude und die Infrastruktur des Landes. Die Wolkenkundlerin Fjella Lange, der IT-Spezialist Arian Fischer und der Schadensgutachter Philipp Graf suchen nach den Hintergründen zu diesen Extremwetterereignissen und finden sich bald in einem gnadenlosen Wettlauf gegen die Zeit.

Das Bild, das der Autor Thio Falk hier malt, zeigt erschreckende Folgen des Klimawandels. Oder steckt da noch was anderes dahinter? Es ist spannend, Fjella Lange, Arian Fischer und Philipp Graf auf der Suche nach den Gründen zu diesen extremen Wetterlagen zu begleiten. Die Geschichte erscheint erschreckend realistisch. Das Geschehen wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die kurzen Kapitel heizen die Spannung noch mehr an, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.

Diese spannende Geschichte um den Klimawandel konnte mich schnell fesseln, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle und alle 5 möglichen Sterne empfehle.

Bewertung vom 18.01.2023
Pups! Wer war's?
Henson, Mike

Pups! Wer war's?


ausgezeichnet

Bestens geeignet für die kleinen Leser

Zebra, Giraffe, Panda und andere Tiere sind unterwegs zur Arbeit. Doch als der Aufzug losfährt, stinkt es plötzlich: Wer hat denn hier gepupst? Ein Tier nach dem anderen steigt aus, und immer wieder macht es „Pups!“ Der Übeltäter ist dann eine echte Überraschung…

Dieses wunderschön gestaltete Pappbuch für Kinder überrascht mit einer lustigen Geschichte und einer aufwendigen Aufmachung. Hier kann nicht nur mitgefiebert werden, sondern es gibt auch jede Menge Spiel-Effekte. Das Buch enthält dem Alter entsprechend wenig Text, der dafür eingängig geschrieben ist. Ergänzt wird dieser durch die Illustrationen, bei denen man gut auf Entdeckungstour gehen kann. Durch die dicken Pappseiten gerät das Buch sehr robust und ist bestens geeignet für kleine Kinderhände.

Diese lustige Geschichte mit viel Mitmachpotential empfehle ich sehr gerne weiter für die kleinen Leser ab 2 Jahren und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 18.01.2023
Die Meerjungfrau von Black Conch
Roffey, Monique

Die Meerjungfrau von Black Conch


sehr gut

Moderne Meerjungfrauen-Geschichte

Im April 1976 trifft David, ein junger Fischer, eine Meerjungfrau im Meer vor einer karibischen Insel an: Aycayia. Sie war vor Jahrhunderten eine Frau und wurde von den anderen Frauen ihres Dorfes verflucht, als diese um ihre Männer fürchteten. David besucht sie öfters mit seinem Fischerboot, doch unversehens wird sie von amerikanischen Touristen aus dem Meer gefischt. David kann sie im letzten Moment retten und versteckt sie bei sich zu Hause, wo sie sich ganz langsam in eine Frau zurückverwandelt. Doch werden David und Aycayia eine Zukunft haben?

Die Geschichte um Aycayia beginnt wie ein Märchen, fasziniert habe ich gelesen, wie David sie retten konnte und wie die beiden sich ganz sanft annäherten, wie die Vergangenheit der beiden so langsam verblasste und sich eine neue Zukunft zu zeigen begann. Es sind viele Themen, die diese Geschichte streift, angefangen von Kolonialismus, Familienleben in einem Fischerdorf, Anderssein, Außenseitertum bis hin zur Frage der Identität, wenn Aycayia von manchen Mitmenschen gar nicht als Mensch wahrgenommen wird. Als etwas schwierig empfand ich die Sprache, die detailgetreu den Hintergrund des Fischerdorfes spiegeln soll, andererseits hat mich der ungewohnte Sprachstil des öfteren aus dem Lesefluss gerissen. Aycayia und David konnten mich in ihren Erlebnissen überzeugen und wurden bereits auf den ersten Seiten zu Sympathieträgern, mit denen man gerne mitfiebert. Und auch wenn ich einen anderen Schluss favorisiert hätte, muss ich gestehen, dass dieses Ende doch am besten zu dieser Geschichte passt.

Dieses moderne Märchen fabuliert eine ungewöhnliche Geschichte und stellt untergründig eine Menge Fragen, die mich nach der Lektüre etwas nachdenklich hinterließen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 18.01.2023
Isengrim
Görg, Christoph

Isengrim


ausgezeichnet

Ein Sherlock Holmes des Mittelalters

Niki Wolff, der unversehens aus der Gegenwart ins Mittelalter katapultiert wurde, freut sich auf seine Hochzeit mit Engeltrud. Als die Trauzeugin seiner Braut ermordet wird, geschah das angeblich durch Isengrim, ein Unwesen, das bereits vor 15 Jahren grausam gemordet hat. Doch Niki hat Bedenken, dass es ein Werwolf war, der die junge Bademagd auf dem Gewissen hat. Zusammen mit dem Bruder seiner Braut, Bertram, soll er den wahren Täter ausfindig machen. Niki erinnert sich an sämtliche Krimis, die er gelesen hat, um seiner Aufgabe gerecht zu werden, und agiert im Sinne eines mittelalterlichen Hercule Poirot bzw. Sherlock Holmes.

Dieser historische Krimi nimmt sich Zeit, um die Geschichte zu erzählen. Der Vorteil diesers Vorgehens ist, dass man als Leser gut in das mittelalterliche Städtchen Krems hineinfindet. Das Buch ist der dritte Teil der Reihe um Niki Wolff, kann aber auch gut ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Niki Wolff als mittelalterlicher Sherlock Holmes, der immer wieder Vergleiche zu seinem einstigen modernen Leben zieht, ist ein guter Beobachter, er hat viel gelernt aus den Krimis, die er früher gelesen hat. Als Troubadour hat er sich ein gutes Auskommen gefunden, er unterhält die Menschen mit einem Schatz an Liedern aus der heutigen Zeit. Hier gibt es, bei aller Spannung, auch einige lustige Momente, wenn ihm Begriffe aus der heutigen Zeit entschlüpfen, mit dem die Menschen im Mittelalter gar nichts anfangen können. Die Auflösung findet statt ganz im Stil der englischen Krimi-Tradition, wenn der Täter in großer Runde entlarvt wird.

Auf dem Hintergrund des mittelalterlichen Geschehens hat mich das Buch gut unterhalten können, und siehe da, ich bin auf eine neue Reihe aufmerksam geworden, die ich unbedingt lesen möchte. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.