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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Pharo72
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Zittau
Über mich: 
Büchersüchtige, introvertierte Leseratte!

Bewertungen

Insgesamt 465 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2009
Morgen, Kinder, wird's was geben
Patterson, James

Morgen, Kinder, wird's was geben


sehr gut

In diesem 1. Roman der sehr erfolgreichen Romanreihe um den schwarzen Polizeipsychologen Alex Cross wird der Leser sofort in einen Aufsehen erregenden Kidnappingfall hereingezogen. Zwei Kinder berühmter Eltern verschwinden kurz vor Weihnachten. Der Entführer, welcher sich selbst als Lindberghs Sohn bezeichnet, hat das große Ziel noch berühmter als sein Vorgänger zu werden. Die Lösegeldübergabe scheitert und recht schnell ist auch der Täter gefasst, doch das ist noch lange nicht das Ende der Geschichte...

Mir hat sehr gut gefallen, dass es nicht beim Stellen des Täters, der sich ja mehr oder weniger selbst ausliefert, bleibt, sondern der Leser am Gerichtsprozess und der weiteren Entwicklung teilhaben kann. Durch kleine Andeutungen und immer wieder überraschende Wendungen wird die Spannung konstant aufrecht erhalten. Der Fall scheint eigentlich gelöst, aber Alex Cross gibt nicht auf, weshalb er auch den Nutznießern der eigentlichen Entführung auf die Spur kommt und dabei nicht nur eine sehr unschöne emotionale Wunde einstecken muss. Die Figuren in dem Roman sind sehr lebhaft geschildert und man kann sich gut in sie hineinversetzen.

Der Auftakt der Reihe macht auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzungen. Die reichlich 450 Seiten fliegen nur so dahin und als Thriller-Leser kann man sich eigentlich kaum mehr wünschen.

Bewertung vom 22.05.2009
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


gut

Mackenzie Allen Philips erlebt den Albtraum eines jeden Vaters schlechthin. Auf einem Campingausflug mit seinen Kindern, wird seine kleine Tochter Missy entführt und Beweise in einer verfallenen Hütte in den Bergen weisen auf Mord hin. Er verfällt in die von ihm so genannte „Große Traurigkeit“. Sein Leben gleitet nur mehr an ihm vorbei und sein Glaube an Gott hat stark nachgelassen. Nach vier Jahren schließlich erhält er eine Einladung von Gott in eben diese Hütte und er macht sich trotz großer Skepsis dorthin auf. Was ihn erwartet, hat er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können.

Ich muss zugeben, ich war beim Zuschlagen des Buches immer noch ziemlich ratlos, welche Meinung ich dazu abgeben soll. Das Buch verspricht, dass es verändert, dem Zweifler die Zweifel nimmt, dem Hoffnungslosen die Hoffnung zurückgibt. Dies kann ich für mich so nicht stehen lassen. Persönlich selbst nie in irgendeiner Weise von Religion beeinflusst, fällt es mir immer noch schwer mich auf die ganze Thematik einzulassen.

Ohne Frage sind die Ansätze wie sich Gott in seiner Darstellung der Dreifaltigkeit Mack gegenüber präsentiert und versucht, sich ihm wieder anzunähern bzw. seine Verhaltensweisen zu erklären eine interessante Perspektive. Wer würde nicht gern in einer Welt voller Liebe und Glückseligkeit leben? Dennoch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass es so einfach nicht sein kann. Mack lässt sich auch viel zu schnell von den Argumenten Gottes überzeugen, die manchmal doch ein wenig schwammig daherkommen. Aber wahrscheinlich ist es für ihn einfacher, da er bereits religiöse Wurzeln hat.

Fazit der Gespräche mit Gott ist, dass dieser der einzig Wahre und Gute und die reine Liebe ist und der Mensch durch seine Eigensinnigkeit letzten Endes alles Leid selbst verursacht, wobei letzteres für mein Dafürhalten auch stimmt. Doch wo ist in dieser Konstellation Gott? Ich persönlich habe nie irgendeine Erfahrung gemacht, die auf eine Anwesenheit von Gott schließen lässt.

Letzten Endes ist die ganze Geschichte, wie wir im Nachwort auch lesen können, jedoch eine reine Fiktion. Im für Spirituelles wesentlich empfänglicheren Amerika ist es gut nachzuvollziehen, dass das Buch wie eine Bombe eingeschlagen hat. Ich fürchte, in Deutschland wird ihm ein solcher Erfolg nicht beschieden sein. So ganz werde ich das Gefühl nicht los, dass hier eine Art „neue Bibel“ gehypt werden soll, da die Religion insgesamt zunehmend an Bedeutungslosigkeit verliert.

Nichts desto trotz hat mich das Buch in meine Träume verfolgt, was wohl ein Hinweis darauf ist, dass ein kleines Samenkorn den Weg in mein Inneres gefunden hat und wer weiß, vielleicht geht dieses ja eines Tages doch noch auf.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2009
Alle sieben Wellen
Glattauer, Daniel

Alle sieben Wellen


ausgezeichnet

Emmi Rothner und Leo Leike sind sich durch Zufall virtuell begegnet. Im 1. Band dieser bezaubernden Liebesgeschichte - „Gut gegen Nordwind“ - lernen sie sich per Email kennen und entwickeln Gefühle füreinander, jedoch begegnen sie sich nie persönlich. Wem das Ende dieser Liebesgeschichte zwar realistisch, doch nicht wirklich befriedigend erschien, kommt jetzt mit dem Nachfolger-Roman „Alle sieben Wellen“ voll auf seine Kosten. Endlich dürfen sich beide sehen, anfassen, berühren ... Doch an der eigentlichen Problematik hat sich nicht viel verändert, denn Emmi ist noch immer verheiratet und auch Leo ist eine neue Beziehung eingegangen. Dennoch können sie nicht voneinander lassen ...

Ich bin sehr froh, die Bücher in der richtigen Reihenfolge gelesen zu haben, macht es doch vieles einfacher zu verstehen. In gewohnt bewährter Weise spielt Daniel Glattauer mit den Gefühlen der Protagonisten, denn auch oder gerade nach ihrem persönlichen Treffen, flauen diese keinesfalls ab. Hin und her gerissen zwischen Vernunft und Leidenschaft kann es dennoch nur ein Ende für beide geben. Man fliegt regelrecht durch die Seiten, denn man will unbedingt wissen, wie die Geschichte nun letztendlich ausgeht.

Nie mehr werde ich Satzzeichen, Großbuchstaben oder Klammern ohne Sinn und Verstand gebrauchen, denn Emmi und Leo haben mir gezeigt, wie viel Interpretation ein Punkt zu viel oder zu wenig ausmachen kann.

Von den persönlichen Treffen erfährt man nur aus den darauf folgenden Emails, darin bleibt der Autor seinem Stil treu. Insgesamt ist dieser zweite Teil einer wunderbar romantischen Liebesgeschichte, die auf einem simplen Tippfehler in einer Emailadresse basiert, der perfekte Abschluss, quasi der Punkt auf dem I.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2009
Unsterblich wie die Nacht
Hepsen, Mina

Unsterblich wie die Nacht


sehr gut

Die russische Prinzessin Angelica Belanow würde am liebsten ihr Leben damit verbringen am Klavier zu sitzen und in Büchern zu versinken. Sie liebt die Einsamkeit, denn durch ihre ungewöhnliche Gabe, die Gedanken anderer zu lesen, treiben Menschenansammlungen sie schier in den Wahnsinn. Als sie vor dem finanziellen Bankrott steht, den sie vor ihrem kränkelnden, aber über alles geliebten Bruder verheimlichen will, bleibt ihr nur eine erfolgreiche Heirat als Ausweg, weswegen sie sich ins Londoner Ballgetümmel stürzt. Dort stößt sie eines Tages auf Alexander Kourakin und trifft in ihm den ersten Menschen, der so wie sie zu sein scheint. Er macht ihr ein wundervolles Geschenk. Doch gleichzeitig scheint er ein großes Geheimnis zu haben.

Dieser Debütroman von Mina Hespen spielt als wohltuende Abwechslung zu den momentan den Markt überschwemmenden paranormalen Romanen im London von 1871. Das damit einhergehende Setting ist bildhaft beschrieben. Ich hätte mir etwas mehr Hintergrundwissen über die Vampire gewünscht, denn die Autorin wartet mit einigen Neuerungen des Mythos auf. Im Großen und Ganzen unterscheidet sich der Roman bis auf den paranormalen Aspekt kaum von anderen historischen Liebesromanen, die in dieser Zeit spielen.

Jedoch wird besonders auch durch die Jagd auf den abtrünnigen Vampir sowie einen Vampirjäger die Spannung konstant aufrecht erhalten bis zum unerwarteten Finale. Zwischen Angelica und Alexander knistert es gewaltig, wobei sie natürlich viel eher begreift, was ihre Gefühle ihm gegenüber bedeuten.

Insgesamt ein flüssig zu lesender Liebesroman, mit dem man sich einfach wohlfühlt und der am ehesten Fans des historischen Liebesromans ansprechen sollte, die eine besondere Note suchen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2009
Tödliches Ritual
Heib, Marina

Tödliches Ritual


sehr gut

Vergewaltigungen und eine Mordserie an jungen Frauen halten Göttingen in Atem. Der durch eine persönliche Tragödie dem Alkohol verfallene Polizeichef Markus Lorenz ist den Anforderungen an die Ermittlungsarbeit nicht gewachsen und bittet seinen alten Freund Christian Beyer, der mittlerweile Chef einer Sondereinheit ähnlich dem FBI ist, um Mithilfe. Erst Christians Lebenspartnerin, der Psychologin Anna Maybach, fällt auf, dass der Mörder immer an keltischen Festtagen zuschlägt ...

Mit hat dieser deutsche Krimi insgesamt sehr gut gefallen. Für einen Thriller nimmt allerdings der Spannungsbogen in der Mitte des Buches etwas ab. Die Ermittler tappen die meiste Zeit im Dunkeln und können letzten Endes auch nur durch einen Fehler des Täters erfolgreich werden. Zu lange verfolgen sie die falsche Spur.

Die persönliche Geschichte von Markus lässt den Leser seine Schwäche nachvollziehen und auch die anderen Figuren, seien es die Ermittler oder auch die verdächtigen Studenten, werden gut charakterisiert. Die persönlichen Einblicke in die Gedankenwelt des Täters sind verstörend und fügen sich dennoch passend ins Gesamtbild. Mir persönlich gefällt dieses Element bei Thrillern sehr.

Besonders interessant fand ich die Einblicke in die Welt von Burschenschaften, die man ja doch nur vom Hörensagen kennt, und auch die näheren Erläuterungen zum Inquisitionsthema. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und auch die Aufmachung des Buches gefällt.

Die immer wieder eingestreuten Hinweise auf die früheren Fälle des Sonderermittler-Teams machen unbedingt neugierig darauf und ich werde es bei Gelegenheit auf jeden Fall nachholen, die ersten beiden Bücher der Autorin zu lesen.

Die finale Jagd auf den Mörder ist extrem spannend und mit dem Ende hat sich für mich irgendwie ein Kreis geschlossen. Auf jeden Fall ein Buch, was ich jederzeit weiter empfehlen würde. Deutsche Autoren müssen sich wirklich nicht vor ihren amerikanischen Kollegen verstecken.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2009
Ein Macho zum Verlieben
Warren, Nancy

Ein Macho zum Verlieben


sehr gut

Cameron Crane, ein Selfmade-Millionär und dazu noch ein Bild von einem Mann, engagiert zur Eroberung des amerikanischen Marktes in Sachen Surfbretter die Marketingexpertin Jennifer Talbot. Diese ist durchaus von ihm angetan, möchte aber keine weitere Eroberung des waschechten Machos werden, zumal sie ja verlobt ist und einfach nur ihren Job gut machen will. Das will der erfolgsverwöhnte Cameron sich nicht bieten lassen und verführt daher Jennifer nach allen Regeln der Kunst. Doch auch für ihn steht plötzlich mehr auf dem Spiel ...

Mir hat dieser kleine Liebesroman richtig Spaß gemacht. Die beiden Protagonisten liefern sich einen prickelnden Schlagabtausch. Jennifer durchschaut Camerons Taktik sofort, spielt aber sein Spiel bis zu einem gewissen Grad mit. Das sie sich letzten Endes der Verführungskunst Camerons geschlagen geben muss, ist nur zu verständlich, wenn man die Alternative bedenkt. Dennoch macht sie es ihm und sich selbst nicht leicht und es ist wunderbar mitzuerleben, wie auch Cameron sich des Wunders der Liebe ergeben muss. Das Setting und Milieu in Down Under trägt dazu bei, einfach nur Lust auf den Sommer und vielleicht auch das Surfen zu bekommen.

Das etwas ungewöhnliche Format des Buches (gerade mal 15 x 10 cm) macht es sehr praktisch für unterwegs, da es sogar in eine Hosetasche passt. Das Original ist allerdings in einem Sammelband mit zwei weiteren Romanen der Autorin erschienen. Die gerade mal 200 Seiten, welche in Originalgröße noch weniger hergeben, rechtfertigen daher wohl kaum den eigentlich recht günstigen Preis von 5,00 Euro. Da will der Verlag wohl mal wieder so viel wie möglich am Leser verdienen. Daher gibts von mir auch einen Punkt Abzug.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2009
Tee mit Buddha
Vieser, Michaela

Tee mit Buddha


weniger gut

Michaela Vieser studiert Japanologie und will der Kultur und den Gebräuchen dieses faszinierenden Landes direkt vor Ort nachspüren. Sie möchte allerdings nicht wie andere Studenten an der Uni ein relativ normales Leben führen, sondern wünscht sich in einem buddhistischen Kloster der Spiritualität auf den Grund zu gehen. Dies stellt sich als gar nicht so einfach heraus, dennoch gelingt es ihr nach einiger Zeit, diesen Traum als erste westliche Person wahr zu machen. Anhand von Personen bzw. den dazugehörigen Fertigkeiten, wie Teezeremonie, Ikebana, Kalligraphie oder auch Schwertkampf, die Michaela im Laufe des Jahres erlernt, berichtet sie in einzelnen Kapiteln über Ihre Erfahrungen während des einjährigen Klosteraufenthaltes.

Genau wie Michaela anfangs war auch ich etwas enttäuscht von der Realität des Zusammenlebens in diesem buddhistischen Kloster. Letzten Endes stimme ich diesem Zweig der buddhistischen Religion, dem Jogo-Shinshu, aber eher zu, dass die wahre Herausforderung wohl im Zusammenleben der Menschen und nicht in der Askese liegt. Ich weiß nicht recht, was ich mir von dem Buch versprochen habe, jedoch hat es mir den Buddhismus oder auch das Land nicht näher gebracht.

Die vorgestellten Personen blieben mir bis auf wenige Ausnahmen fremd. Die oft augenzwinkernde und auch selbstironische Betrachtungsweise der Autorin waren für mich noch das Highlight des Buches, dessen Aneinanderreihung von Abläufen mir zwischendurch oft schlichtweg langweilig erschien. Deshalb habe ich mich mit dem Lesen auch sehr schwer getan und unnatürlich lange gebraucht. Einige Facetten der japanischen Kultur wie Ikebana, die Teezeremonie oder auch die Kalligraphie waren schon interessant beschrieben, aber man muss wohl für diese Dinge die gleiche Faszination wie Michaela aufbringen, um das Buch zu mögen.

Eine Erleuchtung jedenfalls blieb bei mir aus und in welcher Hinsicht die Autorin diese erfahren hat, ist mir auch nicht ganz klar geworden. Wahrscheinlich sind diese Art von Büchern einfach doch nichts für mich, aber der Versuch war dennoch nicht ganz uninteressant.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


sehr gut

Der Amerikaner Jack Burn ist mit seiner hochschwangeren Frau und dem kleinen Sohn auf der Flucht vor den Behörden der USA in Kapstadt untergetaucht. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich herausstellen soll. Bei einem versuchten Raubüberfall durch zwei Gangster ist Jack gezwungen seine Familie zu verteidigen und die Angreifer auszuschalten. Durch seine Vergangenheit kommt eine Zusammenarbeit mit der Polizei nicht infrage. Seine Tat bleibt auch nicht unbeobachtet und somit kommt ein Stein ins Rollen, der eine Lawine beispielloser Gewalt und Korruption auslöst.

Wir lernen im Lauf des Romans weitere für den Fortgang der Handlung wichtige Personen, wie den Exsträfling Benny, der einfach nur ein neues Leben beginnen möchte, und die drogensüchtige Carmen kennen. Die wahrhaft abscheulichste Figur des Romans ist allerdings der korrupte und äußerst brutal agierende Polizist Gatsby. Durch die ständigen Perspektivenwechsel wird eine Spannung aufgebaut, die den Leser nicht mehr loslässt. Es gibt keinen Moment der Langeweile. Der Autor versteht es meisterhaft, die vielen losen Fäden zu einem Ganzen zu vereinen und auch das Ende war für mich befriedigend.

Für etwas empfindlichere Leser ist das Buch vielleicht nicht optimal geeignet, da einige Zugriffe und Foltermethoden doch sehr detailliert geschildert werden. Ich nehme mal an, da der Autor selbst in Kapstadt lebt, wird es sich nicht nur um reine Fiktion handeln und ein gehöriges Körnchen Wahrheit in der Geschichte stecken. Es war immer mal ein Traum von mir die Stadt am Tafelberg zu besuchen. Der Roman hat mir doch ein wenig die Augen geöffnet und lässt mich zweifeln, ob ich diesen Traum wirklich noch leben möchte.

Bewertung vom 13.03.2009
Untot mit Biss
Chance, Karen

Untot mit Biss


gut

Es geht in diesem Auftakt einer neuen Vampir-Serie um die Hauptprotagonistin Cassandra Palmer, ihres Zeichens Hellseherin. Sie lebte gezwungenermaßen einige Jahre am Hof eines Vampirmeisters, der ihre Eltern töten ließ, um ihre nützliche Gabe gewinnbringend für sich zu nutzen. Cassie kann fliehen und für einige Jahre untertauchen, auch durch die Hilfe einiger Geister, mit denen sie mehr oder weniger kommunizieren kann. Letztendlich wird sie aber doch aufgespürt und kann nur durch die Hilfe von Tomas, eines Meistervampirs, der zu ihrem Schutz abgestellt war und in dem sie sich bitter getäuscht hat, gerettet und zum Vampirsenat gebracht werden.

Dort erfährt sie, dass die Bedrohung ihrer Person noch ganz andere Ausmaße annimmt, aber auch wesentlich mehr in ihr steckt, als vermutet. Sie wird zum Spielball der kompletten übersinnlichen Gemeinschaft. Dabei kreuzen auch einige äußerst interessante Vampire ihren Weg und Cassie hat es nicht leicht zu entscheiden, wer es nun wirklich gut mit ihr meint.

Der Einstieg in den Roman erfolgt rasant und sehr spannend, weshalb mich auch die Leseprobe wirklich überzeugt hat. Etwas schwieriger wird es, als die Autorin nach der Flucht Cassies aus dem Vampirsenat mit einer ganzen Reihe von übersinnlichen Figuren aufwartet. Da erscheinen außer Vampiren noch Magier, Hexen, Elfen, Feen, verschiedenste Wer-Geschöpfe und noch andere mythologische Wesen, wie Satyrn, die einen unvorbereiteten Leser des Genres doch überfordern könnten. Dieses, sowie die Feststellung Cassies, dass sie als Geist in andere Körper eindringen und sogar in die Vergangenheit reisen und diese verändern kann, erfolgt so schnell hintereinander, dass eine teilweise Verwirrung wohl keinem Leser erspart bleibt. Vor allem das Agieren in fremden Körpern, verlangt doch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, um den roten Faden nicht zu verlieren. Etwas weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.

Toll fand ich wiederum die Idee, bekannte einst lebende Personen bzw. zumindest literarische Figuren als Vampire wieder auf- bzw. weiterleben zu lassen. Der Schreibstil ist häufig sehr witzig, besonders aus der Sicht von Cassie, die jedoch manchmal auch etwas flapsig daherkommt. Weniger gefallen haben mir die doch recht langen Kapitel und relativ wenigen Dialoge, die den Lesefluss etwas beeinträchtigen.

Insgesamt ist es aber ein gut zu lesendes Buch für Fans des paranormalen Genres und das offene Ende lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Nachdem man nun erst mal viele Figuren am Rande kennengelernt hat, bleibt zu wünschen, dass viele davon in den nächsten Büchern wieder auftauchen und die Charaktere noch deutlicher herausgearbeitet werden. Ich werde der Serie auf jeden Fall treu bleiben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.