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Bücherfreundin
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Leipzig

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Insgesamt 538 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2017
Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2
Sveen, Gard

Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2


gut

"Teufelskälte" von Gard Sveen ist der 2. Fall mit dem Kommissar Tommy Bergmann, wovon ich ehrlicherweise den 1. Fall nicht kenne.

Als Tommy Bergmann zu einem neuen Fall gerufen wird, fallen ihn sehr schnell Parallelen zu seinem 1. Fall auf, der sich vor 20 Jahre ereignet hat. Allerdings gilt der Fall längst als und der mutmaßliche Mörder sitzt seit Jahren im Gefängnis. Nun kommen Tommy Bergmann allerdings Zweifel, ob er tatsächlich den richtigen Mörder gefunden hat. Oder gibt es einen Nachahmungstäter, der mit der Polizei ein grausames Katz- und Mausspiel veranstaltet? Tommy Bergmann muss schnellstmöglich den wahren Täter entlarven und finden, damit nicht noch weitere Opfer zu beklagen sind.

Obwohl ich eigentlich gerne skandinavische Krimiautoren lese, konnte mich Gard Sveen nur schwer fesselnd. Die Figuren waren für mich nicht überzeugend und es kamen zu viele Zweitsprünge zum alten Fall vor, so dass ich manchmal überlegen musste, welches Jahr aktuell gemeint ist. Auch das Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen, so dass der Krimi mir nicht lange in der Erinnerung bleiben wird.

Bewertung vom 28.08.2017
Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


gut

"Targa - Der Moment, bevor Du stirbst" ist der Auftakt einer neuer Thrillerserie von dem Autorenehepaar B.C. Schiller. Targa Hendricks hatte einen schweren Start ins Leben und tut sich bis heute schwer anderen Menschen zu vertrauen. Aus diesem Grund lebt sie als Einzelgängerin und bringt die idealen Voraussetzungen für ihren Job als Sonderermittlerin beim BKA.

Ihr aktueller Auftrag führt sie zu dem hochintelligenten Hochschulprofessor Falk Sandmann, der eine sehr dunkle Seite hat, die er bei seinen Studenten auf grausame Art und Weise auslebt. Targa versucht, dass Vertrauen von Falk zu gewinnen und sich auf sein gefährliches Spiel einzulassen. Wird Targa es schaffen, das Vertrauen zu gewinnen und das mörderische Spiel zu stoppen oder wird sie selber zum Opfer?

Der Roman befasst sich viel mit Targa ihrer Gedanken und teilweise ihrer Vergangenheit. So begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Vater, den sie für ihren schweren Lebensstart und den Tod ihrer Mutter verantwortlich macht. Zwar bleiben für mich viele Fragen besonders zu Targa noch offen, aber es gibt ja eine angekündigte Fortsetzung, wo sicherlich noch mehr auf Targas Leben eingegangen wird.

Der Klappentext versprach spannend zu werden, doch insgesamt konnte mich das Buch im Ganzen nicht wirklich überzeugen. Auch wenn der Schreibstil flüssig zu lesen war und auch durch verschiedene Erzählperspektiven die Spannung erhalten blieb, wurde für mich hier zu viel Potential verschenkt. Vielleicht steigert sich die Handlung in den weiteren Büchern und dies war sozusagen nur das "Vorgeplänkel". Dem zweiten Band würde ich wahrscheinlich noch eine 2. Chance geben.

Bewertung vom 28.08.2017
Swing Time
Smith, Zadie

Swing Time


weniger gut

Eigentlich geht es in "Swingtime" von Zadie Smith um 2 Freundinnen, die beide Außenseiter sind und die sich über ihren gemeinsamen Traum Tänzerin zu werden kennenlernen. Doch nur eine schafft es wirklich ihren Traum zu verwirklichen, während die andere die persönliche Assistentin (oder besser Sklavin) einer bekannten Sängerin wird.
Auch wenn sich die beiden Lebenswege so unterschiedlich entwickeln, verlieren sich die beiden Freundinnen aus Kindertagen nie ganz aus den Augen.

Ehrlicherweise hat mich das Buch ziemlich enttäuscht. Erstens geht es fast ausschließlich das den Lebensweg einer namenslose Ich-Erzählerin und ihre Freundschaft zur Tänzerin kommt mir dabei zu kurz, auch wenn sie im Erwachsenen Leben kaum Kontakt mehr haben. Der fehlende Name macht die Ich-Erzählerin für mich irgendwie abstrakt und ich konnte mich nicht mit ihr identifizieren. Zweitens hat mich der häufige und abrupte Wechsel von der Gegenwart zur Vergangenheit gestört, da mir dadurch der Lesefluss und die Entwicklung der Personen unterbrochen wurde.

Aus diesem Grund kann ich persönlich dieses Mal nur 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 03.07.2017
Als wir unbesiegbar waren
Adams, Alice

Als wir unbesiegbar waren


ausgezeichnet

"Als wir unbesiegbar waren" erzählt von der Freundschaft zwischen 4 jungen Menschen, die zunächst am Ende ihrer Highschoolzeiten stehen und nun alle ihre eigenen Träume und Wünsche verwirklichen wollen.
Auch wenn sie ihr berufliche Wege trennen wird, wollen sie ihre Freundschaft aufrechterhalten.

Doch wie so oft im Leben verlieren sich die 4 Freunde mit den Jahren langsam aus den Augen, aber in Krisensituationen, die alle nach Jahren wieder zusammenführen werden, können sie sich doch immer noch aufeinander verlassen und erkennen, wie viel ihnen ihre Freundschaft bedeutet.

Das Buch begleitet die 4 Freude über etwa 15 - 20 Jahren und wird abwechselnd aus jeweils einer Perspektive erzählt. Alle durchleben Höhen und Tiefen und müssen mit Niederlagen und Scheitern fertig werden, denn leider verläuft das Leben nie so wie man es sich in der Jugend erträumt hat.

Das Buch macht einen klar, dass man seine Freunde aus Jugendtagen nicht aus den Augen verlieren sollte, auch wenn sich die Lebensumstände und die Beziehungen zueinander im Laufe des Lebens verändern werden.

Bewertung vom 02.07.2017
Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
Bell, Darcey

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor


ausgezeichnet

Die junge berufstätige Mutter Emily bittet ihre verwitwete Freundin Stephanie um den kleinen Gefallen sich ein Nachmittag um ihren Sohn Nicky zu kümmern. Abends will sie ihren Sohn nach der Arbeit eigentlich abholen, aber sie taucht nicht auf. Nach einiger Zeit mach sich Stephanie große Sorgen um ihre Freundin, besonders als eine Leiche mit Emilys DNA gefunden wird.
Doch nach und nach kommt Stephanie dahinter, dass sie ihre Freundin Emily in Wahrheit gar nicht so gut kennt, wie sie immer dachte. Denn Stephanie hat mehr Geheimnisse als es auf den ersten Blick schien.
Aber auch Stephanie verheimlicht so manches aus ihrer Vergangenheit und übernimmt nach und nach Emilys Leben.

Das Buch wird zum einen durch einen Blog von Stephanie erzählt, der allerdings auch nicht die ganze Wahrheit erzählt, sondern nur das was Stephanie dafür hält. Zum anderen wird es aus der Sicht von Stephanie und später auch von Emily erzählt, so dass der Leser verschiedene Sichtweisen auf das Geschehen erhält.
Dadurch wird die Spannung hoch gehalten und man fragt sich, welche Geheimnisse noch ans Licht kommen. Schließlich hat jeder seine Geheimnisse und wem kann man in diesem mysteriösen Spiel noch trauen?

Bewertung vom 12.06.2017
Mittsommerleuchten
Hellberg, Åsa

Mittsommerleuchten


sehr gut

Asa Hellberg "Mittsommerleuchten" hat die Mitte 50 jährige Opernsängerin Gloria im Mittelpunkt, die darüber nachdenkt, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll. Sie studiert gerade die "Carmen" an der schwedischen Oper ein und trifft dabei gleich auf 2 ehemalige Liebhaber, die sie Jahrelang nicht gesehen hat. Es soll ihre große Hauptrolle werden, aber so recht hat sie noch keinen Plan, wie ihr Leben danach aussehen soll. Das beide Männer wieder um ihre Gunst außerhalb der Bühne kämpfen, macht es für Gloria auch nicht leichter.

Ähnliche Probleme hat auch Agnes, Glorias jüngere Schwester, die sich eigentlich gerade von ihrem Mann trennen will. Dazu soll auch das gemeinsame Haus verkauft werden, so dass im Keller alte Erinnerungen an die Eltern wieder auftauchen. Auch das wirbelt das Leben von Gloria weiter durcheinander und hilft nicht wirklich dabei, das Gefühlschaos beider Schwestern zu lichten.

Asa Hellberg schafft es in ihrem neuen Roman wieder das Leben von Frauen mitten im Leben darzustellen, die bereits sind für ihr Glück zu kämpfen und dabei auch nicht vor einem Neuanfang zurückschrecken. Es ist eine leichte Sommerlektüre, die einen klarmachen kann, dass man auch in späteren Jahren seinem Leben einen neuen (glücklicheren) Sinn geben kann.

Bewertung vom 12.06.2017
Wünsche, die uns tragen
Hughes, Kathryn

Wünsche, die uns tragen


sehr gut

In Kathryn Hughes "Wünsche, die uns tragen" geht die junge Mutter Beth auf Spurensuche nach ihrem unbekannten Vater. Der Grund ist traurig, da ihr 5 jähriger Sohn Jake dringend auf eine Spenderniere angewiesen ist und der unbekannte Großvater ist die letzte familiäre Hoffnung.
Die Geschichte wird auf 2 Zeitebenen erzählt - zum einen in der Gegenwart und zum anderen in der Vergangenheit Anfang der 70ger Jahre.
Was Beth über ihre Herkunft herausfinden wird, stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Aber wird sie ihren Vater finden können und kann Jake dadurch gerettet werden?

Die Vergangenheit nimmt in Kathryn Hughes Roman einen sehr großen Raum ein, so dass für mich die Gegenwart und insbesondere Beth Umgehen mit der Wahrheit leider zu kurz kommt. Ich hatte beim Lesen zum Schluss das Gefühl, dass das Buch dringend irgendwie zu Ende gebracht werden muss und man ja auch noch mal auf die Gegenwart eingehen müsste. Entweder man hätte die Vergangenheit kürzer darstellen müssen oder man hätte der Gegenwart den gleichen Stellenwert einräumen müssen und dann wäre das Buch dicker geworden. So verschenkt am Ende das Buch leider einiges seines Potential und so bleibt das Buch für mich im Mittelmaß hängen. Aus diesem Grund vergebe ich dieses Mal 4 Sterne, auch wenn das Potential für mehr da gewesen war.

Bewertung vom 12.06.2017
Mit jedem Jahr
Booy, Simon van

Mit jedem Jahr


sehr gut

Simon van Booy erzählt in seinem berührenden Buch "Mit jeden Jahr" die Geschichte von Jason und seiner Pflegetochter Harvey.

Jason gilt als schwarzes Schaf in seiner Familie und daher hat er keinerlei Kontakt zu Ihnen. Eines Tages verunglücken sein Bruder und dessen Frau tödlich, so dass die kleine Tochter Harvey plötzlich Waise ist. Auch wenn die Voraussetzungen denkbar ungünstig stehen, übernimmt Jason die Pflegschaft für seine kleine Nichte. Nach und nach krempelt er sein Leben komplett um, um Harvey ein liebevoller und guter Vater zu sein.

Die Geschichte wechselt zwischen der Gegenwart und der Erinnerung von Jason und Harvey über ihre Kindheit hin und her. Heute ist Harvey eine junge Frau, die in Paris arbeitet und lebt. Ihr Vater Jason kommt sie eines Tages dort besuchen und Harvey zeigt ihm ihr Paris. Immer hat sie kleine Geschenke für ihren Vater vorbereitet, die für eine schöne Episode aus ihrer trotz allem schöne Kindheit steht. Man bekommt dadurch einen guten Einblick über das besondere Familienleben der beiden. Manchmal kann es ein kleines Kind schaffen, dass ein Erwachsener sein Leben grundlegend zum Besseren ändert.

Der Schreibstil ist berührend und man kann sich gut in die Situation hineinversetzen. Der einzige Minuspunkt war für mich das Ende der Geschichte, denn ich bin mit dem Gefühl zurück geblieben, dass es irgendwie noch weitergehen muss. Meiner Meinung hätte man die letzte Wendung komplett weglassen können, denn sie hat nix an der Geschichte geändert. Oder man hätte sie früher einbauen müssen und mehr auf die Auswirkungen und Ursachen eingehen müssen. Aus diesem Grund gibt es auch nur 4 Punkte von mir.

Bewertung vom 12.06.2017
Die Hummerkönige
Zentner, Alexi

Die Hummerkönige


gut

Die Kings leben seit Generationen auf Looseword Island vom Hummerfang und Cordelia, als älteste Tochter will die Familientradition weiterführen und als Hummerfischerin arbeiten. Doch ihr Vater ist nicht also erfreut von dieser Idee, aber da sein einziger Sohn als kleines Kind stirbt bleibt ihn nichts anderes übrig als Cordelia als seine Nachfolgerin zu akzeptieren.
Der erste King landete vor über 300 Jahre auf der Insel und seit dem scheint ein Fluch auf der Familie zu liegen. In jeder Generation stirbt der Erstgeborene Sohn unter tragischen Umständen im Meer.
Der erste King, der Künstler Brunfitt King, spielt durch seine Bilder und den Rückblenden auch heute noch eine gewisse Rolle. Besonders Cordelia setzt sich mit den Bildern auseinander.
Alexi Zentner "Die Hummerkönige" erzählt die Familiengeschichte aus heutiger Sicht. Auch wenn der Familienzusammenhalt noch immer sehr eng ist, konnte mich das Buch nicht wirklich fesseln. Es plätscherte so dahin, denn irgendwie fehlte mir die Spannung. Vom Klappentext klang das Buch sehr interessant, doch letztlich ist es für mich keine "Geschichte, die sich (mir) ins Gedächtnis brennt".

Bewertung vom 27.04.2017
Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
MacMillan, Gilly

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit


ausgezeichnet

Zoe versucht sich mit ihrer Mutter ein neues Leben aufzubauen. Vor 3 Jahren verursachte sie einen schweren Unfall, bei dem 3 ihrer Schulfreunde starben. Sie wurde zu Jugendarrest verurteilt und hat ihre Strafe mittlerweile abgesessen.

Ihre Mutter Maria ist in dieser Zeit in eine andere Stadt gezogen und hat wieder geheiratet. Somit hat Zoe nun nicht nur einen Stiefvater und einen Stiefbruder, sondern noch eine kleine Halbschwester.
Ihr Stiefvater und Stiefbruder kennen Zoes Vorgeschichte bis zu einem öffentlichen Klavierkonzert nicht, als der Vater eines der Opfer Zoe schwere Vorwürfe macht. Wenige Stunden später ist Zoes Mutter tot und Zoe gerät wieder in die Polizeimühle.

Die Geschichte von "Perfect Girl" von Gilly MacMillian wird immer abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Familienmitglieder erzählt. Im Wesentlichen geht es um den Abend vor Marias Tod und die anschließende Suche nach dem Täter. In kurzen Erinnerungen wird auch auf Zoes Vergangenheit und der ersten von Zoes Stiefvater erzählt. Schließlich scheint das perfekte neue Leben doch nicht so perfekt zu sein, wie es auf den ersten Blick scheint.

Durch den häufigen Erzählerwechsel bekommt der Leser einen umfassenden Blick auf die Ereignisse und die Dynamik innerhalb der Familie. Dadurch lässt es sich gut lesen und man fühlt sich gut unterhalten.