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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1184 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2022
Freunde
Marcero, Deborah

Freunde


ausgezeichnet

Eine tiefgründige und warmherzige Geschichte über Freundschaft, Abschiednehmen und die Kraft der Erinnerung. Mit atmosphärischen und ausdrucksstarken Illustrationen.

Inhalt:

Der kleine Hase Leander sammelt die verschiedensten Dinge und bewahrt sie - wie einen kostbaren Schatz - in Gläsern auf.

Herbstlaub, Blumen, herzförmige Steine und vieles mehr wecken in ihm die Erinnerungen an wundervolle Erlebnisse.

Leander begegnet der kleinen Häsin Leni und schenkt ihr ein Glas, gefüllt mit dem kirschroten Licht des Sonnenuntergangs.

Von nun an sammeln die beiden gemeinsam, die unterschiedlichsten Dinge: das Rauschen des Meeres, die Frische des Frühlings, Regenbögen ...

Bis es Zeit wird, Lebewohl zu sagen.



Altersempfehlung:

ab 3 Jahren



Illustrationen:

Farbenfrohe und liebevoll bis ins kleinste Detail gestaltete Illustrationen ergänzen die Erzählung. Die Bilder für sich sind bereits kleine Kunstwerke.

All die umher wirbelnden Blätter und die vielen Gläser voller Erinnerungen sind zauberhaft anzuschauen. Man kann sich in jeder der Zeichnungen verlieren und so gibt es auch beim wiederholten Vorlesen noch etwas zu entdecken.

Auch den Buchvorsatz schmückt herbstliches Laub und bildet so einen Rahmen, denn Leanders Geschichte beginnt und endet im Wald beim Blättersammeln.

Die positive Stimmung wird wunderbar eingefangen und durch das große Format kommen die einzelnen Szenen noch besser zur Geltung. Die Emotionen der Kinder spiegeln sich auch in der Farbgebung der Zeichnungen wider. Der Abschied erfolgt unter einem düsteren, wolkenvergangenen Himmel und sodann wird das Bild eines leeres Glases vor grauem, tristen Hintergrund gezeigt.

Geschichte und Illustrationen gehen hier Hand in Hand und harmonieren perfekt.



Mein Eindruck:

Leanders Geschichte wird einfühlsam und mit wenigen Worten erzählt. Lesende werden Zeuge, wie sich die Freundschaft zwischen ihm und Leni entwickelt und es ist erstaunlich, was für wundervolle Erlebnisse in ein Glas passen.

"Sie sammelten Dinge, von denen du niemals gedacht hättest, dass sie überhaupt in ein Glas passen könnten. Aber irgendwie taten sie es." (Zitat)

Beim nächsten Spaziergang sieht man die vielen Steine, Blätter und Stöcke, die der Nachwuchs sammelt, mit ganz anderen Augen ;-)

Der Originaltitel "In a Jar" passt übrigens noch viel besser und gibt wieder, worum es bei dieser besonderen Freundschaft geht.

Eine Geschichte über Freundschaft, die Kraft der Erinnerung und Abschiednehmen.

Leni zieht in eine andere Stadt und so muss sie Leander Lebewohl sagen. Zunächst fühlt sich sein Herz leer an, wie ein leeres Glas. Doch schon bald Leander hat eine Idee, wie er seine Freundin aufmuntern und weiter an seinem Leben teilhaben lassen kann. Denn ein Abschied - besonders wenn er viel zu früh geschieht - muss nicht für immer sein. Zudem weiß man nie, welche neuen Freundschaften einem auf dem Weg des Lebens (oder beim Spaziergang durch den Wald) erwarten.

Wir geben 5 von 5 leere Gläser (die mit den schönsten Erinnerungen befüllt werden können) sowie von Herzen eine Leseempfehlung für Jung und Alt!

Eine warmherzige, berührende Erzählung: zeitlos, philosophisch und voller Hoffnung!



Fazit:

Ein außergewöhnliches Leseerlebnis für Jung und Alt!

Eine herzerwärmende Geschichte über das sammeln und konservieren von Erinnerungen und über eine Freundschaft, die einem viel zu frühen Abschied standhalten muss.

Leanders Erlebnisse werden durch liebevoll und detailliert gestaltete, ausdrucksstarke Illustrationen lebendig.



...

Rezensiertes Bilderbuch: "Freunde" von Deborah Marcero aus dem Jahr 2020

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2022
Das Glück in dir
Yamada, Kobi

Das Glück in dir


ausgezeichnet

Weise Worte über das Lebensglück: tiefgründig, warmherzig und lehrreich. Ein Bilderbuch für Jung und Alt mit viel Liebe gestaltet und zauberhaft illustriert.

Inhalt:

Das kleine Entlein ist frisch geschlüpft.
Was soll es nun mit seinem Leben anfangen? Wie und wo findet es das Glück?

Schritt für Schritt tastet es sich vor und gibt so Lesenden viele kleine Weisheiten mit auf den Weg: sei mutig, bleib neugierig und glaube an dich.
Zweifel, Scheitern und Ängste gehören dazu, aber sein Glück hat das Entlein am Ende selbst in der Hand.


Altersempfehlung laut Verlag:

für 99-Jährige und Jüngere


Covergestaltung/Illustrationen:

Goldfarbene Schrift lässt das Cover leuchten, das fröhliche Küken strahlt und springt einem vor Glück geradezu entgegen.

Den Vorsatz des Buches zieren Abdrücke von kleinen Watschelfüßen, die zeigen, dass der Weg nicht immer schnurgerade läuft, sondern man sich auch mal im Kreis dreht oder ein paar Schritte rückwärts macht.

Im Innern ergänzen schlichte aber nicht minder ausdrucksstarke Bleistiftzeichnungen die weisen Worte des kleinen Entleins.

Die Bilder sind liebevoll gestaltet und man merkt bereits bei den Illustrationen: weniger ist oft mehr. Hier sitzt jeder Strich und wirkt gut durchdacht.



Mein Eindruck:

Frisch geschlüpft, findet sich neben der Zeichnungen zerbrochener Eierschalen ein längerer Einleitungstext. Alle weiteren Seiten kommen mit wenigen Worten und oftmals mit zwei oder drei Zeilen aus.

Das kleine Küken entdeckt die Welt und gibt auf der Suche nach dem Glück gleichzeitig Leser:innen so viele wunderbare Weisheiten und liebevolle Ratschläge mit auf den Weg.

Auf jeder Doppelseite findet sich eine davon zusammen mit einer passenden Zeichnung. Manchmal reichen wenige Worte, die lange nachhallen, und so kann jede einzelne Seite für sich allein stehen. Auch wird vermutlich jeder beim Lesen eine andere, ganz individuelle Botschaft darin entdecken.

Die drei schönsten folgen nun als Zitat:

"Wir bereuen oft die Dinge, die wir nicht getan haben, weitaus mehr als die, die wir getan haben. Riskiere, dich mit ganzem Herzen auf etwas einzulassen. Riskiere, albern auszusehen. Stelle Mut über Bequemlichkeit."

"Angst benutzt deine Vorstellungskraft, um Dinge zu erschaffen, von denen du nicht willst, dass es sie gibt. Und dein Verstand wird glauben, womit du ihn fütterst. Also füttere ihn mit Hoffnung. Füttere ihn mit Liebe. Füttere ihn mit Wahrheit."

"Erkenne den Wert, für jemand anderen da zu sein. Gutes zu tun und sich gut zu fühlen sind miteinander verbunden."

(Zitat Ende)

Ein berührendes und philosophisches Bilderbuch über Motivation, Zufriedenheit, Mut, Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft: poetisch, optimistisch und gefüllt mit herzerwärmenden Worte und kleinen Lebensweisheiten.



Fazit:

Ein eindrucksvoll und mit viel Liebe gestaltetes Bilderbuch voller berührender Weisheiten und wertvoller Botschaften.


Ein außergewöhnliches Leseerlebnis für Jung und Alt zum Verschenken und immer wieder selbst lesen!


...

Rezensiertes Bilderbuch: "Das Glück in dir - Wie du dein Leben lebendiger machst" aus dem Jahr 2021

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2022
Wo ist NRG? / Alien Academy Bd.2
Till, Jochen

Wo ist NRG? / Alien Academy Bd.2


ausgezeichnet

Unglaublich witzige und herrlich schräge Kinderbuchreihe. Spannende Rettungsaktion mit galaktisch guten sw-blau Illustrationen.

Inhalt:

Cody hatte eines Morgens einen totalen Blackout! An rein gar nichts konnte er sich erinnern. Seine "Eltern" (sonderbare Wesen mit drei Pobacken, Rüssel und grüner Haut) haben ihm eine Geschichte von einem mysteriösen Unfall, der für seinen Gedächtnisverlust verantwortlich sein soll, aufgetischt.

Dank der neuen Freunde in der Alien Academy hat Cody inzwischen kapiert, dass diese Teil eines großen Lügengebildes ist.

Er und seine Freunde Brocken, Loff, Flaffy und Tripto versuchen noch immer, die vielen Ungereimtheiten zu klären und Geheimnisse zu lüften als plötzlich NRG spurlos verschwindet.

Stattdessen sitzt ein Neuer in der Klasse, der exakt so aussieht wie die "Eltern". Ist er ein Spion?



Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre



Illustrationen:

Den Zeichenstil von Raimud Frey mögen wir sehr: cool, witzig und außergewöhnlich.

Die tollen comic-artigen Illustrationen werden durch blaue Highlight ergänzt. Obwohl sie bereits in schwarz-weiß beeindruckend wirken.

Für das Lesealter ist das Bild-Text-Verhältnis ausgewogen. Bei den vielen spannenden Kreaturen hätten wir uns trotzdem über ein paar zusätzliche Illustrationen gefreut.

Dank detaillierter Gestaltung der verschiedenen Spezies und der Roboter wurden die im Abenteuer beschriebenen Besonderheiten der Figuren perfekt umgesetzt.

Neben Cody - das einzig menschliche Wesen - haben sich Flaffy und Brocken bereits im ersten Abenteuer in unser Herz geschlichen.

Ersterer weil er so unglaublich flauschig und niedlich aussieht und sein miesgelaunter Gesichtsausdruck einfach perfekt dagegen hält. Wir könnten - wie Cody - auch nicht widerstehen und Flaffy am liebsten den ganzen Tag streicheln :-D

Brocken dagegen besitzt zwar eine immense körperliche Stärke, ist aber schüchtern, ängstlich und vorsichtig. Sein Dackelblick lässt Herzen schmelzen :-)



Mein Eindruck:

Jochen Till ist mit seiner „Alien Academy“ ein perfekter Einstieg in eine spannende und ungewöhnliche Kinderbuchreihe gelungen. Dementsprechend haben wir auf den zweiten Teil geradezu hingefiebert.

Die Freunde und Schüler der Alien Academy werden zu Beginn zwar vorgestellt, aber es empfiehlt sich, mit dem ersten Band zu starten.

Mit viel Humor und auf lässige und sympathische Art schildert Cody die spannende Suche nach dem vermissten NRG.

Das Abenteuer punktet mit Wortwitz, schrägen Dialogen und unterhaltsamen Situationen.

Zudem besticht es durch sympathische und optisch wie charakterlich grundverschiedene Charaktere.

Cody hat in der Schule Gleichgesinnte gefunden, die ebenfalls das Rätsel um ihre Anwesenheit bei den grünhäutigen "Parasiten" aufklären und zugleich NRG finden möchten. Das bisherige Wissen ist gefährlich und zum Glück sind die acht Freunde eine kunterbunte Truppe, deren Eigenarten und Besonderheiten sich bei der Rettungsaktion perfekt ergänzen.

Die Spannweite reicht vom riesigen Koloss Brocken, der vor allem und jedem Angst hat und - ganz dem Motto "harte Schale, weicher Kern" - ein total schüchternes und liebenswertes Kerlchen ist, bis hin zum immer gut gelaunten und neugierigen Tripto, der - praktischerweise - plappern kann wie ein Wasserfall.



Die Geschichte besticht zudem durch Witz und Wortspiele. Beispielsweise heißen die Lehrkräfte "Knowitall" und sind auf den ersten Blick tatsächlich allwissend. Für Lacher sorgt die "defekte" und von den Schülern heimlich zurückgetauschte Knowitall-Einheit, ein älteres Modell, dass im Hinblick auf Höflichkeit und Umgangsformen selbst noch sehr viel zu lernen hat, hierdurch aber ungewollt komisch wirkt.

Das Abenteuer steckt voller verrückter und herrlich schräger Einfälle und so überraschen neben der eigentlichen Story jede Menge skurrile Einfälle. Einige dieser Details bleiben vielleicht beim ersten Lesen unentdeckt, was den Lesespaß aber nicht im Geringste

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2022
Geheimnis um den roten Kater
Benke, Alexandra

Geheimnis um den roten Kater


ausgezeichnet

Spannendes Abenteuer und Reiseführer in einem mit wunderschönen Illustrationen.

Inhalt:

Die Geschwister Rosalie und Tim genießen ihre Sommerferien als sie unerwartet einen Anruf aus München erhalten:

Hortensia, die als Urlaubsvertretung zusätzlich den Stubentiger ihrer verreisten Freundin hütet, ist verzweifelt.

Batzi ist ausgebüxt. Der rote Kater ist spurlos verschwunden!

Selbstverständlich machen sich die beiden Kinder gemeinsam mit ihren Freunden Lotta und Xaver auf den Weg, um bei der Suche zu helfen.

Sie ahnen nicht, dass Kater Batzi gerade auf eigene Pfote München erkundet.

Allerdings ist das Leben als Straßenkater kein Zuckerschlecken. Durch pures Glück trifft Batzi auf Katze Schnecki, die ihm aus der Klemme hilft und ihn zu den schönsten Fleckchen in München begleitet.

Doch irgendwann ist es Zeit, nach Hause zurückzukehren ...



Altersempfehlung:

ab 5 Jahren zum Vorlesen

etwa ab 10 Jahren zum Selberlesen



Illustrationen:

Die Kapitelüberschriften begleitet eine kleine, schwarz-weiße Vignette. So erkennt man auf Anhieb, ob die Kinder oder Batzi in diesem Kapitel München unsicher machen.

Viele farbenfrohe Zeichnungen mit Liebe zum Detail ergänzen das Abenteuer. Ganz besonders die Blicke über die Stadt sind atemberaubend.

Auch darf ein kleiner Stadtplan mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten nicht fehlen.

Der rote Kater Batzi und seine neue Freundin, die grau getigerte Katze Schnecki sind niedlich anzuschauen und doch naturnah gezeichnet.



Mein Eindruck:

In einer Zeit, in der Reisen nicht uneingeschränkt möglich ist, sucht man nach Alternativen, um das Fernweh ein wenig zu stillen.

Der Biber & Butzemann Verlag bietet hierfür eine Reihe ganz besonderer Reiseführer speziell für Kinder: ein spannendes Abenteuer wird mit der Beschreibung verschiedener Ausflugsziele verbunden. Die Hintergrundinfos zu Land und Leuten sind eingebettet in eine unterhaltsame Geschichte, so dass man gleichzeitig mitten im Familienurlaub und im Abenteuer steckt.

Mit "Geheimnis um den roten Kater" verschlägt es die Leser:innen nach München.

Der Schreibstil ist leicht verständlich. Zudem ist das Abenteuer gut strukturiert und spannend gestaltet.

Die zwei verschiedenen Erzählstränge machen es doppelt interessant. Neben der Suchaktion der Kinder erlebt man München aus der Perspektive der beiden Katzen Batzi und Schnecki ganz neu.

Verständlich, dass das Kerlchen auch mal etwas von der Welt sehen möchte. Schnecki geht in ihrer Rolle als Stadtführerin vollkommen auf.

Innerhalb der Geschichte tauchen immer wieder Sehenswürdigkeiten oder historische Besonderheiten auf, die im Verlauf der nächsten Sätze erklärt werden.

Eine tolle Mischung aus unterhaltsamer und spannender Geschichte zum Mitfiebern und kleinem, altersgerechten Reiseführer.

Die Bücher aus dem Kinderbuchverlag Biber & Butzemann sind eine wundervolle Anregung zur Vorbereitung und Gestaltung des nächsten Familienurlaubs oder lassen Erinnerungen aufleben an vergangene Reisen. Hierfür gibt es abschließend Rezepte u.a. für Zwetschgendatschi.



Fazit:

Ob zur Vorbereitung auf den nächsten Städtetrip oder schwelgen in Ferienerinnerungen:

Das Büchlein mit Lesebändchen vereint die spannenden Abenteuer eines entlaufenen Hauskaters mit Informationen zu Land und Leuten.

Viele farbenfrohe und detailverliebte Illustrationen unterstreichen die Handlung und zeigen berühmte Sehenswürdigkeiten.



...

Rezensiertes Buch: "Geheimnis um den roten Kater - Ein München-Abenteuer" aus dem Jahr 2018

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2022
Tornado im Kopf
Patrick, Cat

Tornado im Kopf


sehr gut

Eine berührende Geschichte, die durch ihre außergewöhnliche Protagonistin und deren Ecken und Kanten punktet.

Inhalt:

Frankie und Tess sind Zwillinge und doch unterschiedlich wie Tag und Nacht.

Tess, die oft für die ältere Schwester gehalten wird, bestreitet ihr Leben scheinbar mühelos. Frankie dagegen muss viel Konzentration und Kraft aufbringen. Veränderungen bringen sie aus dem Tritt, sie reagiert aggressiv auf Berührungen und ihre Gedanken wirbeln oft wild durcheinander ... wie ein Tornado.

Letztgenannte sind ihre Leidenschaft und gerade ihre Unberechenbarkeit faszinieren die 13-Jährige.

Als Frankies beste Freundin Colette plötzlich verschwindet, wird ihr ein weiterer Anker genommenen.

Was ist mit dem Mädchen geschehen?



Altersempfehlung:

etwa ab 11 Jahre



Mein Eindruck:

Frankie ist ein außergewöhnliches Mädchen und ihre - zunächst - undurchsichtige und zusammenhanglose Art und Weise, die Geschichte zu erzählen und Beziehungen und Ereignisse zu erläutern ist faszinierend.

Die 13-Jährige ist ein Kopfmensch, Realist durch und durch und angewiesen auf klare Strukturen und Worten.

Klinisch betrachtet und in den Augen ihres Psychiaters, des Therapeuten und ihrer Mitmenschen zusammengefasst: Aufmerksamkeitsstörung, Asperger-Syndrom, Störung der Sinnesverarbeitung ... Der von der Autorin abschließend genannte Oberbegriff "neurodivers" war auch mir neu.

Dabei ist Frankie viel mehr als das, was Leser:innen bereits nach wenigen Kapiteln klar wird.

Der ungewöhnliche Erzählstil und Frankies schonungslos ehrliche Art sind außergewöhnlich.

Unter jeder Kapitelüberschrift findet sich ein Fakt oder Fake über Tornados. Bei fünfundzwanzig Kapiteln kommt hierbei reichlich Skurriles und Wissenswertes zusammen.

Zwillingsschwester Tess ist im Gegensatz zu Frankie die "normale", vernünftige und beliebte Schwester, die oft für die ältere gehalten wird. Obwohl sie sich langsam auseinander gelebt haben, rücken sie nun bei der Suche nach der gemeinsamen Freundin wieder zusammen.

Ängste und Sorgen in der Pubertät, Wut und Verzweiflung aber auch Vertrauen und Freundschaft finden ihren Weg in Frankies Erzählung: ehrlich, zumeist analytisch und doch einfühlsam.

Die eigentliche Geschichte rückt bei dem Fokus auf Frankies Besonderheiten und den psychologischen Aspekten jedoch ein wenig in den Hintergrund. Daher 4 von 5 Tornados für dieses außergewöhnliche Jugendbuch.



"Gemeinsam können wir anerkennen, dass wir alle unterschiedlich sind. Können uns von der Kreativität und einzigartigen Sichtweise von Menschen wie Frankie anstecken lassen, statt alle in dieselbe Schublade zu stopfen. [...]

Danke, liebe Leserinnen und Leser, dass ihr alle einzigartig seid. Ganz gleich, wie es in eurem Kopf zugeht."

(Zitat aus der Danksagung, vgl. S. 271)



Fazit:

Eine außergewöhnliche, ehrliche Erzählung von einer liebenswerten Protagonistin mit Ecken und Kanten.

Ein Abenteuer, das aufzeigt, wie unterschiedlich Menschen, und klar macht, dass es kein "normal" gibt. Jeder hat einen eigenen Kampf zu bestehen.

Zudem liefert die Protagonistin interessante Einblicke in die Denkweisen neurodiverser Menschen.



...

Rezensiertes Buch: "Tornado im Kopf" aus dem Jahr 2021

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2022
Dachs und Rakete. Ab in die Stadt!
Isermeyer, Jörg;Schüttler, Kai

Dachs und Rakete. Ab in die Stadt!


ausgezeichnet

Eine lustige und lehrreiche Geschichte mit liebenswerten Charakteren, reichlich Wortwitz und wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen.

Inhalt:

Herr Dachs und die Schnecke Rakete sind beste Freunde. Sie haben sich rund um eine alte Rotbuche herum ein wunderbares Heim geschaffen mit Gemüsebeeten und Himbeersträuchern. Die beiden genießen das Leben und jeden Abend beobachten sie, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwindet.

Doch die Idylle wird bedroht, denn plötzlich steckt ein halber Bagger im Dachsbau und ein Räumungsbefehl flattert ins Haus. Ihr Zuhause soll einem Freizeitpark weichen. Widerspruch und Protest zwecklos.

Da bleibt den beiden nur noch ein Umzug in die Stadt ...



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab 8 Jahren



Covergestaltung/Illustrationen:

Vor- und Rückseite des Buches ergeben ein Gesamtbild: Dachs und Rakete sausen vollbeladen und voller Hoffnung den Hügel hinunter und mitten hinein in ein großes Abenteuer.

Zahlreiche Illustrationen ergänzen das Abenteuer. Einige nehmen sogar ganze Doppelseiten für sich ein und spiegeln so die Handlung wider. Detailliert und farbenfroh wie sie sind, kann man darin viele Kleinigkeiten entdecken.

Die Gestaltung der Charaktere ist Kai Schüttler hervorragend gelungen. Ganz besonders die Mimik der Figuren ist herrlich lustig anzuschauen und lässt Leser:innen immer wieder schmunzeln.



Mein Eindruck:

Das große Abenteuer von Dachs und seiner Freundin Rakete wird so lebendig und herrlich witzig geschildert, dass man sofort in die Geschichte hineingezogen wird. Dank der kurzen Kapitel eignet sich das Buch sowohl zum Vorlesen wie auch zum Selberlesen etwa ab 8 Jahren.

Die Liebe zum Wort erkennt man bereits in den Kapitelüberschriften:

"Wer kein Brett vorm Kopf hat, muss es suchen" (vgl. S. 79)

"Wer früher aufwacht, kann länger liegen bleiben" (vgl. S. 120)

und viele weitere lustige wie lehrreiche Weisheiten, die zur jeweils folgenden Handlung passen.

Auch das Abenteuer ist gespickt mit Dachs Liedern und Weisheiten seiner Eltern:

"Mach dir nicht so viele Sorgen, was heut nicht klappt, passiert halt morgen." (vgl. S. 17)

Neben Humor, Ironie und Wortwitz punktet das rasante Abenteuer mit sympathischen Protagonisten:

Herr Dachs ist ein Tüftler und seine Lieblingsbeschäftigung ist das Werkeln an neuen Maschinen. Die Schnecke Rakete weicht nicht von seiner Seite und muntert ihn immer wieder auf. Die Freunde sind aufgeschlossen und herzensgut. Kein Wunder also, dass kleine wie große Leser:innen die zwei sofort ins Herz schließen.

Bei ihrer ereignisreichen Reise verlieren Dachs und Rakete nie den Mut und lassen sich auch von kleinen Rückschlägen und Pannen nicht von ihrem Plan abbringen.

Zwischen den Zeilen finden sich wertvolle Botschaften, die zum Nachdenken bringen. Was ist wirklich wichtig? Vom zunächst bergeweise aufgetürmten Reisegepäck bleibt am Ende nur das Nötigste übrig. Wo man lebt ist am Ende egal, solange man einen Freund an seiner Seite hat.

In der Stadt erleben Dachs und Rakete - sehr zur Erheiterung der Lesenden - einen Kulturschock nach dem anderen. Woher sollen sie auch wissen, dass die Uhren dort anders laufen. Sie werden mit anderen Lebensgewohnheiten und fremden Tieren konfrontiert und müssen lernen, wie man Geld verdient und damit umgeht.

Doch irgendwie ist das Glück immer auf ihrer Seite und durch Zufall finden sie nicht nur ein neues Zuhause sondern auch neue Freunde.

Am Ende bleibt die Hoffnung auf eine Fortsetzung, denn Spielraum für weitere Dachs und Rakete Abenteuer in der großen Stadt gibt es genug.Von

Herzen gern vergeben wir volle fünf von fünf Sternchen sowie eine (Vor-)Leseempfehlung!



Fazit:

Ein turbulentes und lustiges Abenteuer über Freundschaft und Heimatgefühl. Mit reichlich Humor und Liebe zum Wort erzählt punktet es zudem durch liebenswerte Charaktere.

Zahlreiche, farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Handlung und er

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2022
Allein auf dem Meer
Vick, Chris

Allein auf dem Meer


ausgezeichnet

Eine emotionale und außergewöhnlich berührende Achterbahnfahrt: ernst und traurig, aber auch voller Hoffnung.

Inhalt:

Bill ist Teil der Crew auf dem Segelschiff Pandora und trainiert an der kanarischen Küste für einen Wettbewerb.

Doch ein ein plötzlicher Sturm bringt das Schiff zum kentern und trennt den 15-Jährigen von der restlichen Mannschaft.

Allein in einem kleinen Holzboot ist er der tosenden See hilflos ausgeliefert. Als sich der Ozean beruhigt, entdeckt Bill ein junges Mädchen, das in einer Tonne auf dem Meer treibt. Aya ist ebenfalls einem großen Unglück entkommen.

Die beiden schließen sich zusammen. Verschiedene Sprachen, unterschiedliche Kulturen und doch verbindet sie eines: die Hoffnung!



Altersempfehlung:

ab 12 Jahre



Mein Eindruck:

Die Geschichte von Bill wird erzählt. Diese Perspektive und sein authentischer und ehrlicher Stil lassen den Leser rasch mit dem Protagonisten mitfühlen und die Ereignisse hautnah miterleben.

Schrecken und Schönheit des Meeres liegen so dicht beieinander. Auch werden die sprachlichen und kulturellen Barrieren - ohne zu werten - anschaulich dargestellt und nach und nach aus dem Weg geräumt. Sowohl Aya wie auch Bill wachsen aufgrund der Konfrontation mit dem Tod über sich hinaus.

Die gnadenlose Sonne, der tägliche Kampf um das Überleben werden so realistisch und oftmals schonungslos geschildert und dennoch bleibt immer ein Funke Hoffnung. Die kühleren und ruhigen Nächte bilden den perfekten Gegenpart und hier verfällt man - trotz der schier ausweglosen Situation - ins Träumen: Bill und Aya blicken in den Sternenhimmel und das Mädchen erzählt wie Scheherazade Geschichten aus tausendundeiner Nacht.

Die Märchen lenken die Kinder ab und sorgen immer wieder für Auflockerung.

Über sich selbst erzählt das Berbermädchen wenig. Nach und nach kommt immer mehr Licht ins Dunkel und die Kinder verbindet nicht mehr nur der Überlebenswille, sondern auch eine tiefe Freundschaft.

Über den Fortgang der Ereignisse möchte ich gar nicht zu viel verraten. Auf Leser:innen warten sowohl überraschende Wendungen wie auch ein Ende, mit dem man vielleicht nicht gerechnet hat.

Eine emotionale Achterbahnfahrt und ein berührendes und tiefgründiges Abenteuer bei dem die Spannung bis zur letzten Seite anhält.



Fazit:

Eine einfühlsam erzählte Geschichte über ausweglose Situationen und den unglaublichen Willen, zu überleben.

Trotz der ernsten Lage bleiben Humor und Hoffnung nicht auf der Strecke: Märchen aus tausendundeiner Nacht sowie die tiefe Freundschaft zwischen Bill und Aya sorgen für Abwechslung.



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Rezensiertes Buch: "Allein auf dem Meer" aus dem Jahr 2022

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2022
Gans schön gefährlich! / Die Haferhorde Bd.19
Kolb, Suza

Gans schön gefährlich! / Die Haferhorde Bd.19


ausgezeichnet

Ein weiteres, lustiges Abenteuer auf dem Blümchenhof: unterhaltsam und kurzweilig mit sympathischen Charakteren und farbenfrohen Illustrationen. 

Inhalt:

Mitten in der Nacht schreckt das Pony Schoko aus den schönsten Träumen. Irgendetwas Weißes ist an ihm vorbeigeflattert. Spukt es etwa doch auf dem Blümchenhof?

Das "Gespenst" entpuppt sich als flatterhafter Gänserich. Und eben dieser stellt das bisher idyllische Leben auf dem Hof ganz schön auf den Kopf. Hugo der Schöne - so nennt sich das quirlige Kerlchen - ist auf der Flucht vor Zweibeinern. Um auf dem Hof bleiben zu dürfen, versucht er sich, als Bewacher nützlich zu machen. Dabei hat Wachhund Bruno jedoch auch ein Wörtchen mitzureden.

Zerstörte Blumenbeete, erschreckte Briefträger ... Wo soll das bloß enden?

Ein neues Zuhause für Hugo muss her.



Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

oder zum Selberlesen für geübte Leser etwa ab 8 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz)



Illustrationen:

Viele kleine und mittelgroße, farbenfrohe Illustrationen ergänzen und unterstreichen und ergänzen die Handlung und lassen Charaktere und Geschichte lebendig werden.

Der Zeichenstil von Nina Dullek gefällt sehr und die lustige Mimik der Tiere ist wie immer großartig gestaltet und herrlich lustig anzusehen.

Dieses Mal fliegen dank Gänserich Hugo reichlich Federn.



Mein Eindruck:

Die Haferhorde-Reihe rund um die Shetlandponys Schoko und Keks umfasst mittlerweile 19 Bände. Wir haben mit dem ersten Abenteuer begonnen, anschließend aber bunt durcheinander weitergelesen. Verständnisprobleme gab es nie, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind und die tierischen Hauptakteure zu Beginn mit Bild vorgestellt werden.

Bei Familie Blümlein auf dem Blümchenhof leben neben Schoko und Keks auch der Wallach Ole, der gemütliche (und verfressene) Haflinger Toni sowie die etwas hochnäsige Stute "Gräfin". Weitere tierische Familienmitglieder sind Hund Bruno, Katze Amalie und die Hühner-Damen Grün, Gelb und Blau. Jedes der Tiere hat seine Eigenarten, Ecken und Kanten und dennoch bilden sie zusammen eine wunderbare Einheit, sind hilfsbereit und herzensgut.

Die Figur des Gänserichs Hugo ist neu in diesem Band und basiert auf einer Fan-Idee. Der freche Kerl bringt reichlich Chaos in das sonst so gemütliche Hofleben. Zudem sorgen Irrungen und Wirrungen für großartige Lesestunden. Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, um die Überraschungen nicht vorwegzunehmen.

Das Besondere bei dieser Reihe ist neben den vielseitig gestalteten und liebenswerten Charakteren die Liebe zu Wort- und Sprachspielen: jeder Buchtitel befasst sich mit einem abgewandelten Sprichwort oder Wortspiel, welches sich dann auch im Laufe des Abenteuers wiederfindet.

Auch innerhalb der Geschichte finden sich in den lustigen oftmals schrägen Dialogen und Neckereien viele sprachliche Feinheiten. Dank des witzigen Erzählstils aus Pony-Sicht vergeht das Abenteuer wie immer wie im Flug

Ein Pony, welches beim Vorlesen für viele Lacher und verknotete Zungen sorgt, ist Toni. Zum Glück gibt es auf der Verlagsseite "Tonis Wörterbuch" als kleine Übersetzungshilfe ;-)

Wer übrigens denkt, Pony-Geschichten sind nur etwas für Mädchen, irrt sich gewaltig. Im Fokus stehen geschlechtsneutrale Themen wie Freundschaft und Familie.

"Das mag schon sein, aber dann muss man darüber reden", schnaubte Schoko. "Wenn beste Freunde nicht mehr miteinander reden, ist das oberpferdeäppelmistig blöd." (vgl. S. 150)

Diese Kinderbuchreihe punktet mit viel Humor und Wortwitz und bietet ein unterhaltsames (Vor-)Lesevergnügen für Jung und Alt.



Fazit:

Ein kurzweiliges und spannendes Abenteuer aus Pony-Sicht, mit sympathischen Charakteren, witzigen Situationen und Verwechslungen und vielen farbenfrohen Illustrationen.

Ein lustiger und herrlich schräger Lesespaß für Mädchen wie Jungen!

Dies ist das 19. Abenteuer der Haferhorde und wir hoffen, dass noch viele weitere folgen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2022
Rosa und Louis 2
Lutz, Ferdinand

Rosa und Louis 2


sehr gut

Lustige und verrückte Kurzgeschichten mit liebenswerten wie herrlich schrägen Figuren.

Inhalt:

Die Geschwister Rosa und Louis leben mit ihren Eltern im Schloss der Großmutter.

Zusätzlich wohnen dort Geister, die allerdings nur für Kinder sichtbar sind.

Rosa hat sich inzwischen dazu entschlossen, Detektivin zu werden. Fehlt nur noch ein spannender Fall ...



Altersempfehlung:

etwa ab 7 Jahre



Mein Eindruck:

Wir haben die beiden Comic-Sammelbände rund um den kleinen Außerirdischen Q-R-T verschlungen und sind anschließend auf Rosa und Louis aufmerksam geworden. Auch diese Kindercomics sind zunächst im Kindernachrichtenmagazin "Dein Spiegel" erschienen. Sie wurden geschrieben und gezeichnet von Ferdinand Lutz, der unter anderem das Comic-Magazin POLLE für Kinder herausbringt.

Dies ist der zweite Band. Die Abenteuer von Rosa und Louis kommen abermals in einem kleinen, handlichen Büchlein im Querformat daher und sind mit viel Liebe und Herz gestaltet. Auch ohne Vorkenntnisse kommt man hier gut zurecht.

Die kurzen, aufeinander aufbauenden Abenteuer rund um alltägliche Themen bestechen neben Wortwitz und Situationskomik ganz besonders durch die skurrilen Figuren. Entgegen dem Titel "Geisterdetektive" ist das Detektivspielen nur eine Nebensache in zwei Episoden. Rosa ist so ein quirliger Wirbelwind, dass es uns gewundert hätte, wenn sich die Achtjährige auf Ermittlungen beschränkt hätte. Dem Zaubern bleibt sie treu (mit Hilfe der Geister zeigt sie beeindruckende Tricks) und hat auch sonst viel Unsinn im Kopf.

Das Zusammenleben der Geister und der Kinder wird mit viel Charme und Humor erzählt. Wer hätte gedacht, dass Gespenster ganz verrückt nach Comics sind.

Die herrlich schrägen Dialoge und die farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt. Das Besondere: Die Köpfe der Erwachsenen verschwinden hinter den Sprechblasen. Lediglich die Kinder und Geister sind vollständig zu sehen. Die Großmutter bildet als einzige Erwachsene eine Ausnahme. Aufgrund ihrer Demenz ist sie selbst wieder wie ein Kind und kann die Geister ebenfalls sehen.

Eine Leseempfehlung für alle Jungen und Mädchen, die schräge und witzige Abenteuer lieben!



Fazit:

Eine abwechslungsreiche Sammlung lustiger und kurzweiliger Abenteuer: alltägliche Situationen, die mit einem gewissen Kniff und viel Humor punkten.

Aufgrund der geringen Textmenge ist "Rosa und Louis" auch für Lesemuffel sehr zu empfehlen.



...

Rezensiertes Buch: "Rosa und Louis - Geisterdetektive" aus dem Jahr 2018

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2022
Rosa und Louis 1
Lutz, Ferdinand

Rosa und Louis 1


ausgezeichnet

Ein herrlich schräges und lustiges "Grusel"-Abenteuer mit liebenswerten Figuren.

Inhalt:

Die Geschwister Rosa und Louis ziehen mit ihren Eltern in das Schloss der Großmutter. Beim Anblick des gigantischen Gebäudes sind "krass" und "supercool" die ersten Worte, die den Kindern über die Lippen kommen.

Dabei haben sie das Beste noch gar nicht entdeckt: Im Innern wimmelt es nur so von Geistern, vom kauzigen General bis hin zum Prinzen.

Da jedoch nur Kinder die Geister sehen können, sind Chaos und Verwirrung vorprogrammiert ...



Altersempfehlung:

etwa ab 7 Jahre



Mein Eindruck:

Wir haben die beiden Comic-Sammelbände rund um den kleinen Außerirdischen Q-R-T verschlungen und sind anschließend auf Rosa und Louis aufmerksam geworden. Auch diese Kindercomics sind zunächst im Kindernachrichtenmagazin "Dein Spiegel" erschienen. Sie wurden geschrieben und gezeichnet von Ferdinand Lutz, der unter anderem das Comic-Magazin POLLE für Kinder herausbringt.

Die Abenteuer von Rosa und Louis kommen in einem kleinen, handlichen Büchlein im Querformat daher und sind mit viel Liebe und Herz gestaltet.

Die humorvollen Dialoge und die detaillierten und farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt. Die Köpfe der Erwachsenen verschwinden hinter den Sprechblasen. Lediglich die Kinder und Geister sind vollständig zu sehen. Die Großmutter (durch ihre Demenz selbst wieder wie ein Kind) bildet im Verlauf der Episoden eine Ausnahme. Zu Beginn selbst noch (teilweise) verdeckt, ist ihr Gesicht am Ende vollständig zu sehen.

Auch die Liebe zum Wort wird immer wieder deutlich. Beispielsweise nutzen die Geister auch altmodische Worte und die Kinder nehmen sie in ihren Sprachgebrauch auf. Formidabel! Imposant! Apart! Meschugge!

Die kurzen Abenteuer bestechen neben Wortwitz und Situationskomik ganz besonders durch die skurrilen Figuren. Der Prinz lebt lieber in der Besenkammer (schön übersichtlich) und wer hätte gedacht, dass auch Gespenster gerne fernsehen oder Angst vor Gewitter haben.

Es gibt einen Zauberer, der mit Rosa (selbst durchgehend im Zauberinnen-Kostüm unterwegs) Kartentricks testet. Das Mädchen wiederum zeigt dem Ritter, der sich dafür schämt, nicht lesen zu können, die Comic-Sammlung ihres älteren Bruders. Sequentielle Bildergeschichten ;-)

Auch in weiteren Episoden ergänzen sich Kinder und Gespenster perfekt. Wer wenn nicht ein Jahrhunderte alter Geist könnte Louis bei seinem Referat über Shakespeare helfen?!

Neben lustigen und amüsanten Szenen fließen auch ernste Themen ein. Da die Großmutter nicht mehr alleine leben kann, zieht die Familie zu ihr. Doch als Oma ihre Rosa nicht mehr erkennt, ist der Schreck groß. Zum Glück erklärt der Ritter dem Mädchen, was es mit der Vergesslichkeit auf sich hat und dass Rosas Großmutter krank ist. Die Achtjährige zieht hieraus Konsequenzen: jetzt ist jetzt und sie möchte ihre Oma zum Lachen bringen. Wenn sie alle schönen Erinnerungen vergisst, macht sich das Mädchen halt im Hier und Jetzt für sie zum Clown. Berührend und ehrlich!

Eine Leseempfehlung für alle Jungen und Mädchen, die schräge und witzige Abenteuer lieben!



Fazit:

Eine abwechslungsreiche Sammlung herrlich schräger Abenteuer, die durch alltägliche wie irrwitzige Situationen, Humor und charmante Figuren punkten.

Aufgrund der geringen Textmenge ist "Rosa und Louis" auch für Lesemuffel sehr zu empfehlen.

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Rezensiertes Buch: "Rosa und Louis - Geisterstunde" aus dem Jahr 2017

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