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Benutzername: 
kleinbrina
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 1355 Bewertungen
Bewertung vom 25.11.2015
Gefühlsgewitter / Make it count Bd.1
Taylor, Ally

Gefühlsgewitter / Make it count Bd.1


sehr gut

Die "Make it count"-Reihe war mir schon lange ein Begriff und hat mich auch immer gereizt, allerdings habe ich das Buch bis vor kurzem leider dann doch nie gelesen. Nun, wo es allerdings auch bei einem großen Verlag angekommen ist, konnte ich dann doch nicht widerstehen und musste es einfach lesen und ich muss sagen, dass mich Ally Taylor begeistern konnte.

Zuerst sollte dabei angemerkt werden, dass die "Make it count"-Reihe in sich abgeschlossen ist und somit auch in beliebiger Reihenfolge gelesen werden kann. Dabei wechseln sich die Autorinnen Ally Taylor und Carrie Price ab und erzählen unterhaltsame und prickelnde Geschichten aus Oceanside. Hinter dem Pseudonym "Carrie Price" versteckt sich übrigens Adriana Popescu.

Hinter dem Pseudonym Ally Taylor versteckt sich die deutsche Autorin Anne Freytag. Da sie mich bereits mit anderen Werken begeistern konnte, war ich auf "Gefühlsgewitter" besonders gespannt und bin sehr froh, dass sie mich auch hier mit ihrem flotten Schreibstil unterhalten konnte. In kurzen und knackigen Kapiteln wird die Geschichte rund um Katie erzählt, die nach dem Tod ihres Vaters ein neues Leben beginnen muss.

Dabei beschreibt die Autorin Katies neues Leben sehr lebhaft und mit allen Up and Downs, sodass man hier einen interessanten Einblick in Kaies Gefühls- und Gedankenwelt erhält. Sie gehörte in ihrer Heimatstadt eher zu den Außenseiterinnen, die nur wenige Freunde und noch keine Beziehung hatte. Ihre Bücher waren ihre liebste Freizeitbeschäftigung und ihr Vater war der Mensch ihres Lebens. Als dieser durch einen Unfall plötzlich verstirbt, muss sie zu ihrer verhassten Mutter nach Oceanside, zu der sie noch nie ein gutes Verhältnis hatte und dort beginnt für sie ein neues Lebens mit vielen Überraschungen. So verliebt sie sich nicht nur in Dillen, sondern freundet sich auch mit ihrem Stiefbruder Andrew an, was allerdings auch manches Fettnäpfchen bereit hält.

Man kann also schon erkennen, dass mir Katie sehr sympathisch ist und ich ihren Weg aus der Trauer sehr gerne begleitet habe. Auch die anderen Figuren, wie Andrew, Dillen oder auch Greg fand ich gelungen und nicht weniger sympathisch. Zwar besitzen sämtliche Figuren das ein oder andere Klischee und haben sicherlich auch an andere Figuren aus anderen Geschichten erinnert, allerdings ist dies bei dem Genre anscheinend unumgänglich.

Die Liebesgeschichte ist ab und zu etwas kitschig und manchmal hatte ich auch das Gefühl, als hätte ich etwas verpasst, denn plötzlich ging mir alles zu schnell. Hier hätte ich mir gewünscht, wenn sich die Autorin mit allem etwas mehr Zeit gelassen hätte, denn plötzlich hastet man nur durch so durch die Geschichte, was ich sehr schade fand. Dennoch sind die meisten Szenen auch sehr prickelnd, was wiederum sehr gut zu den Figuren gepasst hat.

Das Cover gefällt mir gut, besonders die Farbgestaltung ist dabei ein absoluter Hingucker. Zwar ist es mittlerweile fast schon normal, dass bei dem Genre keine Gesichter auf dem Cover zu sehen sind, allerdings finde ich es bei "Gefühlsgewitter" besonders gelungen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gut formuliert und somit wollte ich das Buch unbedingt lesen.

Kurz gesagt: "Gefühlsgewitter" hat fast alles, was ich mir bei einem guten Buch wünsche: Interessante Figuren, die Ecken und Kanten besitzen, einen angenehmen und flotten Schreibstil und eine Liebesgeschichte, die es in sich hat. Hätte es hierbei nicht das ein oder andere Klischee gegeben und hätte sich die Autorin mit der Liebesgeschichte etwas mehr Zeit gelassen, hätte ich wohl noch mehr Spaß an der Geschichte gehabt, dennoch: Ich habe das Buch sehr genossen und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen in Oceanside.

Bewertung vom 25.11.2015
Liebe ist was für Idioten. Wie mich
Schoder, Sabine

Liebe ist was für Idioten. Wie mich


sehr gut

"Liebe ist was für Idioten. Wie mich." - Dieser Buchtitel klingt so gut, dass man einfach einen zweiten Blick auf das Debüt von Sabine Schoder werfen muss. Von daher habe ich mich sehr gefreut, als ich das Buch endlich in den Händen halten durfte und habe es direkt verschlungen.

Der Schreibstil hat mir hierbei ganz besonders gefallen, denn die Autorin trifft mit der Geschichte nicht nur den Geschmack vieler Jugendlicher, sondern erzählt ihre Geschichte absolut authentisch, sodass sich jeder in Viki, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hineinversetzen dürfte. Die Dialoge sind erfrischend ehrlich, sarkastisch und manchmal konnten sie mich auch zum Nachdenken anregen. Gleichzeitig sind die Figuren sehr gut ausgearbeitet, sodass ich sie nicht nur interessant, sondern auch sympathisch fand.

Hauptfigur ist hier Viki, die mir sehr schnell ans Herz gewachsen ist. Obwohl sie sehr authentisch und direkt ist, ist sie dennoch ein Mensch, der anderen Menschen eher ausweicht und sich nur wenigen Menschen gegenüber öffnet. Dies liegt hauptsächlich an ihren Lebensumständen, was man besonders gut an ihrem Verhältnis zu ihrem Vater erkennt. Die anderen Figuren, insbesondere Vikis beste Freundin Mel und oder auch der ach so harte Jay fand ich sehr interessant und auch sie habe ich schnell ins Herz geschlossen. Mel ist sehr loyal und trägt das Herz ebenfalls auf der Zunge, sodass sie und Viki ein unschlagbares Duo abgeben.

Mit Jay war es dagegen anfangs anders. Ich mochte ihn zwar von Anfang an, allerdings gehört er eher zu den Figuren, die man erst im Verlauf der Geschichte tatsächlich zu schätzen und zu lieben weiß. Er wirkt zwar tough und hat sich bereits am Anfang des Buches voll und ganz auf Viki eingelassen, allerdings erfährt man erst nach und nach, was tatsächlich mit ihm los ist. Seine Mutter ist übrigens auch klasse und konnte mich schnell für sich gewinnen.

Die Liebesgeschichte ist - wie man am Titel bereits erkennen kann - doch ganz anders, als man es in anderen Jugendbüchern kennt. Viki und Jay landen zwar sehr schnell gemeinsam im Bett, allerdings ist es keine typische Liebesgeschichte, die von Anfang an auf rosa Wölkchen erzählt wird. Hier wird eher die knallharte Realität mit vielen Geheimnissen, Missverständnissen und die Frage, ob es die Liebe tatsächlich wert ist, erzählt - und das ist auch gut so.

Das Cover ist sehr ansprechend und hält sich von romantischem Schnick-Schnack vollkommen fern, was perfekt zur Geschichte passt. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich direkt von sich überzeigen, sodass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

Abschließend kann man sagen, dass "Liebe ist was für Idioten. Wie mich" ein rundum gelungenes Jugendbuch ist, dass den Leser sowohl zum Lachen bringt, als auch zum Nachreden anregen kann, sodass ich mit diesem Buch ein paar angenehme Lesestunden hatte. Von daher kann ich es nur empfehlen.

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Bewertung vom 25.11.2015
Das Licht der letzten Tage
Mandel, Emily St. John

Das Licht der letzten Tage


gut

Ich muss gestehen, dass ich mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen bin und mich somit sehr auf "Das Licht der letzten Tage" von Emily St. John Mandel gefreut habe. Leider musste ich dann doch recht schnell erkennen, dass das Buch dann doch nicht zwingend das ist, was ich im Vorfeld erwartet habe, denn die Geschichte und ich wollten einfach nicht zusammenpassen.

Die düstere Atmosphäre, die fast durchgehend in dem Buch vorhanden ist, finde ich zwar sehr gelungen, allerdings hatte ich häufig große Probleme mit dem Schreibstil, denn ich konnte mich nie voll und ganz darauf einlassen, da mir vieles nicht spannend genug war und ich somit nie so wirklich mit den Figuren mitfiebern konnte. Dazu hat die Autorin vieles zu ausführlich beschrieben und immer wieder wiederholt, anderes dagegen kam mir viel zu kurz. Die Figuren sind allerdings gut ausgearbeitet. Ich konnte sie zwar nicht ins Herz schließen, allerdings fand ich sie interessant. Gelungen waren dagegen die Rückblenden, die in der Zeit vor dem Ausbruch des Virus spielen.

Anhand der Kurzbeschreibung und des wunderschönen Covers habe ich nicht unbedingt damit gerechnet, dass die überlebenden Figuren, nachdem 99% der Bevölkerung an einem Virus verstorben sind, mit einem Theaterstück durch die Städte ziehen. Hätte ich dies vorher schon gewusst, wäre ich wohl mit ganz anderen Erwartungen an die Geschichte herangegangen. Ich fand die Art und Weise, wie die Figuren nicht aufgeben wollten, zwar sehr interessant, allerdings hat mir hier deutlich das gewisse Etwas gefehlt. Der sogenannte Prophet, der erst später in die Geschichte verwickelt wird, fand ich dagegen sehr interessant und mit ihm kam auch etwas Spannung in die Geschichte - dies passierte meiner Meinung nach nur leider viel zu spät.

Hier habe ich mir ein action- und spannungsgeladenes Endzeit-Szenario gewünscht, bei dem es ums knallharte Überleben geht. Dies bekommt man zwar stellenweise auch präsentiert, allerdings passierte mir bei so einem Genre viel zu wenig, sodass ich das Buch dann doch eher enttäuscht beendet habe. Man muss zwar sagen, dass die Autorin Talent besitzt und die Geschichte großes Potential hatte, allerdings wurde dieses nur selten vollkommen genutzt.

Das Cover ist - wie bereits oben gesagt - wirklich schön anzusehen und besticht mit einer tollen Farbgestaltung. Problem ist jedoch die Kurzbeschreibung, bei der ich etwas vollkommen anderes von der Geschichte erwartet habe, als es letztendlich ist.

Kurz gesagt: "Das Licht der letzten Tage" ist sicherlich ein gut gemachter Roman, allerdings nicht das, was ich zuvor erwartet habe, von daher überwiegt leider die Enttäuschung, sodass ich das von der Autorin geschaffene Szenario leider nur selten genießen konnte.

Bewertung vom 25.11.2015
Kälte
Northrop, Michael

Kälte


gut

"Kälte" gehört zu den Büchern, die ich vor Ewigkeiten unbedingt kaufen musste, aber dann lange nicht gelesen habe. Wenn ich mich nicht täusche, musste das Buch tatsächlich fast drei Jahre ungelesen im Regal stehen und habe es nun endlich daraus befreit. Da die Geschichte laut Kurzbeschreibung sehr spannend klang, hatte ich einige Erwartungen an das Buch und muss sagen, dass es zwar nicht meine Erwartungen erfüllen konnte, ich es aber dennoch ganz interessant fand.

Problematisch ist bei diesem Buch allerdings der Schreibstil, denn diesen empfand ich sehr oft als anstrengend, da sich sehr vieles wiederholt hat und auch der ein oder andere Logikfehler dabei war. So erwähnt Scotty, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, in jedem zweiten Kapitel mindestens einmal, dass er sein Handy nicht mit dabei hat und somit für die anderen keine große Hilfe ist. Außerdem wurde auch sonst viel zu viel wiederholt, wie z.B. die Art und Weise, wie er seine Mitschüler beobachtet und besonders die überall beliebte Krista anschmachtet. Das ist beim ersten Mal noch interessant, danach allerdings nicht mehr, denn hier hätte man die Seiten mehr für die Ängste und Sorgen investieren können, die die Schüler in der verlassenen Schule immer mehr spüren.

Gleichzeitig habe ich mich bei der Geschichte immer wieder gefragt, wie ein Handy-Akku auch nach mehreren Tagen noch nicht leer sein kann, wo das Handy doch ständig in Gebrauch ist, da die Taschenlampen-App ständig an ist und auch viel damit gespielt wurde. Ich persönlich bin ja schon immer froh, wenn ich am Ende des Tages noch ein wenig Akku übrig habe...

Der zweite große Kritikpunkt neben dem Schreibstil ist das Ende, denn dieses kam viel zu plötzlich und lief mir zu glatt ab. Hier hätte ich viel lieber noch erfahren, was aus sämtlichen Figuren wurde, wie man in der Zeit danach miteinander umgegangen ist, etc. Leider hat der Autor sich hierbei viel zu wenig Zeit genommen, sodass für mich noch viel zu viele Fragen offen waren.

Ansonsten kann man aber wirklich nicht groß meckern, denn die Figuren sind gut ausgearbeitet und könnten unterschiedlicher nicht sein. Diese sitzen aufgrund eines Schneesturms in der Schule fest, da sie nicht wie die anderen Schüler mit den Schulbussen rechtzeitig weggefahren sind. Hauptfigur ist hierbei Scotty, der mit seinen beiden besten Freunden Jason und Pete, einem Lehrer, zwei Mädchen aus der Unterstufe (Krista und Julie) und zwei Außenseitern in der Schule überleben muss. Dies wird jedoch immer schwerer, da der Schneesturm schlimmer wird und auch die Stromleitungen deutlich unter den Schneemassen leiden.

Der Überlebenskampf in der Schule ist an sich ganz gut ausgearbeitet, manchmal spannend und manchmal passiert aber auch gar nichts. Dies hat mich allerdings nicht gestört, denn schließlich muss man sich hier die Frage stellen, was auch großartig passieren kann, wenn man komplett abgeschirmt ist?! Dennoch hat mir die Atmosphäre gut gefallen und als Leser wird man immer mehr an die Frage herangeführt, wie man sich selbst in so einer Ausnahmesituation verhalten würde.

Das Cover ist gut gewählt und könnte passender nicht sein, von daher hat mich dieses auch direkt angesprochen. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und spannend und verspricht eine interessante Geschichte, bei der es ums knallharte Überleben geht.

Insgesamt hat mir "Kälte" gut gefallen. Es ist zwar kein großartiges Highlight und besitzt so manche Schwäche, allerdings konnten die Figuren und die bedrückte Stimmung einiges wieder herausreißen, sodass ich das Buch gerne weiterempfehlen möchte.

Bewertung vom 25.11.2015
Blut aus Silber Bd.1
Marshall, Alex

Blut aus Silber Bd.1


schlecht

Auf "Blut aus Silber", dem ersten Band der "Crimson Empire"-Reihe, habe ich mich besonders gefreut, denn das Buch wurde vom Verlag sehr ausführlich beworben, sodass ich einfach nur neugierig werden konnte. Hier habe ich mich auf eine phantastische Geschichte mit einer wunderbar ausgeklügelten und ereignisreichen Welt gefreut und tja... leider war es dann doch ganz anders.

Ich wollte das Buch wirklich mögen, denn die Welt, die einem zunächst präsentiert wird, klang sehr interessant und spannend, doch leider entpuppte sich diese als Flop, denn der Autor hat die Geschichte komplett zerredet: Statt einer großen Geschichte gibt es hier viel zu viele Dialoge, sodass die Geschichte einfach nicht voran geht. Auch die Beschreibungen der Welt und der Figuren wurde mir im Laufe der Zeit einfach viel zu viel zerredet, sodass der Autor es zwar schafft, am Ende ganze 860 Seiten zu füllen, allerdings beinhalten diese nur sehr wenig Weiterentwicklung und somit wollte hier weder eine phantastische Stimmung, noch Spannung aufkommen.

Dies ist sehr schade, denn sowohl die Welt als auch die Figuren hatten viel Potential. Problem ist nur, dass man hier viele große Worte macht, aber im Grunde genommen nichts passiert. So waren mir dadurch nicht nur die Figuren fremd, sondern auch ihr Schicksal fast egal, denn wie soll ich mit jemanden mitfiebern, wenn diese, in diesem Fall Zosia, einfach nur ein Gespräch nach dem anderen führt und gefühlt nur alle 150 Seiten mal etwas macht, was der Geschichte auch wirklich weiterhilft?!

Die Geschichte ist schnell erzählt: Zosia war einst eine erfolgreiche und respektierte Kämpferin, die ihr Dorf vor allem beschützt, sich dann allerdings zur Ruhe gesetzt hat. Als jedoch jetzt, zwanzig Jahre später, ihr Dorf vernichtet und dabei auch ihr Mann getötet wird, schwört sie Rache und reist in der gesamten Welt herum, um alte Verbündete für eine weitere, finale Schlacht zu finden. Die Suche danach ist leider wenig interessant oder gar besonders ereignisreich, von daher ist es schon fast eine Schande, wie viel Potential der Autor einfach nicht genutzt hat.

Das Cover ist wirklich wunderschön, allerdings sollte man sich nicht von diesem täuschen lassen. Gleiches gilt für die Kurzbeschreibung, die sich deutlich besser liest, als die Geschichte am Ende tatsächlich ist, allerdings sollte sich jeder selbst ein Bild von "Blut aus Silber" machen.

"Blut aus Silber" und ich, es sollte einfach nicht sein. Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut und habe ihr trotz der oftmals sehr schlechten Kritiken dennoch eine Chance geben wollen, allerdings gestaltete sich dies dann doch als sehr schwer, denn der Autor konnte sich einfach nicht kurz fassen und hat die Geschichte nahezu zerredet, sodass ich hier fast 860 Seiten gähnende Langeweile präsentiert bekam. Demnach kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 25.11.2015
Tote Blumen (eBook, ePUB)
Slaughter, Karin

Tote Blumen (eBook, ePUB)


gut

Ich muss zu meiner Schade gestehen, dass "Tote Blumen" mein erstes Buch überhaupt von Karin Slaughter ist. Hier habe ich mich bewusst für eine Kurzgeschichte entschieden und was wäre passender als das neueste Werk der Autorin?! Meine Erwartungen waren allerdings dennoch nicht riesengroß, da ich erst einmal abwarten wollte, wie mir der Schreibstil gefallen wird, letztendlich muss ich aber sagen, dass ich die Geschichte gut fand, auch wenn es nicht unbedingt ein Highlight ist.

Obwohl "Tote Blumen" gerade einmal knapp siebzig Seiten lang ist, hat die Autorin es dennoch geschafft, dass man nicht nur die Figuren, besonders Julia, sehr gut kennen lernt, sondern auch dauerhafte Spannung erzeugt, sodass man hier trotz der Kürze eine interessante Lesestunde erleben darf. Allerdings hatte ich auch ein Problem mit der Geschichte und das ist Julia.

Man kann zwar sagen, dass man sie in der Geschichte wirklich gut kennen lernt und auch einiges über ihre Familie und Freunde erfährt, Problem ist allerdings, dass ich sie leider total unsympathisch fand, sodass mir ihr Schicksal fast schon egal war. Mit ihren 19 Jahren wirkt sie noch sehr verwöhnt, betont aber immer wieder, wie unabhängig sie ist und auf eigenen Beinen stehen möchte. Dennoch wäscht sie ihre Wäsche weiterhin bei ihren Eltern und ist auch sonst fast täglich bei ihnen, was für mich nicht wirklich zu dem passt, was sie während der Geschichte ausstrahlen möchte. Dazu wirkt sie im Bezug auf die Liebe nahezu kindlich naiv, was ebenfalls nicht zu ihrem restlichen Verhalten passen wollte.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Julia arbeitet neben dem Studium für eine Zeitung und möchte unbedingt einen Artikel über ein Mädchen schreiben, dass vor einigen Wochen spurlos beim Einkaufen verschwunden ist. Wenige Wochen später verschwindet ein weiteres Mädchen, das ebenfalls in Julias Alter ist. Interessant ist hierbei, dass sie beide auffällig hübsch sind und blaue Augen haben - genau wie Julia. Sie ist von dem Fall fasziniert und möchte immer mehr erfahren und merkt erst viel zu spät, dass sie selbst auch ins Visier gerät...

"Tote Blumen" ist die Vorgeschichte zu Karin Slaughters neuestem Thriller "Pretty Girls". Dieser spielt knapp 25 Jahre nach dem, was in "Tote Blumen" geschehen ist, von daher ist noch nicht ganz genau bekannt, was Julia mit der Geschichte zu tun haben wird, von daher darf man sich in diesem Fall nur überraschen lassen.

Das Cover ist sehr schön anzusehen und die Blume passt perfekt in die Schatten der beiden Mädchen. Die Kurzbeschreibung ist gelungen, verrät aber meiner Meinung nach schon ein bisschen zu viel, sodass es kaum noch großartige Spannungsmomente gegeben hat.

Insgesamt ist "Tote Blumen" eine interessante und spannende Kurzgeschichte, die auf Slaughters neuesten Thriller "Pretty Girls" aufmerksam machen soll. Obwohl mir die Figuren hierbei nicht ganz zugesagt haben, bin ich dennoch neugierig geworden und werde somit auch "Pretty Girls" eine Chance geben.

Bewertung vom 25.11.2015
Wir können alles sein, Baby
Engelmann, Julia

Wir können alles sein, Baby


gut

Als im letzten Jahr Julia Engelmanns Debüt "Eines Tages, Baby" das Licht der Welt erblickte, war ich noch sehr skeptisch und habe viele ihrer Texte als zu kommerziell empfunden. Dementsprechend skeptisch war ich nun auch bei ihrem zweiten Buch "Wir können alles sein, Baby", allerdings wollte ich mir ihre neuesten Poetry-Slam Texte dann doch nicht entgehen lassen. Nun, ich muss zwar sagen, dass ich einige Texte immer noch sehr kommerziell finde, ich mit "Wir können alles sein, Baby" dennoch meinen Spaß hatte.

"Wir können alles sein, Baby" besteht aus zahlreichen Texten und Illustrationen von Julia Engelmann, die sich bei der Ausarbeitung des Buches wieder einmal wirklich große Mühe gegeben hat. Allerdings ist Optik auch hier nicht alles. Ich muss zwar sagen, dass mir ihre Texte dieses Mal weitaus besser gefallen, der Funke allerdings wieder einmal nicht vollends übergesprungen ist. Manche Texte haben mich zwar durchaus begeistern und berühren können, andere wiederum waren mir zu aalglatt und zu konstruiert, sodass hier vielmehr an die Leserschaft, als an die eigenen Gedanken und Gefühle gedacht wurde.

Natürlich ist so ein Buch, das bei einem großen Verlag erscheint, grundsätzlich kommerziell, allerdings sollte das speziell beim Poetry-Slam nicht der Fall sein. Von daher kann ich zwar sagen, dass ich die Texte zum Großteil sehr gelungen finde, mir dennoch das gewisse Etwas gefehlt hat, um vollends begeistert zu sein. Dennoch werde ich das Buch sicherlich irgendwann auch noch ein zweites Mal in die Hand nehmen und den ein oder anderen Text noch einmal nachschlagen - und wer weiß, vielleicht empfinde ich den ein oder anderen Text dann doch anders, als genau in diesem Moment.

Wunderschön ist wieder einmal die Aufmachung des Buches. Obwohl dies wieder relativ dünn ist, hat man sich dennoch wieder sehr viel Mühe gegeben. Dies fängt mit der Covergestaltung an und endet mit den Zeichnungen im Buch, die gut zu den einzelnen Texten passen. Die Kurzbeschreibung ist wieder einmal schwammig, allerdings habe ich hierbei auch nicht allzu viel erwartet, da man die Texte schließlich nicht vorweg nehmen kann.

Insgesamt ist "Wir können alles sein, Baby" ein unterhaltsames Buch voller neuer Poetry-Slam Texte, die mich mal unterhalten, mal zum Nachdenken anregen konnten. Stellenweise war es mir zwar zu durchdacht und zu kommerziell, allerdings ist dies wie immer Geschmacksache.