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Benutzername: 
dorli
Wohnort: 
Berlin
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 878 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2016
Steirernacht
Rossbacher, Claudia

Steirernacht


ausgezeichnet

Pöllau. Ein grausamer, kaltblütiger Mord erschüttert die oststeirische Gemeinde: Das Ehepaar Faschingbauer und ihr 11-jähriger Sohn Severin werden in ihrem Haus erschossen. Nur die 13-jährige Tochter Johanna kann sich in einer Truhe verstecken und überlebt den Anschlag. Sandra Mohr und Sascha Bergmann nehmen bei ihren Ermittlungen das Umfeld der Ermordeten genauer unter die Lupe und stellen schnell fest, dass das Familienleben der Faschingbauers alles andere als einfach war…

„Steirernacht“ ist bereits der sechste Fall für das Ermittlerduo des LKA Graz, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

Auch mit „Steirernacht“ hat mich Claudia Rossbacher wieder rundum begeistert. Die Geschichte wird flüssig und spannend erzählt und der Handlungsverlauf ist gut durchdacht und ausgefeilt. Der Fall selbst ist nicht nur knifflig und mit einigen Wendungen gespickt, die Ermittlungen fordern Sandra diesmal ganz besonders auf emotionaler Ebene.

Während Sascha sich so unausstehlich gibt wie eh und je und keine Gelegenheit ungenutzt lässt, seine Mitmenschen mit provokanten Sprüchen zu malträtieren, möchte Sandra frischen Wind in ihre Beziehung mit Paul bringen. Um ihrem Sexleben neuen Schwung verleihen, greift sie zu einer außergewöhnlichen Maßnahme – ein Wochenende voller neuer Erfahrungen endet dann aber ganz anders, als Sandra es erwartet hat.

Der locker eingeflochtene steirische Dialekt gibt auch diesem Krimi wieder einen wunderbaren regionalen Touch.

„Steirernacht“ ist ein angenehm zügig zu lesender Krimi, der mir ein paar spannende Lesestunden beschert hat. Die fesselnde Handlung lädt zum Miträtseln ein und lässt zu keiner Zeit Langeweile aufkommen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.07.2016
Insiderreport ¿Wer wird Millionär?¿ - Die ganze Wahrheit über die Show!
Zimmer, Alexander

Insiderreport ¿Wer wird Millionär?¿ - Die ganze Wahrheit über die Show!


ausgezeichnet

„Insiderreport „WER WIRD MILLIONÄR?“ - Die ganze Wahrheit über die Show!“ ist ein unterhaltsamer Erfahrungsbericht und informativer Ratgeber in einem.

Alexander Zimmer hat am 13. September 2013 im ersten Zocker-Special der RTL-Sendung „Wer wird Millionär“ 750000,- Euro gewonnen. In diesem Buch erzählt der ehemalige Kandidat, welche Hürden er überwinden musste, um überhaupt in die Sendung zu gelangen und wie er sich auf seinen großen Auftritt vorbereitet hat.

Schritt für Schritt beschreibt Alexander Zimmer, wie eine optimale Bewerbung aussieht und wie man Telefoninterview und Video-Casting meistert.
Im zweiten Teil des Buches geht es dann um die bestmögliche Vorbereitung für die Show. Hier wartet der Autor mit einer Fülle von Tipps und Tricks auf. Er erklärt, wie man das Sortierspiel am Anfang bewältigt. Außerdem erläutert er, wie man für die 15 Fragen lernen sollte und empfiehlt hilfreiche Zeitschriften, Zeitungen und Bücher. Und schließlich gibt Alexander Zimmer auch noch Hilfestellung für den effektivsten Einsatz der Joker.

Das Lesen dieses Insiderreports hat mir großen Spaß gemacht, denn neben den äußerst wertvollen Tipps hat Alexander Zimmer seinen Ratgeber mit vielen persönlichen Erinnerungen und kleinen Anekdoten gespickt, die das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen machen. Ein interessanter Blick hinter die Kulissen der Sendung – für Bewerber wie auch für einfach nur Neugierige eine spannende Lektüre.

Bewertung vom 19.07.2016
Die Sehnsucht ihrer Mutter
Francine Rivers

Die Sehnsucht ihrer Mutter


ausgezeichnet

Schweiz, 1901. Marta Schneider durchlebt eine furchtbare Kindheit. Sie wird von ihrem Vater massiv ausgenutzt und erniedrigt. Doch Marta hat einen starken Willen, sie befreit sich aus den Fängen ihres Vaters und zieht, von ihrer Mutter ermuntert, in die Welt hinaus, um ihre Träume zu verwirklichen. Sie reist zunächst durch Europa und landet schließlich in Kanada. Hier lernt sie Niclas Waltert kennen und lieben. Die beiden heiraten, gründen eine Familie, ziehen nach Kalifornien und kaufen schließlich eine Farm.

„Die Sehnsucht ihrer Mutter“ ist der erste Teil einer zweibändigen Familiensaga und spielt in den Jahren 1901 bis 1951. Francine Rivers erzählt auf Grundlage ihrer eigenen Familiengeschichte von den bewegenden Erlebnissen der in der Schweiz geborenen Marta Schneider.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht das sehr schwierige Verhältnis zwischen Marta und ihrer ältesten Tochter Hildemara.
Geprägt von ihren vielfältigen Erfahrungen, möchte Marta, dass ihre Kinder zu starken Persönlichkeiten heranwachsen, die für ihre Ziele kämpfen, die sich behaupten können und sich wenn nötig zu wehren wissen. Doch anders als ihre Geschwister entwickelt Hildemara sich zu einem stillen, zurückhaltenden Mädchen. Marta versucht, dieser Entwicklung mit Härte und Unnachgiebigkeit entgegenzusteuern - ein fataler Fehler, der die Kluft zwischen Mutter und Tochter stetig vergrößert.

Francine Rivers hat einen sehr angenehm zu lesenden Schreibstil. Sie erzählt diese Familiengeschichte sehr mitreißend und legt von Beginn an ein hohes Tempo vor. Die Jahre rauschen am Leser vorbei. Dennoch gibt mir die Autorin das Gefühl, die Geschichte von Marta und Hildemara intensiv mitzuerleben.

Im Verlauf der Handlung wechselt die Perspektive von Marta auf Hildemara, so dass man einen guten Einblick in die Denkweise und das Gefühlsleben beider Frauen bekommt. Besonders gut gefallen haben mir die immer wieder eingeschobenen Briefe von Marta an ihre Freundin aus Kindheitstagen – in diesen Briefen kommt zum Vorschein, wie es wirklich in Marta aussieht und man kann ihr Verhalten gegenüber Hildemara besser nachvollziehen.

„Die Sehnsucht ihrer Mutter“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff gehabt - eine fesselnde, emotionale Familiengeschichte mit sehr ausdrucksstarken Figuren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2016
Das Flüstern der Magnolien
Goodnight, Linda

Das Flüstern der Magnolien


sehr gut

Julia Presley führt gemeinsam mit ihrer Schwester Valery das Peach Orchard Inn, eine Frühstückspension unweit einer kleinen Stadt im ländlichen Tennessee. Seit dem spurlosen Verschwinden ihres 8-jährigen Sohnes Mikey vor ein paar Jahren geben die Pension und die damit verbundenen Aufgaben Julias Leben einen Sinn. Als der vor Kurzem aus dem Gefängnis entlassene Eli Donovan vor ihrer Tür steht, stellt sie den Mann für Renovierungsarbeiten ein…

Peach Orchard Farm, 1864. Der andauernde Bürgerkrieg macht auch vor der Farm von Charlotte Portland und ihrem Mann Edgar nicht halt. Ein von Captain Will Gadsen angeführter Trupp verwundeter Soldaten der US Army besetzt das Anwesen, um es als provisorisches Lazarett zu nutzen…

In ihrem Roman „Das Flüstern der Magnolien“ entführt Linda Goodnight den Leser in die Südstaaten der USA und wartet mit einer tollen Mischung aus Spannung, dramatischer Familiengeschichte und Romantik auf.

Linda Goodnight hat ihre Hauptprotagonisten Julia und Eli jeweils mit einer tragischen Vorgeschichte ausgestattet, die für beide ein glückliches Familienleben undenkbar macht. Dennoch festigt sich das zunächst nur ganz fein gesponnene Band zwischen Julia und Eli im Verlauf der Handlung immer mehr. Die gemeinsame Sorge um Elis 6-jährigen Sohn Alex trägt dazu ebenso bei, wie die in einer alten Truhe gefundenen Liebesbriefe aus dem 19. Jahrhundert.

Auch die aufkeimende Beziehung zwischen Charlotte und Will wird von der Autorin sehr mitreißend erzählt. Die Geschichte der beiden wird zunächst im Wechsel mit dem aktuellen Geschehen präsentiert, später erfährt der Leser dann aus den von Eli gefundenen Briefen, wie sich die Dinge in den 1860er Jahren entwickelt haben.

Der Autorin gelingt es prima, die Gedanken und Gefühle ihrer Akteure zu vermitteln. Man kann die Ängste und Sorgen ebenso spüren wie die schönen, heiteren Momente. So konnte ich zum Beispiel Julias Hoffnung, dass ihr Sohn noch lebt genauso nachvollziehen, wie Elis Unsicherheit darüber, ob er Alex ein guter Vater sein kann.

Die besondere Magie, die die Vorkriegsvilla auf Julia ausübt, wird von der Autorin durch ein paar unerklärliche Kleinigkeiten verstärkt: Geräusche wie Hufgeklapper oder knirschende Kutschenräder und ab und an wie aus dem Nichts auftauchende, uralte Murmeln geben Julia Rätsel auf und verleihen der Handlung einen übersinnlichen Touch.

Die beiden Liebesgeschichten hat Linda Goodnight mit einigen ernsteren Themen verknüpft. Der in der Gegenwart spielende Handlungsstrang beschäftigt sich mit der Aufarbeitung von vergangenen, tragischen Ereignissen und der Trauerbegleitung für Kinder. Der Vergangenheitspart hat das Leid der Kriegsversehrten und das Leben der Sklaven zum Thema.

„Das Flüstern der Magnolien“ ist eine fesselnde, gefühlvoll erzählte Geschichte, die sich angenehm flott lesen lässt und mich durchweg gut unterhalten hat.

Bewertung vom 30.06.2016
Nur die Ostsee weiß die Antwort
Borkschert, Emlin

Nur die Ostsee weiß die Antwort


ausgezeichnet

Greifswald. In dem Seniorenheim St. Nicolai wird die 84-jährige Klara Bismarck tot aufgefunden – augenscheinlich mit einem Kissen erstickt. Hauptkommissar Peter Vollmer nimmt mit seinen Kollegen die Ermittlungen auf und muss schnell feststellen, dass in St. Nicolai so einiges nicht mit rechten Dingen zugeht…

„Nur die Ostsee weiß die Antwort“ ist bereits der zweite Fall für das Ermittlerteam der Kripo Anklam, dieser Krimi ist aber auch ohne Kenntnis des ersten Bandes bestens verständlich.

Emlin Borkschert hat sich als Schauplatz für seinen Krimi eine vornehme Seniorenresidenz nahe der Ostsee ausgesucht. Ein beschaulicher, ruhiger Ort, will man meinen – doch hier ist nix mit Ruhe und Harmonie, hier wird gemordet! Oder doch nicht…?

Der Clou in diesem Krimi sind ganz eindeutig die herrlichen und zum Teil recht skurrilen Figuren – alle werden hervorragend charakterisiert und beleben mit ihren Eigenarten und Besonderheiten die Szenerie. Kleine Geheimnisse und Unvollkommenheiten machen die Akteure dabei sympathisch und glaubwürdig.
Am meisten amüsiert habe ich mich über Grit Loch. Grit ist erst vor Kurzem in den Polizeidienst zurückgekehrt und soll als Bewohnerin getarnt in der Seniorenresidenz ermitteln. Dabei legt sie ab und zu eine Schlagfertigkeit an den Tag, die ich ihr anfangs gar nicht zugetraut hätte. Außerdem steuert sie zielsicher jedes sich auftuende Fettnäpfchen an, kann sich aber mit einer angeblichen Demenz aus so mancher heiklen Situation retten.

Der Kriminalfall kommt nicht mit atemloser Höchstspannung daher, aber unvorhersehbare Wendungen und so manche Überraschung lassen dennoch keine Langeweile aufkommen. Ich konnte durchweg prima mitgrübeln und miträtseln und wurde am Ende von der Identität des Täters überrascht.

Das Lesen und Mitermitteln hat mir großen Spaß gemacht - „Nur die Ostsee weiß die Antwort“ ist ein sehr unterhaltsamer Krimi mit einem äußerst sympathischen Ermittlerteam.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2016
Die Rache des Inquisitors
Hartung, Alexander

Die Rache des Inquisitors


sehr gut

Deutschland im 17. Jahrhundert. Dunkle Zeiten kommen auf Reheim im Taunus zu – mit Ankunft der Inquisition findet das fröhliche, unbeschwerte Leben in dem kleinen Dorf ein jähes Ende, plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war. Als die Kräuterfrau Agnes und weitere bisher unbescholtene Bürger plötzlich der Ketzerei überführt werden, wird die junge Klara stutzig und stellt Nachforschungen an…

In seinem historischen Kriminalroman „Die Rache des Inquisitors“ wartet Alexander Hartung mit einer spannenden Geschichte rund um das Thema Inquisition auf und lässt den Leser an der Durchführung eines brutalen Racheakts teilhaben.

Es ist dem Autor ganz ausgezeichnet gelungen, die wandelnde Stimmung in Reheim darzustellen. Aus einem Ort, in dem die Bürger sorglos und ohne Angst durch die Straßen gehen konnten, ist ein Ort voller Furcht und Misstrauen geworden. Inquisitor Thomas hat leichtes Spiel, unter den Bürgern Zwietracht zu säen. Er findet genau die richtigen Worte, um die Angst der Bürger zu schüren und sie gegeneinander aufzuhetzen.

Sehr interessant fand ich, dass Alexander Hartung zwei ganz unterschiedliche Inquisitoren ins Rennen schickt – während der eine von seinem Tun wirklich überzeugt ist und sich für von Gott ausgewählt hält, um die Gemeinde des Herrn vor dem Einfluss des Bösen zu schützen, wird der andere von blindem Hass angetrieben, geht grausam und erbarmungslos vor und scheint seine Macht regelrecht zu genießen.

Der Kriminalfall ist leider leicht zu durchschauen, da der Titel schon verrät, wer hier seine Finger im Spiel hat. Auch der Grund für die Rache an einigen Reheimer Bürgern ist früh bekannt. Dennoch bleibt es spannend, Klara bei der Suche nach Hinweisen und Hintergründen zu begleiten, weil Alexander Hartung die Geschichte sehr fesselnd erzählt.

„Die Rache des Inquisitors“ lässt sich angenehm zügig lesen und hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.

Bewertung vom 16.06.2016
Die stille Wut der Tante
Bach, Isabella

Die stille Wut der Tante


sehr gut

Als der Chefsekretärin Valentina Bergh gekündigt wird, folgt sie der Einladung ihrer Tante Konstanze und kehrt Frankfurt den Rücken. In Berlin möchte Valentina einen Neuanfang wagen und ihr Hobby zum Beruf machen: Romane schreiben. Doch dann kommt alles anders als geplant, denn als Valentina in Berlin eintrifft, ist ihre Tante tot! Da die Todesursache nicht eindeutig geklärt ist, hat die Staatsanwaltschaft eine Obduktion angeordnet, bei der eine Tollwutinfektion festgestellt wird. Fremdeinwirkung wird aufgrund fehlender Hinweise ausgeschlossen, die Ermittlungen werden eingestellt. Valentina will sich mit diesem Ergebnis nicht abfinden und beginnt gemeinsam mit ihrer Freundin Frederike nachzuforschen…

„Die stille Wut der Tante“ ist ein Krimi, der nicht mit atemloser Höchstspannung daherkommt, der mich aber dennoch gut unterhalten hat.
Valentinas Spurensuche verläuft in sehr ruhigen Bahnen. Es gefällt mir, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten bleibt und ihre Ermittlungen entsprechend laienhaft sind. Ihre manchmal etwas holperigen, nicht immer zielgerichteten Nachforschungen und spontanen Aktionen lassen das Geschehen echt und glaubwürdig wirken.
Valentina und Frederike fassen mehrere mögliche Täter ins Auge, in jedem sich ungewöhnlich benehmenden Nachbarn sehen sie einen möglichen Mörder. Dadurch wird auch der Blick des Lesers in unterschiedliche Richtungen gelenkt und man kann über Täter, Tathergang und Motiv miträtseln.

„Die stille Wut der Tante“ lässt sich angenehm zügig lesen und hat mir ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert. Obwohl die Krimihandlung nur langsam in Schwung kommt, hat es Spaß gemacht, Valentina und Frederike bei ihren Ermittlungen zu begleiten.