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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1057 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2021
Ghostwalker
Wekwerth, Rainer

Ghostwalker


gut

VR-Roman, der in erster Linie von seinen Actionszenen lebt
Für seinen neuesten Roman hat sich Rainer Wekwerth eine aussergewöhnliche Variante des zukünftigen, sicheren Datentransfers ausgedacht: Sogenannte Ghostwalker schleusen sich in virtuelle Welten der Konzerne ein, um dort wie in einem Videospiel gegen Abwehr-Bots und feindliche Datenjäger zu kämpfen, während sie versuchen, das Datenpaket ans Ziel zu bringen. Einer dieser anonymen Ghostwalker ist der 17-jährige Jonas alias Moondancer, dem ein gutbezahlter Auftrag angeboten wird. Dicht auf den Fersen ist ihm jedoch die Walker-Legende Blue, die ein ganz persönliches Interesse an dem Datenpaket hat. Als beide merken, dass ein mächtiger und gefährlicher Feind selbst in der realen Welt über Leichen gehen würde, um an die Daten zu kommen, müssen Blue und Moondancer wohl gemeinsame Sache machen…
Zugegeben, ich liebe es, wenn Autoren Gedankenspielereien zu Virtual Reality (VR) und deren Möglichkeiten zu Papier bringen. Deswegen war ich auch für diesen Roman sofort Feuer und Flamme. Okay, den Gedanken, dass Firmen die Sicherheit des Transfers hochwichtiger Daten von der Tagesform einer Einzelperson, also einem Ghostwalker, abhängig machen, ist schon recht weit dahergeholt, zumal diese Personen IRL (in real life) anonym bleiben, um sich nicht angreifbar zu machen. Und dann auch noch einem 17-jährigen Schüler in die Hände legen, der vor lauter Schulschwänzerei seinen Abschluss riskiert und davon träumt, Profisurfer in Amerika zu werden? Und damit ist das echte Surfen im Wasser gemeint. Riskant.
Wenn man darüber einfach mal nicht weiter nachdenkt und sich auf die virtuellen Abenteuer und die Hintergründe zum so gefragten Datenpaket konzentriert - bleibt die Handlung zwar spannend, aber leider auch etwas oberflächlich und stellenweise verwirrend. Da wird spekuliert, wer die Guten und wer die Bösen sind, wer eine Person und wer nur ein Programm, ein wenig spielt dann noch Jonas‘ Familiengeschichte mit rein - und plötzlich ist das Ende einfach so da, ohne noch eine überraschende Wendung vom Autor präsentiert zu bekommen. Das hat mich jetzt nicht so begeistert wie erhofft, da hätte ich mir mehr Komplexität der Grundstory gewünscht, auf dem alles aufbaut, als nur eine Dauerflucht vor dem großen, ominösen Feind oder dem Lehrer, der wegen Schulschwänzerei mit dem Jugendamt droht. VR-Erlebnisse allein sind da etwas wenig und die Probleme der jungen Leute Blue und Moondancer waren teilweise schon ziemlich hausgemacht. Ich sag nur: Fehlendes Daten-Backup.
Ghostwalker bietet einen auf den ersten Blick interessanten Roman rund um die VR-Technik mit durchaus spannenden Szenen, dem für meinen Geschmack ein solides Grundgerüst sowie eine gewisse Detailverliebheit fehlen, um komplett überzeugen zu können.

Bewertung vom 21.04.2021
Das Geschenk eines Regentages
Shinkai, Makoto;Nagakawa, Naruki

Das Geschenk eines Regentages


gut

Episodenbuch aus teilweise vermenschlichter Katzenperspektive
Das Buch ist ein Episodenband mit vier einzelnen Erzählungen plus gemeinsamem Epilog, welche hauptsächlich durch befreundete Katzen miteinander verknüpft sind. In jeder Episode geht es um eine andere Frau und eine erzählende Katze, wobei die Katzen jeweils erst zu ihren Besitzerinnen finden. In der ersten Episode beginnt es mit einer jungen Frau, die an einem Regentag ein Katzenjunges an der Straße findet und bei sich aufnimmt, quasi das Geschenk des Regentages. Durch das Streifen durch die verschiedenen Reviere lernen die Katzen sich nach und nach kennen und erzählen von ihren zukünftigen Besitzerinnen. Die Perspektiven wechseln dabei zwischen Mensch und Katze, was an sich ganz interessant ist und für Abwechslung sorgt, die Welt mal aus Katzensicht zu betrachten. Als störend empfand ich jedoch, dass die Katzen sehr vermenschlicht dargestellt werden - so erwarte ich von einem Katzenjungen bestimmt keine philosphischen Gedankenansätze.
Durch die vier so unterschiedlichen Frauen mit ihren jeweiligen Erfahrungen, Sorgen und Problemen werden in den Episoden auch verschiedene brisante Themen angerissen wie das dortige Bild der Frau in Familie und Gesellschaft, das Pochen auf Familienehre und ihre Mitarbeiter bis zur Belastungsgrenze ausnutzende Vorgesetzte. Allerdings wirkten nur zwei der vier Frauen auf mich wirklich authentisch, die anderen doch eher stark überzogen, ihr Handeln stellenweise nicht nachvollziehbar. Zudem wurden viele Probleme oder gesellschaftliche Missstände nur oberflächlich behandelt, statt die Chance zu nutzen, die Leser ein wenig mehr aufzurütteln. Das machten in meinen Augen die vermenschlichte Katzenperspektive oder die poetische Wortwahl leider auch nicht mehr wett.

Bewertung vom 21.04.2021
Die Krone des Erben / Hidden Worlds Bd.2
Robrahn, Mikkel

Die Krone des Erben / Hidden Worlds Bd.2


ausgezeichnet

Abenteuer in einem etwas anderen Avalon
Im zweiten Band der Trilogie rund ums magische Avalon wachen Elliot Craig und die Elfe Soleil Boulanger nach einer strapaziösen Reise durchs Portal am Ziel ihrer Träume auf: Avalon. Leider ist diese Welt nur alles andere als traumhaft, von den vielen fantastischen Bewohnern einmal abgesehen. Genauso wie auf der Erde gibt es auch hier Ränke und Intrigen, angeführt von der Partei der „Erben Merlins“, deren Mitglieder es sich auf Kosten der Bewohner gut gehen lassen und auch ansonsten nicht immer fair spielen. Das ist nicht nur enttäuschend für Soleil und Elliot, sondern vor allem auch keine Hilfe für die seit Jahrzehnten auf der Erde gestrandeten Bewohner Avalons, die gerne in ihre Heimat zurück wollen. Dafür müsste das Portal wieder geöffnet werden, was für die Erben Merlins absolut indiskutabel ist. Also muss eine andere Lösung her. Vielleicht könnte der Drache Rhegad ihnen erneut helfen?
Auch der zweite Band hält, war er verspricht: Diesmal werden Krone und Phönix eine Rolle spielen, wie auf dem Cover abgebildet. Doch zunächst lernen unsere beiden Reisenden die politischen Verhältnisse kennen, deren Hintergründe sie im Roman nach und nach aufdecken. Auf ihrer Reise durchs avalonische Land treffen sie auf Faune, Zentauren und ein paar tödlichere Lebewesen. Ist der Beginn des Buches mit den politischen Intrigen etc. noch etwas, was durchaus in ähnlicher Form auch auf der Erde spielen könnte, steigt der Fantasylevel mit Erreichen des Drachen Rhegad gewaltig an. Nicht nur die Abenteuer, sondern vor allem auf der Drache selbst konnten mich hervorragend unterhalten und machten regelrecht Spaß zu lesen. Wobei Soleil auch diesmal wieder Elliot in Bezug auf Mut und Ausdauer locker in die Tasche stecken kann. Das Extrahighlight bildet der Phönix, zu dem ich nichts weiter verrate.
Im gelungenen Mittelband der Trilogie lernt man ein Avalon kennen, welches der unseren Welt gar nicht so unähnlich scheint. Nach einem Einblick in die politischen Verhältnisse starten die Protagonisten auf der Suche nach dem legendären Drachen Rhegad wieder in spannende Abenteuer, lösen Rätsel und geraten in tödliche Fallen. Entsprechend steigt die Spannungskurve zunächst nur leicht an, um nach dem politischen Gezänke endlich den erwarteten Sprung nach oben zu machen.

Bewertung vom 18.04.2021
Echo Mountain
Wolk, Lauren

Echo Mountain


sehr gut

Von Hoffnung und Hilfsbereitschaft
Ellies Familie versucht, sich in der Wildnis des Echo Mountain ein neues Leben aufzubauen, nachdem der große Börsencrash ihnen alles genommen hat. Das Leben ist hart, und nachdem ihr Vater durch einen Unfall ins Koma fällt glauben alle fälschlicherweise, dies sei Ellies Schuld. Mit ihrem noch kindlichen Verständnis der Welt versucht das naturliebende Mädchen, ihren Vater auf aussergewöhnliche Weise zu heilen - und zieht damit erst recht den Zorn ihrer Familie auf sich. Bei ihren Streifzügen durch die Wildnis lernt sie noch weitere Bewohner des Berges kennen - und von ihnen weiteres Heilwissen.
Manchmal muss nicht nur der Körper geheilt werden, sondern auch die Seele. So ließe sich dieses Buch recht gut beschreiben. Während einige Personen hier körperlich versorgt werden müssen, machen Leid und Trauer andere Menschen krank wie z. B. Ellies Familie, die nach und nach dem Mädchen das Leben immer schwerer machen. Besonders die ältere Schwester empfand ich als erschreckend, die plötzlich meinte, ihrer jüngeren Schwester gegenüber erzieherische Maßnahmen ergreifen zu müssen, obwohl sie selbst ihre eigenen Fehler machte. Wobei Ellies erste Heilansätze, zugegebenermaßen, manchmal wirklich stark gewöhnungsbedürftig sind, wenn auch aus kindlicher Sicht wiederum verständlich.
Neben falschen Vorwürfen, Leid und Vorurteilen spielen im Buch Vertrauen, Hoffnung und Hilfsbereitschaft eine große Rolle. Ein wenig zuviel wurden mir ein paar blutige und eiternde Details einer Verletzung, die hätt ich jetzt nicht gebraucht, zumal diese Thematik einen großen, wenn auch zugegebenermaßen wichtigen Teil des Romans einnimmt. Auch waren mir gewisse Heilansätze der jungen Ellie etwas zu gewagt. Die zwischenmenschliche Entwicklung innerhalb der eigenen Familie sowie der Familie, welche später hinzukommt, war dafür glaubhaft und recht bewegend.

Bewertung vom 18.04.2021
Dinge, die so nicht bleiben können
Bauer, Michael Gerard

Dinge, die so nicht bleiben können


ausgezeichnet

Es ist nicht entscheidend, woher du kommst, sondern wohin du gehen willst
Orientierungstag an der Uni: Sebastian meint, dort seine Traumfrau gefunden zu haben und gerät stattdessen an Frida. Frida ist in allen Dingen aussergewöhnlich, im Aussehen, im Verhalten und darin, eine gänzlich neue Seite an Sebastian herauszukitzeln. Gemeinsam mit bzw. mithilfe von Sebastians bestem Freund Tolly lernen Sebastian und Frida an diesem Tag sehr viel über das Leben und die eigenen Ziele.

„Nicht jeder ist dafür geschaffen, Batman zu sein, weißt du. Jemand muss auch Robin sein. Es ist nicht verkehrt, ein Sidekick zu sein.“ (Zitat S. 93)

Im Gegensatz zu seinem besten Freund Tolly ist Sebastian eher zurückhaltend und weiß noch nicht so recht, was er will. Da begegnet er Frida, die scheinbar auf alles eine schlagfertige Antwort hat, aber trotz vieler Worte um die eigene Person ein großes Geheimnis macht. So nach und nach wird Sebastian die Verletzlichkeit von Frida immer mehr bewusst und im Lauf des Romans kristallisiert sich heraus, dass die beiden einander gut tun. Und zwar mehr, als zunächst gedacht.
Ein sehr unterhaltsames Buch mit lustigen wie auch tragischen Momenten. Sehr gefallen hat mir Tolly - jeder sollte einen Tolly haben. Warum, liest man am besten selbst. Dass die eigene Vergangenheit einen manchmal belasten kann wird im Buch sehr gefühlvoll und verständlich behandelt, überflüssige Klischees wurden vermieden - in meinen Augen ein großer Pluspunkt für das Buch! Zwischen lustigen und persönliche Momenten entwickelt sich das Buch von dem Lösen von Geheimnissen zur Frage, wie man am besten mit negativen Erlebnissen umgeht, sowohl mit den eigenen als auch mit denen anderer. Auch hier wirkt Tolly ein wenig wie ein Vermittler zwischen Frida und Sebastian und dennoch wie ein guter Freund.
Einfühlsam und dennoch unterhaltsam wird thematisiert, wie schwierig es manchmal ist, anderen den Blick auf die Person hinter der Maske zu ermöglichen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2021
Eine geheime Akademie / Tale of Magic Bd.1
Colfer, Chris

Eine geheime Akademie / Tale of Magic Bd.1


sehr gut

Faszinierende Vorgeschichte zu Land of Stories
Es war einmal, vor langer Zeit… da war das magische Land, in welchem die Geschwister Alex und Conner Bailey ihre aufregenden Abenteuer erleben (Land of Stories-Reihe), alles andere als magisch. Vielmehr wurde alles, was annähernd mit Magie zu tun hatte, verboten, gejagt und vernichtet. Die Angst der Bewohner vor Magie war immens, geschürt durch gewiefte Personen, die durch das geschickte Verbreiten von Lügen immer mehr Macht über das Volk erlangten. Und in dieser düsteren Zeit in der Geschichte der Magie beginnt Band 1.
Die Welt ist grob dieselbe wie in Land of Stories, wie man auf der Landkarte im Buch sehen kann, allerdings bei weitem noch nicht so ausgearbeitet. Die magischen Wesen wie Trolle, Kobolde etc. leben versteckt oder wurden versucht auszurotten. Gleich zu Beginn zeichnet der Autor ein starkes Bild der Diskriminierung, nicht nur magischen Wesen, sondern auch Frauen gegenüber. Das Ganze entwickelt sich recht langsam: Eine mächtige Fee beginnt, magisch begabte Kinder in ihre neu gegründete Akademie zu holen und auszubilden, um die Diskriminierung gegenüber magischen Wesen mit der Zeit aufzuheben. Alles vor dem Hintergrund, dass eine starke magische Bedrohung heranwächst, welche durch die neu ausgebildeten Schüler erfolgreich bekämpft werden könnte.
Wer Land of Stories bereits kennt, wird schnell alte Bekannte des magischen Lands entdecken, wenn auch in ihrer früheren Jugend. So gibt sich Brystal Evergreen zwischendurch den Decknamen Bailey, es gibt eine recht unkonventionell auftretende Lucy Goose (nicht schwer zu erraten, wer das später sein könnte) und noch einige weitere Charaktere des späteren Rats der Feen.
Die Idee, die magische Historie aus „Land of Stories“ zu erzählen, gefällt mir sehr und ich bin gespannt, was noch alles geschehen wird bis zur Zeit von Rotkäppchen, Froggy und all den anderen. Die Themen Diskriminierung, Machtmissbrauch und das gezielte Verbreiten von Lügen in der Gesellschaft sind im Buch erschreckend gut dargestellt. Ebenso gefiel mir die Entwicklung der Charaktere, hier waren persönliche Ziele und Zusammenhalt wichtige Punkte. Einzig mit der Spannungskurve bin ich nicht so zufrieden. Zwar bin ich es gewohnt, dass der Autor seine Bücher stets langsam angehen lässt, diesmal jedoch hatte ich das Gefühl, dass es erst ab ca. einem Drittel des Buches so langsam mal spannend wurde. Davor war es zwar interessant, der Abenteuer-Charakter fehlte mir jedoch.
Eine faszinierende Idee, der Vorgeschichte zu Land of Stories eine eigene Reihe zu widmen. Es gibt bereits jetzt einige Bezüge zur späteren Abenteuer-Reihe, welche man jedoch nicht kennen muss. Grandiose Abenteuer-Ideen, wichtige Themen - einzig die Spannungskurve kommt zu Beginn nur langsam in Fahrt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2021
Klima
Klass, David

Klima


sehr gut

Green Man - Superheld oder Ökoterrorist?
Seit einigen Monaten macht jemand in den USA durch Anschläge auf naturschädigende Firmen und Einrichtungen auf radikale Art auf das Thema Umweltschutz aufmerksam. Von der Presse bereits als Green Man und Superheld im Namen für Natur und Umwelt bekannt, macht das FBI unter Hochdruck Jagd auf den Täter, nach ihrer Defintion ein Ökoterrorist, welcher vor allem dem Präsidenten und seine politischen Zielen ein Dorn im Auge ist. Hierbei kann auch der junge Datenanalyst Tom Smith zeigen, was in ihm steckt - allerdings hat der Mann seine Skrupel, ob er wirklich helfen soll, den Täter zu fassen, denn eigentlich hat Green Man doch recht. Die Menschen ruinieren die Natur wirklich immer mehr und hinterlassen ihren Kindern womöglich nur noch vergiftete Luft und Wasser. Aber heiligt der Zweck auch die Mittel?
Der Roman thematisiert ein brisantes Thema ebenso wie die Frage, inwiefern man die Aktionen des Green Man gutheißen kann oder soll, um die Gesellschaft wachzurütteln. Wechselnde Perspektiven aus der Sicht von Green Man und Tom beleuchten sowohl die Thematik wie auch die Pläne beider Seiten, so dass es als Leser nicht einfach ist, sich für eine der Seiten entscheiden zu können, weil sie doch jeweils ihre Argumente haben. Stärke und Schwachstelle des Romans zugleich ist, dass sehr viele sehr intelligente Menschen darin vorkommen, was die Handlung zwar auf ein hohes Niveau befördert, die Charaktere jedoch zugleich etwas unnahbar wirken lässt. Zudem bleibt das globale Thema im Roman auf die USA beschränkt, als wenn es ein rein amerikanische Problem wäre. Insbesondere der amerikanische Präsident ist so klischeehafft dargestellt, dass man ihm spontan ein gewisses Gesicht verpassen möchte.
Insgesamt ein unterhaltsamer und spannnender Umweltthriller rund um ein brisantes Thema mit hohem Superbrain-Anteil und einem Täter, bei dem die Entscheidung nicht leicht fällt, ob man ihn als Bösewicht oder mutigen Kämpfer im Namen der Natur betrachten soll.

Bewertung vom 10.04.2021
Das Erbe der Macht - Band 27: Immortalis (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Das Erbe der Macht - Band 27: Immortalis (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannung und Gefahr in Gegenwart und Vergangenheit
Alex und seine Freunde beginnen mit der ersten Zeitreise mit Moriartys Ring, um Jens Seelensplitter aus ihren früheren Inkarnationen zu sammeln. Bereits bei ihrer ersten Station geraten sie in ein gefährliches Abenteuer, welches ihre Mission in tödliche Gefahr zu bringen droht. Doch ein alter Freund steht ihnen helfend zur Seite. Ebenfalls gefährlich wird es für Annora, welche im Rennen gegen die Zeit versucht, die Unsterblichen Johanna und Kleopatra aus dem magischen Kerker zu befreien. Denn der Blutstein, welcher ihr die erforderliche Magie verleiht, hält nicht ewig. Und auch hier wirft eine unerwartete Entdeckung Rätsel auf.
Zwei überaus spannende Handlungsstränge, welche beide kaum Zeit zum Atemholen lassen. Zwar bleibt es angenehm übersichtlich, jedoch geht es in beiden Abenteuern zügig voran mit überraschenden Wendungen und Gefahren, welche keinerlei Langeweile aufkommen lassen. Mir hat Folge 27 sehr gefallen, es gab ein Wiedersehen mit früheren Figuren und die Haupthandlung der Serie schreitet ebenso voran wie Alex‘ Aufgabe, Jen im Strudel der Zeit zu retten.

Bewertung vom 10.04.2021
Die Welt ohne Fenster
Newhall Follett, Barbara;Morris, Jackie

Die Welt ohne Fenster


gut

Optisch wunderschön, inhaltlich zunächst romantisch verklärt mit aufkommenden Längen
Auf dieses Buch war ich neugierig, da es von einer damals erst 12-jährigen Schriftstellerin geschrieben wurde und quasi eine Liebeserklärung an die Natur darstellen soll. Sehr schön ist auf jeden Fall das Vorwort im Buch, welches etwas ausführlicher ausfällt und von der Frau verfasst wurde, welche das zauberhaft gestaltete Buch mit vielen wunderschönen Bildern versehen hat, welche die Tiere und Pflanzen aus Eepersips Welt zeigen.
Der Inhalt ist schnell erzählt: Das junge Mädchen Eepersip möchte nicht länger die Welt nur durch die Fenster betrachten, sondern mittendrin leben. Also reißt sie eines Tages aus, will eins werden mit der Natur und widersetzt sich erfolgreich allen Versuchen der Erwachsenen, sie wieder nach Hause zu holen.
Tatsächlich gefiel mir der Anfang sehr, eine Mischung aus liebervoller, kindlich-naiver Betrachtung der Natur, von Tieren und Pflanzen, und dem Abenteuer, den Erwachsenen immer wieder zu entwischen. Da mag jeder Leser, je nach Alter, für sich entscheiden auf wessen Seite man stehen möchte und ob man Eepersip die Daumen drückt, den Erwachsenen zu entkommen oder den Eltern wünscht, ihre Tochter wieder in die Arme schließen zu können. Dieser erste von drei Abschnitten war zugleich der schönste, da Eepersip eine vertrauliche Bindung zu verschiedenen Tieren eingeht, ohne diese zu vermenschlichen. Und auch die Naturbeschreibungen waren wie zum drin Eintauchen und Miterleben. Mit Beginn des zweiten Abschnitts empfand ich das Buch jedoch schleichend zäher und langatmiger. Eepersip scheint nie an einem Ort länger zufrieden zu sein, wie dieses Phänomen, dass der Rasen auf der anderen Seite des Zauns viel saftiger erscheint. Irgendwann kamen einige unwirklich scheinende Momente hinzu - so kann ich mir nicht vorstellen, dass tatsächlich jemand bei Sturm ins Meer geht zum Schwimmen, nur um anschließend stundenlang noch am Strand umherzutanzen. Überhaupt nahm ihr Tanzen und Singen gemeinsam mit dem unsteten Umherstreifen und Entdecken neuer Gebüsche und Hügel mit der Zeit überhand. Erschreckend kam für mich dann noch hinzu, dass Eepersip zu der Überzeugung gelangte, ein Kind zu sich zu locken, um nicht weiter alleine zu sein. Das erinnerte sich mich stark an Peter Pan, der ebenfalls Jungen in sein Ewig-Sorglos-Reich lockte, um Gesellschaft zu haben. Schwer zu sagen, ob die junge Autorin sich vom kurz zuvor erschienenen Peter Pan inspiriert fühlte. Jedenfalls empfand ich diese Entwicklung arg erschreckend und ließ mich am Verstand des Mädchens zweifeln. Ansonsten bleibt natürlich jedem selbst überlassen, in dem Mädchen eine Entwicklung hin zu einer Elfe oder Nymphe zu sehen oder nicht.
Ein in der Gestaltung wirklich sehr gelungenes Buch mit liebevollen Darstellungen von Pflanzen und Tieren. Die Geschichte selbst war zunächst eine wunderschöne Komposition aus Naturbeobachtungen und abwechslungsreichen Erlebnissen, verlor sich dann jedoch in häufigem Umherstreifen, Tanz und Gesang und weiteren Plänen des Mädchens, die ich als stark fragwürdig empfand und nicht gutheißen konnte.