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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2212 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2023
Geheimes Wissen
Hockney, David

Geheimes Wissen


ausgezeichnet

Mit David Hockney wäre ich jetzt gern einmal im Rijksmuseum in Amsterdam durch die aktuelle Vermeer-Ausstellung geschlendert, aber ich denke, bei purem schlendern und bestaunen wäre es nicht geblieben den Hockney hat diesen gewissen Blick! Hockney „zerlegt“ die großen Kunstwerke unserer Zeit und erzählt uns anhand seiner Erkenntnisse wie die Bilder damals entstanden sind/ sein könnte. Der Pop-Artist ist ein Meister selbst mit seinem Blick und ich kann Ihnen versichern, der Zauber den Sie selbst beim betrachten verschiedenster Kunstwerke erleben, wird sich durch dieses Buch nicht in Luft auflösen! Der Zauber bleibt weiterhin bestehen aber wir werden die Gemälde alle noch intensiver bestaunen als ohnehin! Hockney erläutert bestens wie er sich in die Gemälde und Pinselstriche und Führungen selbst hineinversetzt. Hier und da dreht er Bilder spiegelverkehrt einfach um und zeigt dadurch wie extremst detailliert Künstler damals schon gezeichnet (siehe Gläser etc.) haben! Aber nicht nur das! Hockney beleuchtet auch kleinste Strukturen, Spiegel oder Gemälde im Bild selbst, Kleidung, eben auch einfach mal einzelne Ausschnitte im Bild selbst. Das Buch wird definitiv jeden Kunstfreund erfreuen und begeistern! Auch die Optik und Haptik ist Coffeetable-Book-reif! Der feste Einband und auch die Größe sind bestens gewählt! Hier und da finden sich aufklappbare Seiten mit erstaunlichen Vergleichen oder eben kleinste Details ganz groß. Was mir hier besonders gefallen hat: Hockney drängt niemanden seine Meinung auf! Er sieht und berichtet darüber, was nicht heißt das seine Meinung jetzt die alleinseligmachende ist - jeder wird von uns etwas anderes sehen und das ist doch auch gut so!

Ein wunderbares Buch für Kunstfreunde! 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 24.04.2023
Kopfschmerzen selbst behandeln
Liebscher-Bracht, Roland;Bracht, Petra

Kopfschmerzen selbst behandeln


schlecht

Klappentext:

„Endlich wieder schmerzfrei!



Fast 70% aller Erwachsenen leiden zumindest hin und wieder unter Kopfschmerzen, manche sind ein Leben lang massiv beeinträchtigt. Der Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht hat zusammen mit seiner Frau, der Ärztin Dr. Petra Bracht eine einzigartig wirkungsvolle Methode gegen solche Schmerzen entwickelt, die eine echte Chance bieten, Kopfschmerzen loszuwerden.



Mit der Erfahrung aus über 30-jähriger Forschung und therapeutischer Praxis erklären die Autoren, warum die Entstehung vieler Schmerzen bisher falsch verstanden wurde. Die wahre Ursache sind meist zu hohe Spannungen der Muskeln und Faszien. Mit einem hoch effizienten, speziell entwickelten Übungsprogramm aus Light-Osteopressur, Dehnungs- und Kräftigungsübungen sowie Faszien-Rollmassage leitet Roland Liebscher-Bracht persönlich die Selbstbehandlung an.



Was dieses Buch bietet:



Verstehen wie Kopfschmerzen entstehen und warum herkömmliche Therapien meist nicht dauerhaft helfen

Akute Kopfschmerzen spontan durch Selbstbehandlung auflösen

Das einzigartige speziell entwickelte Liebscher & Bracht Übungsprogramm

Auf Dauer schmerzfrei bleiben“



Das Buch wirbt mit dem Slogan „Auf Dauer schmerzfrei bleiben!“ - schön wärs! Ich bin selbst seit fast 20 Jahren Migräne-Patientin (Cluster und „normale Migräne“ mit Aura) und ich kann definitiv klar sagen: dieses Buch ist einfach nicht empfehlenswert! Die Autoren versuchen immer wieder ihren Namen mit Praxis zu bewerben oder auf kostenlose Trainingsvideos ihres Accounts hinzuweisen - alles macht den Anschein einer Kaffeefahrt nur eben ohne Heizdecken-Verkauf. Was mich aber am meisten hier gestört hat war, es wird seltenst der Hinweis gegeben einen guten Neurologen aufzusuchen der sich vielleicht eben auf Migräne/ Kopfschmerzen spezialisiert! Nur mit einem richtig guten Neurologen kann man dieses Thema vernünftig (heißt nicht gänzlich) in den Griff bekommen (und dann kommen die weiteren Medizinbereiche wie Orthopäde, Zahnarzt, Neuropsychologe etc.)! Mirgäne und auch Kopfschmerz immer mit Stress in Verbindung zu bringen ist einfach falsch, auch was verspannte Muskeln betrifft ist es einfach nicht richtig nur den Hauptaugenmerk auf Entspannungsübungen oder Osteopressur zu setzen (wer sich den Osteopaten leisten kann - super!, was denn wer sich das nicht leisten kann?)! Auch die Erklärung wie Kopfschmerz oder Migräne entsteht fand ich äußerst simpel. Die Ärztewelt kann bis heute nicht klar sagen wie massive Migräne oder massiver Kopfschmerz entsteht! All das sind nur Vermutung welche in der Medizinwelt begutachtet und erforscht werden. Deshalb fand ich das Erklären von den Autoren einfach nicht sinnvoll und richtig. Und wer dann einerseits von einer richtigen Ernährung spricht und ein paar Seiten später von Nahrungsergänzungsmittels als Helfer berichtet - sorry, aber das passt einfach nicht zusammen! Hier braucht es eine ausgeklügelte Ernährungsberatung beim Profi verbunden mit dem Neurologen, Hausarzt etc.! Es ist absolut nicht möglich in einem so dünnen Buch die Thematik Kopfschmerz und Migräne sinnvoll zu beleuchten! Ich kann aus Erfahrung (ich mache seit 15 Jahren Yoga und habe seit fast 20 Jahren Migräne) klar sagen, es braucht so viel mehr als nur Entspannungsübungen! Als Migräne-Patient bedarf es einem festen und sehr komplexen Arztgerüst aus vielen Sparten die miteinander kooperieren müssen und natürlich der kampfwillige Patient selbst! Dieser Aufbau ist hart und dauert lang aber das Buch hier ist weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Buch ist einfach nicht empfehlenswert!

Bewertung vom 24.04.2023
Greens & Beans
Weber, Anne-Katrin

Greens & Beans


sehr gut

Bohnen, Linsen und Co. sind nunmal gesund, das steht fest! In diesem Buch nimmt das Autoren-Duo Weber und Schadt genau diese Leckereien genau unter die Lupe. In sehr ausgewogenen und wirklich überraschenden Rezepten wird aufgezeigt wie vielfältig Linsen, Bohnen und Erbsen wirklich sind. Es gibt sinnige Erklärungen zu den Hauptprotagonisten aber auch die Rezepte an sich sind übersichtlich und durchdacht niedergeschrieben. Hier und da braucht es etwas Vorlaufzeit bzw. Vorbereitung - also immer die Rezepte frühzeitig durchlesen bevor man starten will. Neben den Rezepten gibt es aber auch sehr sinnvolle Tipps und Tricks zur richtigen und vor allem hygienischen Lagerung unserer drei Megastars. Die Rezepte und auch die Erklärungen sind alle wunderbar mit Bildern untermalt und lockern somit das Gesamtbild auf.

Was mich gestört hat sind die Anglizismen. Warum muss man alles auf Englisch schreiben? Menschen die diese Sprache nicht beherrschen werden hier einfach nur große Fragezeichen gleich beim aufschlagen des Buches haben und es mit Sicherheit schnell wieder schließen. Wenn es einfach alles auf Deutsch niedergeschrieben wäre, wäre es perfekt. Somit vergebe ich 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 24.04.2023
Einkehren
Hobmeier, Elsbeth

Einkehren


sehr gut

Eine Wanderung ohne gute Einkehr ist nunmal keine gute Wanderung! In diesem äußerst puristischem Buch werden dem Leser 50 besondere Einkehr-Möglichkeiten rund um die Voralpen, die Schweizer Alpen und im Jura aufgezeigt. Dieses Buch ist eine Art kulinarischer Reiseführer wenn man so will. Einerseits dürfen wir hier die Landschaft bestaunen aber eben auch die ausgewählten Lokalitäten. Alles erliest sich sehr ausgewogen und stimmig. Hier geht es um landestypische Spezialitäten aber auch um eben ganz außergewöhnliche Leckereien. Für jeden Gaumen und jeden Wanderschuh ist da etwas dabei! Neben diesen Tipps gibt es aber auch Informationen rund um Anfahrt und Öffnungszeiten (wobei man sich diese immer wieder kurz vor Beginn aktualisieren sollte!) sowie kleine Karten als Hilfsmittel. Für die richtige Wanderung empfehlen sich aber richtig professionelle Wanderkarten…

Das Buch hat nicht nur eine besondere Optik und Haptik sondern eben auch einen interessanten Inhalt. Es wäre toll wenn es eine Art Reihe wäre und diese auch andere Regionen beleuchten würde. Alles in allem ein wirklich reizvolles Buch - 4 von 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 23.04.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


ausgezeichnet

Mit „22 Bahnen“ hat Autorin Caroline Wahl ein mehr als beeindruckendes Debüt verfasst. Ihre Geschichte rund um die beiden Schwestern Tilda und Ida sind einerseits hart aber auch gleichzeitig unglaublich weich und zart. Dieser Wechsel allein ist gigantisch von Wahl mit den richtigen Worten in Szene gesetzt worden. Tilda hat einen strengen Tagesablauf der einerseits für sie Anker ist aber auch Ablenkung zu gleich - zu Hause sitzt ihre Mutter die mehr nach Alkohol riecht als man es ertragen kann. Und da ist dann auch joch Ida, Tildas kleine Schwester. Hier kommt der Beschützer-Instinkt klar hervor bei Tilda und auch beim Leser bleibt er nicht aus. Man will Ida vor ihrer eigenen Mutter schützen. Aber kann es das wirklich alles gewesen sein für Tilda? Sie studiert doch, hat gewisse Pläne und Träume und dann muss sie auch noch geld verdienen das sie überhaupt irgendwie überleben können wenn es schon die eigene Mutter nicht mehr für ihre Kinder schafft! Die Fröhlichstraße in der sie wohnt hat längst alle Fröhlichkeit verloren und ein Kinderlachen gibt es selten. Es ist hart und traurig gleichzeitig - auch für uns Leser. Mit ihren Schwimm-Session vertreibt sich Tilda ihre Sorgen. Zumindest für eben diesen einen schwerelosen Moment im Wasser und dem Gegenstrom den das Wasser bietet, zeigt sich, sie kann es schaffen. Aus ein paar Bahnen werden dann irgendwann 22. sie schwimmt sich regelrecht frei von allem und man kann es nur zu gut verstehen. Und dann taucht auch noch Viktor auf. Auch er schwimmt 22 Bahnen. Aber warum? Welche Sorgen hat er? Erlesen Sie selbst dieses bezaubernde Geschichte! Der Spruch „Nach Regen folgt der Sonnenschein“ passt hier bestens, denn Tilda und auch Ida sind kleine Kämpfernaturen die sich durch das Leben durchbeißen. Sie wurden schnell selbstständig und eben groß als andere in ihrem Alter aber Tilda muss auch ihren eigenen Weg finden, genau wie Ida! Beide kann nichts trennen auch wenn zu Hause auch die letzte Karte im Kartenhaus zusammenbrechen zu droht. Caroline Wahl hat immer besondere Worte gewählt für ihre Geschichte. Ihr Ausdruck ist ebenfalls immer bestens der Situation angepasst und nimmt den Leser auf eine richtige Berg-und-Tal-Fahrt der Gefühle mit. Wahl versteckt kecke Pointen in ihren Worten wie eben die „Fröhlichstraße“ oder eben die Steigerung bzgl. der 22 Bahnen im Wasser. Sie schreibt sehr zweideutig und man liest immer wieder hervorragend zwischen den Zeilen - wenn man denn will als Leser. So eine Geschichte auf so wenigen Seiten so gefühlvoll und wortgewaltig zu verpacken, ist schon wirklich bemerkenswert! 5 Sterne inkl. Leseempfehlung für dieses Debüt! Caroline Wahl sollte man sich unter den Autorinnen unbedingt merken!

Bewertung vom 23.04.2023
3000 Yen fürs Glück
Harada, Hika

3000 Yen fürs Glück


ausgezeichnet

Klappentext:

„Was fange ich mit 3000 Yen an?



Kaufe ich mir dafür eine Teekanne? Eine rosa Geldbörse? Oder lade ich meine Freundinnen zum Essen ein? Kotoko, die Matriarchin der Familie Mikuriya, ist überzeugt: Wie man diese eher kleine Summe ausgibt, sagt viel über die eigene Persönlichkeit aus. Und ihre Enkelin Miho stellt fest, dass da etwas dran sein muss ...



Vier Frauen im heutigen Japan, ihre Träume und Wünsche. Ob es die erste Liebe der jungen Miho ist oder die langjährige Ehe ihrer Mutter, die Sorgen der Großmutter um ihre Rente oder die Familienplanung von Mihos Schwester – sie alle machen sich Gedanken um ihre Zukunft und fragen sich: Beeinflusst Geld unsere Persönlichkeit? Wie weit können wir unser Schicksal bestimmen? Ist es je zu spät, von vorn anzufangen?“



Der aktuelle Roman von Hika Harada hat mir mehr als nur gut gefallen! Ich finde die Mischung aus Roman, Finanzencheck und gleichzeitig auch Informationen über die (finanziellen) Gepflogenheiten Japans kennenzulernen großartig. Harada hat einen sehr flüssigen und verständlichen Schreibstil. Sie mahnt zu keinem Zeitpunkt weder bei uns Lesern oder eben auch bei ihren Protagonisten - sie schreibt stets besonnen und informativ. Erstmal sollte man sich die Mühe machen 3000 Yen in unsere Währung umzurechnen und dann eben der Geschichte und ihrem Verlauf still zu folgen. Man kommt unweigerlich immer wieder selbst ins nachdenken und fragt sich, wie man selbst damit umgehen würde mit eben jener Summe. Was wäre wichtig? Lebenswichtig? Und was ist einfach nur unnütz? Aber Geld und es vernünftig ausgeben ist das Eine! Hier zeigt uns Harada aber auch eine philosophische Seite die in japanischer Literatur immer und immer wieder zu finden ist: „Kotoko, die Matriarchin der Familie Mikuriya, ist überzeugt: Wie man diese eher kleine Summe ausgibt, sagt viel über die eigene Persönlichkeit aus.“. Haben wir uns eigentlich mal darüber Gedanken gemacht? Es stellt sich die Frage einerseits was Geld mit uns macht aber auch was es mit den erworbenen Dinge mit uns macht. „Geld regiert die Welt“ wird immer gern für die große Weite beleuchtet oder für die Politik aber schlussendlich umkreist jeden kleinen Lebenskosmos um uns selbst regelmäßig. Jeder macht sich Gedanken um seine Rente oder wie der nächste Urlaub finanziert wird. Die vier Damen hier in der Geschichte gehen ähnlichen Gedanken nach und auch diese regen wieder gewaltig zum nachdenken an. Ich bin Haradas Zeilen jederzeit gern gefolgt. Sie sind in sehr vielen Punkten so weise und klar verständlich und oft, sind es die kleinen Dinge im Leben, die einen manchmal zum umdenken bewegen. Das Buch ist mehr als nur Ratgeber! Hier werden noch Wege eingeschlagen die viel mehr Wert besitzen als Geld allein! 5 Sterne für diesem besonderen Roman!

Bewertung vom 11.04.2023
Die Inselschäferin
Jacobsen, Emma

Die Inselschäferin


gut

Die Hebamme Nela ist den Lesern bereits durch den Buch-Vorgänger „Die Inselhebamme“ bekannt. Nun geht es bei Nela weiter aber sie spielt im aktuellen Roman „Die Inselschäferin“ nur eher eine Nebenrolle. Hauptfigur ist dieses Mal ihre Freundin Ruth. Ruth ist zerrissen mit sich selbst und ihrem Leben - für den Leser manches Mal nicht ganz einfach gerade wenn man da selbst einfach anders tickt aber hier sollte man sich eben zurück nehmen. Nach ihrer Weltreise hat sie sich verändert und es tauchen essentielle Fragen in ihrem Leben auf. Ich muss gestehen das mir hier viele Themen eher wie Midlife-Crisis erschienen. Wenn man in dem Alter nicht so ganz weiß wo die Reise hingehen soll, dann wird es schwierig den richtigen Pfad noch zu finden! Vor allem wenn es auf Krampf und Druck geschehen soll. Bei Ruth sieht es dann so aus das ihr Hanno (Vater mit zwei Kindern, wo Ruth eigentlich keine Kinder möchte!) über den Weg läuft und der Blitz zuschlägt. Vieles war mir hier einfach zu kitschig und zu klischeehaft. Schlussendlich ist es die alte Leier die man schon so oft liest und irgendwann in solchen Geschichten eben auch das Ende schnell vorhersehbar ist. Und Sie fragen sich was es mit den Schafen auf sich hat? Drei Mal dürfen Sie raten!

Es ist eine ganz nette Geschichte mit viel Lokalkolorit von Norderney aber wie gesagt, war mir hier zu viel Klischee dabei. Jacobsens Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen. Man liest die Geschichte flott weg aber mir wird sie nicht weiter im Gedächtnis bleiben. 3 Sterne hierfür

Bewertung vom 11.04.2023
Sehnsucht nach dem Dünenhof / Die Föhr-Trilogie Bd.1
Petersen, Anke

Sehnsucht nach dem Dünenhof / Die Föhr-Trilogie Bd.1


gut

Klappentext:

„Kinderkrankenschwester Anni Nissen kümmert sich aufopferungsvoll um kleine Patienten aus Berlin, die sich auf der Nordsee-Insel Föhr erholen sollen. Als ihr Großvater überraschend stirbt und Annie seinen alten Friesenhof erbt, reift in ihr eine Idee: Das große Haus bei Nieblum mit seinem weitläufigen Garten und der Nähe zum Strand wäre ein wundervoller Ort für ein Kinder-Erholungsheim.



Die Bewohner des Ortes reichen Annie zahlreiche helfende Hände – und sie verliebt sich in den neu auf die Insel gezogenen Lehrer Martin. Doch gerade als alles perfekt scheint, ziehen über dem jungen Glück dunkle Wolken auf …“



Ich muss klar sagen, die Geschichte erinnerte mich immer und immer wieder an „Nesthäkchen“ von Else Ury. Als Nesthäkchen nach Amrum kam und im Kindererholungsheim „Clarsen“ wieder fit werden sollte nach langer Krankheit. Hier heißt „Frau Clarsen“ in unserem Fall nur Anni Nissen und ist zu Beginn erst Kinderkrankenschwester und die Geschichte spielt auf Föhr und nicht auf Amrum. Nachdem ihr Großvater verstirbt und sie den Hof erbt, soll daraus ein Kindererholungsheim werden. An sich ist die Idee gut aber die Story gibt es bereits immer mal wieder! Siehe eben „Nesthäkchen“ (Frau Clarsen hat nach einem schweren Schicksalsschlag ebenfalls das Kindererholungsheim gegründet) oder eben die Geschichte „naher Verwandter stirbt und hinterlässt Erbe und Träume beginnen zu wachsen und nehmen Form und Gestalt an“ - die Liebe darf man dabei auch nicht vergessen! So nimmt also unsere Anni nicht nur allen Mut zusammen sondern auch alle Kraft und will ihren Traum „Kindererholungsheim“ in die Tat umsetzen - mehr gibt es dann im zweiten Teil der Trilogie-Reihe zu erlesen wenn man will! Der Mumm der Dorfbewohner und auch deren tatkräftige Hilfe für Annis Traum scheint fast ein bisschen viel und dann kommt da auch joch Martin und verdreht unserer Anni den Kopf! Alles wirkt wunderbar rosarot aber natürlich bleibt das nicht so! Wäre ja auch zu einfach. Anke Petersen versucht einen spannenden Verlauf der Geschichte dem Leser zu bieten aber dennoch verzettelte sie sich in meinen Augen zu oft. Viele Parts wirken langweilig und Anni wirkt oft einfach zu naiv und alles scheint generell zu glatt zu gehen. Die Zeit in der die Geschichte spielt war keine einfache, gerade für Frauen und dann noch die Friesen selbst! Keine einfachen Charaktere! Da muss man erstmal rankommen an diesen Menschenschlag! Die Insel Föhr wird wiederum wunderbar in Szene gesetzt und ist ein gelungener Schauplatz - ähnlich wie Amrum bei Nesthäkchen. Ich kann mir nicht helfen aber der Vergleich ist einfach zu groß für mich und ja, deshalb vergleiche ich auch die Geschichten auch wenn sie hier und da anders sind. Richtig fesseln konnte mich die Geschichte trotzdem nicht. Alles wirkt manches Mal recht stumpf oder eben zu überspitzt. Wie bereits gesagt ist der Verlauf der Geschichte kein Neuling und eben vorhersehbar. Ich kenne Petersens Schreibstil bereits aus anderen Büchern und auch hier fällt mir auf, ist sie mir einfach mehr als oft zu detailverliebt ist bzw. erzählt eben Kleinigkeiten zu genau, zu oft und dadurch verzettelt man sich auch als Leser! Es fällt halt schwer immer am Ball zu bleiben bei diesem Schreibstil auch wenn der Spannungsbogen eben auch nicht sonderlich gewaltig ist. Der erste Teil der Reihe war ganz ok aber definitiv kein Highlight. Hier und da zu viel Klischee und zu viel Detailverliebtheit. Das Nordseefeeling war da, ja, aber oft pustete es auch der Wind einfach so davon…3 Sterne hierfür.

Bewertung vom 05.04.2023
Der illustrierte Vogelkalender 2024
Aronsson, Niklas;Zetterström, Bill;Zetterström, Dan

Der illustrierte Vogelkalender 2024


ausgezeichnet

Klappentext:

„Ein Jahr voller Vögel – das Kalender-Tagebuch für Vogelliebhaber



Amsel, Drossel, Fink und Star, Sperber und Zilpzalp – alle diese Vogelarten und noch viele weitere Vögel finden Sie in diesem liebevoll illustrierten Vogeltagebuch! Der praktische Taschenkalender wird Ihr täglicher Begleiter werden: Die Wochenübersicht bietet ausreichend Platz für persönliche Notizen, Termine, Erinnerungen und natürlich für Ihre Vogelsichtungen! Jede Woche wird ein neuer Vogel in Text und Bild vorgestellt, jeden Monat gibt es einen einleitenden Text über die Natur und die Jahreszeiten.



Dieser Buchkalender ist ein Bindeglied zwischen dem modernen Leben und der Natur: Verfolgen Sie den Lauf der Jahreszeiten, notieren Sie Wetter, Pflanzen und Vögel und entdecken Sie Ihre Verbindung zur Natur neu!



Detailgetreue Naturbilder von Schwedens führenden Vogelillustratoren Bill und Dan Zetterström



„Wussten Sie, dass…?“ – Der erfahrene Ornithologe und Vogelexperte Niklas Aronsson erklärt Erstaunliches und Wissenswertes über die Welt der Vögel



Praktischer Terminkalender in Hardcover mit Goldfolienprägung und Lesebändchen



Welcher Vogel ist das? Jahreskalender zum Bestimmen und Entdecken von Vögeln



Geschenkidee für Vogelbeobachter und Naturfreunde



Zurück zur Natur! Ein Notizbuch für mehr Naturverbundenheit



Dieser Naturkalender bietet nicht nur ausreichend Platz für Ihre Notizen und für Ihre Skizzen und Zeichnungen der verschiedenen Vogelarten, er steckt auch voller überraschender Erkenntnisse: Wussten Sie, dass der Kleiber als einziger Vogel kopfüber den Baumstamm hinunterlaufen kann? Dass Blaumeisen-Männchen für Weibchen umso attraktiver sind, je blauer ihr Kopf ist? Oder dass der Unglückshäher so viele Warnrufe hat, um Greifvögel zu beschreiben, wie Eskimos Worte für Schnee haben?



Das Vogeltagebuch ist der perfekte Jahreskalender für alle Naturliebhaber, aber auch für alle, die ein schön gestaltetes Tagebuch für ihre Gedanken und Erlebnisse suchen.



Willkommen in einem neuen Jahr mit unseren Vögeln!“



Das Jahr 2024 werden wir also mit dem Titelmodel dem Stieglitz verbringen! Wie schön! Das farbenfrohe Cover leuchtet - wie immer und es hat seine Optik und Haptik ebenfalls beibehalten wie immer! Somit reiht sich das Buch perfekt in die vielleicht bereits bestehende Sammlung der letzten Jahre ein?! Der feste Einband auch hier wieder alles fest im Griff und das farbig abgestimmte Lesebändchen ist wieder ein sehr nützlicher Helfer. Die Buchseiten sind wieder geschmackvoll gestaltet: kleine Geschichten, kleine Zeichnungen hier und da und natürlich eine perfekte kalendarische Aufteilung bieten genügend Platz und Raum für eigene Eintragungen. Beschriften kann kann den Kalender entweder mit Kugelschreiber, Füller etc. da die Buchseiten alle matt und „saugfähig“ sind.

Auch für das Jahr 2024 ein unverzichtbarer Begleiter in allen zwitscherischen Lebenslagen im heimischen Garten! 5 Sterne!

Bewertung vom 05.04.2023
Ich, ein Sachse
Meffire, Samuel;Kittstein, Lothar

Ich, ein Sachse


ausgezeichnet

Klappentext:

„Die unglaubliche, aber wahre Geschichte eines Aufstiegs und Falls – und einer schwierigen Wiederauferstehung



Samuel Meffire wuchs als Afrodeutscher in der DDR auf und wurde allen Widrigkeiten zum Trotz der erste Schwarze Polizist Ostdeutschlands. In seinem Buch gewährt er einen intimen Einblick in seine Gefühlswelt, schonungslos offen, unterhaltsam und witzig. Er berichtet packend von seiner Tour de Force über mehrere Kontinente und erzählt im Rückblick auf sein bisheriges Leben zugleich einen oft übersehenen Teil deutsch-deutscher Geschichte.“



Die Geschichte von Samuel Meffire ging mir tief unter die Haut. Ich hin selbst ein Kind der DDR und weiß nur noch zu gut als Kinder mit anderer Hautfarbe im Kindergarten oder in der Schule sich dazu gesellten. Was aus Jedem aber dann später geworden ist, dafür war dann jeder selbst für sich verantwortlich.

Meffire erzählt uns hier seine ganz persönliche Geschichte die mehr als viele Höhen aber um so größere Tiefen hatte. Dies alles zu beurteilen steht uns Leser überhaupt nicht zu - wir sind hier stille „Zuhörer“ einer Lebensgeschichte die klar aufzeigt: man kommt irgendwie aus allen Tälern wieder raus aber man kann auch schnell wieder hineinfallen. Meffire hat bislang viel erlebt in seinem Leben und musste bereits früh schon sehr heftige Schicksalsschläge ertragen. Das prägt und was auch noch prägt ist seine Hautfarbe - da kann komme was wolle. Rassismus in jeder Art und Weise schwelt immer wieder mal mehr mal weniger auf und zeigt, man kann auch daran zerbrechen. Meffire befasst sich aber nicht nur damit, es geht auch um die geschichtlichen Geschehnisse wie eben Gastarbeiter in der DDR, die Entwicklung von Kindern die in einem geteilten Deutschland aufgewachsen sind und die Vereinigung dieser bewusst miterlebt haben und es geht auch um seine Mutter. Viele Parts werden hier hart und deutlich beschrieben, bei anderen wird der Autor philosophisch und sehr nachdenklich. Seine Geschichte ist eine ganz besondere und jeder Leser wird sie für sich anders aufnehmen. Ich finde es sehr stark das Meffire hier so offen mit seinen Problemen umgeht aber auch aufzeigt, man kann sie bezwingen. Ist das Buch ein Mut-mach-Buch oder eben eine reine Biografie? Es ist viel mehr als das aber lesen Sie selbst!

5 Sterne mit Leseempfehlung!